Coblenz,
22 Thlr. 15 Sgr. Cour ant videndenschein Nr. 39 bei doer Haupt⸗Bank⸗Kasse zu eeees vencriat. Bank.Comte büren Breslan, Cöln, Dan⸗ 1 Köni sberg i. Pr., Magdeburg 9. Münster, Posen und Stettin, i97, 8 b den Bank⸗Kommandutten zu Aachen, Bielefeld, Bromberg,⸗ *“ tmund, Düsseldorf, Elberfeld, Elbing,
2 8 rh Cöslin, Crefeld, Doe Gleiwitz, Glogau, Görlitz, Graudenz,
& . 12 8.e. hnch Landsberg a. d. W., Memel, Minden, e. Siegen, Dtralsund, Stolp, Thorn und Tilsit erfolgen. 1 1 & 2 „ wanister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.
8 8 Chef der Preußischen Bank. Graf von Itzenplitz. 1
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Haupt⸗Verwaltung der Staatsschulden.
SsSekanntmachung.
Die am 1. Juli d. J. fälligen Zinsen der Staatsschuldscheine, der Staatsanleihe von 1856 und 1859 und der neumäͤrkischen Schuldverschreihungen können, da dieser Tag ein Sonntag ist und am 30. d. Mts. die monatliche Kassenrevision stattfindet, erst vom 2 Zuli ab bei der Staatsschulden⸗Tilgungskasse bierselbst, Oranien⸗ straße 94, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage und der Kassen⸗ revisionstage, gegen Ablieferung der betreffenden Coupons in Em⸗ pfang genommen werden. “
Von den Regierungs⸗Hauptkassen werden diese Coupons von demselben Tage ab, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage und der Tage vom 15. bis 19. jedes Monats, eingelöst werden.
Die Coupons müssen nach den einzelnen Schuldengattungen ge⸗ ordnet, und es muß ihnen ein die Stuckzahl und den Betrag der verschiedenen Apoints enthaltendes, aufgerechnetes und unterschrie⸗ benes Verzeichniß beigefügt sein. “
Gleichzeitig findet bei der Staatsschulden⸗Tilgungskasse die Ein⸗ lösung der durch unsere Bekanntmachung vom 8. Dezember v. J. gekündigten Schuldverschreibungen der Staats⸗Anleiben von 1856 und 1859 statt. ü
Bei den Regierungs⸗Hauptkassen können diese Schuldverschrei⸗ bungen schon einige Tage vor dem 2. Juli c. eingereicht werden, weil sie vorschriftsmäßig vor der Auszablung der Staatsschulden⸗ Tilgungskasse zur Feststellung zu übersenden sind.
Berlin, den 1. Juni 1866.
Haupt⸗Verwaltung der Staatsschulden. Wedell. Gamet. Löwe. Meinecke v1144“4“
Berlin, 4. Juni. Se. Majestät der König haben Aller⸗ gnädigst geruht: Dem Oberst⸗Licutenant von Rieff, Abtheilungs⸗ Chef im Kriegsministerium, und dem Adjutanten des Kriegsministers, Major Hartrott, à la suite des 1. Garde⸗Ulanen⸗Regiments, die Erlaubniß zur Anlegung der von des Königs von Württemberg Majestät ihnen verliehenen Decorationen, und zwar dem ersteren des Commandeur⸗Kreuzes zweiter Klasse des Friedrichs⸗Ordens und dem letzteren des Ritterkreuzes der Württembergischen Krone zu er⸗
Summarische Uebersicht der immatrikulirten
rlin von Ostern bis
Von Michaehis 1865 bis Ostern 1866
Davon find abgegungen .— .
Es sind demnach geblieben.
Dazu find im diesem Semester angekommen
Die Gesammtzahl der zmmatrikulirten Studirenden beträgt daber
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Inländer
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ie philosophische Fakultät zählt: . 1 hea. mit dem Zeugniß der Reife.... b) Inländer mit dem Zeugniß der Nichtreife (nach F. 35 des Pruöf.⸗Regl. vom 4. Juni 1834 c) Inländer ohne Zeugniß der Reife des Reglem. vom 4. Juni 1834 d) Ausländer
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öi111A“ 18 Außer diesen immatrikulirte . verfität, als zum Hören der Vorlesungen berechtigt: 1) nicht immatrikulirte Pharmaceuten b 2) nicht immatrikulirte, der Zahnheilkunde Beflissene 3) Eleven des Friedrich⸗Wilhelms⸗Instituts.... ö. 4) Eleven der medizinisch⸗chirurgischen Akademie für das Militair und bei derselben attachirte Unterärzte von der Armee.. 75 Eleven der Bauakademie C1““ 412 Berg⸗Akademiker 111““ 35 Remunerirte Schüler der Akademie der Künste 6 Von dem Hrn. Rektor ohne Immatriculation zugelassen.. 12 Die Gesammtzahl der nicht immatrikulirten Zuhörer ist. 688 Es haben folglich an den Vorlesungen Theil genommen im Ganzen 2528
8
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 4. Juni. Se. Majestät der Koͤnig begaben Sich beute früh zwischen 5 und 6 Uhr an das Cottbusser, resp. Frankfurter Thor, um daselbst die Grenadier-Regi⸗ menter Alexander, Elisabeth und Augusta und eine 4pfündige Garde⸗ Batterie abmarschiren zu sehen, und empfingen im Königlichen Pa⸗ lais im Laufe des Vormittags die Vorträge des Civil⸗Kabinets, des Wirklichen Geheimen Ober⸗Regierungs⸗Raths Costenoble, des Kriegs⸗Ministers, des Militairkabinets und des Minister⸗Präsidenten, und nahmen einige militairische Meldungen entgegen.
Von 1 Uhr Mittags ab präsidirten Se. Majestät einem Minister⸗Conseil.
Posen, 31. Mai. Wie die »Pos. Ztg.⸗ berichtet, wird das frühere allgemeine Garnisonlazareth neben der Carnisonkirche, in dessen ausgedehnten, nach Erbauung des neuen Lazareths auf der Königsstraße disponibel gewordenen Räumlichkeiten gegenwärtig die Offizierspeise⸗Anstalt, die Garnisonschulen und andere militatrische Anstalten untergebracht sind, auf Grund eingegangenen kriegsministe⸗ riellen Befehls sofort vollständig geräumt, und zu einem Reserve⸗ lazareth für die in Schlesien stehende mobile Armee eingerichtet. Es wer⸗ den durch eine besonders ernannte Kranken⸗Transportkommission alle Einrichtungen und Vorkehrungen getroffen, um den Verkehr zwischen dem unverzüglich mit einer möglichst großen Anzahl von Lagerstellen auszurüstenden Reserve⸗Lazarethe mit den bei den Truppen befind⸗ lichen schweren und leichten Feldlazarethen zu vermitteln, um alle transportablen Kranken der mobilen Armee schnell und sicher in dieses Lazareth zu befördern. Die hiermit in Verbindung stebende Einrichtung von Eisenbahnwaggons zum Krankentransport, nament⸗ lich deren Ausstattung mit gut gepolsterten Bettstellen, hat sich im schleswig⸗holsteinischen Kriege vollständig bewährt, und ist auch be⸗ reits hier in Angriff genommen.
Breslau, 1. Juni. Wie das »Breslauer Kreisblatt⸗ mit⸗ theilt, wurde während der Anwesenheit Sr. Königlichen Hoheit des Kronprinzen in Breslau dem zur Tafel befohlenen Landrath von Roeder ein von dem Königlichen Kammerherrn von Kraker auf Gr.⸗Sürding verfaßtes Schreiben übersandt, worin er ersucht wurde
im Namen und im Auftrage sämmtlicher zur Kreis⸗Vereinigung ver⸗
sammelten Stände und Bewohner des Breslauer Kreises Sr. Königl Hoheit die Gefühle der unterthänigsten Ergebenheit auszusprechen, mit der Versicherung, daß, was auch die Zukunft Schweres brin⸗ gen möge, der Breslauer Kreis mit Gut und Blut für unser übe alles verehrtes Königshaus in lauterer Treue eintreten und verharren wolle und zu allen Opfern bereit sein würde, die zur Erhaltung preußischer Ehre gefordert werden könnten. Als der Landrath von Roeder nach erhaltener Erlaubniß diese Gefühle der Kreis⸗ bewohner ausgesprochen und dabei hervorgehoben hatte, daß die Kreis⸗Vereinigung von Männern aller Parteien besucht gewesen und doch kein Einziger darunter gewesen sei, der sich nicht mit Begeiste⸗ rung zu hingebendem treuen Opfermuthe bekannt habe, — erwiderte Se. Königliche Hoheit, nachdem er freundlich gedankt hatte ungefähr Folgendes: »Wenn der Krieg nicht mehr vermieden wer⸗ den könne, dann sei es ihm eine besondere Freude, daß er von Sr. Majestät dazu bestimmt sei, Sein liebes und treues Schlesien zu vertheidigen, und vertheidigen wolle er es mit Gottes Hülfe ganz gewiß; sein innigster Wunsch sei es, daß er diese Aufgabe mit mög⸗ lichst wenigen Opfern durchführen könne.⸗
Hannover, 2. Juni. In der heutigen Sitzung der Adels⸗
kammer brachte Schatzrath Rössing den Urantrag ein, daß die
Stände in einer an den Koönig zu richtenden Adresse ihre Zustim⸗
mung zut der bisherigen Bundestagspolitik der Regierung ausspreeee und dieselbe angehen sollten, auch ferner für die Erhaltung des Friedens thätig zu sein, eventuell aber mit ihren Bundesgenossen Demjenigen entgegenzutreten, welcher den Frieden bricht. Gleich⸗ zeitig wurde zur Sicherung der deutschen Bundesverfassung die Rea⸗ lisirung des Delegirtenprojekts empfohlen.
Oldenburg, 1. Juni. (Wes. Ztg.) Am heutigen Tage hat der hiesige Hof seine Residenz nach dem etwa 1 Meile von hier ent⸗ fernten Rastede, dem gewöhnlichen Sommeraufenthalte, verlegt.
Hessen. Kassel, 2. Juni. Durch Ministerial⸗Verfügung
vom beutigen Tage wird die am 14. März vertagte Ständever⸗
sammlung zum 11. Juni einberufen.
Frankfurt a. M., 2. Juni. Die offizielle Mittheilung über die Bundestagssitzung vom 1. Juni lautet: In Beziehung auf den Bundesbeschluß vom 24. Mai, die Wahrung des Bundes⸗ friedens betreffend, erklärt Oesterreich, seine Heeresaufstellung gegen Preußen rückgängig machen zu wollen, sobald Sicherheit gegen Wie⸗ derkehr der Kriegsgefahr in Deutschland geboten werde. Da diese Sicherheit nach dem Scheitern der Verhandlungen mit Preußen da⸗ durch bedingt sei, daß die schleswig⸗holsteinische Frage nach dem Rechte des Bundes und des Landes entschieden werde, so stellt Oesterreich diese Entscheiadnng dem Bunde anheim und ermächtigt den Statt⸗ halter von Holstein, die Stände einzuberufen.
In Beziebung auf denselben Bundesbeschluß wiederholt hierauf Preußen die früheren Erklärungen in Betreff der Priorität der Rüstungen; die volle Bereitwilligkeit zur Abrüstung sei wiederholt ausgesprochen, der defensive Charakter der letzteren nicht verändert worden. Preußen werde auf den Friedensfuß zurückkehren, wenn
der Bund die Regierungen von Oesterreich und Sachsen zur Abstel⸗
lung ihrer Rüstungen bewegen und Bürgschaft gegen die Wiederkehr derartiger Beeinträchtigungen des Bundesfriedens gewährt haben werde. Die Behauptung, daß die schleswig⸗holsteinische Frage An⸗
laß zu den gegenwärtigen, den Frieden bedrohenden Zuständen ge⸗ geben habe, sei unbegründet, da Preußen nie die Absicht gehabt,
seine desfallsigen Ansprüche mit Waffengewalt durchzusetzen. Von der Königlich württembergischen Regierung wird die Be⸗
hauptung der Königlich preußischen Regierung, als habe erstere durch
vorzeitige Rüstung die jetzige Sachlage mit herbeigeführt, in einer Erklärung als unberechtigt zurückgewiesen. Von der Großherzoglich bessischen Regierung wird der Antrag gestellt, das seitherige Land⸗ gräflich hessische Kontingent aus der Reserve⸗Infanteriedivision aus⸗ zuscheiden und der 3. Division des 8. Armeecorps zuzutheilen.
Ueber den Vortrag des betreffenden Ausschusses erfolgte der Be⸗ schluß, die Einladung zu den von Frankreich, Großbritannien und Rußland vorgeschlagenen Verhandlungen in Paris anzunehmen, und es ward der Königlich bayerische Staatsminister Frhr. v. d. Pfordten zum Bevollmächtigten des Deutschen Bundes erwählt.
Bayern. München, 2. Juni. Der Minister der auswär⸗ tigen Angelegenheiten, Freiherr von der Pfordten wird sich am Mittwoch zur Theilnahme am Kongreß nach Paris begeben. —
er österreichische Gesandte am hiesigen Hose, Graf Blome, ist plötzlich nach Wien berufen und heute dorthin abgereist.
Das »Kreisamtsblatt für Oberbayern⸗ bringt eine Bekannt⸗ machung der Kreisregierung, wonach eine nachträgliche außerordent⸗ liche Heeresergänzung mit 18,610 Konskribirten aus den Alters⸗ klassen 1843 und 1844, wovon 2558 auf Oberbayern treffen, statt⸗ findet. und schließt am 2. Juli. Die bezeichneten Konskribirten werden nach ihrer Verpflichtung mit der Verbindlichkeit des ungesäumten Einrückens im Bedürfnißfalle vorläufig werden, wenn nicht die Zeitumstände allenfalls deren unmittelbaren Abgang zu ihren Regimentern nothwendig machen. Diese außeror⸗ dentliche Aushebung hat sich auch auf die gemäß §§. 47, 48 und 49 des Heerergänzungs⸗Gesetzes zurückgestellten Konskribirten zu erstrecken.
Oesterreich. Wien, 2. Juni. 31. Mai, fand die Frohnleichnamsprozession mit dem herkömmlichen Gepränge statt. Der Kaiser, dann die Herren Erzherzoge Franz Karl, Karl Ludwig, Ferdinand, Großherzog von Toscana, Karl
Salvator, Karl Ferdinand, Leopold, Sigismund und Franz, Herzog
von Modena, fuhren um 7 Uhr früh im feierlichen Zuge von der Hofburg nach St. Stephan, wohnten dem von dem Kardinal Fürst⸗ Erzbischofe celebrirten Hochamte bei und machten sodann den feier⸗ lichen Umgang mit, welcher mit Zuziehung der Kaiserlichen Orden, des Hofstaates und der Leibgarden abgehalten wurde. Straßen der Stadt, durch welche der Zug ging, war Militär in Reihen aufgestellt; auch paradirte dasselbe in Massen auf mehreren
Plätzen.
die K. K. Hofburg zurück, worauf von einer auf dem Graben auf⸗ gestellten Division die gewöhnliche dreimalige Salve abgefeuert wurde.
— 3. Juni. (W. T. B.) Die amtliche »Wiener Zeitung⸗ meldet: Durch Kaiserliche Verordnung vom 28. v. M. werden in Anbetracht der auch in den südlichen Theilen des Reiches die Sicher⸗
heit des Staates bedrohenden Gefahren zwei unterm 27. Oktober
Die Abstellung der Konskribirten beginnt mit dem 18. Juni
in die Heimat entlassen
(W. Ztg.) Vorgestern, den
In allen
Pl Nach beendigter kirchlicher Ceremonie kehrten der Kaiser und die vorgenannten Erzherzoge wieder in der nämlichen Weise in
.. Freiheit und des Hausrechtes er⸗ .lUmfang des lombardo⸗venetianischen König⸗ lassenen Gesetze für Küstenländer sammt Istrien, 88e e⸗ reiches, so wie für die Weiteres außer Kraft gesetzt.
und Dalmatien, bis auf Verordnung vom 30. Mai ermächtigt
Eine zweite Kaiserliche „ in S den Oberbefehlshaber der Nordacog. der Recbncnbertet dee n.
tigen Kriegsdrohungen nach Mapd
Kr 8 zestungen un ti unter seinem Kommando stehenden Sengen n süseezes Zeiss die über den Schutz der persönlichen 3. auch die Mltansaf
bestehenden Gesetze zu suspendiren, so wen 2114Q b gerichtsbarkeit für Civilpersonen und enruchas Militairstandrecht einzuführen. b- ha
Das Hauptquartier des 8. Armeecorps, schreib ö 58 -A. A. Ztg.“, geht nach Auspitz in Mähren ab und dorthin isluch das 7. Armeecorps dirigirt, das sich von Laibach schon in Mars⸗ gesetzt. FML. von Henikstein, der Generalstabschef Benedeks, i in Wien, um die Ausführung der noch zu treffenden letzten Kriege anordnungen zu überwachen. Ueber die Fortschritte der gesammte Ausrüstung ist dem Kriegsministerium und dem Hauptquartie täglich Bericht zu erstatten. In den nördlichen Festungen ist alle fertig, nur die Baumpflanzungen auf den Glacis stehen noch: erst in allerletzten Augenblick sollen dieselben gefällt werden. Bezüglich de Brigade Kalik verfügt ein Erlaß des Kriegsministeriums, daß kein Mannschaften dieser Brigade mehr beurlaubt werden, aber aut keine Ergänzungstruppen mehr nach Holstein abgehen; reisende Off⸗ ziere haben den Weg über Nürnberg und Hannover zu nehmer Was die Freiwilligencorps betrifft, so steht das Krakusen⸗Regimen in Galizien fast vollzählig da, eben so das steirische Alpenjägern Corps; das Wien⸗Tiroler Scharfschützencorps hat gestern seine Of ziere gewählt und geht Ende der Woche nach Innsbruck ab.
Aus Triest, 29. Mai, meldet man der »A. A. Ztg.“: D Militair⸗Gouverneur von Dalmatien, Feldmarschall⸗Lieutenan Frhr. von Philippovich, ist auf einer Rundreise in der ganzet Provinz begriffen. Die dalmatinischen Festungen Zara, Sebenico Ragusa und Cattaro sind jetzt in gutem Stand und mit tüchtige Geschützen und Bombenmörsern versehen.
Lemberg, 29. Mai. Der Organisator der polnische Legion, Graf Starzenski, berichtet man der ⸗Schles. Ztg.⸗, hat einen zweiten Aufruf erlassen, worin die Bedingungen der An⸗ werbung mitgetheilt werden. Diese Bedingungen sind dieselben, wie bei allen österreichischen Werbungen. Jeder Gemeine erhält 15, jeder Unteroffizier 25 Fl. Handgeld; die Dienstzeit wird, wenn es zum Kriege kommt, ebenso wie bei der regulairen Armee, doppelt ge⸗ rechnet, und auch die Invaliden erhalten die gewöhnliche Unter⸗ stützung. Eine besondere Begünstigung, die jedoch auf höhere An⸗ ordnung im Aufruf nicht erwähnt ist, ist den wegen Betheiligung
am letzten polnischen Aufstande verurtheilten Freiwilligen insofern
gewährt, als ihnen wegen ihres Eintritts in die Legion die durch die Verurtheilung verwirkten politischen Rechte wieder verliehen werden. Der Aufruf ist diesmal in beiden Landessprachen, der polnischen und ruthenischen, erlassen, was offenbar in der Absicht geschehen ist, den Kreis der Anwerbungen zu erweitern. Werbe⸗Büreaus sind errichtet in Lemberg, Krakau und Tarnow; das eigentliche Werbegeschäft beginnt aber erst am 5. künftigen Monats. Durch das Projekt der Starzenskischen Legion ist die alte Erbitte⸗ rung zwischen der Adels⸗ und der demokratischen Partei aufs neue angefacht und die polnische Bevölkerung Galiziens in zwei ein⸗ ander bekämpfende Lager gespalten worden. Mit demselben Eifer, mit dem das Projekt von der Adelspartei unterstützt wird, wird es von der demokratischen Partei bekämpft. — Die zweite diesjäh⸗ rige Rekruten⸗Aushebung soll nach einer in der »Krakauer Zeitung- veröffentlichten amtlichen Bekanntmachung jetzt ausgeführt werden. Von dem Rekruten⸗Kontingent kommen auf Galizien ca. 13,000 Mann. Das Loskaufsrecht ist bei dieser Aushebung aufgehoben. — Die Hungersnoth wüthet in den Kreisen Ost⸗Gali⸗ ziens in kaum geschwächter Heftigkeit, und der Hunger⸗Typhus, so wie andere nervöse Krankheiten decimiren die unglückliche Bevölke⸗ rung.
Großbritannien und Irland. London, 1. Junn. Der Herzog August von Sachsen⸗Coburg und die Herzogin Prinzessin Leopoldina von Brasilien langten Mittwoch Abend von Rio Janeiro kommend in Southampton an, wo dieselhben von ihren Königlichen Verwandten, dem Herzog von Nemours, der Prinzessin Margaretha von Orleans, dem Prinzen und der Prinzessin von Join⸗ ville und dem Herzog und der Herzogin von Chartres bei der Lan⸗ dung empfangen wurden und des anderen Morgens per Shtrazug ihre Reise nach London fortsetzten.
Lord Vernon (geb. 1803), ein liberaler Pair, ist gestern nach langer Krankheit auf seinem Sitze Sudbury in Derbysbire gestorben.
Professor Whewell zu Cambridge, der ein Vermögen von 70,000 Pfd. St. hinterließ, hat neben anderen Vermächtnissen, wo⸗ mit er die Universität bedachte, eine beträchtliche Summe ausgesetzt zur Dotirung einer Professur des Völkerrechts, so wie zur Förderung des Studiums dieses Rechtsgebietes.