Statistische Nachrichten. .
— Der Fortsetzung des Artikels »Die preußische Provinz Schlesien« von W. Jensen (in der Beilage der »Augsb. Allg. Ztg.« Nr. 148) entnehmen wir folgende Mittheilungen: Schlesien wird seiner ganzen Länge nach, von Südosten gegen Nordwesten, von der auf dem mährischen Gesenke entspringenden Oder durchströmt, welche die eigentliche Vertheidi⸗ gungslinie gegen Rußland abgiebt. An ihr liegen im Norden und Süden die Festungen Groß⸗Glogau und Kosel. Die Oder entspringt unfern der Stadt Liebau bei dem Dorf Haslicht in Mähren, bildet einige Meilen die Grenze zwischen diesem und Schlesien, und tritt bei der Stadt Oderberg als schmales Gewässer auf preußisches Gebiet über. Sie nimmt von den Sudeten links die mährische Oppa auf, welche von der Stadt Jägerndorf an die Grenze zwischen Preußisch⸗ und Oesterreichisch⸗Schlesien bildet, wird 4 Meilen unter⸗ dalb Oderberg, bei Ratibor, schiffbar und vergroͤßert sich dann rasch durch zahlreiche Zufluͤsse von den Sudeten auf der linken Seite. Die bedeutendsten derselben sind, von Süden gegen Norden hinaufsteigend, die schlesische Neiße mit der Steina (Weistritz) und Biela, die oberhalb Brieg münden, die Ohlau, an deren Ausfluß Breslau liegt, die Lobe, Weistritz, Katzbach mit der „wüthenden Neiße,« der Bober mit Queis und die Lausitzer Neiße, letztere beide nicht mehr auf schlesischem Gebiet die Oder erreichend, die Neiße in der Nähe von Reichenberg in Böhmen entspringend. Alle diese Zuflüsse erscheinen im Sommer klein und bedeutungslos, schwellen jedoch im Herbst und Frühjahr oft zu gefährlichen, weit uͤberschwemmenden und jede Passage demmenden Gewässern an, so daß sie für einen Feldzug in diesen Jahres⸗ zeiten große Wichtigkeit erlangen. Ihr Verlauf ist der Hauptsache nach ziemlich parallel von Süden gegen Norden. Nur die schlesische Neiße wendet sich eine Zeit lang direkt von Westen gegen Osten, und bildet eine Vertheidigungslinie gegen Oesterreich, die durch das zweite schlesische Festungs⸗ netz Neiße, Glatz und Schweidnitz verstärkt wird. Die beiden ersten Festun⸗ gen liegen an der schlesischen Neiße, wo diese sich gegen Osten und Norden umwendet, Schweidnitz nordwestlich von Glatz an der Weistritz. Zwischen den beiden Flüssen erstreckt sich als Vertheidigungslinie das mauerartig aus⸗ gedehnte Eulengebirge.
Von Osten nimmt die Oder auf schlesischem Gebiet, unterhalb Oder⸗ derg, die Olsa auf, dann die Rudkag Birawa, bei Kosel die Klodnitz, Ma⸗ lapane, Stober, Weida, und unweit oberbalb Groß⸗Glogau die Bartsch. Diese Zuflüsse sind, da sie fast sämmtlich im Flachland entspringen, unbe⸗ deutender als die von Suͤdwesten kommenden, und nehmen keinen reißenden Verlauf. Außer den bereits erwähnten Städten Oderberg, Ratibor und Kosel berührt die Oder in ihrem weiteren Verlauf an bedeutenderen Orten noch Krappitz, Oppeln, Brieg, Breslau, Dyhernfurt, Leubus, Steinau, Köben, Groß⸗Glogau, Beuthen, Karolath, Reusalz, und tritt dann auf das Gebiet der Provinz Brandenburg über. Sie verbreitert sich gegen Norden immer mehr, schleicht im Sommer oft flach und unscheinbar durch die Ebene hin, daß sie noch bei Breslau leicht zu durchwaten ist, nimmt jedoch im Frübjahr oft in bedroblicher Weise den Charakter ihrer Sudeten⸗Zuflüsse an, und verursacht mit reißender Strömung große Ueberschwemmungen. Besonders gefährlich für die Brücken ist ihr Eisgang, weshalb dieselben vberall stromaufwärts durch Eisbrecher geschützt sind. Die Oder führt vielen Sand mit sich, und erhöht dadurch allmälig ihr Bett, indem sie din und wieder riffartige Untiefen verursacht. Sie dient zur Holzflößerei, die in ziemlich bedeutendem Maßstab durch ihre Zuflüsse aus den Sudeten vermitrelt wird.
Die Oder sp die Provinz Schlesien in zwei Theile, einen polni⸗ schen und einen des und bildet eigentlich die Grenze des deutschen Sbarakters gegen Osten, sewohl in Bezug auf das Land, wie auf die Be⸗ völkerung. Rechts von ihr deginnt die große sandig⸗sumpfige, dicht mit Wald bedeckte polnische Ebene, aus der sich nur noch nordöstlich von Breslau das Hügtelland der Trebnitzer und füdlicher der Tarnowitzer Berge bis zu einer Höhe von 1100 ‧ emporhebt. Die weitgedehnten Wälder bestehen vorwiegend aus Rothtannen, sind indeß mit anderem Nadelholz, Buchen, Eichen und Wachholder untermischt. Dichtes Unterholz verleiht ihnen einen freundlichen Anblick, macht sie aber unwegsam. Der Boden eignet sich
besten für den Roggendau, Weizen gedeiht nur an einzelnen Stellen
Die Landbepölkerung besteht überwiegend aus polnisch redenden Sla⸗ den, von denen nur eine geringe Zahl Deutsch versteht. Sonst theilen sich die slavischen Einwohner Schlesiens in die Stämme, welche die ihnen be⸗ nachbarten Grenzländer bewohnen An der polnischen Grenze Polen, an der Mährens Hannaken, an der böhmischen Tschechen. Die Lausitz an der Grenze des Königreichs Sachsen wird aus alter Zeit von einem wendischen Stamm bewohmnt. Die slavischen Bewohner Schlesiens find im Durchschnitt von einem Temperament, das eine feltsame Mischung von Heftigkeit und brütendem Pblegma darbürtet. In den Städten bat sich deutsche Kultur gel⸗ tend ju machen gewußt. Die polnischen Volkslieder verrathen oft eine überraschende, nain zürtliche Innigkeit, und sind in neuerer Zeit mehrfach Gegenstand der Aufmerksamkeit deutscher Uebertragungskunst geworden. Vorzüglich hat der früh verstorbene Max Waldau sich ihrer angenommen und sie gewissermaßen in dit deutsche Lueratur eingeführt, wie er auch in den schlefschen Dorfgeschichten seines Nomans »Rach der Natur⸗ Hie getreuesten und anziehendsten Schilderungen der dortigen Zu⸗ stände entworfen hat. Wichtig st die Viehzucht des polnischen Theils von Schleüen. Rumder⸗ und Pferdezucht deckt den Bedarf nicht so daß diese aus Rufland A werden; dagegen liefern die schlefischen verebelten Schafe, bauptsächlich um Oels und Namslau, die feinste Wolle, und der ulljührliche Breslauer Wollmarkt ist der größte des Kontinents. Aus vden Fichten, Tunnen und Kiefern wird Theer und Pech, aus den Lärchen Kienruß und Terpenthin verfertigt und aus gefüchrt. Flachs, Hanf, Hapsfen und Tubak wicd stelenmeise, S zum Färben in großen Quan⸗ sitäten gebaut. Die Leinwandmweberei sindet mehr in den deutschen Ge⸗ Pirgsbiftrikten start, wird indessen auch von Slaven an der galizischen und unk zsterreichisch⸗ schlestschen Prenze betriehen. Wie alce slavischen Völler beschäftigen sich auch die schlesischen viel mit enr en2 Ven besonderer Hebeutung fintd die Hütttendistrikte der Trebnitzer und Ta
rnowitzer Berge.
.“
Die größten Städte der ersteren sind Trebnitz (4500 Einwohner), ein viel⸗ besuchter Wallfahrtsort, Juliusburg (1700 Einwohner) und Oels (6500 Einwohner), beide dem Herzog von Braunschweig gehörig, der Schlösser in Der Posenschen Grenze genähert liegen Trachenberg [2500
ihnen besitzt. Einwohner) und Militzsch (2800 Einwohner) an der Bartsch. Das schon
genannte Namslau ([4000 Einwohner) an der Weida besitzt durch seine
Rindermärkte Ruf. Von Breslau aus über Trebnitz und Rawicz (10,000 Einwohner) führt die Eisenbahn nach Posen.
Wichtiger als die Trebnitzer sind die Tarnowitzer Verge, deren Ostrand die Grenze gegen Polen bilden. Diese sind der eigentliche Hüttendistrikt, der sich Kreuzburg (4000 E.) bis nach Beuthen (7500 E.) hinabzieht. Bei Kreuzburg liegt die Glashütte von Marienfeld und die Kreuzburger Hütte, die vortreffliches Eisen liefert. Hauptort der schlesischen Eisenwerke ist das Städtchen Malapane am gleichnamigen Fluß, wo vorzüglich Bomben und Eisenräder gegossen werden. Dem ganzen Fluß entlang von Kraschnow bis Königshuld erstrecken sich Eisenwerke. Der letzte Ort zeichnet sich ) seine groben Schmiedwaaren, besonders Sensen, aus. Die Umgegend von
Tarnowiß (4500 E.) besitt zahlreiche Steinkohlen⸗ und Galmeigruben; in
der Friedrichshütte wird etwas Silber gewonnen. Beuthen (7500 E.), nahe der polnischen Grenze und der Briniza, bildet den Mittelpunkt der Tarnowitzer Huttenbezirke und zählt eine erhöhte Einwohnersumme auf der Geviertmeile (6000 Köpfe). Die Gruben der Umgegend fördern Silber, Blei, Galmei, Zink, Eisen, Steinkohlen, außerdem wird Kalk und Baustein gebrochen. Die Scharleigrube, Laura⸗ und Königshütte sind die bedeutend⸗ sten Werke; ähnliche konzentriren sich um die Stadt Gleiwitz (7500 E) an der Klodnitz. Der Bergbau wird hier vielfach von Deutschen betrieben. Doch finden sich auch Elemente aus allen Nationen Europas und ver⸗ anlassen bei beträchtlichem Geldzufluß regsameres Leben als in den übrigen Gegenden des polnischen Schlesiens, zugleich mit einer fast großstädtischen Ausstattung für die Bedürfnisse der Wohlhabenderen. Bei den Dörfern Ruda und Zabrze befinden sich die mächtigsten Kohlengruben Deutschlands. Das erstere ist durch die Pflegetochter eines einfachen Bergmanns berühmt, welcher derselben am Ende des vorigen Jahrzehnts ein Vermögen von acht Millionen Thalern hinterließ.
Von diesem Distrikt suͤdlich bis an die Weichsel und Olsa zieht sich das Gebiet der sogenannten Wasserpolen mit den Ortschaften Ribnitz, Sorau, Nicolai und Pleß, ein hügeliges, von vielen kleinen Seen durchzogenes Land, dessen Bevölkerung den Uebergang zu den galizischen Polen bildet. Ein durch die Fabrikwichtigkeit der Gegend hervorgerufenes dichtes Eisen⸗ bahnnetz verknüpft die bedeutenderen Orte unter einander. Von Oppeln führt ein Schienenstrang über Malapane, Kraschnow, Tarnowitz, Beuthen, die Königshuͤtte in die Oderberg⸗Krakauer Bahn. Ein zweiter folgt von Kosel dem Laufe der Klodnitz über Gleiwitz bis zur Königshütte, zu der sich ebenfalls von Ratibor über Ribnitz eine direkte Bahn hinaufzieht. Mehrere Zweigbahnen verbinden außerdem die Hüttenorte unter einander. Endlich derläuft von Oderberg aus eben jenseits der preußischen Grenze die Krakauer Bahn den drei oben genannten parallel und nimmt sie auf, so daß dieser aͤußerste mittelöstliche Bezirk Deutschlands eines der vollkommensten Bahn⸗ netze in demselben darbietet. Von Oderberg fuͤhrt die Oberschlesische Bahn, sich immer dicht an der Oder haltend und alle ihre wichtigen Städte be⸗ rührend, nach Breslau, von wo sich dieselbe in westlicher Richtung über Liegnitz und Bunzlau fortsetzt und sich bei Kohlfurt in die nach Berlin und Dresden führenden Arme spaltet. Von Liegnitz erstreckt sich außerdem eine Eisenbahn nördlich nach Groß⸗Glogau und von diesem westlich weiter über Sagan in die Kohlfurt⸗Berliner, östlich in die Breslau⸗Posener Bahn. Von Oderberg gegen Süden setzt sich nur eine Bahn fort, die sich bei Prerau zerspaltet und nach Wien führt, nordwestlich über Olmütz nach Prag ablenkt.
Das deutsche Schlesien, westlich der Oder, bietet einen durchaus ver⸗ schiedenen Charakter dar. Abgesehen von dem Hochgebirg, das die Südgrenze bildet, ist es unebener, fruchtbarer und enthält zum Theil die schönsten und lachendsten Gegenden ganz Deutschlands, welche fast überall dicht mit ge⸗ werbfleißigen Städten und Dörfern besäet sind. Die Einwohner, so weit sie nicht an den Grenzen aus Serben, Tschechen und Hannaken bestehen, sind vorwiegend protestantisch, von lebendigem Temperament, leichtlebig, dem Genuß wie der Arbeit zugethan, mit regem Sinn für Poesie, Musik und vor allem für Geselligkeit. Eine große Zahl bedeutender Männer ist aus Schlesien hervorgegangen, von jeher besonders auf dem Ge⸗ biet der Dichtkunst. Opitz, Gryphius, Hoffmannswaldau, Lohenstein aus den älteren schlesischen Dichterschulen; in neuerer Zeit Kopisch, Freitag, Holtei, Willibald Alexis, Gottschall, Hoffmann von Fallersleben, Brachvogel. Die Philosophen Wolf, Garve, Schleiermacher, Steffens, Nees von Esenbeck und andere. So fand deutscher Geist hier aus alter Zeit eine ergiebige Pflanzstatt. Doch nicht minder fand sie das materielle Bedürf⸗ niß. Der Boden Schlesiens diesseits der Oder wetteifert mit der Thätigkeit des Menschen, den Wohlstand des Landes zu heben. Alle Getreidearten des nördlichen Europa gedeihen, der Weizen herrscht sogar vor. Roggen⸗, Gerste⸗, Hafer⸗ und Spelzfelder wechseln ab, der Mais ist beliebt, erreicht beträcht⸗ liche Höhe und liefert gute Kolben. Erbsen, Linsen, Bohnen sind als Lieblingsgericht weit verbreitet; um den mittleren Lauf der Oder konzen⸗ trirt sich vorwiegend der Gartenbau. Nur der Wein — Grüneberger — ist nicht von besonderer Güte; dagegen wird fast überall, oft in den unscheinbarsten Dörfern, wohlschmeckendes und nahrhaftes Bier ge⸗ braut. So stellt das Flachland oder Hügelland sich hauptsächlich ackerbau⸗ treibend dar, waͤhrend das Gebirge den Sitz der Fabrik⸗Industrie, der Manu⸗ faktur und des Bergbaues bildet. Die Leinwebereien und Spinnereien des oberschlesischen Gebirgs haben eine zum Theil traurige Berühmtheit erlangt. Weniger bekannt ist die Wollen⸗ und Baumwollen⸗Manufaktur, so wie die Lederfabrication, obwohl diese fast eine gleiche Höhe erreicht haben. In der Glasbereitung gehört Schlesien zu den Produzenten ersten Ranges. Die Ausfuhr übersteigt die Einfuhr beträchtlich, und besteht vorzüglich aus Lein⸗ wand, Garn, Tuch, Baumwollenwaaren, Krapp, Glasgegenständen, Eisen⸗ waaren und Rohmetallen. Die Sudeten sind äußerst reich an Mineralien aller Art. Sie bieten in großer Zahl minder werthvolle Edelsteine: Ame⸗ thyste, Topase, Carniole, Onyx, Achat, Jaspis; für Bau und Gewerbe:
Marmor, Schiefer, Sandsteine, Gyps, Kalk, Mergel; durch Hüttenwerke:
längst
daß künftig in diesen Kreisen beim Grenzverkehr nur
Steinkohlen, Schwefel, Vitriol, Arsen, Galmei, Kupfer, Eisen, Blei und unbedeutend auch Silber. Außerdem finden sich in ihnen viele Heilauellen. Von besonderem Ruf: Warmbrunn, Salzbrunn, Reinerz, Landeck, doch auch Charlottenbrunn, Altwasser, Waldenburg, Flinsberg ꝛc. sind im Lande selbst geschätzt und zahlreich besucht. W
London, 1. Juni. Die eben veröffentlichten Ausweise des Han⸗ delsamts für den Monat April zeigen dieselbe außerordentliche Steige⸗ rung des Ausfu hrhandels, welche die vorhergehenden Monate charak⸗ terisirte. Der Werth der Ausfuhr im April beläuft sich auf 15,366,414 Pfd. Strl. und übertrifft die desselben Monats im vorigen Jahre um 3,295,303 Pfd. Strl. oder um 27 pCt. Die größte Zunahme findet sich in der Aus⸗ fuhr von Baumwollgarnen, sie betraͤgt 110 pCt. des Werthes und 91 pCt. der Quantität, Baumwoll⸗Zeuge haben um 41 pCt. an Werth und 19 Ct. an Quantität zugenoemmen Wollenwaaren zeigen eine Zunahme von 23 pCt. Werth, Leinen eine von 20 und Eisen eine von 50 pCt. Nur Seidenwaaren haben um 1 pCt. abgenommen. Der Gesammtwerth der Ausfuhr britischer Produkte und Fabrikate in den ersten vier Monaten dieses Jahres ist 62,357,579 Pfd. Strl., d. h. um 31. pCt. größer als in dem entsprechenden Zeitraum des vorigen Jahres wo er 47,706,818 Pfd St. betrug. Eine noch größere Zunahme zeigt sich in den bedeutendsten Einfuhrgegenständen. Die Getreide⸗Einfuhr im April war fast doppelt so stark, als im nämlichen Monate des vorigen Jahres, Baumwolle wurde während des Monats 1,663,025 Centner gegen nur 592,095 Centner im April 1865 eingeführt. Aus den Vereinigten Staaten, welche letztjährigen April blos 18,040 Centner schickten, kamen jetzt 737,924 Centner. — Von Rindvieh (Kälber ausgenommen) wurden April d. hl 12,594 Stück gegen 11,376 im April 1865 importirt, Schafe und Lämmer 110,743 gegen 41,122 im vorigen Jahre, Schweine 8106 gegen 7113 im vorigen Jahre. Nur von Kälbern ist die Einfuhr von 2032 im April 1865 auf 1620 in diesem Jahre gesunken. Die Vieheinfuhr während der ersten vier Monate dieses Jahres anlangend, findet sich, mit Ausnahme von Schweinen verglichen, mit dem entsprechenden Zeitraum des Jahres 1865 in allen Arten eine mehr oder weniger beträchtliche Zunahme, die stärkste in Schafen und Lämmern, welche in diesem Jahre 244,792 Stück, im vorigeu nur 96,134 betrug.
— Ueber die Goldausbeute im Uralgebiete und im Orenburgischen giebt die »N. P.«“ einen ausführlichen Bericht, wonach im Uralgebiet in den Staats⸗Goldwäschen von Jekaterinenburg, Goroblagodat, Bogosslowsk und Slatoust seit ihrer Eröffnung (die älteste, in Jekaterinenburg, wurde 1754 eröffnet) bis 1864 5608 Pud 12 Pfund 41 ½ Doli Gold gewonnen worden sind. Die 12 Privat⸗ Goldwäschereien, von denen die ältesten seit 1819 ausgebeutet werden, haben bis 1864 6345 P. 2 Pf. 59 Sol. 3 Doli Gold geliefert. Im Orenburgischen sind 1536 P. 39 Pf. 76 S. 40 D. und im Gouv. Perm noch 45 P. 34 Pf. 71 S. 70 D. Gold ge⸗ wonnen worden. Die ganze Goldausbeute bis zum Jahre 1864 beträgt demnach in den erwähnten Gegenden 13,546 Pud. 8
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.
London, 2. Juni. Die ursprünglich blos für die Vermittelung ge⸗ ringer Beträge eingeführte Einrichtung der Postanweisungen ist vom Publikum allmälig in eine Bank umgewandelt worden. Im verflossenen Jahre haben die Postanstalten von Großbritannien und Irland Geldanwei⸗ sungen in einem Betrage von 18,/144,550 Pfd. St. ausbezahlt. In den Kolonieen wurden für den Betrag von 371,979 Pfd. St. Anweisungen für das Mutterland aufgegeben, dagegen nach den Kolonieen nur 44,927 Pfd St. Im Jahre 1865 ist das b auf Konstantinopel und in diesem Jahr dria ausgedehnt worden.
86 Fenrrak der Halbinsel Taman n. von Anapa) sind un⸗ überaus reiche Naphthaquellen entdeckt. Aus einem Bohrloche von 2 ½ Zoll im Durchmesser werden 6000 Eimer in 24 Stunden gewonnen und beim Einsetzen von Röͤhren größeren Durchmessers hofft man die Aus⸗ beute noch bedeutend zu steigern. Wie russische Blätter berichten, ist auch och eine andere Lokalität, 30 Werst von der Meerenge entfernt, Hafgefunden, ie einen nicht geringeren Naphthareichthum enthält. Die gleiche affenheit der Krim und des Kaukasus war ein deut⸗
daß in der Krim ebenso Naphtha vorhanden sein mußte,
Wenn in letzterem 8 g zu 9s— 8 8
Ulten Versuchen früher ein Resultat erxzie wurde, so lag 1. es
Sc ae dem Cicnege⸗ daß man daselbst früher ein reichhaltiges 1 ssin aufgefunden “ e JEb1665 8 verspricht der Ausgangspunkt für eine en und gro ’ 1“ 8 der Krim werden, und die Lage derselben in der
Nähe der Meerenge gestattet eine sichere Konkurrenz mit Amerika.
Landwirthschaftliche Nachrichten.
ie diesjähri 1 stprovinzen — Die diesjährigen Wollmärkte in den preußischen Ostpro werden wie folgt stattfinden: am 2. Juni in Strehlen und Leobschütz, am 5. Juni in Liegnitz, am 6. Juni in Schweidnitz, vom 7. bis 9. Juni in Breslau, vom 12. bis 13. Juni in Posen, vom 14. bis 15. Juni in Lands⸗
berg a. W., vom 16. bis 18. Juni in Stettin, vom 19. bis 23. Juni
8 es Lubtimih, 30. Mai, wird der »Schles. Ztg.⸗ geschrieben: 87 die Rinderpest amtlichen Nachrichten zufolge nur in dem ““ des Königreichs Polen herrscht, so hat die Koͤnigliche Regierung zu e⸗ n für die Kreise Creutzburg, Rosenberg, Lublinitz und Beuthen, für letzteren jedoch nur, soweit er an Russisch⸗Polen grenzt, den 8 Lerheren ch Verordnung vom 27. März 1836 mit der Maßge 8. e ü88 beachten sind. Es ist hiernach die Einbrin⸗
Allg. Verordnung zu ist 1 68 ehen durfte, nunmehr gestattet.
gung von Hornvieh, welches bisher nicht gesch
.“
“
Telegraphische Witterungsberichte
„ Baro-, Tempe-
Beobachtungszeit. V meter. ratur. Paris. Réau-
Stunde Ort. [Linien. mur.
Allgemeine Himmels- ansicht.
Auswärtige Stationen. 3. Juni.
Brüssel...] 337.1]/ 16,8 [NW., schwaeb. völkt Helsingkors 341,3 11,4 Winästille. Petersburg 341,0 12 9 0.
Riga 340,1 13,2 [SW., mässig. Moskau 333,3 12,4 W., schwach. Stockholm. 339,27 11,4 NW., schwach.
heiter, gestern WXNW., schw. Maxim. 14,8,
1““ Min. 6,4. Skudesnäs. 340,1 14,5 W., schwach. heiter. Gröningen. 337,9 12,5 W., sehr schw. bedeckt. Helder.. 337,3 12, WNW., schw. (bedeckt.
Preuesisbebe Statione n. 3. Juni. 6 Mrgs.] Memel.....] 338.9 15,6 [NO., mässig 7 »„ Königsberg 338,6 15,8 [O., 8. schwach. heiter. 6 » Danzig.. 338,9 12 2 NNW., Windst. heiter. „ Putbus 336,6 9,9 [0., mässig. bezogen, gestern Ab. fern. Gew. NO., mässig. heiter. 0., mässig. heiter, gest. Gew. 0.,, schwach. heit., Fest. Nm. um 2 ¾ u. 6 Uhr Gewitt. u. Reg.
Pösen.. . 336,3 15,2 NN0., s. schw. heiter.
Münster... 335,1 13,2 (S., schwach. heiter. Torgau 333,9]/ y13,0 0., schwach. ganz heiter, gest. Gewitt., Regen.
Breslau 332,7 15,1 [80., schwach. beiter 5 16,0 S0., schwach. ssehr heiter, gest. Nm. 4 U. stark. Gew. mit Reg in NO [Ratibon CEEE“ 14,6 S., sehr schwach. heiter. Trier 12,2 N0., schwach. heiter.
preussisehe StItIS9 n e
8 4 Juni. Memel..... 340,0† 15,8 [0., stark. heiter. Königsberg 339,5 16,2 0., schwach. heiter. Danzig. 339,.6 13,7 NNW., schw. hheiter. Putbus 337,0 14,1 [0., schwach. heiter. Cösi 338.5 16,0 0., schwach. heiter. Stettin 339,5 14,6 (0., schwach. heiter. Berlin 336, 6 15,8 [NO., mässig. heiter. Posen. 337,0 16,0 NO., stille. völlig heiter. Münster. 334,3 16,5 80., schwach. heiter. Torgau 334,323 14,3 [80., schwach. ganz heiter. Breslau 333.0 15,1 [S0., schwach. heiter. I“ 19,5 080., schwach. sehr heiter [Ratibor . 329, 6 14,7 [NO., schwach. heiter. [Trier. j 328,8 15,1 [NO., mässig. heiter.
Auswärtige Stationen.
4. Juni.
Paris 336,9 12,4 [80., schwach. bedeckt. Brüssej.... 336,2 20,8 0NO., schwach. bew., gest. Regen in Intervallen. Haparanda. 341,6 6,2 8., schwach. heiter. Helsingkors 341, 8 13. Windstille. heiter. FAenhsHueg. 344,3 12,0 [80., B b Riga 341, 3 14 5 [SW., missig. heiter. Merxin .. 334,5 14.46688 ae“ Stockholm. 341,9 13,1 WNW., s. schw. heiter. Skudesnäs. 339, 8 14,7 W., schwach. bedeckt. Gröningen . 336,;s 17,4 W., sehr schw. [schön Helder. 336,4 14,2 NW., schwach. heiter Hernoesand 341,7 9,0 80., schwach. heiter Christians. 341,6 15,5 Windstille. schön. Flensburg. 337,8] 12,8 NO. schwach. heiter.
Königliche Schanspiele.
Di 5. Juni Opernhause. (116te Vorstellung.) Der Dienstag, 5. Juni. Im Opernhause. (118te S. g. Freischütz. Oper in 3 Aufzügen von Friedrich Kind. n
C. M. von Weber. Gäste: Frl. Dillner, vo Theater zu Wien: Annchen. Frl. Börner: theatralischer Versuch). Mittel⸗Preise. Im Schauspielhause: Keine Vorstellung. MNlitwoch, 6. Juni. Im Opernhause. Abonnements⸗Vorstellung.) Antigone. Uebersetzung von Donner. Musik von F. Anfang 7 Uhr. 8 “ Gewoͤbhnliche Schauspielhaus⸗Preise Letzte Vorstellung dieser Tragödie in der Im Schauspielhause. Keine Verstellung⸗
Cösin 3387,9 12,2 Stettm 338,6] ß14,4 Berlin 335,9 14,3
8
SSvuUVSSVNVNNVN
8