1 Telegraphische Depeschen aus dem Wolff’'schen Telegraphen⸗Büreau.
Hamburg, Dienstag, 5. Juni; Morgens. Die »Hamburger Nachrichten⸗ melden aus Kopenhagen, daß die Großfürsten Alexander und Wladimir Alexandrowitsch schon am 9. d. Mts. aus St. Petersburg zum Besuche am dortigen Hofe ein⸗ treffen werden.
Kassel, Dienstag, 5. Junigy Morgens. Wie die „Hessische Morgenztg.⸗ erfährt, sind die angemeldeten Extrazüge, welche öster⸗ reichische Truppen nach Hamburg befördern sollten, wieder abbestellt worden. 8
Haag, Montag 4. Juni, Abends. In der heutigen Sitzung
er ersten Kammer hat der Minister der Kolonieen Myer das Programm des Kabinets mitgetheilt. Den Eintritt des Gra⸗ sen van Zuylen in das Kabinet bezeichnete er als durch die europäischen Verhältnisse geboten. Die Kolonialfrage fordere vor Allem eine Lösung. Die Regierung werde suchen die gegen das Geset über den Volksunterricht erhobenen Bedenken auszugleichen⸗ — Das Haus behielt sich die betreffende Diskussion vor.
London, Dienstag, 5. Juni, Morgens. In der heutigen Sitzung des Unterhauses zog Capitain Hayter sein, die Vertretung der Burgflecken betreffendes, Amendement zurück. Dessen ungeachtet
verlangte die ministerielle Partei die Abstimmung. Die Torys ver⸗ ließen den Saal und das Amendement wurde ohne Abstimmung abgelehnt.
Die heutige »Times⸗ sagt: Die französische Regierung hat der englischen auf telegraphischem Wege die Mittheilung gemacht, daß die Konferenz nicht stattfinden koͤnne, weil die von Oesterreich ge⸗ stellten Vorbedingungen dieselbe fruchtlos machen würden.
Paris, Montag, 4. Juni, Abends. Die Donaufürstenthümer⸗ Konferenz hat heute eine Sitzung gehabt.
Der Herzog von Gramont wird heute Abend auf seinen Posten nach Wien zurückreisen. b
Die »Patrie⸗ sagt: Der Herzog von Gramont hat den Kaiser gesprochen und ist mit besonderen Instructionen für das Wiener Kabinet versehen, welche sich auf die österreichische Antwort bezichen. 8 Paris, Dienstag, 5. Juni, Morgens. Der heutige »Constitu⸗
tionnel⸗ sagt: Wir kennen bereits den Eindruck, welchen die öster⸗ reichische Antwort in Petersburg und London gemacht hat. Man bat sich alsbald gefragt, wozu die Konferenzen dienen sollen, wenn Oesterreich auf seinen gegenwärtigen Entschlüssen beharrt. Zwei Fragen sollen von dem Programm verschwinden: die wegen der Elbherzogthümer, welche Oesterreich dem Bundestage unterbreitet wissen will, und die wegen Venetiens, mit der man sich auf den Konferenzen gar nicht beschäftigen soll. Es bliebe so nur die Frage über die Bundesreform zu diskutiren, die nur eine eventuelle ist, und wegen deren allein die europäischen Mächte nicht zusammentreten könnten. Der ⸗Constitutionnel⸗ be⸗ dauert lebhaft die von Oesterreich eingenommene Haltung und sagt schließlich: Ohne Zweifel faßt jede Macht ihre Pflichten und Interessen nach ihrer Art auf; es scheint uns indessen, daß Europa von Sei⸗ ten einer konservativen Großmacht andere Entschließungen zu erwar⸗
Statistische Nachrichten.
Ueber den Einstuß des Acrise⸗Systems in Rußland auf die Branntweinproduction daselbst macht die »D. Pet. Ztg.« nach dem „Magazin der Nachrichten und Materialien des Finanzministeriums« fol⸗ gende Angaben üher die großrussischen Goubernements: In den
„. Archangelsk, Olonkz und Sstawropol waren vor Einführung des pftems gar keine Brennereien; in Gouv. Moskau, St. Peters⸗ Twer, Tula, Jam Wologda, Kostroma, Wladimir
1 eren nur 17 die im Ganzen 3 Mill. Eimer Halb⸗
ponduzirten, während der Verbrauch sich auf 9 Mill. Eimer belief, alfr 6 Mill. Eimer aus den anderen Gouvernements bezogen werben mußten. Seit 1863 stieg die Fabrccation in diesen Couvernements bebeutent, und selbst in jedem der diei zuerst eeeee Ewwaugn, sand sich — Brtenncxei — 84 22½ 2 betrug die Zahl der Brennereien in Brenngeri 6, in der zweiten 308 — in bder britten 306 (darunter 182, welche seit 1863 neu a. waren); vicselben, lieserten in ber ersten Periode 4 ½ Mill., in der zweiten und dritten
8
5½ Mill. Eimer Halbbrand. Aufhebung der Branntweinpacht auch der Verbrauch bedeutend zunahm und auf 15 Mill. Eimer stieg, nahm die Nachfrage nach Branntwein aus den anderen Gouvernements nicht nur nicht ab, sondern stieg um 9 Mill. Eimer. Die meisten Fortschritte machte die Branntweinfabrication in den Gouvernements Moskau, Nowgorod, Tula, Twer, Wladimir, Jaroslawl und Wologda, wo die Zahl der Brennereien, die zur Zeit der Pacht nur 95 betrug, auf 220 (darunter 148 neu erbaute) stieg. Die Quantität des während der drei Perioden gewonnenen Ueberbrandes betrug 700,000 Eimer Spiritus, d. h. 10 pCt. der ganzen Production. In den übrigen roßrussischen Gouvernements bestanden vor Einführung des Accise⸗Systems 847 Brennereien, welche 17 Millionen Eimer Halbbrand lieferten. Mit Einführung des Accise⸗Systems verminderte sich die Zahl der Brennereien in der ersten Periode um 39, in der zweiten stieg die Zahl derselben auf 713 und in der dritten sank sie wieder auf 610 herab, von welchen die Hälfte neu erbaut war. Diese Brennereien lieferten 28 Millionen Eimer, davon 18 Millionen für die bedeutend gestiegene eigene Consumtion.
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.
Strehlen, 2. Juni. (Schles. Ztg.) Bei dem heute hier abgehaltenen Wollmarkt wurden 866 Centner — meist Rustikalwolle — zum Verkauf gestellt. Etwa die Hälfte davon ist in die zweite Hand übergegangen und wurden dafür folgende Preise gezahlt: Feine Wolle 60 — 65 Thlr., mittel⸗ feine 50 — 56 Thlr., ordinaire 44—48 Thlr. (sämmtlich einschürig). Hoch⸗ feine und zweischürige Wollen waren nicht zu Markt gebracht. Käufer waren aus Breslau, Brieg, Frankenstein, Munsterberg, Neisse, Neurode, Ohlau, Ratibor, Reichenbach. Um 1 Uhr war, nachdem der bedeutende Rest von den Produzenten zurückgezogen, der Markt beendet.
Wick, 30. Mai. Berichte aus Stornoway melden, daß der Schottische Heringsfang klein und unregelmäßig bleibt. Das Wetter ist sehr warm und still und die Boote, welche Fang machen, kommen erst spät ein. Die Qualität bessert sich langsam. Eine Anzahl Schiffe, darunter der Dampfer »Queen«, warten auf Ladung, nur ein kleines Schiff ist mit Hering von Loch Boisdale direkt nach dem Kontinent expedirt worden.
“
Telegraphische Witterungsberichte.
Baro- Tempe-
meter. ratur.
Ort Paris. Réau- Linien.] ꝑmur.
Allgemeine Himmels- anzicht.
Beobachtungszeit.
Stunde V
Da aber mit dem Sinken der Preise nach
Auswürtige Stationen. 5. Juni. 338, 6 11,3 337,5 13,7 [80., schwach. Haparanda. 340,]1 9,2 N., schw. Peiersburg. 340,4 12,6 S., Riga 340,5 15,7 80., mässig. Stockholm.] 341,5 14,4 080., schwach.
wenig bewölkt. schön.
fast bedeckt. Nebel. heiter. heiter, gest. Abd. 0NO., schwach
“ Brüssel....
8 2 2 S., mässig.
338,9 16 338, 4 15,4 338,1 11, 5
340,0 12,9 [0., Christians.. 341,0 m17,3 WinaFstille. Flensburg . 337,5 13,z 0., schwach.
Preussisehe Station
5 Juni.
339,27 14,6 [0., schwach. 339,4 15 0 0., s. schwach. 339, 4 13,7 NNW., schw. 336,5 14,7 [0., schwach. 338,1 16,0 80., mässig. 338,9 15,4 0., schwach. 336,0 15,6 [0., schwach. 336,3 16,0 S., schwach. iter. 336 3 11,2 SW., schwach.
Min. 6,9. „ 0., schwach. halb heiter. SS0O., schwach.
SS0., ziemlich.
Skudesnäs. Gröningen. Helder....
sehr nebelig. Hernoesand
heiter. schön. heiter.
Memel... Königsberg
Danzig.. Putbus.. Cöslinn Stettin BerliWW Posen.. Münster...
stille. heiter. heiter. heiter. bewölkt. heiter.
92
trübe, gest. Abd (Gewitt. u. stark. Hagelschlag. Hagelkörner v. 2 Zoll u. mehr Durechmesser. heiter. bew., gest. 3 Uhr Regen. ssehr heiter heiter. Iheiter.
v v v v v v v
8
334,4 14,4 332,4 14, s8
335,9 14,2 s[S., schwach. 329,0 %/ y16,2 [NO., schwach. 333,3 10,1 [s8S., schwach.
Torgau...
S., mässig. Breslau..
0., schwach.
EE1X“ [Ratibor.. EI“
Königliche Schauspiele. Mittwoch, 6. Juni. Im Opernhause. (137ste Schauspielhaus⸗ Abonnements⸗ Vorstellung.) Antigone. Tragödie von Sophokles. Uebersetzung von Donner. Musik von F. Mendelssohn⸗Bartholdy⸗ Anfang 7 Uhr. 1.“ Gewöhnliche Schauspielhaus⸗Preise. Letzte Vorstellung dieser Tragödie in der Saison. Im Schauspielhause. Keine Vorstellung. 8n Donnerstag, 7. Juni, sind die Königlichen Theater geschlossen.
d. 4. Max. 18,5
1 Steckbrief. 8 Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung zu Sorau,
den 1. Juni 1866. Der Tagearbeiter Gottfried Jeschke aus Kriebau, zuletzt in Som⸗
merfeld, Kreis Crossen, soll wegen Theilnahme am Betruge verhaftet wer⸗
den. Er ist im Betretungsfalle anzuhalten und an uns abzuliefern.
Oeffentliche Vorladung.
Der Schiffer Joseph Goltiewicz l(oder Jurkiewicz oder Ziol⸗ kiewicz) hat sich von seinem Wohnorte Groß⸗Wilczak entfernt und ist sein jetziger Aufenthaltsort nicht zu ermitteln gewesen. Er ist angeklagt, am 3. Dezember 1864 zu Bromberg gemeinschaftlich mit Sniegowski einen Handwagen des Arbeitsmanns Ziemke in der Absicht rechtswidriger Zueignung weggenommen zu haben.
Auf Grund der Anklageschrift des Staatsanwalts vom 18. Februar 1865 und des Beschlusses des unterzeichneten Gerichts vom 22. Februar 1865 ist die Untersuchung wegen Diebstahls im Rückfalle gegen den oben genannten Angeklagten eröffnet worden und zur mündlichen Verhandlung ein Termin auf
den 3. September 1866, Vormittags um 9 Uhr, in unserem Sitzungssaale Nr. 2 anberaumt.
Der oben angeführte Angeklagte wird hierzu mit der Aufforderung vorgeladen, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu seiner Verthei⸗ digung dienenden Beweismittel zur Stelle mitzubringen oder solche dem unterzeichneten Gericht dergestalt zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können.
Im Falle des Ausbleibens wird mit der Untersuchung und Entschei⸗ dung in contumaciam verfahren werden. 8 Zu dem H sind a8 Zeugen vorgeladen worden: 88 1) die Wittwe Christine einrich, geb. Aal 8
2) die verehelichte Arbeiter Noetzel” zu Gr.⸗Wilezak, 3) der Arbeitsmann Johann Ziemke aus Drewee.
Bromberg, den 26. März 1866.
FKsönigliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
ö Edikt al⸗Citation. v““
Auf die Anklage des Staats⸗Anwalts vom 17. März 1866 und den Nachtrag dazu vom 21. März 1866 ist gegen die Angeklagten:
1) den Friedrich Wilhem Müller, den 23. August 1835 zu Brunn geboren, evangelisch, zuletzt in Protzen, 2). den Schlosser Friedrich Johann Mohnke, den 23. Februar 1833 zu Dreetz geboren, dort auch zuletzt wohnhaft, 3) den Schiffer Christian Friedrich Krause, am 22. September 1835 zu Schönermark geboren, evangelisch, zu⸗ letzt in Gransee, 4) den Knecht Carl Gustav Heinrich Dräger, den 19. Okto⸗ ber 1839 zu Michaelisbruch geboren, evangelisch, zuletzt in Wutzetz, 5) den Knecht Louis Julius Wilhelm Braun, den 25. September 1835 zu Rheins⸗ berg geboren, dort auch zuletzt wohnhaft, 6) den Carl Friedrich Albert
Nendel, den 23. Dezember 1840 zu Rheinsberg geboren, dort auch zuletzt
wohnhaft, 7) den Webergesellen Joachim Haack, den 25. Januar 1833 zu Herzberg geboren, dort auch zuletzt wohnhaft, 8) den Baͤckergesellen Carl Heinrich August Kähler, den 4. Februar 1833 zu Neu⸗Ruppin geboren, dort auch zuletzt wohnhaft, 9) den Schuhmacher Carl Friedrich Wilhelm Rowald, den 13. Juni 1833 zu Neu⸗Ruppin geboren, 10) den Tabaks⸗ spinner Carl August Benkowsky, den 10. Januar 1833 zu Neu⸗Ruppin geboren, 11) den Pantoffelmacher Carl Ludwig Belitz, den 6. Oktober 183³4 zu Neu⸗Ruppin geboren, 12) den Knecht Friedrich Wilhelm Christian Wensch, den 12. April 1835 zu Neu⸗Ruppin geboren, evangelisch, zuletzt in Neu⸗Ruppin wohnhaft, 13) den Secretair Carl Friedrich Wilhelm Witte, den 21. Oktober 1835 zu Haselhorst geboren, 14) den Knecht Friedrich Ludwig Lawitzky, den 15. November 1836 zu Stöffin geboren, 15) den Pantoffelmacher Gustav Köhn, den 20. Oktober 1837 zu Kyritz geboren, zuletzt in Neu⸗Ruppin wohnhaft, 16) den Christian Friedrich Wilhelm Gutschmidt, den 11. Januar 1838 zu Neu⸗ Ruppin geboren, 17) den Johann Carl Otto Kemnitz, den 21. Mai 1838 zu Neu⸗Ruppin geboren, 18) den Carl Friedrich Peters, den 13. November 1839 zu Neu⸗Ruppin geboren, 19) den Handlungsdiener Conrad Liebmann, den 21. März 1840 zu Wusterhausen a. D. geboren, 20) den Handlungs⸗ diener Carl Friedrich Wilhelm Köhler, den 5. April 1838 zu Reu⸗Ruppin geboren, zuletzt in Kloster Lindow wohnhaft, gegenwärtig in New⸗York in Amerika, wegen unerlaubter Auswanderung, um sich dem Dienste im stehenden Heere zu entziehen, die Untersuchung eingeleitet, und haben wir zum mündlichen Verfahren einen Termin auf den 5. September 1866, Vormittags 12 Uhr, in unserem Gerichtslokale anberaumt, wozu die dem jetzigen⸗ Aufenthalt nach unbekannten Angeklagten mit der Aufforderung vorgeladen werden, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche unter genauer Angabe der dadurch zu erweisenden Thatsachen uns so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Erscheinen die Angeklagten nicht,
so wird mit der Untersuchung und Entscheidung in eontumaciam verfahren
werden.
Neu⸗Ruppin, den 26. März 1866. 88
Köͤnigliches Kreisgericht. Abtheilung 1
8 Ediktal⸗Citation. “
Auf die Anklage des Staats⸗Anwalts vom 22. März 1866 ist gegen die Angeklagten: 1) den Schuhmacher August Wolff, den 28. August 1829 zu Neu⸗Ruppin geboren, evangelisch, Landwehrmann zweiten Auf⸗ gebots, zuletzt in Neu⸗ Ruppin wohnhaft, Inhabder der Hohen⸗ zollernschen und Badenschen Medaillef
2) den Diener Friedrich Protz, den
8. September 1835 zu Walchow geboren, evangelisch, Landwehrmann 8 Aufgebots, zuletzt in Carwe wohnhaft, bis zum 28. Juni 1864 ins Aus⸗ land beurlaubt, gegenwärtig angeblich in Indien im Dienste eines russischen Gesandten; 3) den Fuhrmann Johann Rust, den 7 Juni 1832 zu Alt ⸗Koppenbrück geboren, Reservist, evangelisch, jetzt in Amerika; 4) den Handlungsdiener Carl Friedrich Ludwig Wollschläge
den 18. April 1837 zu Groß⸗Derschau geboren, Reservist, gegenwärtig angeblich in Amerika, seit dem Jahre 1862 mit einem auf 1 Jahr lautenden Auslandspaß abwesend; 5) den Arbeiter Carl Zootzmann, den 11 Oktober 1828 zu Rübehorst geboren, Landwehrmann 1. Aufgebots, gegenwärtig angeblich in Rußland; 6) den Bäcker August Behrendt, den 20. April 1836 zu Neustadt a’/D. ge⸗ boren, Reservist, gegenwärtig angeblich in Rußland; 7) den Arbeiter Carl Friedrich August Kuͤnne, den 8. Mai 1832 zu Sieversdorf geboren, Landwehr⸗ mann 1. Aufgebots, gegenwärtig angeblich in Rußland; 8) den Handelsmann Carl Friedrich Schmidt, den 19. Januar 1825 zu Bantikow (Kreis Ostpriegnitz) geboren, zu Blankenberg zuletzt ortsangehoͤrig, Landwehrmann II. Aufgebots, seit dem April 1864 verschollen, wegen unerlaubten Auswanderns die Unter⸗ suchung eingeleitet und haben wir zum mündlichen Verfahren einen Termin auf den 5. September 1866, Vormittags 12 Uhr, in unserm Ge⸗ richtslokale anberaumt, wozu die dem jetzigen Aufenthalte nach unbekannten Angeklagten mit der Aufforderung vorgeladen werden, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen, und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche unter genauer Angabe der dadurch zu erweisenden Thatsachen uns so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Erscheinen die Angeklag⸗ ten nicht, so wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden. 11.4“ v
Neu-Ruppin, den 29. März 1866. 8 Königliches Kreisgericht. J.
Handels⸗Register des Koͤniglichen Stadtgerichts zu Berlin.
In das des unterzeichneten Gerichts ist Nr. 4636 der Kaufmann (Strumpf⸗ und Wollenwaaren⸗Fabrik) Herman Schwabach zu Berlin, Ort 8 Niederlassung: Berlin jjetziges Geschäftslokal Blumenstraße Firma: Herman Schwabach,
Firmen⸗Register unter
1 8 1 eingetragen zufolge Verfügung vom 4. Juni 1866 am selben Tage.
Die unter Nr. 497 des Firmen⸗Registers eingetragene hiesige Firma Inhaber: Kaufmann Adolph Cohn, ist erloscheu und zufolge heutiger Verfügung im Register gelösch.
Die unter Nr. 136 des Firmen⸗Registers eingetragene hiesige Firma Otto Grubitz, “ Inhaber: Kaufmann Friedrich Otto Grubitz, ist erloschen und zufolge heutiger Verfuͤgung im Register gelöscht. Die dem Julius Albert Henniger für die vorgedachte Handlung er⸗ hr “ ist erloschen und unter Nr. 65 im Prokuren⸗Register heut
Der Buchhändler Carl Johannes (Hans) Reimer zu Berlin hat f seine hierselbst unter der Firma Weidmannsche Buchhandlung bestehende, unter Nr. 4359 des Firmen⸗Registers eingetragene Handlung dem Buchhändler Gustav Reishaus zu Berlin Prokura ertheilt. 1 Dies ist zufolge Verfügung vom 4. Juni 1866 am selben Nr. 966 in das Prokuren⸗Register eingetragen. 8 Berlin, den 4. Juni 1866. 2 Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Civil
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Köni
Die dem .Büra80 Wilhelm Ritter zu Für &% Mirdher⸗ lausitzer Kreditgesellschaft von Zapp u. Comp. ijn Luckau für dur Dmweig⸗ niederlassung zu Fürstenwalde ertheilte Prokura, Nr. 30 des Perkwiem-Ae- gisters, ist gelöscht und zugleich zufolge Verfü⸗ vom 1. Jum 1855 ¶m 2. Juni 1866 in das Prokuren⸗Register, Nr. 37 er daj gehnüm Gesellschaft fuür ihre zu Fürstenwalde umter der 8 m.-Geielichuf des Lebuser Kreises zu Fürstenwalde, Kommandite der Muecderxlriche Sreh. Gesellschaft von Zapp u. Comp. bestedende Swergmnderxür⸗ffue vemn Krm mann August Hermann Dittmar zu Fürstenmalde mit dem Suxeni-Orʒzra der Zweigniederlassung zu Fürstenwalde Kaufmmm Frürnß Seue ee selbst Kollektiv⸗Prokura ertheilt hat.
In unser Register über Gütergemeinschaft ist unter Nr. 1 Danziger zu Posen, Mit⸗Indader der
Danziger Söhne, mit Johanna, 2 März 1866 ausgeschlossene
eingetragen. Posen, den 30. Mai 1850. 8