1946
allernächster Zeit bevor und werden vollgültiges Zeugniß von der Entschlossenheit der österreichischen Regierung in der Herzogthümer⸗ frage ablegen. “
— (W. Ztg.) Ihre Majestät die Kaiserin sind gestern, den 11. Juni, Morgens von Schönbrunn abgereist, um sich über Maria⸗ Zell nach Ischl zu begeben.
Pesth, 11. Juni. (W. Ztg.) In der heutigen Sitzung des Repräsentantenhauses wurden die Stimmzettel zur Wahl des Prüfungscomité abgegeben, welches die halbjährigen Rechnungen des Hauses prüfen soll. Hierauf folgte Verlesung des Berichtes und Adreßentwurfes der Nothstandskommission. Deak beantragt,
die Adresse nicht abzusenden und die im Kommissiponsbericht enthaltenen Ideen in einem Beschluß auszusprechen, welchen er verliest. Die wesentliche Stelle desselben lautet nach Erwähnung dessen, daß Se. Majestät bereits aus eigenem fürstlichen und väter⸗ lichen Wohlwollen und aus eigenem Entschluß die betreffenden Maß⸗ egeln anzuordnen begonnen, wie folgt:
Das Repräsentantenhaus hält es demnach gegenwärtig nicht für nothwendig, die von der Kommission in Vorschlag gebrachte Adresse Sr. Majestät zu unterbreiten, in der sicheren Hoffnung, daß Se. Maäjestät auch bis dahin, wo die volle und wahrhaftige Restituirung der constitu⸗ tionellen Stellung des verantwortlichen Ministeriums und der Jurisdictio⸗ nen, welche der Landtag mit Recht verlangt und wiederholt urgirt hat, deren möglichst baldige Verwirklichung das Repräsentantenhaus auf Grund unserer Constitution verlangt und hofft, de facto geschehen sein wird, — kraft seiner Königlichen Gewalt in einer Weise verfügen wird, daß die nöthige Hülfe je eher herbeigeschafft und mit der das Herz und das Ver⸗ trauen des Volkes gewinnenden Pünktlichkeit rasch und ausschließlich zu dem bestimmten Zweck verwendet werde. Das Repräsentantenhaus er⸗ klärt auch, daß, wenn die Beseitigung der drohenden Noth unter den gegenwärtigen außerordentlichen Verhältnissen eine außerordentliche Kraft⸗ anstrengung und auch die Mitwirkung des Landtages nothwendig machen sollte, es über direkte Aufforderung Sr. Majestät Alles, was es in dieser Beziehung nach Verfassung und Gesetz thun kann, mit der größten Be⸗ reitwilligkeit thun wird.
Kallay und Halasz bringen gleichfalls Amendements, nach
elchen die Adresse abzusenden und in derselben die Bitte um Her⸗ stellung des Ministeriums und der Jurisdiction anzubringen wäre.
Alle drei Anträge werden gedruckt und kommen in der nächsten
Sitzung zur Verhandlung.
Belgien. Brüssel, 12. Juni. Bei den Kammerwahlen haben die Liberalen überall, wo ein Wahlkampf stattfand, gesiegt.
Großbritannien und Irland. London, 11. Juni. Außer verschiedenen Drawing rooms, deren vorgestern wieder eins durch die Prinzessin von Wales abgehalten wurde, stehen für die nächste Zeit verschiedene andere Hoffestlichkeiten in Aussicht. Morgen findet in Kew die Vermählung der Prinzessin Mary von Cambridge mit dem Prinzen von Teck statt und für die Hochzeits⸗ feier der Prinzessin Helena und des Prinzen von Augustenburg wer⸗ den bereits im Schlosse zu Windsor ausgedehnte Voranstalten getroffen.
Der Earl von Gainsborough ist im Alter von 84 Jahren estorben. Ihm folgt in der Pairie sein ältester Sohn (der Ver⸗ orbene war viermal verheirathet) Viscount Campden, geb. 1818, elcher im Jahre 1840 für Rutland ins Unterhaus gewählt wurde,
tdem aber zweimal ohne Erfolg als Kandidat auftrat. 8
Frankreich. Paris, 11. Juni. Der Hof siedelt am Dienstage oder Mittwoch nach St. Cloud über; der Kaiser geht auf drei Wochen nach Vichy, alsdann tritt er mit der Kaiserin die Reise nach Lothringen an. Am 14. Juli ist Ankunft in Bar⸗le⸗Duc zugesagt, am 15ten, 16ten und 17ten verweilt der Kaiser zum Jubel⸗
este des Anschlusses von Lothringen an Frankreich in Nancy, am äEEe ein. * d“
Italien. Florenz, 12. Juni. Der Kriegsminister hat der
Deputirtenkammer einen die Aushebung der Altersklasse von 1866
betreffenden Gesetzvorschlag vorgelegt. Aus Como wird vom gestrigen Tage gemeldet, daß General Garibaldi daselbst eingetroffen und mit großem Enthusiasmus empfangen worden ist.
Garibaldi trat in der Nacht vom Sonntag auf den Mon⸗ ag, wie bereits telegraphisch gemeldet ist, in Genua an's Land und ging direkt nach Como, um den Oberbesehl über die Nordarmee zu übernehmen, die bekanntlich ganz aus Freiwilligen besteht. Prinz Napoleon geht von Paris wieder nach Florenz; er sollte am 11. oder 12. abreisen. Der General Govone traf am 9. von Berlin in Florenz ein. Die Zusammensetzung des Generalstabes der Opera⸗ ions⸗Armee ist, laut der italienischen Militair⸗Zeitung, folgende:
Generalstabs⸗Chef des Hauptquartiers: General⸗Lieutenant Petitti Bagliani di Roreto; Sous⸗Chef des Generalstabes: Oberst Bariola; Kommandirender der gesammten Feld⸗Artillerie: General Valfrey de Bonzo; ihm zur Seite stehen der Oberst Quaglia und der Ge⸗ neralstabs⸗Chef Oberst⸗Lieutenant Biandra di Reaglie; Chef des Genie⸗ wesens: General Menabrea, dem Oberst Garneri attachirt ist. Das rste Armeekorps wird kommandirt von General Durando, das
zweite von Cacchiari, das dritte von Della Rocca, das vierte von Cialdini. Die Reserve⸗Kavallerie⸗Division führt General Mauki de Sonnaz; ihm ist von Seiten des Generalstabes der Major Par⸗ rori de San Martino beigegeben. Die Reserve⸗Artillerie steht 888 dem Befehl des Obersten Mattei. General Govone kommandin unter Della Rocca die neunte Division. Prinz Humbert hat 5 Führung der zehnten Division übernommen. 8
Türkei. Bukarest, 12. Juni. Die amtliche Zeitung veröffent licht ein Gesetz über die Bildung freiwilliger Legionen, durch welches die Stärke der Armee auf 150,000 Mann gebracht werden soll. 5 der Kammer gelangt demnächst ein Gesetz über die Ausgabe 8
glaubt zu wissen, Widerstand in der Geschäftswelt finden würde.
Schweden und Norwegen. Stockbolm, 6. Fen
eingereichten Memorials betrug am 31. Dezember 1865, nauester Zählung, die Gesammtbevölkerung Schwedens 4,114,141 und zeigte somit nur die geringe Zunahme im Laufe des Jahres von 44,080 Seelen.
Das Industrie⸗Ausstellungsgebäude ist jetzt vollendet und präsentirt sich, mit seiner Umgebung von schattigen Alleen recht großartig und einladend. Auf dem Platze zwischen diesem Gebäude
Springbrunnen anzulegen, dessen Bassin 26 Fuß im Durchmesfer hält und das einen Wasserstrahl von 4 Zoll Durchmesser und bedeu⸗ der Höhe geben wird. Auch die innern Räumlichkeiten des Gebäu⸗ des stehen in ihrem Schmucke vollendet da; Fahnen und Standar⸗ ten mit den Wappen der verschiedenen Provinzen sind rund umher angebrgcht und an der mittlern Wand, dicht unter der Kuppel, sind nach einer Zeichnung des Professors Höckert, Genien gemalt, welche in einem verschlungenen Bande mit den verschiedenen Landesformen die Namen der exponirenden Länder tragen. Die Arbeit zur Auf. stellung der in großer Menge bereits eingetroffenen Ausstellungs⸗ gegenstände schreitet rüstig vorwärts.
Amerika. Das Paketboot ⸗Péreire⸗ York vom 2. d. nach Brest, den 12. Juni, die Nachricht, daß einer daselbst eingegangenen Depesche zufolge, die Fenier trotz der Wach⸗
drungen sein 11
LELTelegraphische Depeschen aus dem Wolff’''schen Telegraphen⸗Büreau.
Kiel, Dienstag, 12. Juni. Das den Beamten zur Unterschrist vorgelegte Gelöbnißformular lautet: Nachdem Se. Majestät der König von Preußen die oberste Regierungsgewalt im Herzogthum Holstein durch Se. Excellenz den Gouverneur, General⸗Lieutenant Freiherrn von Manteuffel, hat in die Hand nehmen lassene gelobe ich hierdurch an Eidesstatt, den mich betreffenden Besehlen und Anordnungen Sr. Majestät des Königs von Preußen und der in Allerhöchstdero Auftrage fungirenden Behörden unweigerlich Folge
redlich zu erfüllen.
Hannover, Mittwoch, 13. Juni, Morgens. Gestern Abend ist der Statthalter von Gablenz in Begleitung mehrerer Offtziere hier angekommen und sofort nach Kassel weitergereist.
gener Nacht sind zwei Züge österreichischer Truppen über Lehrte und Hildesheim nach Kassel befördert worden. Heute werden acht Züge! auf demselben Wege befördert werden.
Kassel, Mittwoch, 13. Juni, Vormittags. FML. v. Gablenz ist heute Morgen hier angekommen und nach kurzem Aufenthalte! nach Frankfurt weitergereist Die Brigade Kalik folgt ihm heute, morgen und übermorgen. 1I Frankfurt a. M., Dienstag, 12. Juni, Abends Die Erklä⸗ rung des preußischen Bundestagsgesandten auf den österreichischen Mobilisirungs⸗Antrag lautete wörtlich: »Der Gesandte kann sich über den vorliegenden Antrag, dessen Gegenstand ihm vollständig neu ist, weder geschäftlich, noch sachlich zu irgend einer Aeußerung veranlaßt finden.⸗ iss
München, Dienstag, 12. Juni, Abends. Nächsten Sonnabend,’ den 16. d., wird eine weitere Konferenz der Minister der Mitttl⸗
staaten stattfinden
Papiergeld, eventuell zu einer Kriegssteuer zur Verhandlung. Man daß die Ausgabe von Papiergeld ernstlichen
Laut eines vom statistischen Central⸗Bureau an das Civildepartement nach ge.
Vasalleneid leistet.
und Conditorei sind Arbeiter beschäftigt, für Privat⸗Rechnung einen
bringt aus New⸗
samkeit der Unionsbehörden in Kanada eingedrungen seien. Die Engländer hätten das Buffalo gegenüberliegende Fort geräumt. Die Fenier sollen, ohne Widerstand zu finden, in das Innere vorge⸗
zu leisten und die Pflichten des mir anvertrauten Amtes treu und
Hannover, Mittwoch, 13. Juni, Vormittags. In vergan⸗
Sicherem Vernehmen nach will die Staatsregierung der Kam⸗
mer einen Gesetzentwurf vorlegen Behufs Vermehrung der Bank⸗
noten um 4 Millionen zur Unterstützung des Handels und der In⸗ dustrie.
Wien, Dienstag, 12. Juni, Abends. Nach dem Abbruche der diplomatischen Beziehungen zwischen Preußen und Oesterreich ist die Wahrnehmung des Schutzes der österreichischen Unterthanen und. Interessen dem Königlich niederländischen Gesandten in Berlin über⸗ tragen worden.
Wien, Mittwoch, 13. Juni, Morgens. Freiherr v. Werther hat gestern seine Pässe erhalten und wird, wie es heißt, heute Abend abreisen. 8 v“ Der bayersche General v. d. Tann ist ins österreichische Haupt⸗ quartier abgereist.
Nach einer Mittheilung der »Presse⸗ hätte England hier seine Geneigtheit erklären lassen, den Prinzen von Hohenzollern als Fürsten
ini usgesetzt, daß er dem Sultan den
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London, Mittwoch, 13. Juni, Vormittags. »Reuter's Office⸗ meldet ferner aus New⸗York vom 2. d. Abends: Der Senat hat das Amendement zur Reconstructionsbill, welches die vor dem Kriege im Dienste gewesenen 8“ weiterem Dienste für un⸗ fähig erklärt, angenommen. .“
Die Fenier besetzten bei ihrem Einfall in Kanada das Dorf
Fort Erie und stießen mit Freiwilligen zusammen, welche zurückge⸗
orfen wurden. Man hoffte nach Ankunft von Verstärkungen die ganze fenische Streitmacht gefangen zu nehmen.
Paris, 13. Juni, Morgens. Der Brief des Kaisers an den Minister Drouyn de Lhuys lautet wörtlich:;
1 „Palais der Tuilerien, 11. Juni 1866. Herr Minister!
Im Augenblicke, wo die Hoffnungen auf den Frieden, welche der beabsichtigte Zusammentritt der Konferenz in uns rege gemacht hatte, zu verschwinden scheinen, ist es wesentlich, durch ein Rund⸗ schreiben an die diplomatischen Agenten im Auslande die Gedanken, welche meine Regierung sich vornahm, in dem Rathe Europa's auszusprechen, so wie die Haltung, welche dieselbe Angesichts der sich vorbereitenden Ereignisse zu beobachten gedenkt, auseinanderzusetzen. Diese Mittheilung wird unsere Politik in das rechte Licht stellen. Wenn die Kon⸗ ferenz stattgefunden hätte, so wäre unsere Sprache, Sie wissen es, eine deutliche gewesen. Sie sollten in meinem Namen erklären, daß ich jeden Gedanken an eine territoriale Vergrößerung zurückweise, so lange nicht das europäische Gleichgewicht gebrochen sein würde. Wir könnten in der That an eine Ausdehnung unsrer Grenzen nur denken, wenn die Karte Europa's zum ausschließlichen Vortheil einer Großmacht verändert werden, und die Nachbar⸗Provinzen durch frei ausgedrückten Wunsch ihre Annexion an Frankreich for⸗ dern sollten. Außerhalb dieser Bedingungen halte ich es für unseres Landes würdiger, wenn wir territorialen Erwerbungen den werth⸗· vollen Vortheil vorziehen, mit unsern Nachbarn in gutem Einver⸗ nehmen zu leben, indem wir ihre Unabhängigkeit und ihre Nationa⸗ lität achten. Beseelt von diesen Gesinnungen und nichts Anderes ins Auge fassend, als die Aufrechthaltung des Friedens, hatte ich mich an England und Rußland gewendet, um gemeinschaftlich mit diesen Mächten Worte der Versöhnung an die interessirten Parteien zu richten. Das zwischen den neutralen Mächten hergestellte Einvernehmen wird an sich allein als ein Pfand der Sicherheit für Europa verbleiben. Die neutralen Mächte hatten von ihrer hohen Unparteilichkeit dadurch Zeugniß gegeben, daß sie den Entschluß faßten, die Diskussion der Konferenz auf die schwebenden Fragen zu beschränken. Um dieselben zu lösen, hielt ich es für nothwendig, offen an sie heranzutreten, den diploma⸗ tischen Schleier, welcher sie bedeckte, von ihnen zu heben und die legitimen Wünsche der Souveraine und der Völker in ernste Erwä⸗ gung zu ziehen. 11“
Der entstandene Konflikt hat drei Ursachen: die schlecht abge⸗ grenzte geographische Lage Preußens, den Wunsch Deutschlands nach einer seinen allgemeinen Bedürfnissen mehr entsprechenden politischen Rekonstituirung, und die Nothwendigleit für Italien, seine nationale Un abhängigkeit zu sichern. Die neutralen Mächte konnten nicht den Willen
haben, sich in die inneren Angelegenheiten der fremden Länder zu mischen; nichtsdestoweniger hatten die Höfe, welche an den den deutschen Bund konstituirenden Vorgängen Theil genommen haben, das Recht, zu prüfen, ob die verlangten Veränderungen nicht der Art waren, daß durch sie die in Europa festgestellte Ordnung kompromittirt würde. Wir hätten, was uns betrifft, für die Nebenstaaten des deutschen Bundes eine engere Vereinigung, eine mächtigere Organisirung, eine bedeutsamere Rolle gewünscht; für Preußen mehr Homogeneität und Kraft im Norden, für Oesterreich die Aufrechthaltung seiner ein⸗ flußreichen Stellung in Deutschland. Wir hätten ferner gewünscht, daß Oesterreich gegen eine angemessene Entschädigung Venetien an
ZItalien abtreten könnte; denn, wenn Oesterreich in Gemeinschaft mit
Preußen, und ohne Bedenken gegen den Vertrag von 1852, im Namen der deutschen Nationalität einen Krieg gegen Dänemark ge⸗ führt hat, so schien es mir gerecht, daß es dasselbe Prinzip in Italien anerkannte, indem es die Unabhängigkeit der Halbinsel vervollständigte.
Dieses sind die Gedanken, welchen wir im Interesse der Ruhe Europas Geltung zu verschaffen versucht haben würden. Heute steht zu befürchten, daß das Loos der Waffen darüber allein entscheide. Welches ist angesichts dieser Eventualitäten die Frankreich zu- kommende Haltung? Sollen wir unser Mißvergnügen zeigen, weil Deutschland die Verträge von 1815 ohnmächtig findet, um seinen nationalen Bestrebungen zu genügen und seine Ruhe aufrecht zu halten? In dem Kampfe, welcher auf dem Punkte steht, auszubrechen, haben wir lediglich zwei Interessen: die Bewahrung des europäischen Gleichgewichts und die Aufrechthaltung des Werkes, zu dessen Aufbau in Italien wir beigetragen haben. Reicht jedoch die moralische Kraft Frankreichs nicht aus, um diese beiden Inter⸗ essen sicherzustellen Wird Frankreich, um seinem Worte Gehör zu verschaffen, gezwungen sein, das Schwert zu ziehen; Ich glaube es nicht.
Wenn trotz unserer Bemühungen die Hoffnungen auf den Frieden sich nicht verwirklichen, so sind wir nichtsdestoweniger durch die Erklärungen der an dem Konflikte betheiligten Höfe ver- gewissert, daß, welches auch die Resultate des Krieges sein mögen, keine der uns berührenden Fragen ohne die Zustimmung Frankreichs gelöst werden wird. Verbarren wir daher in einer aufmerksamen! durch unsere Uneigennützigkeit starken Neutralität, beseelt von dem aufrichtigen Wunsche, die Völker Europas ihre Zwistigkeiten ver⸗ gessen und sich in dem Ziele der Civilisation, der Freiheit und des Fortschritts vereinigen zu sehen. Bleiben wi Ul Vertrauens unser Recht und ruhig in unserer Stärke.
Hiernach, Herr Minister, bitte ich Gott, daß er Sie in seinem heiligen Schutze behalte. g 1““
Die Liste Nr. 28 der bei den Provinzial⸗ Rentenbanken aus⸗ geloosten, sowie der als angeblich verloren oder sonst abhanden gekommen angemeldeten Rentenbriefe (Preis 7 ½ Sgr.) ist soeben 3 ½ Bogen stark im Verlage der Geh. Ober⸗Hofbuchdruckerei (R. v. Decker) durch die Geh. Kal⸗ kulatur des Königlichen Finanz⸗Ministeriums herausgegeben.
— Die im Verlage von Adolph Enslin in Berlin erscheinende Zeit⸗ schrift Kriegerheil«, von welcher jetzt die zweite Nummer vorliegt, wird
als Organ des Central⸗Comités des preußischen Vereins zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger herausgegeben. Dieser unter dem Patronate Ihrer Majestäten des Königs und der Königin stehende Verein welchem vor Kurzem Corporationsrechte ertheilt worden sind, hat bekanntlich 1 schon im Schleswigschen Kriege sich auf die wohlthätigste Weise bewaͤhrt und 8 ist unter den jetzigen Zeitverhältnissen aufs neue beschäftigt, als Centralpunkt der Privatwohlthätigkeit die nothwendigen Vorbereitungen zu treffen. Dazu gehört, wie es die Comité's in Paris und Brüssel gethan haben, eine Zeit schrift, welche die Thätigkeit des Vereins einer fortlaufenden Oeffentlichkeit anheimstellt und die Aufgabe der Privatwohlthätigkeit, in so weit sie den staͤatlichen Anordnungen im Kriege zur Hülfe kommen kann, näher aus- einandersetzt. Die beiden ersten Nummern enthalten sämmtliche Aktenstücke über die Bildung und Wirksamkeit des Vereins, an dessen Spitze Prinz Heinrich XIII. Reuß steht; von besonderer Bedeutung ist der Aufsatz des Prof. Dr. Gurlt: »Was haben wir zum ausbrechenden Kriege zu 8 8
schaffen?« “
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