1866 / 141 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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46, z. Führer d. 2. Aufg.

a. D., zuletzt im 1. Niederschl. Inf. Regt. Nr. 46, Sehn Sbbzacs 1. Niederschl. Regts. Nr. 6, v. Wienskowski, Mazjor a. D. früher Hauptm. und Comp. Chef im 7. Inf. Regt., zum Führer des 2. Aufg. 1. Bats. (Jauer) 2. Niederschl. Regis. Nr. 7, Gr. v. Has⸗ lingen, Maäjor a. D., zuletzt Hauptm. und Comp. Chef im 5 Jäger⸗ Bat., zum Fuͤhrer des 2. Aufg. 2. Bats. (Hirschberg) 2. Niederschl. Regts. Nr. 7, Mitschke, Hauptm. a. D., zuletzt Comp. Führer im 1. Bataillon (Poln. Lissa) 19. Regts., zum Führer des 2. Aufg. dieses Bats. ernannt. DLegtmeier, Sec. Lieut. vom 2. Aufgebot 1. Bataillons (Görlitz) 1. Niederschles Regts. Nr. 6, in das 3. Bat. (Glogau) dieses Regts. einrangirt. Klug, Pr. Lt. vom 1. Bat. (Breslau) 3. Niederschles. Regts. Nr. 10, unter Zurückversetzung aus dem 2. in Bos t. Aufg. zum Hauptm. und Comp. Führer befördert. Kern I., Sec. Lt. vom 2. Aufg. dess. Bats., in das 1. Aufg. zurückversetzt. Frank, Sec. Lt. vom 1. Aufgebot 1. Bats. (Görlitz) 1. Niederschles. Regts. Nr. 6, in das 1. Bat. (Breslau) 3. Nieder⸗ schles. Regiments Nr. 10, Wilde, Prem. Lt. vom 2. Aufgebot 1 Bats. (Conitz) 4. Pommerschen Regiments Nr. 21 in das 2. Bataillon Oels) 3. Niederschles. Regts. Nr. 10, Zwirner, Hauptm. vom 2. Aufg. 2. Bats. (Oels) 3. Niederschles. Regts. Nr. 10, in das 3. Bat. (Schweidnitz) dess. Regts., Elsner v. Gronow, Sec.⸗Lt. vom 1. Aufg. 1. Bats. (Posen) 1. Pof. Regts. Nr. 18, in das 2. Bat. (Gr. Strehlitz) 2. Oberschles. Regts. Nr. 24, einrangirt. Pruschinsky, Vice⸗Feldw. vom 1. Bat. (Glatz) 4. Niederschlesischen Regts. Nr. 11, zum Seconde⸗Lieutenant 1. Aufgebots befördert. v. Graewe, Major a. D., zuletzt Rittm. und Escadr. Chef im Pos. Ulanen⸗Regt. Nr. 10, zum Führer des 2. Aufg. 3. Bats. (Ratibor) Oberschl. Regts. Nr. 22 ernannt. Doering, Vice⸗Feldw. vom 3. Bat. (Graudenz) 3. Ostpreuß. Regts. Nr. 4, zum Sec. Lt. 1. Aufg. befördert. Erpenstein, Sec. Lt. vom 1. Aufg. 1. Bats. (Danzig) 4. Ostpreußischen Regts. Nr. 5, in das 1. Bat. (Osterode) 3. Ostpreuß. Regts. Nr. 4 ein⸗ ingirt. Kosegarten, Seconde⸗Lieutenant vom 1. Aufg. 1. Bats. (Hal⸗ erstadt) 2. Magdeb. Regts. Nr. 27, zum Pr. Lt. befördert. v. Salpius, en. v. Oldenburg, Sec. Lt. vom 2. Aufg. 3. Bats. (Potsdam) 3Zten Brandenb. Regts. Nr. 20, in das 2. Bat. (Iserlohn) 3. Westfäl. Regts. Nr. 16 einrangirt. Köhn v. Jaski, Ob. 3. D., zuletzt Ob. Lt. im Ost⸗ preuß. Füs. Regt. Nr. 33, zum Führer des 2. Aufg. 3. Bats. (Cottbus) 2. Garde⸗Landw.⸗Regts. ernannt. Frhr. v. Zedlitz⸗Neukirch, Pr. Lt. von der Kav. 1. Aufg. 2. Bats. (Breslau) 1. Garde⸗Gren. Landw. Regts.,

zum Rittmstr. befördert. 1 Den 8. Juni.

Brause, Vice⸗Feldw. vom 2. Bat. (Burg) 1. Magdeb. Regts. Nr. 26, zum Sec. Lt. bei der Art. 1. Aufg. befördert. Gablenz, Pr. Lt. von der Art. 2. Aufg. 1. Bats. (Berlin) 2. Garde⸗Landw. Regts. und Vorstand der Handwerksstätte des Garde⸗Feld⸗Art. Regts., der Charakter als Hauptm.

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B. Abschieds⸗Bewilligungen 2ꝛc. 1 Köhlau, Gen. Maj. und Chef der Abtheil. für das Invalidenwesen im Kriegs⸗Ministerium, in Genehmigung seines Abschiedsgesuchs, mit Pens. zur Disposition gestellt. Rückert, gen. Burchardi, Oberst u. Inspecteur der 1. Festungs⸗Insp., Frhr. v. Wallbrunn, Hauptmann von der Ingen. Insp., beiden mit Pension und der Ingenieur⸗Uniform der Abschied bewilligt. Linz, Ob. Lt. und Platz⸗Ing. von Stralsund, mit

Pens. zur Dispos. gestellt. Den 1. Juni.

1 „List, Pr. Lt. vom Pos. Ulanen⸗Regt. Nr. 10, mit Pens. und der Regts. Unif. der Abschied bewilligt. Schimmelfennig v. d. Oye, Hauptm. von der 5 Gend. Brig., mit Pens. nebst Aussicht auf Civil⸗ versorgung und der Uniform des Litthauischen Dragoner ⸗Regiments Nr. 1 (Prinz Albrecht von Preußen) der Abschied bewilligt. v. Budden⸗ brock, Oberst u. Kommandant von Schweidnitz, mit Pens. und der Unif. des 2. Ostpreuß. Regts. Nr. 3 der Abschied bewilligt. Frhr. v. Braunl., Hauptm. u. Comp. Chef vom 6. Ostpreuß. Inf. Regt. Nr. 43, mit Pens. und der Regts. Unif., sowie mit Aussicht auf Wiederanstellung nach berge⸗ stellter Gesundheit, zur Dispos. gestellt. Gr. v. Kalnein, Port. Fähnr. vom Ostpreuß. Kürass. Regmt. Nr. 3, wegen temporairer Dienstuntauglich⸗ keit, zur Disposition der Ersatz⸗Behörden entlassen. v. Tippelskirch,

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anstellung nach hergestellter Gesundheit, zur Disposition gestellt ft. witz, Major a. D., zuletzt Bats. Commdr. im 2. Oberschles. Inf. Regt. Nr. 23, der Char. als Ob. Lt. verliehen. E;dbweFh Den 7. Juni. 1““ Winkelmann, Sec. Lt. vom 2. Aufg. 3. Bats. (Geldern) 4. Westfäl. Regts. Nr. 17, wegen Invalidität, der Abschied bewilligt. Fanninger, Sec. Lt. vom 1. Aufg. 1. Bats. (Stargard) 2. Pomm. Regts. Nr. 9, der Abschied bewilligt. Sachse, Vater, Sec. Lts vom 2. Aufg. 3. Bats. (Krotoschin) 2. Pos. Regts. Nr. 19, wegen Invalidität, letzterem mit seiner bisherigen Uniform wie solche bis zum Erlaß der Kabinets⸗Ordre vom 2. April 1857 getragen wurde, der Abschied bewillggt. Nion, Prem. Lieut. vom 2. Aufgebot 1. Bals. (RNeisse) lten Oberschles. Regts. Nr. 23, Brandt, Sec. Lt. vom 2. Aufg. dess. Bats., beiden wegen Ganzinvalidität, ersterem mit seiner bisher. Uniform, wie solche bis zum Erlaß der Kab. Ordre vom 2. April 1857 getragen wurde, der Abschied bewilligt. Siegfried I., Sec. Lt. von der Kav. 1. Aufg. 2. Bats. (Wehlau) 1. Ostpreuß. Regts. Nr. 1, Boehm, Sec. Lt. v. d. Kav. 2. Aufg. dess. Bats., beiden wegen Ganzinvalidität der Abschied bewilligt. Mathes II., Sec. Lt. von der Kavallerie 1. Aufg. 3. Bats. (Landsberg) 1. Brandenburg. Regiments Nr. 8, wegen Ganzinvalidität der Abschied be⸗

willigt. 3

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v“ 11“ Nachweisung der beim militairärztlichen Personal im Mai 1866

eingetretenen Veränderungen.

I. Durch Verfügung Sr. Excellenz des Herrn Kriegs⸗ und

Marine⸗Ministers. Den 23. Mai. 8 b Dr. Leuthold, Stabsarzt vom Köͤniglichen medizinisch⸗chirurgischen

Friedrich⸗Wilhelms⸗Institute als Garnison⸗Arzt nach Danzig, Dr. Lentze

Stabsarzt von vorgenanntem Institute, als Garnison⸗Arzt nach Thorn

versetzt.

nieb Durch Verfügung des Chefs des Militair⸗Medizinal⸗

Wesens.

Den 4. Mai. Dr. Trepper, Unterarzt vom 2. Garde⸗Ulanen⸗Regt., zum 3. Garde⸗ Regt. z. F., Dr. v. Scheven, Unterarzt vom Garde⸗Kür. Regt., zum Niederrhein. Fuͤs. Regt. Nr. 39 versetzt. I Dr. Klefeker, Assist. Arzt vom Garde⸗Feld⸗Art. Regt., Dr. Fuhr⸗ mann, Assist. Arzt vom Ostpreuß. Pion. Bat. Nr. 1, beide bisher zur

Königl. Marine kommandirt, definitiv zur Marine versetzt.

Den 25. Mai.

s etatsmäßiger Unterarzt beim 4. Pos. Inf. Regt.

*

Dr. Hoffmann, o& Nr. 59 angestellt.

Beamte Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. Aspirant vom 1. Brandenb. Landw. Regt. Klasse bei dem 2. Landw. Dragoner⸗Regiment

Mante, Zahlmstr. Nr. 8, zum Zahlmstr. 2

ernannt. Wurm, Zahlmstr. 2. Klasse, zum Zahlmstr. 1. Klasse bei dem Füs⸗ Bat. des Leib⸗Gren. Regts. (1. Brandenb.) Nr. 8 ernannt. Den 22. Mai. Schneider, Sec. Lt. a. D. und Zahlmstr. 1. Klasse vom 3. B denb. Inf. Regt. Nr. 20, mit Pens. verabschiedet.

Nichtamtliches. 1

Berlin, 16. Juni. Se. Majestät der König nahmen gestern Nachmittag den Vortrag des Minister⸗Präsidenten Grafen von Bismarck entgegen und begaben Allerhöchstsich auf die

Preußen.

Ob. Lt. vom 4. Thür. Inf. Regt. Nr. 72, mit Pension und der Uniform des Brandenb. Füs. Regts. Nr. 35, der Abschied bewilligt. v. Gold⸗ acker, Prem. Lieut. von dems. Regt., mit Pens., der Regts. Uniform und mit Aussicht auf Wiederanstellung nach hergestellter Gesundheit, zur Disposition gestellt. v. Köckritz, Rittmstr. a. D., fruͤher im Schlesischen Kürassier⸗Regiment Nr. 1 (Prinz Friedrich von Preu⸗ ßen) die Genehmigung zum Tragen der Uniform dieses Regts. ertheilt. Oynhausen, Hauptm. u. Comp. Chef im Ostpreuß. Füs. Regt. Nr. 33, mit Pens., Aussicht auf Civilversorgung und der Regts. Unif. der Abschied bewilligt. v. Kleist, Ob. Lt. z. D., zuletzt Maj. im 2. Garde⸗ Regt. z. F., Gr. Finck v. Finckenstein, Ob. Lt. a. D., zuletzt Major im 1. Magdeb. Inf. Regt. Nr. 26, mit ihrer Pens. zur Dispos. gestellt. h. Mutius, Hauptm., aggr. dem 4. Garde⸗Gren. Regt. Königin, mit Pens. und der Regts. Unif., sowie mit Aussicht auf Wiederanstellung nach vergestellter Gesundheit, zur Disposition gestellt Den 8. Juni. 8 Minameyer, Major von der 6. Art. Brig. und Art. Offizier vom Platz in Glatz, mit Pension und seiner bisherigen Uniform, sowie mit Aussicht auf Wiederanstellung nach hergestellter Gesundheit, zur Disposition estellt. Wegner, Hauptmann und Comp. Chef von der 8. Artillerie⸗ Prcg., mit Pens. nebst Aussicht auf Civilversorgung und seiner bisher. Unif, der Abschied bewilligt. Frhr. v. Nordeck, Hauptm. und Battr. Chef von der 3. Art. Brig, mit Pens. zur Dispos. gestellt. v. Groeling, Sec. Lt. von der Garde⸗Art. Brig., mit Pens. und Aussicht auf Wieder⸗ anstellung nach hergestellter Gesundheit, zur Disposition gestellt. Henschke, Pr. Lt, vom 1. Pos. Inf. Regt. Nr. 18, mit Pens. und der Regts. Unif. sowie mit Aussicht auf Wiederanstellung nach hergestellter Gesundheit, zur Dispos. gestellt. Ramann, Prem. Lt. vom Niederrhein. Füs. Regt. Nr. 39, mit Pens. und der Regts. Unif., sowie mit Aussicht auf Wieder⸗

hierher zurück.

Nachricht von der Erkrankung des Prinzen Sigismund Königliche Hoheit nach dem Neuen Palais zu Ihrer Köͤniglichen Hoheit der

Frau Kronprinzessin. Nach kurzem Besuch kehrten Se. Majestät

Heute fanden die Vorträge der Kabinette statt.

8 Die Königliche Regierung hat heute an die auswärtigen Hoöfe folgende amtliche Erklärung über die neuesten Vorgänge ab⸗ gehen lassen:

Nachdem durch Beschluß vom 14. Juni der Bund gebrochen und Preußen mit Krieg bedroht worden, erheischte das Gebot der Selbsterhaltung, das Land gegen die Nachbarstaaten zu sichern. Preußen hat deshalb am 15. Juni Sachsen, Hannover und Kurhessen ein Bündniß auf Grund unbewaffneter Neutralität angeboten, mit der Bedingung der Berufung des deutschen Parlaments Behufs Sicher⸗ stellung des Friedens. Gleichzeitig hat Preußen jenen Staaten die Gewährleistung ihres Besitzstandes und ihrer Souverainetät zugesagt.

Die gedachten drei Staaten haben dieses Anerbieten abgelehnt.

Da die geographische Lage Preußens nicht gestattet, dort offene oder verdeckte Feindschaft bei anderweitem Kriege zu ertragen, so haben die Königlichen Truppen heut Morgen in allen drei Richtun⸗ gen die Grenze überschritten, um zu verhindern, daß man uns von dort im Rücken angreift, während wir uns gegen Oesterreich ver⸗ theidigen.

Die Regierungen von Kurhessen und Hannover haben dem Vernehmen nach die Eisenbahn⸗Verbindungen durch ihre Staaten

ben lassen. Auf dem in dieser Nacht durch Hannover gekommenen Schnellzuge hat sich ein Pionier⸗Detachement befunden, angeblich um den Befehl zur Zerstoͤrung der hannoverschen Bahn an der braunschweigischen Grenze zur Ausführung zu bringen.

Diese Thatsachen zeugen deutlicher als jede andere, wie unmög⸗ lich es für Preußen war, in dem Augenblicke, wo es von Oesterreich mit Krieg bedroht ist, diese Länder, welche beide Theile der Monarchie trennen, als zweifelhafte und auf den von Preu⸗ ßens Gegnern diktirten Bundesbeschluß hin rüstende Nachbarn in seinem Rücken zu behalten.

Nachdem die Hannoversche Regierung sich in ihrer Note vom 14. Mai d. J. erboten hatte, einen von Preußen gewünschten Neutra⸗ litäts⸗-Vertrag abzuschließen, nachdem Preußen dieses Anerbieten eben so amtlich angenommen, Hannover aber seine Zusage nicht gehalten und sich durch seine Abstimmung für die Mobilmachung der Con⸗ tingente der deutschen Staaten gegen Preußen ausgesprochen hatte, war es für Preußen unmöglich, anders zu handeln, als geschehen ist.

Die hannoversche Regierung wird ihrem Lande gegenüber die Verantwortung zu tragen haben, daß sie das so freundlich darge⸗ botene Auskunftsmittel eines Neutralitäts⸗Vertrages mit Preußen, bei welchem gleichzeitig Hannovers Besitz und Souverainetät ver⸗ bürgt worden wäre, von der Hand gewiesen und der österreichischen Bundesgenossenschaft vorgezogen hat.

Die Regierung Sr. Majestät hat die Königlichen Missio⸗ nen beauftragt, zunächst bei denjenigen Mächten, welche zu den Unterzeichnern der Wiener Kongreß⸗Akte vom 9. Juni 1815 gehören, den Bruch der Bundesakte und damit der Artikel 53 bis 64 jener europäischen Verträge, in welche dieselbe aufgenommen worden, mit⸗ tels besonderer Noten zu konstatiren, sodann aber auch allen übrigen Mächten von diesem Akte Mittheilung zu machen.

Oefsentliche Organe enthalten die Nachricht, daß Se. Hoheit der V

Herzog Ernst von Coburg eine hervorragende Stellung unter den⸗

jenigen deutschen Fürsten einnehme, welche für die Rechte Preußens Wir folgen unserer Pflicht, wenn wir diese

einzutreten Willens sind. Nachricht als eine Thatsache mit dem Bemerken konstatiren, daß Herzog Ernst mit eben so großer Entschiedenheit wie Festigkeit sich gegen den österreichischen Mobilisirungs⸗Antrag ausgesprochen hat.

Aus Anlaß der gegenwärtigen Zeitverhältnisse ist von vielen Seiten der Staats⸗Regierung das Anerbieten gemacht worden, die direkten Staatssteuern für das laufende Jahr und weiter im Voraus einzahlen und ihr für die Dauer des drohenden Krieges Gelder unverzinslich zur Disposition stellen zu wollen, und des Königs Majestät haben von diesen Beweisen patriotischer Ge⸗

sinnung und Opferwilligkeit mit besonderer Anerkennung Kenntniß

zu nehmen geruht.

Es würde dem Staats⸗Interesse zur Zeit nicht entsprechen, solche in patriotischer Absicht gemachte Anerbietungen abzulehnen, und es haben deshalb die Bezirks⸗Regierungen wegen An⸗

nahme sowohl der Vorauszahlungen auf die Staatssteuern als

auch der unverzinslich angebotenen Gelder die erforderliche Anwei⸗ sung erhalten. Danach können Steuer⸗Vorauszahlungen für das

laufende Jahr an die zur Erhebung der betreffenden Staats⸗ V

steuern bestimmten Kassen ohne Weiteres geleistet werden, während Vorauszahlungen auf solche Steuern, welche erst nach dem Be⸗

ginne des künftigen Jahres fällig werden, den betreffenden

Landräthen (in Berlin dem Haupt⸗Steueramte für direkte Steuern) anzumelden sind.

Die Annahme unverzinslicher Gelder muß bei dem Finanz⸗ Ministerium oder den Bezirks⸗Regierungen beantragt werden, welche

Behörden wegen der Einzahlung nach den Wünschen der Antragsteller V

das Erforderliche verfügen.

Es ist durch diese Anordnungen Vielen die gewünschte Gelegen⸗ heit geboten, ihren Patriotismus in ernster Zeit thatkräftig zu be⸗ weie 1“ 8 X““

Dem Justiz⸗Minister ist bekannt geworden, daß in Folge der Mobilmachung der Armee eine Anzahl junger Männer, welche sich im sechsten Semester ihres juristischen Studiums befinden, zur Ableistung der Militairdienstpflicht einberufen worden ist, oder doch in kürzester Frist die Einziehung zu erwarten hat. Um Diejenigen unter ihnen, welche sich schon jetzt das volle Maß der zur ersten juristischen Prüfung erforderlichen Kenntnisse erworben haben, in ihrem Fortkommen vor

8.

ausnahmsweise eine Dispensation vom akademischen Triennium bewil⸗ ligt und gestattet, daß sie, sofern sie den sonstigen Voraussetzungen der

Meldung zur Prüfung entsprechen und glaubhaft nachweisen, wie sie

von der Mobilmachung in der bezeichneten Art betroffen sind, so⸗ fort zum Examen zugelassen werden dürfen.

Präsidenten der betreffenden Appellationsgerichte, bei denen die Prü⸗ fungen pro auscultatura abgehalten werden, deshalb mit entspre⸗ chender Anweisung versehen worden. Im Fall die Prüfung bestan⸗

den wird, soll die Verpflichtung als Auskultator aber nicht vor V

dem 1. September d. J. erfolgen

so wie die Telegraphen⸗Linten durch dieselben unterbrechen

Die Termine zu dem⸗ selben sollen sobald als möglich anberaumt werden, und sind die

Schleswig⸗Holstein. Altona, 15. Juni. (5. B. H.) Alle hier liegenden preußischen Truppen sind nach Harburg ausge⸗ rückt; die Wachen, von der Polizei besetzt, werden so eben von Marinesoldaten bezogen.

Schleswig, 14. Juni. Das 36. Stück des Verordnungsbl. f. 8ees veröffentlicht das Budget des Her⸗ zogthums Schleswig für das Finanzjahr vom 1. April 1866 bis ultimo März 1867. G 1 Die Einnahmen rubriziren darnach, wie folgt: I. Von den Domainen 579,023 Mk. II. Aus den Landes⸗Ahgaben und Sienern 7,211,554 Mk. III. Von den Aktiven der Landeskasse 66,700 Mk. IV. Vom Postwesen

448,710 Mk. V. Vom Telegraphenwesen 107,370 Mk. Summa Ein⸗ nahmen 8,413,357 Mk. grapt s 1 k. Summa der Ein

Die Ausgaben sind folgendermaßen aufgeführt: I. Die Apanagen fürst⸗ licher Pers nen 68,000 II. Die vHT 8 1.-e⸗N, mn Schleswig 193,025 Mk. III. Die Ständeversammlung 90,000 Mk. IV. Das Justizwesen (326,509 Mk. im Ordinarium, 30,000 Mk. im Extraordinarium): 356,509 Mk. V. Die geistlichen und Unterrichts⸗Angelegenheiten (308,581 Mk. im Ord., 147,270 Mk. im Extraord): 455,851 Mk. VI. Die innere Ver⸗ waltung (817,931 Mk. im Ord., 367,475 Mk. im Egxtraord.): 1,185,406 Mk. VII. Die Verwaltung der Finanzen (2,428,986 Mk. im Ord., 963,124 Mk. im Extraord.): 3,392,111 Mk. VIII. Ausgaben in Veranlassung des Aufent⸗ halts der Königl. Besatzungstruppen im Herzogthum Schleswig 1,248,000 Mk. IX. Ausgaben in Anlaß der Kriegsereignisse im Jahre 1864 (Kriegsschäden) 200,000 Mk. X. Die Verwaltung des Postwesens (643,136 Mk. im Ord⸗ 69,164 Mk. im Extraord.): 712,300 Mk. XI. Die Verwaltung des Tele. graphenwesens (205,213 Mk. im Ord., 5400 Mk. im Extraord.): 211,613 Mk. XII. Allgemeiner Dispositionsfonds für außerordentliche Ausgaben 300,000 Mk. Summa (5,082,383 Mk. im Ord., 3,330,433 Mk. im Extraord.): 8,412,817 Mk. Verglichen mit der Einnahme ergiebt sich ein Ueberschuß von 540 Mk.

Hannover, 15. Juni. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der zweiten Kammer stellte Bennigsen im Namen der liberalen Partei den Antrag, am nächsten Montag an den König eine Adresse zu richten, in welcher ausgeführt werden soll, daß der gestrige Bun⸗ desbeschluß, dem Hannover zugestimmt, Deutschland mit einem Bürgerkrieg und Hannover mit einer unabsehbaren Last bedrohe, so⸗ wie die Unabhängigkeit des Landes gefährde. Die Adresse soll den König ferner um die Entlassung der Minister, welche die Zustim⸗ mung zu dem österreichischen Antrage angerathen haben, ersuchen und verlangen, daß der Bundesbeschluß nicht zur Ausführung ge⸗ lange, daß die Neutralität Hannovers bewahrt und die Berufung eines deutschen Parlaments gefördert werde. 9

Der Verkehr auf den Strecken Harburg⸗Lüneburg und Hohnstorf⸗ Lüneburg ist auf Allerhöchsten Befehl aufgehoben.

Sachsen. Dresden, 14. Juni. (Schl. Ztg.) Heute zur Nacht wurde das ganze Jägercorps, welches hier und in der Umgegend dislocirt war, in Stärke von 4000 Mann per Extrazug nach Löbau beför⸗ dert. Heute sollen die Leibbrigade und die anderen Truppen folgen. In der Neustadt, in welcher die Kasernen liegen, herrschte große Auf⸗ regung. Alles rannte durcheinander, denn die Marschordre war ganz plötzlich gekommen. Nachts 1 Uhr reiste der österreichische Gesandte aus Berlin hier durch und ging ohne Aufenthalt weiter nach Wien.

Hessen. Kassel, 15. Juni. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Ständeversammlung ist nach dreistündiger heftiger De⸗ batte ein von Bischoffshausen gestellter Antrag bei nament⸗ licher Abstimmung mit 35 gegen 14 Stimmen angenommen worden.

Frankfurt a. M., 15. Juni. (Wolff's Tel. Bur.) Notar Thomas notifizirte im Auftrage der preußischen Regierung dem Hause Rotbschild, daß die bei diesem Bankhause deponirten Bun⸗ desgelder ohne Bewilligung Preußens nicht verausgabt werden dürften.

Oesterreich. Wien, 15. Juni. Die heutige »Wiener Ztg.“ bringt einen Aufruf des Statthalters in Nieder⸗Oesterreich, Grafen Chorinsky, zu Beisteuern für die durch Nachtfröste be⸗ schädigten Gegenden, um Samenfrüchte anschaffen und Straßen⸗ bauten beginnen zu können. Ueber den Umfang des Schadens heißt es in dem Aufruf:

In mehr als 20 Bezirken des Kronlandes sind die durch den bis dahin so günstigen Stand der Feldfrüchte und Weingärten berechtigten Hoffnungen auf eine gesegnete Ernte und eine reichliche Weinlese durch die Nachtfröste vom 22. und 23. Mai völlig vernichtet. Der Schaden, welchen die davon so hart Betroffenen hierdurch erlitten haben, beläuft sich auf mehrere Millionen Gulden und hat zumal in den Weinbau trei⸗ benden Gegenden, welche noch mit den Nachwehen vorausgegangener

Mißjahre zu kämpfen haben, nicht nur den Wohlstand gänzlich unter⸗

Nachtheilen moͤglichst zu schützen, hat der Justiz⸗Minister denselben graben, sondern selbst einen großen Theil der Bevölkerung bereits drücken⸗

der Noth ausgesetzt.

Schweiz. Bern, 13. Juni. (Köln. Ztg.) Dem Wunsch Oesterreichs, sich mit den militairischen Maßregeln zum Schutze der Alpenpässe an der ttalienischen Grenze zu beeilen, ist heute vom Bundesrathe mit dem definitiven Aufgebote eines Züricher Bataillons Infanterie und einer bündener Scharsschützen⸗Compagnie von der aufs Piquet gestellten 8. Diviston entsprochen worden. Ebenso hat der Bundes⸗ rath den Ober⸗Kommandanten dieser Division, Obristen E. v. Salis, und seinen Adjutanten sammt dem Stabe der 23. Brigade, v. Escher, zum Dienste einberufen. Wie verlautet, dürfte aber schon morgen ein wei⸗ teres Aufgebot nachfolgen. In einem neuen Kreisschreiben an die