1866 / 144 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

schen haben die Stadt ohne Besatzung, die Eisenbahnbrücke

nversehrt gefunden. Die Sachsen scheinen also das Sprengen der⸗ selben doch zu gefährlich gefunden zu haben. Dagegen waren eine Strecke weit die Schienen aus ihren Lagern gehoben und verkehrt auf den Bahndamm gelegt worden. Ebenso sind die Weichen heraus⸗ gerissen und zerstört, die Wasserröhren unbrauchbar gemacht worden. Sofort von hier nach Löbau requirirte Arbeiter fanden die Bahn bereits wieder fahrbar, da der preußische Kommandant die Ein⸗ wohnerschaft aufgefordert hatte, die Schienen wieder an Ort und Stelle zu bringen, welcher Aufforderung um so lieber entsprochen worden war, als die Entrüstung über den ganz nutzlosen Vandalis⸗ mus, namentlich die Anzündung der Güterschuppen und Kohlen, allgemein ist. In Bautzen soll sich die Sache ebenso verhalten, es ist also wohl anzunehmen, daß man es hierbei mit einer völlig kopf⸗ losen höheren Anordnung zu thun hat. Dortmund, 18. Juni. (Westf. Ztg.) Wie wir hören, hat die Direction der Köln⸗Mindener Bahn bereits die Verwaltung der hannöverschen Bahn übernommen und sind Eisenbahnbeamten und Militairs von Minden requirirt worden, um die zerstörte Bahnlinie und damit die Verbindung über Hannover nach Berlin wieder her⸗ zustellen. Gestern passirte eine Pionier⸗Abtheilung von Köln kom⸗ mend auf der Köln⸗Mindener Bahn unsern Bahnhof. Dieselbe soll zur Wiederherstellung der zerstörten Bahnstrecke in Hannover beor⸗ dert sein. Auch hiesige Eisenbahnbeamte sind, wie wir hören, in gleicher Eigenschaft dahin abgereist. Wir werden versichert, daß heute Abend schon die Verbindung zwischen Minden und Berlin hergestellt sein wird. Paderborn, 15. Juni. (W. Ztg.) Nach einer Bestimmung des Herrn Kriegsministers wird auch in unserer Stadt in biesiger Kaserne ein größeres Lazareth für verwundete und kranke Krieger errichtet werden, ebenso in Lippstadt und Hamm. Hannover, 17. Juni. (Telegr. d. W. Z.) Nach einem Extrablatt der »Ztg. f. N.- ist der preußische Gesandte, Prinz Ysen⸗ burg, als Privatmann hier geblieben, um der Königin Schutz und Beistand zu gewähren. Die Minister sollen dem Könige südlich ge⸗ folgt sein. Den Königlichen Beamten ist das Gehalt für das nächste Quartal ausgezahlt. 18. Juni. Bei dem gestrigen Einmarsch der Königlich preußischen Truppen in Kurhessen und Hannover ist nach der »N. Hann. Ztg.⸗ folgender Corpsbefehl an dieselben erlassen worden: Hannover, Sachsen, Kurhessen, mit denen wir bis jetzt in Friede und Freundschaft lebten, haben auf Ansuchen Oesterreichs beschlossen, eine Exekutionsarmee gegen Preußen ins Feld zu stellen. Es ist nicht unsere Sache, die Gründe dafür zu erforschen, aber selbstverständlich ist dieserhalb Sr. Majestät unserm Allergnädigsten Könige Nichts übrig geblieben, als den übermüthigen Regierungen jener Kleinstaaten den Krieg zu erklären, was geschehen. Heute rücken wir nun in Kurhessen und Hannover als Feinde ein. Nichts destoweniger wollen wir es uns angelegen sein lassen, den ruhigen Landeseinwohnern gegenüber, denen diese Vorgänge gar nicht lieb sind, auch unsererseits zu zeigen, wie wir es beklagen, zu einem brudermörderischen Kriege herausgefordert zu sein. Soldaten des westfälischen Corps! In diesem Sinne laßt uns den be⸗

vorstehenden Krieg durchkämpfen; wir wollen unsern gegenwärtigen Fein⸗ den zeigen, daß eine mehr denn funfzigjährige Freundschaft in uns eine zu schöne Erinnerung zurückgelassen hat, um uns sofort zu rücksichtslosen Feinden umstimmen zu koͤnnen. Der kommandirende General gez. von Falckenstein.

(N. H. Ztg.) Nach dem gestrigen Einmarsche der Königlich preußischen Truppen in die hiesige Residenzstadt, wurde folgende Be⸗ kanntmachung erlassen:

»Ich bin heute mit einem Theile der mir untergebenen Truppen in eine von ihrer Regierung verlassene Hauptstadt eingerückt. Die Sorge der Verwaltung wird nun den Zurückgebliebenen anheimfallen müssen. Hierin soll Niemand von mir behindert werden. Ich werde mich zuvör⸗ derst lediglich darauf beschränken, die für die etwaige Sicherung meines Corps nothwendigen Maßregeln herbeizuführen und veranlassen, daß die Verpflegung desselben, die nunmehr nach Kriegsgebrauch jedem feindlichen Lande anheimfällt, in geregelter Weise herbeigeschafft werde. Hannover, den 17. Juni 1866. Der kommandirende General gez. v. Falckenstein. ⸗«

Außerdem veröffentlicht die »N. Hannov. Ztg.⸗ nachstehende Bekanntmachung des Königlichen Ministeriums der Finanzen und des Handels vom 17. d. Mts.:

Se. Majestät der König haben unter den gegenwärtigen Zeitverhält⸗

nissen Allerhoͤchstsich in Gnaden bewogen gefunden, die allgemeine Stände⸗ versammlung aufzulösen; die bei derselben in Antrag gebrachten Steuern haben aber vor der nöthig gewordenen Auflösung nicht mehr bewilligt werden koͤnnen.

Se. Majestät der König haben befohlen, in Gemäßheit der Bestim

mung im §. 26 des Gesetzes vom 24. März 1857, die Einführung eines

neuen Finanzkapitels der Landesverfassung betreffend, die bisherigen Steuern noch ein Jahr vom Ablaufe der letzten von den Ständen aus⸗ drücklich ausgesprochenen Bewilligung an, also vom 1. Juli 1866 bis zum 30. Juni 1867 unverändert fortzuerheben.

Demgemäß sind

die Grundsteuer, die Häusersteuer, die persöͤnlichen direkten Steuern, die Salzsteuer, die Stempelsteuer, die Eingangs⸗ und Ausgangs⸗ zölle, die Rübenzuckersteuer, die Branntweinsteuer, die Biersteuer,

die Tabaksbausteuer, Tabak

und die Nebeneinnahmen von den Steuern und Zöllen nach Maßgabe

der darüber erlassenen Gesetze bei den zu ihrer Erhebung angeordneten

Recepturen für das Rechnungsjahr vom 1. Juli 1866 bis dahin 1867

zeitig zu entrichten.

(N. H. Ztg.) In Gemäßheit der Ministerialbekanntmachung vom 5. v. M. ist mit dem heutigen Tage das lutherische Landes⸗ konsistorium in Wirksamkeit getreten, nachdem am vorgestrigen Tage vom Kultus⸗Minister dessen ordentliche Mitglieder feierlich in Pflicht genommen sind. Dem Vernehmen nach sind nachträglich noch einige hier am Orte befindliche außerordentliche Mitglieder er⸗ nannt, hauptsächlich um das Kollegium, welches nur fünf ordent⸗ liche Mitglieder zählt, für laufende Geschäfte von geringerer Bedeu⸗ tung leicht ergänzen zu können.

. H. Ztg.) Wie wir vernehmen, ist an des General von Tschirschnitz Stelle der Oberst Dammers General⸗Adjutant ge⸗ worden. General v. Arentsschild führt das Ober⸗Kommando. General Gebser ist adlatus des Königs.

Aus Göttingen, 16. Juni, wird berichtet, daß der König 6 Uhr früh dort anlangte und im Gasthof »Zur Krone⸗ Logis ge⸗ nommen hat. Staatsrath Zachariä war zum König befohlen. Das 5. und 7. Infanterie⸗Regiment und das 3. Jäger⸗Bataillon waren in Göttingen eingetroffen und nach Münden abmarschirt.

Bremen, 17. Juni, Abends 6 Uhr. (Telegr. d. Wes. Ztg.) Die Störungen auf den Eisenbahnstrecken zwischen Hannover⸗Braun⸗ schweig und Wunstorf⸗Minden sind, nach Mittags hier eingetroffenen Nachrichten, noch nicht gehoben. Die Beförderung der Post von Wunstorf nach Westen zu geschieht bis Minden per Postwagen; ebenso von Hannover nach Braunschweig oder via Kreiensen.

Bremerhafen, 18. Juni. (W. T. B.) Die Nachricht von

der Flucht des Königs von Hannover nach England scheint sich nicht zu bestätigen. Sie ist wohl durch die von Geestemünde aus erfolgte Einschiffung des Königlichen Privat⸗ und Staatsschatzes nach England veranlaßt. Sachsen. Dresden, 16. Juni. Ueber den Rückzug der sächsischen Truppen enthält die⸗Schles. Z.⸗ noch folgende Mittheilungen: Gestern Nachmittag 2 Uhr wurde plötzlich der Befehl gegeben, die sächsischen Truppen sämmtlich von der preußischen Grenze zurückzuziehen. Die nach Löbau gesandten Jäger und Ingenieurs kamen per Extrazug zurück und nach 5 Uhr trat die ganze Armee einen totalen Rückzug an und gab Dresden vollständig auf, ohne auch nur einen Feind gesehen zu haben. Die Bewohner vertröstete man, weil sie in Angst die Preußen schon vor den Thoren glaubten, damit, daß Oesterreicher und Bayern statt der eigenen Landeskinder nach Dresden kämen. Um 7 ½ Ubhr war kein Soldat mehr in Dresden und nur eine Arrieregarde von einer Batterie Artillerie, einem Jägerbataillon und 2 Escadrons Gardereitern deckten den Rückzug. Um 8 Uhr wollte ich per Eisen⸗ bahn die Stadt verlassen, doch war dies unmöglich, da die Pioniere unter Schutz der am 13ten an die Grenze gesandten Jäger die Eisen⸗ bahnstrecke Löbau⸗Dresden bis an den Bahnhof Dresden heran theil⸗ weise zerstört und in den Bahnhöfen die Weichen und Drehscheiben vernichtet hatten. Selbst die aus der nächsten Umgegend Dresdens hereingekommenen Fremden konnten nicht zurück. Das Gleiche ereignete sich auf der Strecke nach Leipzig zu. Auch die Dampfschifffahrt auf der Elbe war gänzlich eingestellt, nur die Strecke Bodenbach⸗Dresden war offen geblieben, jedoch für den Privatverkehr auch geschlossen. Die sächsische Armee zog auf dem linken Elbufer nach Pirna und Königstein zu ab, ihr folgte der ganze Königliche Hof, das Kriegsministerium und die höchsten Staats⸗ behörden. Heut früh um 5 Uhr las ich ein Plakat an den Straßen⸗ ecken, worin die Polizei⸗Direction bekannt macht, daß nach dem Ab⸗ rücken der Truppen der Militairverein »Kameradschaft⸗ „so wie der Militairverein »ehrenvoll verabschiedeter Krieger⸗ die Bewachung öffentlicher Institute und Kassen übernimmt (s. unten).

Bei'’m Einrücken der preußischen Truppen in Sachsen hat der preußische General der Infanterie und commandirende General Herwarth v. Bittenfeld folgende Proclamation an das sächsische Volk erlassen:

Sachsen! Ich rücke in Euer Land ein; nicht aber als Euer Feind, denn ich weiß, daß Eure Sympathien nicht zusammenfallen mit den Be⸗ strebungen Eurer Regierung. Sie ist es gewesen, die nicht eher geruht hat, als bis aus dem Bündniß von Oesterreich und Preußen die Feind⸗

schaft beider entstanden; sie allein ist die Veranlassung, daß Euer schönes Land zunächst der Schauplatz des Krieges werden wird. Aber meine Truppen werden Euch in demselben Maße als Freunde, gleich wie Einwohner unsres eigenen Landes behandeln, als Ihr uns entgegen kommen und bereit sein werdet, die nicht zu vermeidenden Lasten des Krieges willig zu tragen.

In Eurer Hand also wird es liegen, die Leiden des Krieges zu mil⸗ dern und die Bestrebungen zu vereiteln, die so gern ein Gefühl von Feind⸗ seligkeit den verwandten Volksstämmen einimpfen möchten. 8

Herwarth v. Bittenfeld.

19. Juni. Die ⸗Leipz. Ztg.⸗ veröffentlicht folgende Königl. Verordnungen vom 16. d. Mts.:

§. 1., Zur Verwaltung des Landes in Unserem Namen und Fort⸗ führung der vorkommenden Regierungsgeschäfte während Unserer durch

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angsabgabe von Branntwein und

lich Bayern, hier oder in der Nähe liegen.

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olitischen Verhältnisse nothwendig gewordenen Abwesenheit von Un⸗ dng Nüe gchan, v. Wir, in Gemäßheit §. 9. der Verfassungsurkunde vom 4. September 1831, eine Landescommission nieder, zu deren Mit⸗ glieder Wir die Staatsminister Johann Paul Freiherr von Falken⸗ stein, Nichard Freiherr von Friesen und Dr. Robert Schneider, sowie den General⸗Lieutenant der Reiterei und Oberstallmeister a. D. Farl August Maximilian von Engel ernennen.

8 Die Landes⸗Kommission ist bevollmächtigt, alle Angelegen⸗ heiten, welche nach der Verordnung vom 7. November 1831, die Ein⸗ richtung der Ministerial⸗Departements ꝛc. betreffend, unter 5, sonst zu V Unserer Höchsteigenen Entschließung vorzutragen wären, zu entscheiden. V Das Nähere uüber die Geschäftsführung enthält die der Landes⸗Kommission

nstruction.

8 b Geschäftskreis der Ministerial⸗Departements und des Ge⸗ sammtministeriums bleibt unverändert. Wegen der Vertretung der in Unserer Begleitung befindlichen Staatsminister haben Wir das Nöͤthige ; schließen sich die nachstehenden Bekanntmachungen:

1) der Landeskommission an sämmtliche Behörden des Landes: Unter Hinweisung auf die Allerhöchste Verordnung vom 16. Juni 3 J., die Verwaltung der Regierungsgeschäfte in Abwesenheit Sr. Majestät des Königs betreffend, wird hiermit den sämmtlichen Behörden des Landes eröffnet, daß hierdurch weder an den zeitherigen Ressortverhältnissen, noch sonst in ihrer Amtswirksamkeit irgend Etwas geändert wird, wie denn insbesondere auch die einzelnen Ministerialdepartements in ihrer dermaligen Wirksamkeit verbleiben. Die unterzeichnete Landeskommission darf aber mit Zuversicht voraussetzen, daß alle Behörden ohne Unterschied mit dop⸗ peltem Eifer und treuester Hingebung ihre Pflichten erfüllen und den etwaigen Verfügungen der Landeskommission pünktlich nachkommen werdes, t im Reden und Handeln bei unwandelbar treuer Gesinnung für König und Vaterland, festes aber ruhig⸗ernstes Verhalten auch feind⸗ lichem Militair oder sonstigen Behörden gegenüber und unbedingtes Aus⸗ barren in ihrem Amte Das ist es, was wir von den Behörden, wie von den Einzelnen erwarten und verlangen. Unseres Dankes wie unseres Schutzes können sie sich versichert halten. 2) des Gesammt⸗Ministeriums: Wö8 Da Se. Majestät der König Sich infolge der politischen Verhältnisse genöthigt gesehen haben, Allerhöchstdero Residenz in Begleitung der Herren Staatsminister Freiherrn von Beust und von Rabenhorst bis auf Wel. teres zu verlassen, haben Allerhöchstdieselben wegen Fortführung der Ge⸗ schäfte der den genannten Herren Staatsministern üͤbertragenen Ministe⸗ rial⸗Departements während der Zeit der Abwesenheit derselben zu bestim⸗

men geruht, daß

Meißen, 18. Juni, Vorm. (W. T. B.) General von Herwarth war heute Vormittag weiter auf Dresden marschirt. Bis jetzt ist von einem Zusammenstoß mit sächsischen Truppen nichts bekannt. Auf dem rechten Elbufer ging heute eine starke preußische Division über Bischofswerda nach Dresden vor.

Bautzen, 18. Juni, Nachmittags. (W. T. B.) Preußische Truppen bewegen sich in der Richtung nach Dresden hier durch.

Gotha, 18. Juni. (Goth. Ztg.) Von Sr. Hoheit unserm Herzog geleitet, hat heute Vormittag 11 Uhr das koburgsche Bataillon unter klingendem Spiel hier seinen Einzug gehalten, um zunächst und bis zum Empfang weiterer Ordres in hiesiger Stadt einquar⸗ tiert zu werden.

Das »Wolff. Büreau⸗ meldet unter dem 18. d. Die Bayern wollen die Eisenbahnverbindung zwischen Koburg und Bamberg im geeigneten Momente unterbrechen und treffen Vorbereitungen, um die Brücke bei Lichtenfels zu sprengen.

Neuß. Gera, 17. Juni. (L. Ztg.) Gestern Abend traf Se. Durchlaucht der Fürst, von Thallwitz bei Dresden kommend, auf Schloß Osterstein hier ein.

Anhalt. Dessau, 18. Juni. (W. T. B.) Oldenburg und Anhalt, die der 15. Kurie angehörten, haben ihren Austritt aus dem Bunde amtlich notistzirt. b

Hessen. Kassel, 18. Juni, Morgens. (W. T. B.) Die Preußen sind in Kassel.

Darmstadt, 17. Juni. (A. A. Ztg.) Die »Darmstädter Zeitung« meldet, daß der Bahnhof zu Gießen ganz unvorbereitet durch preußische Husaren besetzt worden sei; preußische Infanterie war in der Nähe. Die Preußen gingen weiter nach Marburg und

en auch diese Stadt. bighe An 8. e ist preußischerseits folgende Proclamation erlassen: Hessische Brüder! Auf Befehl meines Königs und Herrn bin ich mit einem preußischen Corps heute in Eure Lande eingerückt, nachdem Eure Regierung in beklagenswerther Verblendung es verschmäht hat, im friedlichen Bunde mit Preußen für unser gemeinsames deutsches Vaterland eine Organisation zu schaffen, welche den gerechten Forderungen des deutschen Volkes ent⸗ spricht. Kaum hat ein anderer Volksstamm so schwer unter der Zerfahren⸗ heit unserer deutschen Zustände zu leiden gehabt, wie Ihr! Wir wissen, daß Ihr Euch deshalb nach glücklicheren Tagen sehnt, und kommen zu Euch, nicht als Feinde und Eroberer, sondern um Euch die deutsche Bru⸗ derhand zu reichen! Nehmt sie an und folgt nicht länger der Stimme derer, die Euch mit uns verfeinden möchten, weil sie kein Herz

1) die laufenden Geschäfte bei dem Ministerium der au wäͤstigen Angelegenheiten und bei dem Ministerium des Krieges, mit EW’ der die aktive Armee und die Festung Königstein betreffenden a 92 vom Herrn Staatsminister Freiherrn von Falkenstein übernommen wer⸗

en sollen, wogegen ““ 1 öG 8 8 2) die geittng des Ministeriums des Innern dem Herrn Staats

inist iesen ü - ist, was hiermit be⸗ minister Freiherrn von Friesen übertragen worden ist, h

kannt gemacht wird. Juni. (Dresd. J.). Die Königl. Polizeidirection und der Rath der Stadt haben soeben folgende Bekanntmachung erlassen: Nach Ausrückung der hiesigen Garnison ist mit Zustimmung der Königlichen Staatsregierung von den unterzeichneten E“ Weiteres d vorbehältlich noch anderer im Interesse der b. Wenerheit 8 nöthiger Vorkehrungen die Einrichtung getroffen worden, bheils daß die nothwendigsten Wachtposten in und vor den biesigen Hof⸗ und Staatsgebäuden durch Mitglieder sowohl des hier 1 stehenden »Vereins ehrenvoll verabschiedeter Militairs«, als auch des je⸗ sigen, ebenfalls aus verabschiedeten Militairs gebildeten Vereins w ast⸗, welche hierzu sich freiwillig G G Bnd zfan besetzt ils daß die beiden hiesigen Schuͤtzengilden durch Freil bsce aegtice 76 Altstädter und im Neustädter Rathhause Na cht⸗ eezi rden ꝛc. 8 P t Juni. (Leipz. Z.) Gestern wurden die ersten preußischen Truppen in und bei Leipzig gesehen. Eine aus der Gegend von Wurzen kommende Dragonerpatrouille 98 sihha 9 früher Morgenstunde durch Volkmarsdorf, Anger und Reu hn 8 an die Grenze des städtischen Weichbilds, 16 Lh . si ü ißhei verschaffen, ob fremde Truppen, nament⸗ ich darüber Gewißheit zu schaffen, eine Dragoner⸗Patrouille, aus derselben

f 1 t bis auf demselben Wege herein, diesmal aber Straße der Stadt (am Johanniskirchhofe ), zog abermals Erkundigung in Bezug auf die etwaige heit fremder Truppen ein und kehrte ohne weiteren Aufenthalt nach E“ Wie aus einer Bekanntmachung des Kaiserlich österreichischen - für 5 Pes. he hncfe des K. K. Ministerial⸗Rathes ꝛc. von Grüner erhentt, ersel . tretenen kriegerischen Ereignisse unterm gestrigen Tage wegen der eingetreten im Auftrage der Kaiserlichen Regierung seine ar F Uhieahen 188 den ihm anvertrauten Posten verlassen müssen. Von dato an sind zugleich für die Dauer seiner Abwesenheit die öster⸗ reichischen Staatsangehörigen ve OG groß. britannischen General⸗Konsuls allhier geste Unsane. werden unter dessen Vertretung besorgt 8e-han Der zeitherige Königlich sächsische Gesandte in Berlin, Graf

8 it sei Familie von Ber⸗ von Hohenthal, traf gestern Mittag mit seiner Fan G üin hier heebg viste um 23 Uhr weiter nach Oresden

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kam abermals

für Euer Wohl und Denutschlands Ehre haben! Nur den;, der Zzwischen Euch und uns sich stellt, betrachten wir als unseren Feind. Ich würde jeden Versuch des Widerstandes mit dem Schwerte in der Hand brechen, aber auch jeden Tropfen so vergossenen Blutes schwer beklagen. Ich fordere alle Behörden auf, auf ihrem Posten zu verbleiben und ihre Feschäfte, wie bisher, fortzuführen. Den friedlichen Bürgern verspreche ich Schutz in ihrem Eigenthum. Der Verkehr wird im Lande frei bleiben, so weit dies ohne Beeinträchtigung der militairischen Interessen möglich ist. Dagegen erwarte ich, überall bereitwilliges Entgegenkommen zu finden, wo ich im Interesse meiner Truppen und zur Erfüllung der mir gestellten Auf⸗ gabe die Hülfe des Landes in Anspruch nehmen muß. Hessische Brüder! Preußens Volk, geschart um Preußens König, setzt seine höchsten Güter ein fuͤr deutsches Recht und Deutschlands Macht. Auf; zeigt auch Ihr, daß echtes deutsches Blut in Euren Adern rollt!

Am 16. Juni 1866. Der Königl. preuß. General von Beyer.

Frankfurt a. M., 17. Juni. In den Ortschaften um Frankfurt konzentrirte sich die nassausche Brigade und die Kontingente, welche das achte Armeecorps des srühern Bundes bilden. Eine Verstärkung durch bayerische Truppen ist in Aussicht gestellt. Gestern beschloß der so⸗ genannte Bundestag, daß darmstädtische Truppen in Frank⸗ furt einrücken sollten. Die Ankunft des württembergischen Kontingents wurde heute erwartet. Der Fremdenverkehr ist einer strengen Kontrole unterworfen. Reisende werden untersucht und Briefe auf Anordnung des Militair⸗ Segsbn h amtlich erbrochen. Irrthümlich ist die Nachricht, daß die Brigade Kalik in der Umgegend von Frankfurt Halt gemacht habe. Dieser österreichische Truppentheil befindet sich vielmehr bereits in Böhmen. Es wird von den österreichischen Verbündeten der Versuch gemacht, die Regierung des Baden durch Drohungen zur

e gegen Preußen zu bestimmen. Heerrafaig. gencs n M. 16. Juni. (A. A. Ztg.) Frankfurt hat sich sehr schnell in ein Lager verwandelt. Alles deutet auf Krieg in unserer nächsten Nähe. Um 12 Uhr wurden Truppen 5 Darmstadt requirirt, um 2 Uhr waren die ersten angelangt, die * Vorposten nach Vilbel hin vorgeschoben wurden. Artillerie v5 Chevaulegers kamen um 3 Uhr und sind in Bornheim einquartiert; in der Karmeliter⸗Kaserne liegen über Mann. Morgen und heute Nacht treffen Württemberger ein.

17. Juni. (Köln. Ztg.) Heute Vormittag haben die preu⸗ zischen Mitglieder der Bundes⸗Militair⸗Kommission, der Festungs⸗ und Artillerie⸗Abtheilung, General⸗Marschall v. Dewall, raxNen tenant v. Cohausen und Hemptenan Rander, unsere Stadt ver⸗

si blenz begeben. 8 .““ sässen 8* 8 89 Die Wiedererlangung Holsteins ist das positive Dperationsziel der österreichischen Coalition. 2 dabei von der Auffassung ausgegangen, daß Ses igen thumsrecht des deutschen Bundes auf das Herzogthum anerkannt habe.