durch Fouragiren und Verwüstung der Felder. Die Stadt ist mit
Einquartierung überfüllt. — Coburg, 22. Juni. (Lp. Ztg.) Ibre Hoheit die Frau Her⸗
zogin, welche auf Schloß Kallenberg zurückgeblieben war, hat sich zu
ihrem Gemahl nach Oberhof begeben.
Meiningen, 25. Juni. Außer Reuß ä. L. ist auch Sachsen⸗ Meiningen eröffnet worden, daß die feindliche Haltung desselben den Kriegszustand mit Preußen herbeigeführt habe.
Hessen. Kassel, 24. Juni. Nachdem der letzte Versuch, den Kurfürsten zur Nachgiebigkeit zu bewegen, mißglückt ist, be⸗ gab sich derselbe gestern Abend 8 Uhr unter preußischer militairischer Bedeckung im großen Galawagen von Schloß Wilhelmshöhe nach Station Mönchehof. Der Kurfürst geht von hier über War⸗ burg nach Stettin, wo ihm das Königliche Schloß zur Disposition gestellt ist. Auswahl militairischer Begleiter, sowie der mitzuneh⸗ menden Civil⸗Dienerschaft, wurde dem Belieben des Kurfürsten an heimgestellt.
Die bisberigen Ministertal⸗Referenten versehen die Geschäfte der Ministerien.
— 25. Juni. Nach der heutigen »Morgenzeitung⸗ werden die Gehälter sämmtlicher Hofdiener vollständig fortbezahlt. Eisen⸗ bahn⸗ und Telegraphenbauten sollen schleunigst beendigt werden.
Darmstadt, 25. Juni. (Auf indirektem Wege.) Die Groß⸗ herzogliche Regierung hat die Ausfuhr von Getreide, Vieh und Viktualien nach Preußen verboten. —
Mainz, 24. Juni. Die von den Bewohnern der Stadt Mainz mit so vieler Liebe festgehaltene Fiction von der Neutralität der Bundessestung Mainz ist vernichtet. Man schien diese Neutralität I trotz der Hetzereien hiesiger und auswärtiger Blätter (nur der ⸗Main- zer Anzeiger⸗ machte eine Ausnahme) den abziehenden Preußen und ihrem Eigentbum gegenüber genau sesthalten zu wollen, bis es auf einmal den Großberzoglich bessischen Behörden einfiel, das Mehl, welches man aus dem preußischen Proviant⸗Magazine wegfübren wollte, auf Grund des zwischen Preußen und dem Großherzogthum Hessen saktisch bestehenden Kriegszustandes mit Beschlag zu belegen und so die Neutralität im letzten Augenblicke zu verletzen.
b Frankfurt a. M., 25. Juni (auf indirektem Wege). Die Vertreter Luxemburgs, Braunschweigs und Schaum⸗ V burg⸗Lippe's nehmen nicht mehr an den Berathungen der in Frankfurt tagenden Regierungen Theil. Braunschweig erklärte Preußen gegenüber seine Bereitwilligkeit zur Bundesreform.
Morgen wird das Hauptquartier des achten Armeecorps ach Friedeberg verlegt werden.
Nachrichten aus Frankfurt a. M. über Eisenach, den 24. Juni, zfolge wurden dort gestern 12,000 Oesterreicher erwartet. Die⸗ lben sind aber nicht eingetroffen. Nassau sollen die öster⸗
reichischgesinnten süddeutschen Regierungen halten wollen und ent⸗ brechende militairische Operationen vorbereiten.
DOesterreich. Wien, 23. Juni. In der gestrigen und heutigen »Wiener Ztg⸗ werden folgende Telegramme den österreichi⸗ chen Lesern mitgetheilt, die zur Vergleichung mit den thatsächlichen Verhbältnissen nicht ohne Interesse sind:
Oderberg, 22. Juni. Eine preußische Ulanen⸗Abthei⸗ lung, geführt von dem Rittmeister Heydebrand, hat heute Nachts den Bahnhof in Oderberg überfallen (1), daselbst am Bahn⸗ und Telegraphenmateriale Zerstörungen vorgenommen und sich wieder zurückgezogen.
Friedeck, 22. Juni, 7 Uhr Vormittags. Heute Morgens
Uhr bat eine Abtheilung preußischer Ulanen unter Führung des hiesigen Gutsbesitzers und Rittmeisters Heydebrand unvermuthet das Telegraphenamt und den Bahnbof Oderberg überfallen, sämmtliche Wiener Linien demolirt, Apparate theils zertrümmert, theils mitge⸗ nommen, dasselbe auch im Betriebstelegraphenamte gethan. Ein Zug wurde angehalten, Waggonräder gesprengt; es steht zu erwar⸗ en, daß heute die Brücken (gesprengt? das Wort fehlt im Tele⸗ ramm) oder überbaupt größere Maßnahmen von preußischer Seite getroffen werden, da man die nächst der Oderbrücke wohnenden preu⸗ ßischen Insassen avisirt haben soll, heute ihre Wohnung zu räumen. Die Zabl der eingefallenen Preußen dürfte ungefähr 100 gewesen ein, darunter Infanterie und Pionniere. Nesterschitz (in Böhmen an der Elbe, südwestlich von Boden⸗ bach, eine Meile östlich von Aussig), 22. Juni. Die Preußen rückten gestern gegen Bodenbach vor, wurden jedoch im raschen Vordringen durch starke Verhaue und Straßenabtragungen gehemmt. Die Mi⸗ nen bei Märzdorf wurden gesprengt, die Kettenbrücke bei Bodenbach und Tetschen abgebrochen. Nachmittags 5 Uhr war der Feind in Bodenbach noch nicht eingetroffen. Die riesenhaften Verhaue ver⸗ mögen ihn mehr als 12 Stunden aufzuhalten. Die Festung König⸗ stein 8 vom Feinde umgangen. 1 esterschitz, 22. Juni. Der Feind hat gestern um 3 Nachmittags das Zollgebäude in 1 Kee en n der schen Kasse aber nichts vorgefunden. (Schandau befindet sich auf
Abends sind die Preußen bei Herrn retsch öhmisches Dorf am rechten Elbe⸗Ufer, nördlich * Bobesbah) 8. Sö. Grenze gesehen worden. 8 1
rag, 22. Juni. Der Kronprinz von Sachsen ist heute Mi⸗ 4 8 4 1b eit⸗ 1e. G Der Pilsener Markt wurde regelmäßig abge⸗
— 9 Uhr 15 Min. Abends: Zittau ist durch seindliche T pen abgesperrt. Um 10 Uhr frah ruaten sennziich Weafte u“ die Grenze beim Raupenberge an, 100 Mann überschritten selbe Der Bezirksvorsteher von Hainspach zog sich nach Nixdorf 8 rück. Um 8 Uhr früb wurde Schluckenau vom Feinde überfack alle Ausgänge wurden besetzt. Der Bezirksvorsteher zog sich 888 Ehrenber g zurück. Nach der Meldung des Warnsdorfer Be zirksvorstehers ist auch Rumburg vom Feinde besetzt worden und das 1. EC von dort abgegangen
Reichenberg, 23. Juni. 700 —
— u8 benenn e Migon vüfage 0 Preußen haben gestern um
Reichenberg, 23. Juni. An der Grenze bei §K stehen 2000 Preußen mit der Absicht, nach Friedtand 13565 Auch der Einmarsch nach Weigelsdorf wird bestätigt. 8 . Augenzeugen melden, daß sie gestern von 9 bis halb 1 Uhr circa 36,000 Preußen mit 21 Kanonen durch Herrnhut gegen Zittau marschiren gesehen haben. Die Preußen sind von Rumburg we zogen und haben bei Grottau die Grenze besetzt. 8 Die »Ostdeutsche Post« schreibt: »Der Oberfeldherr hat sein Hauptquartier von Olmütz nach einem anderen Punkte der Nord⸗ und Staatsbahn verlegt. Es ist zwar ein öffentliches Geheimnifß wo dasselbe sich nunmehr befindet, allein es ist nicht gestattet ö. Ort zu nennen. Das nothgedrungene Stillschweigen der Journale über Ereignisse, die Allen so nahe gehen, macht die Situation doch unbehaglicher. Man versichert, daß Se. Majestät der Kaiser Feld. zeugmeister Benedek und Feldzeugmeister v. Henikstein die anst en drei Personen sind, welche um das Geheimniß der Operationgolüne wissen. Die Truppen Commandeure erhalten den Auftrag, mit ihren Regimentern und Brigaden an diesen oder jenen Punkt sich zu be— geben, ohne über den eigentlichen Ort ihrer Bestimmung Näheres zu erfahren. Allgemein wird angenommen, daß zwischen beute und morgen der Angriff beginnt. Es wäre nun wirklich einmal Zeit die Preußen zu züchtigen, denn ihre Unverschämtheiten () een immer größer. Auch gegen Böhmen sind unsere Feinde in vollem Anmarsche; Rumburg und Warnsdorf sind durch sie besetzt, Bod bach sehr stark bedroht.⸗ . Heute sind hier 300 Mann kranke sächsische Soldate ittelst eines Separatzuges der Nordbahn ibe; “ theils mittelst Sanitätswagens vom Nordbahnhofe aus 1 Gumpendorfer, neu hergerichtete Spital überführt worden Ein zweiter Transport soll heute Nacht hier eintreffen.
Vorgestern wurden das Abendblatt des »Neuen Fremdenblattes⸗
und der »Volksfreund⸗, gestern das Morgenblatt des »Neuen Fremdenblattes⸗ und der »Presse⸗ konfiszirt. Ursache war in allen Fällen die Mittheilung von Nachrichten der Nordarmee Aus dem Hauptquartier der Nordarmee, Böhmisch⸗Tr übau, 21. Juni, wird der »Presse« geschrieben: »Sie kennen wohl den kleinen Ort, in welchem sich die ältere Nordbahn mit ihrer jüngeren rivalisirenden Schwester, der Staatsbahn, vereinigt, nur dem Namen nach. Das kleine Städtchen liegt auch versteckt genug, um ein stilles, ungekanntes Dasein zu führen, und doch ist es heute der Schauplatz eines bewegten Treibens. Zwei große Militairzüge, jeder mit mehr als 40 Waggons, führten ihm Gäste zu 500 Pferde sollen unter⸗ gebracht werden, obgleich es im ganzen Orte nur zwei Leute giebt die Pferde halten: der Dechant und der Bürgermeister, und Wohnung für eine große militairische Heerfolge soll aufgetrieben werden. Was ich Ihnen über die eben so schnellen als leichten Eroberungen der Preußen vorausgesagt, ist nach allen Nachrichten, die darüber ein⸗ gehen, bestätigt. Was ist von der Armee des Prinzen Friedrich Kark in Sachsen noch übrig, als einige vorgeschobene Fühler? In Eil⸗ märschen ziehen sich die preußischen Corps zurück, heißt es, und bald wird von der glorreichen Occupation Hannovers, Hessens und Sachsens nichts mehr übrig 1e hen sein, als die gefangenen Postillone.⸗
Schweiz. Bern, 22. Juni. (Köln. Ztg.) Im s⸗ palais ist auf offiziellem Wege die Anzeige hC11 in Italien die Feindseligkeiten beginnen werden. Da nun auch Ba⸗ den aus seiner neutralen Stellung herausgetreten ist, so hat der Bun⸗ desrath in seiner heutigen Sitzung beschlossen, den Transport von badischen Truppen auf der Eisenbahn Schaffhausen⸗Basel nicht mehr zu gestatten. Baden hat die Ausfuhr von Vieh nach der Schweiz verboten, wogegen der Bundesrath Reclamation erheben wird
Großbritannien und Irland London, 23
8 , . . Juni. Zahlreiche Demonstrationen, um dem Ministerium Vertrauen zeugen und die Königin zur Auflösung des Parlaments aufzufor⸗ dern, haben in den verschiedensten Theilen des Landes stattgefunden;
— 16“
1
des gesetzgebenden Körpers veranlaßte eine Anfrage des Vicomte
und eine massive Zündkugel von 48 Kilogr. schleudern.
wo man sich dafür sich nicht ferner mit einem Census von 7 Pfd. St. zu begnügen.
Das hiesige Jamaikanische Comité hat beschlossen, die Re⸗ gierung aufzufordern, Ex⸗Gouverneur Eyre wegen der »Ermordung⸗ Gordons zu belangen; eine Aufforderung, welcher der Kolonial⸗Mi⸗ nister schwerlich Folge geben wird. Wahrscheinlich erwartet dies das Comité auch gar nicht, sondern beabsichtigt nur eine förmliche Ver⸗ weigerung des Gesuches von der Regierung zu erlangen, um dann Eyre im Namen der Wittwe Gordon (dieselbe weilt gegenwärtig hier) vor dem Kriminalgericht von Old Bailey anzuklagen.
Beim Empfange der offiziellen Anzeige von der Kriegs⸗Erklärung zwischen Italien und Oesterreich, sandte, wie aus Malta von gestern telegraphirt wird, der britische Oberbefehlshaber im Mittelländischen Meere ein Schiff an Admiral Persano, um ihn um seine guten Dienste hinsichtlich britischen Lebens und Eigenthums bei seinen Operationen im Adriatischen Meere zu bitten; wabrscheinlich wird
ein brilisches Kriegsschiff die italienische Flotte von Ferne begleiten.
Frankreich. Paris,⸗ 23. Juni. In der gestrigen Sitzung Kervéguen den Regierungs⸗Kommissar Dupuy de Löôme, den ersten Marine⸗ Ingenieur Frankreichs, zu Mittheilungen über den gegenwärtigen Standpunkt der Artillerie und der Schiffspanzer in Frankreich, die gerade jetzt sehr bemerkenswerth, wenn vielleicht auch etwas sanguinisch sind. Wie Dupuy de Lôme versichert, steht, nach den neuerdings angestellten Versuchen, die französische Artillerie an Gestalt vor jeder anderen. ⸗Wir haben⸗, sagt er, „die Kanone von I 16, die von 19 und die von 24 Centimeter Durchmesser. Es giebt sogar noch ein viertes Kaliber von 27 Centimeter Durchmesser, das aber nur zur Bewaffnung von Land⸗Batterieen verwandt werden soll, da das Gewicht eines solchen Geschützes zu bedeutend für ein Schiff ist. Alle sind gezogen. Die von 16 Cent. wiegen 5000. Kilogr. und schießen 45 Kilogr. schwere Voll⸗Cylinder von Stahl, explodi⸗ rende und zündende Hohlgeschosse von 31 ½ Kilogr. und Vollkugeln von 15 Kilogr. Die Kanone von 19 Cent. Durchmesser wiegt 8000 Kilogr. und schießt Stahl⸗Cylinder von 75 Kilogr. Schwere, explo⸗ dirende und zündende Hohlgeschosse von 52 und Vollkugeln von 25 Kilogr. Das Geschütz mit 24 Cent. Durchmesser wiegt 14,00 Kilogr. und schießt Voll⸗Cylinder von Stahl im Gewichte von Kilogr. (Allgemeines Staunen. ⸗Was kostet der Schuß?⸗ hört man eine Stimme rufen). Auch kann dieses Geschütz Hohlkugeln von 100
Tragweite dieser sänumtlichen Geschütze beträgt 6 Kilometer.⸗— Im weiteren Verlaufe seiner Rede theilt Dupuy de Loͤme mit, alle diese Geschütze seien von eingereiftem Gußeisen (en fonte de fer frettè), da nach d G des Regierungs Kommissars die französische
Netallurgie den Gußstahl noch nicht in großen Massen regelmäßig produzire. Das Kilogramm dieser französischen Geschütze kommt auf
1 is 80 Centimes, das der englischen Armstrongs dag. Sbg * Den Stahlkanonen giebt übrigens Dupuy
8 3 bis 4 Fr. zu stehen. ebt e 88 8, Nnag der Solidität, sondern der Leichtigkeit wegen den
Vorzug. Wenn man in den franzöösischen Eisenhütten einmal den sicher und in gleichmäßiger Masse darstellt, so wird man auch das Gewicht der genannten Geschütze vermindern können. Einstweilen werden die drei im Bau befindlichen Fregatten mit Ge⸗ schützen von 16, 19 und 24 Cent. Durchmesser bewaffnet werden. Man mag auch noch aus dem Vortrage Dupuy de Loͤme s entneh⸗ men, daß bis jetzt von auswärtigen Staaten in Frankreich für
Mill. Fr. Panzerschiffe ebaut und bestellt worden sind. ℳ I 29 Fec a⸗ hier verbreitete Nachricht von einer großen Schlacht in Italien, in Folge deren die italienische Armee über den Mincio zuruͤckgegangen wäre, entbehrt, wie direkte Anfrag
ergeben haben, jeder Begründung.
anien. Madrid, 25. Juni. Die Compagnieen ncts Pailen, welche sich am vergangenen Sonnabend in Gerona empört hatten, wurden sogleich lebhaft verfolgt, sind nach Frankreich
üchtet und haben dort die Waffen gestreckt. “ geöfse vecg het Militair⸗Aufstand in Madrid scheint im Ein⸗
vernehmen mit Prim erfolgt zu sein. Prim wurde in Bayonne ver⸗ haftet und nach Paris abgeführt. 818 8
ien. Florenz, 22. Juni. (Köln. Ztg.) Die Kammer hat eatesezercum die Perlängerung der außerordentlichen Voll⸗ machten ohne Schwierigkeit zugestanden; die Erklärungen des Ministers füber die Stellung der Regierung zu den Fretmrinägens dienten vollends zur Beschwichtigung aller oppositionellen Besues . tungen. Durch die Votirung des Gesetzes über die religiösen 8. nossenschaften sind der Regierung zwei Milliarden . Se überwiesen; einen unmittelbaren sinanziellen Vortheil⸗ 88 1 . erst daraus ziehen, wenn der Senat das Gesetz kurzer Hand beste gö. Merkwürdig ist, daß die Kriegserklärung von einem — Course begleitet worden; das allein war ein genügender Beweid f die Unhaltbarkeit des bisherigen Mittelzustandes
8
Die größte
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V
1
dagegen auf
V
gang uber den Mincio bewirkt, gemacht ward, die wichtige Thatsache zu verhindern oder zu er⸗
schweren. rückten.
über den Po.
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die bedeutendste darunter ist ein in Manchester abgehaltenes Meeting von Abgeordneten vieler Reformverbindungen, aussprach, nun, da die Reformbill verworfen,
Die italienifche Armee hat also am 23. Juni den Ueber⸗ ohne daß überhaupt der Versuch Es waren zehn Divisionen, die ins Festungsviereck ein⸗ Der Hauptübergang erfolgte von Goito aus. Rover⸗- bella ward, wie weiter nördlich Valleggio, ohne Schwertstreich be⸗-
setzt. Auch Curtatone, Mantua gegenüber, ward ohne Schwertstreich von den Italienern besetzt. teur⸗, »scheinen in Italien dieselbe Rolle wie in Deutschland spielen zu sollen, nämlich so lange wie möglich auf der Defensive bleiben
und ihre Operationen ins tiefste Geheimniß hüllen zu wollen.⸗
„Die Oesterreicher⸗, meint der „Moni-
Gleich- zeitig bewirkte Cialdini, wie der »Moniteur⸗ meldet, den Uebergang Auch hier ist von keinem Widerstandsversuche di Rede. Ueber Garibaldi weiß der »Moniteur⸗ nichts Näheres, daß Freiwillige von Como auf dem Marsche nach Tyrol durch Lecc kamen. Der Uebergang der Italiener über den Mincio bestätigt, daß Victor Emanuel den kühnen Streich wirklich ausführen will, unter 18 halb Verona die Etsch zu passiren und diesen Platz zu umgehen Der Erzherzog Albrecht steht um und vor Venedig ⸗in konzen trirter Stellung, die Besatzung von Verona als Avantgarde be trachtend, um, je nach Gefallen, dem Centrum der italienischen Armee zwischen Villafranca, Etsch und Roverbella eine Schlacht liefern oder die Italiener an die Etsch kommen zu lassen und den Uebergang über dieselbe zu vertheidigen.⸗ So wenigstens ist nach der „France der Plan des Erzherzogs. b
Briefe von Rom geben die Glückwünsche wieder, die dem Papste von den Kardinälen bei Gelegenheit der Jahresfeier seiner Stuhlbesteigung dargebracht wurden. — In dem am 22. Juni gehaltenen geheimen Konsistorium sind zu Kardinälen erhoben wor⸗ den: Cullen, Erzbischof von Dublin; Hohenlohe, Almosenier Sr. Heiligkeit; Dr. B. P. Biglio und die Prälaten Matteucci und Con⸗ solini; 16 Prälaten wurden präconisirt, von Merode ist zum Erz⸗ bischofe von Mitylene in partibus ernannt worden. .
Der Prinz Carignan hat in Florenz durch Proclamation seine Uebernahme der Regierung angezeigt. Ein Königliches Dekret etzt eine Prisen⸗Kommission ein. Der Marineminister hat die Auf⸗ hebung der Wegnahme von feindlichen Kaufmannsschiffen, die keine Kriegscontrebande führen, angezeigt, und Oesterreich hat in Reci⸗
procität in diesem Punkte eingewilligt. 88
8 “
Griechenland. Aus Athen, 23. Juni, wird te egraphisch
gemeldet, daß an Stelle des abgetretenen Rufos Bulgaris jetzt
wieder ein Ministerium zusammengebracht hat, in welchem er selbst
das Innere, Deligeorgis das Auswärtige und die Justiz und Christi⸗ des die Finanzen besorgt. Der Kriegsminister beißt Artemis.⸗
Nußland und Polen. St. Petersburg, 25. Juni. (W. T. B.) Laut Telegramm aus Orenburg haben die Russen nach siebentägiger hartnäckiger Vertheidigung Chodjend in der Bucharer genommen. Der Verlust der Bucharen soll sehr bedeutend, der der Russen nur 100 Todte gewesen sein. Die durch die Russen bewirkte Abschneidung der Wege nach den Quellen des Sir⸗Darla soll die Lage des Emirs erheblich verschlimmern.
Dänemark. Kopenhagen, 24. Juni. H. N.) Gestern wurden die Reichstags⸗ Landsthings⸗ Wahlen im ganzen Königreich abgehalten. Als muthmaßliches Resultat derselben wird angenom⸗ men, daß 31 Stimmen für und 21 Stimmen gegen den ruhenden Gesetzentwurf abgegeben worden sind, die endliche Grundgesetz .An· nahme ist somit jedenfalls gesichert. Es herrscht hier allgemeine Freude über diese Erledigung der langen Verfassungswirren. Mi⸗ der bevorstehenden dritten und letzten Grundgesetzannahme abseiten des Reichstags ist der Reichsrath beseitigt worden. Laut K
—
en brief, datirt den 22 d. M., wird der Reichstag num 9. Juli ein· berufen. 8 G
8
fenische Versuch einer Invasion
Amerika. Der zweite ch mnaar in Nichts. Am 9. früh
Kanadas ist wie der erste ausgelaufen — B ist Spear mit seiner Schaar über die Grenze zurückgegangen 8— mit Ausnahme von 150 Mann, die plündernd zurückblieben und seitdem zum Theil von den Kanadiern gefangen wurden — und hat sich den Unionstruppen unter Oberst Livingston ergeben; auch die übrigen Fenier entlang der Grenze kehren in großer Anzahl in ihre Heimathsorte zurück. Die Unionsbehoörden fahren fort, fenische Wafsen
wegzunehmen, dagegen den zur Rückkehr Bereitwilligen in aller Weise die Reise zu
erleichtern; nur von den Anführern wird Cautions⸗ stellung gefordert. So sind Spear, Sweeney und Mahony 8 freien Fuß gestellt worden, jeder gegen eine Caution von 5000 . 7 desgleichen Roberts gegen das Versprechen, sich am töten vor Ge⸗ richt zu stellen, wo wegen Verletzung der Reutralitatagefese gegen ihn verfahren werden soll. Dieselbe Anklage wird gegen e dern Fenierführer erhohben werden. Unterdessen giebt 8 8. e präsentantenhause Mitglieder, welche sich die Gelegenheit an — land wegen seines Verhaltens den weiland Konfoͤderirten gegenüber das jus talionis zu üben nicht entgehen lassen wollen; sie haben
Resolutionen beantragt, die das Haus an den Ausschuß n