E11n1XX“X“X““
Lisenbahn- Actien.
ęIII13zpöäß“
Stamm-Actien.
Aachen-Düsseldorter.. Aachen-Mastrichter....
Berg.-Märk. Lit. A..
Berlin-Anhalter.. Berlin-Hamburger.. Berl.-Potsdam-Magdeb. Berlin-Stettiner Breslau-Schw. -Freib. Brieg-Neisse... Cöln -Mindener.. Magdeb.-Halberstadt .. Magdeb.-Leipziger... Münster-Hammer.... Niederschles.-Märk.... Niederschles.-Zweigb.. Oberschl. Lit. A. u. C.
do. EEEö1““ Oppem-Tarnowitzer abP;
do. (Stamm-) Prior.
Rhein-Nahe 8 Kuhrt.-Cref.-Kr.-Gladb.
Stargard -Posen
—
—
5
Tbüringer
een
3½
200 ½ 199 ½
— 154 ⅞ 153 ½ — 190 ¾ 189 ¾ — 121 3120 3¾
130 ⅞ 129 ¾
— 88 ⅞ 87 ⅓ 145 144 ½ 186 5 — — 245 i 244 ½
— — 1
86 8 65
159 ½ 1 143 ½1 70
Berlin-Anhalter ... G
J1“
1* (Wilh. (Cosel-Oderb; der H
do. (Stamm-) Prior..
werden usancemissig 4 pO Prioritäts-Oblig. Aachen-Düsseldorfer .. do. II. Emissien.. do. II] Emission.. Aachen-Mastrichter .. do. II. Emission.. Berg.-Märkische conv. do. II. Serie conv.. do. III. S. v. Staat 3 ½¼ gar. do. do. EEI do. IV. Serie....
ds dd
do. Dortm.-Soest..
11“ Berlin-Anhalter ...
Berlin-Anhalter Lit. B. Berlin-Hamburger ... Berlin-Hamb. II. Emiss.
do. do. do. 5
Wo vorstehend kern Zinssatz notivt ist,
ES“
&
* 2
t. berechn
—
en’AAAEUn
—
2—
92 91¼ 93½
n
F==V==SZ
77½ —
Gld.]
p947 ¾
Koreg,
et
2810 15 — b ’
‧— —
Ober-Sechl do. do.
do do.
Berl.-Potsd.-Mgd. Lt. A. o. Litt. B. do. Litt. C. n-Stettiner ..
II. Serie Co. I do. IV. Ser. v. Staat gar. Brsl.-Schw.-Frb. Lit. D. Cöln-Crefelder......
27.—
Rheinische ... do. vom Staat gar.. do. III. Em. v. 1858 /60 do. do. von 1862.. do. do. von 1864.ü do. v. Staat garantirt. Rhein-Nahe v. Staat gar. x do. do. IH. Em. 2.. „[Rhrt. Cref.-Kr. Gladb. do. II. Serie.. do. III. Serie.. Stargard-Posen
do. II. Emission..
do. III. “ Thüringer conv
do. IHI. Serie
do. III. Serie conv. .
do. IV. Serie .. Wilh. (Cosel-Odbg.)...
do. III. Emission..
do.
IV. Em.
Halberstadt
do. v. 1865
do. Wittenbge.
Magdeburg.-Wittenbge.
Niederschl.-Märk. I. Serie
do. II. Serie à 62 ½ Thlr. do. Conv...
do. de. III. Serie..
do. IV. Serie..
Nied.-Zweigbahn Lit. C.
8159
SSSBWB=ö—V—
2— 1
——Eõg
Nichtamtliche Notirungen
Eisenbahn-Stamm- Actien.
Amsterdam-Rotterdam Galz. (Carl Ludw.) Löbau-Zittau Ludwigshafen-Bexbacht Mz.-Ludwgh. Lt. A. u. C Mecklenburger.. Nordb. (Friedr. Wilh.) Oester. franz. Staatsbahn Oeszsüdl. Staatsb. Lomb. Russische Eisenb... Warschau-Terespol... Wareschau-Wien
ZBerun-Görlitz „ „ „ „ 2 2 2 do. Stamm-Prior... Ostpreuss. Sdb. St. P-.
Prioritäts-Actien.
Beig. O blig. J. de 'Est do. Somb. et Meuse. Oester. franz Staatsbahn
2ꝓ 1 4
4 5 4 4 4 4 5 5 5
S
4
1
3
22 67 9
4 8 3 5
See
180 E
—
Galiz. (Carl Ludw.)...
Inländ. Fonds. Berl. Handels-Gesellsch. Disec. Commandit-Anth.
Preuss. Hyp. Vers.... do. Cred. B. (Henckel)
do. Gew. Bk. (Schuster)
Industrie-Actien.
Hoerder Hüttenwerk.. Minerva
Fabrik v. Eisenbahnbed. Dessauer Kont. Gas. .. Fabr. für Holzw. (Neu-
.
Oest. frz. Südb. (Lomb.)3 [210 ¾
[Moskau-KRjäsan (v. St. g.) 5
Rjäsan-Kozlow- 5] 75 ½ 5
Schles. Bank-Verein ..
Erste Preuss. Hyp.-G.]
ZfI Br.
72 ½
101 ½
5 5
Berl. Pferdebahn..... V
225 ½ 221 ½
Berl. Omnibus-Ges..
5 5 4 5
5
Gld.
2093 82
74 ½ 7¹½
100 % 93 107 ½ 89
—
87½ 913. 135 ½
52²
8
Ausl. Fonds. Braunschweiger Bank. Bremer Bank Coburger Creditbank.. Darmstädter Bank Dessauer Credit
do. Landesbank. Genfer Creditbank Geräier BI8 Gothaer Privatbank ... Hannoversche Bank. .. Leipziger Creditbank.. Luxemburger Bank... Meininger Creditbank.. Norddeutsche Bank... Oesterreich. Credit.... Rostocker Bank....... Thürigg. Hak.. . ... Weimar. Bank Oesterr. Metall.... do. Nation.-Anleihe do. Prm.-Anleihe.. do. n. 100 Fl. Loose — do. Loose (1860)..
Oester. Loose (1864). do. Silb.-Anl. (1864)
Italien.
Russ. Stiegl. 5. Anl.. do. o 6 do. v. Rothschild Lst. do. Neue Engl. Anleihe do. d do. . do. . do. Eng “ do. Präm.-Anleihe v. 64 do. Poln. Schatz-Obl. do. do. Cert. L. A.
Poln. Pfandbr. in S.-R. do. Part. 500 Fl....
Dessauer Prämien-Anl.
Hamb. St.-Präm.-Anl..
Kurhess. Pr. Obl. 40 Th.
Neue Bad. do. 35 Fl.
Schwed. 10 Rl. St. Pr.-A.
Lübeck. Pr.-A.
Amerikaner.
—
*½CESEARnSgSUnEnNRN
1—
—5öSSSV—VSOSSqqq=
‿
Bergisch Märkische 139 a
8
3 2 94 gem.
A Stt . Ameint.
₰
141 gem.
— Rheinische 111 a 112 gem. Oesterr. südl. Staatsbahn Lomb. 97 a 98 gem. ihe 52 ¼ 2 ¼ gem. Rusz. Pram. Anleihe v. 1864 neue 73 ⅛ a bez.
Nordbahn (Friedr. Wilh.) 62 ¾ a ½ a 63 gem. Oesterr. Franz. Staatsbahn
Dessauer Kont. Gas neu 129 ¼ a X bez. Oesterr. Credit 52 ½ a ½ gem. Amerikaner 71 ⅛½ a ½ gem.
ekxvnnag A2kxn f Mn KAnvxMAarH, nxxS S es Has MaeUI DeRA IMnnMfMxn-Nn MMReüxeMe N. E.MNHF.bsxvec, deC:Menn SanrAf vX BSxeenn. dre
Zerilzr, 14. Juli Die Haltung der Börse war nur abweichend
und anentschieden, Anfangs ein wenig
matter, dann ein wenig fester,
immer zer indiierent und still; das Geschäft war in allen Effekten un- well die Speculation durchaus nicht weiss, nach welcher Seite
müe fich wenden zoll; österreichische Papiere matter, Preussische Fonds
behzugtet, nur Staatzschuldscheine ¼ billiger; Wechsel schwach belebt.
Saza -Anze gens
C¶ bez. . Br. Kogger
41½ — 41 ber. 2. Br. Sep-tember-Oktober 42 ½ — 42 bez.
14. Jak, 1 Um 30 tmaen Naehminag⸗z. FWeaez 50 —- 69, Juli-August 68 ½, 40 — 41, Juh-August 40 % bez., August-Septbr. Rübel 11½ Br.,
6 2 LU.
11 % Br., 11 ¾ bez., September- Oktober 11 ½¾ Br. Sp;
2 Anzunas 12¾
₰ Oxtaber-Korember 14 Bz1
8
bez., August-September 13 ¾
„
Dep.
September-Oktbr.
2113
6., Septbr.-Oktober
Cöln, 13. Juli, Nachmittags 1 Uhr — Minuten. (Wolff's Tel. Bur.) Wetter heiss. Weizen fest, loco 7.5, pr Juli 5.18, pr. Novem- ber 5.28. Roggen gefragter, loco 5.5, pr. Juli 4.18, pr. November 4.12 t¼. Rüböl matt, loco 14 ⁄16, pr. Oktober 12 ⁄%. Leinöl still, loco 13 ⁄0.
14 Wien, 13. Juli. (Wols's Pel. Bur.) (Ueber Paris gekommen.) (SöSchluss-Course der offiziellen Börse.) 5proz. Metalliques 52.50. 4 ½proz. Metalliques — 1854er Loose 60.00 Bank-Actien 669,00. Nordbahn 146. 80. National -Anlehen 59.25 Kredit-Actien 135. 80. Staats-Eisenbahn-Actien-Certifikate 175.00. Galizier 177.00. London 135.25. Hamburg 101.50. Paris 53 20. Böhmische Westbahn 128 50. Kreditloose 96.50. 1860er Loose 72 80. Lombardische Eisenbahn 184,50 1864er Loose 58.30. Silber-Anleihe 67.00. ö“
Redaction und Rendan
Schwieg
Berlin, Druc und Verlag der Königlichen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckeret
(R. v. Decker).
zelne zogen nach Budweis und Linz. 1 richt zu, daß in Folge einer Bewegung preußischer Truppen von Jechniz und Kralowiz die Kaiserlichen Behörden auch aus Pilsen sich
Nichtamtliches.
Oesterreich. Wien, 11. Juli. Telegraphisch wird gemel⸗ det: »Der Kaiser erklärte der Stadt⸗Deputation, Wien werde nicht vertheidigt, sondern als offene Stadt behandelt. Nach Lösung der äußeren Fragen würden, wie versprochen, auch die inneren den Wün⸗ schen der Völker entsprechend gelöst. 8
Ueber die Stimmung in Galizien und Ungarn wird dem „Dz. Poz.⸗ aus Lemberg, vom 1. Juli, also noch vor der Schlacht bei Königgrätz, geschrieben: 1— 1I
»In Folge der letzten Ereignisse hat die Stimmung sich sehr geändert. Bei un, wo man vor dem Kriege und selbst nach dem Ausbruche aufrichtige
Sympathie für die Regierung hatte, herrscht jetzt völlige Gleichgültigkeit.
Die österreichischen Sieges⸗Bulletins stimmen uns eben so wenig zur Freude, wie die Nachrichten von Niederlagen zur Trauer. Die Schlachten haben für uns kein anderes Interesse, als das Schicksal unserer dabei bethei⸗ ligten Angehörigen zu erfahren. b
die Benedekschen Siege. Sie haben sogar Dankfeiern in den Synagogen abgehalten. — In Ungarn hat die Stimmung, namentlich seit dem Schlusse des Landtages, einen so drohenden Charakter angenommen, daß die Regierung genöthigt war, aus Galizien und Siebenbürgen Truppen ⸗Abtheilungen, die in aller Eile aus Reservisten und Re⸗ kruten gebildet wurden, dahin abzusenden. Man spricht von zahlreichen Ver⸗ haftungen und daß die Ungarn beabsichtigen, die Rekrutengestellung zu ver⸗
8 weigern. Denn die zweite diesjährige Rekrutirung, die bei uns und in den
andern Kronländern bereits beendigt ist, soll in Ungarn noch Statt finden.
— Die Formation des Starzenskischen Freicorps stockt. Nur eine Schwa⸗
dron hat man bis jetzt formirt, sie ist aber nicht einmal vollständig equipirt und steht unthätig in Gora, dem Gute des Grafen Starzenski. Auch diese Schwadron konnte nur gebildet werden, indem die Regierung den Landtags⸗
Ausschuß veranlaßte, aus dem Nothstands⸗Fonds Galiziens 20,000 Fl. her⸗
zugeben.« Pilsen, 4. Jul‘. (Ostd. P.) Ein Bild von einem Chaos zu geben, ist keine Kleinigkeit, und wahrlich, unsere jetzigen Zustände
sind chaotisch. Denken Sie sich eine ziemlich bevölkerte Stadt, von
Marktgästen ohnehin überfüllt, erhält plötzlich unvorbereitet einen Zufluß von nahezu 10,000 auf wilder Flucht begriffenen Menschen. Die Kaiserlich Königlichen Beamten aller Branchen, und zwar jene der Kaiserlich Königlichen Statthalterei à la téte, ge⸗ folgt von einem Schwarm von unbeschreiblicher Furcht geängstigter Fluͤchtlinge, zum großen Theile weiblichen Geschlechts, waren so zu sagen die Herolde der durch zwei Tage währenden Prager Emigra⸗
tion. Wie sehr diese Maßnahme übereilt war, kennzeichnet die gestern
erfolgte Weisung des Statthaltereileiters an die hier weilenden K. K. Statthaltereibeamten (Hofrath Baron Henninger, Statthaltereiräthe Ritter Bach und Weber zc.) zur sogleichen Rückkehr nach Prag. Alle Anwesenden begrüßten dieselbe mit dem Rufe: ⸗Also die Preußen noch nicht in Prag!« Dieses Motiv bestimmte denn auch den hier
weilenden Landmarschall Grasen Rothkirch zur Heimkehr, doch ohne
Dr. Rieger, der mit der Landeskasse nach Oesterreich beschieden wurde. Die in Folge der Ueberfüllung eingetretene beispiellose Theuerung und insbesondere die von Augenzeugen verbreitete Nachricht, daß die
siegreichen Preußen überall mit Schonung des Privateigenthums vorgehen, bestimmt auch viele Private, heimzukehren.
Aber der bei
Weitem größere Theil der Emigration ist noch immer hier, nur Ein⸗ So eben geht uns die Nach⸗
zurückziehen und die dahin in Sicherheit gebrachten Kassen mit⸗ nehmen. .
— Ueber die Besetzung Prags durch die Preußen meldet die Wiener ⸗Presse⸗:
Blattes: Folgende Kundmachung wurde uns heute Nacht zur Ver⸗ öffentlichung zugesandt: 8 Bekanntmachung. 16“
Nachdem die Königlich preußische Armee die K. K. österreichische in meh⸗ reren Gefechten, namentlich aber bei Königgrätz, besiegt, ihr große Verluste beigebracht und sie zum Rückzuge gezwungen hat, rückt die Königlich preußische Elb⸗Armee nunmehr in Prag ein. Die Stadt und die böhmischen Lande werden zwar zu Lieferungen für die Königlich preußische Armee herange⸗
zogen werden, die Person und das Privateigenthum sind dagegen nicht ge⸗
fährdet. Die Behörden und Einwohner, welche sich entfernt haben, werden aufgefordert, zurückzukehren, damit die Requisitionen in geordnetem Wege vor sich gehen können und nicht zu Zwangsmaßregeln geschritten werden muß. Der gewerbliche und kommerzielle Verkehr der Stadt soll in keiner
Weise gestört werden, und werden zumal die Besitzer von Läden aufgefor⸗ dert, dieselben nicht verschlossen zu halten. Ob der Post⸗ und Eisenbahn⸗ Verkehr wieder hergestellt werden kann, wird lediglich von den K. K. öster. reichischen und städtischen Behörden abbangen. „
von Rosenberg⸗Gruszezunski, Königlich preußischer General-Masor.
Prag, den 8. Juli 1866.
Nur die Juden glauben und bejubeln
Soeben erhalten wir Prager Blätter vom Sonntag, 8. Juli, welche den bereits erfolgten Einzug der Preußen melden. Die offizielle »Prager Zeitung⸗ schreibt an der Spitze des
Eine faktische Besetzung hat am Sonnabend noch nicht statt⸗ gefunden. Die Preußen hielten in dem nahen Dorfe Chwala und ließen den zur Erkundigung hinausgefahrenen Majoren des bürger⸗ lichen Infanterie⸗ und des bürgerlichen Grenadier⸗Corps eine Karte für den Prager Bürgermeister übergeben, auf welcher Folgendes ge⸗ schrieben stand:
Ranisch, Oberst⸗Lieutenant und Commandeur des 1. Garde⸗Landwehr⸗ Regiments, designirter Kommandant von Prag, wünsche, daß höhere Ge⸗ meinde⸗Beamte der Stadt zu mir hinauskommen, um wegen Besetzung der⸗ selben im Interesse der Stadt Rücksprache nehmen zu können.
Um halb 5 Uhr Nachmittags fuhr der Bürgermeister und der Kardinal⸗Erzbischof Fürst Schwarzenberg in einfachem Priester⸗ gewande in der fürst⸗erzbischöflichen Equipage unter den Segens⸗ wünschen der dichtgedrängten Menge nach dem Dorfe Chwala. Als die Wagen vor dem Dorfe anlangten, hielten die Deputations⸗Mit⸗ glieder weiße Fahnen zu den Fensteröffnungen hinaus. Die Wagen wurden von preußischen Vorposten angehalten. Die Herren ver⸗ ließen die Wagen und wurden zur Wohnung des Herrn Oberst⸗Lieu⸗ tenants Ranisch begleitet, welcher sie bereits erwartete. Die Depu⸗ tation fand eine sehr freundliche Aufnahme. Der Kardinal hielt an den Truppen⸗Kommandanten eine Anrede und legte ihm das Wohl der Stadt mit warmen Worten ans Herz. Darauf sprach in gleichem Sinne der Herr Bürgermeister Dr. Belsky. Oberst⸗Lieute⸗ nant Ranisch kündigte der Deputation hierauf an, daß Prag eine Besatzung von 8000 Mann erhalten und daß der Corps⸗Komman⸗ dant, General von Rosenberg⸗Gruszezynskt, ebenfalls demnächst in Prag eintreffen werde. Der Aufbruch der Truppen erfolgte heute um 6 Uhr Morgens, so daß dieselben (Sonntag) gegen 9 Uhr Morgens successive einrücken werden. Außer den Verordnungen, be⸗ treffend die Bequartierung und Verköstigung der Truppen, sind noch folgende besondere Verhaltungsmaßregeln angeordnet:
Die Gemeinde hat für die Verköstigung einer durchziehenden Truppen⸗ abtheilung von 58,000 Mann Sorge zu tragen. Das Privateigenthum, eben so das Eigenthum der Gemeinde, 'öffentlicher Institute und Korpo⸗ rationen gelobte der Kommandant heilig zu halten und die Besorgniß mehrerer Institute, so der Escomptebank und Sparkasse, die ihre Kassen entfernten, erklärte er ausdrücklich als gänzlich unbegründet. Handel und Gewerbe sollen ungehindert ihren regelmäßigen Gang fortgehen. Die be⸗ waffneten Bürgercorps bleiben in ihrer Wirksamkeit, doch haben dieselben nach dem Einmarsche der Preußen die altstädter und kleinseitener Haupt⸗ wache zu räumen, welche durch preußisches Militair besetzt werden. Die Gemeindepolizei bleibt gleichfalls aufrechterhalten, und wird derselben bei besonderen Anlässen auf Ersuchen des Bürgermeister⸗Amts die nöthige Assistenz beigestellt. Der Muthwille Einzelner gegen preußische Truppen wird nur als von Einzelnen ausgehend betrachtet, desgleichen sollen etwaige Ausschreitungen preußischer Soldaten vom gleichen Standpunkte beurtheilt werden. Die Presse bleibt frei, doch wurde der Wunsch ausgesprochen, daß sich die Journale uͤber Preußen und preußische Zustände so viel als mög⸗ lich zurückhaltend äußern mögen, da sonst die Suspendirung der betreffen⸗ den Zeitschriften eintreten müßte. Die Redacteure werden noch besonders zu dem Platz⸗Kommandanten beschieden werden. Sämmtliche Kundmachun⸗ gen des preußischen Platz⸗Kommando's werden in beiden Landessprachen herausgegeben, und ist zu diesem Zwecke an den Herrn Bürgermeister das Ansuchen gestellt worden, einen Translator zu bestimmen.
Venedig, 7. Juli. Die heutige amtliche Zeitung enthält fol⸗ gende Kundmachung: 8 1 .
Viele inländische und ausländische Zeitungen bringen die Nachricht, daß Unterhandlungen wegen Abtretung Venetiens an Frankreich im Gange sind. Wir müssen konstatiren, daß diese Nachricht nicht aus amtlichen Quellen geschöpft ist, aus denen bloß hervorgeht, daß Unterhandlungen wegen eines Waffenstillstandes im Gange sind. Sobald weitere amtliche Nachrichten in diesem Betreffe eintreffen, werden sie in dieser Zeitung kund⸗ gemacht werden. Das Publikum wird es also für klug halten, sich durch unbeglaubigte Gerüchte nicht befangen machen zu lassen. Von der lombard. venef. Statthaltere'. Verona, 7. Juli 1866. “
Belgien. Brüssel, sl. Juli. Der Königseund die Kö⸗ nigin sind gestern Abend von ihrem zweitägigen Genter Triumph zuge nach Laeken zurückgekehrt. Der König erwiederte die Anrede des Bürgermeisters mit folgenden Worten
Die Vlaemingen sind und bleiben heute wie in früherer Zeit ihren freien Institutionen und ihrer nationalen Unabhängigkeit treu ergeben; diese waͤren es, denen ihr jubelnder Zuruf heute und gestern vor Allem ge⸗ golten
Großbritannien und Irland. London, 12. Juli. Von den neuen Ministern, die als Mitglieder des Unterhauses sich einer Neuwahl unterziehen müssen, haben bereits alle vor ihren Wählern gesprochen und ihre Wiederwabl ist gesichert. Erwähnens⸗ werth aber ist die Rede Lord Stanley’s, der sich über seine neue Amtsthätigkeit dahin aussprach: 8 eaes
. Ich kann nicht umhin, einige Worte über die alte Beschuldigung zu sagen, daß konservative Ministerien in England in der Regel kriegerisch gesinnt seien. Das ist eine absurde Voraussetzung, die gar keine bistorische Berechtigung hat. Während der letzten 50 Jabre bat sich England blos an einem einzigen kontinentalen Kriege betheiligt, dem gegen Rußland,