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Haupt⸗Verwaltung der Staatsschulden. 8 e“ Der Ober⸗Buchhalter, Rechnungs⸗Rath Altmann, ist zum Rendanten der Staatsschulden⸗Tilgungskasse, der Kalkulator Kerstan zum Ober„Buchhalter dieser Kasse, der Geheime Kal⸗ kulator Loose zum Kalkulator der Kontrolle der Staatspapiere, und der Geheime Secretair Busch zum Geheimen Kalkulator
ernannt worden.
Amtliche Rachrichten vom Friegsschauplatze.
Berlin, 22. Juli. Die Bildung des 2. Reserve⸗Corps um Leipzig unter dem Befehle Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs von Mecklenburg⸗Schwerin ist nun beendet, und haben die Operationen desselben gegen Süden begonnen. Die bisherigen glänzenden Erfolge der Main⸗Armee unter der ebenso umsichtigen als energischen Führung des Generals Vogel von eehen lassen, unter Cooperation jenes zweiten Reserve⸗ orps, in den nächsten Tagen zuversichtlich neue Fortschritte der Armee erwarten. Unsere süddeutschen Gegner sind noch immer getrennt und würden, selbst vereinigt, noch lange nicht die in den Nachrichten aus Frankfurt a. M. angegebene Stärke von 120,000 Mann erreichen.
Berlin, 23. Juli. Nachdem die preußische Armee Brünn verlassen, hat sie auf allen von ihr berührten Straßen nur feindliche Kavallerie⸗Spitzen vor sich gesehen, die sich bei An⸗ näherung der Preußen zurückzogen. Der Feind hat an vielen Stellen die Brücken über die Thaya und die March zerstört, je⸗ doch scheint ihm die Zeit zu einer gründlichen Ausführung dieser Arbeiten gefehlt zu haben. Mit Ausnahme einiger Eisenbahn⸗ brücken sind die zerstoͤrten Uebergänge überall innerhalb 24 Stun⸗ den von unseren Pionieren wieder hergestellt worden.
Lundenburg, der Punkt, wo die nach Olmütz gehende Eisen⸗ bahn sich von der nach Brünn führenden abzweigt, war durch die österreichische Brigade Mondl des 10. Corps besetzt und die⸗ selbe hatte Verschanzungen zur Vertheidigung des Ortes an⸗
gelegt. Als am 15. Juli Abends die Spitzen der Division Horn sich Göding, auf der Strecke Lundenburg⸗Olmütz, näherten, um die Eisenbahn daselbst zu zerstören, kehrte ein von Olmütz kom⸗ mender Militairzug nach jener Festung zurück. Wenige Stun⸗ den darauf fuhr die Brigade Mondl auf bereitgehaltenen Eisen⸗ bahnzügen nach Süden ab, ohne den Versuch zu machen, Lun⸗ denburg zu halten. In Göding wurde eine noch im Backen begriffene österreichische Bäckerabtheilung und sehr bedeutende Meeh n pesf aesden. . 8 Man ermittelte, daß in den letzten Tagen, ehe die Preußen Göding besetzten, 39 stark belastete Militastzüge, von Haszen. nach Süden gehend, jenen Ort passirt hatten. Die letzten sechs Füg⸗ welche durchgingen, sollen sächsische Truppen enthalten 8
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 23. Juli. Ihre Majestät die Königin wohnte gestern dem Gottesdienst in der Garnison⸗ kirche bei und besichtigte alsdann in Potsdam die Blumen⸗ ausstellung zum Besten der Verwundeten, sowie das 1 Veng 8* 88 . S. Garde⸗Regiments. Nach
ef bei der Königin⸗Wittwe spei ; jestät i Sn he g speiste Ihre Majestät in 8 eute findet im Königlichen Palais ein Diner statt.
— Folgende Ansprache ist vom General von Falcken⸗ stein an die Soldaten der Main⸗Armee erlassen: 8 Soldaten der Main⸗Armee! Am 14. d. M. haben wir bei 22½S,8 den zweiten Abschnitt unserer Aufgabe erfüllt. Mit diesem Ta ge ist das rechte Main⸗Ufer, so weit unser Arm reichte, vom einde gesäubert worden. Bevor wir zu neuen Thaten übergehen, rängt es mich, Euch allen meine Anerkennung auszusprechen für die g. mit der Ihr die enormen Strapazen dieser Zeit ertragen habt, hie unvermeidlich waren für unser Gelingen. Doch das ist es nicht allein, was ich zu loben habe. Eure Tapferkeit ist es - Ungestüm, mit welchem Ihr Euch in sechs größeren und vie 1 kleineren Gefechten auf den Feind warfet, jedesmal den Sieg an Eure Fahnen knüpftet und Tausende unserer Feinde zu Gefangenen
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am 10ten abermals die bayerischen Truppen und zwar an 4 Punkte ugleich, über die Saale 2 werfen, bei ö in Kissing ei Hausen und bei Waldaschach; überall waret Ihr Sieger vn schon am dritten Tage nach der blutigen Einnahme von Kissinge hatte dieselbe Division den Spessart überschritten, um nunmehr scs achte Bundes⸗Corps zu bekämpfen. Der Sieg der 13ten Divisi — über die Darmstädter Division bei Laufach am 13. und die Erstr mung der von den vereinten Bundestruppen, also auch von v. Oesterreichern vertheidigten Stadt Aschaffenburg am 14. waren 8. Lohn ihrer Anstrengungen und ihrer Tapferkeit. Am 16. schon wurde
ankfurt von ihr besetzt. Ich bin verpflichtet, dieser Division meinen esonderen Dank auszusprechen. Begünstigt, meist an der Täte des Corps, und somit der Erste an den Feind zu sein, war sie sich dieser ehrenvollen Stellung bewußt, was ihr tapferer Führer mit Intelligenz
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und Energie auszubeuten verstand. 1
H.⸗O. Frankfurt, den 19. Juli 18666. — Der Oberbefehlshaber der Main⸗Armee. von Falckenstein. — Aus Frankfurt a. M., 22. Juli, berichtet W. T. B Es werde beabsichtigt, die süddeutschen Truppen südlich vom Main zu konzentriren.
Der König von Württemberg ist nach dem Lager stöner Truppen abgegangen, um sich an die Spitze derselben zu ellen. Aus Frankfurt a. M., 22. Juli, erhält die »Köln. Ztg.⸗ folgende Mittheilung: In Betreff der der Stadt Frankfurt auf⸗ erlegten Contribution höre ich, daß am 19. d. wirklich die Summe von 25 Millionen Guldenz, also mit den zu⸗ erst geforderten 6 Millionen im Ganzen der Betrag von 31 Millionen, verlangt worden sei. Die Frist zur Zahlung ist auf vier Tage bemessen, nach deren fruchtlosem Verlauf Execution eintreten soll. Von Seiten der Stadt ist der Se⸗ nator, Syndikus Dr. Müller, nach dem Hauptquartier des Königs von Preußen abgereist, um eine Ermäßigung der Con⸗ tribution zu erbitten. — Der neue Kommandant von Frank⸗ furt, General v. Röder, ist von Wiesbaden angekommen und übernimmt seine Functionen. Gleichfalls angekommen ist der Landrath v. Diest aus Hannover und der Geh. Ober⸗Postrath Stephan aus Berlin, ersterer, um hier als Königlicher Civil⸗ Kommissar für die Gebiete des Herzogthums Nassau und der Stadt Frankfurk, so wie der okkupirten Theile des Königreichs Bayern und des Großherzogthums Hessen zu fungiren, letzterer um die Verwaltung der Thurn⸗ und Taxisschen Post für Rech⸗ nung der preußischen Regierung zu übernehmen.
— Die »Bad. Landeszeitung« schreibt aus Heidelberg vom 18. Juli: »Gestern und heute treffen außer geordneten größeren Truppendurchzügen auch eine Menge größerer und kleinerer versprengter Trupps aller möglichen Waffengat⸗ tungen des bunten 8. Armee⸗Corps hier ein, welche aus dem hessischen Odenwald kommen und nicht wissen, wo ihre Regi— menter sind und wohin sie sich wenden sollen. Meistens ziehen sie, nachdem sie sich hier haben einquartieren lassen, nach Mos⸗ bach w Adelsheim weiter. 1u“
Aus Weinheim vom 19. Juli meldet die »Badische Lan⸗ deszeitung«: »Die Nächstenbacher Eisenbahnbrücke e Weschnitz wurde von badischen Kanonieren und Reservemann⸗ schaft in die Luft gesprengt; die Preußen sollen nur noch wenige Stunden von hier sein. Die leserve⸗Bataillone in und um Ladenburg sind marschbereit und schlagfertig«. Und aus Tauberbischofsheim vom 18. Juli: »Heute Nachmittag traf der bayrische Oberst von Schönfeld hier ein und kündigte d. I ;- ö“ Zusammenkunft des
zen Alexander von Hessen mit dem Prinzen Kar Faver 27 nit dem Prinzen Karl von
ie »Köln. Ztg.« erhält aus Mainz vom 2 i direk Folgendes: »Die durch einzelne Blätter vorbreitete heidären daß Mainz von den Preußen belagert sei, entbehrt, wenigstens bie jetzt, aller Begründung. Am ehesten glaubt man allenfalse an eine Beschießung von den Castel umgebenden Höhen aus, worauf allerdings das Auftauchen von preußischen Rekognoszirungs⸗ Patrouillen in jener Gegend deuten könnte. Die darauf bezügliche kreisamtliche Bekanntmachung vom gestrigen Tage sagt; »Seit gestern ist der Feind auf dem rechten Rheinufer der Festung ganz nahe gerückt und seine Patrouillen streifen bis vor die Thore. Es ist damit noch keine förmliche Einschließung der Festung von dieser Seite er⸗ reicht und noch weniger ist bis jetzt eine förmliche Belagerung derselben zu erwarten; allein durch Benutzung der Castel um⸗ gebenden Höhen ist die Möglichkeit einer Beschießung von Castel und Rang. wenn eine solche in der Absicht des Feindes liegen sollte, auch ohne förmliche Belagerung gegeben, und es ist darum räthlich, den Bewohnern beider Städte jetzt schon bekannt su geben, wie sie sich für solche — hoffentlich aber nicht ein⸗ retende Fälle zu verhalten haben und was alsdann von Seiten der Stadt überhaupt zu geschehen hat.« Gestern Nach⸗ mittag versuchten mit zwei Schleppern und zwei denselben an⸗ gehängten Schiffen größere Abtheilungen preußischer Truppen
machtet. Ihr schlugt in zwei glänzenden Gefechten am 4 Bayern bei Wlchenchan und Zell 66 sti 1 * h 8 R11,
zwischen Castel und Biberich auf dem rechten Rheinufer zu
landen. Von den Kanonen des Forts. Petersau beschossen, gaben sie diesen Plan auf und sind weiter rheinabwärts ge⸗
gangen.«
Schleswig⸗Holstein. Altona, 20. Juli.
habe, daß die Leiche ihres Gemahls nach Wien und zwar dirett. gebracht werde. Die Preußen würden die Generalin nebst Dienerschaft und die Leiche zu einem
nilitairischen Ehren ausze 11“ Kiel, 21. Juli. Das neueste Stück des Verordnungs⸗ blattes für das Herzogthum Holstein enthält folgendes Reskript des Oberpräsidiums für Schleswig⸗Holstein, betreffenda 1 Die österreichische Armee ist der Regierung der Herzogthümer
Schleswig⸗Holstein gegenüber zur Zeit eine feindliche, und sind deshalb Sammlungen und direkte oder indirekte Uebersendungen von Lazarethgegenständen, Geld ꝛc. an österreichische Staatsbehör⸗ den und Comités in den nicht preußischerseits oktupirten Territorien durchaus unstatthaft. Es sind 1 zu Sammlungen für Verwundete, sowie die lünge s polizeilich zu inhibiren, wenn bei selbigen nicht ausdrücklich ange⸗ hgece Ebctes ꝛc., resp. denjenigen der mit Preußen verbündeten Staaten gestellt werden soll. Das Oberpräsidium sieht sich umso⸗ mehr zu dieser Verfügung veranlaßt, als bei den anderartigen
umm der Zweck der unzulässigen öffentlichen Demonstra⸗
Sammlungen ve r un s öffentl dem - tionen unverkennbar 19 weil die den preußischen Behörden und Comités zugestellten Gaben be - 8 s den
8 vengischen La arethen befindlichen Oesterreichern zu Gute kommen
und also auch auf diese Weise die Erreichung
7 — —,
Dwecks völlig sicher gestellt ist.
Zwecks völlig sicher ges “ “ 1 Braunschweig, 20. Juli. (D. R. Z.) In der heutigen öffentlichen Sitzung d. La mifsionsantrag, welcher 1Sn 3868 b “ ne; den von Preußen in der Note vom 14. Juni
aeinstimmig angenommen. mung eh wegte 8 die Bewilligung der von der Regierung behufs der Mobilisirung des Herzoglichen Truppencorps ver⸗ anschlagten Kosten in proponirter Maße bewilligt. 6“
Staats⸗Minister von Camp 6, nachdem er “ v 6 6 ser Beschlußfassung die seitherige Verzögerung dieser wich ger Angelcgrcbecrtlärt hatte, dem Herzoglichen 1ö1““ militairische Action so lange zu ersparen, als . 8 88 des durch tausendfache Beziehungen mit uns verbun 3 8 8* noverschen Nachbarstaates im Felde ö d 3 9 Schlusse der Verhandlung die hohe Befriedigung de -
zoglichen Regierung und der Landesversammlung bewährt habe, mit welcher bereits v ehn Jahren b die deutsche Frage einem glücklichen Ziele zu
die Hoffnung, daß
sichere Zukunft erwachse. “ g Mainz, 19. Juli, Abends. “ Heute ist eine Deputation der Bürgerschaft an den Groß herzog nach München abgegangen, die seine Intervention zur Abwen⸗ dung der drohenden Belagerung erbitten soll. 8 Fulda, 20. Juli. Gestern Abends traf der Ad⸗ ministrator des Kurfürstenthums, Herr von ““ in Begleitung des das Ministerium des versehenen Geh. Regierungs⸗Raths Mittler dahier ein und versamme vch g hüütgemn Licend die Vorstände der Staatsbehörden bei sich.
iss 3 en, die der erhältnissen, namentlich von solchen zu erlangen, 1
Bürsacge de Regierung bedürfen. — Die Stadt hat dermalen eine staͤndische preußische Garnison von etwa 200 eeae Frankfurt a. 8 Füsar Journal ver⸗
5 icht nachstehende Bekanntmachung: “ Zb g sgobalchen Ministerium für die oö“ gelegenheiten mit der vorläufigen Wahrnehmung der Func ion Eines Köraglichen Civil⸗Commissars beauftragte Herr Landrath vn F. 1c.
wird hierdurch von mir bevollmächtigt, die Administration der Gebi der Stadt Frankfurt und der occupirten
hums Nassau Frar — de8. Herzogt anigreichl VBayern und des Großherzogthums Hessen zu
übernehmen. 8 1 Sämmtliche Militair⸗ und Civil⸗Behörden angewiesen,
den Requisitionen des Herrn Civil⸗Commissars, “
Folge zu geben.
nkfurt a. M., den 21. Juli 1866. ö 1
eecgi glentenn h General⸗Adjutant Seiner es
Koͤnigs und Ober⸗Befehlshaber der Main⸗Armeer. Manteuffel.
theidigung einberufen wordben. davon benachrichtigten Corps Oesterreicher geleiten und die Leiche mit den schuldigen
daher öffentliche Aufforderungen sowie die Sammlüngen selbst
Gesammelte zur Verfügung der preußischen Be⸗
kanntlich großen Theils den in den
des mildthätigen
ndesversammlung wurde der Kom⸗
die Zustimmung zu der Regierungs⸗ Sruln 88 Iff
die Biefiremnng . 9g 9 ist nicht im Stande, den nachfolgenden Offizieren, die zu 1 j ündnißvertrag empfiehlt, von der Versamm⸗ ihren 2 b o. — 2
d. J. proponirten Bündnißvertrag empfiehlt, Der Eisenbahnverkehr mit Lundenburg ist noch nicht hergestellt,
theils wegen der gesprengten Brücke über die Thaya, theils
mit dem eigenen Zugeständnisse der preußischen
s vor achtzehn Jahren beide bestrebt gewesen, zuführen, 18 wie aus den gegenwärtigen erneueten Bef festgess 9
rutschen2 eine glückliche und 6 Pfennige 3½ N zer.
bungen recht bald dem deutschen Vaterlande eine g ) unangenchme S. 1 b
(Karlsr. Zeitung.) und wir Preußen sind doch die, die
schen Restaurateure, Kelln
berechnen kennt, wird sich nicht wundern, wenn ich behaupte, daß
liche Rechnung bekrägt, bezahlen müssen. Die Brünn sollen mit dem heutigen Tage geschlossen werden und
sammelte noch an soll die Verpflegung und der Unterhalt der hier weilenden un
MNaäassau. Wiesbaden, 20. Juli. Der S 8 Prinz v. Wittgenstein ist seit gestern seiner Functionen enthoben
.) und der Ministerialpalast durch preußische Wachen gesperrt. 9 9 8
Gestern Morgen wurde der Generalin von Kalit durch den hie⸗ sigen Platzkommandanten Major von Dömming die Anzeige emacht, daß Se. Majestät der König von Preußen gestattet
Die Verwaltungs⸗ und Justiz⸗Behörden sind in ungehemmter Thätigkeit. Die preußischen Truppen kaserniren theilweise.
Württemberg. Stuttgart, 22. Juli. (Ueber Paxs gekommen.) Die erste und zweite Reserve ist zur Landesver⸗
.
Oesterreich. Nicolsburg, 21. Juli. (W. T. B.) ie Truppen fahren fort, sich auf dem Marchfelde gegen Wien zu konzentriren. Gestern ging eine Division nach dem Süden
hier durch, für heute sind noch weitere Truppen angesagt.
Se. Majestät der König besuchte heute das Schloß Eisgruüb bei Lundenburg. Gestern war Se. Königl. Hoheit der Kro
prinz zum Besuche hier.
— Die »Wiener Abdpost.« vom 19. d. enthält nachstehend telegraphische Depeschen: 1“ Gänserndorf, 18. Juli, Nachts. Preußische Truppen sind heute in Dürnkrut eingerückt und haben auch das benachbarte Pyrawart besetzt. 47* Korneuburg, 19. Juli früh. Der Feind, welcher bis Stocke⸗ rau streifte, hat sich zurückgezogen. Wagram, 19. Juli. Heute haben preußische Vorposten in der Stärke von 2000 Mann Gänserndorf besetzt. “ 8 Passau, 19. Juli. Der König von Hannover passirt soeben Uhr früh) die Stadt auf der Duͤrchreise nach Linz. b Brünn, 20. Juli. (Schles. Ztg.) Die Truppenmärsche durch Brünn sind als beendet anzusehen und schlossen mit dem 6. Armee⸗Corps. Der Kronprinz hat gestern Abend um 5 Uhr die hiesige Stadt verlassen, um sein Hauptquartier in Nikols⸗ burg, vielleicht auch schon in Lundenburg aufzuschlagen. Eine Verbindung zwischen der Avantgarde unseres Heeres und Brünn besteht fast gar nicht, selbst der Etappen⸗Kommandant Cantonnements anzugeben
Divisionen wollen, die
wegen Mangels an Lokomotiven und Transportwagen. Seit
gestern Mittag wird die Verwaltung der hiesigen Bahnen von preußischen Beamten geleitet, und wird hoffentlich dadurch der Verkehr binnen Kurzem geregelt werden.
G wer Die Ignoranz un theilweise Böswilligkeit der österreichischen Beamten grenzt ans Unglaubliche, und man muß die Langmuth der preußischen
Militairbehörden in diesem Punkte wirklich bewundern. Der Verkehr in Brünn wächst von Tage zu Tage, nur die ländlichen Zufuhren an Gemüse, Fleisch, Butter und Milch sind spärlich. Die Lebensmittel haben dadurch einen hohen Preis erreicht, man zahlt z. B. für ein Pfund Butter 1 Gulden.
daß sich jetzt wieder die gleiche Einmüthigkeit zwisch 9 coürse sind fortwährenden Schwankungen unterworfen.
Auch die Geld⸗ Wäh⸗ rend der preußische Thaler noch vorgestern 210 Neukreuzer galt, ist er heut auf 195 Neukreuzer durch Kommandanturbefehl festgestellt worden. Mithin gilt ein Silbergroschen 6vG und Es giebt viel heitere aber auch bei dieser Art von Wechselgeschäft, das Agio doppelt und dreifach zahlen müssen. Wer die Fertigkeit der österreichi Kellner und Handelsleute im Kreuzer
Scenen
unsere Soldaten gewöhnlich ein Dritttheil mehr, als ihre wirk⸗ Die Requisitionen in
noch zu erwartenden Truppen aus den Koͤniglich preußischen
Wie man hört, beabsichtigt derselbe, Kenntniß von den hiesigen Magazinen zu Böͤhmisch⸗Trübau und Zwittau bestritten werden /
Das Wechsel⸗Moratorium für Böhmen und Mähren ist bis zum 5. rcaft verlängert worden. Fast sämmtliche Woll⸗ Fabriken haben ihren Betrieb eingestellt, oder bis auf Minimum 8 beschränkt, die brotlosen Arbeiter werden größtentheils von Leuten der Stadt beschäftigt und sieht man sehr wenig Müßiggänger auf den Straßen herumziehen.
Von der galizischen Grenze, 19. Juli, schreibt man der »Osts. In Lemberg ist in voriger Woche ein ano⸗ nymer Aufruf unter der Ueberschrift »Bacznosc⸗ (Aufgepaßt!) erschienen, an welchem auffällt, daß sein Ursprung, selbst der Druckort, ungeachtet seines durchaus österreichisch⸗loyalen Iesen⸗ in ein tiefes Geheimniß gehüllt ist. Der Verfasser warn das Land eindringlich vor der »revolutionairen Agitation«, die in Gali zien immer kühner ihr Haupt erhebe, weist hin auf die Kossuthschen Proclamationen, durch welche die Ungarn im Augenblicke des Zerfalles des österreichischen »Kaiserstaates« zum Aufstande auf gerufen worden, sowie auf die in Galizien verbreitete Procla⸗