Aeußerste, um das Vorrücken nach Trient wenigstens so lange zu hintertreiben, bis so ziemlich alles Rettbare in Sicherheit i.
Vom Truppen⸗Kommando für Tyrol wird amtlich emeldet: »Trient, 25. Juli. Nach mehreren kleinen Ge⸗ echten zwischen Civezzano und Pergine griff der Feind heute Nachmittags unseren, im Val Sorda unter Kommando des Hauptmanns Cramolini von den Kaiserjägern stehenden rech⸗ ten Flügel mit bedeutender Uebermacht an. In einem mit großer Hartnäckigkeit geführten Gefechte verlor der Feind eine Regimentsfahne, 50 Gefangene, 80 Todte, viele Verwun⸗ dete, und verließ das Schlachtfeld in eiliger Flucht gegen Vigolo. Dieser Rückzug veranlaßte auch den feindlichen rechten Flügel bei Pergine zum Rückzuge. Der Kommandant der feindlichen
Truppen, General⸗Lieutenant Medici, setzte mich mit dem Er⸗ 1 /
suchen, um unnöthiges Blutvergießen zu vermeiden, von dem abgeschlossenen Waffenstillstande in Kenntniß, wodurch die Feind⸗ seligkeiten beendet wurden.«
— Ein Berner Korrespondent der »Köln. Ztg.“« schreibt vom 27. Juli: »Laut zuverlässigem Berichte hat am 24. d., Nachmittags, zwischen 16 Compagnieen österreichischer Infan⸗ terie, zum größten Theile von dem Regimente Rainer, und 10,000 Mann Italienern, unter dem Kommando Bixio's, im Val Sugana ein bedeutendes Treffen stattgefunden, welches zu Gunsten der letzteren ausgefallen ist. Die Oesterreicher wurden vollständig zurückgeworfen. Ferner meldet man aus der gleichen Quelle, daß Garibaldi um Judicarien starke Truppen⸗ massen concentrirt, man sagt 40,000 Mann, um durch das Cembra⸗Thal hindurch die Oesterreicher zu umgehen und ihnen in die linke Flanke zu fallen. In Folge dieses Manövers hat⸗ ten sich die letzteren bereits gezwungen gesehen, sich nach Deutsch⸗ Tyrol zurückzuziehen.
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Telegraphische Depeschen aus dem Wolff schen Telegraphen⸗Büreau.
Paris, Montag, 30. Juli, Nachmittags. Der »Consti⸗
tutionnel« theilt mit, gestern habe der Kaiser in der neuen Kixche zu Vichy der Messe beigewohnt. Der Bischof von Mou⸗ lins, Dreux Bréze, habe hierbei eine Ansprache an den Kaiser gehalten, auf welche der Kaiser erwiderte, er habe sich stets beeifert, an den Fuß der Altäre zu treten und Gott zu bitten, daß er ihn lenke, damit so die Religion und die großen Interessen, welche die Vorsehung in seine Hände gelegt, wohl gesichert seien.
Paris, Montag, 30. Juli, Nachmittags. Man meldet aus Ragusa vom 28. d. hierher, daß 5 Bataillone türkischer Truppen, unter denen 2 ägyptische Bataillone, bei Kleck (in Croatien, westlich von Ogulin) gelandet worden seien.
Florenz, Montag, 30. Juli. Der Contre⸗Admiral Vacca ist provisorisch mit dem Ober⸗Befehl über die Flotte beauftragt worden und tritt mit dem heutigen Tage Jeine Functionen an. — Durch Königliches Dekret ist die Verfassung des Königreichs Italien für die venetianischen Provinzen publizirt worden; zu⸗
gleich wurde für Venetien das Aufhören des von Oesterreich
abgeschlossenen Konkordats verkündigt und die Anwendung des
Gesetzes betreffend die Pufhebung der religiösen Körperschaften,
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8 „ Deutsch⸗Crone, 28. Juli. HKier bildete sich am 1. Juni er. unter Vorsitz des Grafen Theodor zu Stolberg⸗Wernigerode auf Schloß Tuetz ein Kreis⸗Verein zur Pflege der im Felde verwundeten und er⸗ krankten Krieger im Anschluß an den preußischen Central⸗Verein in Berlin. Nachdem der erste Kanonenschuß gefallen, begann der Verein seine Thätigkeit, die bis jetzt ein ganz erfreuliches Resultat gehabt hat Er sammelte bis jetzt an baarem Gelde 1600 Thlr., von denen fast
der ganze Bestand abgesendet. Eben so wurden bis jetzt 56 größere
und kleinere Kisten mit den verschiedensten Lazareth⸗Bedürfnisse kle if 1 ) Laz — en und Erfrischungen im ungefähren Gewicht von 30 Centnern 8”9 Eentral⸗ S ¶Der — dem Kreis⸗Vereine hier bestehende Frauen⸗ und Jungfrauen⸗Verein hat sich lebhaft bei der S betesen sich lebhaft bei der Sammlung Belgern, 30. Juli. Bei dem Lokalverein für Belgern und Un 18 1. . . 88 ’ 1⸗ gegend sind bis jetzt eingegangen 487 Thlr. Hiervon haben be⸗ reits die Hinterlassenen der einberufenen Wehrleute 39 Thlr. Unter⸗ stützung erhalten und wird dieselbe nach und nach fortgesetzt. Ferner . 2 dem Centralverein der Provinz Sachsen 50 Thlr. über⸗ sandt. Ebendemselben sind übermacht 191 Pfd. nutzbare Materialien.
Statistische Nachrichten. “
EE11.“
— Einer zur Erinrnerung an die fünfsigäbhrige Stiftungs⸗
feier der Königlichen Regierung zu Danzig am 1. Juli 1866 vom “ Regierungsrath H. Oelrichs bearbeiteten Broschüre: »Der Regierungsbezirk Danzig seit dem Jahre 1816 entlehnen wir nachstehende statistische Data.
Der Danziger Regierungs⸗Bezirk bildete früher einen Theil des Westpreuß. Kammer⸗Departements und verdankt seine besondere Ab⸗ rundung der Allerhöchsten Kabinets⸗Ordre vom 14. April 1816, durch welche bestimmt wurde, daß die Provinz Westpreußen in Zukunft aus zwei Regierungsbezirken bestehen und eine neue Regierungsbehörde für den nördlichen Theil der Provinz in Danzig eingesetzt werden sollte. Diesem Regierungs⸗Bezirke wurde der ganze ehemalige Dirschauer Kreis, der nördliche Theil des ehemaligen Stargardter und etwa die Hälfte des ehemaligen Marienburger Kreises, mit Ausnahme einiger von Ostpreußen enclavirter Ortschaften, zugewiesen. Ohne hier näher auf seine Geschichte einzugehen, wenden wir uns der aufgestellten statistischen Vergleichung zwischen den damaligen und jetzigen Zustän⸗ den des betreffenden Regierungs⸗Bezirks zu. 8
Wir betrachten zunächst die 2 evolkeru ngs-Verhältnisse. Im Jahre 1817 zählte man 237,023 Bewohner des Civilstandes, im Jahre 1864 dagegen 489,658, also 252,635 mehr. Die Bevölke⸗ rung des Regierungsbezirks hat sich also um 105 pCt. oder jährlich 2,/1 pCt. vermehrt. Die Vermehrung ist größer als im Durchschnitte des ganzen preußischen Staats, nach welchem die Vermehrung nur 85 pCt. oder 1/ pCt. jährlich betrug. Von der Bevölkerung lebten im Jahre 1817 in den Städten 83,616, auf dem Lande 153,407, im Jahre 1864 in den Städten 141,294, auf dem Lande 348,364. Die Bevölkerung ist hiernach auf dem platten Lande in weit größeren Verhältnissen gewachsen, als in den Städten, wiewohl sich in den letzten drei Jahren gerade ein umgekehrtes Verhältniß herausgestellt und ein groͤßeres Zudrängen der Bevölkerung nach den Städten ge⸗ zeigt hat. Im Jahre 1817 lebten 1860, im Jahre 1864 3408 Men⸗ schen auf der ◻ Meile. Die Zahl der Millitairbevölkerung betrug TS; . ,2 o. 1864: 13,132. 8
Der Religion nach befanden sich unter der Bevölkerung im J. 1817: 128,655 Evang., 96,440 Catholische 9099 MNeirmonten, Len Ju den; im Jahre 1864 (exkl. der Militair⸗Bevölkerung) 242,535 Evang., 230,123 Kath., 8349 Mennoniten, 6897 Juden und 1722 Dissidenten. Es haben hiernach, ohne Berücksichtigung der Dissidenten, die Mit⸗ glieder der verschiedenen Religionsparteien in sehr verschiedenen Ver⸗ hältnissen zugenommen: die Evang. in dem Verhältniß wie 100:188, die Kath. wie 100:239, die Juden wie 100: 243. Bei den Mennoniten zeigt sich dagegen eine nicht unbedeutende Abnahme.
In der Bewegung der Bevölkerung durch Geburten und Todes⸗
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fälle zeigte sich in den Jahren 1816—1819 ein großer Ueberschuß der⸗
Geburten über die Todesfälle. Man zählte in diesem Zeitraume durchschnittlich jährlich 7326 Todesfälle und 12,815 Geburten, und kam hiernach auf 33/9 Lebende 1 Todesfall und auf 19, Lebende 1 Geburt. In den letzten Jahren 1861 — 1864 zählte man auf 31 Le⸗ bende 1 Todesfall und auf 21 Lebende 1 Geburt, wonach das An⸗ wachsen der Bevölkerung in geringerem Maße als am Anfange dieser Zeitperiode stattfindet. Unter den 13,044 Geburten des Jahres 1817 waren 1241 uneheliche, also unter 10⁄ Geburten 1 uneheliche. Dies Verhältniß ist auch noch jetzt fast ganz dasselbe, denn nach dem Durchschnitt der Jahre 1861—1864 kam auf 10,1 Geburten 1 uneheliche.
Ehen werden gegenwärtig weniger als früher geschlossen. Im Jahre 1819 rechnete man auf 1000 Lebende 11 —12 Ehen; in den Jah⸗ ren 1861 — 1864 stellt sich das Verhältniß nur auf 9—10 Ehen auf
1000 Lebende heraus.
Auswanderungen sind vielfach vorgekommen, namentlich hat die Minderzahl der Mennoniten in den zahlreichen Auswanderungen der Mitglieder dieser Sekte nach Rußland ihren Grund. Die Zahl der dorthin ausgewanderten mennonitischen Familien wurde bis zuͤm Jahre
1841 auf 271 mit 1208 Personen angegeben. In den Jahren 1840
bis 1850 fanden 361 Auswanderungen statt, davon 250 nach Rußland mit 711 Personen. Seit dem Jahre 1850 sind, soweit die Behörden Kenntniß davon erhalten, 2873 Personen nach dem Auslande ausge⸗ wandert. Namentlich zeigte sich in den Jahren 1827 — 1829, 1838 und 1839 in den Niederungsgegenden ein besonders heftiger Drang zur Auswanderung. b
Mit dem Wachsen der Bevölkerung ist auch der Anbau des Landes gestiegen, freilich aber nicht in demselben Verhältniß. Man zählte im
Jahre 1816: 31,893, im Jahre 1864: 44,287 Wohngebäude; darunter wurden damals nach den Verheerungen des Krieges 565 als wüste liegend und unbewohnbar angegeben. Die Zahl der Wohnhäuser
hat hiernach nur in dem Verhältniß wie 100: 138, die der Bevölkerung
dagegen wie 100:206 zugenommen. An Scheunen und Ställen zä man 1816: 20,343, 1864: 39,178, also 18,835 mehr; an Fetellerbzüden 1816: 1321, 1864: 2909, also 1588 mehr; an oöffentlichen Gebäuden, Kirchen ꝛc. 1816: 759, 1864: 2267, also 1508 mehr.
„Gehen wir auf bie Gewerbs⸗Verhältnisse der Bevölkerung über, so müssen wir zunäch die Landwirthschaft als das wich⸗ tigste Gewerbe ins Auge fassen, von dessen Gedeihen der Wohlstand der ganzen Bevölkerung mehr oder weniger abhängig ist. Im Jahre
1816 war, mit Ausnahme der damals im Aufschwunge befindlichen
größeren Güter, fast allgemein die Dreifelderwirthschaft üblich. Klee⸗ und Futterbau wurde nur auf größeren Büthsch Srnaen mit
dem Anbau von waren nur erst einzelne Versuche gemacht. Im Laufe der Zeit, seit der Ausführung der Separationen, und namentlich in den letzten 20 Jahren haben auch die kleineren Besitzer sich die Wirthschaft der groͤßeren Güter zum Muster genommen. Klee⸗ und Futterbau ist auf der Höhe auch unter diesen Besitzern mehr und mehr verbreitet; selbst Drainagen sind von 8 bäuerlichen Besitzern vielfach ausgeführt. Auch die h. er. Ausdeh⸗
gen der landwirthschaftlichen Vereine, hat namentlich in den Gegenden von leichterer Bodenqualität segensreich gewirkt. Dadurch ist auch die Haltung eines weit größeren Viehstandes möglich geworden. Im Jahre 1816, freilich noch in Folge der Nachwirkungen der Kriegsjahre, zählte man nur 31,411 Pferde und 6863 Füllen; im Jahre 1864 dagegen 74,831 Pferde und 16,787 Füllen. An Rindvieh zählte man 1816 1606 Buͤllen, 14,944 Ochsen, 36,285 Kühe und 16,657 Stück Jungvieh; 1864 2414 Bullen, 19,750 Ochsen, 80,018 Kühe und 31,899. Stück Jungvieh. Obwohl hiernach die Vermehrung bei den Kühen am meisten Hervortritt, so ist dennoch das Verhältniß derselben zu der Bevölkerung fast ganz dasselbe geblieben; es traf im Jahre 1816 auf 6/3 im Jahre 1864 2 6,5 Bewohner 1 Kuh. An Schweinen. zählte man 1816 42,264, 1864 75,516; im Jahre 1816 traf auf 5/6 im Jahre 1864 da⸗ gegen erst auf 677 Bewohner 1 Schwein. Die erheblichste Vermeh⸗ rung des Viehstandes zeigt sich sowohl der Zahl, als auch der Quali⸗ tät nach bei den Schafen. Es wurden gezählt: im Fafitr 1816 6082 ganz veredelte, 2814 halbveredelte und 62,900 Landschafe; im Jahre 886⁄. 266,954 ganz veredelte und 128,659 halb veredelte und Land⸗ schafe. Auch bei den Ziegen zeigt sich eine bedeutende Vermehrung; 1816 wurden nur 741, 1884 dagegen 9219 gez ählt. 881 3
Die Separationen haben sich den letzten gefertigten Nach⸗ weisungen zufolge auf eine Fläche von 1/,224,175 „Morgen erstreckt, welche unter 12,061 Besitzer hutfrei vertheilt sind. Diese Fläche bildet mehr als den dritten Theil der landwirthschaftlich nutzbaren Fläche, welche bei der Steuer⸗Regulirung auf 3,021,667 Morgen festgesetzt ist. Ferner sind, außer den durch die Verordnung vom 27. Juli 1808 zu Eigenthum verliehenen, ehemals immediöten Bauerhafen, 1389 selbstständige Ackernahrungen und ländliche Stellen mit einer Gesammtfläche von 115,453 Morgen preußisch durch Regu⸗ lirung zu Eigenthum verliehen und die Reallasten auf 9044 anderen ländlichen Grundstücken aufgehoben. Dabei wurden 10/775 Tage Spanndienste und 33,385 Tage Handdienste mit einem Kapital von 62382 Thalern und einer Geldrente von 121,138 Thalern abge⸗ löst. Dis membrationen und Parzellirungen sind vielfach⸗ vorgekommen; dennoch aber hat sich die Zahl der spannfähigen Acker⸗ nahrungen seit dem Jahre 1816 um 1445 vermehrt. Zu den größeren, 5 Beihülfe des Staats vollendeten Meliorationen gehört die in den Jahren 1845—1850 ausg eführte Entwässerung des großen Brück⸗ chen Bruchs, welche sich auf ein Terrain von über 7000 Morgen er⸗ reckt. Das Anlage⸗Kapital von 11,000 Thlrn. ist aus Staats⸗Fonds hergegeben und wird von den Betheiligten der Entwässerungsgenossen⸗ schaft durch jährliche Beiträge verzinst und amortisirt. Andere größere Meliorationsprojekte sind theils in der Ausführung, theils in der Vorbereitung begriffen. Für die Niederungsgegenden ist die wesentlichste Melioration die Einführung der Entwässerung durch Dampfmaschinen an Stelle der früheren, durch Wind getriebenen Wasserschöpfmühlen gewesen. Die erste Dampf⸗Entwässerungsmühle wurde im Jahre 1844 in der, Tiegenhöfer Niederung mit einer aus Staatsfonds gewährten Beihülfe von 6200 T hlrn. ausgeführt; aber erst seit dem Jahre 1855 sind die Entwässerungsgenossenschaften mit weiteren Einrichtungen von Dampfmühlen vorgegangen. Gegenwärtig befinden sich in der Elbinger Niederung 14, in der Marienburger 19, in der Danziger 8 dergl. in Thätigkeit.
Nächst der Landwirthschaft ist für den Regierungsbezirk, nament⸗ lich für die Städte Danzig und Elbing, der Ha ndel— von besonderer Bedeutung. Zu Anfang der in Betracht gezogenen 50 jährigen Zeit⸗ periode lag derselbe fast ganz darnieder, so daß die Zahl der eingegan⸗ genen Schiffe 1818 nur 800, 1819 nur 700. betrug, welche überdies zur größeren Hälfte nur mit Ballast beladen waren. Lange Zeit hindurch ist
ihre Zahl mit einigen Schwankungen in diesen Grenzen geblieben und
ρ
erst seit dem Jahre 1860 in größerem Maße, im Jahre 1862 selbst iß duf 3151 bis sie 1864 in Folge der Verkehrsstörungen des dänischen Krieges wieder einen Rückgang auf 2151 erfuhr. Die Haupt⸗ gegenstände des Handels bestehen in dem Exporte von Getreide und Holz. Die Menge des ausgeführten Getreides aller Gattungen be⸗ trug im Jahre 1816 etwa 35,000 Last, sank dann im zweiten und dritten Jahrzehnt immer tiefer herab, bis sie sich in neuester Zeit zu einer seit Jahrhunderten nicht gekannten Höhe steigerte und im Jahre 1861 bereiks 109,794, im Jahre 1863 129,482 Last betrug. Nicht min⸗ der bedeutend tritt der Aufschwung des Holzhandels herpor. Es wur⸗ den ausgeführt: 1816: fichtene Balken 23,870 Stück, Dielen und Boh⸗ len 63,840 St., eichene Planken 18,300 F 4370 Schock; 1863: fichtene Balken 247,184 St., Dielen und? ohlen 304,828 St., eichene Planken 222,012 St., Stäbe 14,964 Schock.
Einzelne Ausfuhr⸗Artikel, welche früher nicht ohne Bedeutung waren, sind gegenwärtig aus dem Handel fast ganz verschwunden, wie die grobe polnische Leinwand, Pott⸗ und Weedasche; dagegen sind andere Handelsartikel, wie Fleisch, Oel und Steinkohlen hinzugetreten. Von ersterem betrug die Ausfuhr 1865 24/873, vom Oel 1864 20,645 1865 freilich nur 8463 Ctr.), von den Steinkohlen die Einfuhr 1865 2,654,420, die Ausfuhr 98,518 Ctr. — Der Importhandel hat noch immer nicht zu einer gleichen Entwickelung gelangen können, wie der Export, da er mit Hamburg und Stettin eine bedeutende Konkurrenz zu be⸗ stehen hatte. Erst seit 1861 hat er sich in etwas gehoben, so daß beispielsweise die Einfuhr an Kaffee, welche bis zum Jahre 1860 nur etwa. 10⸗bis 20,000 Ctr. betrug, im Jahre 1864 bereits auf 27,801 Ctr. gestiegen ist. Auch die eigene Rhederei der Stadt Danzig hat einen bedeutenden
Aufschwung genommen. Im Jahre 1816 besaß Danzig 69 Schiffe mit 16,454 Last Tragfähigkeit; im Rahre 1865 dagegen 114 Segel⸗ und 13 Dampfschiffe mit 32,662 Last. Elbing hingegen besaß im Jahre 1816 noch 18 Seeschiffe mit 1978 Last, im Jahre 1864 aber nur 9 Segel⸗ und 14 Damp chiffe mit 1943 Ses Tragfähigkeit. 9
8 (Schluß folgt. 1 11“
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über (vom Ingenieur
nung des Lupinenbauesg begünstigt und gefördert durch die Bestrebun⸗
London, 27. Juli. Die Zolleinnahmen des letzten Finanz jahres (1865 — 1866) find in Folge der beträchtlichen Ermäßigungen in verschiedenen Artikeln geringer als in einem Paßes des ganzen vorher⸗ gehenden Jegrehnäh⸗ während seit 1857 das Minimum noch immer über 22 ½ Millionen, die Durchschnitts⸗Jahreseinnahme aber über 23 Millionen war, si in dem letzten Jahre nicht mehr als 21,302,239 Pfd. Sterl. Bei pielsweise brachte der Zoll auf Zucker 1856 — 57: 5,499,792 Pfd. Sterl. ein, dagegen 1865 — 66 nur: 5,228,460 88 Sterl., der Zoll auf Thee in erstgenanntem Jahre: 4,803,535 Pfd. Sterl., in letztem nur 2,599,817 Pfd. Sterl. u. s. w. 8
Eisenbahn⸗ und Telegraphen⸗Nachrichten.
London, 28. Juli. In Betreff der Legung des atlantischen Telegraphenkabels, wodurch die telegraphische Verbindung zwi⸗ schen unserm Welttheil und Amerika ist, bemerken die eng⸗ lischen Blätter: Gestern Abend um 5 Uhr war das große Werk, an dessen Zustandekommen so Viele gearbeitet und Millionen gezweifelt hatten, zu Ende geführt, und es blieb nur noch die verhältnißmäßig leichte Aufgabe zu lösen üb . das Hauptstück mit dem stärkeren Uferende zu Um 8 Uhr 43 Minuten war auch diese Arbeit gethan und von da an flogen Gratulationsdepeschen mit Blitzesschnelle wischen Neufoundland un Valentia (Irland) hin und zurück. Die Bsolirung ließ nichts zu wünschen übrig 1 die Signale kamen rasch und deutlich, das Kabel hatte, seit das überschüssige Stück abgelöst war, an Kraft merklich gewonnen. Heute um 2 Uhr 30 Minuten Morgens beförderte es folgendes Telegramm her ooch an den Fabrikanten 9 »Unser Uferende ist eben gülegt worden, und ein überaus voll kommenes Kabel stellt, mit Gottes Segen, bie telegraphische Verbin dung zwischen Europa und Amerika her. Ich kann nicht Worte genug finden, um meine Anerkennung für den uͤnermüdlichen Eifer und die ernste, freudige Weise auszudrücken, mit der jeder an Bord Be⸗ findliche, vom Höchsten bis zum Niedrigsten, die ihnen an vertrauten schweren und harten Pflichten in ihrer betreffen den Sphäre erfüllt haben. Ihre unermüdliche Thatkraft und wachsame Sorgsamkeit durch Tag und Nacht, die während der letzten beiden Wochen zur Durchführung des Werkes in Auspnuc genommen werden mußten, können nur von vollständig verstanden und gewürdigt werden, der wie ich Augenzeuge gewesen ist. Alle haben sie getreulich ihre Schuldigkeit gethan und freuen sich des Er⸗ folges, und schließen sich mir an in meinen Glückwünschen an unsere Freunde in England, die in verschiedener Weise bei der Ausführung dieses großen Werkes mitgeholfen haben.«
Nachdem heute und morgen weitere Versuche mit dem Kabel an⸗ gestellt und die nöthigen Apparate an Ort und Stelle gebracht sein werden, soll er übermorgen dem Verkehr übergeben wer⸗ den. Schon sind eine Masse von Depeschen vorgemerkt, die genau in der Ordnung, wie sie abgeliefert worden sind, befördert wer⸗ den sollen. Der Tarif ist zur Stunde noch nicht ausgegeben, doch wird, wie wir erfahren, der Satz für eine Depesche von 20 Worten 20 Pfund Sterl. betragen, und je 1 Pfund Sterl. für jedes weitere Wort. Depeschen unter 20 Worten werden wie verlautet, gleichfalls mit 20 Pfd. Sterl. bezahlt werden müssen. Ob diese Gebühren nicht zu hoch gegriffen sind, wird die Zukunft lehren. Vorerst darf man sich der ungetrübten Freude überlassen, daß das große Problem befriedigend gelöst ist. Den Engländern geziemt der freudige Stolz, mit dem sie die Vollendung eines Werkes begrüßen, welches, dreimal mißlungen, immer wieder von ihnen aufgenommen wurde und für ihre Beharrlichkeit, wie für ihr mechanisches Genie ein ehrendes Zeugniß ablegt. 1 8
I“ “
Telegraphische Witterungsberichte-.
Baro- Tempe- meter. ratur. Paris. Réau- Linien. mur.
Allgemeine Himmels- ansicht.
Beobachtungszeit. Stunde Ort.
Auswärtige Stationen.
31. Juli. Brüssel .] 334,2 12,2 [SSW., windstill. sehr bewölkt. Haparanda. 336, 0 9,4 W., schwach. heiter. Helsingkors: 334,0 11,1 [NNO., schwach. bedeckt. Petersburg. 333,8 11,5 Windstille. bewölkt. Riga 331,9 11,1 No., schwach. bedeckt. Stockholm. 334,6 10,7 NO., schwach. sheiter. Max. 15,6. Min. 9,9. halb heiter. bewölkt.
Skudesnäs. 335,0 14,8 0. schwach Gröningen.] 334,3 10,6 8., windstil. 6 HHelder 333,9 11,2 SWW., mässig. bewölkt. Hernoesand 335,1 10,4 [9., s. schwach. heiter.
bedeckt.
bedeckt.
Nachts Regen. 8
Christiansd. 337,21/ 9,4 NO., frisch. Flensburg. “ 12,5 SW., schwach.
ussische Stationehp Memel 332,5 10,6 e. windstill. trübe. Königsberg 332,5 12,8 [NO., s. schw. wolkig.
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