1866 / 191 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

ätte, und die zwei dem Feinde bivouakirte der

Nordarmee zu erwar inen Vormarsch übe lanke fallen sollte. Garde⸗Infanterie⸗Div einer über die Elbe⸗ benen Avantgarde.

inter einem Walds die schwere Kava 3 Die Bivoua durch Königinhof. Brigade folg 2. Garde⸗In 8 Die 1. Garde⸗ n hatte, formirte sich un auf Vilantik und Chote dann die

in die rechte Art, daß die Königinhof stand, mit bei Daubrowitz vorgescho⸗ de⸗Infanterie⸗Die

r die Elbe Das Corp ision in und auf die §

Die 2. Gar ei Rettendorf, unm e und die Res mirt und Artillerie und s

vision stand ittelbar dahinter Artillerie.

das Corps defilirte chwere Kavallerie⸗ und dem Gros der

treifen b. ie⸗Brigad ks wurden allar

Die Reserve⸗ ten zwischen der Avant⸗Gar de fanterie⸗Division. b Infanterie sobald sie die Höhe er⸗ Richtung über Daubro⸗ die Reserve⸗ Division, na Der schwere

Division, d ging in der borek vor; ihr folgte Infanterie⸗ als linkes Flügel⸗Echelon. Lehmboden große Hinder urden die Pferde de diese bei dem unges atte, derselben zu i Choteborek konnte lung gewinnen. d war durch bezeichnet.

Artillerie, 2. Garde sie sich gesam aufgeweichte setzten diesem Vorgehen dessen aufzuhalten; mäßig angestrengt, der Infanterie Mühe h Von den Höhen be die feindliche Stel Thalrande der Bistritz un Benatek und Ober⸗Dohalitz schien hart gek um von Choteborek aus in alles daran gesetzt, 1⸗Welle weiter vorwärts, s zu thun, mußte ein un werden, was nur zuzan möglich war. Anmarsch bemerkte, ing, welch f einem be 8 a Benatek hinzog. lminirenden Punkt „Pr 1 gust. Ih 8 Königin wohnte gestern dem Gottesdienst im Dome und dann

nisse entgegen, ohne es in⸗ r Artillerie i

tümen Vorgehen

st einen Dieselbe folgte die Dörfer Um Sowetitz Die Entfernung war greifen zu können, l als möglich eine bei Zizelowes zu gangbarer nasser auf den beiden

man zuer Einblick in dem linken Zelkowitz, und Sadowa zu groß, es wurde daher niedrigere Terrain gewinnen, und um die Wiesengrund überschritten en über Jericek und Lu Sobald der Feind unseren eine bereits vorbereite an die Trotinka lehn renden Höhenrücken über Ein einzelner Baum südöstlich Horenowes. point-de-vue gegeb

Es entspann s

ämpft zu werden. 2 das Gefecht ein so schnel

te, besetzte er e sich bei V

deutend domini⸗ G“

te, und sich au Horenowes gegern veithin den ku de den Truppen

aum markirte n Dieser Baum wur

n 12 Uhr Mittags, ein Batterieen der 1. Di Horenowes und irde von

ich zunächst, etwa gege Artillerie⸗Kampf, an d die Reserve⸗Artillerie beth bald auch der südöstlich unserer Infanterie goner und Gar welche von unserem hauen kamen. Nachdem nowes herausgesch Position zwis sition wurde ind der Feind in zurückgeworfen. rtillerie bei M liche Kavallerie aus einand Mittlerweile war dier über den nassen Wie Sie nahm Anfangs die südöstlich Horenowes. hatte, schwenkte sie rechts, Unterdessen nabm die sehr feste Positi igungskunst: Verhaue, verstärkt war. he östlich Chlum auf. 1. Division drangen äaber hier in eine sehr schwierige Artillerie mit Kartätschen angenhof her von Der linke Flügel nicht heran uch unsere Reserve⸗Artillerie ver⸗ Höhe zurück, um ihre Munition

em sich die eiligten. e Höhenzug wi Kavallerie (2. Dra⸗ nde feindliche Bataillone, efeuer erschüttert waren, zum E

heftiger vision und

davon gelegen genommen, wobei auf abziehe

de⸗Husaren)

sten Position bei Hore⸗ lung in einer 2ten Auch diese Po⸗ unserer Artillerie genommen, Position bei Chlum und Lipa allerie⸗Angriff auf unsere und diese feind⸗

der Feind aus seiner erf lagen war, Maslowed mit Unterstützung mseine Haupt⸗P⸗ Ein feindlicher Kav aslowed wurde abgeschlagen, er gesprengt.

2. Garde⸗Infanterie⸗ sengrund defilirt, Direction auf

nahm er Stel und Sendrasitz.

Division durch und hatte sich for⸗ den hohen Baum aber diese Hoͤhe überschritten ich nun auf Lipa. 1. Division nach hartem K on von Chlum, welche durch alle eingeschnittene

und dirigirte ampf die feindliche, Miittel der Feld⸗Befest Schützen⸗Gräben und 8 erie fuhr auf der Einige Bataillone der vor, nahmen das 1 Sie wurd beschossen und gleich feindlichen Infanteri stand in der Luft, Endlich hatte sich a schossen und mußte zu komplettiren. Unter die wurde aber sogleich einige Bataillone des inzw dem linken Flügel Unterstützu Corps zwischen ckigen Kämpfe sehr Division wieder Als die 2. und die Köͤniggrätzer S Majestät der Kön

Batterieen, Die Reserve⸗

bis Rosberitz

Dorf, kamen en von feindlicher zeitig von Wsestar und e⸗Massen angegriffen. da das 1. und 6. Corps noch

hinter die

itan verloren, 4 Uhr Armee⸗Corps Hinter diesem rden die durch die pentheile der ersten

esen Umständen ging wieder genommen, ischen eingetroffenen 1. vährten.

Wsestar wu zerstreuten Trup ud bivouakirten daselbst. ision die Höhen von Lipa berschritten hatte,

auf ihrem rechten Flüge

Rosberitz momer als etwa un

osberitz un

esammelt und bir arde⸗Infanterie⸗Div

traße ü traf Seine

2704

Truppen empfingen ihren Kriegsherrn mit lautem Hurrah und schöpften neue Kräfte in dem erhebenden Gefühl, unter den Augen ihres Königs zu kämpfen. Mit schlagenden Tambours und wehenden Fahnen avancirte die Division gleichzeitig mit Truppen der 1. Armee gegen Langenhof, welches im heftigsten feindlichen Granatfeuer genommen wurde. Hier blieb das Gros der Division, während die Reserve unter General von Loën sich an dem Vorrücken gegen die Höhen von Rosnitz und Klacow betheiligte, wo die feindliche Artillerie eine letzte Aufnahme stellung genommen hatte.

Die 2. Garde⸗Infanterie⸗Division bivouakirte, konzentrirt östlich Langenhof, die Reserve⸗Artillerie westlich Rosberitz, die schwere Kavallerie⸗Brigade zwischen Rosberitz und Wsfestar. Das General⸗Kommando legte sich nach Wsestar.

Um uns noch einmal zu resumiren, so hat das Garde⸗ Corps durch sein Eingreifen in das Gefecht gegen 12 Uhr, die 1. Armee und namentlich das 4. Armee⸗Corps, welches seit früh Morgens im Gefecht stand, aus einer sehr schwierigen Lage gezogen.

Es warf den Feind aus drei auf einander folgenden, sehr

festen Positionen bei Horenowes, Maslowed und Chlum, von denen die letzte als Schlüssel der ganzen feindlichen Aufstellung bezeichnet werden muß und betheiligte sich schließlich an der Verfolgung bis über Rosnitz hinaus.

In den Positionen bei Maslowed und Chlum wurde zahlreiche feindliche Geschütze, zum Theil ganze Batterieen, deren Bedienungs⸗Mannschaften und Pferde erschossen wurden, er⸗ obert, wobei sich unsere Kavallerie, namentlich die Garde⸗Hu saren, rühmlich betheiligten.

General⸗Lieutenant von Hiller, Commandeur der Isten Garde⸗Infanterie⸗Division, fiel bei Chlum. Der Gesammtverlust des Corps beträgt circa 1700 Mann an Todten und Ver⸗

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MNichtamtliches. e2nr Preußen. Berlin, 6. August. Ihre Najestät die der feierlichen Eröffnung des Landtages im Königlichen Schlosse bei. Ihre Majestät empfing Se. Königliche Hoheit

den Großherzog von Oldenburg, worauf das Familien⸗

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Diner im Königlichen Palais stattfand. Se. Königliche Hoheit der Kronprinz, der bei seinen Königlichen Eltern vor⸗ gestern, nach der Ankunft und gestern verweilte, ist heute nach Heringsdorf zu Ihrer Königlichen Hoheit der Kronprinzessin

Die erste Sitzung des Abgeordnetenhauses wurde heute um 11 ¾ Uhr. Vormittags durch den Abg. Sta venha⸗ gen, als Alters⸗Präsidenten, mit einem Dank gegen das sieg⸗ reiche preußische Heer und einem Hoch auf Se. Majestät den König, in welches das ganze Haus lebhaft einstimmte, er⸗ öffnet.

Zu provisorischen Schriftführern wurden als jüngste Mit⸗ glieder des Hauses ernannt die Abgeordneten: Schulz, Nebel, Engel, von Götze und Pauly.

Hierauf folgte die Verloosung in die Abtheilungen. Die Sitzung schloß uUm 12 Uhr. Die nächste Sitzung wird am Mittwoch um 1 Uhr stattfinden. 9

Nicolsburg, 1. August. Nach dreitägiger Abwesenheit ist Se. Majestät der König wieder hier eingetroffen, um nun die Rückreise über Brünn und Prag in seine Staaten anzu⸗ treten. Als Allerhöchstderselbe am vergangenen Sonntage das plöͤtz lich berühmt gewordene Städtchen verließen, hörte man, daß es in der Absicht geschah, die Truppen in ihren Stellungen vor Wien zu besuchen, und namentlich die drei Divisionen der Elb⸗ Armee, die 14., 15. und 16., von denen Se. Majestät nur einzelne Bataillone auf dem Schlachtfelde bei Königgrätz gesehen. In Ladendorf angekommen und im Begriff, in die einzelnen Kan⸗ konnements dieser Divisionen zu reiten, meldete der Kommandirende der Elb⸗Armee, General der Infanterie Herwarth von Bitten⸗

feld, daß er dem Wunsche der Truppen entspreche und dieselben zur

Heerschau für Se. Majestät zusammengezogen. So erschienen denn

S

vor ihrem Königlichen Kriegsherrn bei Ladendorf. Ehe Se. Ma⸗ jestät zu den Truppen⸗ kam), erhielt der General der Infanterie Her⸗ warth von Bittenfeld den Schwarzen Adler⸗Orden für die Bravour,

welche derselbe in Führung der Elb⸗Armee während der Campagne

entwickelt, und zwar mit der Weisung, denselben noch vor Annähe⸗

rung an die agsge be aen Truppen anzulegen, damit die Truppen hen d e der König auch ihr Verdienst in der Person ihres tapfern und bewährten Führers belohne und anerkenne. Von dort

sehen könnten, wie

begab sich Se. Majestät nach Groß⸗Gänserndorf, wo für Dienstag, den 31., die 5., 6, 7. und 8. Infanterie⸗Division (III. und IV. Corps) der 1. Armee unter dem Oberbefehl Königlichen

übersehen konnte. Leider entzog derf

für die rühmlichen Thaten und das musterhafte Verhalten s

1116“ 11““

quartiers: Generalstab, Artillerie, Genie, Kriegs⸗Minis

Böhmens zurückbleibenden preu Mili 1t 1 e eingefunden und wurden von Sr. M ajestät gnädigst entlassen. In

diese drei Infanterie⸗ Divisionen und die Reserve⸗ Kavallerie der Elb⸗ Armee mit der dazu gehörigen Artillerie am Montag, den 30. Juli,

Hoheit des Prinzen Friedrich K arl und das Reserve⸗Kavallerie⸗

orps unter dem Befehl des Prinzen Albrecht Königliche Hoheit,

zusammen 62,000 Mann, mit 240 Geschützen, zusammengezogen waren.

uf dem Wege dahin hatte Se. Majestät auf einem Huügel das, von

Offizieren des Generalstabes der 1. Armee errichtete Observatorium besucht, von wo aus man die ganze Ausdehnung der Stadt Wien

G elbe Hügel während der Heerschau auf der Ebene hinter demselben, die Stadt den Blicken. Vom Leo⸗

8 poldsberge aus müssen Fernröbhre diese Heerschau aber erreicht haben. Wiederholt sprachen hier Se. Majestät die Allerhöchste Anerkennung

ämmtlicher

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Truppen der 1. Armee aus. , 1t Prag, 3. August. Heute Mittag 3 Uhr kam Se. Majestät

der König von Preußen auf der jetzt vollkommen wiederherge⸗

stellten Eisenbahn von Brünn über Pardubitz hier an, und wurde auf dem Bahnhofe von dem General⸗Gouverneur des Königreichs

Bohmen, General der Infanterie Vogel von Falckenstein, so wie von dem Kommandanten, den Generalen und Stabsoffizieren der hier stehenden preußischen Truppen und allen Offizieren empfangen, die gerade dienstfrei waren. Mit Sr. Majestät kamen Ihre König⸗

lichen Hoheiten der Kronprinz und Prinz Karl von Preußen, der Herzog von Ujest, General⸗Gouverneur von Mähren, und der Mi⸗ nister⸗Präsident Graf Bismarck. Es empfingen Se. Majestät den schon seit vorgestern hier anwesenden Kriegs⸗Minister von Roon und fuhren nach der Tafel in einer zweispännigen Equipage nach dem Hradschin. 8 1 8 Fren gie gestern bei Brünn stattgehabte Heerschau des V. Armee⸗ Corps vor Sr. Ma jest ät erfährt man Folgendes: Um zu dem Auf⸗ stellungsplatze der 9 Division, General⸗Major v. Löwenfeld, zu gelangen, mußte von Brünn aus ein Theil des Schlachtfeldes von Austerlitz befahren werden, bei welchem die Division, zusammen mit der Kavallerie⸗Division des Corps, Generalmajor v. Har tmann, konzen⸗ trirt worden war. Als der König beim Herabreiten an der Auf⸗ stellung sich Allerhöchstseinem Grenadier⸗Regiment (2. Westpreußisches) Nr. 7, näherte, zog Se. Majestät den Degen, und rief seinen Grena⸗ dieren nach dem gewöhnlichen Königlichen Gruß zu. »Grenadiere, Ihr habt Euch und Mir Ehre gema cht!« und bei dem darauf folgenden Vorbeimatsche setzte sich Se. Majestät an die Spitze und führte dasselbe vor dem Ober⸗Befehlshaber der II. Armee seinem Durchlauchtigsten Sohne dem Kronprinzen und dem kommandiren⸗ den General des V. Armee⸗Corps, General der Infanterie von Stein⸗ metz, vorüber. Eine halbe Meile weiter nordöstlich stand die 10. Di⸗ vision (General⸗Major von Kirchbach), welche Se. Majestät der König ebenfalls besichtigte. Bei beiden Divisionen ließ Se. Majestät die Generale und Stabs⸗Offiziere zusammentreten und sprach ihnen seinen Dank und seine Anerkennung aus. Als General von Stein⸗ metz darauf erwiederte, wie die Armee stolz darauf sei, in einer so entscheidenden Schlacht von ihrem Kriegsherrn selbst kommandirt wor⸗ den zu sein, sagte Se. Majestät: »Meinen Lohn habe Ich inden Augen Meiner Soldaten gelesen!« 8

Aus den üi zugegangenen Nachrichten über die Reise Sr. Majestät des K nigs von Prag bis Berlin am 4. August geht hervor, daß sie aus einer Reihe von Ehrfurchtsbeweisen bestand, die der natürlichste Ausdruck der Gefühle sein mußten, welchen die ereignißreichen und folgenschweren letzten fünf Wochen im gesammten

Volke hervorgerufen. Die freudige Bewillkommnung konnte überall

nur eine rasch improvisirte sein, da sowohl über den Tag, wie über

die bestimmte Richtung der Rückfahrt nichts Zuverlässiges bekannt war. Die Abfahrt von Prag erfolgte früh 7 Uhr, nicht mit dem gan⸗

. cr Süage ersorder zen Hauptgqartier, dessen Fortschaffung wenigstens 6 Züge erfordert

aben würde, sondern nur Se. Majestät der König, Se. König⸗

liche Hoheit der Kronprus und Prinz Karl Königliche Hoheit mit deren Umgebung und Gefolge, Herzog von Ujest, Minister⸗Prä⸗ sident Graf Bismarck, Kriegs⸗Minister vomn Roon, das Militair⸗ und Civil⸗Kabinet. Die Stabswache, der Marstall und die gesammte Hofhaltung, so wie die Stäbe der einzelnen Branchen des Haupt⸗

——

isterium Feldpost, Feld⸗Telegraphen u. s. w., schlugen von Brünn aus andere Wege nach der Heimath ein. Zum Abschiede hatten sich auf dem

Prager Bahnhofe die sämmtlichen Spitzen der in der Hauptstadt Böc ahatah G zischen Militair⸗ und Civelbehörden

Kralup, dem Knotenpunkte der sich hier trennenden Eisenbahnen, wo zwei Compagnieen des 2. Westfäl. Landwehr⸗Regiments mit der Fahne des 1. Bataillons (Minden), unter dem Hauptmann v. Beust, aufgestellt waren, befanden sich Offiziere und Mannschaften, welche mit von dem während der verlängerten Waffenruhe geschehenen Ueberfall der Dörfer Lebrowitz, Liblic und Bischitz betroffen

waren. Bei Libliec erfolgte dann der Uebergang über die Elbe. Der von Prag angekommene Zug hielt diesseits der nach Reichenberg bestimmte jenseits des Flusses, da die südliche

Hälfte der eisernen Gitterbrücke nach Sprengung eines Pfeilers ge⸗ brochen, aber in ihren Theilen doch noch zusammenhängend, bis auf

den Wasserspiegel herabgesunken war. Hier hatte die preußische

Eisenbahn⸗Verwaltung über die stehengebliebenen Pfeiler der Brücke

selbst, einen hölzernen Gang mit Geländer hergestellt, über welchen Se. Majestät zuerst schritt. Dieser Gang war indessen so schmal,

daß immer nur eine Person hinübergehen konnte. Pioniere waren kommandirt, um das sehr umfangreiche Gepäck von einem Zuge zum andern zu schaffen, und nahm dieser Uebergang über die Elbe, fast eine

Stunde Zeit in Anspruch. Hier standen zur Bewachung Mannschaften der 68. und 69. (beides Rheinische) Landwehr⸗Regimenter. In Turnau, wo Mannschaften des 2. Oberschlesischen Infanterie⸗Regiments Nr. 23 die Besatzung des Bahnhofs bildeten und viele Lazarethe sich

befinden, ließ sich der König mehrere Damen vorstellen, welche

sich durch sorgfältige Pflege der Verwundeten ausgezeichnet. Auch

eine Luisen⸗Ordens⸗Dame war unters denselben. In Reichen⸗ bergz der letzten böhmischen Station, wo Se. Majestät im Beginne des Feldzuges vor 4 Wochen das erste Hauptquartier gehalten, fand ein etwas längerer Aufenthalt statt. Der König besichtigte hier eine mit der Fahne aufgestellte Compagnie des 3. Pommerschen Landwehr⸗Regi⸗ ments Nr. 14, und sprach mit mehreren Offizieren aller Waffengat⸗ tungen. In Zittau der ersten sächsischen Station, empfingen den König Damen mit Bouquets, in Reichenbach die Schützengilde, in Gör⸗ litz, wo das Diner eingenommen wurde, die Spitzen der städtischen Behörden, die Geistlichkeit, eine große Zahl von Johanniter⸗Rittern, deren Lazareth Se. Majestät mit dem Kronprinzen und dem Prinzen Karl unmittelbar nach dem Diner besuchte. Deshalb mußte auch in Sorau, Guben, Fürstenwalde und Köpenick rascher vorübergefahren werden, als die überall zahllos versammelte jubelnde Bepölkerung es wünschte.

Auf allen diesen festlich geschmückten Bahnhöfen waren die städtischen Behörden, die Gilden, Schulen, Deputationen ꝛc. bereit, Se. Majestät den König ehrfurchtsvoll zu empfangen. 1 sedoch konnten die Militair⸗ und die Civil⸗Behörd

zurückkehrenden Monarchen begrüßen.

] ““ 11AA“ 1 Schleswig⸗Holstein. Apenrade, 3. August. (Ap. N.) Auf die unterm 9. v. M. von dem Oberdirector, Magistrat und den deputirten Bürgern an Se. Majestät den König von Preußen abgesandte Adresse ist nunmehr folgende Antwort des Grafen Bismarck eingelaufen:

„Nicolsburg, den 22. Juli 1866. Seine Majestät der König, mein allergnädigster Herr, hat die Dank⸗ und Glückwünschungs⸗Adresse des Oberdirectors, Magistrats und der deputirten Bürger der Stadt Apenrade gern entgegengenommen, und mir befohlen, den Unterzeich⸗ nern Allerhöchst Seinen Dank auszusprechen. Dier gegenwärtige Lage gewährt die Ueberzeugung, daß nunmehr auch die Verhältnisse der Herzogthümer in erwünschter und dem Lande heilsamer Weise befestigt werden. v. Bismarck.“« Sachsen. Gotha, 2. August. Se. Hoheit der Herzog ist diese Nacht hierher zurückgekehrt.

Neuß. Gera, 3. Aggust. Das Fürstliche Bataillon Reuß j. L. wird, wie wir hören, aus der Festung Rastatt dem⸗ nächst hierher zurückkehren.

Hessen. Mainz, 4. August. (Karlsr. Ztg.) Der Waffenstillstand ist angenommen; die Schifffahrt frei; Eisen⸗ bahn fährt.

Beazden. Karlsruhe, 4. August. (Karlsr. Ztg.) Ueber die wesentlichen Bedingungen des zwischen Baden und Preußen gestern zu Würzburg abgeschlossenen Waffenstillstandes erfahren wir, daß die preußischen Truppen⸗ in einer Aufstellung nörd⸗ lich des Neckars und in den Städten Heidelberg und Mann⸗ heim bis zum Friedensschluß verbleiben werden. Staats⸗ und Privateigenthum wird von ihnen respektirt, und sie erheben keine Contribution. Ihre Verpflegung erfolgt nach festbestimm⸗ ten Sätzen. Die Schlußartikel des Waffenztillstants⸗Vertrags beziehen sich auf den Durchmarsch der von Rastatt und Mainz abziehenden und anderer fremden Truppen durch das Groß⸗ herzogthum.

Sicherm Vernehmen nach wird Se. Hoheit Prinz Wil⸗ helm, Kommandirender der Großherzoglichen Felddivision, mit den vereinigten Stäben und Abtheilungen aller Waffen der Großherzoglichen Felddivision, am Montag den 6. d. M. von Bruchsal aus in die Residenz Karlsruhe einrücken.

Die Großherzoglichen Truppen werden, wie wir hören zum großen Theil das Lager bei Forchheim beziehen; na Bruchsal dürfte die regelmäßige Garnison von Kavallerie und ein Infanterie⸗Kommando zurückkehren. 1

Die Erklärung, welche die Großherzogliche Regierung in der 38. Sitzung des Bundestages zu Augsburg zur Konstati⸗ rung der Auflösung des bisherigen Deutschen Bundes am 2. August hat abgeben lassen, lautet wörtlich: .

»„Der substituirte Gesandte ist von der Großherzoglichen Regie⸗ rung beauftragt, die Erklärung abzugeben, daß Höch dieselbe den Deutschen Bund durch den bereits erfolgten Austritt der weitaus größten Zahl der bisherigen Bundesmitglieder, so wie durch den in Folge der Kriegsereignisse thatsächlich herbeigeführten politischen Zustand Deutschlands als aufgelöst und erloschen betrachten muß. Der sub⸗ stituirte Gesandte ist angewiesen, mit Abgabe dieser Erklärung seine Theilnahwe an der Bundesversammlung zu beschließen⸗.

Bayern. Nürnberg, 2. August. Mit Bezug auf eine vom »Rürnb. Corresp.« früͤher mitgetheilte telegraphische De⸗

pesche vom 30. v. M. aus München geht demselben aus authen

tischer Quelle folgende Mittheilung zu:

Die bayerischen Truppen haben sich am B. v. M. bei 5 1 am 24. bei Müncheberg, compagnie⸗ und bataillonsweise dem W rücken des preußischen 2ten Reserve⸗Corps unter dem Vorgeben einer

Waffenrnhe entgegengestellt. Daß dieses Vorgeben nur auf einem

Irrthum beruhen konnte, geht aus der Thatsache hewor, daß vamen

5. bis 28. Juli von der hayerischen Armee unter Befehl des Feb g. 8 1“ 8