1866 / 192 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

heftigsten Granatfeuer mit der größten Ruhe über das vom Feinde in Brand geschossene Staudenz hinaus bis auf 1000 Fuß an die feindlichen Batterieen Hülfe der mit der größten Bravour und vision führte hierauf ein sehr heftiges siegreiches Gefecht, welches sie bis über Burgersdorf hinaus brachte. Sie erbeutete 10 Ge⸗

schütze und 1 Fahne und machte zahlreiche Gefangene. Den ntr b bei 1 den König wird verlesen und der Geschäftsordnung gemäß

Unterdessen hatte sich bei Alt⸗Rognitz ein sehr heftiges In⸗ für die Tagesordnung der folgenden Sitzung bestimmt, die heute d stattgefunden hat. Schließlich fand die Wahl der SFhrer

Abend bezog die Division das Bivouak bei Burgersdorf.

fanterie⸗Gefecht zwischen den beiden Bataillonen Franz und einer ganzen abgeschnittenen österreichischen Brigade entsponnen.

Das 2. Batkaillon Franz ging mit rücksichtsloser Bravour im heftigsten feindlichen Kreuzfeuer gegen das von der feind⸗

lichen Brigade besetzte Alt⸗Rognitz vor und nahm das Dorf Dieser glänzende Erfolg kostete herbe

mit stürmender Hand. Verluste. Der Commandeur des Bataillons, Oberstlieutenant Baron von Gaudy, blieb an der Spitze seines Bataillons, Hauptmann von Witzleben wurde tödtlich getrofsen, die Haupt⸗

leute von Wittich und von Reitzenstein wurden weniger schwer

2

blessirt; einzelne Compagnieen hatten alle Offiziere verloren und wurden von Unteroffizieren weiter geführt.

Nach dem Gefechte war das Bataillon circa 600 Mann mit 7 Offizieren stark.

Als die Heftigkeit dieses Gefechtes erkannt war, wurde die ganze 2. Garde⸗Infanterie⸗Division, sobald sie sich formirt hatte, mit Ausnahme der bei Raatsch zurückgehaltenen Reserve, über Alt⸗Rognitz auf Trautenau dirigirt, wo ihr die Früchte des an diesem Tage erfochtenen Sieges in die Hände sielen. Trautenau

vwurde mit stürmender Hand genommen, eine feindliche Fahne

erobert, und über 3000 Oesterreicher geriethen in Gefangenschaft. Die 2. Division bivouakirte Abends in und südlich von Trau⸗ tenau. Die Verbindung mit dem 1. Corps und der Kavallerie⸗ Division der 2. Armee wurde sofort hergestellt. 8 Das Schlachtfeld zwischen Nogmit und Trautenau war besäet mit Todten, Sterbenden und 2 erwundeten, die zum Theil noch aus dem Gefechte des 1. Corps vom Tage vorher auf dem Felde liegen geblieben waren. Das ganze Gepäck und ein

großer Theil der Oesterreichischen Bagage fielen in unsere Hände.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 7. August. Se. Majestät der König empfingen heute früh um 10 Uhr den Vortrag des ö1“ und den des Kriegsministers, des Chef des

eneralstabes der Armee und des Militair⸗Cabinets. Um 12 hatte der General⸗Lieutenant und General⸗Adjutant Frei⸗ herr von Manteuffel und um 1 Uhr der Wirkliche Geheime Rath Freiherr von Werther die Ehre einer Audienz. Um 2 Uhr fuhren Ihre Majestäten der König und die Königin nach Sanssouci zum Besuch Ihrer Majestät der Königin⸗ Wittwe. Um 4 ½ Uhr von dort nach Berlin zurückgekehrt, fand um 5 Uhr im Königlichen Palais ein Diner statt, welchem auch Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Oldenburg beiwohnte. 8n ¶Gestern fand im Königlichen Palais ein Diner für die hier anwesenden Fürstlichen Personen statt. Ihre Majestät die Königin erwartet heute den Besuch Allerhöchstihres Bruders des Großherzogs zu Sachsen.] 8 t

8— Die gestrige Sitzung des Herrenhauses, welche um 12 Uhr begann, wurde durch den Präsidenten der vorigen Session, Herrn Grafen zu Stolberg⸗Wernigerode Exeellen, „er⸗ öffnet. Nach Bildung des provisorischen Büreau's, zu welchem aals Jugendschriftführer die Fürsten Salm⸗Horstmar, Pleß und Putbus und Graf York von Wartenburg hinzugezogen wurden, begannen die geschäftlichen Verhandlungen mit Vorlesung der Mittheilungen des Ministers des Innern öüber die im Personalbestande des Hauses vorgefallenen Veränderungen. Darnach sind neu berufen auf Grund erb⸗ licher Berechtigung Paul Graf YVork von Wartenburg in gelge Prasentetion des alten und befestigten Grundbesitze in Süd⸗Pomerellen die Ritter utsbesitzer von Gordon⸗Lasko⸗ wi und Graf Grabows i⸗Radawnitz, auf Grund von Präsentationen der Landes⸗Universitäten Profesof Dr. Dern⸗ bpurg Seitens der Universität Halle und in Folge Präsenta⸗ tion der Stadt Cöln Geheimer WFH. heröfs Me⸗ vissen. Nach Begrüßung der neu eingetretenen Mit⸗ glieder erhebt sich das Haus zum Angedenken der seit dem Schlusse der vorigen Session v orbenen Mitglie⸗ der, des Dr. Brüggemann, Vice⸗Präsident Jaehnigen, Frhr.

heran und zwangen sie mit Kaltblütigkeit vorgehenden Infanterie in kurzer Zeit zum Abfahren. Die Di⸗

leegte der Herr

v. Bodelschwingh⸗Plettenberg, Grafen v. Schweinitz⸗Crain und Ober⸗Präsidenten a. D. v. Wedell. Die darauf erfolgende Präsidentenwahl ergiebt als Präsidenten des Hauses Eber⸗ hard Grafen zu Stolberg⸗Wernigerode mit 131. timmen von 133, als ersten Vice⸗Präsidenten v. Frankenberg⸗Ludwigs⸗ dorf mit 113 Stimmen von 116 und als zweiten Vice⸗ Präsidenten Grafen v. Brühl mit 109 Stimmen von 113.

Ein Antrag auf Erlaß einer Adresse an Se. Majestät

statt, in welcher für diese Session gewählt wurden: Freiherr von Romberg, Ober⸗Bürgermeister Beyer, Graf v. d. Gröben⸗ Sen „Graf York von Wartenburg, Fürst Putbus, Fürst

alm⸗Horstmar, von Reibnitz und Freiherr von Landsberg⸗ Velen⸗Ossenbeck.

Die heutige Sitzung des Herrenhauses wurde um 12 Uhr von dem Herrn Grafen zu Stolberg⸗Wernigerode eröffnet. Nach Mittheilung des Resultats der gestrigen Schrift⸗ führerwahl wurde ein Schreiben des Grafen von Westphalen verlesen, worin dieser mittheilt, daß er in Folge der Erklärung der Regierung, daß der bisherige deutsche Bund aufgehört habe, an den Berathungen des Hauses nicht ferner Theil nehmen werde. Das Schreiben wurde der Matrikel⸗Kommission über⸗ wiesen. Von dem Herrn Minister für Handel und Gewerbe ist eine Uebersicht über die Ergebnisse des Herriebes der Staats⸗ eisenbahnen für 1865 eingegangen, welche an die Eisenbahn⸗ Kommission geht. Der Antrag auf Erlaß einer Adresse an Se. Majestät den König wird einstimmig angenom⸗ men und die Wahl einer reß⸗Kommission beschlossen, deren Zusammentritt sofort nach der Wahl erfolgen soll. Die Quästurgeschäfte werden wiederum von Herrn von Rabe Excellenz übernommen. Nach der Vereidigung der neueingetre⸗ tenen Mitglieder, des Fürsten zu Salm⸗Horstmar und des Herrn von Gordon, wird von dem Herrn Justizminister ur nachträglichen Genehmigung die Verordnung, betref⸗ send die Einstellung des Civilprozeß⸗Verfahrens gegen Militairpersonen vom 2. Juli 1866, und dann die Verordnung, das Verbot der Veräußerung von Geschützen und dergleichen betreffend, vom 13. Mai 1866, eingebracht. Zu gleichem Zweck

Minister des Innern die Verordnung vom 7. Juni vor: betreffend die Zuweisung der in den Herzogthümern Schleswig, Holstein und Lauenburg stehenden Truppen zum ersten Wahlbezirke des Regierungsbezirks Pots dam für die Wahlen zum Hause der Abgeordneten, sowie die Verordnung vom 12. Juni c., betreffend die Verlegung des gesetzlichen Umschlagstermins in Neu ⸗Vorpommern für dieses Jahr. Sämmtliche Vorlagen werden der Justiz⸗Kom⸗ mission überwiesen. Es erfolgt dann die Publication über die Konstituirung der Abtheilungen. Es sind gewählt in der

1. Abtheilung: Uhden, Vorsitzender, Dr. von Beuermann Stellvertreter des Vorsitzenden, Hobrecht, Schriftführer, Grat von Lehndorff, Stellvertreter des Schriftführers.

2. Abtheilung: Herzog von Ratibor, Vorsitzender, Graf von Rittberg, Stellvertreter des Vorsitzenden, Hasselbach, Schriftführer, Graf zu Dohna⸗Finkenstein, Stellvertreter des Schriftführers.

3. Abtheilung: v. Meding, Vorsitzender, Dr. v. Düesberg, Stell⸗ poertreter des Vorsitzenden; Beyer, Schriftführer, v. Carnap, Stellvertreter des Schristführers,

4. Abtheilung: v. Ploetz, Vorsitzender, Dr. Goetze, Stellvertreter des Vorsitzenden; Graf York, Schriftführer, Dr. Teßmann, Stellvertreter des Schriftführers.

5. Mansnh von Frankenberg⸗Ludwigsdorf Vorsitzender, von Kleist⸗Retzow Stellvertreter des Vorsitzenden, von

ReibnitzSchriftführer, von BrünkenStellvertreter des Schrift⸗ führers.

Um 1 Uhr wurde die öffentliche Sitzung geschlossen, worauf die Abtheilungen zu den Wahlen der haat helefjecene und der Adreßkommission zusammentraten.

Stettin, 6. August. (Osts. Ztg.) Se. Königliche Hoheit der Kronprinz kam heute Morgen mit dem Courierzuge hier an und fuhr mit der »Prinzeß Royal Victoria« nach Swine⸗ münde weiter, zum Besuche seiner Gemahlin in Heringsdorf.

Schleswig⸗Holstein. Kiel, 5. August. Die Prälaten und die Ritterschaft von Schleswig⸗Holstein haben eine Adresse an König Wilhelm gerichtet, in welcher sie versichern, mit Ungeduld dem Augenblick entgegen gesehen zu haben, wo es ihnen vergönnt sein würde, den Gefühlen, welche ihre Herzen bis in das In⸗ nerste durchdringen, Ausdruck zu geben. Die Adresse beglück⸗ wünscht den König wegen der »glänzenden Siege des unver⸗ wo die abgeschlossenen Friedenspräliminaxien das Schick⸗ sal ihres Vaterlandes festgestellt zu haben scheinen, sind Prä⸗ laten und Ritterschaft der Herzogthümer Schleswig und Hol⸗ stein nächst Gott Eurer Königlichen Majestät dafür mehr, als Worte es auszudrücken vermögen, dankbar. Sie werden glück⸗

gleichlichen preußischen Kriegsheeres« und fährt dann fort: „Jetzt,

Majors, Majors Specht, die Befehlshaber b. der weiter gefahren. Se. Durchlaucht der Fürst von Reuß

ich sein, Eure Königliche Majestät als Landesherrn begrüßen

¹ dürfen, sie werden stolz sein, dem großen ruhmreichen

reußen anzugehören, und sie halten es für ihre Pflicht, offen uszusprechen, daß die Vereinigung Schleswig⸗Holsteins mit Preußen den Herzogthümern die sichere Gewähr einer glücklichen ukunft geben werde.« Rendsburg, 3. August. (H. N.) Der Bauervoigt und eine Anzahl Landbesitzer der Dorfschaft Vorbrügge hatten in einer an Se. Majestaͤt den König von Preußen gerichteten Adresse hre Freude darüber ausgesprochen, daß nach Uebernahme der Regierungsgewalt von Seiten Sr. Majestät ihnen die Freiheit wiedergegeben sei, ihre Meinung offen zu bekennen und zugleich em Wunsche der vollen Vereinigung der Herzogthümer Schles⸗

vig⸗Holstein mit der preußischen Monarchie Ausdruck verliehen

Hierauf ist in diesen Tagen das folgende Dankschreiben ein⸗

etroffen:

»Nikolsburg, den 22. Juli 1866. Seine Majestät der König, mein allergnädigster Herr, hat die Adresse des Bauervogts und der

Landbesitzer der Dorfschaft Vorbrügge vom 12. d. Mts., worin sie ihren Dank für die wiedergewonnene Freiheit darbringen, gern ent⸗ gegen genommen, und mir befohlen, den Unterzeichnern Allerhöchst seinen Dank auszusprechen. v. Bismarck.« Plön, 4. August. (H. N.) Auf die unterm 11., v. Mts. von mehreren Bewohnern unserer Stadt überreichte Adresse an Se. Majestät den König von Preußen ist jetzt nachstehende Ant⸗ vort erfolgt: »Nikolsburg, den 28. Juli 1866. Ich erfülle eine angenehme Pflicht, indem ich auf Befehl Seiner Majestät des Königs den Unter⸗

zeichnern der Adresse, welche Einwohner der Stadt Plön unter dem

1. d. Mts. an Allerhöchstdenselben gerichtet haben, den Dank Seiner Majestät für ihre Glückwünsche und ihre patriotischen Gesinnungen usspreche, und damit den Ausdruck der Ueberzeugung verbinde, daß ie von der Vorsehung so sichtlich gesegneten Erfolge unserer Waffen ie Erfüllung der Wünsche aller Patrioten für einer glückliche Zukunft er Herzogthümer in Verbindung mit Preußen und Deutschland sichern verden. v. Bismarck.“« Altona, 6. August. H. B. H.)

esandte Adresse an Se. Majestät den König, ist folgende Ant⸗ wort eingetroffen:

on Bürgern und Einwohnern der Stadt Altona, welche Ew. Wohl⸗ eboren mir übersandt haben, ist Sr. Majestät dem Könige von mir orgelegt worden und Allerhöchstderselbe hat mir befohlen, den Unter⸗ eichnern Seinen Dank für die Glückwünsche zu den Erfolgen auszu⸗ prechen, durch welche die feste und dauernde Verbindung Schleswig⸗ Holsteins mit Preußen gesichert worden ist. von Bismarck.« Hannover. Emden, 5. August. Aus dem Harlinger Lande und den Nachbardistrikten ist eine, mit der Unterschrift an⸗

geschnen und einflußreicher Männer versehene. Adresse an König

ilhelm gerichtet worden, in welcher dieselben um die Ver⸗

einigung von OÖstfriesland mit Preußen bitten. »Die anti⸗ nationale That der hannoverschen Regierung einerseits, und die vom Geiste der Zeit und dem Drange des deutschen Volkes nach nationaler Einheit getragenen ewig denkwürdigen Siege der preußischen Heere andererseits, haben uns erkennen lassen, sagt die Adresse, daß auch für Ostfriesland nur und allein, wie zu den Zeiten unserer Väter, so auch in Zukunft unter dem ruhmreichen Scepter des mächtigsten deutschen Monarchen die Segnungen des Friedens im vollsten Maße erblühen können.« Sachsen, Weimar, 4. August. Zufolge einer Be⸗ kanntmachung der Großherzoglichen Staatsschulden⸗Tilgungs⸗ Kasse werden auf Grund des der Heseergshche Regierung von dem Landtage verwilligten Kreditvotums von 500,000 Thlr. Darlehen gegen auf den Namen des Darleihers lautende Schuld⸗ verschreibungen angenommen. Dieselben werden mit 5 pCt. jährlich verzinst. . Schwarzburg. Sondershausen, 5. August. (L. Ztg.)

7

Der Erbprinz und Prinz Leopold sind vorgestern Abend in er⸗ wünschtem Wohlsein aus dem preußischen Heerlager in Oester⸗ reich hierher zurückgekehrt. Die Bewohner der Fürstlichen Re⸗ sidenz bezeugten gestern Abend ihre Freude über die glückliche

sehr der ritterlichen Prinzen, welche den ganzen österreichisch⸗ preußischen Krieg mit durchgekämpft, durch einen großen Fackel⸗ zug und festliche Beleuchtung der Stabt.

Neuß. Gera, 5. August. Heute Mittag 12 Uhr langte

unser Bataillon, mittels Exrtrazugs von Rastatt kommend, wohlbehalten hier an.

Baden. Die »Badische Landeszeitung« schreibt aus

Karsruhe vom 4. August: »Heute früh vor und nach 9 Uhr sind die Großherzoglich sachsen⸗weimarischen Truppen, sodann das Fürstlich reußische Bataillon von Nastatt mit Sonder⸗ zügen hier angekommen und jeweils

nach kurzem Aufent⸗

ha ste, während dessen der Großherzogliche Garnisons⸗Komman⸗

ant, Oberst von Freydorf, in Fialesung des Platz⸗ de

egrüßte, wie⸗

Auf eine bereits am

Zuli von Bürgern und Einwohnern der Stadt Altona ab⸗ Bray, als Bevollmächtigter zu den Friedensverhandlungen nach

»Nikolsburg, 1. August. Die von Ihnen mitunterzeichnete Adresse veröfsentlicht.

mann und dem preußischen Obrist⸗Lieutenant Veit festgestellt,

streichs, der

hat gestern seinem Bataillon in Rastatt einen Besuch⸗ . tet und ist gestern Abend wieder an⸗ und hier Seneen Die kriegszuständlichen Maßregeln der Festung haben aufgehört. Es liegen jetzt nur noch badische Truppen dortselbst, das 4. In⸗ fanterie⸗Regiment, drei Ersatz⸗Bataillone und die Festungs⸗

Artillerie. Die Festungs⸗Artillerie⸗Abtheilung, welche bisher

unter dem Kommando des Ober⸗Lieutenants Holtz in Mainz lag, ist heute Mittag, gegen 100 Mann stark, auf der Eisen⸗ bahn hier durch nach Rastatt gekommen. Es liegen noch etwa 18 19,000 Mann Hessen, Bahern, Württemberger, Kurhessen und Nassauer dort.«

Bayern. München, 3. August. Das eben erschienene Regierungsblatt publizirt die Ernennungen bezüglich der Neu⸗ bildung des Ministeriums. Danach ist der bisherige Finanz⸗ minister von Pfeufer, seinem Ansuchen entsprechend, dieser Stelle enthoben und in die Zahl der Staatsräthe im außerordent⸗ lichen Dienste eingereiht; der Staatsminister des Handels, von Pfretzschner, unter Enthebung von diesem Ministe⸗ rium zum Staatsminister der Finanzen ernannt; der Staats⸗ minister des Innern, von Vogel, seiner Bitte entsprechend, der Ministerstelle enthoben und einstweilen unter die Zahl der Staatsräthe im außerordentlichen Dienst eingereiht; der Re⸗ gierungs⸗Präsident von Mittelfranken, Freiherr v. Pechmann, zum Staatsrath im ordentlichen Dienste und zum Staats⸗ Minister des Innern, der Regierungs⸗Direktor v. Gresser zum Staatsrath im ordentlichen Dienste und Staats⸗Minister des Innern für Kirchen⸗ und Schulangelegenheiten, dann der Be⸗ kriebs⸗Direktor der bayerischen Ostbahnen und zweite Präsident der Kammer der Abgeordneten, H. Schlör, zum Staatsrath im ordentlichen Dienste und zum Minister des Handels und der öffentlichen Arbeiten ernannt, sämmtliche vom 1. August an.

Aus München, 5. August, Nachmittags, wird der »Karlsr.

Ztg.« telegraphisch gemeldet: Aus verläͤssiger Quelle verlautet,

daß der Waffenstillstand auf Mainz erstreckt ist. Mit Herrn v. d. Pfordten geht der bayrische Gesandte in Wien, Graf

Berlin. Die bayrische Demarcationslinie ist jetzt auch genauer Sie ist zwischen dem bayrischen General Hart⸗

und der preußische Rayon wird von der Regnitz und der Linie Schwabach, Amberg bis zur böhmischen Hrenze einschließlich der betreffenden Eisenbahnlinien gezogen. Die ganze Demar⸗ cationslinie verläuft demnach von Brünn, Prag, Amberg, Feuchtwangen, Krailsheim, Heidelberg ꝛc., südlich genug, um bis zur Ausführung der Friedensbedingungen auch noch einen ausreichenden süddeutschen Pfandbesitz in Preußens Händen zu assen. Das Genauere über den Lauf der Linie in Baden und über die Stellung von Darmstadt und Mainz ist noch nicht an die Oeffentlichkeit gelangt. Der »Würzburger Anzeiger« schreibt . d. Würzburg, 2. August: »Heute Vormittag 11 Uhr rückten die preußischen Truppen unter General Kummer mit klingendem Spiele am Zellerthore hier ein. Festungskommandant Rottmann geleitete sie auf den Residenzplat, wo sie sich aufstellten. Es sind lauter frische Truppen der Landwehr und Reserve, und zwar vom 4. Rheinischen Infanterie⸗Regiment Nr. 30, vom 39. Infanterie⸗ Regiment, ferner das 9. Jäger⸗Bataillon, welches, aus den ver⸗ schiedenen preußischen Provinzen neu formirt, direkt von Berlin kam, eine Escadron blaue Husaren, eine Escadron Dragoner, eine Batterie Artillerie vom vierten Regiment mit Gußstahl⸗ Kanonen und dem Train im Ganzen ungefähr 4000 Mann. Nürnberg, 3. August. (N. C.) Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Mecklenburg besuchte heute Mittag mit seinem Gefolge das germanische Museum, nahm sowohl die Kunstsammlungen als auch die Bibliothek in Augenschein und sprach seine höchste Zufriedenheit über die sämmtlichen Ein⸗ richtungen dieses deutschen Nationalinstituts gegen die ihn be⸗ leitenden Vorstände und Museumsbeamten aus. Der I. Vor⸗ tand, Professor Dr. Essenwein, hatte die Ehre, von Sr. Königl. oheit zur Tafel gezogen zu werden und hierauf selben zur esichtigung der Sehenswürdigkeiten der Stadt zu geleiten. Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Mecklenburg hat den Major von Sukkow zum Kommandanten unserer Stadt ernannt. In einem gestern Abend angeschlagenen Plakat muntert der erste Bürgermeister die Landbevölkerung zu Zufuhren auf den hiesigen 2 arkt mit der Mittheilung auf, daß nach einer Eröffnung des Herrn Stadtkommandanten Landfuhrwerke vollständig ungestört ein⸗ und auspassiren kön⸗ nen und »von nun an nicht mehr von kurzer Hand für das Königliche Militair requirirt werden.⸗ b 5. August. Der Verkehr auf den Staatsbahnen ist seit gestern Abend für unsere Stadt wieder ins Leben getreten.

2 2

Gestern Abend hatten wir den Anblick eines eheI

wie wir hören, als Huldigung für Se