1866 / 203 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Obligationen V - von Roggenbach ist bereits vor längerer

mer ausgetreten. 18. August. Die »Karlsr. Ztg.« meldet: Der zwischen

bis auf Weiteres Freih

eit aus der zweiten Kam⸗

Baden und Preußen abgeschlossene Friedensvertrag enthält,

wie man erfährt, sehr wichtige Bestimmungen in Betreff der reichischen Gefangenen in Peschiera stellig machen.

Handels⸗ und Verkehrsverhältnisse.

Es ist die Fortdauer des Zollvereins festgesetzt und be⸗

stimmt worden, daß in Kurzem Verhandlungen wegen defini⸗ tiver Regelung der Zollvereins⸗Verhältnisse zu beginnen haben.

Dann ist der Zusammentritt einer Konferenz in Aussicht genommen, um für das deutsche Eisenbahnwesen längst schwer vermißte Normen festzusetzen.

Güterverkehrs, ferner um eine Regelung der Konkurrenzverhält⸗

nisse ohne Benachtheiligung der allgemeinen Verkehrsinteressen, dann um die Aufstellung gemeinsamer Grundsätze für die Kon⸗

zessionirung neuer Eisenbahnlinien ꝛc. handell. Endlich ist die Einstellung der Erhebung der Schifffahrts⸗ Abgaben auf dem Rhein vom 1. Januar 1867 in diesen

Staatsvertrag aufgenommen. Es ist zu erwarten, daß die bei⸗ den anderen deutschen Uferstaaten gleichzeitig dieselbe Maßregel

treffen werden.

Bayern. München, 18. August. Die »Bayerische Zei⸗ tung« schreibt: Nach den Berichten der diesseitigen Bevollmäch⸗ tigten in Berlin haben sich die Friedensverhandlungen günsti⸗ ger gestaltet und darf das Zustandekommen des Friedens in den nächsten Tagen zuversichtlich erwartet werden.

verlängert werden. Der König hat für die Förderung der Verhandlungen, so wie für die Herbeiführung besserer Friedens⸗ bedingungen persönlich mitgewirkt und lebhaften Antheil daran genommen.

Oesterreich. Wien, 18. August. Die »Wiener Ztg.⸗« ist in den Stand gesetzt, den Wortlaut der von den Bevoll⸗ mächtigten Sr. Majestät des Kaisers und Sr. Majestät des Königs Victor Emanuel abgeschlossenen Waffenstillstandscon⸗ vention nachstehend mitzutheilen. gr

Waffenstillstandsvertrag, L16“ welcher zwischen dem Miliiair⸗Bevollmächtigten des Kaiserlich König⸗ lich österreichischen Heeres und der Königlich italienischen Armee am

heutigen Tage wurde.

Auf Grund der von den Königlichen Truppen bereits bewirkten

Vorbehalt der höheren Ratification über nachstehende Punkte überein⸗ gekommen:

§. 1. Der Waffenstillstand wird auf die Dauer von vier Wochen, d. h. vom 13. August um 12 Uhr Mittags bis 9. September, abge⸗ schlossen, wobei eine zehntägige Aufkündigungsfrist und, wenn keine Kündigung erfolgt, dessen stillschweigende Verlängerung bedungen wird. §. 2. Die während des Waffenstillstandes die gegenseitige Loca⸗ tion der Truppen bestimmende Demarcationslinie ist nachfolgende u. z. für die K. K. Truppen: a) Vom Garda⸗See die bisherige politische Grenze bis zum Po. b) Dem Po folgend läuft die Demarcationslinie bis ein Kilometer unterhalb OÖstiglia und von dort in einer geraden Linie an die Etsch auf sieben ein halb Kilometer unterhalb Legnago bei Villa Bartolomea. c) Die Verlängerung der obigen Linie bis an das rechte Ufer des Flusses Fratta aufwärts nach Pararano, von da über Lobia an die Einmündung des Chiampo in den Alpone und längs dessen rechten Ufers aufwärts bis zur Cima tre Croci an die politische Grenze. d) der Aussa in Porto Buso aufwärts bis zu einem Perimeter, der sich sieben ein halb Kilometer von den Außenwerken Palmanuova's bis

zum Torrente Torre, d. i. im Süden von Villa, im Westen zwischen S. 11“*“ 4* ö““ Gonars und Morsano und im Norden bis über Percotto erstreckt, Fenierbunde die Beeidigung von Soldaten als Mitgliedern ob⸗ längs des linken Ufers des Torrente Torre bis Tarcento fortläuft gelegen haben soll; wichtige Schriftstücke wurden, wie es heißt,

und von dort über Prato, Magnano, Salt zwischen Osoppo und Gemona gegen den Tagliamento, weiter an dessen linken Ufer bis zu den Abfällen des Monte Cretis reicht und von diesem über den Kamm des die Thäler S. Pietro und Gorto scheidenden Gebirgsrückens bis zum Monte Cogliano an der politischen Grenze geht. e) Bei dem Fort Haynau der Festung Venedig ein Perimeter von sieben ein halb Kilometer, jedoch wird der Königlichen Regierung die Benutzung des in jenem Perimeter liegenden Theiles der Eisenbahn von Padua nach Treviso gestattet. f) Für die sonstigen äußeren Werke Venedigs läuft die Demarcationslinie auf sieben ein halb Kilometer von selben entfernt. Im Uebrigen bildet der Lagunenrand oder die denselben von außen umgebenden Kanäle mit ihrem inneren Ufer die Demarcationslinie. Das Fort Cavanella d'Adige darf weder von österreichischen noch von Königlichen Truppen besetzt werden; doch steht die Benutzung des Ka⸗ nals von Loreo und des Po di Levante der Königlichen Regierung frei. Für die Königlichen Truppen: g) Die Grenzen der zwischen den obausgeschiedenen Landestheilen befindlichen Territorien Venetiens.

§. 3. Der Approvisionirung Venedigs wird kein Hinderniß ent⸗ gegengesetzt.

4. In den durch die Demarcationslinien für Oesterreich aus⸗ geschiedenen Landestheilen ist nicht nur den Königlichen Truppen, sondern auch den Freischaaren die Communiction untersagt; das Gleiche ist riee versa für die K. K. Truppen und Freiwilligen

festzuset Es soll sich dabei ins⸗ besondere um die Mittel für die Förderung des Personen⸗ und

Wegen der

zur Ratification nothwendigen Zeit wird der Waffenstillstand der »Osts. Ztg.«

d) Von der politischen Grenze der Ausmündung

schnell vermehrte, vertheidigten sich selbst gege und schlugen sie nach längerem Kampfe siegreich zurück. In

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gültig. Den Offizieren beider Parteien ist jedoch die Passage durch die von den gegentheiligen Truppen occupirten Landesgebiete für Zwecke des Dienstes unter gegenseitiger Begleitung gestattet.

8§8. 5. Der wechselseitige Austausch der Kriegsgefangenen wird hiermit festgesetzt und zwar wird die Kaiserlich Königliche Regierung die Gefangenen in Udine, dagegen die Königliche Regierung die öster⸗

§. 6. Die Königlichen Beamten, welche in den von den K. K. Truppen okkupirten Landestheilen bes venetianischen Territoriums sich aufhalten, sind unter vollkommen gleicher Reziprozität gegen K. K. Beamte und K. K. pensionirte Offiziere weiter nicht zu

V behelligen.

§. 7. Den Internirten beider Theile ist die freie Rückkehr ohne Belästigung gestattet. Sie können jedoch nicht in die Festungen zu⸗ rückkommen, die von den Truppen jener Regierung besetzt sind, welche die Ausweisung veranlaßte.

Cormons im Hause des Podestà, K. K. pensionirten Majors Graf Thurn, am 12. August 1866. 8.

Karl Moering m. p. Conte Petitti m. P. 8 Generalmajor. Luogo Tenente Generale. 8 Agram, 18. August. (W. Ztg.) Anläßlich der gefähr⸗ deten Sicherheit wurde für den Rayon des Sisseker Stuhlbe⸗ zirkes das Standrecht auf Verbrechen des Raubes publizirt:

Lemberg, 18. August. Die amtliche »Gazeta Lwowska⸗« meldet: Der Kaiser hat durch Entschließung vom 12. d. M. das vom galizischen Landtage beschlossene Gemeindegesetz nebst Wahlordnung, dann das Gesetz über die Gutsgebiete und das Gesetz über die Bezirksvertretungen nebst der Wahlordnung

sanctionirt.

Von der galizischen Grenze, 16. August, schreibt man In Krakau wurde in voriger Woche ein Jude aus dem Königreich Polen, Joseph Selzer, kriegsrechtlich gehängt, weil man in seiner Brieftasche Notizen über Stärke und Dis⸗

location der in der Gegend von Chrzanow stehenden österreichi⸗ schen Truppen gefunden und ihn deshalb für einen preußischen

Spion gehalten hatte. Die Krakauer Judenschaft wollte den Un⸗ glücklichen, derstandhaft seine Unschuld behauptete, vom schmachvol⸗ len Henkertode retten und erbot sich beim Kommandanten, für seine Begnadigung 20,000 Fl. zu Staatszwecken zu zahlen. Dies An⸗ erbieten wurde jedoch nicht angenommen, dagegen wurde den Juden auf ihr Ersuchen gestattet, die Leiche des Gehängten vom Galgen zu nehmen und auf ihrem Kirchhofe zu beerdigen. Als

der Leichenzug, dem sich zahlreiche Juden angeschlossen hatten, durch die Straßen ging, wurden aus dem ihn unter Schreien 85 öö“ S18 Eies ecrarmn] und Toben begleitenden Volks en Massen von Steine f Räumung Süd⸗Tyrols und der in der gefürsteten Grafschaft Görz Und Toben begleitenden Volkshaufen Massen von Steinen auf

okkupirt gewesenen Landestheile sind die beiden Bevollmächtigten mit ihn geworfen, ohne daß die Polizei dem Unfug zu wehren suchte.

Die Juden, deren Zahl durch Zulauf von allen Seiten sich gegen ihre Angreifer

Lemberg hat ein Zögling der polytechnischen Schule, Woslci⸗ kiewicz, ein neues Hinterladungsgewehr erfunden, aus dem nach seiner Behauptung, in der Minute bequem 10 Schüsse

abgegeben werden können. Dem »Czas« zufolge hat der Statt

halter von Galizien ein ihm überreichtes Gewehr der neue Construüction sehr freundlich angenommen und es an eine M litair⸗-KCommission in Pesth zur Anstellung von Schießversuchen übersandt. Großbritannien und Irland. London, 17. August Aus Dublin wird telegraphirt, daß in Kilmallock wieder ein Fenisches Arsenal mit Patronen, Gießgeräth u. s. w. entdeckt worden ist.

18. August. In Cheshire ist ein Individuum festge nommen und nach Dublin gebracht worden, welchem im

bei demselben gefunden.

Im Krystallpalast findet heute zum Besten der im deut⸗ schen Kriege Verwundeten ein großes Concert statt, zu welchem die meisten der hier verweilenden deutschen Künstler ihre Mit⸗ wirkung zugesagt haben.

In Southampton ist dem Exgouverneur von Jamaica bei seiner Ankunft von einem Theile der Bürgerschaft eine Ovation zugedacht, ein anderer Theil will durch ein öffentliches Meeting dagegen protestiren, ähnlich wie in London gleichzeitig zu einem Ehrengeschenk für ihn und zu einem Fonds zu seiner gerichtlichen Verfolgung gesammelt wird.

Frankreich. Paris, 18. August. Der heutige »Abend⸗

moniteur« meldet, daß der Kaiser in St. Cloud einem Minister⸗

conseil präsidirt habe.

Die »France« sagt, der Prinz Napoleon sei aus der Schweiz zurückgekehrt, um mit Menabrea, der hier durch nach Prag reist, zu konferiren.

Die »Patrie« meldet, daß morgen das Lager von Chalons aufgehoben werden würde, nachdem durch den Marschall Regnault die Auszeichnungen ertheilt sein werden.

Italien, Florenz, 18. August. (W. T. B.) Die »Ga⸗ zetta uffiziale« publizirt den zweiten Bericht Lamarmora’s über die Ereignisse vom 23. und 24. Juni. Ein Königliches Amnestiedekret ist erschienen.

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Türkei. Mit der Levantepost in Triest, den 18. August, eingetroffene Nachrichten aus Konstantinopel vom 11. d. melden, daß der amerikanische Gesandte in Folge einer zwischen dem Mudir und dem amerikanischen Konsul in Larnaca auf Cypern vorgefallenen Differenz Genugthuung gefordert und ge⸗ droht habe, Panzerschiffe nach Larnaca zu senden, falls seine Forderung abgeschlagen werde. V

Der preußische Gesandte hat der Pforte die Mittheilung emacht, daß die in der Türkei anwesenden Hannoveraner von jetzt ab unter preußischer Gerichtsbarkeit stehen.

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““ Rußland und Polen. St. Petersburg, 17. August. Der Belagerungszustand in den Kreisen Gorodok, Newel, Ssu⸗ rash und Welish des Gouvernements Witebsk, in den Kreisen

Gorki, Mstislawl, Klimowitschi, Tscherikow und Tschaussy des

Gouvernements Mohilew und in den Kreisen Pinstk, Mosyr,

Rjetschiza und Bobruisk des Gouvernements Minsk ist nach dem

»Wil. B.⸗ auf einen Befehl des General⸗Gouverneurs von Wilna, Kowno, Grodno und Minsk und obersten Chefs der Gouvernements Witebskt und Mohilew vom 8. August aufge⸗ hoben worden. Da hiermit sogleich die Einstellung der Thätig⸗ keit der noch in einigen Kreisen vorhandenen Militairchefs und deren militairisch⸗polizeilicher Verwaltung verbunden ist, werden die Gouverneure beauftragt, die Uebergabe der in den genann⸗ ten Verwaltungen anhängig gemachten Prozesse nebst der dazu gehörigen Korrespondenz an die Lokal⸗Kreisrichter zu veran⸗ lassen.

18. August. Ueber eine Meuterei Sibirien wird der »R. S. P. Z.« unterm 15. Juli aus Irkutsk unter Anderem Folgendes geschrieben: Die Unter⸗ bringung und Beschäftigung der nach Irkutsk verschickten Polen hatte der Verwaltung mancherlei Sorge bereitet. Endlich war man auf die Idee gekommen, sie zum Wegebau zu gebrauchen, und zum Sommer schickte man 700 Mann unter einer Bedeckung von 138 Soldaten nach der im Bau begriffenen Straße um den Baikalsee und 200 Mann auf die Jakutskische Poststraße. Am

der Polen in

2. Juli bereits tauchten allerlei wunderliche Gerüchte auf, die sich in der Hauptsache ungefähr auf folgende Thatsachen zurück⸗ führen lassen. Eine Abtheilung Polen von 50 Mann, welche zwischen den Stationen Utulikskaja und Murawjewo⸗Amurskaja arbeiteten, überfiel plötzlich das Convoi, das 8 bis 10 Mann stark war, entwaffnete es und rückte auf dem Wege zum Possolski⸗Kloster

vor. Ueberall, wo diese Meuterer durchkamen, entwaffneten die stießen zu dem

bei der Arbeit befindlichen Polen ihre Convois und zu Haufen, der auf diese Weise beständig anschwoll. Auf ihrem Wege zerstörten sie die Brücken und Telegraphen, und auf den Stationen bemächtigten sie sich der Pferde und Waffen. Der Chef der Arbeiten, Ingenieur⸗Oberst Schatz, der Oberst Tschernjajew, für besondere Aufträge dem General⸗Gouver⸗ neur attachirt, und der Jessaul Proschupinski, die auch bei den Arbeiten zugegen waren, wurden von den Polen er⸗ riffen. Der Haufe Station Possolskaja. Nach von dem Vor gefallenen schickte die Irkutsker Behörde den Major Riek mit einer Abtheilung Soldaten über den Baikal nach der Sta⸗ tion Possolskaja und den Jessaul Lissowski um den Baikal beremn. Auch aus Transbaikalien, und zwar aus Werchneu⸗ inst und Kudara, wurden Truppen gegen die Meuterer ent⸗ sendet. Major Riek ging von der Station Possolskaja aus den Polen entgegen, und es entspannen sich zwei heftige Gefechte, wobei der Chef des Militairbezirksstabes, Lieutenant Porochow, etödtet wurde. Ein Theil der Polen ergab sich, die anderen ohen in die Wälder, wo sie noch verfolgt werden. 1 Juli waren bereits 150 Mann wieder in unseren Händen. Nach den letzten Nachrichten ist die Zahl der Eingefangenen auf 480 gestiegen und die Ruhe wieder hergesteltt:..

New⸗York, 16. August. Die Convention

Amerika. in Philadelphia hat sich vertagt. Tage zusammen.) 1

Ueber diese Convention, die den Zweck hat, dem Präsiden⸗ ten bei den bevorstehenden Kongreßwahlen die Majorität zu verschaffen, wird der »Times« aus dieser Stadt vom 3. August u. A. geschrieben:

Die Vorbereitungen zu 1 tion, die am 14. hier zusammentritt, werden im ganzen Lande in ausgedehntestem Maße betrieben. Es wird die bedeutendster Versammlung werden, die seit Jahren in der Union abgehalten zu Abgeordneten gewählt. Sie wird die einflußreichsten und begabte⸗

befand sich bereits 40 Werst hinter der V Auf die erste Nachricht von dem Vor⸗ persönlich bei dem Könige Vortrag zu erstatten hatte.

Zum 14ten

V V

V

(Dieselbe war erst zwei St. Petersburg, Montag, 20. August, Mittags.

I

der großen konservativen Conven⸗

1

*

sten Amerikaner em ge und durch die Bedeutung der gegenwär⸗ tigen Krise die höchste Wichtigkeit erhalten. Da es 5 öͤffentliches Lokal in Philadelphia giebt, das groß genug wäre, um mehr als ein Fünsge⸗ der Erwarteten zu fassen, so wird eigends zu dem

wecke ein Gebäude aus Holz errichtet, bestehend aus einem ungeheuren Amphitheater, das außer 2 3000 Abgesandten 10 bis 12,000 Zuschauer zu umfassen im Stande ist. Einige Schwierigkeiten für die Organisation der Versammlung befürchtet man wegen der widerhaarigen Natur der zusammengebrachten Elemente, da viele der 85— noch vor Kurzem entweder poli⸗ tische Gegner im Norden waren oder in dem Bürgerkriege sich feind⸗ lich gegenüberstanden. Man wird versuchen, hervorragende Excon⸗ föderirte fernzuhalten, aber im Ganzen ist der Wunsch nach Har⸗ monie so stark, daß wenig ernstliche Befürchtungen für die glückliche Organisitrung gehegt werden. Generalmajor John A. Dir wird wahrscheinlich zum Präsidenten gewählt werden und hofft man bis zum 1. September die Organisirung der Convention zu Stande zu bringen. (Wenn, wie das neueste Telegramm meldet, die Convention sich schon nach zwei Tagen vertagte, so muß es doch wohl mit der Organisirung Schwie⸗ rigkeiten gesetzt haben.)

Nach den lesten nicht telegraphischen New⸗Yorker Berichten aus Mexiko hatte Carvajal, der in Matamoras kommandirt, eine Zwangsanleihe ausgeschrieben. Die Franzosen machten Vorbereitungen, um gegen Matamoras zu operiren. Kaiser Maximilian hatte die Güter Santa Anna’'s konfiszirt. Eine Depesche aus San Francisco vom 2. meldet, daß unlängst eine bewaffnete Expedition von 200 Mann mit vielem Mate⸗ rial aus Unter⸗Kalifornien nach Sonora abgegangen. Eine Anzahl amerikanischer Offiziere soll dieselbe begleitet haben, um in Sonora die Führung einer Macht von 5000 Mann, die dort organisirt werden soll, zu übernehmen.

Nachrichten aus Mexico zufolge haben die Republikaner am 22. Juli vor Acapulco eine schwere Niederlage durch die Kaiserlichen erlitten. b

Der Generalstatthalter von Canada hat dem canadischen Parlamente eine Mittheilung des Kolonialministers zugestellt, welche Milde in der Behandlung der gefangenen Fenier empfiehlt.

vil⸗Kommissar Frhr. v. Patow ist nebst Familie hier getroffen. Der hier eingetroffene »Staatsanzeiger für Württemberg erklärt die Gerüchte, wonach das längere Verbleiben des Kriegs⸗ ministers v. Hardegg in Berlin mit Unterhandlungen zwischen Württemberg und Preußen in Zusammenhang stehe, für un⸗ begründet;, dasselbe sei vielmehr nur durch die bevorstehende Auswechselung der Ratificationen, sowie durch die Sicherstellung der Kriegskosten⸗Entschädigung veranlaßt worden. Freiherr v. Varnbüler sei abgereist, weil er über den Friedensvertrag

Wien, Sonntag, 19. August. (Ueber Paris gekommen.) Die »Debatte« theilt unter Reserve mit, daß die Wiederauf⸗ nahme direkter Unterhandlungen zwischen dem Papst und dem

2¾½ 5 N 8 ( 8 8 nsSroRo König Victor Emanuel bevorstehe. ehtn

Paris, Montag, 20. August, Morgens. „Moniteur« meldet, daß der Kaiser gestern nach Paris ge⸗ kommen ist, um der Kaiserin von Mexiko einen Besuch abzu⸗ statten. Der Kaiser, welcher überall mit Zuruf empfangen wurde, promenirte vor der Rü⸗

im Bois de Boutoghch“

hier eingetroffenen Berichten aus Irkutsk haben an tausend

„F üe verbannte Polen einen Aufstand erregt, die Offiziere mißhan⸗

delt und mehrere Russen getödtet. Die Aufständischen sind in die Wälder geflüchtet und werden verfolgt.

In Sukumkale (Transkaukasien) sind in Folge eines durch die direkte Steuererhebung entstandenen Aufruhrs ein

V 1 4 V 1— iziere getödtet worden; die Stadt wurde worden, in allen Staaten wurden die hervorragendsten Männer Oberst und mehrere Offiziere g 8

von den Abchasen theilweise in Brand gesetzt. 1