*8 8 8 1“ A“ 8 Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 10. September. Seine Majestät der König empfingen die Vorträge des Civil⸗Kabinets und des Wirklichen Geheimen Ober⸗Regierungs⸗Raths Costenoble, und demnächst des Militair⸗Kabinets im Beisein des Generals der Infanterie, Chefs des Generalstabes der Armee, Freiherrn von Moltke. Um 2 ½ Uhr begaben sich Se. Majestät der
König nach dem katholischen Krankenhause, wo Verwundete
und Kranke der Armee, so wie Pflegebedürftige aus der Civil⸗ Bevölkerung Berlins liegen, und von dort nach dem Elisa⸗
beth⸗Krankenhause, wo Se. Majestät Allergnädigst geruhten, den Neubau sehr genau in Augenschein zu nehmen, nachdem
Allerhöchstdieselben die Kranken und Verwundeten besucht hatten. Der Minister⸗Präsident hielt Sr. Majestät Vortrag. — 11. September. Se. Majestät der König begaben
Allerhöchstsich um 8 Uhr nach Potsdam, wurden am Bahnhof
von einer Deputation der Behörden der Stadt, an deren Spitze der Oberbürgermeister Beyer Sr. Majestät eine Anrede hielt, empfan⸗ gen, (S. Potsdam) und besichtigten auf dem Lustgarten die Ersatz⸗
truppen der Garnison, s
Regiment und die erste reitende Garde⸗ Batterie. Nach dem Militair⸗Vortrag im Potsdamer Stadtschloß begaben sich Se. Majestät der König nach Schloß Babelsberg, von wo Allerhöchstdieselben um 3 ½ Uhr nach Berlin fuhren. Um 4 ½ Uhr hatten Se. Majestät ein Diner bei dem Staats⸗Minister
von Mühler angenommen, und brachten den Abend bei
Allerhöchstihrem General à la suite, dem General⸗Lieutenant
von Boyen, zu. — 12. September.
Sitzung des Abgeordnetenhauses fortgesetzt.
Nachdem in der gestrigen Sisnn noch der Abgeordnete
Corlage und der Abge⸗ ordnete Dr. Löwe für dieselbe gesprochen hatten, wurde die General⸗Debatte, welche der Referent „Abgeordnete Twesten,
von Gerlach gegen die Kommissions⸗
kurz resumirte, geschlossen und die Sitzung auf heute vertagt.
Präsident von Forckenbeck eröffnete die Verhandlungen mit V
geschäftlichen Mittheilungen, wonächst in die Spezial⸗Debatte eingetreten wurde. Gegen den §. 1 der Kommissions⸗Vorlage sprachen die Abgeordneten Schulze (Berlin), Dr. Virchow, für
denselben die Abgeordneten Dr. Achenbach, John (Labiau),
Dr. Waldeck. ““
Der Präsident des Staats⸗Ministeriums, Graf von Bismarck, nahm im Laufe dieser Diskussion mehrere Male das Wort zur Darlegung der Ansichten der Staats⸗Regierung. Bei der hierauf erfolgten Abstimuiung wurden die §S§. 1 bis 11 nach den Vorschlägen der Kommission angenommen. Ueber den §. 12 fand beim Schlusse des Blattes die Diskussion noch statt.
Potsdam, den 11. September. Die zu heute vor 8 Tagen befohlene Besichtigung der hier während der Dauer des settän G“ formirten Ersatz⸗Truppentheile durch Seine Ma⸗ jestät den
laubniß gebeten, Seine Majestät den König nach Allerhöchst⸗ dessen Rückkehr aus dem siegreichen Feldzuge zu begrüßen, hatten diese Begrüßung vertagen müssen. Heute hat indessen dieselbe stattgefunden, nachdem Seine Majestät der König am vorgestrigen Tage den Oberbürgermeister Beyer auf Schloß Babelsberg em⸗ pfangen haben. Während die Truppen sich im Lustgarten aufstellten,
lichen Empfangszimmer des Bahnhofsgebäudes vollzählig ver⸗
thuenden Flügel⸗Adjutanten Major Graf Lehndorff begleitet, um 49 Uhr mit dem Salon⸗Wagen des 8⸗Uhr⸗Zuges von Berlin eintraf. Beim Eintreten in das Empfangzimmer, redete der Ober⸗ bürgermeister Geheimer Rath Beyer Se. Majestät an: »Allerdurchlauchtigster König, Allergnädigster König und Herr! Geruhen Ew. Königliche Majestät vor Allem den ehrfurchts⸗ vpollen Ausdruck unseres tief empfundenen Dankes für die hohe Gunst des uns huldreichst ““ Empfanges in Gnaden auf⸗ 1 e Es sind die hei 8
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ind heiligsten Gefühle der treuesten Liebe und erehrung und des freudigsten Dankes, die Ew. Königlichen Majestät
ster Unterthänigkeit entgegentragen. Der allgütige Gott, der über Preu⸗ ßen stets so gnädig gewaltet, er hat an Preußen von Neuem Großes⸗ Herrliches gethan. Ihm bringen wir vor Allem inbrünstigen Dank⸗ — Dank, daß er Ew. Königlichen Majestät theures Haupt in den schweren Gefahren des Krieges gnädig behütet und daß er Ew. Königlichen Majestät in dem Kampfe den Sieg verliehen hat, in welchem Ew. Königliche Majestät für Preußens gutes Recht, ja für seine Existenz nur noth edrungen eingetreten waren. Und mit diesem Dankgefühl heben unsere Herzen sich zugleich zu Ew. Königl. Majestät, die Sie als ein rechtes Werkzeug Gottes, durch seine Gnade erkoren
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o wie das einmarschirende 2. Garde⸗Ulanen⸗
Die Berathung des Kommissions⸗ V berichts über den Entwurf eines Wahlgesetzes für den Reichstag des norddeutschen Bundes wurde in der heutigen (17.) Plenar⸗
önig war abgesagt worden, und auch der Magistrat V
und die Stadtverordneten von Potsdam, welche um die Er⸗ 1 n Bah „P 1 den Lustgarten am Schlosse, wo bereits unter dem Kommando
des Oberst⸗Lieutenants v. Wedell (inactiv), zur Zeit Com⸗
1. und 3. Garde⸗Ulanen⸗Regiments.
nend auszusprechen geruhten. Nach dem
worden sind, diese neuec, große, zukunftsreiche Zeit über Preußen, über Deutschland heraufzuführen! Ueberwältigend ist der Eindruck alles dessen, was in so kurzer Spanne Zeit geschehen, unfaßbar auch die ganze, volle Bedeutung der sich entwickelnden weltgeschichtlichen Begebenheit, unenthüllt, welche neue Prüfungen und Gefahren vielleicht die nächste Zukunft schon in sich trägt. Eines aber ist — so hoffen wir — unverlierbar gewo
nen: fest geeint mit seinem Könige steht wieder Preußens Volk in alter Liebe und alter Treue! Fest auf Gottes Gnade vertrauend, können wir dem Kommenden darum getrost entgegensehen. Diese göttliche Gnade wolle Ew. Königliche Majestät auf allen Ihren
Wegen auch ferner segnen. Das ist unser heißes Flehen! —
Se. Majestät geruhten darauf zu erwiedern:
— „Ich danke Ihnen, daß die Vertreter der zweiten Residenz⸗ stadt Mir durch Ihren Mund wiederholen, was Sie bereits bei Meiner Rückkehr aus dem Felde in einer Adresse an⸗ Mich ausgesprochen. Jay! es war eine große Zeit, die wir gemeinsam durchlebt, glorreich für unser Vaterland Preußen, und hoffentlich segensreich für unser weiteres Vaterland, Deutschland! Es ist Mir in Meinem hohen Alter sehr schwer geworden, das Wort: »Krieg!« auszusprechen. Krieg gegen einen alten Bundesgenossen, der seine berechtigte Stellung in Deutschland hatte, zu dessen altem Fürstenhause Ich viel⸗ fache Beziehungen hatte; — es ist Mir doppelt schwer ge⸗ worden, weil Ich die Opfer kannte, welche Ich Meinem gan⸗ zen Volke auferlegen mußte; aber Ich bin herausgefordert worden und mußte den Kampf annehmen. Daß Ich es mit Vertrauen konnte, verdanken wir dem Instrumente, durch welches uns allein der Sieg verliehen wer⸗ den konnte, — der Armee! — die Ich sorgfältig vor⸗ bereitet hatte, um ihr im Augenblicke der Gefahr ver⸗ trauen zu können. Auf den Grundlagen fortbauend, welche Meine beiden Vorfahren gepflegt, habe Ich Mich nicht in der Ueberzeugung beirren lassen, daß Preußen einst eines starken und wohlgeübten Heeres bedürfen würde, um jedem anderen, vielleicht stärkeren und wohlgeübteren Heere zu widerstehen, welches unsere Existenz bedrohen könnte. — Vier Jahre ist Mir die gewissenhafte Arbeit an dieser Aufgabe — eine Lebensaufgabe für Mich, wie für den Staat — verbittert worden; aber der Erfolg hat gezeigt, daß Arbeit und Opfer
icht vergebens gewesen sind. Es war der Kampf zweier
leich wohlgeübter, ebenbürtiger Heere und darum erkenne Ich, in der für uns glücklichen Entscheidung, den Finger der Vorsehung, der sichtbar mit dem Werke ist, welches wir theils schon vollendet, theils noch vor uns haben, vielleicht, wie Sie sehr richtig sagen, — sogar erst nach noch weiteren Prü⸗ fungen für Mich und für Sie, zu einem glücklichen Ende führen werden!
Darum erfreue Ich Mich der Gesinnungen und Verhei⸗ ßungen, welche die Vertreter der Städte neuerdings bei ver⸗ schiedenen Gelegenheiten gegen Mich ausgesprochen und denen auch Sie, Meine Herren, sich heute angeschlossen. Auf Sie,
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wwie auf die Vertreter aller Städte und Gemeinoen Meines Landes muß Ich zählen können, um die Aufgaben zu lösen, die uns noch bevorstehen.«
— —
Nach Entlassung der städtischen Behörden, stieg Seine Majestät auf dem Bahnhofe zu Pferde und begab sich in
mandeur der Ersatz⸗Escadron des Garde⸗Corps, an Stelle des Generals Grafen von der Goltz, die Truppen sich dem Schloß und Marstall gegenüber, im Haken aufgestellt hatten. Das Ersatz⸗Bataillon des 1. Garde⸗Regiments zu
hatten sich die städtischen Behörden in Amtstracht in dem König⸗ Fuß mit dem Musik⸗Chor der Musikschule des großen
hiesigen Waisenhauses. Die Ersatz⸗Compagnie des Garde⸗Jäger⸗
sammelt, als Se. Majestät der König, von dem dienst⸗ Bataillons und die in ein Regiment formirten Ersatz⸗Escadrons
des Regiments des Gardes du Corps⸗, des Garde⸗Husaren⸗, Se. Majestät wurde am Eingange in den Lustgarten von den Prinzen Karl und
Friedrich Karl Königlichen Hoheiten, dem Feldmarschall Grafen Wrangel, dem Kaiserlich russischen Militair⸗ Bevollmächtigten mandanten von Potsdam, Obersten von Randow, Di⸗ rektor des begrüßten die Truppen und nahmen, an der Aufstellungsfront
Grafen Kutusow, dem zeitigen Kom⸗ roßen Militair⸗Waisenhauses u. s. w. empfangen,
herab reitend, die Honneurs ab, worauf der Vorbeimarsch bei⸗
8 8 1 * 27 9 - V1 1 3 . 8 1 9 2 2 3 7 wir, zugleich im Namen der gesammten Bürgerschaft, in ehrerbietig, der Infanterie in Zügen und der Kavallerie ebenfalls in Zügen
folgte. Für die Kürze der Zeit, welche diese Truppentheile auf die Ausbildung ihrer Ersatzmannschaften verwenden konnten, war die Haltung, Handhabung der Wasse und Bewe⸗ ung durchaus zufriedenstellend, worüber Seine Majestät er König sich — dem Vernehmen nach — anerken⸗ b Vorbeimarsche mußten die Mannschaften sämmtlicher Ersatz⸗Escadrons einzeln und im Schritt bei Sr. Majestät vorbeireiten. Als nach Been⸗
digung der Besichtigung die Meldung kam, daß das zweite
Allerdurchlauchtigster König!
Munitions⸗Kolonne war eben s jenige des 2. Regiments am Sonnabend. Um 92 Uhr begrüßte der Kommandant, General v. Böhn, in einer herzlichen kräf⸗ tigen Ansprache das vor dem Empfangsgebäude aufgestellte Füsilier⸗Bataillon Namens des ganzen braven 14. Regiments und schloß mit einem dreimaligen Hurrah auf Se. Majestät den König. Darauf erfolgte der Einzug.
dem die Mannschaften die Waggons verlass Mainzerthore formirt hatten, stellte der kommandirende General dem Sber⸗Präsidenten die Truppen als würdige Repräsentanten des 8. Armeecorps in den letzten Schlachten in Böhmen und Maähren mit begeisterten Worten vor, indem er besonders den rheinischen Truppen volles Lob wegen ihrer mus tung spendete. Der stellvertretende Bürgermeister hielt ebenfalls eine herzliche Anrede und schloß mit einem »Hoch auf die rhei⸗ nischen Truppen.« Hunderte von Kränzen überschütteten die in die Stadt marschirenden Truppen, bewillkommmnet von dem Jubelrufe der ganzen Bevölkerung. Gegen §8 Uhr Abends traf auch das Füsilierbataillon desselben Regiments mittelst Extra⸗ zuges hier ein; dagegen verließ uns heute auch das hier in Garnison gestandene Schwarzburg⸗Sondershausensche Bataillon, um in seine Heimath zu gehen.«
Ztg.)
3 Garde⸗Allanen⸗Regiment, (Garnison Berlin) so eben bei seiner Rückkehr aus dem Felde vor Potsdam eingetroffen sei, begab sich Se. Majestät über die lange Brücke zu dem einrückenden
Regimente und begrüßte dasselbe in huldreichster Weise.
— Es treffen nachstehende Truppentheile von der Division
von Alvensleben hier ein: 8* Am 12. September 18 1. Garde⸗Ulanen⸗Regiment im Kasernement bis incl.
19. in Potsdam gegen 11 Uhr Vormittags. Am 13. September
1. Garde⸗Dragoner⸗Regiment, davon: Stab und 3 Es⸗ cadrons in Potsdam, 1 Escadron in Glienicke,
Stolpe und Neuendorf bis incl. 19.
Vom 1. Garde⸗Regiment z. F. der Rest des 4. Bataillons,
Vom 2. Garde⸗Regiment z. F. das 4. Ba⸗] taillon, Vom 4. Z11u.“ z. F. da Brigade⸗Stab. Am 14. September 2. reitende Garde .. Amn 16 Seember 8 Branchen und Lazareth in Potsdam bi Am 18. September 2. Garde⸗Dragoner⸗Regiment, davon: Stab in Pots⸗ dam, 2 Escadrons in Alt⸗ und Neu⸗Langerwisch unnd Michendorf, 1 Escadron in Saarmund und Bergholz, 1 Escadron in Nudow, Drewitz und 4. brandenburgisches Infanterie⸗Regiment Nr. 24 in Potsdam und hat einen Tag Ruhe. Posen, 11. September. (Pos. Z.) Der Generalstab des V. Armee⸗Corps ist gestern bereits hier angekommen. Sein Eintreffen war vorher nicht bekannt geworden, er wurde daher mur vom Stadt⸗Kommandanten, General von Alvensleben, auf dem Bahnhofe empfangen.
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o herzlich und feierlich, wie Ler⸗
Coblenz, 10. September. Gestern gegen 6 Uhr rückte der
Stab und das erste Bataillon des 29. Infanterie⸗Regiments in unsere Stadt. der kommandirende General des 8. Armeccorps, Herwarth v. Bittenfeld, mit großem Generalstabe, der Oberpräsident, die Spitzen der Civil⸗ und Militairbehörden, so wie der stellver⸗ tretende Bürgermeister nebst Gemeinderäthen eingefunden. Nach⸗ tungen für den Empfang von Prinz Öund Prinzessin
Zur festlichen Begrüßung derselben hatten sich
—
en und sich am
terhaften Hal⸗
Schleswig⸗Holstein. Tlensburg, 10. September. Per Dampfschiff *2 enrade« und »Vidar⸗ amen heute resp. 60 und 150 Mann Artilleristen und Pioniere
von Sonderburg hier an und wurden hier einquartirt. Dieselben gehören zu der entlassenen Mannschaft und setzen morgen ihre Reise nach dem Süden weiter fort.
Hannvover, 11. September. Die »N. Hann. Ztg.« ent⸗
hält folgende Bekanntmachung:
»Auf Grund des bis jetzt noch fortbestehenden Kriegszustandes
wird hiermit verordnet was folgt: Für jede bei Exzessen gegen die öffentliche Ruhe und Ordnung entstehende Beschädigung von Staats⸗ und Privat⸗Eigenthum haftet, falls der Schuldige nicht aus⸗ zumitteln oder zahlungsunfähig ist, die betreffende Geme nde
Hannover, den 10. September 1866. “ Der General⸗Lieutenatkt und General⸗Gouverneur des Königreichs Hannover. Voigts⸗Rhetz.«
18
( auf einen
der Mannschaft der Artillerie⸗Abtheilung, welche während der
Emden, 10. September. (Ostfr. Z.) Die A aee, b (OOstfr. Z. nkunft Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Adalbert von Preußen dunß wie
wir hören, heute Nachmittags gegen 4 Uhr erwartet.⸗ Der
»Basilisk« ist heute Morgen nach der Rhede beordert, um den Prinzen hierher zu führen. Wie es heißt, beabsichtigen die Phen Gas 1a ekvse einer Deputation den hohen Gast zu empfangen. Die ganze Stadt prangt im schönste V Maggenschmuck. e 8 Hamburg., 11. September. (H. N.) Der Oberpräsident für Schleswig⸗Holstein, Baron von Zcder. Brerznase ist augenblicklich in Altona anwesend und ließ sich gestern Vor mittag das ganze Ober⸗ und Unter⸗Personal der Polizei durch den Polizeimeister von Fischer⸗Benzon vorstellen.
8
V
V Sachsen. Dresden, 11. September. Das heutig
»Dresdner Journal« sagt: Die Friedensverhandlungen mi
Sachsen haben zwar in Berlin begonnen, doch sind authentische
Nachrichten über den Gang derselben nicht eingetroffen. Hessen. Mainz, 10. September. Dieser Tage soll
e V das 19. Regiment, welches in Zukunft einen Theil unserer Besatzung bildet, hier einziehen und sofort in die Kaser⸗
nen verlegt werden. Nach dessen Einzug sollen die 20Oer abmarschiren. — Heute verließen uns die letzten Oester⸗ reicher, etwa 100 bis 120 Mann, unter Leitung eines Offiziers, nachdem gestern die übrigen noch hier zu⸗ rückgebliebenen Bayern die Festung Mainz verlassen hatten. Bis jetzt befinden sich noch österreichische Verwaltungsbeamte hier, die indessen nur noch kurze Zeit hier verbleiben werden.
V Baden, Karlsruhe, 10. September. Durch großher⸗ zoglichen Befehl vom 7. d. M. ist der Oberst Delorme, Kom⸗ mandant des großherzoglichen Besatzungskontingents der Festung Rastatt, zum Kommandanten dieser Festung ernannt. Ferner hat der Großherzog sämmtlichen Offizieren, Kriegsbeamten und der Mannschaft der Felddivision, welche den diesjährigen Feldzug mitgemacht, so wie den Offizieren, Kriegsbeamten und
Einschließung von Mainz einen Theil der dortigen Besatzung
bildete, die Felddienst⸗Medaille, wie solche durch höchsten Befehl
b — . . von 2 2 30 iste 1 Ho Fri , Srettin, 11. September. (Stett. Ztg.) Der heutige Ein⸗ mü 27. Januar 1839 gestiftet wurde, als Erinnerungszeichen
zug des 14. Infanterie⸗ und des 2. Artillerie⸗Regiments nebst verhen.
Württemberg. Stuttgart, 1I1. September. Der hutig, »St. A. f. W.« veröffentlicht amtlich eine Königliche zerordnung, betreffend die Einberufung der Stände Versammlung auf den 25. September, wie bereits tele graphisch gemeldet wird. Ferner wird eine Königliche Verord⸗ nung publizirt, wonach das in Kraft der Verordnung vom 9. Mai d. J. bestehende Verbot der Ausfuhr von Pferden über die Zollvereinsgrenze vom 8. September an außer W 1 1“ J1X1“ “
sameit tritit.
Großbrite
8
annien und Irland. London, 10.
tember. Als Vertreter des Ministeriums bei der Königin ist der Kriegsminister General Peel durch den Minister des In
nern, Walpole, abgelöst worden. In Frogmore⸗Houseée im Windsorparke werden Vorberei⸗
Christian getroffen.
Die Reformliga hat während des ersten Jahres ihres Bestehens in den 20 hauptstädtischen und circa 50 provinziellen Abzweigungen 600 Meetings veranstaltet und über 100,000 Exemplare von Adressen, Cirkularen und andern Veröffent⸗ lichungen vertheilt.
Frankreich. Paris, 10. September. Gestern hat, wie der »Moniteur« anzeigt, der Kaiser den außerordentlichen Ge⸗ sandten des Schahs von Persien in Audienz empfangen und das Schreiben seines Souverains entgegengenommen.
8 »Moniteur« veröffentlicht heute das Budget⸗Gesetz pro 1867.
Auch bringt dasselbe Blatt den ersten Artikel des Akademikers
Nisard über den 2. Band der Geschichte von Julius Cäsar.
- 11. September. Die »Patrie« konstatirt die Nothwen⸗ digkeit einer schnellen Lösung der Fürstenthümerfrage durch Anerkennung des Fürsten Carl als erwählten Souverains Ru⸗ mäniens. Die von der Pforte für die Anerkennung gestellten Bedingungen seien unannehmbar. Es sei nothwendig, daß eine Transaction zu Stande komme, welche bei Aufrechterhaltung
der Suzerainetät der Pforte den Prinzen Carl als erwählten
Souverain anerkennt. Dies würde den Schatten der orientali⸗ schen Frage, welcher über Europa schwebt, verschwinden machen
denn es könnten sich die Ereignisse auf Kandia mit serbischen und montenegrinischen Agitationen kompliziren. Europa be⸗
dürfe der Lösung. Wenn dieselbe zu lange verzögert würde, so
würde nichts mehr das Zaudern der Großmächte rechtfertigen, mit der Anerkennung des Fürsten Carl als Souverain Ru⸗ mäniens vorzugehen.
Wie die »Patrie« ferner
„ würden verschiedene au