1866 / 236 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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„Hauptkasse mittelst besonderer Eingabe Die Beförderung der Talons oder der Staatsschuldscheine an die Regierungs⸗Hauptkassen (nicht an die Kontrolle der Staatspapiere) erfolgt durch die Post bis zum 1. August

1867 portofrei, wenn auf dem Couverte bemerkt ist: Talons von Staatsschuldscheinen (beziehungsweise Staatsschuldscheine) zum Empfange neuer Coupons:

Werth Thlr.«

Mit dem 1. August 1867 hört die Portofreiheit sowohl für die Einsendung der Talons, wie für die Uebersendung der neuen Coupons auf.

Für solche Sendungen, die von Orten eingehen oder nach Orten bestimmt sind, welche außerhalb des preußischen Post⸗ bezirks, aber innerhalb des deutschen Postvereinsgebietes liegen, kann eine Befreiung vom Porto nach den Vereinsbestimmungen nicht stattfinden. 8 11163“ Berlin, den 24. September 1866.

Haupt⸗Verwaltung der Staatsschulden. Gamet. Löwe. Meinecke.

die betreffende Regierungs einzureichen.

Verzeichniß der Vorlesungen und praktischen Uebungen; welche im Wintersemester 1866/67, vom 15. Oktober d. J. an in der hiesigen Königlichen Thierarznei⸗Schule ge⸗

824 Eöö“ b

1] Der Herr Geheime Medizinal⸗Rath; Direktor und Professor Dr. med. G urlt wird täglich von 12 bis 1 Uhr über die Ana⸗ tomie der Haussäugethiere und Mittwoch, Freitag und Sonn⸗ abend, von 1—2 Uhr, über pathologische Anatomie Vorlesungen halten. Derselbe leitet außerdem die praktischen Uebungen in der Zootomie, welche täglich des Vormittags und mit Ausnahme von Mittwoch und Sonnabend auch des Nachmittags stattfinden. Unter seiner Leitung geschehen die Sectionen der in den Kranken⸗ ställen gefallenen Thiere, bei welchen derjenige Lehrer anwesend

sein wird, in dessen Krankenstalle das Thier gefallen ist.

Herr Professor Dr. med. Hertwig wird täglich von 7 bis 8Uhr von 4 bis 5 Uhr Nachmittags, über den ersten Theil der Chirurgie, Opera-⸗

Außerdem wird derselbe, 1 von hochgestellten Persönlichkeiten empfangen.

Morgens, und Montag, Freitag und Sonnabend, tionslehre und Geburtshülfe lesen. d der mit Zuziehung von Eleven der Anstalt, erkrankte Hausthiere

(mit Ausnahme der Pferde und Hunde) sowohl in hiesiger Re⸗

sidenz, als im Teltowschen und Niederbarnim'schen Kreise, in den Ställen ihrer Besitzer, auf Verlangen thierärztlich und ohne Entgeld behandeln.

Herr Professor Dr. bhilos. Erdmann wird Montag, Dienstag 8 A. über die Grundlehren der Landwehr und Kriegsreserve, etwa 1000 Mann an der Zahl!, entlassen und geht

und Donnerstag von 11 bis 12 Uhr, Physik und Chemie Vorträge und Repetitionen halten. Dienstag, Mittwoch Chemie und Pharmazie der Apotheke der Schule täglich ertheilen.

Herr Lehrer Dr. philos. Spinola wird täglich von 11 bis 12 Uhr über den ersten Theil der speziellen Pathologie und Therapie Vorträge halten. Täglich des Morgens von 10 bis 11 Uhr und des Nachmittags von 3 bis 4 Uhr ertheilt derselbe den praktischen Unterricht über die zur Anstalt gebrachten kranken Hunde und kleineren Hausthiere und wird Montags und Don⸗ dene; von 8 bis 10 Uhr die chirurgischen Operationsübungen leiten.

meister, wird Montags und Freitags, Nachmittags von 4 bis

5 Uhr, über Hufbeschlag Vorträge halten und die praktischen

UAebungen in den Schulschmieden täglich leiten.

(6“ Departements⸗Thierarzt und Lehrer Koehne wird Mon⸗ tags unb Freitags, Nachmittag von 5 bis 6 Uhr, und Don⸗

nerstags Vormittag von 7 bis 8 Uhr Vorträge über Encyklopädie und Geschichte der Thierheilkunde halten. Ferner wird derselbe, Montag, Dienstag, Mittwoch,

8 bis 9 Uhr Morgens über allgemeine Pathologie und Therapie

esen. Außerdem wird derselbe die praktischen Uebungen in den

; des Vormittags von 9 bis 11 Uhr und des

achmittags von 3 bis 4 Uhr täglich leiten.

5) Der Vorsteher der T hierarzneischulschmieden, Herr Lehrer Hoff⸗

stteag von

ucht Vorträge halten und wöchentlich einmal an geeigneten

tunden klinische Demonstrationen bei den der Schule gehörigen

Hausthieren halten und bei Leitung der zootomischen Uebungen assistiren. err Kreis⸗Thierarzt und Repetitor Albrecht wird Montags, Dienstags und Donnerstags von 7 bis 8 Uhr über den zweiten Theil der speziellen Pathologie und Therapie, und Montag und Freitag von bis 6 Uhr und Sonnabend von 7 bis 8 Uhr Morgens über Arzneimittellehre Repetitionen halten. wird den klinischen Lehrern afsiftiren. Zugleich wird hiermit bekannt gemacht, daß diejenigen, welche die Aufnahme als Civil⸗Eleven zum bevorstehenden

wünschen, sich bis zum 14.

ʒ und Donnerstag, von 4 bis 6 Uhr Nachmittags, über lesen und den praktischen Unterricht in b. 1 b eintreffen und das Regiment durch Verwendung nassauischer

4 Wagen mit schwer verwundeten preul

V seakee ist. Derselbe samsten Pflege empfohlen wurden, wo der Ho

den Wintersemester Oktober bei der Direction der Anstalt

u melden und ihre Befähigung dazu rch den Nachweis der Reife w 1 eines Gymnasiums oder ben. elben Klasse einer 9 Ordnung oder für die Prim einer Realschule zweiter Ordnung oder endlich durch das Abgangs⸗ zeugniß der 8 einer zu gültigen Abgangsprüfungen berechtigten höheren Bürgerschule darzuthun haben. 8 . Ausländer, die den ganzen Kursus hier nicht absolviren, können auch bei geringerer Vorbildung recipirt werden; auch steht solchen Indivi⸗ duen, die nur an einzelnen Vorlesungen und praktischen Uebungen als Hospitanten Theil nehmen wollen, der Zutritt gegen Entrichtun des üblichen Honorars, ohne Nachweis ihrer Schulbildung frei. 8 Berlin, den 27. September 1866. Königliche Thierarzneischul⸗ Direction.

ür die erste Abtheilung der Secunda Realschule erster

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Zu der von des Fürsten zu Hohenzollern⸗Hechingen Hoheit beschlossenen Verleihung des Ehrenkreuzes erster . lasse des Fürstlich Hohenzollernschen Hausordens an den kommandiren⸗ den General des 5. Armee⸗Corps, General der Infanterie

von Steinmetz, Allerhöchstihre Genehmigung zu ertheilen.

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1439 8h

II1116“ Preußen. Schloß Babelsberg, 27. September. Se. Majestät der König empfingen gestern die Vorträge des Civil⸗Kabinets und des Ministers von Selchow, so wie die Meldungen der Generale von Herwarth l. und II. Um 3 Uhr hatten Se. Majestät eine Einladung zu dem Diner angenom⸗ men, das die Stadt Potsdam dem Offiziercorps der zurück⸗ gekehrten Garnison gab, und zu dem auch sämmtliche an⸗ wesende Königliche Prinzen erschienen waren. Heute nahmen Se. Majestät der Konig den Vortrag des Kriegsministers des Generals von Podbielsky und des Militair⸗Kabinets ent⸗ gegen, und demnächst die persönliche Meldung des General⸗ Adjutanten Prinzen Holstein, des Generals der Infanterie Freiherrn von Moltke, der General⸗Lieutenants von Stahr und von Goeben, des Generals von Blumenthal und des Grafen zu Stolberg Erlgucht, Präsidenten des Herrenhauses. Anklam, 26. September. (Stett. Ztg.) Mit dem Mit⸗ tagszuge passirte der Ministerpräsident Graf Bismarck un⸗ sere Stadt, um, wie wir hören, sich nach Carlsburg zu begeben. Derselbe wurde auf dem mit Flaggen geschmückten Bahnhofe - 1 er In das auf ihn ausgebrachte Hoch stimmten alle Anwesenden ein. Beim Ah⸗ fahren des Zuges erschallten noch kräftige Hurrahs. Wiesbaden, 25. September. (Fr. J.) Heute wurde die unter dem Füsilier⸗Regiment Nr. 36 befindliche Mannschaft der

ent morgen früh 7 Uhr per Eisenbahn in die Heimath. An deren Stelle sollen morgen zum Dienste ausge bildete Rekruten, etwa 1500 Mann, von Halle kommend, hier

Jäger, des Restes der ursprünglichen Kriegsmannschaft und der erwähnten Rekruten wieder komplettirt werden.

Frankfu rt a. M., 27. September. Auf der Main⸗Weser⸗ bahn sind gestern durch Entgleisung eines Waggons eine Frau getödtet, drei Personen erheblich und andere minder schwer ver⸗ letzt worden. Hinter dem entgleisten Wagen befanden sich 1 mit schwe x 1 ßischen Soldaten, welche auf dem Geleise blieben, so daß deren Insassen ohne Verletzun⸗ gen davonkamen. Die Ursache der Enkgleisung ist noch nicht bekannt geworden.

Schleswig⸗Holstein. (H. N.) Je näher das Ende

standes unseres Landes heranrückt, desto mehr konsolidiren sich

Flensburg, 26. September. des bisherigen provisorischen Zu⸗

unsere Verhältnisse und desto ruhiger und zuversichtlicher wird Donnerstag und Freitag von die allgemeine Volksstimmung. s daß unter der Landbevölkerung die bisherige Furcht vor dem

Militairdienst nach preußischem Muster fast

Besonders bemerkenswerth ist, bienst 1 1 geschwunden ist sere Stimmung hat außerdem auch schon die gute Folge

Diese bes

b r. 1ag. 1 gezeigt, daß die bisher r 2 S io r ird 7) Der Lehrer Herr Muͤller wird Montag, Dienstag und Donner⸗ gezeigt, daß her ruhende Speculation wieder wach wirn 4 bis 5 Uhr über Rindvich⸗, Schaf⸗ und Schweine⸗

wodurch unserem Lande neue Einnahmequellen zufließen müssen. Oldenburg, 26. September. (Wes. Ztg.) Der Grozß⸗

herzog hat in einer heute veröffentlichten Bekanntmachung seine Freude

und seinen Dank ausgesprochen für den so über⸗ aus freundlichen und herzlichen Empfang, der den Truppen bei ihrer Rückkehr in die Heimath in Stadt und Land zu Theil 8 Nach einem den verwundeten Kriegern im hie⸗

igen Hospitale abgestatteten Besuche, bei dem dieselben der sorg⸗ unsten - sind der Großherzog um die Großherzogin vorgestern wieder nach Eutin zurückgekehrt⸗ bis zum Eintreten der unfreundlichen Jahreszei

Begehn wird. Der Minister von Rössing verweilt no⸗

Inem in der Schloßkirche abgehaltenen liturgischen Gottesdienste

Mannschaft ist Niemand gerettet.

heute in Prag ein. *b evo igte ensverhandlungen, Minister von Friesen, ist in verflossener

nächsten Tagen nach Berlin zurt

Marquis Turgot keinen Nachfolger in

Vertretung, und geheime Abstimmung, zu agitiren. Versammlung form⸗League; wirkung bei der Organistrung von Zweigvereinen im lands und erklärt hiermit und dem vollziehenden Ausschusse der Reform⸗League in London. Die Versammlung bezeigt ihren warmsten Dank dem Right Hon. W. E. Gladstone, J. Bright Freunden, die während der letzten Parlaments⸗Diskussionen den Cha⸗ rakter des Volkes vertheidigten spricht ferner fähigung Herrn J. Bright's, des Volkes Sache in den bevorstehenden parlamentarischen Kämpfen zu vertreten.⸗«

g Mecklenburg. chwerin, 27. September. (Mecklenb. Gestern Mittag versammelten sich die Landstände nach

im Großherzoglichen Schlosse, und traten darauf im Thron⸗ aale zusammen, wo Se. Königliche Hoheit der Großherzog zur Eröffnung des Landtages folgende Worter sprach: „Getreue Stände von Ritter⸗ und Landschaft!

Ich habe Sie heute um Mich versammelt, um Ihnen Mittheilung u machen über die allgemeine Lage in Deutschland nach dem jüngst beendeten Kriege zwischen Oesterreich und Preußen, über die Rückwir⸗ kungen, welche sich hieraus für die Stellung unseres engeren Vater⸗ landes ergeben, und dazu, soweit es verfassungsmäßig erforderlich ist, Ihre Mitwirkung in Anspruch zu nehmen. —— Ich erwarte von dem oft bewährten Patriotismus Meiner ge⸗ treuen Stände, daß sie, den Ernst der Aufgabe gründlich würdigend, Mir vertrauensvoll auf dem Wege folgen werden, den Ich nach bestem Gewissen zum Wohle Meines Landes einschlagen zu müssen geglaubt habe, um so Ihrerseits zu einer gedeihlichen Lösung derselben nach Kräften beizutragen.

Ich ermächtige nunmehr Meine zu Landtags⸗Kommissarien er⸗ nannten Minister Meine Proposition zu Ihrer Kenntniß zu bringen.«

Hierauf verlas der Ministerpräsident v. Oertzen die schwe⸗ rinsche, der Staatsminister v. Bülow die strelitzische Proposition,

worauf Se. Königliche Hoheit der Großherzog die Versammlung entließ. Die Stände begaben sich sodann in die zum Sitzungs⸗ lokale besonders eingerichtete Centralhalle, wo der Landtag wieder wie gewöhnlich um seinen grünen Tisch tagte. Es wurden zunächst die Propositionen der beiderseitigen Landes⸗

herren verlesen, wovon die schwerinsche dann im Druck ver⸗ theilt wurde. Hamburg. Cu rhaven, 27. September. Das Dampf⸗ boot »Spekulant«, Capitain Dirks, mit einer Brigg im Schlepptau von Altona kommend, ist heute Morgen dem Köhl⸗ brande gegenüber durch eine Explosion zerstört worden. Die Veranlassung zu dem Unglücksfalle ist unbekannt. Von der Sachsen. Dresden, 27. September. Wie das heutige Dresdener Journal⸗« meldet, trifft König Johann von Sachsen Der sächsische Bevollmächtigte für die Frie⸗

acht von Berlin

hier eingetroffen und hat sich heute Mittag um Könige nach Prag begeben, von wo er schon in den ickkehren wird.

(Köln. Ztg.) Daß

der gleichen Stellung wie er, als Ambassadeur bei der Eidgenossenschaft, erhalten wird, ist jetzt definitiv. Frankreich wird in Zukunft wieder einen einfachen Geschäftsträger in Bern haben, zu welchem der. seitherige erste Secretair der Gesandtschaft, Baron v. Rei⸗ nach, ernannt ist. Nachdem alle Versuche, Herrn Alt⸗ Landammann Aepli von St. Gallen für den schweizerischen Geschäftsträger⸗ Posten in Wien zu er⸗ halten, ohne Erfolg geblieben sind, hat der 2 undes⸗ rath endlich in seiner heutigen Sitzung dessen Entlassungsbe⸗ gehren genehmigt und den ehemaligen schweizerischen außeror⸗ dentlichen Gesandten am Hofe von Brasilien, Herrn v. Tschudi, der ebenfalls ein St. Galler ist, mit der Leitung der diploma⸗ tischen Vertretung der Schweiz beim Wiener Kabinet betraut. Schließlich sei noch bemerkt, daß, wie ich aus guter Quelle ver⸗ nehme, der seitherige Königlich württembergische Geschäftsträger in Bern, Freiherr v. Spitzemberg, in der gleichen Stellung nach Berlin gehen wird. 1 B

MNiederlande. Haag, 26. September. In der gestri⸗ gen Sitzung der Zweiten Kammer wurde die Diskussion über die Adresse fortgesetzt und die Frage wegen der Provinz Lim⸗ burg behandelt. Die Meinung der meisten Redner ging da⸗ hin, daß nach der Auflösung des Bundes alle Verpflichtungen Limburgs und alle Verbindung desselben mit Deutschland auf⸗ gehört hätten, und daß es vollkommen überflüssig sei, diese Ab⸗ lösung Limburgs aus der früheren Verbindung tragsmäßig feststellen zu wollen.

Schweiz. Bern, 24. September.

Großbritannien und Irland. London, 25. Sep⸗

tember. Die lange vorbereitete große Reform⸗Demonstration in Manchester ist gestern vor sich gegangen. Das Meeting auf dem Campfield⸗ Platze begann gegen. 3 Uhr unter dem Vorsitz des Unterhaus⸗ Mitgliedes Herrn Potter; Bright war icht dabei erschienen. Um der Menge verständlich zu sein, vwurden gleichzeitig von sechs Plateformen Ansprachen gehalten ur Begründung der folgenden Resolutionen: »Die Versammlun protestirt gegen die Fortdauer der Klassen⸗ errschaft durch Aussch ießung der größten Mehrheit des Volkes vom Wahlrechte; F verweigert es, sich länger zum Werkzeuge brauchen zu assen für die Zwecke streitender Partheien oder des Sonder⸗ interesses irgend einer Klasse, und verpflichtet sich, Alles aufzu⸗ bieten um für die einzig gerechte Grundlage der nationalen

noch erst ver⸗

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Stimmrecht aller angesessenen unbescholtenen Männer Mit Freuden begrüßt die die Bildung der nördlichen Abtheilung der Re⸗ sie verspricht dem vollziehenden Ausschuß ihre Mit⸗ 1 n Norden Eng⸗

ihr Vertrauen zu Herrn Edmond Beales

Esq., J. St. Mill Esq. und allen den Reform⸗

seine Rechte kämpften; sie

und für Rechtschaffenheit und Be⸗

ihr Vertrauen aus zu der

Nach anderthalbstündiger Verhandlung, worin die vor⸗ stehenden Resolutionen einmüthig angenommen wurden, ging die Versammlung in größter Ruhe und Ordnung auseinander.

Die Nachrichten über eine große Schlacht in Abyssinien zwischen dem Kaiser und den Rebellen, welche vor einigen Ta⸗ gen aus französischen Blättern auch in die englischen überge⸗ Lngen waren, werden heute durch ein Schreiben an den Herausgeber der »Times« dementirt. Herr T. M. Flad schreibt nämlich, er habe Briefe aus Debra Tabor vom 7. Juli erhal⸗ ten. Damals sei Kaiser Theodor dort gewesen; um seine Armee nach Tigre zu schaffen, sei wenigstens ein Monat erfor⸗ derlich, deshalb könne die Schlacht am 30. Juli, wie gemeldet wurde, nicht stattgehabt haben. Uebrigens seien die englischen Gefangenen wieder in neue Ungnade bei dem Kaiser gefallen und nach Amba Magdala zurückgesandt.

Frankreich. Paris, 26. September. Der Marquis de Boissy ist heute Morgen um 4 Uhr auf seinem Landgut Marly⸗le⸗Roi nach langer Krankheit gestorben. Sein vollstän⸗ diger Name war Marquis de Boissy des Rouilli de Boissy; er gehörte einer alten normännisch⸗bretagnischen Magistratsfamilie an, die ihren Ursprung von Jacques Rouilli ableitete, der als Königlicher Rath und Generaäl⸗Einnehmer 1646 starb.

297. September. Der »Moniteur« meldet: Der Kaiser hat gestern in Biarritz über das Panzergeschwader Revue ab⸗ genommen.

Marseille, 27. September. Marquis de Moustier ist aus Konstantinopel hier eingetroffen und hat sich sofort nach

Italien. Florenz, 27. September. Die »Italie« und »Nazione« sagen, daß die finanzielle Frage zu Wien eine voll⸗ ständige und billige Lösung erfahren habe. Die noch zu erle⸗ digenden Fragen beträfen die Amnestie, die Eisenbahnen und die Rückgabe der Archive. Wie man glaubt, werde die Unter⸗ zeichnung des Friedensvertrages nächsten Sonnabend oder Mon⸗ tag erfolgen und in diesem Falle der König am 10. oder 12ten Oktober seinen Einzug in Venedig halten.

In einer Konferenz italienischer und österreichischer Bevoll⸗ mächtigter ward beschlossen, den österreichisch⸗sardinischen Han⸗ delsvertrag von 1851 auf ganz Italien für ein Jahr auszu⸗ dehnen und in dieser Zeit die vorzunehmenden Abänderunge

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Griechenland. In Paris am 27. September einge troffene Berichte aus Athen vom 21. d. melden: König Georgios ist urückgekehrt und enthusiastisch empfangen wor⸗ den. Die en lische Gesandtschaft hat an die verschiedenen Jour⸗ nale eine offizielle Zuschrift gerichtet, in welcher die Nachricht dementirt wird, daß England zur Abtretung Kandia's an Griechenland gerathen habe. 1 88

Türkei. Aus Alexandrien sind Nachrichten vom 26sten in Paris eingelaufen. Ihnen zufolge wäre das Gerücht einer Niederlage der ägyptischen Truppen in Kandia vollkommen irrig.

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Die Aegyptier wären der Eröffnung der Feindseligkeiten nich gewärtig gewesen und momentan abgeschnitten worden. Dem Rachfolger Jsmails Pascha jedoch, Nahia Pascha, gelang es gleich nach seiner Ankunft in Kandia, die ägyptischen Trup⸗ pen mit nur 150 Mann Verlust wieder mit den türkischen zu vereinigen. Gegenwärtig stehen 20,000 Mann Aegyptier auf

Kandia.

Rußland und Polen. Von der polnischen Grenze, 25. September. (sts. Ztg.) Die russischen Zeitungen haben das vom Kaiser unterm 22. v. M. bestätigte Statut des „»Vereins der Ankäufer von Gütern in den westlichen Gou⸗ vernements« veröffentlicht. Es enthält in zehn Abschnitten 74 Artikel und ist im Ministerium der Staatsgüter ausgear⸗

beitet. Als Zweck des Vereins ist in Art 1. die Unterstützung von Personen russischer Abkunft angegeben, welche in den Gouvernements Wilna, Kowno, Grodno, Minsk, Witebsk,

Mohilew, Kiew, Podolien und Wolhynien ländlichen Grund⸗

besitz erwerben wollen Die Unterstützung geschieht durch Ge⸗

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