1866 / 242 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.

Dem Gymnasial⸗Direktor Dr. Uppenkamp ist d ktorstelle zu Conitz verliehen worden.

Finanz⸗Ministerium. 5* P 1 Bekan mchh 66—* Unter Bezugnahme auf den §. 9 des Gesetzes vom 27. Sep⸗ tember d. J. (Gesetzsammlung S. 586) wird hierdurch bekannt

gemacht, daß am 30. September d. Js. 9,157,000 Thlr. in Dar⸗

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lehnskassenscheinen in Umlauf gewesen sind. Berlin, den 4. Oktober 1866. Der Finanz⸗Minister. C 8 Im Auftrage:

Kriegs⸗Ministerium. Bekanntmachung. 19140

Zum Besten der Armee sind ferner dem Kriegs⸗Ministerium nach⸗ bezeichnete Gaben zugegangen, und zwar: Bei der Abthei⸗ lung für das Invalidenwesen: 105) Comité in Butt⸗ städt in Sachsen Weimar, Ertrag eines Concerts 46 Thlr. 106) Durch Herrn Apotheker Müller in Ober⸗Glogau Ertrag einer Sammlung 33 Thlr. 107) Herr Lieutenant a. D. und Ritterguts⸗ besitzer von Obermann zu Kl. Tinz bei Breslau 600 Thlr. in gchle⸗ sischen Pfandbriefen. 108) Herr S. Lindemann in Kolo in Polen, 2 Scheine über 28 SR., eingewechselt mit 23 Thlr. 12 Sgr. 109 Hr. v. Arnim in Boston ein Wechsel über 500 Fr., realisirt mit 133 Thlr. 10 Sgr. 110) Herr Oberst z. D. von Borbstaedt in Berlin, bisheriger Ertrag seiner Schrift Preußens Feldzüge gegen Oesterreich und seiner Verbün⸗ deten im Jahre 1866 150 Thlr. Summa 985 Thlr. 22 Sgr. Hierzu die Summe der letzten Bekanntmachung vom 27. d. Mts. 15,995 Thlr. 17 Sgr. 5 Pf. Summa der Geldbeträge incl. 1000 Thlr. preußische Staats⸗Anleihe, 300 Thlr. Fömiglich sächsische Staats⸗Schuldenscheine und 600 Thlr. schlesische Pfandbriefe 16,981 Thlr. 9 Sgr. 5 Pf. Bei der Abtheilung für das Invalidenwesen sind ausgegeben in monatlichen Beträgen à 5 Thlr. auf 6 Monate: a) an die Wittwe des an seinen Wunden gestorbenen Füsiliers vom Niederrheinischen Füsilier⸗Regt. Nr. 39 Bolz zu Frimmersdorf, Kreis Grevenbroich, 30 Thlr., b) an die Wittwe des bei Lundenburg in Mähren ertrunkenen Trainsoldaten vom Magdeburgischen Feld⸗Artillerie⸗Regiment Nr. 4, Hübenthal zu Neustadt bei Magdeburg, 30 Thlr.; c) an die Wittwe des an seinen Wunden gestorbenen Gefreiten vom 8. Westfälischen Infanterie⸗Regi⸗ ment Nr. 57, Winkels zu Düsseldorf, 30 Thlr.; d) an die Wittwe des an seinen Wunden gestorbenen Musketiers vom 7. Ostpreußischen In⸗ fanterie⸗Regiment Nr. 44, Lehwald zu Liebemühl, Kreis Osterode, 30 Thlr.; e) an die Wittwe des in Mähren an der Cholera verstor⸗ benen Füsiliers vom 2. Niederschlesischen Infanterie⸗Regiment Nr. 47, Hübner zu Schönau, Regierungs⸗Bezirk Liegnitz, 30 Thlr.; f) an die Wittwe des zu Brünn an der Cholera verstorbenen Füsiliers

vom 3. Thüringischen Infanterie⸗Regiment Nr. 71, Bachmann zu

Querfurt 30 Thlr.; g) an die Wittwe des im Feldlazareth zu Prelaux am Typhus verstorbenen Grenadiers vom 2. Pommerschen Grenadier⸗ Regiment (Colberg) Nr. 9, Gesch zu Jarchlin, Kreis Naugard, 30 Thlr.; h) an die Wittwe des in Ungarisch Fünßesch an der Cholera verstor⸗ benen Gefreiten vom 2. Niederschlesischen Infanterie⸗Regiment Ne. 47, Stier, zu Alt⸗Bechern, Kreis Liegnitz, 30 Thlr.; i) an die Wittwe des im Lazareth zu Erfurt an der Cholera verstorbenen Wehrmanns vom 2. Magdeburgischen Landwehr⸗Regiment Nr. 27, Herrmann, zu Halle a. S., 30 Thlr.; k) an die Wittwe des zu Prag an der Cholera ver⸗ storbenen Gendarmen der 3. Gendarmerie⸗Brigade, Jonas zu Schwie⸗ bus, 30 Thlr. Ferner dem verwundeten Musketier Fr. Wilh. Heinr. Krüger II. vom 7. Brandenb. Inf.⸗Regiment Nr. 60 zu Berlin, eine einmalige Unterstützung von 10 Thlr. Hierzu die laut Bekannt⸗ machung vom 27. September c. verausgabten 3320 Thlr. Summa der Ausgaben bei der Abtheilung für das Invalidenwesen 3630 Thlr. Dies wird unter Hinzufügung des wärmsten Dankes für die patriotischen Gaben zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Berlin, den 3. Oktober 1866.

Der Kriegs⸗Minister.

Im Auftrage:

v. Dewall.

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821 PstG1987-.

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Haupt⸗Verwaltung der Staatsschulden. 1 1 1“ b Bekanntmachung

wegen Ausreichung der Zins⸗Coupons Serie IV. zu

den Stamm⸗Actien der Münster⸗Hammer Eisenbahn.

Berlin, 5. Oktober. Allergnädigst geruht: Dem Hauptmann a. D. Huland zu

1867 bis 1870 nebst Talons werden vom 15. d. Mts. ab in

Berlin von der Kontrolle der Staatspapiere, Oranienstraße Nr. 92 unten rechts, in den Vormittagsstunden von 9 bis 1 Uhr mit Ausnahme der Sonn⸗ und Festtage und der Kassen⸗Revi⸗ sionstage, und in Münster von der Hauptkasse der westfälischen Eisenbahn in den Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr aus⸗ gereicht werden.

Wer die Coupons bei der Kontrolle der Staatspapiere in Empfang nehmen will, hat die Talons vom 14. Juli 1862 mit einem Verzeichnisse, zu welchem Formulare bei der Kon⸗ trolle unentgeltlich zu haben sind, dort persönlich oder durch einen Beauftragten abzugeben.

Genügt dem Einreicher eine numerirte Marke als Empfangs⸗ bescheinigung, so ist das Verzeichniß nur einfach, dagegen von denen, welche eine schriftliche Bescheinigung über die Abgabe der Talons zu erhalten wünschen, doppelt vorzulegen. In letz⸗ terem Falle erhalten die Einreicher das eine Exemplar mit einer Empfangsbescheinigung versehen sofort zurück. Die Marke oder Empfangsbescheinigung ist bei der Aushändigung der neuen Coupons zurückzugeben. b

In Schriftwechsel kann sich die Kontrolle der Staatspapiere nicht einlassen.

An die Hauptkasse der Westfälischen Eisenbahn in Münster sind die gedachten Talons mit einem doppelten Verzeichnisse, zu welchem Formulare dort unentgeltlich zu haben sind, ein⸗ zureichen. Das eine dieser Verzeichnisse wird mit einer Empfangs⸗ bescheinigung versehen sofort zurückgegeben und ist bei Aus⸗ händigung der neuen Coupons wieder abzuliefern.

Der Einreichung der Actien selbst bedarf es zur Erlangung der neuen Coupons nur dann, wenn die erwähnten Talons ab⸗ händen gekommen sind; in diesem Falle sind die Actien an die Kontrole oder die Eisenbahn⸗Hauptkasse mittelst besonderer Ein⸗ gabe einzureichen.

Die Beförderung der Talons oder der AOctien an die Eisen⸗ bahn⸗Hauptkasse (nicht an die Kontrolle der Staatspapiere) er⸗ folgt durch die Post bis zum 1. August 1867 portofrei, wenn auf dem Couvert bemerkt ist:

ETCdalons von Münster⸗Hammer Eisenbahn⸗Stamm⸗Actien (beziehungsweise Stammactien der Münster⸗Hammer . E zum Empfange neuer Coupons. Werth:

r.

Mit dem 1. August 1867 hört die Portofreiheit sowohl für die Einsendung der Talons, wie für die Uebersendung der neuen Coupons auf.

Für solche Sendungen, die von Orten eingehen oder nach Orten bestimmt sind, welche außerhalb des preußischen Post⸗ bezirks, aber innerhalb des deutschen Postvereinsgebiets liegen, kann eine Befreiung vom Porto nach den Vereinsbesti umt

Berlin, den 1. Mrober 1865.

Haupt⸗Verwaltung der Staatsschulden. von Wedell. Gamet. Löwe. Meinecke.

-C. . ..

Abgereist: Se. Excellenz der Staats⸗ und Minister der geistlichen, Unterrichts⸗ und Nedizinal⸗ Angelegenheiten, Dr.

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Se. Majestät der König haben

Berlin, bisher Premier⸗Lieutenant im 1. Aufgebot des 3. Ba⸗ taillons (Potsdam) 3. Brandenburgischen Landwehr⸗Regiments Nr. 20, die Erlaubniß zur Anlegung des von des Herzogs von Sachsen⸗Coburg⸗Gotha Hoheit ihm verliehenen Ritterkreuzes erster Klasse des Herzoglich Sachsen⸗Ernestinischen Hausordens zu ertheilen.

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Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 5. Oktober. Se. Majestät de Kön ig empfingen gestern die Meldungen des Kommandanten von Stettin, General⸗Lieutenants von Boehn, so wie des Direktors des Militair-Waisenhauses, Oberst von Randow, und nahmen sodann die Vorträge des Militair⸗Kabinets, des General⸗Majors von Podbielski und des Unter⸗Staatssecretairs von Thile entgegen. Zu Ehren des Geburtstages Sr. König⸗ lichen Hoheit des Prinzen Albrecht (Vater) fand 7 amilien⸗Diner bei Sr. Majestät statt.

Heut nahmen Allerhöchstdieselben den Vortrag des Ministers

Die neuen Coupons Serie IV. Nr. 1 bis 8 zu den Stamm⸗ des Königlichen Hauses entgegen. Zum Diner sind Einladun⸗

actien der Münster⸗Hammer Eisenbahn für die

vier Jahre

gen an einige höhere Offiziere ergangen.

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Wiesbaden, 3. Oktober. (Fr. J.) Das heute erschienene »Verordnungsblatt des Herzogthums Nassau« publizirt das Gesetz über die Einverleibung von Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt in den preußischen Staat.

Schleswig⸗Holstein. Kiel, 3. Oktober. (H. N.) Die amerikanischen Kriegsschiffe »Miantonomoh« und »Auguste« sind heute in See gegangen, begleitet von »Arminius« und der

»Gazellec. Am Bord des »Miantonomoh« befand sich der

Admiral Prinz Adalbert, welcher auf dem »Arminius« zurück—

kehrte.

Frankreich. Paris, 3. Oktober. Wie der »Abend⸗ Moniteur« anzeigt, ist das Wasser der Seine, das kiemlich gefallen war, seit diesem Nachmittag wieder etwas im Steigen. In Melun (oberhalb Paris) war die Seine um 11 Uhr Vor⸗ mittags 30 Centimeter gestiegen.

Die Schilderungen des Elends, das in Folge der Ueber⸗ schwemmungen in einzelnen Departements herrschen muß, lauten ungemein betrübend. So schreibt man aus dem Lozére⸗Departe⸗ ment dem »Messager du Midi«, daß durch den Uebertritt sämmt⸗ licher Flüsse daselbst alle Wege beschädigt und über 70 Brücken fortgerissen sind. Ueberall kann man nur noch zu Pferde oder zu Fuß durchkommen. Die Gärten, Wiesen und Weinberge sind ausgewaschen und versandet, die Obstbäume entwurzelt. In Chadenet sind über 100 Schafe der Gemeinde⸗ heerde umgekommen. Im Ardéche⸗Departement ist die reiche Kastanienerndte gänzlich verloren; die Bäume liegen am Boden und an den meisten Stellen ist das Erdreich weggeschwemmt und der Felsgrund bloßgelegt. Nicht minder groß ist das Un⸗ heil in einem nicht unbeträchtlichen Theile von Savoyen. Die Postverbindung mit Italien findet auf Maulthierpfaden Statt, die schon seit langer Zeit nicht mehr betreten worden waren. Eine der großen Brücken der Victor⸗ Emanuel⸗Bahn ist fortgerissen worden; zwei andere sind schwer beschädigt und in so fern unbrauchbar, als das Wasser sich ein anderes Bett gewühlt hat und nun nicht „mehr unter den Brücken durch, sondern neben ihnen vorüber fließt. Der Schaden, den die Montcenis⸗Straße allein erlitten hat, wird von den Ingenieuren auf 1,200,000 Fr. geschätzt. Vor Ende November werden schwerlich Personen und Waaren zwischen Frankreich und Italien befördert werden können. Auch sind in Savoyen, wie anderwärts, verhältnißmäßig nicht wenige Verluste an Menschenleben zu beklagen. Die Orleans⸗Com⸗ pagnie zeigt an, daß die Verbindung zwischen Paris und Bor⸗ deaux jetzt endlich über Orleans und Vierzon hergestellt ist. Dagegen sind die Strecken zwischen Blois und Tours, wie zwischen Tours und Nantes an verschiedenen Stellen eingerissen und überschwemmt. Die Gesellschaft vermag den ganzen Be⸗ trag des Schadens noch nicht zu übersehen „glaubt jedoch, daß derselbe geringer sein wird, als 1856. Bei Pinay. widerstanden die Dämme, allein die Loire stieg so hoch, daß sie endlich, wie ein gewaltiger Wasserfall, auf eine unabsehbare Länge hin in die dahinterliegende Ebene sich hinabstürzte.

Italien. Aus Palermo vom 3. Oktober wird tele— graphisch die erfolgte Erschießung von zehn Rebellen gemeldet. Der offizielle Bericht des Generals Cadorna über den Auf⸗ stand deutete bereits an, daß sehr energische Maßregeln in Aus⸗ sicht standen. 1 8

Griechenland. Athen, 29. September. Marquis de Moustier soll bei seinem jüngsten kurzen Aufenthalte hier mit Abbruch des diplomatischen Verkehrs gedroht haben, falls die griechische Regierung nicht gänzlich neutral bliebe. Bei Keru⸗ min, drei Stunden von Canea, hat eine zweitägige Schlacht, deren Resultat jedoch noch unbekannt ist, stattgefunden. (Siehe telegr. Dep. Wien). Die kandiotische National⸗Versammlung hat einen Aufruf an alle Hellenen erlassen, welcher zur Bethei⸗ ligung am Aufstande auffordert. Der englische und, fran⸗ zoͤsische Konsul auf der Infek find der Insurrection feindlich gesinnt.

Türkei. Griechenland entkommen. ruhig.

Amerika. New⸗York, 22. September. (Mit dem „Peruvian«.) Staats⸗Secretair Seward hat sich von seiner Krankheit völlig erholt. Die nordwestlichen Staaten haben durch Ueberschwemmungen unermeßlichen Schaden gelitten. In den Niederungen um Indianopolis ist die Maisernte stark deschädigt. Nach einem Telegramm aus Cineinnati sind durch Ueberfluthung des Miami nicht weniger als 20 Millionen Bushel Mais vernichtet worden. Zwischen mehreren Städten ist die Verbindung unterbrochen, die Herstellung der zerstörten Eisenbahnbrücken wird viele Wochen erfordern. 8 8

Dem Fenierhaupte (Head Centre) Stephens strömen täglich Mannschaften und Waffen, Munition und Geld in Menge zu.

Beyrut, 15. September. Karam ist nach Der Libanon und Hauran sind

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Dem mexikanischen Gesandten in Washington sind fol⸗ gende Nachrichten zugegangen: In Vera Cruz hieß es, daß General Regules die Stadt Toluca, nur 45 Meilen von der hcfib eaht entfernt, erobert habe. Auch Tuspan an der Nord⸗ küste von Vera Cruz ist im Besitze der Republikaner. Die Einnahme von San Louis Potosi durch die Republikaner wird bestätigt. Romero hat ferner folgende vom 15. September datirte Mittheilung empfangen: »Die Kaiserlichen haben sich aus Guaymas (in Sonora) und Mazatlan zurückgezogen. Sie besitzen nur noch zwei Häfen: Vera Cruz und Acapulco. Die Straße zwischen Vera Cruz und der Stadt Mexiko wird von den Republikanern beherrscht, die Franzosen verhalten sich lediglich defensiv.«

Der »Courr. des Etats⸗Unis« theilt Nachrichten aus Mexiko mit, die bis zum 4. September reichen. Um diese Zeit war Alles in der Hauptstadt ruhig, und keine Rede mehr von Verschwörungen zu Gunsten Santa Anna’s oder Ortega's. Auf gegründete Beschwerden hin hat Kaiser Maxi⸗ miltan den Termin zur Bezahlung der Steuer von 15 pCt. der desamortisirten Güter verlängert. Diese Güter befinden sich meistens in den Händen von Ausländern. Herr Corwin, der Geschäftsträger der Vereinigten Staaten, besitzt allein deren im Werthe von mehr als 2 Millionen Piaster. Der Dissidentenführer Regules hat seine in Mi⸗ choacan zerstreuten Scharen gesammelt und sich bei der Hacienda de la Jordana festgesetzt. Er soll ungefähr 2000 Mann unter sich haben. Eine seiner Banden hebt die Verbindungen mit Morelia, der Hauptstadt von Michaocan, auf. Es sind von Mexiko aus Streitkräfte aufgebrochen, um die Banden des Regules in den Thälern von Ixtlahuaca und Toluca zu zer⸗ sprengen. In Yucatan haben sich Mitte August einige Indianer⸗ stämme erhoben. General Casinova ist mit einem Theile der französischen Garnison von Merida gegen sie ausgerückt. In der Gegend von Campeche ist eine Dissidentenbande vernichtet wor⸗ den. Die Eisenbahn von Vera⸗Cruz nach Mexiko ist nun auf eine Länge von 110 englischen Meilen bis Apizaco eröffnet. Die ersten Züge wurden am 27. August befördert. Nach dem »Courrier vom Rio Grande« zeigen Privatbriefe aus Monterey an, daß Juarez von seinem unbekannten Aufent⸗ haltsorte aus alles das, was die Generale seiner Partei, seit der Einnahme von Matamoras gethan, als ungültig erklärt. Er erklärt in einem Dekret, daß weder Carbajal, noch Jose de la Garza, noch Canales oder Hinojosa Vollmacht hatten, im Namen der Regierung zu handeln, deren oberster Vertreter nur er, Benito Juarez, sei. Um dem gegenwärtigen Zustande ein Ende zu machen, setzt er einen Gouverneur in Tamaulipas ein. Dieser Gou⸗ verneur ist General Tapia, der bereits am 31. August mit 1500 Mann von Monterey aufgebrochen. In Monterey, er⸗ zählt der »Courrier des Etats⸗Unis⸗ weiter, haben die Dissi— denten schlimm gehaust. Am meisten mußten die dort ansässi⸗ gen Franzosen leiden. Einer von ihnen, ein Herr Cordier, wurde auf dem Marktplatze füsilirt, weil er die ihm auferlegte Zwangssteuer von 30,000 Dollars zu bezahlen sich geweigert hatte. Nach Berichten, die von dem Vertreter des Präsidenten Juarez, Romero, in Washington in Umlauf gesetzt werden, hätten die Dissidenten San Luis de Potosi befetzt und zu Je⸗ sinthan, im Staate Vera⸗Cruz, 300 Oesterreicher gefangen ge⸗

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eni aaus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.

Wien, Donnerstag, 4. Oktober, Nachts. Nach hier ein⸗ gegangenen Berichten aus Korfu vom 2. d. haben auf Kandia am 22. vor. Mts. 20,000 Mann türkischer und ägyptischer Truppen das griechische Lager, das sich von Malaxa bis Keru⸗ min erstreckte, angegriffen, wobei die Griechen alle Attaquen der feindlichen Infanterie zurückschlugen. In dem am folgen⸗ den Tage erneuerten Kampfe wurden die Türken, nachdem die Griechen 2000 Mann Verstärkung erhalten, geschlagen und sollen 3000 Mann an Gefangenen verloren haben. Der Rest der türkisch⸗ägyptischen Armee wurde von dem vor Malaxa ankernden türkischen Geschwader aufgenommen.

Es sind neuerdings auf Kandia 8000 Aegyptier, 7 türkische Bataillone und zahlreiches Geschütz angekommen.

Florenz, Donnerstag, 4. Oktober. Heute Morgen ver⸗ kündeten 101 Kanonenschüsse die Unterzeichnung des Friedens. Man glaubt, daß der König den Friedensvertrag am Sonn⸗ abend ratifiziren wird. Die Frage, betreffend die Garanti⸗ rung der Eisenbahnen, ist gemäß den Propositionen Italiens

entschieden worden. 8 8838

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