1866 / 267 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Aus Nassau, 30. Oktober, berichtet das »M. W.« Fol⸗ gendes: Nach einem an die Aemter des ehemaligen Herzogthums Nassau erlassenen Reskripte der Königlichen Regierung zu Wies⸗ baden soll, mit dem 6. November d. J. anfangend, eine noch⸗ malige Musterung und Loosung der in den Jahren 1843, 18414 und 1845 geborenen Konscribirten stattfinden. Bei dieser Musterung haben sämmtliche Konskribirte dieser Jahre mit Aus⸗ nahme der bereits assentirten und zum Militairdienst eingeübten zu erscheinen, namentlich: 1) Die als zu allem Militairdienste untauglich Ausgemusterten; 2) die, welche Einsteher gestellt haben; 3) die, welche definitiv befreit worden sind; 4) die, welche nach ihrer Assentirung zur folgenden Conscription verwiesen oder bedingt befreit oder mit AÄustrittsschein entlassen worden sind; 5) die Nonkombattanten, welche ohne Einübung zum Milttairdienste nach ihrer Assentirung einen Urlaubspaß em⸗ pfangen haben. Dabei soll jeder Konskribirte seinen Tauf⸗ schein mitbringen. In mllitairischer Beziehung hat das ehemalige Herzogthum folgende Eintheilung erhalten: a) Alste Infanterie⸗Brigade, erstes Landwehr⸗Bataillon, Stabsquartier Weilburg, dazu gehören die Aemter Dillenburg, Herborn, Rennerod, Marienberg, Hachenburg, Selters, Wallmerod, Ha⸗ damar, Weilburg, Runkel und Montabaur. b) 41. Infanterie⸗ Brigade, zweites Landwehrbataillon, Stabsquartier Wiesbaden mit den Aemtern Braubach, Nassau, Diez, St. Goarshausen, Nastätten, Wehen, Langenschwalbach, Rüdesheim, Eltville, Wiesbaden, Limburg und Hochheim. Die Aemter:; Idstein, Höchst, Königstein und Usingen gehören zu dem ersten Land⸗ wehrbezirke der 42. Infanterie⸗Brigabde mit Stabsquartier Frankfurt. Die Aushebungslisten der Konskribirten fuͤr 1867 sollen vor dem 31. Dezember d. J. eingereicht werden, indem das Ersatzgeschäft für 1867 Anfangs Januar beginnen soll. Schleswig⸗Holstein. Tondern, 1. November. (Hamb. Nachr.) Der hiesige Bürgerverein, so wie der Gesangverein beschlossen heute in Generalversammlungen einstimmig den Bei⸗ tritt zum Verein gegen Theilung Schleswigs. Kiel, 1. November. (Hamb. Nachr.) Der geschäftsführende Ausschuß für den Universitätsbau hat heute beschlossen, die An⸗ elegenheit nicht aufzugeben, sondern einen nach den vorhan⸗ benes Mitteln modifizirten Bauplan mit der Universität zu vereinbaren und denselben dem später zu berufenden Central⸗

Comité vorzulegen. “u“ 1. November. Der Großherzog und die

Oldenburg, De⸗ di Großherzogin reisen heute von Eutin ab, werden einige Zeit

in Hamburg und auf Besuchsreisen zubringen und im Anfang nächster Woche hier wieder eintreffen. v. Dalwigk hat eine bei der bevorstehenden . es T dänischen Prinzessin Dagmar die Glückwünsche unseres . zu überbringen. Derselbe ist gestern von Eutin dahin ab⸗

gereist. 8 Sachsen. 2 Sn J.) Seine Majestät der König illnitz eine De⸗

Dresden, 2. November. Johann hat gestern in;

putation der evangelisch⸗lutherischen Geistlichkeit Dresdens em⸗ Ober⸗Hofprediger Dr. Liebner, hierbei

pfangen, deren Führer, an Se. Majestät eine Ansprache richtete. . 8 Der Staats⸗Minister von Nostiz⸗Wallwitzhat gestern die Leitung des Ministeriums des Innern übernommen. Von morgen an werden die andere Wachen wieder von sächsischen Truppen bezogen werden. Morgen wird von hier garnisonirenden Königlich preußi⸗ schen Truppen das 1. Bataillon des Füsilier⸗Re imentes Nr. 35 mit seinem Stabe mittelst Eisenbahn nach burg a. d. H., seinem früheren Standorte, abgehen. Zur Feier des Einzugs Sr. Majestät des Königs wird morgen, den 3. November, Abend, im zweiten Theater zum Besten der heimkehrenden sächsischen verwundeten Krieger eine Festvorstellung stattfinden. b Baden. Bruchsal, 31. Oktober. (Bad. Ld⸗Ztg. Oskar Becker von Odessa wurde heute in Folge allerh. Begnadigung

aus der hiesigen Strafanstalt entlassen. Sein nächstes

soll Belgien sein. 8 8 Bayern. München, 31. Oktober. (N. C.) ist bereits in Wien.

erledigt, Graf Blome ist 8 i 1 . Die Mitglieder des Gesetzgebungs⸗

1. November. Ausschusses der Kammer lich wieder hier eingetroffen, en 1 aufnahme der Sitzungen anberaumt war. Sie muß aber wegen der plötzlichen Erkrankung des Vertreters des Justiz⸗ ministeriums, Ministerialraths Dr. Weis, unterbleiben.

Oesterreich. Wien, 2. November. Fremdenblatt⸗ wurde heute das Beamtenpersonal des Mini⸗

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steriums des Auswärtigen dem Frhrn. von Beust durch den

Frhr.

Interstaats⸗Secretair Baron Meysenburg vorgestellt. von Beust begrüßte die Beamten in einer längeren Ansprache,

Der Schloßhauptmann Mission nach Petersburg erhalten, um Vermählung des Thronfolgers mit der eres Hofes

Schloßwache und einige

randen⸗-⸗

Reiseziel

reichische Gesandtschaftsposten an unserem Hofe ist seit gestern

der Abgeordneten sind sämmt⸗ V da auf morgen die Wieder⸗

Nach dem »Neuen

in der er hervorhob, daß die von ihm einzuschlagende Politik eine friedliche, namentlich Preußen gegenüber, sein werde.

Reichenberg, 1. November. Se. Majestät der Kaiser hat heute um 8 Uhr Sichrow verlassen, sich mit der Bahn nach Reichenberg begeben und das Absteigequartier im Gräflich Clamschen Schlosse genommen. Um 22 Uhr erfolgte die Ab⸗ reise Sr. Majestät zunächst nach Gitschin. Während der An⸗ wesenheit auf dem Rathhause hat der Kaiser 3000 Fl. zur Ver⸗ theilung an die Armen hinterlassen.

Pesth, 2. November. Das vom 30. Oktober datirte Dekret, durch welches der ungarische Landtag einberufen wird, ist bereits an den Präsidenten des ungarischen Unter⸗ hauses gelangt, welcher die Einberufungsschreiben an die ein⸗ zelnen Deputirten versandt hat.

MPiederlande. Haag, 1. Novbr. (Fr. J.) Die Proecla⸗ mation des Königs ist nicht ungehört verhallt. Was seit Jahren nicht mehr der Fall war, der Wähler haben am 30. d. am Scrutinium für die Wahlen der Zweiten Kammer Theil ge⸗ nommen. Der Sieg bleibt dem gegenwärtigen Ministerium.O Bis jetzt sind 24 Konservative, 23 Liberale und Herr Kenchenius

erwählt, dessen Motion die Veranlassung der Krisis war. Un⸗ bekannt die Konservativen nur

sind noch fünf Distrikte, wo

einen Kandidaten verlieren und mehrere gewinnen können und werden. Außerdem finden neunzehn Ballotagen statt. Die Niederlage der Thorbeckianer und Puteraner besteht darin, daß bis jetzt nicht allein von den 39 Deputirten, welche für die Motion des Herrn Kenchenius gestimmt, nur 17 wiedererwählt sind, sondern auch in dem Umstand, daß 5 liberale Deputirte bereits durchgefallen, worunter Herr C. van Heemskerke, der Deputirte Amsterdams und Chef der van Putschen Partei und Herr Duillert in Zuitphen, der stete Kandidat der Thorbeckianer für die Präsidentschaft der Zweiten Kammer. Die Kammermajo⸗ rität ist zur Stunde bereits dem gegenwärtigen Kabinet ge⸗ sichert. Die Ballotagen sinden am 15. November statt. Der König ist auf seinem Schlosse zu Loo. Für seine Rück⸗ kunft in den Haag bereitet man eine große Demonstration vor.

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Großbritannien und Irland. London, 1. Novem⸗ Wie bereits gemeldet, fand gestern in der ve e )

ber. Street ein Ministerrat

Fent Premier⸗Ministers in Downing att.

Außer den Ministern, welche fast sämmtlich gestern hier eintrafen, sind auch der französische Botschafter, sowie der türkische hierher zurückgekehrt.

Erwähnenswerth dürfte es sein, daß die Rede Bright’s, die er am Dienstag in Dublin hielt, die längste Depesche war, die bis jetzt durch einen unterseeischen Drath telegraphirt wurde. Sie schloß erst um 11 Uhr Abends und war schon Morgens in den Londoner Blättern zu lesen.

Die zufällig hier anwesenden Vertreter von Nova Scotia und New⸗Brunswick haben zu den Fonds zur Unterstützung der Abgebrannten in Quebec 10,000 Pfd. Strl. beigesteuert. Die Gesellschaft des Atlantischen Telegraphen stellte in aner⸗ kennungswerther Weise das Kabel zur Verfügung, um die De⸗ pesche durch General Fenwick Williams in Halifax an die Be⸗ hörden von Quebec übermitteln zu lassen. g Vergangenen Dienstag Abend hielt der Ausschuß der »Na— tional Reform Union« in Glasgow eine Versammlung. Es wurde der Beschluß gefaßt, daß mehrere von den Viceprãsiden⸗ ten und Ausschußmitgjiedern während des Winters in den um⸗ liegenden Städten den Versammlungen der Bezirksvereine bei⸗ wohnen und vor denselben reden sollken, da sich in den genann⸗ ten Vereinen ein bemerkbarer Mangel an Rednern fühlbar ge⸗ macht hat.

2. November. In den Kohlenbergwerken zu Peltonfell, 8 Miles südlich von New⸗Castle, hat eine furchtbare Explosion stattgefunden. Bis jetzt werden 24 Arbeiter vermißt.

Frankreich. Paris, 2. November. Die heutigen Abend blätter melden die nachfolgenden diplomatischen Ernennungen⸗ Bourrée geht als Botschafter nach Konstantinopel, Banne⸗ ville als Gesandter nach Bern, Montholon nach Lissabon Berthemy nach Washington. Desprez wird Banneville in der Leitung der politischen Angelegenheiten ersetzen. Graf Sartiges und Msr. Benedetti bleiben auf ihren Posten in Rom und Berlin.

Griechenland. Athen, 29. Oktober. Nachrichten der Levantepost zufolge, die in Triest, den 2. November, eingetroffen sind, hat die Pforte bei mehreren griechischen Banquiers in Konstantinopel ein Anlehen von einer Million Pfund Sterling

gemacht. Der König Georg widerstrebt der vom Kabinet beabsichtigten Auflösung der Kammern. Graf Russell, Gladstone und Milner Gibson werden in Athen erwartet.

fernerer Opfer;

zu schwanken

Die türkische Gesandtschaft in Athen hat von der griechischen

Regierung für eine dem türkischen Konsul in Lamia von der

aufrührerischen Christenbevölkerung Thessaliens zugefügte Be⸗

leidigung Genugthuung verlangt und durch Entsetzung des Präfekten von Lamia erhalten.

Türkei. Der Sultan hat, wie der französische »Moni⸗ teur« meldet, mit dem Fürsten von Rumänien eine zweite ziemlich lange Unterredung gehabt und demselben dabei den Großcordon des Osmanieh⸗Ordens mit dem Stern in Brillanten überreicht. Zu Ehren seines Gastes hat der Großherr auch die ganze Armee von Konstantinopel große Revue passiren lassen, wobei sein Sohn, Prinz Jussuf Jzzedin, an der Spitze seines Bataillons figuriren mußte. Die Truppen manövrirten und schließlich zogen sie im Parademarsch vor dem Fürsten von Rumänien vorüber.

Brukarest, 2. November. Der Fürst Karl von Rumänien ist heute aus Konstantinopel zurückgekehrt. 8 eilhnsitekrnn1s F

Rußland und Polen. St. Petersburg, 2. Novem⸗ ber. Durch Kaiserliches Manifest wird zur Kompletirung des Heeres und der Flotte die Aushebung von Rekruten und zwar im ganzen Reiche vier von Tausend anbefohlen. Die Aushebung soll am 15. Januar k. J. beginnen und am 15. Februar be⸗ endigt sein.

Wearschau, 31. Oktober. (Osts. Ztg.) Mitte d. M. sind im Königreich Polen drei Schullehrer⸗Seminare eröffnet worden: 1) für die litthauische Bevölkerung in den nördlichen Kreisen des Gouvernements Augustowo in dem Dorfe Weywery, und 2) für die polnische Bevölkerung in Silec und Siecnica. In den bei⸗ den letzteren Anstalten ist die Unterrichtssprache die russische,

schulen beim Jugendunterricht in Anwendung gebracht werden soll, um dadurch die polnische Sprache der russischen zu nähern. Gestern wurde hier in der Lesznostraße unter angemessenen Feierlichkeiten der Grundstein zu einer neuen evangelisch⸗refor⸗ mirten Kirche gelegt. Morgen reist der Statthalter Graf Berg nach Petersburg ab, um dort der Vermählungs⸗Feier⸗ lichkeit des Großfürsten⸗Thronfolgers mit der Prinzessin Dagmar beizuwohnen.

Helsingfors. „St. Petersb. Ztg.«“) Durch ein Kaiser⸗ liches Manifest sind die finnischen Stände zu einem allgemeinen Landtage auf den 22. Januar k. J. hierher einberufen worden.

Amerika. Die in Mexiko erscheinende »Ere Nouvelle« giebt den vollständigen Text der Rede, welche Kaiser Maxi⸗ milian am Unabhängigkeitsfeste vom 16. September gehalten hat. Die Rede lautet, wie folgt:

Mexikaner! Zum dritten Male feiere ich, als Oberhaupt der Nation, mit Glück und Begeisterung in Eurer Mitte unser großes, glorreiches Familienfest. In diesen Tagen patriotischer Erinnerung ist es meinem Herzen stets Bedürfniß, indem ich an der allgemeinen Freude mit meinen Mitbürgern mich betheilige, offene, loyale Worte an sie zu richten. Sechsundfünfzig Jahre sind seit dem ersten Wiederauferstehungsruf verflossen. Seit einem halben Jahrhundert kämpft Mexiko ununterbrochen für die Sicher⸗ stellung seiner wirklichen Unabhängigkeit und eines festbegründe⸗ ten Friedens. Ohne Zweifel erscheint dem mit Recht ungeduldigen Patriotismus diese Zeit lang; allein für die Geschichte eines erstehen⸗ den Volkes ist dies die harte Lehrzeit, die jede Nation, wenn sie eines Tages groß und stark werden will, durchmachen muß. Ohne Blut und Schweiß erringt man keine menschlichen Triumphe, keine politische V Entwickelung, keinen dauerhaften Fortschritt. Die erste Periode unse⸗ rer Geschichte als der eines freien Volkes lehrt uns, daß es einer einmüthigen Einigung und namentlich eines unerschütterlichen Glaubens in die Zukunft bedarf. Mögen alle loyalen Patrioten, jeder in seinem Wirkungskreise, das große Werk der Wiedergeburt mit Energie unterstützen! Dann wird meine Arbeit nicht fruchtlos sein und ich werde mit gutem Gewissen auf der steilen Bahn, die ich betreten habe, voranschreiten können. Habt Vertrauen und guten Willen, auf daß wir dereinst die so er⸗ sehnten Früchte des Friedens und des Gedeihens ärnten können.

ch harre trotz aller Schwierigkeiten und ohne in meiner Pflicht auf dem Platze aus, wohin mich die Wünsche der haben, denn nicht im Augenblicke der Gefahr ver⸗ läßt ein echter Habsburger seinen Posten. Die Mehrheit der Na⸗ tion hat mich zur Vertheidigung ihrer heiligsten Rechte gegen die Frevler an der Ordnung, dem Eigenthum und der wirklichen Unabhängigkeit erwählt. Der Allmächtige muß uns beschützen, denn es ist eine heilige Wahrheit, daß des Volkes Stimme, Gottes Stimme ist. Dies hat man eines Tages, in wunderbarer Weise, zur Zeit der ersten nationalen Erhebung gesehen; man wird es ebenso in der gegen⸗ wärtigen Wiedergeburt sehen. Die großen Helden des Vaterlandes schauen auf unsere Anstrengungen nieder. Folgen wir ohne Zaudern und Zagen ihrem unsterblichen Beispiel, und wir werden die benei⸗ V denswerthe Aufgabe erfüllen, das mit ihrem kostbaren Blute gekittete Unabhängigkeitswerk befestigt und ausgebaut zu haben. Mexikaner! Es lebe die Unabhängigkeit und das Andenken ihrer unsterblichen

Nation berufen

stafette« von Mexico bestätigt, daß sämmtli he Fheder des Kabinets Teodosio Lares 3 8 wie has die 188 i 1 8 inister des Innern, Teofilo Marin, ernannten Präfekten der 8 schwarzen Partei angehören. Das Programm des neuen Ka⸗ binets hebt die Nothwendigkeit eines kräftigen Vorgehens der Kaiserlichen Regierung, so wie die Herstellung einer einheitlichen Verwaltung des Landes hervor. 1

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1uu19 ECcelegraphisf che Depeschen o Hhet aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau 6 Wien, Sonnabend, 3. November. Das »Wiener Journal⸗ spricht sich folgendermaßen über die Ernennung des Freiherrn v. Beust zum Minister des Aeußeren aus: Binnen Kurzem sei eine öffentliche Kundgebung zu erwarten, welche außer Zweifel stellen werde, daß die Ernennung des Freiherrn von Beust nicht einen Charakter in sich trage, der Besorgnisse bei irgend einer europäischen Macht hervorrufen könnte. Oesterreich verfolge keine Politik der Leidenschaft oder der Rancune, es wolle nur eine Politik des Friedens kultiviren; es strebe jetzt nicht nach irgend einer Initiative in den europäischen Angele⸗ genheiten, es habe vielmehr viele Gründe, sich auf sich selbst zu⸗ b rückzuziehen, um fremden Interessen weder zu nahe zu treten 8 noch dieselben zu seinen eigenen zu machen. 2

Paris, Sonnabend, 3. November, Morgens. Der heutige »Moniteur« bringt mehrfache Ernennungen im diplomatischen

39,— Unterrich Corps, die mit den von igen 2 ü ner und fuͤr die polnische Sprache ist, statt des lateinischen, das 8 n den gestrigen Abend⸗Journa russische Alphabet eingeführt, das auch in den Elementar⸗ 1

11161 Konstantinopel, Freitag, 2. November. Aus Kand sind Verwundete und Gefangene hier eingetroffen. Der ⸗»Le⸗ vant Herald« bezweifelt, daß die Niederwerfung der kandischen Insurrection eine vollkommene sei. Die hiesige Regierung be⸗ absichtigt, den griechischen Schiffen sämmtliche Häfen der Türkei zu verschließen. Auf Befehl des Sultans ist der egyptische Prinz Mustapha Fazyl aus Paris hierher beschieden. Der portugiesische Geschäftsträger ist von hier abberufen worden. Man sieht der Ankunft mehrerer amerikanischer Kriegsschiffe in der Levante entgegen. 1*

brachten übereinstimmen.

1u.“

Die Nr. 41 (vom 2. November) des »Justiz⸗Ministeral⸗ B attes« bringt folgende zwei Erkenntnisse 8 zaiglichen 9 8— Tribunals vom 7. September 1866: 1 Es ist dem Vertheidiger nicht gestattet, in seinem Vertheidigungsvortrage auf Beweismittel Bezug zu nehmen, welche in der Verhandlung nicht vorgekommen sind. 2) Es ist ein Widerspruch, wenn die Geschworenen einen Angeklagten des ihm zur Last gelegten »Versuchs« eines Verbrechens schuldig er⸗ klären, gleichzeitig aber die Vorsätzlichkeit der Handlung verneinen. In einem solchen Falle müssen daher die Geschworenen zurückgeschickt werden, um dem Mangel abzuhelfen. 88

Das Amtsblatt der Königli reußischen Telegraphen⸗ Verwaltung (Nr. 22 vom 31. Viekbbrr entgaän n. Feben. gungen: vom 14. Oktober Formulirung der Berichtigungs⸗Depeschen und vom 22. Oktober Verfügung an die Telegraphen⸗Station zu N. N., betreffend die Bestrafung eines Postbeamten wegen erheblicher Ver⸗ nachlässigung des Telegraphendienstes.

„— Die folgende Nummer (23. vom 1. November) desselben Blattes veröffentlicht nachstehende Bekanntmachung: Vom 1. November er. ab sind bis auf Weiteres für die unter Benutzung des transatlantischen Kabels nach Amerika zu befördernden einfachen Telegramme (bis zu 20 Worten und nicht mehr als 100 Buchstaben enthaltend) an Ge⸗ sam mtgebühren zu erheben: a) von den Telegraphen⸗Stationen zu

erlin, Frankfurt a. M. und Hamburg 68 Thlr. 20 Sgr., 1” von allen anderen Stationen 69 Thlr., 8 von sämmtlichen

tationen für jede 5 Buchstaben mehr 3 Thlr. 20 Sgr. Im Uebrigen bleiben die Bestimmungen für die Tarifirung unverändert.

Kunst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten.

Aachen, 1. November. Nach der in der General⸗Versamm⸗ lung des Karlsvereins zur Restauration des Aachener Münsters am 21. Oktober stattgehabten Rechnungsvorlage bezifferte sich die Gesammt⸗Einnahme des Vereins auf 15,455 Thlr. 11 Sgr., die Gesammt⸗Ausgabe auf 14,154 Thlr. 6 Sgr. 3 Pf., so daß sich ein

Bestand von 1301 Thlr. 4 Sgr. 9 Pf. ergab, wovon 1050 Thlr. 20 Sgr. 10 Pf. bei der Sparkasse angelegt sind, während der Rest in

der Tageskade beruht. Kiel, den 30. Oktober. (A. M.) Am 25. d. M. hat das Ober. präsidium den Bau eines neuen Gebäudes für die Anatomie und das

zoologische Museum mit einem Kostenaufwande von 50,000 Mk. Beo.

bewilligt. b I161““