1866 / 282 p. 6 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Die Einnahme pro 1866 beträgt 5,168,8662 nach dem neuen Tarif ist die Einnahme pro anno zu veranschlagen auhkhf v1““ 4,926,133 ³ mithin Ausfall pro anno v273T oder pro II. Semester 1867 121,366 5 in runder Summe. 120,000 Sofern im Postvereins⸗Verkehr gleichfalls vom 1. Juli 1867 ab die nachstehende Taxe eingeführt wird: 1 8— 8 K. bis 20 Meilen frankirt 1 Sgr., unfrankirt 2 Sgr./ 8* über 20 Meilen frankirt 2 Sgr., unfrankirt 3 Sgr., würde diese Porto⸗Ermäßigung einen sernben Einnahme⸗ usfall von pptr. 75,000 Thalern pro II. Semester 1867 herbeiführen, so daß die eee Minder⸗Einnahme unter Hinzurechnung der obigen 120,000 h

aler sich auf 195,000 Thaler pro II. Semester 1867 belaufen würde. Sins Bei Fertigung des Etats der Post⸗Verwaltung pro 1867 ist nur eine Minder⸗Einnahme von 150,000 Thalern aus Anlaß der erwähn⸗ ten Porto⸗Moderationen in Betracht gezogen worden; es ist hierbei darauf gerechnet, daß die Differenz annähernd durch die Mehr⸗Ein⸗ nahme ausgeglichen werden wird, welche sich bei dem Gewichtsporto für Gelobtehe auf Entfernungen über 5 bis 10 Meilen heraus⸗ stellen wird. 1 8 . Zu §. 2. Das jetzige Gewichtsporto für Geldbriefe und das künftig anzuwendende würden sich wie folgt verhalten: jetzt knftig über 5 bis 10 Meilen 1 über 10 bis 20 Meilen .... 2 18 . über 20 Meilen 3. 3

5 2 anach tritt zwischen 5 und 10 Meilen eine Erhöhung des Ge⸗

wichtsportos um 1 Sgr. ein.

Bisher wurde für Geldbriefe außer der Assekuranz⸗Prämie as Gewichtsporto wie für sonstige Briefe erhoben. Ein Unterschied m Porto für frankirte und unfrankirte gewöhnliche Briefe fand im nternen Postverkehr zeither nicht statt. Künftig wird über 5 Meilen

in solcher Unterschied eingeführt werden. 1 Denselben auf Geldbriefe, je nachdem dieselben frankirt oder nfrankirt sind, zu übertragen, erschien nicht angezeigt. Soll nun ein Geldbrief unter Umständen nicht wohlfeiler tarifirt werden, als ein unfrankirter gewöhnlicher Brief auf gleiche Entfernung, so ergab ich von selbst, daß für Geldbriefe das Gewichtsporto stets nach den Sätzen für unfrankirte Briefe zu bemessen sei, so weit für gewöhnliche Briefe, wenn sie frankirt oder nicht frankirt sind, überhaupt verschie⸗

dene Sätze bestehen werden. ji1 8. 1 Zu §. 3. Für Päckereien betragen die Minimal⸗Portosätze gegen⸗

8 8 bis 10 Meilen... 182 Sgr. über 10 bis 20 Meilen 4 Sgr., über 20 Meilen 6 Sgr. 1 Diese Sätze sind so mäßig normirt, daß eine weitere Moderation derselben gegenwärtig nicht beabsichtigt werden konnte; es mußte jedoch im Gesetze die Aufrechthaltung dieser Sätze vorgesehen werden, weil dieselben, während sie bisher aus dem doppelten Briefporto herge⸗ eitet sind, künftig ganz unabhängig davon zu bestehen haben.

Zu §. 4. Die geradlinigen Entfernungen sämmtlicher Postorte des preußischen Postgebiets sind in den Jahren 1823 und 1824 nach preußischen Meilen (14,77 auf den Aequators⸗Grad) ermittelt worden. Die Annahme der geographischen Meile (15 auf den Aequators⸗Grad) entspricht dem universellen Charakter des Postwesens; auch im Post⸗ verein bildet die geographische (deutsche) Meile das Entfernungs⸗Maß. Die in einzelnen Fällen möglicherweise eintretende Erhöhung des Portos in Folge der Annahme des kürzeren Meilen⸗Maßes darf

egenüber jenem allgemeinen Gesichtspunkt als verschwindend ange⸗ sehen werden.

In den Jahren 1823 bis 1824 waren die Entfernungen von circa 1700 Postanstalten zu ermitteln, mithin circa 1,400,000 Messun⸗

en zu bewirken.

Diese Arbeit nebst der Ausarbeitung des Tax⸗Materials nahm, trotz der Anwendung besonderer Kräfte, circa Jahre in Anspruch.

Es traten nun fortgesetzt neue Post⸗Anstalten hinzu. Für jeden derartigen neuen Postort wären die direkten Entfernungen desselben

nach sämmlichen uͤbrigen preußischen Postorten festzustellen gewesen. Um dem damit verknüpften Zeit⸗ und Kosten⸗Aufwande zu begegnen, war frühzeitig bei den Postverwaltungen zu dem Auskunftsmittel ge⸗ griffen, für neu hinzutretende Postorte die Entfernungen nur in einem Umkreise von 10 Meilen durch spezielle Messung festzustellen, dagegen ezüglich aller größeren Entfernungen dem neuen Postorte die Taxe eines benachbarten Postortes zu geben, der zunächst bei jenem be⸗ egen war. Dieses Verfahren konnte indeß nur vorübergehend ge⸗ ügen. Die Unzuträglichkeiten wuchsen mit der Zunahme der Post⸗ Anstalten; die Erweiterung derselben nimmt aber ihren Fortgang. Wird deshalb das ganze Postgebiet in Taxfelder (Quadrate) ein⸗ getheilt und deren Entfernung von einander ermittelt, so ist, bei An⸗ nahme des Grundsatzes, daß für alle in ein und demselben Taxfelde belegenen Postorte, gegenüber den Postorten eines anderen Tagfeldes, gemeinsam die gleiche Entfernung gilt, eine dauernde unveränder⸗ kiche Grundlage geschaffen und es bedarf bei Einrichtung neuer Post⸗ nstalten nur der Angabe der Nummer des Taxfeldes, in welchem der neue Postort belegen ist, um die Taxe nach allen übrigen Postorten sogleich gegeben zu sehen. G Ein ähnliches System ist im Jahre 1858 im Postverein eingeführt und hat sich bewährt.

Bei dem Gebiet des Postvereins mußten ziemlich große Taxfelder Quadrate von vier deimschen Meilen Seitenlänge) gewählt werden, um die Zahl der Messungen nicht unverhältnißmäßig hoch sich heraus⸗

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stellen zu sehen; die Größe der Tax⸗Quadrate von 16 Meilen ri andererseits wiederum die Nothwendigkeit hervor, für näher bele ene Orte, wo die Unterschiede in den Entfernungen fühlbarer erscheine die direkten Messungen von Ort zu Ort beizubehalten, was für in Umkreis von 20 Meilen bestimmt wurde.

Die Schwierigkeiten lassen sich für das preußische Postgebiet ver meiden, wenn Taxquadrate von nur zwei deutschen Meilen Seitenlänge zum Grunde gelegt werden. Die Entfernungen können alsdann durch⸗ weg nach denselben bestimmt werden, während glecweg eine wirt samere Verringerung der Anzahl der Messungen resp. erechnungen ich ergiebt. Die Abrundung der Entfernungen unter Weglassung der Zruchmeilen entspricht dem Interesse des Publikums.

Staatshaushalts⸗Etat für 1867 II Ee gik nn.

8 8 N Lotterie⸗Verwaltung.

In dem Etat derselben für 1867 sind die Einnahmen ü 1,338,300 Thlr., die Ausgaben zu 23,850 Thlr., mithin der Ueber⸗ schuß zu 1,314,450 Thlr. veranschlagt.

Den im Jahre 1867 zur Ausführung zu bringenden beide Lotterien wird der bisherige, aus 95,000 Loosen bestehende Plan zu Grunde gelegt; der Gewinn⸗Antheil des Staats aus dem Verkauf de Loose ist daher unverändert geblieben. Die im Uebrigen eingetretene Veränderungen beziehen sich auf einzelne nach dem Durchschnitte de

Einnahme von 300 Thlr., eine Minder⸗Ausgabe von 150 Thlr., mee einen Mehr⸗Ueberschuß von 450 Thlr. ergeben.

Der von diesem Institut an die Staatskasse abzuliefernde 6e0 winn⸗Antheil hat von 500,000 Thaler auf 600,000 Thaler, mithn um 100,000 Thaler erhöht werden können.

Der Ausgabe⸗Bedarf des Instituts besteht in den Besoldunge der Beamten und in den Verwaltungskosten. Er hat sich gegen da Anschlag für 1866 in Folge des Wegfalls von Pensionen verstorbenn pensionirter Beamten um 1073 Thaler vermindert und beträgt jch 56,026 Thaler, welche Summe im Etat vor der Linie nachgewiee ist, weil das Institut seine Ausgaben ohne Beihülfe des Staats amg den eigenen Einnahmen bestreitet.

Der Geschäftsbetrieb ist nach dem Verwaltungsberichte für de Jahr 1865 ein sehr günstiger gewesen und die Resultate desselben hate diejenigen des Jahr 8 1864 übertroffen.

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Preußische Bank.

Die Einnahmen, welche der Staat für 1867 aus der praff schen Bank zu beziehen hat, bestehen in dem nach dem Durchschmir der Jahre 1863 bis 1865 auf 815,667 Thlr. festgestellten Gewin Antheile, in den Zinsen des aus Staatsfonds eingeschossenen a 1,897,800 Thlr. sich belaufenden Kapitals à 3 ½ Prozent, mit 66,423 x” und in dem Zuschusse von 621,910 Thlr., welchen die preußische Be⸗ in Folge des mit dem Königlichen Finanz⸗Ministerium geschlossen Vertrages vom 28. Januar 1856 und des Gesetzes vom 7. Mai . zur Verzinsung und Tilgung der Staatsanleihe de 1856 zu leit hat. Der Gesammtbetrag dieser Einnahmen beläuft sich a 1,504,000 Thlr. und übersteigt den Anschlag des Vorjahres, in Feot⸗ der Erhöhung des Gewinnantheils, um 245,000 Thlr.

Der Betriebsplan zur Ausmünzung von Gold⸗, Silber⸗m Kupfermünzen und zur Ausprägung von Medaillen ist aus dem un angegangenen Jahre unverändert beibehalten. Die Einnahme⸗m Ausgabe⸗Ansätze des Etats weichen daher von denen des Vorjatr⸗ nur in wenigen Punkten ab. Die zu 71,934 Thlr. veranschlagte Einnall enthält gegen das Vorjahr eine Erhöhung um 763 Thlr. Das Kupfert Legirung der Silbermünzen und zur Ausprägung der Kupfermüng hat nämlich zu einem in der neueren Zeit eingetretenen, billiga Ankaufspreise berechnet werden können, wodurch bei der Ausmünjm eine Mehr⸗Einnahme von 913 Thlrn. erzielt wird. Dagegen ist; Einnahme an Schmelzgebühren nach dem Durchschnitte der les Jahre um 150 Thlr. zu ermäßigen gewesen.

Die Ausgabe, mit der Einnahme in gleicher Höhe, ist ger den Anschlag des Vorjahres ebenfalls um 763 Thlr. gestitg und zwar: um 850 Thlr. in Folge Uebertragung eines Ausfem gehaltes, welches bisher auf dem Etat des Finanzministeriums sem um 200 Thlr. behufs Erhöhung der Gehälter zweier Beamten vor⸗ 500 Thlr. auf 600 Thlr. und um 13 Thlr. zur Abrundung, wähl⸗ an Transportkosten für Silber⸗ und Münzsendungen, nach dem Durs schnitte der letzten Jahre, 300 Thlr. weniger angesetzt worden sind.

Das Betriebskapital der Münze, zur Bestreitung der Kosten Gold⸗, Silber⸗ und Kupfer⸗Ankäufe, hat sich durch die bei der waltung erzielten Ueberschüsse von 945,707 Thlr. im Vorjahre, 2 982,244 Thlr. für 1867, mithin um 36,537 Thlr. erhöht. Sobald uüh selbe die Pöhe von 1,000,000 Thlr. erreicht haben wird, fließen; etwaigen Verwaltungs⸗Ueberschüsse zu den allgemeinen Staatsfonde

snr Staats⸗Druckerei.

Die Einnahmen derselben sind gegen das Vorjahr hauptsach⸗

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Sie betragen für 1867 überhaupt 198,600 Thlr. 1“ enaf 2 Lsr2E z9678 z11 g3167123 18 8 z8 Hgae 8 1ö16“ Uaiinsb 74 Ir MetreN, Irn

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letzten drei Jahre regulirte Etat⸗Ansätze, welche im Ganzen eine Marz

1“ . ' zur Spiegelung des provinziellen

in Folge höheren Ertrages der Arbeiten, um 29,300 Thlr. gestieg⸗

Bei den Ausgaben ist der Ansatz für Löhne zur zeitweisen An nahme von Werkleuten und Gehülfen, um 5800 Thlr. und der für Brenn⸗, Beleuchtungs⸗ und sonstige zum Geschäftsbetriebe erforderliche Materialien ꝛc. um 13,400 Thlr. erhöht worden. Außerdem sind 200 Thlr. zur Erhöhung der Gehälter für zwei Beamte hinzugetreten. Der Gesammtbetrag der Ausgaben beläuft sich auf 153,600 Thlr.

Der Ueberschuß für das Jahr 1867, im Betrage von 45,000 Thlr., übersteigt den des Vorjahres um 9900 Thlr.

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der allgemeinen Kassen⸗Verwaltung.

Einnahmen

Die unter diesem Titel zur Verrechnung gelangenden Einnah⸗ men sind solche, welche sich unter keinen anderen Titel des Etats sub⸗ summiren lassen. Sie belaufen sich nach dem vorliegenden Etat auf 5,073,812 Thlr., einschließlich des aus den Kriegskosten⸗Entschädigungen entnommenen extraordinairen Zuschusses für Marinezwecke im Betrage von 4,620,000 Thlr. Außer diesem letzteren Betrage sind in dem neuen Etat, gegen den Anschlag des Vorjahres, noch 99,004 Thlr. an Mehr⸗ Einnahmen nachgewiesen. Es sind nämlich an Dividenden von den amortisirten Actien Lnttr. B. der Berlin⸗Hamburger Eisenbahn, haupt⸗ sächlich an Superdividende dieser Bahn, 125,000 Thlr. hinzugetreten, dagegen sind an Zinsen und Dividenden von den aus der Eisenbahn⸗Abgabe erworbenen Actien anderer Bahnen 49,700 Thlr. deshalb in Wegfall gekommen, weil auf Grund des Gesetzes vom 26. Mai 1865 ein Theil dieser Actien zum Bau der Eisenbahnen von Danzig nach Neufahrwasser und von Heppens nach Oldenburg, sowie zum für die Berlin⸗Küstriner Eisenbahn veräußert wor⸗ den ist. .“

Außerdem sind die Einnahmen an Geldstrafen, herrenlosen Erb⸗ schaften, Miethen für Wohnungen in Dienstgebäuden zc. zusammen um 23,704 Thlr. zu erhöhen gewesen. Die gesammte Erhoͤhung die⸗ ses Einnahmetitels gegen das Vorjahr stellt sich daher auf 4,719,004 Thaler.

Das Oktoberheft (Jahrg. XIV.) des Landwirthschaft⸗ lichen Central⸗Blattes für Deutschland« von Anton Krocker enthält u. A. folgende Aufsätze: Die Zusammensetzung des Schafwollenschweißes oder Wollenfettes, von Chevreul. Die chemische Analyse der Ackererden, von Professor Dr. A. Müller. Ueber Winter⸗ wicke, von Zöppritz. Ueber Reiskultur in China von Champion. Weiteres zur Theorie Darwin's pag. 241 —254. Neue Beiträge zur Frage über die seuchenartige Krankheit der Seidenraupen, von Prof. Haberlandt. Die Gans von Toulouse. Einwirkung löslicher Salze auf den Thierorganismus, von Melsens. Fleisch von gesundem und krankem Schlachtvieh zu unterscheiden. Ueber die Zwe kmäßigkeit des Fangens der Maulwürfe; durch die Domainen⸗Behörde des Groß⸗ herzogthums Baden veranlaßte Untersuchungen. Ueber den Gehalt der ungewaschenen Wolle an Wollschmutz und Fett, von Professor Dr. Strohmann. Neue Erfahrungen über den schädlichen Einfluß des Maschinendrusches auf die Keimfähigkeit des Weizens. Ueber die Fischausstellung in Arcachon. Mittheilungen über den Welthandel und die wichtigsten Weltverkehrsmittel, von Dr. C. Scherzer. Zucker⸗ Production und Consumtion im Zollverein. Zur Frage über die zweckmäßigste Vertheilung von Grund und Boden, von Beutner. Geschichte der Vereinödung im Hochstift Kempten, von Dr. H. Ditz. Belgische Landwirthschaft; Vortrag von Professor Dr. Hartstein. Land⸗ wirthschaftliche Fortschritte in Australien. Bibliographie.

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Kunst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten.

Von der werthvollen »Altpreußischen Monatsschrift -b Lebens in Literatur, Kunst, Wissenschaft und Industrie, heraugggegehen von R. Reicke und E. Wichert«, liegt uns das siebente (Oktober⸗November⸗) Heft des dritten Jahrgangs, Verlag von A. Rosbach zu Königsberg i. Pr., zur Anzeige vor. Wir müssen uns bei der Reichhaltigkeit an Stoff und der anziehenden Darstellung, welche diese Zeit⸗ schrft kennzeichnen und auch in dem erwähnten Hefte zu Tage treten, an dieser Stelle auf eine kurze Mittheilung des Inhalts beschränken, und bemerken deshalb nur, daß in der Rubrik Abhand⸗ lungen der Artikel »Aberglaube aus Masuren« von Dr. Töppen fort⸗ gesetzt wird. Eine zweite Abhandlung betrifft die Katastrophe des Danziger Bürgermeisters Conrad Letzkau von Dr. Hans Prutz, und eine dritte die Theilung der Diözese Ermland zwischen dem deutschen Orden und dem ermländischen Bischofe. Es folgen dann Kritiken und Referate, und schließlich Mittheilungen und Anhang, welche des Lehr⸗ reichen und Anziehenden mancherlei enthalten. 8 Kiel, 19. November. (H. N.) Zum Conservator der Alterthü⸗ mer in den Herzogthümern Schleswig und Holstein ist jetzt Dr. Han⸗ delmann ernannt. Demselben ist zugleich die Verpflichtung auferlegt worden, Vorlesungen an der Universität über vaterländische Geschichte zu halten. Mit diesem Amte hat Dr. Handelmann nicht allein die Leitung des hiesigen Museums der Alterthümer erhalten, sondern hat derselbe zugleich auf sämmtliche Alterthümer des Landes, welche ihrer Natur nach nicht in das hiesige Museum geschafft werden können, seine Aufmerksamkeit zu richten. London, 17 November. Bei dem alljährlich von Mr. Murray veranstalteten Bücherverkauf an Sortimentshändler kann man unge⸗ fähr sehen, welche Artikel auf dem Londoner Markte recht ge⸗ sucht sind. Bekanntlich giebt ein englischer Verleger seine Waare nur gegen feste Rechnung ao. Diesmal nun wurden gekauft: 5000 Exem⸗ plare von Murray's »Student's Manuals«; 2000 von seinen »Hand- books« (Reisehandbücher); 1200 von »Lyell's Principles« und 400 von desselben Verfassers »Elements of Geology«; 550 von Darwin's »On

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Species«; 800 von Stanley's »Jewish Church« und 500 von seinem »Sinai and Palestine«; 600 von Smith's »Diectionary of the Bible«; 1000 von Hallam's »Histories«; 6300 von »The Student's Hume« (ein Compendium für Schulen); 2600 von Smith's »Classical Dictio- naries«; 4300 von »Latin Dictionaries«; 12,100 von »Greek and Latin Course« und 2800 von »Lord Byron's Works«; 200 von Lord Derby's »Homer«; 180 von Grote's »History of Greece«; 600 von Fergusson's »History of Architecture«; 350 von Gladstone's »Reform Specches« u. s. w. u. s. w. 9

Das längst angekündigte, im Auftrag des indischen Ministeriums angefertigte, umfangreiche Werk über die Gewebe und Kostüme der nder ist beinahe vollendet und wird den Hauptplätzen der Industrie im Lande (wahrscheinlich auch befreundeten Regierungen) zum Geschenk gemacht werden.

In der Stadtbibliothek von Philadelphia wurde unlängst (wie das Athengeum meldet) eine interessante Masse geschichtlicher Briefe entdeckt. Man zeigte sie einem Touristen als einfache Autogra⸗ phensammlung. Dieser jedoch erkannte darin auf den ersten Blick einen fehlenden Theil der Instructionen (Weisungen) vom Geheimen Staatsrath Jakob's I. an den Lord Statthalter von Irland. Diese Aktenstücke viele hundert an Zahl soll ein Lord Kanzler, der sich zurückzog in der unruhigen Zeit Wilhelms III., von Irland mit fort⸗ genommen haben. Fuͤr die Stadtbibliothek von Philadelphia haben sie weniger Werth als für das englische Staatsarchiv, dem sie ohne Zweifel werden zurückgestellt werden.

Statistische Nachrichten.

Ueber den Postverkehr Hannovers im Jahre 1865 entnehmen wir der Zeitschrift des Königlich statistischen Bu⸗ reaus in Hannover (Nr. 10. vom Oktober) Folgendes: die Post⸗ Verwaltung wurde unter dem Ministerio der Finanzen und des Han⸗ dels von dem General⸗Post⸗Direktorium (nach dem Etat von 1865) geführt durch 27 Postämter (darunter 1 Eisenbahn⸗Postamt) mit einer gleichen Anzahl von Vorständen (Postmeistern’, 171 Comtoirbegmten (Post⸗Secretairen) und Comtoirgehülfen, sowie durch 244 Speditionen. 8 Die Organe und Mittel des hannoverschen Postbetriebes waren für den Postverein pro 1805 folgendermaßen zusammengestellt:

Zahl der Postanstalten. Im Inlande: mit vollem Dienst 261, mit beschränktem Dienst 135, ohne Annahme⸗ und Ausgabedienst 10, ambulante Eisenbahn⸗Bureaus 3; im Auslande (Hamburg, Bremen, Ritzebüttel und Vegesack) 5. Zahl der Postbeamten. Im technischen Dienst: Beamte 382, Unterbeamte 554; im nicht technischen Dienst (General⸗Post⸗Direktorium, Revisionen ꝛc.): Beamte 35, Unterbeamte 4. Zahl der im Postdienst Verwendung findenden Posthalter und Postfahrer 165, Postillons 450, Pferde 1375, Wagen und Schlitten, ärarische 265, nicht ärarische 685.

Die Gesammteinnahmen »von den Posten« betrugen nach dem Anschlage für das Rechnungsjahr 1865— 66 1,127,500 Thlr., die Ge⸗ sammtausgaben 818,500 Thlr., Ueberschuß 309,000 Thlr.

„An Briefpostsendungen wurden im Ganzen 14,450,150 Stück befördert. Davon waren gewöhnliche Briefe 8,797,540 frankirte und 2,007,670 unfrankirte, rekommandirte Briefe 214,140, Briefe mit Waarenproben 59,930, Kreuzbandsendungen 1,589,020 und porto⸗ freie Briefe 1,781,850. Von der Gesammtsumme aller Briefpostsen⸗ dungen kommen: auf den internen Verkehr 59,9s pCt., auf den Post⸗ 1“ 32,74 pCt. und auf den Verkehr mit dem Auslande 7128 pCt.

An eigentlichen Fahrpostsendungen wurden befördert: ordi⸗ naire Pakete: 1,800,300 Stück von 10,210,240 Pfd. Gewicht und. per Pfd. 10 Gr. angenommen 3,403,413 Thlr. Werth, Briefe und Pakete mit deklarirtem Werthe: 1,032,150 Stück von 2,507,630 Gewicht und 168,703,210 Thlr. Werth, Summe an ordi⸗ nairen, so wie Geld⸗ und Werthsendungen: 2,833,450 Stück von 12/717,870 Pfd. Gewicht und 172,106,623 Thlr. Werth. An Post⸗ vorschüssen wurden befördert 233,880 Stück zum Betrage von 708,070 Thlr.; an baaren Einzahlungen: 176,529 Stück zu 2,379,920 Thlr. Betrag. Wenn man die Postvorschüsse mit Stückzahl und Betrag den übrigen Fahrpostsendungen hinzurechnet, so wie dem deklarirten den Garantiewerth der nicht zu einem Werthe deklarirt ge⸗ wesenen (ordinairen) Sendungen, so stellt sich dse Gesammtsumme aller Fahrpostsendungen auf 3,243,859 Stück von 12,717,870 Pfund Gewicht und 175,194,613 Thlr. Werth. Die Zahl der Fahr⸗ ö“ vertheilt sich zur Zahl der Briefpostsenduͤngen wie 22,4 zu 1

Der Zeitungsverkehr umfaßte die Expedition von 6,487,124 einzelnen Blättern. Die Zahl der beförderten Passagiere betrug

Kiel, 19. November. Ueber die Frequenz der höheren Lehr⸗ Anstalten in den Herzogthümern Schleswig und Holstein um Michaelis 1866 werden folgende offizielle Angaben veröffentlicht. I. Herzogthum Schleswig: Flensburg 363 Schüler, Schleswig 309, Hadersleben 157, Husum 149; zusammen 978 gegen 965 um Ostern 1866 II. Herzog⸗ thum Holstein: Altona 253, Glückstadt 133, Kiel 312, Meldorf 122, Plön 77, Rendsburg 173; zusammen 1070 gegen 1059 zu Ostern 1866.

Kopenhagen, 6. November. (Kiel. Ztg.) Am 1. Januar 1867 wird nach dem im laufenden Finanzjahr kalkulirten Voranschlage die dänische Staatsschuld die beträchtliche Höhe von 131,590,500 Rd. erreicht haben; davon kommen 85,295,500 auf die inländische und 46,295,000 Rd. auf die ausländische Schuld. Vor Ausbruch des Krie⸗ ges am 31. März 1863 betrug die Höhe der dänischen gemeinsamen Staatsschuld 95,734,337, seitdem ist sie also um 35,856,163 Rd. ver⸗ größert worden. Dagegen ist allerdings auch die Höͤhe der Staats⸗ aktiv en bedeutend Die Größe des sog. Reservefonds wird für das

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