Bremen, 3. Dezember. (H. B. H.) Die Postverwaltung der Vereinigten Staaten hat mit dem Norddeutschen Lloyd ein Abkommen wegen Beförderung der deutsch⸗amerikanischen Post getroffen, in Folge dessen die Dampfschiffe des Lloyd allwöchent⸗ lich fahren werden. Die Postverwaltung in Washington ver⸗ mehrt zugleich die beiden bisherigen wöchentlichen Posttage (Mittwoch und Sonnabend) auf drei Posttage.
Sachsen. Dresden, 3. Dezember. (Dr. J.) Die Erste Kammer hat in ihrer heutigen Sitzung den bereits mitgetheilten
Bericht ihrer ersten Deputation über den zwischen Sachsen und’⸗
Preußen abgeschlossenen Friedensvertrag berathen und nach längerer Debatte allenthalben die auf Beitritt zu den genehmi⸗ genden Beschlüssen der Zweiten Kammer gerichteten Vorschläge der Deputation angenommen.
Kioöoburg, 3. Dezember, Abends. (W. T. B.) Der Ge⸗ sammtlandtag berieth heute das Reichswahlgesetz wegen des die Diäten betreffenden Zusatzparagraphen noch einmal. Die Kommission stellte den Antrag, das Reichswahlgesetz pure an⸗ zunehmen und der Regierung zu empfehlen, ein besonderes Gesetz wegen der Diäten für die hiesigen Parlaments⸗Abgeord⸗ neten einzubringen, nach welchem die Zahlung von Dläten eventuell der hiesigen Staatskasse zur Last fallen und der Be⸗ trag derselben im Verordnungswege festgestellt werden solle. Der Staatsminister von Seebach erklarte die Differenz damit für beseitigt, worauzf das Reichswahlgesetz in namentlicher Ab⸗ stimmung einstimmtg angenommen wurde. — Der Landtag wurde darauf vertagt.
Hessen. Darmstadt, 30. November. Durch Ver⸗ fügung des Kriegsministeriums vom 25. d. ist das Institut der einjährigen Freiwilligen im Großherzoglich hessischen Heer eingeführt worden.
— 2. Dezember. (Fr. J.) Gutem Vernehmen nach wird unserm demnächst zusammenkommenden Landtag eine Gesetzes⸗ vorlage betreffs Abänderung der jetzigen Militair⸗Organisation unterbreitet werden. Es soll hiernach beabsichtigt sein, auf die zwei letzten Jahrgänge der Militairpflichtigen zurückzugreifen, insoweit bei den früheren Loosziehungen Befreiung vom Mili⸗ tairdienst erfolgt ist.
Neuß. Gera, 2. Dezember. (Leipz. Ztg.) Auf Befehl Sr. Durchlaucht des Fürsten ist hier eine die Wahl eines Ab⸗ geordneten zum Norddeutschen Parlament betreffende Ministe⸗ rial⸗Bekanntmachung erschienen, aus welcher ersichtlich, daß das Fürstenthum Reuß j. L. einen Wahlkreis für sich bildet, wäh⸗ rend man früher der Meinung war, es werde mit Reuß äͤ. L. zu einem solchen verbunden werden.
Bayern. Nürnberg, 2. Dezember. (N. C.) Heute Nachmit⸗ tag fand Vorstellung des Königlichen Linien⸗ und Landwehr⸗Offi⸗ zier⸗Corps, der Geistlichkeit beider Konfessionen, der magistrati⸗ schen Kollegien und sämmtlicher hiesiger Staatsdiener bei Sr. Majestät auf der Königlichen Burg statt, worauf die Spitzen der verschiedenen Corps und Behörden zur Königlichen
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Schweiz. Bern, 3. Dezember. (W. T. B.) Heute ist die schweizerische Bundesversammlung eröffnet worden. Im Nationalrathe warf der Alterspräsident Hunkeler aus Luzern einen Rückblick auf die in diesem Jahre in Europa statt⸗ gefundenen Ereignisse und meinte, es sei wenig Hoffnung vorhanden, daß die Kämpfe definitiv abgeschlossen und der Friede Europa's gesichert sei. Aus diesem Grunde werde überall gerüstet und man sei bestrebt, die besten Werkzeuge zu erfinden, das menschliche Leben zu zerstö⸗ ren. Die Schweiz, welche die feierliche Zusage habe, daß ihre Neutralität geachtet werde, lebe mit allen Völkern in Friede und Freundschaft. Dennoch gebiete auch ihr die Vorsicht, die Vermehrung, Ausbildung und Bewaffnung des Militairs ins Auge zu fassen. Die desfallsigen Vorschläge des Bundesraths, so wie die Erneuerungswahl desselben würden die Hauptgegen ände der Berathung ausmachen. Der Alterspräsident warnt stan den; in Bezug auf die Revision des Bundesraths vor all⸗ zuideeller Auffassung und Ueberstürzung.
Großbritannien und Irland. London, 3. Dezember. (W. T. B.) Der Zug der Theilnehmer am Reform⸗Meeting von St. James Park nach Beaufort⸗house in Brompton be⸗ gann Mittags 12 Uhr und endigte Nachmittags 1 Uhr. Die Ordnung auf der Straße blieb vollkommen ungestört. Unge⸗ achtet des regnerischen Wetters war die Menge der Zuschauer
sehr groß.
Frrankreich. Paris, 2. Dezember. (Kö iemliche Anzahl von Deputirten hat sich bereits
(Köln. Ztg.) in Paris
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gefunden. Doch scheint es nicht, daß die Kammern vor de 14. Januar einberufen werden. — Es heißt, Girardin 8 einen Antheil der »Liberté« dem Herrn Pereire verkauft. — an neueste Schrift des Bischofes von Orleans führt den Tiri »Der Atheismus und die sociale Gefahr.« Sie wird in 8 nächsten Woche erscheinen und eine Antwort auf die zahlreiche Kritiken gegen die »Zeichen der Zeit⸗« bilden. 1u.
Heute erwartet man das Eintreffen der vom Dampfe »La Seine« nach Southampton überbrachten Briefschaften aus Mexiko und Vera⸗Cruz. Heute wird die Einnahme 4. Matamoros durch die Juaristen selbst an offiziösen Stellen n keiner Weise mehr in Abrede gestellt; dagegen präzisirt man - Angriffsbewegung, welche Bazaine angeoͤrdnet, dahin, daß s zunächst gegen Tampico, in der Provinz Tamaulipas gelegen zu Wasser und zu Lande gerichtet sein solle. — Das Marime Ministerium läßt heute die Havas'sche Depesche aus Toulon d mentiren, der zufolge das Ozean⸗Panzergeschwader des Admi. rals La Roncière le Noury, sich in Toulon mit dem Mittel meer⸗Panzergeschwader, unter Admiral Gueydon, hätte vereini. gen sollen.
ESpanien. Die Königin Isabella will am 9. Dezem⸗ ber eine Reise nach Lissabon vornehmen und über Ciudad Ragt und Badajoz am 11. Morgens in der Hauptstadt von Por⸗ tugal eintneen „ wo sie am 12. und 13. offiziellen Empfang und Besuch bei der Königlichen Familie vornehmen, am Kten die Sehenswürdigkeiten von Lissabon in Augenschein nehmen will, um am 15. die Rückreise anzutreten.
Italien. Florenz, 1. Dezember. Der Linienschiff⸗ Capitain d’'Amico, ehemaliger Generalstabs⸗Chef des Admiralz Persano, ist fünf Tage lang vom hohen Gerichtshofe verhör worden.
— 3. Dezember. Die »Nazione« erklärt das Gerücht, daß Vegezzi sich geweigert habe, nach Rom zu gehen, für unbe gründet. Vegezzi habe zwar einige Einwürfe von unterge ordneter Bedeutung gemacht, es sei indeß dennoch sehr wahr scheinlich, daß er nach Rom reisen werde. Die »Nazione« be stätigt die Nachricht, daß der Papst den Wunsch kundgegeben habe, Vegezzi zu sehen.
General Medici ist wieder nach Sicilien als Ober⸗Befehls⸗ haber aller Truppen auf der Insel unterwegs; diese Maßreget wird gut wirken, denn Medici kennt die Sicilianer und ist auf der Insel ein angesehener Mann. Es ist hohe Zeit, für dieß Insel sowohl wie für Sardinien mit Nachdruck zu handeln.
Türkei. Aus Konstantinopel, 24. November ist üben Triest folgende Nachricht eingegangen: Der »Levant Herabde meldet auf Grund angeblich amtlicher Telegramme, Rußlamd habe England und Frankreich zur Vereinbarung über die kan⸗ dischen Angelegenheiten eingeladen.
Dänemark. Kopenhagen, 3. Dezember. (H. B. H. Das regierungsseitig behufs neuer Organisation des Militaud niedergesetzte Comité überreichte in heutiger Sitzung des Reichs⸗ tages seinen neuen Entwurf. Darnach wird die effeektive Kriegsstärke 42,317 Mann betragen. Die Infanterie wurd 32,203 Mann zählen, die Artillerie 5379 Mann, die Kavallerie 2291 Mann. Der Pferdebedarf ist auf 8256 Stück veranschlagt. Die Reserve soll 10,000 Mann stark sein und jährlich vergrößert werden. Die Militair⸗Unkosten für nächstes Jahr werden dar⸗ nach 3 ½ Million betragen.
Asien. Aus Bombay, 13. November, meldet die Ueber⸗ landpost: In Ceylon sind weger stliche Unruhen ausgebrochen. 8
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aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau. London, Dienstag, 4. Dezember, Morgens. Das gestern abgehaltene Reformmeeting verlief ohne Störung. — Das Wetter war sehr schlecht. Die Zahl der am Zuge Theilnehmen⸗ den wird auf ungefähr 30,000 angegeben, von denen jedoch nur etwa der vierte Theil das Thor des Versammlungsplatzes pa Rom, Montag, 3. 1
Dezember. Heute früh verließ das 85. Linienregiment Rom, um nach Frankreich zurückzukehren.
Der »Osservatore Romano« dementirt die Nachricht, der Papst habe zu neuen Besprechungen mit er italienischen Re ie’
rung über die religiösen Angelegenheiten die Initiative ergriffen.
Der Papst, erklärt das Blatt, werde Vorschlägen, welche für
die Sache der Religion günstig lauten, niemals sein Ohr ver⸗
schließen; nach dem Geschehenen aber sei es nicht meyhr Sache V
des Papstes, die Initiative zu ergreifen.
Nach neapolitanischen Blättern ist es in Folge der von
dem Polizeichef von Neapel gegebenen Weisungen gelungen, dem Femme gelungen, betheiligten Suratt in
den bei Ermordung Lincolns Alerandrien (Egypten) zu verhaften.
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1“] 8 1 e“ — Die Zeitung des Vereins deutscher Eisenbahn⸗ Verwaltungen (Nr. 48 vom 1. er Inhalt: Die Kriegsschäden an den Eisenbahnen in den Vereinigten Staagaten von Nord⸗Amerika. Die Sanitäts⸗ verhältnisse bei den Eisenbahn⸗Beamten. Taff V Eisenbahn. — Mittheilungen über Eisenbahnen. Vereinsgebiet. Eisen⸗ bahn⸗Gesetzgebung. Konzession der Kaiser Franz Joseph⸗Bahn. — Projekte und Bau Kaiser Franz Joseph⸗Bahn, Baubeginn. Oesterr. Staatsbahn⸗Gesellschaft, Projekt zur Verbindung ihrer Hauptlinien. Böhmische Nordbahn, Ausgabe von Aetien und Prioritäts⸗Obliga⸗ tionen. Kronz rinz Rudolphs⸗Bahn, kommissionelle Begehung der Trace ꝛc. — Betris
Schwarzenacker⸗Hassel.
Norddeutscher Eisenbahn⸗Verband, Fracht⸗
ermäßigungen. Mitteldeutscher und Westdeutscher Eisenbahn⸗Verband, Reglementsänderungen. Ministerialbestimmung über den Transport
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des Schwefelkohlenstoffes auf den preuß. Eisenbahnen. Sächs. west⸗ liche Staatsbahnen, Güterverkehr nach und von Elster. Oesterreichische Eisenbahnen, neue Stationen. Oesterr. Südbahn, Eilgut⸗ und Fracht⸗ verkehr nach Italien. — Ausland: Warschau⸗Terespoler Eisenbahn, Stationen. England, lange Fahrten. Ostindische Eisenbahnen, Bahn⸗ eröffnungen. — Technisches: Einfluß der Steigungen auf das Gewicht der Züge. Personenwagen nach amerikanischem System in Frank⸗ reich. — Juristisches: Rechtsfall, betreffend den Transport der Güter von der Eisenbahn bis in die Wohnung des Empfängers. — Lite⸗ ratur: Off. Karte vom preußischen Staate mit besonderer Berücksich⸗ tigung der Communicationen. Wochenblatt des Architekten⸗Vereins zu Berlin. Der Lokomotivführer und die Lokomotive, von J. W. Kretschmer. Die Großindustrie Rheinlands und Westfalens ꝛc., von Dr. Hocker. — Volkswirthschaftliches. Einführung des Metersystems in den Vereinigten Staaten Nordamerika's. Zunahme der Kohlen⸗ production in Nord⸗Amerika. Unfälle auf den Eisenbahnen und bei den Dampfschifffahrten in den Vereinigten Staaten. Mittelamerika⸗ nischer Telegraph. 1“
— Der »Zollverein«, Zeitschrift für Handel und Gewerbe ([Nr. 48 vom 1. Dezember) enthält unter Aufsätze: Die süddeutschen Besitzer österreichischer Papiere. — Zum deutsch⸗österreichischen Handels⸗ vertrage. — Aus dem Handels⸗ und Gewerbe⸗Verein: Düssel⸗ dorf, den 29. November: Die Heranziehung von Actiengesellschaften zur Kommunalsteuer. — Korrespondenzen: Aus Rußland, im Novem⸗ ber: Die Nizchneier Messe, die ersten Westfalen in den Ostsee⸗Provin⸗ zen, Rußlands wirthschaftliche Mission im Osten. — Aus Kurhessen, 20. November: Hoffnungen und Befürchtungen für Neupreußen, Ge⸗
werbefreiheit, wirthschaftlicher Marasmus. — Technisches: Ge⸗
schliffene Achate mit künstlichen Zeichnungen in verschiedenen Farben zu versehen. — Notizen und Vermischtes: Zollangelegenheiten. Geschäftsnotizen, Eisenbahn⸗Ausweise, Patent⸗Ertheilung. — General⸗ Versammlungen, Einzahlungen, Auszahlungen, Zahlungseinstellungen. — Bibliographie. — Course der verflossener
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— Der Preußische Schreib⸗Kalender für Damen ist für das Jahr 1867 in seinem sechsten Jahrgange so eben im Verlage der Königl. Geh. Ober⸗Hofbuchdruckerei (R. v. Decker), geschmückt mit dem photographischen Bildniß Ihrer Majestät der Königin A ugusta, erschienen. Ein Widmungsgedicht an »Preußens Frauen« erhöht den idealen Werth dieser Weihnachtsgabe in dem Siegesjahre Preußens.
Jena, 29. November. (K. Z.) Die Anzahl der Studirenden auf der hiesigen Universität in dem jetzigen Wintersemester beträgt nach dem veröffentlichten Verzeichnisse 447, und zwar 111 Theologen (58 Ausländer, 53 Inländer), 87 Juristen (42 Ausländer, 45 Inlän⸗ der), 65 Mediziner (26 Ausländer, 39 Inländer), 159 Philosophen (94 Ausländer, 65 Inländer), und 25, welchen zum Besuch der Vor⸗ lesungen besondere Erlaubniß ertheilt worden ist. Im vorigen Semester war der Bestand der Studirenden 495. 8
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Heidelberg, 29. November. Das eben ausgegebene Adreßbuch der hiesigen Universität weist folgenden Bestand für das gegenwärtige Hemester nach. Es studiren hier: Theologen 68, davon 49 Inländer; Juristen 335, davon 68 Inländer; Mediziner 66, darunter 23 In⸗ länder; Kameralisten, Chemiker und Pharmaceuten, so wie Philologen
Dezember) hat folgenden
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Betrieb: Pfälzische Eisenbahnen, Eröffnung der Strecke
M220 Ctr., 18) Schwefel 2035 Ctr.
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und Philosophen zusammen 175, darunter 61 Inländer; im Ganzen 644, worunter 201 Inländer und 443 Ausländer. Außerdem sind die Vorlesungen besucht worden von 68 Personen reiferen Alters und von 30 conditionirenden Pharmaceuten und Chirurgen, was eine Gesammtsumme von 742 ergiebt, während im vorigen Semester die Gesammtsumme 889 betrug (worunter 688 Ausländer), was einen Ausfall von 147 Studirenden ergiebt, der wohl vorübergehender Natur sein wird und auf Rechnung der Zeitverhältnisse zu setzen ist. Im evangelisch⸗protestantischen Prediger⸗Seminar befinden sich zur Zeit 13 Theologen. 1I;zäI S
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Stettin, 1. Dezember. (Stett. Ztg.) Der Schifffahrtsverkehr in unserm Hafen war ungeachtet der vorgerückten Jahreszeit während des verflossenen Monats noch ziemlich lebhaft. Als eingekommen sind amtlich gemeldet: 213 Seeschiffe, 245 Küstenfahrzeuge, 604 Kähne. Nur durchgefahren, ohne hier zu löschen oder zu laden, sind 94 Kähne, so daß die Gesammtzahl sämmtlicher hier eingekommenen Fahrzeuge 1156 betrug. Von denselben waren 251 mit Getreide beladen, welche 3055 ¾ Wspl. Weizen, 518 Wspl. Roggen, 5836 Wspl. Gerste, 557 Wspl. Hafer, 42 ⅞ Wspl. Erbsen, 405 Wspl. Rübsen und 12 Wspl. Leinsaat einführten. Außerdem kamen noch in 29 Kähnen 617 Wspl. Kar⸗ toffeln an. .
Liegnitz, 30. November. Der »Prov. Ztg. f. Schles.« zufolg wurden im Jahre 1865 im Regierungsbezirk Liegnitz folgende Bergwerks⸗ und Hüttenprodukte gewonnen: 1) Steinkohlen 143,617 Tonnen, 2) Braunkohlen 1,565,020 Tonnen, 3) Eisenerze 104,908 Tonnen, 4) Zink⸗, Blei⸗ und Kupfererze 7143 Ctr., 5) Arsenikerze 3854 Ctr., 6) Schwefelkies und sonstige Vitriolerze 24,275 Ctr., 7) Dachschiefer 1691 Schock, 8) Roheisen 9157 Ctr., 9) Gußwaaren aus Erzen 155,663 Ctr., 10) desgleichen aus Roheisen 215,880 Ctr., 11) Stabeisen 14,799 Ctr., 12) Garkupfer 14 Ctr., 13) Nickel und Nickelfabrikate 340 Ctr., 14) Arsenikfabrikate 2318 Ctr, 15) Kupfer⸗ vitriol 150 Ctr., 16) Eisenvitriol 12,796 Ctr., 17) gemischter Vitriol Der Werth dieser Bergwerkspro⸗ dukte (1—7) betrug 371,877 Thlr., der Werth der Hüttenprodukte (8—18) 1,315,958 Thlr. In den Bergwerken wurden 1566, in den
ütten 2385 Arbeiter beschäftigt.
Lüne burg, 27. November. Einem Auszuge aus der Kämmerei⸗ echnung unserer Stadt zufolge beträgt die Einnahme pro 1865 76,245 Thlr., die Ausgabe 89,715 Thlr. Das Oefizit von 13,500 Thlr. ist daraus entstanden, daß allein 30,000 Thlr. auf Straßen⸗ und Kanalbauten verwendet sind, die Finanzlage der Stadt also durch diese vorübergehenden Ausgaben nicht bedenklich ist. Der Schulden⸗ bestand der Stadt beläuft sich auf ca. 350,000 Thlr.; der Bestand an ausgeliehenen Kapitalien auf 93,000 Thl. ist außerdem ein Reservefonds von 83,000 Thlr. vorhanden. “
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Gewerbe⸗ und Handels
Die Vorbereitungen zur Pariser Industrie⸗Ausstellung.
Paris, 1. Dezember. In dem Augenblicke, in welchem überall⸗ in der civilisirten Welt die Vorarbeit zu dem Riesen⸗Wettstreit der Nationen betrieben wird, der hier in Paris am 1. Mai 1867 eröffnet werden soll, ist man auch hier in voller Arbeit, um das Gebäude würdig herzurichten, das alle die Erzeugnisse des Fortschritts in In⸗ dustrie und Kunst aufzunehmen bestimmt ist.
Schon sind die wichtigsten Theile des gewaltigen Baues beendet, das Holzwerk zusammengefügt, die Wände nebst dem Dachwerk auf⸗ gerichtet, die gigantischen Fenster mit Glas versehen und selbst ein großer Theil der Wandmalereien ist bereits weit vorgeschritten.
Kaum ein anderer Moment dürfte so günstig sein, wie der gegenwärtige, um das Großartige des Gebäudes zu beurtheilen. Noch ist das Auge nicht geblendet vom Zuviel der Einzelheiten, der Gegen⸗ sätze der Farben und der verschiedenen Ornamente, und so besser im
tande, einen Gesammtüberblick über die immensen Räumlichkeiten zu genießen.
Der Palast, der in wenigen Monaten auf dem weiten Marsfelde gleichsam aus dem Boden emporgeschossen ist, wurde auf einem Raum von nicht weniger als 1400 Meter errichtet. Die eine seiner Axen ist einen halben Kilometer lang, während die andere 380 Meter mißt. Man hat dem Gebäude sehr häufig die Form einer Ellipse oder selbst die eines Kreises gegeben; beides ist jedoch gleich unrichtig, wiewohl es annähernd die wirkliche Gestalt bestimmt. Das Ganze besteht nämlich aus zwei Reihen gerader und paralleler Gallerien, welche an ihren Endpunkten durch halbkreisförmige Gallerien mit einander ver⸗ bunden werden. Auf diese Weise stellt das Ensemble weit eher ein Rechteck dar, dessen Ecken freilich abgerundet erscheinen.
Der Generalplan des Gebäuͤdes ist folgender:
An der äußeren Seite des Palastes fügen sich zehn verschiedene parellel laufende Wege ineinander, indem sie zugleich einen inneren Centralraum abgrenzen, in welchem später ein innerer Garten her⸗ gerichtet werden soll. Jeder dieser Wege entspricht einer der Gruppen der diversen Ausstellungsgegenstände. Die erste Gruppe bilden die Kunstwerke; die zweite: das Material und Anwendungsformen Künste«, nach dem Vorschlage des Unter⸗
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