1867 / 16 p. 11 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Gottesdienste für die Dom⸗,

Gottesdienst zu räumen.

ihrem gewohnten Kirchgange gestört werden sollte; er ließ daher am 20. den Propst Hanstein und den Staatsrath Nicolo⸗

1 der Petri⸗Gemeinde in der Dom⸗

nöthig, daß die

daß der Schluß des Gottesdienstes zu

Königlichen

und führte die von ihr gemachten Erfahrungen au 1810 und 1811 an.

kirche bleiben solle, und

mtnunnwveinmmaene ra ered Ihm I2N .

ebhI mr .Ittg e Drei schwere, aber endlich glorreiche

durch di zes und des Lui und erhabenen Zeit, Ordensfest eingetreten. zu werden, erließ der König schon

möge sofort mit dem 1828

DOber⸗Kammerherrn Fürsten zu Sayn⸗Wittgenstein,

dem Fesmarschal. Grafen von Kalkreuth,

ddem General Grafen von Tauentzien,

deem Hofmarschall von Maltzahn, deem Schloßhauptmann Freiherrn von Buch,

ddem Staatsminister von Schuckmann und ddem Polizei⸗Präsidenten Staatsrath le Coq, Hil)

11““

1“ III

welche bereits durch Cirkular von dem Königlichen Willen un⸗

terrichtet seien, zu Konferenzen zusammentreten, in denen Al⸗ les zu berathen und genau Festzuͤstellen sei, was beiden Festen, dem Sieges⸗ und Dankfest, wie dem Krönungs⸗ und Ordens⸗ fest, die vom Könige beabsichtigte hohe Bedeutung verleihen könne. Neben den Anordnungen, welche der König der Be⸗ rathung und Riegutachtung, resp. Veränderung durch diese Kon⸗

ferenzen überließ, sprach er nur in einer Beziehung einen

bestimmten Feseh aus, daß nämlich von jedem Truppentheil i

wenigstens ein er und daß 6 Damen des Luisen⸗Ordens an der Königlichen Tafel ihren Platz in seiner unmittelbaren Nähe erhalten sollten. üihatrAh sI, Allch, unn, N It. 1 8 J11111116“*“ Die größte Schwierigkeit bereitete dieser Konferenz die sehr große Zahl derjenigen, welche nach dreijähriger Unterbrechung und durch die während der Feldzüge erworbenen Eisernen Kreuze einen gerechten Anspruch auf ihre Einladung zum Or⸗ densfeste hatten. Sie war räumlich wie ökonomisch fast nicht zu bewältigen. Da indessen das Friedens⸗ und Dankfest gleich⸗ zeitig in allen Garnisonen der Monarchie befohlen wurde, und die während des Feldzuges mit Kriegs⸗Orden Dekorirten bei ihren Truppentheilen dieser Feier beiwohnen sollten, so war

wenigstens auf diejenigen Offiziere nicht zu rechnen, welche den

Januar zu einem Urlaube nach Berlin benutzt haben würden und dann als temporar in der Hauptstadt anwesend hätten ein⸗ geladen werden müssen. Die genannten Personen kamen bis zum 15ten fast täglich zusammen und unterbreiteten an diesem Tage dem önige ihren Entwurf be einem Programm, welches der Köhig fast in allen seinen Heilen genehmigte, und nach welchem dann auch die zweitägige Feier stattfand. 21† tnn

Nachdem der König sich am 16. Januar noch einmal hatte Bericht erstatten lassen, ob alle Bestimmungen des Meees.

auch nach dem Raum, der Kopfzahl und den diesmal neuen 6

Anordnungen ausführbar seien 17. Januar, der erste Be der fest, dem der König aber

Megmnagnnm.

erfolgte am Sonnabend, dem Feier, das eigentliche Ordens⸗ auch diesmal nicht selbst beiwohnte,

vius kommen und sagte ihnen, er wünsche den Gottesdienst Kirche nicht zu stören, sondern

den Gottesdienst für das Ordensfest so zu legen, daß alle drei die Petri⸗ und die Ordens⸗Ge⸗ meinde hintereinander gehalten werden könnten. Dazu sei aber Prediger ihre Predigten etwas abkürzten, so 1t s einer bestimmten 8 Zeit erfolgen könne, und daß sie von der Kanzel herab ihre Gemeinde auffordern sollten, die Kirche für den nachfolgenden Beide Männer versprachen, dem illen gemäß zu handeln; als aber die Ordens⸗ Kommission davon erfuhr, wurde sie beim Köni 88 vegstsesg en Jahren

Die Petri⸗Gemeinde war 2000 Personen stark, und da es bisher schon schwer gewesen, die Dom⸗Gemeinde dazu zu bringen, daß Alle die Kirche verließen, so würde dies bei der so starken Petri⸗Gemeinde voraussichtlich vollends un⸗ möglich, das Gedränge und vielleicht das Einschreiten der Polizei der Würde der gottesdienstlichen Ordensfeier aber schädlich sein. Auf diese Vorstellung entschied der König, daß es bei dem Gottesdienst der Petri⸗Gemeinde für diesen Tag in der Kloster⸗ G so wurde der Ordensfest⸗Gottesdienst am Sonntage, den 26., im Dome und in der gewohnten Art

1 Jahre sollten über unser Vaterland dahin gehen, ehe wieder ein Ordensfest gefeiert werden konnte, dann aber gleichzeitig mit der Bedeutung eines Sieges⸗ und Dankfestes am 17. und 18. Januar 1816. Bei den ganz 8 Verhältnissen des Staates, besonders aber e Stiftung zweier neuer Orden, des Eisernen Kreu⸗

2 n⸗Ordens, beides Denkmäler jener eisernen waren auch neue Bedingungen für das Um diesen nach allen Seiten hin gerecht 1 1 in den ersten Tagen des Januar eine Ordre an die General⸗Ordens⸗Kommission, sie

indem er dem Kronprinzen und den sämmtlichen Prinzen deß Königlichen eilas⸗ die Repräsentation übertragen hatte. Ein. ladung, Versammlung und Aufstellung der alten wie der neuen Nitter und Inhaber erfolgte wie in den Jahren vor den Kriegen. Der Kronprinz und die des Königlichen Hauses hatten rechts neben dem Thron ihren Platz genommen.

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General⸗Lieutenant v. Diericke als Präsident der General⸗

Ordens⸗Kommission eröffnete die Feierlichkeit mit einer Anrede,

in welcher die großen Begebenheiten der jüngst vergangenen Zeit,

der ehrenvolle Antheil, den die meisten der Anwesenden an derselben genommen, der Ruhm der Helden und Krieger, die für den König und das Vaterland gefallen, erwähnt und die Gesinnungen des dankbaren Vaterlandes in ergreifendster Weise ausgesprochen wurden. Allerdings fand diese Anrede auch den dankbarsten, empfänglichsten Boden für ihre Saat, denn sie richtete sich an Männer, welche sowohl während der Leidens⸗ wie während der Kriegsjahre sich so ausgezeich⸗ net, daß sie dafür durch eine aͤußere Anerkennung hatten belohnt werden können. Darauf trat der Wirkliche Geheime Legations⸗Rath von Raumer vor den Thron, las die sammt⸗ lichen seit dem letzten Ordensfeste im Jahre 1812 ergangenen Königlichen Verordnungen und Bestimmungen in Ordenssachen, namentlich die Urkunden über die Stiftung des Eisernen Kreuzes, so wie die Verordnung über die Aufstellung der Gedenktafeln in den Kirchen vor und theilte dann die Liste der neuernann⸗ ten Ritter und Inhaber, so wie diejeni Eisernen Kreuzes 1. und 2. Klasse am chwarzen und weißen Bande mit, welche noch nach Beendigung der Feldzüge von 1813 14—15 für dann erst bekannt gewordene aͤusgezeichnete Kriegesthaten eingetreten waren. Damit war die Feierlichkeit des ersten Tages, welche ganz den Charakter eines wirklichen Ordens⸗Kapitels trug, beendet. EEEE1I1 Zür den 18., also die Verbindung des Krönungs⸗ und Ordensfestes mit dem Sieges⸗ und Dankfeste, war schon der Beginn anders geformt als bisher, denn die Versammlung der Feihxehmer fand nicht in der Kirche, sondern im Schlosse statt. Die Ritter des Schwarzen und der 1. Klasse des Rothen Adler⸗ Ordens versammelten sich in den Kammern zunächst am Ritter⸗ saal, im Rittersaal selbst aber die 2. und 3. Klasse des Rothen Adler⸗Ordens, die Ritter des Ordens pour le merite, der beiden Klassen des Eisernen Kreuzes und des St. Johanniter⸗Ordens - vom Rittersaal bis zum Weißen Saale endlich die ämmtlichen mit preußischen Ehrenzeichen dekorirten Unteroffiziere und Gemeinen der zu Berlin in Garnison stehenden Truppentheile, von ihren eben⸗ falls dekorirten Offizieren geführt. Angeschlossen an diese stan⸗ den dekorirte Mannschaften anderer Truppentheile, welche gerade in Berlin anwesend waren, schon in ihr bürgerliches Verhält⸗ niß ö Landwehrleute und Freiwillige, im Weißen Saale selbst alle Inhaber des Allgemeinen Ehrenzeichens. Diese roße Zahl war vom Ritter⸗ bis zum Weißen Saale durch alle

aume in 3 Gliedern, den Fenstern nach dem Lustgarten Pgenüber, aufgestellt, so daß der König, welcher vom Weißen

aale her erschien, die ganze Front der Dekorirten bis zum Rittersaale entlang gehen konnte. Im Rittersaale, vor dem Throne stehend, ließ der König sich die am Tage vorher deko⸗ rirten Ritter durch die General⸗Ordens⸗Kommission vorstellen, begab sich dann zu den Rittern des Schwarzen und der 1. Klasse des Rothen Adler⸗Ordens und dann zu den in den Branden⸗ burgischen Kammern versammelten Prinzen und Prinzessinnen, von denen und dem Hofstaate umgeben, der König nun den ganzen vom Saale her beginnenden Zug an sich vorüber⸗ gehen sah, um sich dann mit dem gesammten Hofe demselben anzuschließen.

Der Zug, von dem Kammerherrn Grafen von Brühl, General⸗Intendanten der Königlichen Schauspiele, geführt, begann mit dem General⸗Major von Rauch, als Repraäͤsentanten der diesmal vorzugsweise militairischen Feier, und dem General⸗ Major von Boguslawski „als Repräsentanten der General⸗ Ordens⸗Kommission, und je nachdem die entferntesten Räume für die Aufstellung sich leerten, schlossen sich die in den vor⸗ deren Zimmern Versammelten demselben an.

„Die Ordnung des Zuges war folgende und wurde von den Mitgliedern der General⸗Ordens⸗Kommission sorgfältig abgetheilt und innegehalten: 1

1) Die Inhaber des Allgemeinen Ehrenzeichens 2. Klasse.

» Milttair⸗Ehrenzeichens 2.

»„ Allgemeinen Ehrenzeichens I. „»

2 Miittair⸗Ehrenzeiches 1. „» Die dekorirten Freiwilligen.

*„ Landwehrmänner.

Die Unteroffiziere und Gemeinen abtheilungsweise nach den Truppentheilen, von ihren Offizieren geführt.

en Verleihungen des

Die St. Johanniter⸗Ritter. Die Rte bcs Eisernen Kreuzes 2. und 1. Klasse. Die General⸗Ordens⸗Kommission (General⸗Lieutenant von Diericke, Wirklicher Geheimer Legations⸗Rath von Rau⸗ mer und Präsident von Schlabberndorf). 1 Die Flügel⸗ und General⸗Adjutanten. 19 Se. Majestät der König. 4 E““ 1 14) Die Prinzen des Königlichen Hausesea. ee. 1 Die Ritter des Rothen Adler⸗Ordens 1. Klase.

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Der imposante Zug ging durch den Schweizersaal, vor der

vie onneurs machenden Ehrenwache vorbei, die Wendeltreppe viac über den innern Schloßhof durch das Portal Nr. 5 zum

Dom, bis wohin die sämmtlichen Truppen der Garnison in Parade⸗Aufstellung Chaine bildeten und ebenfalls so der Zug dauerte die militairischen Honneurs machten. Als der Zug zuerst aus dem Schloßportal ins Freie trat, begrüßte ihn ein dreimaliges Hurrah der Truppen, dem fast waäͤhrend des ganzen Zuges das fortdauernde Hurrah des Publikums folgte. Beim Erscheinen des Königs und seiner Söhne nahm der Ruf kein Ende, bis sie sämmtlich in den Dom ein⸗ getreten waren. Die Königlichen Prinzessinnen hatten im in⸗ nern Schloßhofe ihre Equipagen bestiegen, und folgten in diesen dem Zuge durch das Truppenspalier bis zum Gotteshause.

Am Eingange desselben empfing den König die Geistlich⸗ keit, und vmc der Intrade der Orgel wurden die Plätze ein⸗

genommen.

Der Hof trat in den Königlichen Kirchenstuhl; daneben die Ritter des höchsten Ordens, während auf der gegenüber⸗ liegenden Empore die Ministerial⸗Behörden und das diploma⸗ tische Corps ihren Platz angewiesen erhalten hatten. Alle an⸗ deren Ritter und Inhaber konnten Platz nehmen, wo sie woll⸗ ten, nur mit der Beschränkung, daß sämmtliche Militair⸗Per⸗ sonen rechts und das Civil links vom König saßen, während in der Mitte die General⸗Ordens⸗Kommission reservirte Plätze

einnahm. 29 Der Einleitungs⸗Choral wurde abwechselnd von den Mit⸗

gliedern der Berliner Sing⸗Akademie und von der Gemeinde ungen, wonach der erste Hof⸗ und Domprediger, Ober⸗Kon⸗

gtergeac Sack, die Predigt über 5. Buch Mose, Kap. 4,

V. 9 hielt:

„» Hüte Dich nur, und bewahre Deine Seele wohl, daß Du nicht vergessest der Geschichte, die Deine Augen gesehen haben, und lasse sie nicht aus Deinem Herzen kommen Dein Leben lang, und sollst sie Deinen Kindern und Kindeskindern kund thun.«

.“ Gebet, Segen und das ve wieder abwechselnd von

der Sing⸗Akademie und der ganzen Gemeinde gesungen, schloß die tlrchliche Feier, und bei den letzten Strophen des Tedeums gab die im Lustgarten damals noch ein von Pappel⸗Alleen umgebener sandiger Platz, an dessen dem Schlosse zugekehrter Seite die Statue Leopolds von Dessau stand, aufge⸗ fahrene Artillerie 101 Kanonenschuß, die Infanterie aber sechs

Salven.

Ib 3 2 Die Rückkehr des Zuges in das Schloß erfolgte während der fortdauernden 8.Fugesschese des Läutens der Glocken und des enthusiastischen Frrahzalens der Menge in umge⸗ kehrter Ordnung. Voran der König und die Prinzen, von den Rittern der beiden höchsten Orden umgeben, und zuletzt die Inhaber der 2. Klasse des Allgemeinen Ehrenzeichens. Auch während der e machten die Truppen des Spaliers Hon⸗ neurs bis zur Beendigung des Zuges.

Die Galatafel war in der Bildergallerie und im Weißen

Saale servirt; an derselben nahmen über 600 Personen Theil. Der König saß mit seiner Familie in der Bilder⸗ gallerie, und an seiner Tafel Repräsentanten aller Orden und S. en. auch 4 Luisen⸗Damen (Gräfin von Arnim,

eneralin von Boguslawski, Kaufmanns⸗Wittwe Wel⸗ per und Bildhauer⸗Wittwe Eben), außerdem so viele von den Hofstaäten und Rittern der höchsten Orden, als auf 200 Sitzen Platz finden konnten. Der König prüfte selbst genau, ob seine desfallsigen Befehle auch mit vollkommener Unparteilichkeit und Anerkennung der Gleichberechtigung des geringsten neben dem höchsten Verdienst ausgeführt worden waren.

Schon das nächste Jahr 1817 brachte, da die Domkirche

baulich renovirt wurde, eine wesentliche Aenderung, indem nach

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Rothen Adler⸗Ordens 3. und 2. Klasse.

Die Ritter des Schwarzen Adler⸗Orderns. 1

der Ordensfeier am 17ten der Gottesdienst am 18ten in der Nikolaikirche abgehalten wurde. Die Versammlung geschah gleich in der Kirche, dagegen fand die Prozession aus der Kirche nach dem Schlosse in einer von Militair ebildeten Chaine durch die Post⸗ und Königsstraße über die Kurfrstenbrucke und durch das Portal Nr. 1 in einer weniger streng abgetheilten Ordnung statt;, der König hatte nachgegeben, daß die älte⸗ ren Herren bei schlechtem Wetter, oder wenn ihnen der Weg zu beschwerlich fiele, sich der Wagen bedienen durften, dann aber über den Mühlendamm und die Brüderstraße durch Portal Nr. 2 fahren sollten. ür die Ordnung des Zuges war nur vorgeschrieben, daß Se. Majestät der König unter dem Vor⸗ tritt von zwei Flügel⸗Adjutanten e werde, dann sollten die Prinzen und die Ritter der großen Orden, dann die Herren Ordenskommissare, so wie die neuernannten Ritter und Inhaber folgen. Alle früher ernannten Ritter und Inha ber könnten dann »péele meéele« folgen.

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Der Unsang des Gottesdienstes war auf 12 ½ Uhr festgesetzt,

und Propst Ribbeck predigte über Könige 3, V. 57: 1 1 »Der Herr, unser Gott, sei mit uns, wie er ge wesen ist mit unsern Vätern.⸗ 8b Der Kälte wegen sollte der Gottesdienst nur kurz sein, des halb fiel auch für diesmal das Tedeum weg. Da der Tag dieser gottesdienstlichen Feier auf einen Markttag fiel, so war der Markt vom Molkenmarkt und Köllnischen Fischmarkt nach dem Neuen Markt verlegt worden, damit durch die Truppen⸗ aufstellung und durch das Vorfahren der Equipagen keine Störung des bürgerlichen Verkehrs herbeigeführt würde.

Am 30. November desselben Jahres fand noch eine Feier statt, welche in naher Verbindung mit dem Ordensfeste stand und in fast gleicher Art verlief, nämlich die Aufstellung der Gedächtnißtafeln für die Ritter des Eisernen Kreuzes in der Garnisonkirche zu Berlin, zu welcher alle in Berlin wohnende oder anwesende Ritter desselben eingeladen wurden und den ganzen unteren Raum der Kirche füllten, während die Staats⸗ behörden und das diplomatische Corps auf den Emporen und neben ihnen die Inhaber des Eisernen Kreuzes am wei en Bande ihren Platz angewiesen erhalten hatten. Daß der König diese Feier als eine dem Ordensfeste ähnliche angesehen haben wollte, geht aus seinem Befehl hervor, daß die Versammlung vom Obersten abwärts schon um 9 Uhr im Rittersaale des König⸗ lichen Schlosses stattfinden, und dann in feierlicher Prozession von dort der Kirchgang angetreten werden sollte. Auch aus der Kirche zurück ging der Zug in vorgeschriebener, sich aus den militairischen Verhältnissen von selbst regelnder Ordnung in das Schloß zurück, wo der König sich im Parolesaale viele der Ritter persönlich vorstellen ließ. Die damals aufgestellten Tafeln befinden sich noch jetzt in der Garnisonkirche.

Im Jahre 1818 nennt der König die abermals am 17ten im Königlichen Schlosse stattfindende Verkündigung der neuen Verleihungen das »Ordensstatutenfest«, und konnte der Got⸗ tesdienst am 18ten wieder in der Domkirche gehalten werden; doch fand diesmal auf besondern Befehl des Königs die Ver sammlung zum Kirchgange nicht mehr im Schlosse, also auch keine Prcze sion von dort zur Kirche statt, sondern die Einge⸗ ladenen waren gleich in die Kirche beschieden worden. Dagegen blieb es bei der herkömmlichen Prozession aus der Kirche in das Schloß. Zum Ordensfest des vorigen Jahres hatte der Ober⸗Baurath und Garten⸗Direktor Schulze in Sanssouci zum Schmuck der Tafel Lorbeer⸗, Cedern-⸗, Orange⸗ und Myrthenbäumchen, so wie 6 Palmenzweige zur Verherr⸗ lichung der Friedensfeier für die Galatafel geliefert; dem König hatte diese symbolische Zier so gefallen, daß die Garten⸗ Direction den Befehl erhielt, zu jedem Ordensfeste eine Anzahl von Fenc cea - zu liefern. Sie befinden sich auch jetzt noch regelmäßig bei diesem Feste auf der Königlichen Tafel und werden jedesmal von den Pegpen der Königlichen Prinzessinnen Höchstdenselben von der Tafel aus nachgetragen.

Bei dem diesjährigen Gottesdienst kam zum ersten Mal die neue Liturgie zur Ausführung; der Gottesdienst der Petri⸗ Gemeinde mußte diesmal ganz ausfallen.

Im Jahre 1819 wohnten dem Ordensfeste am 18. Januar 14 Mann eines gerade in Berlin anwesenden Kaiserlich russischen Artillerie⸗Detachements bei, welche das Militair⸗ Ehrenzeichen 2. Klasse erhalten hatten. Zur bessern Aus⸗ führung der neuen Liturgie beim Gottesdienst am 24. im Dome waren die Sänger der onaamner Garnisonkirche nach Berlin befohlen worden. Die Predigt sollte derjenige Prediger halten,

an dem gerade die Reihe sei, dagegen sollte der Bischof Eylert