1867 / 32 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Die Segnungen einer reichen Ernte haben seitdem die Lage der leiden⸗ den Bezirke wesentlich gebessert.

Die ununterbrochenen Bemühungen und gewissenlosen Behaup⸗ tungen verrätherischer Verschwörer im Auslande haben während des vorigen e. die Hoffnungen einiger unzufriedenen Leute in Irland und die Befürchtungen der loyalen Bevölkerung erweckt; aber die feste und dennoch gemäßigte Ausübung der Befugnisse der Exekutive und die Feindseligkeit, welche von Männern aller Klassen und Konfessionen gegen die Verschwörung kund gegeben ward, haben es in großem Maße vermocht, das öffentliche Vertrauen wieder herzustellen, und haben jeg⸗ lichen Versuch, die allgemeine Ruhe zu stören, hoffnungslos gemacht.

Ich hege die Zuversicht, daß Sie in Folge dessen in den Stand gesetzt sein werden, die Weiterführung der exceptionellen Gesetzgebung zu unterlassen.

Mit tiefem Dankgefühle gegen Gott den Allmächtigen erkenne ich die große Abnahme der Cholera und der Seuche, die unsere Heerden befallen hat; jedoch wird die anhaltende Herrschaft der letzteren Krank⸗ heit in einigen fremden Ländern und ihr jeweiliges Wiederauftreten in unserem Lande noch immer einige spezielle Vorsichtsmaßregeln er⸗ nöthigen, und ich hoffe, daß die Heimsuchung der ersteren zu vermehr⸗ ter Beachtung jener sanitarischen Bestimmungen führen wird, welche

sich durch die Erfahrung als die besten Vorbeugemittel bewährt haben.

Da einer genügenden Zufuhr reinen und gesunden Wassers die höchste Wichtigkeit beizulegen ist, so habe ich die Einsetzung eine Kommission angeordnet, welche über den besten Weg zur dauernden Beschaffung eiuer solchen Zufuhr für die Hauptstadt und die bedeutendsten Städte 8 ing Bezirken des Königreiches Untersuchungen an⸗ ssttellen soll.

8 1 Meine Herren vom Hause der Gemeinen!

8 Ich habe Auftrag gegeben, daß Ihnen die Voranschläge für das

kommende Jahr vorgelegt werden.

Dieselben sind mit angemessener Rücksicht auf Sparsamkeit und auf die Bedürfnisse des Staatsdienstes vorbereitet worden. Sie wer⸗ den, ich halte mich dessen versichert, Ihre bereitwillige Zustimmung zu einer mäßigen Ausgabe geben, welche auf die Besserung er Lage mei⸗ ner Soldaten und auf die Grundlegung zu einer wirkungstüchtigen Reserve⸗Armee berechnet ist. u““

Mylords und meine Herreaen!

Ihre Aufmerksamkeit wird wiederum auf den jetzigen Stand der Vertretung des Volkes im Parlamente gelenkt werden, und ich hege die Zuversicht, daß Ihre Berathungen, in dem Geiste der Mäßigung und gegenseitigen Duldsamkeit geführt, zu der Annahme von Maß⸗ regeln sühren werden, welche, ohne das Gleichgewicht der politischen Macht ungebührlich zu stören, das Wahlrecht genügender Weise aus⸗ dehnen werden.

Das häufige Vorkommen von Mizßhelligkeiten zwischen Arbeit⸗ Feens und ihren Arbeitern, B

die viele einzelne Leiden und allgemeine erluste im Gefolge haben und gelegentlich, wie man vernimmt, zu eleidigungen und gewaltthätigen Handlungen führen, hat mich ver⸗ anlaßt, eine Kommission einzusetzen, welche über die Organisation der

Gewerbe⸗Vereine und anderer Associationen, sei es der Arbeiter oder der Arbeitgeber, eine Untersuchung anstellen und Bericht erstatten und zugleich die Befugniß haben soll, etwaige Gesetzes⸗Verbesserungen zu eren beiderseitigem Wohle vorzuschlagen. Sie werden um parlamen⸗ tarische Ermächtigungen angegangen werden, welche nöthig sind, um diese Untersuchung wirksam zu machen.

Ich habe Gesetzentwürfe zur Ausdehnung der wohlthätigen Be⸗ stimmungen der Fabrik⸗Akte auf andere Erwerbsthätigkeiten, über die von der Königlichen Kommission Betreffs der Anstellung von Kin⸗ dern in Fabriken besonderer Bericht erstattet ist, und zur besseren Regulirung von Werkstätten, wo Frauen und Kinder in großer

Zahl beschäftigt sind, im Einklange mit den Prinzipien jener Akte vorbereiten lassen.

Die Lage der Handelsmarine hat meine ernstliche Beachtung auf sich gezogen. Es werden Klagen laut, daß die Seeleute nicht in

enügender Anzahl zu haben, und daß die für ihre Gesundheit und ihre auf den Schiffen getroffenen Maßnahmen unzu⸗ reichend seien. Es werden Ihnen Vorschläge unterbreitet werden, welche die Vermehrung der Leistungsfähigkeit dieses wichtigen Dienstes im Ange Meben digung habe ich die k 6 it Befriedigung habe ich die kürzlich in den Schifffahrtsgesetzen

Frankreichs kingean Erleichterungen beze ate

dem Kaiser der Franzosen meine Bereitwilligkeit zu erkennen gegeben, dem Parlamente einen auf billige Bedingungen gegründeten Vorschlag zur Aufhebung der einer begrenzten Anzahl von Individuen in bri⸗ 8 Häfen noch zugestandenen Befreiungen von lokalen Schifffahrts⸗ abgaben vorzulegen, und Se. Kaiserliche Majestät hat, diesem Schritte zuvorkommend, britischen Schiffen schon die Vortheile des neuen Ge⸗ setzes gewährt. Ein Gesetzentwurf hierüber wird Ihnen unverzüglich vorgelegt werden. 8 Es wird Ihnen ferner ein Gesetzentwurf zur Verbesserung der hauptstädtischen Armen⸗ und Krankenpflege und zur neuen Umlegung einiger der Unterstützungs⸗Ausgaben vorgelegt werden.]

Ihre Aufmerksamkeit wird ferner auf die Besserung der Bankerott⸗ hesebe. auf die Konsolidirung des Ehescheidungs⸗ und upillengerichts⸗ hofes und des Admiralitäts⸗Gerichtshofes, und auf die Mittel, um öfter und mit größerer Schnelligkeit die sich mehrenden Geschäfte der höheren Civil⸗ und Assisen⸗Gerichtshöfe abzufertigen, gelenkt werden. Die Beziehungen zwischen Grundbesitzern un Pächtern in Irland haben meine sorgliche Beachtung gefunden, und es wird Ihnen ein Gesetzentwurf vorgelegt werden, der, ohne in die Besitzrechte einzugrei⸗ fen, den Landbebauern direkten Antrieb geben wird, ihre Ansiedelungen in besseren Stand sn setzen, und der zugleich einen einfachen Modus der Fetschädiguns für dauernde Verbessebungen feststellen wird.

Ich empfehle diese und andere Ihnen vorzulegende Maß

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Unter

sorgsomen 82 . „und ich flehe darum, daß Ihre Arbeiten orsehung zur und zum

em Segen der ohlfahrt meines Landes Glücke meines Volkes dienen werden.«

Frankreich. Paris, 4. Februar. Joseph Karam, der am 31. Januar Beyrut auf dem französischen Dampfer „Pro⸗ metheus« verlassen, sollte anfänglich in Oran untergebracht wer⸗ den. Nachdem man jedoch telegraphisch bei Mac Mahon an⸗ gefragt, wurde ihm auf dessen Vorschlag Constantine als Wohn⸗ ort angewiesen, den er ohne verha ige Erlaubniß der

zösischen Behörden nicht verlassen arß 1

Türkei. Bukarest, 5. Februar. (W. T. B.) Die Kam. mer hat heute die für die Justiz geforderten Budgets bewilligt.

Aus Jassy wird gemeldet, daß Fürst Karl fortfährt, be⸗ deutende Summen an die Nothleidenden zu vertheilen.

Aus Damaskus, 22. Januar, wird dem Pariser »Mo⸗

niteur« gemeldet, daß, da die Städte Hama und Homs durch Marodeurs vom Stamme der Ansaries fortwährend beunruhigt wurden, die Gouverneure beider Orte gegen jene Völkerschat einen kriegerischen Zug veranstaltet haben, besten Erfolg gehabt und der Gegend schafft hat.

Server Efendi, ehemaliger Geschäftsträger in St. Peters⸗ burg, ist, mit den umfassendsten Vollmachten ausgestattet, vom Sultan nach Kreta geschickt, um zu sehen, woran es liegt, daß die Waffen dort immer noch nicht ruhen. Er ist ermächtigt

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der denn auch den wieder Ruhe ver⸗

»den Kretern alle mit der Souverainetät der Pforte vertraͤg⸗

lichen Zugeständnisse zu machen«, was freilich Mustapha Pascha

auch schon gethan hat, ohne daß es etwas geholfen hätte. In Thessalien und Epirus ist die Ruhe dadurch wieder

hergestellt worden, daß die neuen Steuern nachgelassen wurden.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 30. Januar In der gestrigen Abendsitzung der ersten Reichstags⸗Kammer erwiderte Graf Manderström auf den Vorschlag Wallen⸗ berg's in Betreff einer einzuführenden Münz⸗Einheit nach Francs in Gold, daß kürzlich die schwedische Regierung vor der französischen und italienischen eingeladen worden sei, miͦ Belgien und der Schweiz an dem Abschluß einer Convention wegen gemeinschaftlicher Münz⸗Einheit, Theil zu nehmen, dasf diese Angelegenheit den betreffenden Autoritäten zur Aeußerum ihres Gutachtens schon vorgelegt worden sei und daß Se. Ma der König mit Vergnügen Iiee. Einwilligung zu der in Vor⸗ schlag gebrachten Reform geben würde, wenn keine unüber steiglichen Hindernisse in den Weg träten. In der zweiten Kammer des Reichstages wurde die Frage wegen Fortsetzung der nordwestlichen Stamm⸗Eisenbahn diskutirt.

gemeindenfache kam es gestern im Folkething zu einem Beschluß und zwar wurde mittelst Namensaufruf der Vorschlag daß speziell zu dem Zweck ordinirte Kandidaten keine Freige⸗ meinden sollten bilden können, mit 46 gegen 32 Stimmen ab⸗ gelehnt; der Vorschlag, welcher die Anstellung von Kandidaten zu Freigemeindepredigern noch weiter formulirt, wurde dagegen mit 50 gegen 8 Stimmen angenommen. Ebenfalls wurden die J. A. Hansenschen Vorschläͤge, welche denen, die Freigemein⸗ den bilden wollen, noch größere Rechte und Freiheiten geben angenommen. Das so veränderte Gesetz wurde mit 56 Stim men votirt und geht jetzt ans Landsthing. 1

Zufolge offizieller Mittheilung in ha »Zeitschrift füt Seewesen« ist unterm 7. Dezember v. J. eine allerhöchste R. solution erschienen, laut welcher eine Zeichnung zu einem Eisen. panzerschiff mit Maschinen von ca. 360 Pfetdekraft und Schrauben nebst 2 Stück 300pfündiger Kanonen mit 25,000 9 Gewicht in einem drehbaren Thurme, approbirt und der Bu eines Schiffes nach dieser Zeichnung auf hiesiger Orlogswerf angeordnet wird.

Amerika. New⸗York, 26. Januar. Die Legislatu von Maryland erklärte die Negersklaverei auch als Verbrecher strafe für abgeschafft. Die Legislatur Tennessee's ertheilte dem Negern das Stimmrecht. Die Regierung von Canada will d von den Feniern verübten Seschädigunsen an Privateigenthun ersetzen und die Schadenrechnung der Regierung der Vereim ten Staaten vorlegen.

Vom Kriegsschauplatze in Brasilien bringt die neues brasilianische Post mit den Daten, Buenos Ayres 2oste und Montevideo, 30sten Dezember und Rio de Janeirg 9. Januar, folgende Mittheilungen: Der neue brasilianische - miral war eingetroffen und auf dem Wege zum Hauptquartie Präsident Mitre rührte sich nicht in Tuchuti. Der brasilit nische Ober⸗General Caxias hatte eine kleine Abtheilung Lan truppen den Parana hinaufgeschickt, um den Verkehr zwische

Dänemark. anchigesen 3. Februar. In der Frei⸗ e

Kinisterien des Innern und der

Corrientes und Paraguay zu stören. Die Truppen von Para⸗ uay arbeiten mit rastloser Thätigkeit an der Verstärkung ihrer Posttion, und fremde Offiziere, die aus dem Hauptquartiere kamen, waren der Ansicht, daß die Alliirten zu einem erfolg⸗ reichen Sturm dieser Verschanzungen wenigstens 30,000 Mann stärker sein müßten, als sie gegenwärtig sind. Im Lager der Letzteren sollte eine schreckliche Fbbesen große Verluste an Menschenleben verursacht haben. ehrere Pulver⸗Wagen flogen in die Luft und brachten hunderte von Bomben, Granaten ꝛc. zum Explodiren. Der Knall wurde bis in Corrientes, mehrere Meilen von dem Orte, verspürt. In Brasilien wurden bedeu⸗ tende Anstalten zur Rekrutirung neuer Mannschaften gemacht und Marschall Osorio hatte mehrere Tausend Mann marsch⸗ bereit, um zur Armee zu stoßen. In der Argentinischen Republik wurden keine Mannschaften ausgehoben und die

wenigen, zur Verfügung der Regierung stehenden Leute

waren unter General Pannero in das Innere gesandt worden, um Unruhen in der Provinz Mendoza zu dämpfen. Man erwartet günstige Nachrichten in dieser Beziehung, indem die Wirren keinen so ernstlichen Charakter hatten, als man zuerst anzunehmen geneigt war. Das russische Kanonenboot

»Garnastoy« war nach der 11 abgegangen, um

dort vereint mit dem amerikanischen Kanonenboot »Mohican⸗ bei der Einrichtung des Nordamerika und Asien verbindenden Telegraphen mitzuwirken.

Asien. Die am 5. d. mit der Ueberlandspost in Triest

eingetroffenen Nachrichten melden: Die russischen Truppen haben

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1 rufen.

die Armee des Emirs von Bochara geschlagen und stehen nur

noch einige Märsche von Samarkand.

Altona, Mittwoch, 6. Februar, Vormittags. Als Termin für die Einstellung der dienstpflichtigen Mannschaften im Be⸗ zirk des 9. Armeecorps ist der 5. März festgesetzt worden.

Wien, Mittwoch, 6. Februar, Morgens. Die heutige „»Wiener Zeitung« enthält in ihrem amtlichen Theile eine Kaiser⸗

liche Verordnung, durch welche in Südtyrol die Gesetze zum Schutze der persönlichen Freiheit und des Hausrechts außer

Wirksamkeit gesetzt werden, weil durch die neuerlichen Unruhen die öffentliche Sicherheit daselbst in hohem Grade gefährdet erscheine. V

Wien, Mittwoch, 6. Februar, Vormittags. Es bestätigt sich, daß die Eröffnung der Landtagssessionen erst am 18. d. M. erfolgen wird. Den Landtagen wird, wie der »Neuen freien Presse« von sehr gut unterrichteter Seite gemeldet wird, eine Kaiserliche Botschaft zugehen, der außerordentliche Reichsrath sei, da der Ausgleich mit Ungarn zum ersten Abschluß gelangte, gegenstandslos geworden und werde daher nunmehr der ver⸗ fassungsmäßige Reichsrath nach der Februar⸗Verfassung be⸗ Dem letzteren werde das Gesetz, betreffend die Heeresergänzung, und ferner eine Regierungsvorlage, betreffend eine Abänderung der Februar⸗Verfassung mit Rücksicht auf den Ausgleich mit Ungarn, vorgelegt werden. Die Eröffnung der

Session des Reichsraths wird ungefähr Mitte März erfolgen. Die Regierungsvorlage werde außer der Einführung eines Ge⸗ setzes über die Ministerverantwortlichkeit die Beseitigung des §. 13 des Gesetzes über die Reichsvertretung vorschlagen, wel⸗ cher die Regierung ermächtigt, wenn der Reichsrath nicht ver⸗ sammelt ist, dringende Maßregeln zu treffen mit der Verpflich⸗ tung, dem Reichsrathe nur deren Gründe und Erfolge vor⸗ zulegen.

Für das ungarische Ministerium gilt nach dem genannten Journale die Ernennung des Grafen J. Andrassy zum Prä⸗ sidenten und Lonyay's zum Finanzminister. für gesichert. Die übrigen Ernennungen sind noch unentschieden.

London, Dienstag, 5. Februar, Abends. In der heutigen

Sitzung des Unterhauses wurde Seitens der Regierung die

Einbringung mehrerer Bills angekündigt. Eine Reformbill ist nicht darunter.

Im Oberhause sprach Lord John Russell die Besorgniß aus, daß der aggressive Geist mehrerer Staaten weitere Kalami⸗ täten hervorrufen könne. Einer guten ministeriellen Reformbill verhieß der Lord seine Unterstützung. Des Grafen Derby Antwort betraf zumeist die Reformfrage.

Beide Häuser waren überfüllt. Die Sitzungen schlossen gegen 7 Uhr.

Florenz, Mittwoch, 6. Februar, Morgens. Die Kom⸗ mission zur Berathung der Vorlage über die Kirchengüter hat sich konstituirt und zum Präsidenten de Luca und zum Schrift⸗ führer Mauro Macchi ernannt. Morgen findet die erste Sitzung statt. Die mit Frankreich bezüglich der Repartition der päpstlichen Staatsschuld abgeschlossene Convention ist, wie versichert wird, von sämmtlichen Bureaux der Deputirtenkam⸗ mer genehmigt worden.

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Donnerstag, 7. Februar. Im Opernhause. ( stellung.) Violetta. (La traviata.) Oper in 4 Akten. von Paul Taglioni. Violetta: Frl. Artöt.

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Donnerstag, 7. Februar. Im Schauspielhause. (6ste Abonnements⸗Vorstellung.) Zum ersten Male wiederholt: Zwischenträgerei. Lustspiel in 4 Akten von R. Benedix. Mittel⸗Preise.

1 Donnerstag, 7. Februar. Im Saal⸗Theater des Königlichen Schauspielhauses. 22ͤte Vorstellung der französischen Schau⸗ spieler⸗Gesellschaft. Nos bons villageois.

Freitag, 8. Februar. Im Opernhause. (30. Vorstellung.) lick und Flock. Komisches Zauber⸗Ballet in 3 Akten und Bildern von Paul Taglioni. Musik von P. Hertel. Topase:

Frl. Girod. Anfang 7 Uhr.

Mittel⸗Preise.

Im Schauspielhause. 37. Abonnements⸗Vorstellung. Spiel nicht mit dem Feuer. Lustspiel in 3 Akten von G. zu I Vorher: Freund und Feind. Dramatifirte Anekdote in 1 A von Paul Frohberg. 8

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1 Steckbriefe er unten näher bezeichnete Schneidergeselle Wölfer, Vornamens Ber⸗ch⸗ hard, aus Füeszan bei Eisleben gebürtig, welcher sich wegen Verbrechens im Sinne des §. 144 N. 1 des Strafgesetzbuchs in Antersuchung befindet, ist am 30. Mai 1866 aus dem Gefängnisse des roßherzoglichen Mecklenburgischen Amtsgerichts zu Köbel entsprun⸗ en, hat sich alsdann am 2. Juni zum Eintritt in das Militair in Havelberg gemeldet und ist bis zum Oktober bei der Ersatz⸗Escadron des zweiten Brandenburgischen Dragoner⸗Regiments wirklich aktiv ge⸗ wesen, zu welcher Zeit er nach seiner Heimath entlassen worden ist. Mitte Oktober hat er sich nach kürzerem Aufenthalt in Friesdorf an⸗ geblich nach Berlin begeben, hat jedoch daselbst nicht ermittelt werden können. S8 . Es werden daher alle Civil⸗ und Militair⸗Behörden des In⸗ und Auskeänden dendaoth ersucht, auf denselben Acht zu haben, ihn im Be⸗

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tretungsfalle festzunehmen und an das Königliche Kreisgericht zu Witt

stock abliefern zu lassen. Wir versichern die sofortige Erstattung der entstehenden Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit. Zugleich wird Jeder, welcher von dem Aufenthalte des ꝛc. Wölfer Kenntniß hat, aufgefordert, davon der nächsten Gerichts⸗ oder Polizeibehörde unverzüglich Mittheilung zu machen. Wittstock, den 21. Januar 1867. 8

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung. 88 Der Schneidergeselle Wölfer ist 29 Jahre alt, am 16. Novem ber 1837 zu Friesdorf bei Eisleben geboren, evangelischer Religion 57 4“ groß, von mittlerer Gestalt, hat dunkelbraune Haare, Augen brauen und Bart.