954 D 1; Berlin, 9. März. Se. Majestät der König haben Aller⸗ zu prüfen seien, wurde von ihm die nächste Sitzung auf Sonn gnädigst geruht: dem General⸗Lieutenant z. D. von Stahr abend, 9. März, 10 Uhr, anberaumt. zu Berlin, zuletzt Kommandant der Festung Luxemburg, die Schluß der Sitzung 3 Uhr 45 Minuten. Erlaubniß zur Anlegung des von des Königs der Niederlande — Die (9.) Sitzung des Reichtages des Norz⸗ Majestät ihm verliehenen Groß⸗Offizier⸗Kreuzes des Großher⸗ deutschen Bundes wurde von dem Präsidenten um 10 h
oglich Luxemburgischen Ordens der Eichenkrone zu 15 Minuten eröffnet. “ eäeaneee n s “ ege F“ 8 8 8 Anwesend 9” Bundeskommissarien: der Vorsitzende me
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Landtag habe, müßten auf den Reichstag Gesandten und bevollmächtigten Minist Kaiserlich König⸗ hlche — 1— 3 . g inister am Kaiserlich Köni sairagen werden. Würde s zugestanden, so könne lichen Hofe, Fürsten Ypsilanti am 1. d. Mts. in besonderer r die nächsten Jahre der Reichstag auf seine Rechte bezüglich Audienz empfangen und aus den Händen desselben sein Be⸗ 8— r „Militair⸗Organisation« Verzicht leisten. Würde der vor⸗ glaubigungsschreiben entgegengenommen.
hlegte Entwurf hier einfach angenommen, so sei Gefahr vor⸗ Pesth, 7. März. In der heutigen Mittagssitzung der nhen, daß er vom preußischen Abgeordnetenhause abgelehnt Magnatentafel wurde der Beschluß der Peputirtentafel bezuͤglich bürde. Käme aber nichts zu Stande, so würde man dies für der Heeresergänzung verlesen und für Sonnabend Mi
er preußische
ittag
Nichtamtliche u“
Preußen. Berlin, 9. März. Se. Majestät der König nahmen heute militairische Meldungen und darauf die Vortraͤge des Militair⸗ und Civil⸗Kabinets entgegen. Um 3 Uhr wurde der Fürst Ludwig zu Bentheim in besonderer Audienz empfangen. 16“”
Ihre Majestät die J gestern dem als Kommissar im Auftrage des Central⸗Vereins für verwun⸗ dete und erkrankte Krieger zur Pariser Weltausstellung gewähl⸗ ten Professor Dr. Gurlt eine Audienz zu ertheilen. — Beide
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Königliche Majestäten erschienen auf der Abend⸗Gesellschaft
im Kriegsministerium.
1.“ 8 5 er gestrigen (S.) Sitzung des Reichstages des Nord⸗ den Bundes⸗Kommissarien
p deutschen Bundes, welcher von — . auch der Senator Gildemeister (Bremen), der Geheime Finanz⸗ Rath von Thümmel (Königreich Sachsen), der bevollmächtigte Minister und Geheime Legations⸗Rath Hofmann (Großherzog⸗ thum Hessen⸗Darmstadt), der Geheime Rath und Minister⸗
esident von Liebe (Braunschweig), der Gesandte Dr. Krüger (Hamburg) beiwohnten, wurde nach der Gültigkeits⸗Erklärung der Wahl Moritz Wiggers mit der Prüfung der Wahlen fort⸗ efahren. . 8 en Haus genehmigte die Wahl der Abgeordneten: General Freiherr von Moltke (Wahlkreis Memel⸗Heydekrug); Rechtsan⸗ walt Baumbach in Königsee (Schwarzburg⸗Rudolstadt); Regie⸗ rungs⸗Assessor a. D. Eugen Richter (Wahlkreis Nordhausen).
Eine längere Diskussion verursachte die Prüfung der Wahl des Abgeordneten Ahl mann, Hofbesitzer auf Alsen Gweiter Wahlkreis von Schleswig⸗Holstein). — Namens der dritten Abtheilung beantragte der Referent der letztern, Abg. von Unruhe⸗Bomst, die Wahl des Abgeordneten Ahlmann zu „beanstanden«. Zu dieser Beanstandung sei die dritte Abthei⸗ lung hauptsächlich durch den Umstand veranlaßt worden, daß das im zweiten Wahlkreise von Schleswig⸗Holstein gelegene Gut Dolrott bei der fraglichen Wahl ganz übergangen worden sei. Eine Untersuchung darüber, wie viel Wahlberechtigte auf dem genannten Gute seien, sei geboten und wurde von der Ab⸗ theilung beantragt. Der folgende Redner, Abg. Francke, sprach sich ebenfalls entschieden für Beanstandung der Wahl aus, indem er namentlich hervorhob, daß auf dem ge⸗ nannten Gute Dolrott wenigstens 1100 Menschen und circa 200 Wähler wohnten, was bei der nur 156 Stimmen be⸗
tragenden Majorität des Gewählten sehr ins Gewicht falle.
Ueber die Fragen: ob der Gewählte im Besitze der staatsbürger⸗ lichen Rechte sei und ob etwaige Bestechungen vorgekommen seien — formulirte Abg. Francke zwei Anträge »auf Unter⸗ suchung des Sachverhalts.«“ Auch die Abgeordneten Freiherr von Rabenau und Graf Schwerin erklärten sich für Be⸗ anstandung der fraglichen Wahl. Der Abg. Ahlmann gab die Versicherung ab, daß er seinerseits durchaus nichts dazu beigetragen habe, seine Wahl durchzubringen. Nach Schluß der Diskussion wurde der Antrag der Abtheilung auf »Beanstandung der Wahl⸗ mit großer Majorität angenommen; die beiden e Anträge Franckes wurden vom Hause abgelehnt. Auf den Antrag der Referenten von Kehler (1V. Abtheilung), Per⸗ sius (V. Itcetnngh und Hergenhahn (LVI. Abtheilung) wurden die Wahlen der Abgeordneten: von Bismarck⸗Briest (Wahlkreis Osterburg⸗Stendal); Ober⸗Tribunals⸗Rath Bloemer (Wahlkreis Eupen⸗Aachen); Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath Dr. Krätzig (Wahlkreis Braunsberg ⸗Heilsberg); Emil von Czarlinski auf Brachnowko GG Neustadt⸗Karthaus),
isselink⸗Taschau (Wahlkreis Schwetz); Landrath von F (Wahlkreis Pyritz⸗Saatzig); Baron von Vaerst (Wahlkrei Landsberg⸗Soldin); Graf von der Schulenburg⸗Beetzendorf (Wahlkreis Salzwedel⸗Gardelegen); von Seydewitz (Wahlkreis Rothenburg⸗Hoyerswerda); Graf Otto zu Stolberg⸗Wernigerode (Wahlkreis schersleben⸗Halberstadt⸗Wernigerode) für gültig
erklärt. Nachdem der Präsident mitgetheilt, daß noch zwölf Wahlen
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selben Graf von Bismarck⸗Schönhausen, ferner Herr wm Roon, Herr von Savigny, Graf Itzenplitz, Freiherr von de
Heydt, Regierungs⸗Präsident von Lauer⸗Münchhofen, Dr. Krz r, Geheime Regierungsrath Klapp, Geheime Rath Dr. von Liebe taatsrath Wetzell, Geh. Legationsrath Hofmann, Geh. Finanzrm von Thümmel, Herr von Harbou, Senator Gildemeister. Nach einigen geschäftlichen esen Seitens d. Präsidenten wurde in die Tagesordnung: Vorberathung im Plenum des Reichstags über die, den Verfassungsentwurf he treffenden Vorlagen der verbündeten Regierungen, und zwaß zunächst in die allgemeine Diskussion über die letzteren — eingein ten. Vor Beginn der Debatte brachte der Präsident den §. der Geschäftsordnung:
„die Anmeldung zum Worte erfolgt, nachdem die Berathun, über den betreffenden Gegenstand eröffnet ist, schriftlich ta demjenigen Schriftführer, welcher die Rednerliste zu fuühra und die Reihenfolge zu überwachen hat und als solcher dumg den Präsidenten verkündigt ist. In der Anmeldung wit bemerkt, ob für oder Seer den Antrag gesprochen werden soll. Wenn mehrere Redner beim Beginne der Diskussia sich gleichzeitig zum Worte melden, so wird für sie die Reihen folge durch das Loos bestimmt..,
Abg. v. Bennigsen regte an, ob es nicht angemessen si noch eine dritte Kategorie, nämlich »Reden über den Antrage,f adoptiren; es seien Abgeordnete da, welche weder entschieden fi noch entschieden gegen den Entwurf seien, welche den letztern zwan wollten, aber nur mit Modificationen. Auf diesen Vorschlag gegen den der Abg. v. Vincke (Hagen) sprach, ging die Vam ammlung nicht ein und es wurde nach dem §. 43 der Ge schäftsordnung zunächst die Rednerliste resp. die Reihenfolg, der Redner durch das Loos festgestellt. Zum Wort für e Vorlage haben sich gemeldet die Abgeordneten: Twesten, M chaelis, Freiherr von Vincke⸗Olbendorf, von Gottberg, Ur. Kösten Dr. Braun Wiesbaden), Wagener (Neustettin), Dr. Prosch, . von Gerber, Gebert, Miquel, von Zehmen, Graf von Galen Graf Bethusy⸗Huc, von Puttkammer (Fraustadt), von Shbe Aßmann, Wachler, von Watzdorf (Weimar), Scherer, Frie Weber (Stade), Dietze, von Kehler, von Bennigsen, Graf von Bassewitz und Graf von Loë.
Gegen die Vorlage werden reden die Abgeordneten Dr. Waldeck, Lasker, Dr. Michelis, Rohden, Dr. Rée, Groote Freiherr von Münchhausen, Duncker (Berlin), von Mallinckrode Schulze, Wagner, Dr. Wigard, Heubner, Dr. Schaffrath, Aus feld, Bouneß und Dr. Schleiden.
Zuerst nahm das Wort der Abg. Twesten. Er führte aus daß man einen förmlichen Ausbau nicht habe erwarte dürfen; nur um ein Gerüst könne es sich zunächst handeln Die Verfassungen der Schweiz und Amerikg's könnten, wie d Sachen ständen, bei Schaffung der Shcdesese a an al Muster nicht gelten. Wünschenswerth sei es gewiß „. wesen, wenn statt der zwei großen parlamentarischen Körpet des Reichstags und des preußischen Abgeordnetenhauseh nur eine Volksvertretung ꝛc. angenommen worden wäre Gleichwohl wolle er ehrlich und loyal auf den vorliegende Verfassungs⸗Entwurf eingehen. Im Jahre 1848 f nichts zu Stande gekommen, weil die Regierunge
egen die Wünsche des Volks gearbeitet; nachhe ei nichts erreicht worden, weil das Volk gegen die Vorschlag der Regierungen gewesen sei. Endlich müsse doch einmal auh der Sache etwas werden. Für den Augenblick sei die fraglic Verfassung geeignet, einestheils Preußen mit Norddeutschland zu verbinden, anderntheils Norddeutschland mit Süddeutschlan wieder zu vereinigen. Bliebe Süddeutschland lange Zeit vo Norddeutschland getrennt, so würde dies zum großen Schade für die deutsche Nation ausschlagen. Auch heische die bedrohlich Lage Europa'seine baldige Erledigung des Werkes. Frankreich werd gegen die Einigung Deutschlands keinen Widerspruch erheben wenn ihm die Hoffnungslosigkeit eines solchen Widerspruch so bald als möglich dargelegt würde. Das deutsche Volt s 88. die Einheit; es sei aber auch für freiheitliche Entwickelung deshalb dürfe die Verfassung Bestimmungen nicht enthalten, durc welche die Letztere gehemmt werden würde. Es fehle an der Formde Verantwortlichkeit der Bundesregierung dem Reichstage gegan über; doch könne von dieser Form abgesehen werden, wen das Volk nur das Geldbewilligungs⸗Recht habe.
Rechte in Bezug auf Gesetzgebung, Budget⸗Recht Militait wesen und jährliche Feststellung bes Satshaushalts, w
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n großes Unglück halten müssen.
Aurich, 6. März. (N. Hann. Ztg.) Sämmtliche luthe⸗ sche Superintendenten und Prediger in den Städten hiesiger vin cch in Konsistorial⸗Rath und lutherischen General⸗Super⸗ tendenten Gössel beeidigt, während die Beeidigung der refor⸗
irten Superintendenten ꝛc. am Freitage durch den Konsistorial⸗
kath und reformirten General⸗Superintendenten Bartels von er in Emden vorgenommen werden wird. Mit der Beeidigung er Prediger auf dem Lande werden dem Vernehmen nach die uperintendenten, mit der Eidesabnahme der Volksschullehrer agegen Mitglieder der Ortsobrigkeiten beauftragt werden.
Mecklenburg. Schwerin, 8. März. (Mecklenb. Ztg.) ke. Hoheit der Herzog Wilhelm ist gestern Abend nach Berlin racggereis
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er Herzog Paul Friedrich kehrten heute Morgen, in Begleitung ²s Gouverneurs, 1 ittelst Eisenbahn von hier wieder nach Dresden zurück.
Baden. Karlsruhe, 7. März. Die „»Karlsr. Ztg.⸗ erichtet: »Von der gebotenen Gelegenheit zur Einlösung der ßteueranlehens⸗Scheine ist in umfassender Weise Gebrauch emacht worden. Nach zuverlässiger Fi tgrila g shs nämlich is zum Schluß des vorigen Monats über 3,900,000 Gulden nd seitdem weitere, nicht unerhebliche Beträge b22 Einlösung kkommen, so daß an dem Gesammtbetrag von 4,200,000 Gul⸗ en nur noch ein kleiner Theil im Rückstand ist. Da die Rück⸗ ahlung unter Vergütung der Zinsen bis zum 1. März d. J. kuf freiwillige Einreichung der Anlehensscheine auch fernerhin
och eaige wird somit das ganze Steueranlehen bis auf ver⸗
sältnißmäßig wenige Posten in kurzer Zeit heimbezahlt sein.
Pegen der endgültigen Tilgung soll, wie wir hören, dem näch⸗
ien Landtag ein Gesetzentwurf vorgelegt werden, welcher die
Proßh. Regierung zur Kündigung de Fenten Anlehens er⸗
nichtigt und alle binnen einer kurzen Verjährungsfrist nicht
891 gemachten Forderungen aus demselben für erloschen rt.«
— Se. Königliche Hoheit der Großherzog hat dem bisheri⸗ sen Königlich bayerischen Gesandten am hiesigen Hofe, Frei⸗ sern von Malzen, das Großkreuz des Zähringer Löwen⸗ Prdens verliehen. Freiherr von Malzen hat seine hiesige Stel⸗ ng 12 Jahre lang bekleidet und war seit längeren Jahren hr Doyen des am Großherzoglichen Hofe beglaubigten diplo⸗
atischen Corps. Der preußische
Württemberg. Stuttgart, 7. März.
pesandte am hiesigen Hofe, Freiherr von Rosen berg, ist hier
ingetroffen und hat die Leitung der Geschäfte der preußischen Rsandtschaft übernommen.
Bayern. München, 8. März. Die⸗»Bayersche Ztg.“ ver⸗ ifentlicht die Stuttgarter Konferenzbeschlüsse nach nun⸗ jehr erfolgter allseitiger Ratification. Im Wesentlichen sind die vörschläge Bayerns angenommen worden, aus denen Folgendes kevorzuheben: ö bee1“ Die anzustrebende gemeinsame Wehrverfassung soll die Süd⸗ aaten zur Wahrung ihrer nationalen Integrität in Gemein⸗ haft mit dem übrigen Deutschland befähigen. Der Forma⸗ onsstand soll nicht unter 1½ pCt., der wirkliche Präsenzstand licht unter 2 pCt. der Bevölkerung betragen. Die Armeen nd soweit gleichartig einzutheilen und auszurüsten, as zu deren gemeinschaftlicher Action unter einander und mit bem übrigen Deutschland nothwendig ist. Die Grundlagen ind: Gleiche taktische Einheit; moͤglichste Uebereinstimmung der naflements, namentlich Gleichheit der Signale und der for⸗ ellen Felddienstbestimmungen; möglichste Uebereinstimmung dr Feuerwaffen und der Munition, gemeinschaftliche größere kbungen, gleichmäßige Ausbildung der Offiziere. Ueber diese kinzelheiten wird eine spätestens bis zum 1. Oktober d. J. in 1 ünchen zusammentretende Konferenz der betheiligten Staaten sclüssig werden. Die Beschlußfassung wegen der Festungen astatt und Ulm ist bis zur Beendigung der Verhandlungen der 11““ verschoben worden.
8 .. .B.) Die Herzogin Sophie, Gemahlin des derzogs Karl Theodor in Bayern (Bruders der Kaiserin von desterreich) ist von einer heftigen Kehlkopfsaffection befallen. der Zustand der hohen Patientin ist besorgnißerregend.
Hesterreich. Wien, 8. März. Se. Majestät der Kaiser
hat den neuernannten Königlich griechischen außerordentlichen
Königliche Hoheit der Erbgroßherzog und Se. Hoheit V
Hauptmanns Baron von Nettelbladt, ver⸗ U
(Schluß des Blattes.) V
die 1 der hies genommen. In der Generaldebatte wurden heute Mittag auf dem hiesigen Konsistorium — —
auf die Tagesordnung gesetzt. In der Deputirtentafel wurde nach der Interpellation Vorlage bezüglich der Munizipien in Berathung on der in welcher die Natio⸗ nalitätsfrage eine Hauptrolle spielte, wollte der Deputirte Macellarius rumänisch sprechen, wurde aber mit Be⸗ rufung auf das Gesetz unterbrochen. Deak constatirte so⸗ dann, daß das Auftreten des Deputirten Macellarius im Hause keine Erbitterung hervorgerufen habe. Nach der Generaldebatte wurde die Vorlage beinahe einstimmig ange⸗ nommen. In der Spezialdebatte wurden vier Punkte mit einigen Aenderungen er ledigt, nach welchen im zweiten Punkte die Candidation durch die Obergespäne »dem Gesetze und den elegtcen gegsg Penpeitan gemäß« geschehen soll. Im vierten Punkte wird ein Satz hinzugefügt, nach welchem die Grund⸗ buchsbeamten keiner Wahl unterliegen.
Schweiz. Bern, 6. März. (Köln. Ztg.) Gestern Nach⸗ mittag halb 4 Uhr hat Ritter Cerutti, der neue außerordent⸗ liche italienische Gesandte und bevollmächtigte Minister bei der Eidgenossenschaft, in feierlicher Audienz dem Bundespräsidenten Fornerod seine Kreditive überreicht. Die bei dieser Gelegenheit gewechselten Reden waren der Ausdruck der gegenseitigen freund⸗ schaftlichsten Gesinnung. — Während, wie bereits mitgetheilt, England und Oesterreich die Erklarung abgegeben haben, ihren Beitritt zu dem von Frankreich, Italien, Belgien und der Schweiz abgeschlossenen internationalen Münzvertrag ernstlich in Er⸗ waͤgung zu ziehen, hat ihn die russische Regierung so eben auf das Bestimmteste für Rußland verweigert, weil dessen Münz⸗ wesen zu verschiedenartig sei, als daß es, ohne große Interessen u verletzen, zu einem System vereinigt werden könne. — Laut
ernehmen 18 die Subscriptionen für das am 1. d. M. eröffnete 12⸗Millionen⸗Anlehen lebhaft ein, namentlich aus der Westschweiz.
Glarus. Bei Berathung des Entwurfes zu einem Straf⸗ esetz buche sprach sich der Landrath mit 90 gegen 15 Stimmen ür Beibehaltung der Todesstrafe aus, verwarf aber den An⸗ trag auf Wiederaufnahme der Prügelstrafe mit allen gegen 12 Stimmen.
„Basel. Der Große Rath hat wieder 41 Petenten ins Bürgerrecht der Stadt aufgenommen, darunter 20 unentgeltlich. Zu den Letzteren gehört der Afrika⸗Reisende Rüppell aus Frank⸗ furt, der nach der Schweiz übersiedelt. *
Großbritannien und Irland. London, 6. März.
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In der gestrigen Sitzung des Oberhauses wurden einige Petitionen
überreicht. 1 Im Unterhause gab der Schatzkanzler über die Stellun
des Ministeriums zur Reformfrage ähnliche Erklärungen, wie neuli Lord Derby im Oberhause.
Er schloß mit der Versicherung, daß die Bill die endgültige Meinung des Kabinets ausdrücken und letzte⸗ res mit dieser endgültigen Meinung stehen oder fallen werde. Gene⸗ ral Peel und Viscount Cranborne motivirten darauf in längeren Aus ihren Austritt. Es fand noch eine Debatte statt, welche durch die Mittheilungen des Schatzkanzlers über die Reformbill ver⸗ anlaßt wurde. “ Der Nachtrag zu den Anschlägen des Kriegs⸗Ministeriums
behufs der Erhöhung des Soldes fuͤr Unteroffiziere und Gemeine und wirksamer und hinreichender Rekrutenergänzung stellt eine Mehrforderung von 416,750 Pfd. St. für die Armee. Es wird nach dem neuen Plane eine vollständige Trennung des Rekru⸗ tirungs⸗Departements in Aussicht genommen und enthaält der Voranschlag für die Stelle, als Chef dieses Zweiges des Heer⸗ wesens, einen Brigade⸗General als General⸗Rekrutirungs⸗ nspek⸗ tor mit einer Gage von 750 Pfd. St. — 2 Pce. per Tag Zulage für sämmtliche Unteroffiziere und Mannschaften des Heeres . ergiebt einen Mehrbetrag von 376,000 Pfd. St. Eine weitere Zulage ür solche Leute, die nach Ablauf ihrer ersten Capitulation
eriode wieder Dienst annehmen, im Betrage von 1 Pce. pro Tag, sigurirt mit einer Gesammtsumme von 23,000. Beloh⸗ nung füh Werber für jeden für ein bestimmtes Regiment ge⸗ worbenen Rekruten auf 20, und für jeden ohne Angabe eines speziellen
Truppentheils eintretenden auf 25 s. erhöht und im
Ganzen veranschlagt zu 7000 Pfd. St. Zuschla 88 Hand⸗ eld für Rekruten zum Dienst im Auslande 10, Pfd. St.
ine weitere Summe von 85,000 Pfd. St. Mehrbetrag für die
Miliz vertheilt sich auf Sold⸗Erhöhungen in derselben Weise, wie bei der Linie, so wie 50,000 Pfd. St. für diejenigen Leute in der Miliz, die sich als Armee⸗Reserven verbindlich machen,