1867 / 89 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

mnächsten drei Semester und wird diese Beschränkung bei der Immatriculation sowohl auf der Matrikel als auch auf der Erkennungskarte und dem Anmeldungsbuche vermerkt. Gesuche um Verläaͤngerung der Matrikel sind vor Ablauf des dritten Semesters bei dem unterzeichneten Kuratorio schriftlich unter Ueberreichung der Matrikel, des Anmeldungsbuches und der Erkennungskarte 8 Berlin, den 8. April 18s67. Königliches Universitäts⸗Kuratorium. 1“ In Vertretung:

B. von Langenbeck. Lehnert. 8 J1I1“

Die Immatriculation für das bevorstehende Sommer⸗Se⸗ mester beginnt den 27. April d. Js. und findet bis auf Weiteres wöchentlich zweimal, Dienstags und Sonnabends um 12 Uhr, im Senats⸗Saale statt.

3 Behufs derselben haben 1 I 41) die Studirenden, welche von einer anderen Universität kommen, ein vollständiges Abgangs⸗Zeugniß von jeder der füücer besuchten Universitäten nebst dem Schul⸗ eugnisse, Kiefenigen, welche die Universitäts⸗Studien erst be⸗ ginnen, insofern sie Inländer sind, ein vorschrifts⸗ mäsfßiges Schulzeugniß, und falls sie Ausländer sind, haausreichende Legitimations⸗Papiere vorzulegen. In Betreff derjenigen Inländer, welche, ohne das vorschrifts⸗ mäßige Zeugniß der Reife zu besitzen, die Universität zu besuchen wünschen, wird auf den besonderen Erlaß des Königlichen Uni⸗ versitäts⸗Kuratoriums vom heutigen Tage Bezug genommen. Berlin, den 8. April 1867. Die Immatriculations⸗Kommission. B. von Langenbeck. Lehnert.

Miinisterium des Inner.

Bekanntmachung, betreffend das Erlöschen der Garantie des eigenthümlichen Fonds der schlesischen Landschaft für die neuen landschaftlichen Pfandbriefe. Vom 27. März 1867. Im §. 22 des Regulativs über die Beleihung des nach dem chlesischen Landschaftsreglement von dem landschaftlichen Kredit⸗ verbande ausgeschlossenen ländlichen Grundeigenthums vom 11. Mai 1849 (Gesetzsammlung für 1849, Seite 191) ist be⸗ stimmt, daß so lange der Sicherheitsfonds der neuen land⸗ schaftlichen Pfandbriefe nicht fünf Prozent der schwebenden Pfandbriefschuld erreicht hat, die Inhaber von neuen land⸗ chaftlichen Pfandbriefen wegen Befriedigung ihrer Forderungen an Kapital und Zinsen, auch in letzter Linie auf die eigen⸗

thümlichen Fonds der schlesischen Landschaft zurückzugehen be⸗

fugt sind. Demnächst ist in diesem §. 22 verordnet:

»Diese Garantie der eigenthümlichen Fonds erlischt jedoch von selbst, sobald der Sicherheitsfonds zuerst auf jenen Betrag von fünf Prozent der Schuld gebracht ist, und bleibt von diesem zu seiner Zeit öffentlich bekannt zu machenden Zeit⸗ punkte ab das Recht der Pfandbriefs⸗Inhaber auf die unter a. und b. bezeichneten Objekte (den Sicherheitsfonds und die von der Landschaft für bewilligte Pfandbriefe erworbenen Hypotheken⸗Forderungen) eingeschränkt.”«

Mit Bezug auf diese Vorschrift wird hierdurch bekannt gemacht, daß die schwebende neue Pfandbriefsschuld der schle⸗ sischen Landschaft zur Zeit . 2,343,325 Thaler beträgt, während der Sicherheitsfonds der neuen 1“ Jlgandschaftlichen Pfandbriefe gegenwärtig eine HGHöbe von..... 5* 168,850 Thaler, also von 7,2 Prozent jener Schuld erreicht hat.

Die Garantie der eigenthümlichen Fonds der schlesischen

Landschaft für die schwebende neue Pfandbriefsschuld ist daher

Berlin, den 27. März 1867. 8

Der Justiz⸗Minister. Der Minister des Innern.

Gr. zur Lippe. Gr. zu Eulenburg.

8 Berlin, 11. April. Se. Majestät der König haben Aller⸗ gnaädigst geruht: Dem Legations⸗Sekretair Freiherrn von

andsberg die Erlaubniß zur Anlegung des von des Königs von Sachsen Majestät ihm verliehenen Comthurkreuzes zweiter Klasse des Albrechts⸗Ordens zu ertheilen.

Nichtamtliches.

111“ ““ v Preußen. Berlin, 11. April. Se. Majestät der König nahmen heute Vormittag die Vorträge des Kriegs⸗ und Marine⸗ Ministers, des General⸗Majors von Podbielski und des Ge⸗ neral⸗Adjutanten General⸗Majors von Tresckow entgegen.

b

Bei den Königlichen Majestäten dinirten gestern Ihre Königlichen Hoheiken der Kronprinz, die Kronprinzessin, Fürst Reuß ä. L. und Prinz Adalbert. Ihre Majestät die Königin empfing das Comité zur Beschaffung eines Pensionsfonds für die Feuerwehr, welcher künftig unter dem Protectorate Ihrer Majestät verwaltet und Allerhöchstderen Namen tragen wird. Der Vorstand erstattete über den reichen 35 des wohlthätigen Unternehmens und seine Bestimmung den Schlußbericht.

Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin wohnten gestern der Sitzung des Reichstages bei. Se. Königliche Hoheit der Kronprinz ertheilte dem Ober⸗ Präsidenten, Baron von Scheel⸗Plessen, Ihre Königliche Hoheit die Kronprinzessin dem Großherzoglich hessischen Oberst von Grollmann Audienz.

Die Bevollmächtigten der Regierungen des Norddeut⸗ schen Bundes traten gestern Abend unter dem Vorsitz des König⸗ lich Preußischen Ministers der auswärtigen Angelegenheiten zu einer Berathung im Gebäude des Staats⸗ Ministeriums zu⸗

sammen, die sie heute fortsetzen werden.

Württemberg. Stuttgart, 9. April. Der »Schw. Merk.« theilt mit: Es ist bekannt, daß die Gesehgedung hin⸗ sichtlich der drei älteren direkten Steuerquellen: Grund und Boden, Gebäude und Gewerbe an großer Mangelhaftigkeit und an Ungleichheit der Wirkung leidet. Ein neues Steuergesetz soll diesen Mängeln abhelfen und die bezeichneten Steuerquellen einer durchgreifenden Reform unterziehen. Das neue Gesetz wird, vorerst in Eßlingen und Gmünd, einer praktischen Probe jetzt in Stuttgart unterzogen; es werden an etwa 100 Gewerbe⸗ treibenden aus allen Berufsklassen Probeeinschätzungen vor⸗

enommen, an denen sich zeigen soll, wie die Anwendung der Normen des neuen Gesetzes sich in Wirklichkeit gestalten werde.

Bayern. München, 9. April. (N. C.) In Betreff der diesjährigen Herbstwaffenübungen der Armee stehen für die nächsten Tage die nähern kriegsministeriellen Anordnungen zu erwarten. Wie man vernimmt, sind größere Truppenzusammen⸗ ziehungen, wahrscheinlich in Divisionen, beabsichtigt, und werden in verschiedenen Landestheilen Lager aufgeschlagen werden. In der heutigen Sitzung des Gesetzgebungsausschusses der Kammer der Abgeordneten war der Staatsminister v. Bom⸗ hard anwesend, ohne sich jedoch an den Debatten zu be⸗ theiligen.

Die kürzlich in Aussicht Höchstkommandirenden der südwestdeutschen Bundesarmee zu dem im Buchhandel erschienenen Feldzugsjournal Sr. Groß⸗ herzoglichen Hoheit des Prinzen Alexander von Hessen« sind bereits (München, bei H. Manz) erschienen. Sie enthalten auf elf Seiten in aphoristischer Form Gegenbemerkungen und Wider⸗ legungen zu einer Reihe einzelner Stellen des besagten Feld⸗ zugsjournals und setzen der Mehrzahl nach zum vollen Ver⸗ ständniß eine Vergleichung mit diesem Opus voraus.

Oesterreich. Pesth, 9. April. In der heutigen Sitzung der Deputirtentafel legten Baron Joseph Vöesey und Jo⸗ hann Geczö ihre Mandate nieder. Nach Verlesung der Antraͤge

Deaks und Ghyczy's rekapitulirt ersterer seinen Antrag und

empfiehlt ihn dem Hause. Dann ergreift Ghyczy das Wort. Der Antrag Deaks, betreffend die kroatische Frage, wurde mit S Majorität angenommen. Das Haus vertagte sich bis nfangs Mai. Die Magnatentafel nahm in ihrer heutigen Sitzung den Beschluß der Deputirtentafel bezüglich der kroati⸗ schen Frage entgegen. Derselbe wird morgen zur Verhandlung gelangen.

Großbritannien und Irland. Laufe des gestrigen Tages begab sich Ihre Majestät die Königin, begleitet von der Prinzessin Louise, nach der St. George's⸗Kapelle, um die Mosaikarbeiten, die in der Erinne⸗

rungs⸗Kapelle des Prinzen Gemahls (früher bekannt als Kardinal Wolsey's Kapelle) v Kosten der Königlichen Famillie von italienischen Meistern ausgeführt werden, in Augenschein zu nehmen. Die hohen Damen sprachen mit dem Fortgange der Arbeiten ihre Befriedigung aus und begaben sich nach längerem Aufenthalte in der Kapelle nach dem Schlosse zurück.

Das Oberhaus beschäftigte sich in der gestrigen Sitzung mit der spanischen Angelegenheit und beschloß, dieselbe auf die erste Sitzung nach Ostern zu verschieben.

Im Unterhause erklärte Lord Stanley auf Befragen, daß er auf seine letzte Depesche noch keine Antwort von der spanischen Re⸗ gierung erhalten habe. D. Griffith wünschte zu wissen, ob es wahr sei, daß die Regierung das Mittelmeer⸗Geschwader mit versiegelten Weisungen ausgesandt und zwar, wie man vermuthe, nach der Küste Spaniens beordert habe. Lord Stanley: Wenn der ehrenwerthe Gentleman gefragt hätte, was für Weisungen gewisse Schiffe im Mittelmeer erhalten haben, so wüßte ich nicht, daß es meine Pflicht wäre⸗ ihm zu antworten. Ich will nur bemerken, daß die spanische Küste im ordentlichen Revier des Mittelmeer⸗Geschwaders liegt, und daß es daher

.

estellten »Erläuterungen des

11“]

London, 9. April.

86 . sich * 8 4

nichts Ungewöhnliches ist, ein oder zwei Schiffe ahin zu senden. sich lich des Hausinhaber⸗Besteuerungsgesetzes interpellirt, erklärt der Schatz⸗ kanzler, die Regierung sei stets der Meinung gewesen, daß das Haus in der Comitéberathung die Befugniß habe, das Gesetz über die Ab⸗ gabenentrichtung der Hausinhaber zu ändern, und sie bedürfe keines Druckes, um für die Genehmigung der eingeschränkten Weisung ge⸗ stimmt zu werden. Er werde nun beantragen, daß die Osterpause vom 12. bis 29. dieses Monats dauere. Nach Verlesung der Tages⸗ vrdnngg ging darauf das Haus in Comité über die Reformbill. Die Comitéberathung veranlaßte zu lebhafter Diskussion und soll am nächsten Donnerstag fortgesetzt werden.

Die zur Aniirslüchung gegen die gefangenen Fenier niedergesetzte Spezialkommission in Dublin begann gestern ihre Wirksamkeit. Der Lord Oberrichter White hielt eine anderthalb Stunden dauernde Rede und erklärte die Verschwö⸗ rung als eine Conspiration gegen das Eigenthum und berechnet, einen Konflikt zwischen der Bevölkerung hervorzurufen, der nur enden könne, indem die eine Partei von der andern in das Meer getrieben werde. Im weiteren Verlauf seiner Rede be⸗ merkte der Präsident, das fenische Projekt sei eine Ausgeburt der Fremde und des Sozialismus. Die dürftigen Abenteurer,

die es erzeugt, hätten nichts ekein mit denjenigen, deren große

Ideen ein Segen für die W

Frankreich. Paris, 9. April. In der heutigen Sitzung des be Körpers wurde die Diskussion über das Gemeindegesetz fortgesetzt.

Die Interpellation, welche von den Senatoren Le Ver⸗ rier, Hubert Delisle, Bonjean, Brenier und de Lagueronnieère gestellt worden war, ist von den Unterzeichnern zurückgezogen worden, nachdem sich bereits mehrere Burcaux dagegen ausge⸗ sprochen hatten. Dieselbe betraf Luxemburg.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 6. April. (H. N.) Der Staatsausschuß hat den Vorschlag der Regierung wegen Bewilligung von 720,000 Rdl. zu diesjährigen Staats⸗ Eisenbahnanlagen nicht angenommen, sondern dem Reichstage vorgeschlagen, nur die 2 Millionen für die Fortsetzung der nordwestlichen Bahn zu bewilligen. Alle geforderten Bewilli⸗ gungen zur Anlage anderer Bahnen wurden vom Ausschuß abgerathen. Der besondere Ausschuß für die Vertbes decfüs. frage hat sein Gutachten jetzt ausgefertigt, und wird dasselbe den Kammern wahrscheinlich sehr bald vorlegen. „„»Post och Inr. Tid.« meldet, daß der Herzog von Oester⸗ göthland am 9. d. M. nach Paris abreisen und nach 4 oder 5 Wochen nach Stockholm zurückkehren wird.

Dänemark. Kopenhagen, 8. April. (H. N.) Das Folkething bewilligte Sonnabend bei Gelegenheit der zweiten Behandlung des Staatsbudgets die vom Kultusminister ver⸗ langte, vom Thing bei der ersten Behandlung verweigerte Summe von 50,000 Thlr. als Zuschuß des Staates zum Nationgltheater. Wie wir hören, wird der Kultusminister nun unverzüglich eine Kommission ernennen, welche die Theater⸗ Verhältnisse, auch den Bau eines neuen Theaters, in Erwägung zu ziehen hat.

ö11414“*“

v

aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau. 8

London, Donnerstag, 11. April, Morgens. Aus New⸗ York vom 10. d. M. Abends wird pr. atlantisches Kabel ge⸗ meldet: Der Senat hat den Vertrag mit Rußland, den Ankauf der russischen Ländereien in Nordamerika betreffend, fast ein⸗ stimmig genehmigt.

Paris, Mittwoch, 10. April, Abends. Die von der Ma⸗ jorität des gesetzgebenden Körpers eingebrachte Interpellation ist zurückgezogen, die Interpellationen der Opposition und des Tiers⸗parti sind von allen Büreaux verworfen.

Der heutige »Abend⸗Moniteur« erklärt in seiner Wochen⸗

rundschau, die Regierung habe es für nützlich erachtet, durch eine Erklärung über die Luxemburger Angelegenheit im gesetz⸗ gebenden Körper, deren Zweck es war, die öffentliche Meinung zu beruhigen und aufzuklären, die wirklichen Thatsachen, die durch die Zeitungen entstellt waren, wiederherzustellen. Der »Moniteur« giebt dann ein Resumé der Erklärung und schließt:

Man kann überzeugt sein, daß Frankreich es verstehen wird, die Anforderungen der nationalen Würde mit den Interessen,

die Gefühle der Mäßigung und der Gerechtigkeit in Einklang

zu bringen.

»Temps«, »Siècle« und mehrere andere Journale sprechen

v1111““ 1 bs

EEE1“”

1

Nattazzi aufgestellte Kabinetscombination hat die Sanction

Florenz, Mittwoch, 10. April. Rattazzi's Kabinets⸗ Combination ist gescheitert. Rattazzi hatte diesen Morgen längere Konferenz bei dem Könige, in welcher ein definitiver Beschluß gefaßt werden sollte.

Florenz, Mittwoch, 10. April, Abends. Eine neue von

des Königs erhalten, und sollen die neuen Minister bereits den Eid in die Hände des Königs geleistet haben. Von den Mini⸗ stern der früheren Combination sind Tecchio, Revel, Pes⸗ cetto, Ferraris beibehalten; als neue Namen werden Cop⸗ pino, Giovanola, Blanco genannt. Das Portefeuille des Aeußern soll dem Senator Campello angeboten sein, welcher augenblicklich von Florenz abwesend ist und noch keine definitive Antwort ertheilt hat. Bukarest, Mittwoch, 10. April. Der Fürst Karl empfing heute den Baron von Offenberg in Audienz und nahm ein Beglaubigungsschreiben entgegen, welches denselben als diplo⸗ matischen Agenten und Konsul des Kaisers von Rußland akkreditirt. 1 Belgrad, Mittwoch, 10. April. Heute hat der größere Theil der türkischen Besatzung die Festung geräumt und Donau abwärts abgezogen. b

3

Hohenzollern⸗Standbilder in Preußen. V. 8 Kurfürst Friedrich Wilhelm in der Kunstkammer zu Berlin.

Die Kunstkammer des Königlichen Museums zu Berlin bewahrt außer einer ganzen Reihe von Brustbildern und außer der von Leygebe 1680 mit vollendeter Meisterschaft aus einem centnerschweren Eisenblock geschnittenen, 10 Zoll hohen Statuette, welche den Kurfürsten zu Roß als Bellerophon, die Chimära überwindend, darstellt, zwei große Standbilder des Monarchen. Das eine ist von Holz, bemalt, 5 Fuß 11 Zoll groß. Er er⸗ scheint in mittelalterlicher Rüstung, mit der Allonge⸗Perrücke; die ausgestreckte Rechte hält einen Kommandostab gesenkt; der den Rücken herabwallende kurfürstliche Mantel bedeckt die Schenkel und wird von der in die Seite gestemmten linken Hand festgehalten. u den Füßen liegt der Helm mit Visir. Die Geschichte dieser Statue ist unbekannt; man weiß nur, daß sie im Jahre 1705 auf die Kunstkammer gekommen. M

„Das andere Bild ist die lebensgroße Wachsfigur, welche mit denen der Könige Friedrich I. und Friedrich II. in einer besonderen Nische der Kunstkammer, umgeben von einer Samm⸗ lung Hohenzollerscher Reliquien, auf einem Stuhle sitzt. Die Büste ist noch in kurfürstlicher Zeit von dem 1713 verstorbenen Bildhauer J. Chr. Döbel in Wachs bossirt, mit der Allonge⸗ 2. bedeckt, ohne Hut. Ein bis zum Knie reichender

ammetrock, anscheinend ursprünglich von blauer Farbe, ist mit einer einfachen Reihe von Knöpfen bis unten hin besetzt. Der Stern des Hosenbandordens schmückt die linke Brust; um die linke Schulter legt sich das blaue Band desselben. Der Hals ist mit einer auf die Brust herabhangenden Kantenbinde, die

ände mit Manschetten und Stulphandschuhen bekleidet. Die urzen Hosen sind von der Farbe des Rockes, die hohen Stiefel von rothem Leder. In dieser Form ist die Figur im Jahre Uan nach den Angaben Chodowiecky's zusammengestellt worden.

Die Reihe der Kurfürsten wird abgeschlossen und zusam⸗

mengefaßt durch die zwölf Kurfürsten

im Weißen Saale des Schlosses zu Berlin, die insofern zu den öffentlichen Denkmälern zu zählen sind, als der Raum, in welchem sie versammelt stehen, für Jedermann leicht zugänglich ist.

Der Bildhauer Bartholomäus Eggers in Amsterdam, seit 1662 für den Großen Kurfürsten Senage verfertigte auf Be⸗

stellung desselben die 11 Brandenburgischen Kurfürsten des

Hohenzollernhauses, von Friedrich J. bis auf Friedrich Wilhelm, 6 Fuß hoch, von weißem Marmor. Diese Statuen waren zur Ausschmückung des Lustgartens bestimmt und sind viel⸗ leicht identisch mit den 11 Figuren, welche sich, mit der Front nach dem heutigen Museum gerichtet, auf alten Kupfern (bei Toland z. B., kopirt aus dem Beger'schen Thesaurus) un⸗ gefähr an der Stelle neben einander gereiht vorfinden, wo heute der gepflasterte Theil des Lustgartens an den mit Rasen bedeckten stößt. Im Jahre 1687 nach Berlin berufen, fügte