1867 / 120 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Summe von 80,000 Fl. für Verbesserung der Schullehrergehalte und setzte 300 Fl. als Jahres⸗Minimaleinkommen fest. Luxemburg, 18. Mai. (Köln. Ztg.) Gestern Abend er⸗ stattete Schöffe Simonis in der Gemeinderaths⸗Versammlung Bericht über die von den Deputirten der Stadt nach dem Haag und nach London unternommene Reise: Am 6. Mai im Haag angekommen, wurden die Deputirten nicht vom Könige selbst, sondern in dessen Namen vom Prinzen Heinrich, Statthalter Sr. Majestät, empfangen. Als derselbe die Adresse vernommen, antwortete er, die Befürchtungen der Stadt Luxemburg seien allerdings nicht ganz grundlos, aber sicherlich übertrieben; denn nach Abzug der Garnison und nach Beseitigung der fortifikato⸗ rischen Einschränkungen würde sich ja der Ort nur um so freier und selbstständiger entwickeln, Fabriken anlegen und an Be⸗ völkerung zunehmen können. Die Deputirten baten darauf um die Erlaubniß, nach London gehen zu dürfen. Prinz Heinrich erwiederte darauf, eine offizielle Erlaubniß, nach London zu gehen, könne er ihnen nicht geben, er wolle es ihnen aber auch nicht wehren. Am 8. Mai trafen die Deputirten in London ein. Von Lord Stanley vernahmen sie, daß, da es sich um die Verhütung eines verheerenden Krieges handle, von den einmal gefaßten Beschlüssen nicht abgegangen wer⸗ den könne, auch eine Entschädigung der Einwohner der Stadt Luxemburg nicht zu erhoffen sei. 1s 1b Gesandte, Freiherr von Brunnow, der Konferenz zwei Amende⸗ ments zu Gunsten Luxemburgs vorgelegt und dieselben waren dann auch einstimmig angensmmen worden, nämlich: 1) es solle im Vertrage selbst erklärt werden, daß das Großherzog⸗ thum freie Hand habe, Handels⸗, ja, Zolleinigungs⸗Verträge aufrecht zu halten und zu schließen mit dem Lande, das ihm am besten zusage, 2) es solle die Bestimmung über die Schlei⸗ fung der Festung dahin abgeändert werden, daß die Umwand⸗ lung der Festung in eine offene Stadt allerdings prinzipiell feststehe, aber die Ausführung dem Großherzog überlassen und mit aller Rücksicht vorzunehmen sei, die das Interesse der Stadt⸗ bewohner erfordern könnte. . ayern. München, 18. Mai. Der Prinz und die Frau Prinzessin Adalbert von Bayern sind aus Madrid, auf der Heimreise, vor mehreren Tagen in Paris eingetroffen, wo sie einige Tage verweilen werden. Oesterreich. Wien, 20. Mai. (W. T. B.) Der Reichs⸗ rath wurde heute Nachmittag eröffnet. Der Präsident des

Herrenhauses, Fürst Carlos Auersperg, warf in 6 Er⸗ wer⸗

öffnungs⸗Ansprache einen Rückblick auf die »jüngsten, wiegenden Ereignisse«. 1 »Für Oesterreich«, erklärte derselbe, »müssen neue, staats⸗ rechtliche Grundlagen geschaffen werden. Wir müssen ein un⸗ estörtes Verfassungsrecht erreichen, damit der Glaube der Völ⸗

er an ihre politische Berechtigung erstarke und das Bewußtsein in ihnen wieder auflebe: daß in ihren Händen ein wichtiger

Theil ihrer Geschicke ruht, und daß ihr Wohlergehen nur in

der Eintracht zu finden ist.

Alle politischen Kräfte sollen sich innigst in dem Gedanken vereinigen, daß es gilt, für die Macht Oesterreichs zu wirken.«

Im Abgeordnetenhause that der Präsident Dr. Giskra der Sistirungsepoche und der Verfassungs⸗Suspension Erwäh⸗ nung und schloß: »Dem Hause liegen große, schwere Aufgaben ob. Die Gleichberechtigung der Nationalitäten und Konfessio⸗ nen, sowie die E“ eines ehrlichen Konstitutionalis⸗ mus muß zur Wahrheit, der Ausgleich mit Ungarn in einer beiden Reichshälften gerecht werdenden Form zur Durchführung

gebracht werden.« Schweiz. Bern, 18. Mai. (A. A. Z.) In seiner

gestrigen Sitzung beschloß (wie ö“ gemeldet) der Bun⸗ desrath Angebote auf die zweite Serie des eidgenössischen Ge⸗ wehranlehens im Betrage von 6 Mill. Fr. entgegenzunehmen. Er hält den gesscfcvcheien Zeitpunkt zur Realisirung dieses Anlehens für günstig, und hat bereits mehrfache hierauf bezüg⸗ liche Offerten von verschiedenen Bankiers erhalten. Auch steht ihm frei, die Ueberzeichnungen, die bei der Ausschreibung der ersten Hälfte des Anlehens stattgefunden haben, in das jetzige Anlehen hineinzuziehen und gutfindend zu verwenden. Die Bedingungen sind dieselben wie bei dem Anlehen für die erste Serie, mit 4 ½ pCt. Verzinsung.

„Belgien. Brüssel, 19. Mai. Der König und die Königin werden bis zum Ende des Monats in Paris bleiben, in der nächsten Woche werden der Graf und die Gräfin von Flandern ebenfalls dahin reisen. Die Sitzungen der Repräsentanten⸗Kammer werden mit der nächsten Woche zu Ende gehen, doch wird sich die Kammer nicht auflösen, ohne zuvor über die projectirte Anleihe und den Kredit für die Um⸗ änderung der Heeresbewaffnung beschlossen zu haben.

Frankreich. Paris, 20. Mai. (W. T. B.) »Abend⸗Moniteur« meldet: Auf Befehl des Kaisers hat der

Inzwischen hatte der russische

Der

Kriegsminister die Herabsetzung der Loskaufssumme vom Mi tairdienst von 3000 Frcs. auf 2500 Frcs. verfügt.

»Patrie« zufolge sind die Schwierigkeiten zwischen der Re gierung und der Kommission des gesetzgebenden Körpers, b treffend den Armee⸗Reorganisations⸗Entwurf, nunmehr vo ständig geebnet. Die Kommission acceptirt für dieses Jahr d Ziffer von 800,000 Mann, wie sie die Regierungsvorlage for dert, hält jedoch zu Gunsten des gesetzgebenden Körpers das Recht aufrecht, für die nachfolgenden Jahre das Kontingen

Spanien. Madrid, 17. Mai. Der Senat hat in seiner gestrigen Sitzung mit 122 Stimmen gegen 64 die von dem Ministerium Narvaez verlangte Indemnitäts⸗-⸗Bil votirt. Außerdem hat er die Regierung ermächtigt, erforde lichen Falls die Streitkräfte zur See zu erhöhen.

Italien. Rom, 17. Mai. (A. A. Ztg.) Fünfzig Räube haben sich freiwillig als Gefangene gestellt; zwei sind erschossen worden, überall sind energische Maßregeln getroffen. De Papst hat diesen Morgen ein geheimes Consistorium gehalten er präconisirte vier Bischöfe, ohne eine Ansprache zu halten.

8

Telegraphische Depeschen ZZaus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau. Kiel, Dienstag, 21. Mai, Morgens. Wie die »Kieler Zei⸗

tung« meldet, ist hier vorwiegend von Inhabern hiesiger Hand

lungshäuser eine Gesellschaft zum Bau und zur Reparatur Das Actienkapital beträgt

eiserner Schiffe begründet worden. eine Million Thaleleer. 1 Haag, Dienstag, 21. Mai, Mittags. Der König der Nie derlande hat in seiner Eigenschaft als Großherzog von Luxem⸗ burg gestern den Londoner Vertrag unterzeichnet. 8

Kunst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten. Ueber die Bauthätigkeit Cölns entnehmen wir einem

Artikel des »Wochenbl. d. Archit.⸗Vereins« folgende Mittheilungen:

Am Dombau thut sich der reiche Ertrag der letzten Lotterie vortheil⸗

kund. Der am meisten bemerkbare Fortschritt an diesem Riesen⸗ 1

au betrifft die Herstellung der würdigen Umgebung desselben. Die Begrenzung des Umganges an der Nordseite durch eine Futtermauer mit Balustrade, sowie die zweiarmige Freitreppe daselbst sind vollendet; dieselben Arbeiten um den Chor sind in vollem Gange. Die früher massenhaft auf dem Platz an der Südoöstseite aufgespeicherten Stein blöcke sind fortgeräumt, der Bauzaun daselbst zurückgerückt, die Ein schränkung der Bauhütten bis auf 31,000 0◻ steht bevor und so komm der herrliche Bau immer mehr zur würdigeren Geltung. Das Gerüf des nördlichen Thurms ist um mehre Stockwerke gestiegen, das Ver setzen der Werksteine wird rüstig fortgesetzt, bald wird eine Dampf maschine für das raschere Aufziehen derselben sorgen.

Von den übrigen Restaurationsbauten ist der der Minoriten kirche beendet; in Maria im Kapitol sind im vergangenen Jahr die Treppe zur Krypta und drei Fenster erneut und der Chor fertig gemalt worden; in diesem Jahre steht die Fresko⸗Malerei der Süd⸗ seite bevor. An dem Thurm von Groß⸗Martin ist die Ost⸗ und Südseite restaurirt, der südöstliche kleine Thurm, der sich von dem Hauptthurme loslöste, von Neuem kräftig verankert; gegenwärtig wird der westliche Giebel hergestellt. 8

Eine erfreuliche Thätigkeit entwickelt sich bei der Restauration des Rathhauses. An dem Renaissance⸗Portal sind im unteren Geschoß Gewoͤlbe und Pfeiler hergestellt, die Arbeiten an der Facade des Thurmes werden, in diesem Jahre vollendet. So ist das Aeußere d ses Bauwerkes bis auf die Ostseite, welche erst später in Angriff nommen wird, nahezu fertig, das Innere ist größtentheils der B nutzung übergeben. Für dies Jahr steht noch die Anlage der Warm wasserheizung, sowie die innere Ausrüstung und polychrome Ver zierung des Hansasaales in Aussicht. Dieser Saal, der in seiner Süd seite ein reiches mittelalterliches Beispiel von Wandarchitektur auf weist, überbietet rücksichtlich der Bedeutsamkeit und Vollständigkeit des Farbenschmuckes alles in dieser Art Erhaltene. Der Saal wir nach Vollendung der Arbeiten seiner Benutzung als Sitzungssaal de Stadtverordneten übergeben. Als nächste und letzte Arbeit steh dann die Restauration des historisch und künstlerisch bemerkenswerther Löwenhofes in Aussicht.

Von außerprivaten Neubauten sind die bereits ausgeführte gothische dreischiffige Mauritiuskirche, eine Anzahl von Schulgebäuden und das Hebeammen⸗Institut aufzuführen. Die Provinzial⸗ Gewerbeschule wird in der Hauptfacade von Tuff und Sand stein, die schon begonnene Turnhalle in Backsteinrohbau ausgeführt Die Privatbauthätigkeit hier nicht weiter in Betracht ziehend be merken wir schließlich nur noch, daß die Bauthätigkeit überhaupt, di

in dem letzten Dezennium stetes Wachsen zeigte, im vorigen Jahre in Folge des Krieges zurückgegangen ist. So wurden gegen 235 Neu-⸗

bauten im Jahre 1865, nur 135 im verflossenen Jahre ausgeführt, statt 169 Hauptreparaturen, nur 79 u. s. w. „— Am 16. Mai, am Geburtstage des dahingeschiedenen Friedrich Rückert, fand in seiner Vaterstadt Schweinfurt an seinem Geburts hause die feierliche Enthüllung einer mit seinem wohlgetroffenen weanstoilhe 6 Erzguß geschmückten Gedenktafel statt, welche die In⸗ hrift trägt:

Albertsbahn (Dresden⸗Tha

8 Versicherungs⸗Gesell⸗

»Hier ward geboren Friedrich Rückert am 16. Mai 1788.

2043

Statistische Nachrichten. —Eine ausführliche Beschreibung des Oberamtes Meisen⸗ heim haben der Geh. Regierungs⸗Rath Reinhardt zu Meisenheim und der Regierungs⸗Rath Beck zu Trier ausgearbeitet. Aus der uns vorliegenden Schrift, deren Druck in nächster Zeit bevorsteht, tbeilen wir Nachstehendes mit: 1 Der Ober⸗Amtsbezirk Meisenheim, mit einem Flächenraum von ctwa 3,04 Q.⸗M., ist im Nordosten von Preußen und dem Groß⸗ herzoglich oldenburgischen Fürstenthum Birkenfeld, im Südwesten vom Königreich Bayern begrenzt und wird in 5 Bürgermeistereien, welche die Stadt Meisenheim und 24 Land⸗Gemeinden mit 13,752 Ein⸗ wohnern (1864) enthalten, eingetheilt. Es wird überall von Bergen und Hügeln durchzogen, durch einen von den Vogesen auslaufenden Bergrücken in 2 fast gleiche Hälften getheilt und von der Nahe und dem Glan, in welche sich mehrere kleine Bäche ergießen, bewässert. Obwohl vorwiegend gebirgig, ist das Land keineswegs unfruchthar und überdies vortrefflich angebaut. Ungebauter Boden (Oedland) ist, mit Ausnahme von 2 kleinen Stellen, nirgends vorhanden. Die südlichen und südwestlichen Hänge sind von der Rebe eingenommen, alle andern, so weit sie nicht vom Ackerbgu okkupirt sind, mit Wald (meist Eichen) besetzt. Die Größe der Waldungen beträgt etwa 17,000 Morgen, von denen 3000 mit einem jährlichen durchschnittlichen Reinertrage von 5000 Fl. dem Staate gehoͤren. Landwirthschaft, von einem milden Klima begünstigt, und Viehzucht bilden die wichtigsten Er⸗ werbsquellen der Einwohner. Außer den gewöhnlichen Getreidearten werden an Handelsgewächsen erzeugt: Wein (mit einem durchschnitt⸗ lichen Ertrage von etwa 400 Ohm), Tabak, Raps und Kleesamen; Flachs und Hanf, welcher letztere vorzüglich gedeiht, werden nur für den Hausbedarf produzirt, Hopfen vereinzelt, aber mit gutem Erfolg. Der Kartoffel⸗ und Gemüsebau beschränkt sich auf den eigenen Bedan Die Wiesen, welche fast überall die Thäler einnehmen, werden, namentlich durch kunstmäßige Bewässerungs⸗Anstalten, von Jahr zu Jahr besser behandelt. Garten⸗ und Obstzucht ist bedeutend. Auch die Viehzucht befindet sich in einem blühenden Zustande. Ganz be⸗ sonders verdient die Rindviehzucht und die im Amte heimische Glan⸗ oder Birkenfelder Race die größte Beachtung. Neben der Rindvieh⸗ zucht ist die Schweinezucht und der Schafhandel von Belang. Da⸗ gegen befindet sich die gewerbliche Industrie noch in der Kindheit. An Fabriken und industriellen Etablissements fehlt es noch gänzlich; doch giebt es mehrere Lohgerbereien, Ziegelbrennereien, Brennereien, Brauereien und ziemlich viele Mahl⸗ resp. Oelmühlen. Was den andel anlangt, so bringt derselbe zur Ausfuhr: verschiedene Sor⸗ ten Steine (Melaphir⸗, Sand⸗, Plattsteine, Achat), huͤdraulischen Kalk⸗ Körnerfrüchte aller Art (exkl. Hafer), Wein, Bier, Branntwein, Tabak, Raps, Kleesamen aller Art, Milch⸗, Zug⸗, Mastvieh und Schweine in großer Zahl, in günstigen Jahren auch Kern⸗ und Steinobst und viele Blumen. In der Stadt Meisenheim wird Großhandel in ausge⸗ dehnter Weise getrieben in Produkten der Landwirthschaft und der Viehzucht. Eben so wird dort eine große Menge von Rauch⸗ Schaf⸗ und Deißtelh , insbesondere Zickelfellchen, zu Hunderttausenden ab⸗ gesetzt. Die Gemeindeverfassung gewährt den Gemeinden die selbst⸗ ständige Besorgung und Verwaltung ihrer Angelegenheiten und die

15 durch Seeverlust. 7

Ausübung der Ortspolizei. Die Gemeindebehörde wird in jeder Ge⸗ meinde von einem Bürgermeister, einem oder zwei Beigeordneten und einer Anzahl von (4—12) Gemeinderäthen gebildet. Ueber Einnahme und Ausgabe einer jeden Gemeinde hat der Bürgermeister alljährlich einen Voranschlag aufzustellen und ihn den Gemeinderäthen zur Be⸗ rathung und Beschlußfassung vorzulegen. Seine Festsetzung gehört zur Kompetenz des Verwaltungs⸗Oberamts. Die Ausgaben werden theils vom Gemeindevermögen, theils von der Gesammtheit der Gemeinde⸗Ein wohner bestritten. Die Gemeindekassen befinden sich fast ohne Aus⸗ nahme in blühendem Zustande. Das Vermögen sämmtlicher 25 Ge⸗ meinden beträgt 985,000 Fl. rund, die Schulden derselben dagegen im Ganzen rund 3800 Fl.

Was die öffentlichen (Staats⸗) Steuern betrifft, so betragen dieselben in Summa 60,770 Fl. 23 Kr., und zwar die direkten Steuern 44,188 Fl. 56 Kr., die Einnahme aus dem Enregistrement 12,899 Fl. 42 Kr., die Einnahme aus dem Stempeldebit 3681 Fl. 45 Kr. Auf den Kopf der Bevölkerung kommen im Ganzen 45 Fl. ode 2 Thlr. 15 Sgr. 5 Pf., und zwar an direkten Steuern 3 Fl., an Enregistrement und Stempelgebühren 1 ⅛¼ Fl. Die indirekten Steuern und Abgaben sind dieselben wie im übrigen Preußen. Kommunalabgaben sind, außer in der Stadt Meisenhein und dem Orte Raumbach, nur von geringem Betrag. Was die Armenabgaben anbelangt, so giebt es im Ganzen etwas über 100 Konskribirte, d. h. solche Arme, welche wegen gänzlicher oder zeitlicher Arbeitsunfähigkeit oder wegen ungenügenden Verdienstes ständige Unterstützung erhalten. Die für sich bestehende Armenpflege erfordert, neben der fundirten Einnahme, fast an allen Orten besondere Um⸗ lagen, die sich jährlich überhaupt auf ungefähr 2800 Fl. belaufen. Das Bezirksklassen⸗Budget betrug für 1866 in Einnahme und Aus⸗ gabe 7878 Fl. 44 ½ Kr.

„Hinsichtlich der Religionsverhältnisse im Oberamt Meisen heim ist za bemerken, daß von den Einwohnern daselbst 11,449 den Evangelischen, 1310 den Katholiken, 11 den Neukatholiken, 3 den Men noniten und 479 den Juden angehören. 1

Für die geistige Kultur sorgen 38 Volksschulen. Außerdem bestehen in Meisenheim noch eine höhere Töchterschule und eine Klein⸗ kinderbewahranstalt. Die Aufwendungen auf das Volksschulwesen betragen überhaupt 13,954 Fl. 45 Kr., wovon 12,510 Fl. 41 Kr. au die Lehrergehälter kommen. Die Zahl der schulpflichtigen Kinder be ziffert sich in Summa auf 2168.

Bei der Conseriptionsmusterung für das Jahr 1866 betru die Zahl der Militairdienstpflichtigen 172, von denen 33 für untaug lich erklärt wurden. Als im Dezember 1866 eine Revision der Mili tairpflichtigen aus den Jahren 1854 1866 vorgenommen ward, wur⸗ den noch 27 für brauchbar und einstellungsfähig erkannt.

Ueber den Import und Export Riga's pro 1866 schreibt die »St. Petersb. Ztg.« vom 19. Mai: Der Gesammtwerth der Ein⸗ fuhr des Riga'schen Hafens betrug 1866 7,672,600 R. S. (geger 7,962,800 R. S. im J. 1865), der der Ausfuhr 38,177,200 (gegen 31,465,300 R. S. im J. 1865). Der Güterverkehr auf der Riga⸗ Dünaburger Eisenbahn betrug 7,927,000 (gegen 7,525,000 Pud in J. 1865). Für die Riga'sche Rhederei ergab sich in demselben Jahr ein Zuwachs von 9 Schiffen, aus derselben schieden aus 8, darunter

Betrag der Dividenden uü. s. w.

Zahlungen.

Bezeichnung 8 8 88

er Actien⸗ ꝛc. Gesellschaften. pro Aectie

für das 3 in Prozenten.

Jahr.

pro Actie in Gelde.

8 8 8*

Eisenbahn⸗Gesellschaften].

Tilsit⸗Insterburger Eisenbahn. 1866. 1 ½ pCt.

erra⸗Eisenbahn. 1866.

Taunusbahn.

Bergwerks⸗ und Hütten⸗ Gesellschaften.

Mechernicher Bergwerks⸗Actien⸗ Verein.

schaften.

Feuerversicherungs⸗Bank für Deutschland in Gotha.

Bank⸗Vereine. Rostocker Bank.

A“ vom 1. März 1866 bis 28. Februar 1867.

.

3 Thlr. 20 Sgr.

2 Thlr. 18 Sgr. v. 12. Juni ab. od. 4 Fl. 33 Kr. je 3 ½ Thlr. (Dividenden⸗ scheine Nr. 5

d 6).

un 4 8 8

40 Thlr.

6 Thlr. (Super⸗ Dividende.) 1“ 13 ½ Thlr.

Tilsit. Hauptkasse. Erfurt.

Diresden.

v. 31. Mai bis 15. Juni.

Thüringische Eisenbahn Gesellschaft. 1 Gesellschaftskasse.

von jetzt ab. ftskasse.

Mechernich.

Banklokal. Breest u. Gelpcke. Leipziger Bank.

Norddeutsche Bank. M. Schie. Schall u. Schwencke. Bankkasse.

v. 20. Mai ab.

Berlin. Leipzig. Hamburg. Dresden.

Schhwerin. Leipzig.