1867 / 132 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

es Kaiserlich n anisc o österreichischer Frei⸗ williger, als aggr. Pr. Lt. bei dem Fekd⸗Art. Regt. Nr. 10 angestellt. v. Göddäus, überzähl. Rittm. vom Hus. Regt. Nr. 13, unter Er⸗ nennung zum Escadron⸗Chef in das 3. Garde⸗Ulan. Regt. versetzt. v. Bardeleben, überzähl. Pr. Lt. im Hus. Regt. Nr. 13, in die vakante Pr. Lts. Stelle eingerückt. 3 Den 30. Mai. v. Wurmb, Hauptm. und Süe. Chefvom 1. Thür. nf. Regt. Nr. 31, unter Stellung à la suite dieses Regts., zum zweiten Adjut. des Kriegs⸗Ministers ernannt. Schultz, Pr. Lt. vom Garde⸗ Train⸗Bat,, unter Stellung à la suite dieses Bats., zum zweiten Adjut. der Train⸗Inspection ernannt. Appuhn, Pr. Lt. vom Magd. Train⸗ Bat. Nr. 1, in das Garde⸗Train⸗Bat., Presch, Sec. Lt. vom Schles. Train⸗Bat. Nr. 6, unter Beförderung zum Pr. Lt., in das Magdeb. Train⸗Bat. Nr. 4 versetzt. Bei der Landwehr.

Den 28. Mai. Hemmerich, Hauptmann a. D., früher im ehemaligen Frankfurter Infanterie⸗Bat,, als Hauptmann bei der nfanterie 1. Aufgebots des Landwehr⸗Bats. Frankfurt a. M. einrangirt.

Ten 30. Mai. Großkreutz, Pr. Lt, vom 1. Aufgeb. 1. Bats. (Conitz) 4. Pomm. Regts. Nr. 21, zum 3. Bat. (Graudenz) 1. Garde⸗ Landw. Regts. versetzt. 1 8

B. Abschiedsbewilligungen.

Den 28. Mai. Ma thi, Oberst a. D., ehemals nassauischer Offiz. und Vorstand der Verwaltungs⸗Komm., mit seiner Pens. zur Disposition gestellt. Bertram, ehem. hannöv. Hauptm, früher im hannöv. 2. Inf. Regt., in den Verband der preuß. Armee aufgenom⸗ men und mit Pens. zur Disposition gestellt.

Den 30. Mai. Wild, Sec. Lt. a. D., zuleh im 1. Schles. Gren. Regt. Nr. 10, der bedingte Anspruch auf Anstellung im Civil⸗ dienst bewilligt.

Beamte der Militair⸗Verwaltung. Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums.

Den 25. Mai. Immel, Rechnungsführer v. ehemals Nassaui⸗ schen Jäger⸗Bat,, als Zahlmstr. 1. Kl. beim Füs. Bat. des 3. Ostpr. Gren. Regts. Nr. 4 angestellt.

Den 27. Mai. Parlow, Zahlm. 2. Kl., zum Zahlm. 1. Kl. beim 1. Bat. des Inf. Regts. Nr. 73, Wenig, Zahlm. Aspirant, zum Zahlm. 1. Kl. beim 2. Bat. des Inf. Regts. Nr. 73, Possardt,

ahlm. Aspirant, zum Zahlm. 1. Kl. beim 2. Bat. des Inf. Regts. r. 77, Horst, Zahlm. Aspirant, zum Zahlm. 1. Kl. beim Fus. Bat. des Inf. Regts. Nr. 73, Unsug, Zahlm. Aspirant, zum Zahl⸗ meister 1. Kl. beim Füs. Bat. des Inf. Regts. Nr. 77, Boettcher, Sobhmn⸗ Aspirant, zum Zahlm. 1. Kl. beim 2. Bat. des Inf. Regts. r. 74, Fischer, Zahlm. Aspirant, zum Zahlm. 1. Kl. beim 2. Bat. des 5. Westfäl. Inf. Regts. Nr. 53 ernannt. Den 28. Mai. Zeh, Sec. Lt a. D. und Zahlm. 1. Kl. vom 2. Leib⸗Hus. Regt. Nr. 2, Wulckow, Zahlm. 1. Kl. vom 3. Rhein. Inf. Regt. Nr. 29, der nachs dacer Abschied mit Penston bewillligt. Ehrich, ehemal. Feldw. und Zahlm. Aspirant, als etatsm. Assistent beim Montirungs⸗Depot in Breslau angestellt. I1. In der Marine. G Offiztere ꝛc. AX Ernennungen, Beförderungen ꝛc. Den 28. Mai. Le Tanneux v. St. Paul⸗Illaire, Ca⸗ itain⸗Lt. à la suite des See⸗Offizier⸗Corps und persönlicher Adjutant deßz L Füeen Adalbert von Preußen K. H., zum Korvetten⸗Capitain efördert.

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Bekanntmachung.

⸗Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß mit dem 1. Oktober d. J. ein neuer Lunsu⸗ in dem Schullehrer⸗Seminar zu

Oranienburg beginnt und die Prüfung der Aspiranten auf den 22. und 23. August d. J. u.“ von uns anberaumt worden ist

Diejenigen, welche die Aufnahme in das gedachte Seminar nach⸗ zusuchen baabsichtigen, werden aufgefordert, bis zum 1. August d. J. mit dem betreffenden Gesuche az) einen von ihnen selbst abgefaßten und geschriebenen Lebenslauf, welcher außer den nöthigen Personal⸗Nachrichten den Geng ihrer Bildung und Vorbereitung für das Schulamt dar⸗ tellt,

b) ihren Tauf⸗ und Confirmationsschein,

c) ein Zeugniß ihres Seelsorgers über ihre sittliche und religiöse

Befähigung zum Schulamte und ein Zeugniß über ihre untadel⸗ hafte Führung, .

d) ein ärztliches Gesundheits⸗Attest, in welchem auch die an ihnen

Verfolgte Impfung der Schutzblattern bescheinigt sein muß,

e) ein Attest über die in den letztverflossenen zwei Jahren erneuerte

Pocken⸗Impfung,

f) ein Bildungs⸗Zeugniß, welches sich über die Fähigkeit, den Fleiß

und die Fortschritte des Präparanden bestimmt ausspricht,

) eine schriftliche Erklärung ihrer Eltern oder Vormünder, wie⸗ viel sie an Kostgeld auf die ganze Dauer der Bildungszeit zu zZahlen im Stande sind,

an den Herrn Seminar⸗Direktor Dr. Crüger in Oranienburg einzu⸗ reichen und dessen weitere Anweisung zu gewärtigen.

Wegen der übrigen Bedingungen der Aufnahme wird auf die in dem Ametsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam de’ 1861 Stück 35 Seite 268 und in dem Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. O. de 1861 Stück Seite 205 veröffentlichte Nach⸗

richt Bezug genommen. 8 88 8

Berlin, den 1. Juni 187. 1 önigliches Provinzial⸗Schul⸗Kollegium.

Reichenau.

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Um den Studirenden des Forstwesens in den neu erworhe Landestheilen die Verfolgung ihrer Studien zu erleichtern, Herr Finanzminister genehmigt, daß solche Studirende, die ihre Stup⸗ bereits auf einer anderen Forst⸗Akademie begonnen haben, ausna 1 weise Michaelis 1867 auf der hiesigen Forst⸗Akademie zugelassen 8 den dürfen, während sonst regulativmäßig die Aufnahme nur alljä lich einmal zu Ostern stattfindet. - Diejenigen Studirenden, welche von dieser Vergünstigung g brauch zu machen beabsichtigen, wollen sich bis spätestens 1. Aalgußs c. unter Einreichung 1 8

1) des Geburtsscheins, . der Schulzeugnisse,

3) des Forstlehrbriefs oder kursus im Walde, der Zeugnisse über den Besuch anderer Forst⸗Akademiceen, eines Führungs⸗Attestes, 5 eines von Eltern, Vormund oder einer Behörde ausgestelh Attestes über den Besitz der zum Aufenthalt auf der Forst⸗Ae demie erforderlichen Subsistenzmittel,

bei dem Unterzeichneten schriftlich melden. 111u““

Neustadt⸗Eberswalde, den 4. Juni 18557.

Der Direktor der Forst⸗Akademie. Danckelmann.

der Atteste über den praktischen ge⸗

8 Bekanntmachung. . Während der diesjährigen Badesaison in Flinsberg, und zum vom 16. Juni bis 15. September d. J., werden zwischen Fii⸗ berg (Bad) und Greiffenberg i. Schl. zwei Personenposa täglich in folgender Weise coursiren: aus Flinsberg (Bad) um 5 3c— früh und 7 Uhr Abends, in Greiffenberg i. Schl. um 8 M früh und 9,30 Uhr Abends, zum Anschlusse an den 1. m. 3. Personenzug nach Görlitz und Kohlfurt, resp. an den Tages⸗Pg b und an den Nacht⸗Personenzug und den Schnellzug nach Berss aus Greiffenberg i. Schl. um 6,30 Uhr früh und 1,30 Uhr Nachme tags, nach Ankunft des 1. und 2. Personenzuges aus Görlitz und Kef furt und resp. des Nacht⸗Personen⸗ und des Schnellzuges aus Bersn und des Lokalzuges von Frankfurt a. O. nach Breslau, in Flinsbeg um 8,55 Uhr früh und 3/55 Uhr Nachmittags. Das Personengah beträgt bei diesen Posten 5 Sgr. pro Person und Meile, einschliezlc für 30 Pfund Reisegepäck. Beichaisen werden auf den Stationen i Greiffenberg und Friedeberg a. O. nach Bedürfniß gestellt. Liegnitz, den 31. Mai 1867. Der Ober⸗Post⸗Direktor.

Preußen. Berlin, 5. Juni. Der Finanz⸗Ministe Freiherr v. d. Heydt hat zum Besuch seines in Bonn wiederm erkrankten jüngsten Sohnes einen achttägigen Urlaub angetreten

Kiel, 3. Juni. (Kiel. Ztg.) Se. Königliche Hohen der Prinzadmiral Adalbert inspizirte gestern das Wachtschif Fregatte »Thetis«, heute Vormitkag die Fregatte »Niobe«, gin mit derselben unter Segel und machte eine Uebungstour in See, Nachmittags kehrte Se. Königl. Hoheit wieder zurütt Sr. Majestät Briggs »Rover« und »Musquito⸗ werden mor⸗ gen von Sr. Königl. Hoheit inspieirt.

Kassel, 3. Juni. (Hess. Morgen⸗Ztg.) Am 11. d. N. werden hier in Folge Aufforderung der Landes⸗Administre⸗ tion die Direktoren der sechs ehemals kurhessischen Gymna⸗ sien zu einer Besprechung zusammentreten, um zu berathen, welche der bisherigen (von den preußischen abweichenden) Eir⸗ richtungen an unseren Gelehrtenschulen sich zu dauernder Er⸗ haltung über die Zeit des vom Kultusministerium schon vor Ostern d. J. angeordneten Uebergangszustandes bis zum Jahr 1869 empfehlen.

(Kass. Ztg.) Auf Befehl der Königlichen Verwaltum werden jetzt sämmtliche Fürstliche Schlösser zu jeder Zeit gezeig und ist namentlich das Schloß zu Wilhelmshöhe mit seinen prachtvollen Aussicht, seinen Gemälden und Kunstwerka sehen ewesa. 3. J M 1

aldau, 3. Juni. (Hess. Morg. Ztg.) Die Verkündigung de Hute⸗Ablösungs⸗ ö““ ndgs Gesees, we chem die hiesige Gemeinde schon seit Jahren sehnsüchtig entgegenharrth hat hier einen wahren Enthusiasmus hervorgerufen. Viele Häuse sind beflaggt, an den König ist eine Dankadresse abgesandt. Heut Abend findet in der Corneliusschen Gastwirthschaft dahier eine Sitzumg des landwirthschaftlichen Vereins für Waldau und Umgegend statt an der auch viele Mitglieder des Kasseler landwirthschaftlichen Verein Theil nehmen werden, bei denen die Freude über das langersehlt Gesetz eine eben so ungetheilte ist. An die Sitzung wird sich eine

Nichtamtliches. 8

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Feier schließen, zu der auch die Mitglieder der Königlichen Kommisssion h

für landwirthschaftliche Angelegenheiten eingeladen sind. Köln, 4. Juni. Der Herr Handelsminister Graf Itzenplif ist heute Morgen von Paris hier eingetroffen, um rheinaufwät durch die Provinz Nassau nach Berlin zurückzukehren. Mecklenburg. Schwerin, 4. Juni. In der heutigan üisung des Landtags gelangte die Berathung über die Vi⸗ fassung des Norddeutschen Bundes zu Ende. Nach derselben verlas Graf von Bassewitz ein Dictamen, worin er den Ständen

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* 11A1“ E1“ 8

e Bundesverfassung anzunehmen proponirt mit Reservation

ber ständischen Rechte für den Fall, daß der Bund Verfassungs⸗

rränderungen beschliehen möchte, welche die ständischen Rechte angirten; ebenso soll die ständische Berathung gewahrt werden bei en transitorischen Bestimmungen hinsichtlich eines event. An⸗ vlusses an den Zollverein. Nachdem nun eine längere Debatte über je Abstimmung stattgefunden hatte, wurde der Antrag, zuerstüber

die Ablehnung der Verfassung abzustimmen, mit 123 gegen 6

Simmen angenommen, indessen die pure Ablehnung mit 113 egen 7 Stimmen abgelehnt. Man proponirte dann die Ab⸗ limmung darüber, ob die Verfassung des Norddeutschen Bun⸗ pure oder mit den Zusätzen des von Bassewitzschen Dicta⸗ nens versehen angenommen werden solle. Mit 106 gegen 16 timmen wurde die letztere Alternative angenommen. Die zertreter der Stadt Rostock gaben eine Reservation ihrer ver⸗ as8ungsmäßigen Rechte zu Protokoll. Bei der Berathung rlärten die Regierungskommissare ad Art. 4 und 17, sie Namens der Regierung keine authentischen Inter⸗ cretetonen über Bestimmungen der Bundesverfassung er⸗ beilen könnten; sie seien indeß zu der Versicherung er⸗ nächtigt, daß es nicht die Absicht gewesen, den Bundesbehörden je Stellung einer Rekursbehörde einzuräumen. Ad Art. 33 zseien gegründete Aussichten vorhanden, daß die durch den eparatvertrag mit Frankreich gegen den Eintritt Mecklenburgs den Zollverein hervorgerufenen Hindernisse beseitigt werden fürden. Ad Art. 57: Die nächste Aushebung werde nicht nach er bisherigen Gesetzgebung stattfinden. Die Regierung werde ielmehr mit dem engeren Ausschuß wegen eines neuen Re⸗ rutirungs⸗Gesetzes verhandeln. Morgen ist eine Sitzung um 0ꝗUhr anberaumt zur Wahl der ständischen Deputirten und ur Entgegennahme des Landtagsabschiedes. 8 1

Der spanische Gesandte Don Miguel de Castillo, so wie er belgische Gesandte, Baron Nothomb, sind gestern Abend ier eingetroffen und werden heute von Sr. Königlichen Hoheit sem Großherzog in feierlicher Audienz empfangen werden. der Oberst⸗Lieutenant Commandeur von Gagern ist aus seustrelitz hier angekommen, um über die jetzt nothwendigen Peränderungen im Militairwesen diesseitige Verabredungen treffen.

Sachsen. Weimar, 2. Juni. (Weimar. Ztg.) Se. Fönigliche Hoheit der Großherzog ist am gestrigen Abend von er Reise zurückgekehrt, nachdem Höchstderselbe Se. Majestät en Kaiser von Rußland von Magdeburg bis Köln a. R. be⸗ sleitet hatte, woselbst der Thronfolger von Rußland und der Erb⸗ roßherzog von Weimar die hohen Reisenden erwarteten. ie Großherzoglichen Herrschaften haben gestern Schloß Belve⸗ ere bezogen. 8 11“

Aus Thüringen, 2. Juni. Die beiden jüngsten Sitzun⸗ en des meiningischen Landtags waren, dem »Frankf. sourn.« zufolge, der Vorlage über die zu erzielenden Erspar⸗ ise in der Landesverwaltung gewidmet. Der Ausschuß er⸗ lärte sich im Prinzip mit der Regierung einverstanden. In em Gebiete der auswärtigen Angelegenheiten und des Herzog⸗ chen Hauses kommen 26,000 Gulden besonders wegen lufhebung diplomatischer Vertretung in Wegfall; die zerwaltungsämter werden so reducirt, daß auf diesel⸗ en nicht weniger Seelen kommen, als in Weimar. Auch urch Erhöhung der Selbstverwaltung der politischen und kirch⸗ chen Gemeinden werden Ersparnisse erzielt. Ebenso im Ge⸗ jete der Justiz durch Erweiterung der Kreisgerichtsbezirke. Das zerücht wegen Aufhehung der Universität Jena kam auch zur prache, und versicherte die Regierung, daß keinerlei desfallsige inträge vorlägen. Die Verschmelzung der beiden Landesgym⸗ asien wurde beanstandet. Die Ersparnisse im Finanz⸗ und orstwesen wurden adoptirt, auch bietet ein Regierungsreskript nlaß zur endlichen Erledigung des Domainenstreits und zur heiteren Heranziehung der Domainen zu den Staatslasten.

Schwarzburg. Sondershausen, 3. Juni. (Wei⸗ narische Ztg.) Se. Durchlaucht der Fürst hat sich vor einigen Pochen in der Klinik des Professor Dr. Gräfe in Halle einer peration wegen eines nicht unbedenklichen Augenleidens unter⸗ orfen. Die Operation ist gelungen und der Zustand so be⸗ jedigend, daß Höchstderselbe den neuesten Nachrichten zusolge ute von Halle nach Sondershausen zurückreisen wird.

Neuß. Gera, 3. Juni. (Leipz. Ztg.) Der Landtag rhandelte heute in fast vierstündiger bewegter Sitzung über ein Folge der Anforderungen des Norddeutschen Bundes noth⸗ endige Erhöhung der Steuertermine. Das Hauptresultat war eAnnahme der folgenden Anträge: 1

1) Zur Ausschreibung von noch 2 Grund⸗ und 3 Gewerb⸗ und kersonalsteuer⸗Terminen für das Jahr 1867 seine Zustimmung zu ben; 2) fürstliches Ministerium zu ermächtigen, die erhöhten undesausgaben, soweit sie nicht durch den erhöhten Steuerbetrag ge⸗ twerden, aus den Beständen der Hauptstaatskasse zu bestreiten; 3) eine Aussetzung der etatsmäßigen Schuldentilgung nicht eintre⸗ zu lassen; 4) die Beschlußfassung über die für das Jahr 1868.

auszuschreibenden Steuern bis zur Berathung eines umgearbeite Spezial⸗Landes⸗Etats auszusetzen, und 5) fürstliches Ministerium zu ersuchen: a) schon im nächsten Landes⸗Etat die Vereinfachung der Staatsverwaltung und sonstige, die Finanzen erleichternde Maßregeln vorzusehen; b) über die Abänderung der Steuergesetzgebung baldthun⸗ lichst entsprechende Vorlagen an den Landtag gelangen zu lassen. Ein weiterer Antrag, das fürstliche Domanialvermögen zu größerer nam⸗ hafter Beihülfe für Tragung der Staatslasten herbeizuziehen, wurde in Berücksichtigung, daß hier das Domanialvermögen rechtliches Eigen⸗ thum des Fürsten sei, sowie auf eine Erklärung des Staatsministers v. Harbou, daß Se. Durchlaucht sich schon früher zu Ihm möglichen Opfern bereit erklärt habe, vom Landtage abgelehnt.

Hessen. Darmstadt, 4. Juni. In der heutigen Sitzung der Abgeordnetenkammer stellte Frhr. von Gagern einen mit dem gestern von Dumont gestellten, wesentlich übereinstim⸗ menden Antrag, dahin gehend: Die Kammer wolle die Regie⸗ rung unterstützen, wenn dieselbe es als ihre Aufgabe erachtet, im Verein mit den Südstaaten eine gemeinschaftliche Unter⸗ handlungslage mit Preußen zu finden, aus welcher ein ganz Deutschland umfassender Bund entstände. Derselbe blieb in der Minderheit; es wurde die Regierungsvorlage, betreffend den Eintritt der Provinz Oberhessen in den Norddeutschen Bund mit 44 gegen 3, und der Antrag Hallwachs⸗Goldmann auf Eintritt des Gesammt⸗Großherzogthums mit 32 gegen 15 Stimmen angenommen.

Oesterreich. Wien, 4. Juni. Im Unterhause wurde die Adreßdebatte fortgesetzt. Nachdem der Schluß der General⸗ Discussion beantragt worden, ergreifen der Finanzminister Becke und der Freiherr v. Beust das Wort. Der Finanz⸗ minister hebt, indem er die bisherige Finanzgebahrung durch die Verhältnisse rechtfertigt, hervor, daß in neuerer Zeit die Gestaltung der Finanzverhältnisse eine günstigere geworden; die Steuern seien im ganzen Reiche besser eingegangen. Er konstatirte, daß er für eine Anleihe von 6 Millionen Gulden ein Angebot zu 4 pCt. er⸗ halten habe und versicherte, daß der Standpunkt der Reichs⸗ einheit bei der Vertheilung der Reichssteuern gewahrt werden solle. Freiherr v. Beust appellirt an ein billiges Urtheil des Haͤuses. Die Stellung Oesterreichs nach Außen, der Einfluß und der Kredit seien nur wiederzugewinnen, wenn die Verständigung mit Ungarn zu einem entschiedenen Abschlusse komme und in den übrigen Ländern ein freisinniges Regiment zur Geltung gebracht werde. Das Programm der Adresse werde von der Regierung nicht zurückgewiesen. Herr von Beust warnt vor Mißtrauen gegen Ungarn. Ohne einen Ausgleich mit Ungarn hätte Oesterreich nicht die Vermittelung in der Luxemburger Frage übernom⸗ men. Der Minister beklagt seine Unbeliebtheit bei den Slaven, deren Hoffnungen und Bestrebungen nur im Reichs⸗ rathe durch offenen, loyalen Kampf Befriedigung finden könn⸗ ten. Für jede von Innen kommende Beunruhigung werden Regierung und Reichsrath ein aufmerksames und wohlwollen⸗ des Auge, für von Außen hineingetragene Beunruhigungen ein aufmerksames, aber strenges Auge haben. Die Rede wurde von stürmischem Beifall begleitet.

Pesth, 3. Juni. (W. Ztg.) Die Magnatentafel ist dem Beschlusse der Deputirtentafel betrefßs Inartikulirung der Abdications⸗Urkunden beigetreten und hat den auf die Palatinalwürde bezüglichen Gesetzentwurf angenommen. Im weiteren Verlaufe der Magnatensitzung wurden noch die Gesetzentwürfe in Betreff des Ministeriums, der Nationalgarde und der Budgetvotirung und der die Militairgrenze betreffende Beschlußentwurf angenommen.

In der Sitzung der Deputirtentafel legte die Regnico⸗ lardeputation den Entwurf des Inauguraldiploms, den Ent⸗ wurf des Krönungseides, endlich den auf die Abdication des Königs Ferdinand bezüglichen Gesetzentwurf vor. Nach erfolg⸗ ter Verkesung dieser Aktenstücke, die für morgen auf die Tagesordnung gesetzt sind, wurde der Bericht der Reg⸗ nicolardeputation sammt den Beilagen der Magnaten⸗ tafel übersendet. Hierauf folgte eine geschlossene Sitzung, in welcher ünmümtliche Mitglieder, die Linke ebenfalls, den Wunsch ausdrückten, daß Deak bei der Krönung die Stelle des Palatins vertrete. Deak lehnte ab, als einen seiner Gründe hervorhebend, daß er zu der glänzenden Repräsentation, welche bei einer solchen Fuͤnction erforderlich ist, zu arm sei. Er schlug den Grafen Andrassy vor. Heute Abends ist Ministersitzung zum Behuf von Berathungen über das Krönungsceremoniel. In der vorerwähnten geschlossenen Sitzung erklärte Minister Lonyay, daß die Wahl von Kronhütern vorzunehmen und zu diesem Behuf eine gemischte Sitzung beider Häuser abzuhal⸗ ten sein werde.

Schweiz. Bern, 31. Mai. lungen über den Entwurf des schweizerisch⸗österreichischen Handels⸗

vertrages, deren Verzögerung sowohl hier als in Wien Anlaß

zu Klagen gab, begonnen. Die erste Konferenz zwischen dem schweizerischen Delegirten, Herrn von Tschudi, und den Ver⸗

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Endlich haben die Verhand-

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