1867 / 143 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Luxemburgischen Frage Galizien für gewisse Eventualitäten in Papst tiefber

Combinationen gezogen habe, welche für Oesterreich sehr un⸗ günstig gewesen seien, ein förmliches Dementi zu geben, müsse, meint die »Abendpost«, der russischen Regierung anheimgestellt bleiben. esth, 17. Juni. (Wiener Ztg.) Sonnabend findet eine Landsag ꝛeeh zung statt. Morgen wird das Ministerium einen Indemnitäts⸗Antrag behufs Abschlusses von Bahnverträ⸗ en, ferner einen Antrag auf Entsendung einer Regnicolar⸗ Pesuton behufs der Verhandlung über die Reichsraths⸗De⸗ putation, einen Antrag auf Bestimmung der Quote Ungarns, schließlich auf Entsendung einer 15er⸗Kommission zur Ueber⸗ prüfung der Civilprozeß⸗Ordnung und der Jurisdictionsnorm einbringen. Die 15er⸗Kommission soll permanent bleiben wäh⸗ rend der Vertagung. Graf Andrassy reist morgen nach Wien. Die Linke hat in ihrer heute zwischen 11 und 12 Uhr Vormittags stattgefundenen Konferenz beschlossen, im Ple⸗ num den Antrag einzubringen, daß der Lanblaß wegen Ver⸗ sorgung der ehemaligen Honveds einen Beschluß fasse.

Großbritannien und Irland. London, 17. Juni. In Birmingham war es gestern, in Folge einer, von einem Mr. W. Murphy gegen das Papstthum gehaltenen Vorlesung, zu Exzessen gekoömmen. Es wurden Fenster eingeworfen und Polizeimänner durchgeprügelt, die Polizei mußte in Masse aus⸗ rücken und das Militair wurde in den Kasernen bereit gehalten. Es halten sich nämlich in der Stadt viele katholische (irische) Ar⸗ beiter auf, denen derartige Vorlesungen (man könnte sie füglich Predigten nennen) natürlich sehr zuwider sind. G 8

Die Kravalle in Waterford (Irland), über die der Tele⸗ graph uns vorige Woche Meldung gebracht hatte, waren, wie sich jetzt herausstellt, ziemlich ernster Natur, jedenfalls die aller⸗ bedeutendsten seit dem letzten verunglückten Fenier⸗Aufstande. Die Polizei hatte harte Arbeit, die Massen zu zerstreuen, In⸗ fanterie saäuberte mit gefälltem Bajonet die Straßen und die Kavallerie mußte wiederholt von ihrer Waffe Gebrauch machen, bis die Ruhe wieder hergestellt werden konnte. Dabei gab es von beiden Seiten harte Püffe und schwere Verwundungen. Einer von der angreifenden Masse blieb todt auf dem Platze, während an dem Aufkommen eines zweiten gezweifelt wird.

Als Gegenstück zu den wiederholten Demonstrationen der Reformliga wird der hiesige konservative Arbeiterverein heute Abend ein großes Meeting in St. Jameshall abhalten. Die auf demselben zur Abstimmung verbreiteten Resolutionen wer⸗ den die Reformbill der Regierung in Schutz nehmen und die Abschließung des öffentlichen Parks gegen politische Partei⸗

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Demonstrationen befürworten.

Paris, 17. Juni.

Se. Großherzogliche Hoheit der Prinz Carl von Baden wurde gestern mit Ihren Königlichen Hoheiten dem Großherzog und der Frau Groß⸗ herzogin von Baden von der Kaiserin empfangen. Ihre Kö⸗ niglichen und Großherzoglichen Hoheiten reisen, wie der »Mo⸗ niteur« meldet, unter dem Namen des Grafen und der Gräfin

Frankre ich.

von Eberstein. .

18. Juni. (W. T. B.) Das Gelbbuch mit den auf die luxemburgische Frage bezüglichen Dokumenten ist heute an die Deputirten vertheilt worden. Die Mehrzahl der darin enthaltenen Depeschen giebt über die Schritte Aufklärung, welche der Cession Luxemburgs an Frankreich vorangingen, die übrigen beziehen sich auf die Verhandlungen, welche den Zusammentritt der Kon⸗ ferenz zur Folge hatten. 1

Der heutige »Moniteur« meldet: Die internationale Kon⸗ ferenz, welche sich die Aufgabe gestellt, die Münzfrage einer sorgsamen Prüfung zu unterziehen, hat sich gestern im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten unter dem Präsidium des Mar⸗ quis de Noustfer versammelt. Folgende Staaten waren bei dieser Konferenz vertreten: Frankreich, England, Oesterreich, Baden, Bayern, Belgien, Dänemark, Spanien, die vereinigten Staaten Nord⸗Amerika's, Griechenland, Italien, die Niederlande, Portugal, Preußen, Rußland, Schweden und Norwegen, Würt⸗ temberg, die Schweiz und die Türkei.

Italien. Rom, 17. Juni. (Köln. Ztg.) Se. Heiligkeit der Papst erwiederte auf die Glückwünsche, welche ihm von den Kardinälen und Bischöfen bei der Petri⸗Jubelfeier dargebracht wurden, er habe während seines Pontifikates gegen die Feinde der Religion und des heiligen Stuhles ankämpfen müssen, gegen die Feinde jeder gesellschaftlichen Ordnung, die theils den aus⸗ schließlich materiellen Fortschritt, theils den vollständigen Um⸗ sturz der Autoritäts⸗Prinzipien der Gerechtigkeit und Religion Auge hätten und die Kirche ihrer alten Besitzungen zu berauben trachteten. Er habe stets gesucht, die verirrten Geister durch Encyklkten, welche die Fundamental⸗Grund⸗ sätze des Rechtes, der Ehrenhaftigkeit und der Religion bezeichnen, auf den rechten Weg zu führen. Während sich der

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vegt zu den Bischöͤ den Worten: »Ehrwürdige Brüder, ich bitte Euch, Eure Gebete zu verdoppeln, um von Gott und der unbefleckten Jungfrau zu erlangen, daß sie uns befreien mögen von den schweren Gefahren, die uns umgeben. Der Statthalter Christi wird immer seine Hände zum Himmel erheben. Unterstützt sie ihm, wie Aron dem Moses die ermüdenden Arme stützte. Schaart Euch um mich, damit wir unablässig kämpfen und den Triumph davon⸗ tragen mögen.«

Rußland und Polen. St. Petersburg, 18. Juni. (W. T. B.) Der Großfürst Constantin reist mit seiner Fa⸗ milie im Laufe dieses Monats nach Kopenhagen. Die pol⸗ nische Bevölkerung des Gouvernements Kiew beabsichtigt an⸗ läßlich der Amnestie an den Kaiser eine Dankadresse zu richten.

Warschau, 15. Juni. (Osts. Ztg.) Das hiesige Amts⸗ blatt publizirt das Gesetz über die Organisation des Warschauer Lehrbezirks.

Nach demselben bilden alle Unterrichts⸗Anstalten und wissenschaft⸗ lichen Institute der Gouvernements Warschau, Kalisch, Petrikau, Radom, Kielce, Lublin, Siedlec, Plock, Lomzyn und Suwalki den Warschauer Lehrbezirk, der unter unmittelbarer Aufsicht des Ministeriums des öffentlichen Unterrichts in Petersburg steht. Die Verwaltung des Lehr⸗ bezirks führen 1) der Kurator, 2) der Gehülfe des Kurators, 3) der Bei⸗ rath des Kurators, 4) die Kanzlei. Dem Kurator ist die Verwaltung aller Unterrichts⸗Anstalten und wissenschaftlichen Institute des Bezirks anver⸗ traut. Er empfängt alle Berichte und Gesuche vom Rektor der War⸗ schauer Hochschule, den Chefs der Schuldirectionen, dem Direktor der deutsch⸗evangelischen Hauptschule, der Vorsteherin des Alexander⸗Fräu⸗ lein⸗Instituts, dem Schulinspektor der Stadt Warschau, dem Direktor des Taubstummen⸗ und Blinden⸗Instituts und den Vorstehern der wissenschaftlichen Institute. Der Kurator entscheidet nach Inhalt der Gesuche entweder selbstständig oder überreicht seine Anträge dem Mi⸗ nister des öffentlichen Unterrichts zur Bestätigung. Der Bestätigung des Ministers sind 17 verschiedene Angelegenheiten vorbehalten, darunter Vorschläge über Reformen im Unterrichtswesen und Aenderungen in der Oekonomie der dem Kurator untergebenen Unterrichts⸗ und wissen⸗ schaftlichen Institute; über Eröffnung neuer und Schließung bestehen⸗ der Mittel⸗ und höherer Unterrichts⸗Anstalten, Entwürfe zusätlicher Bestimmungen und Instructionen zu den Kaiserlichen Ukasen vom

30. August 1864, betreffend die öffentliche Erziehung im Königreich Polen;

desgleichen zu den Statuten der Mittel⸗ und höheren Unterrichts⸗

Anstalten; Anträge wegen Ernennung oder Entlassung höherer Ver⸗

waltungsbeamten, Schuldirektoren, namentlich der Gehülfen des Kurators, des Rektors der Warschauer Hochschule, der Chefs der Schul⸗Directionen u. s. w.; Bewilligung von Stipendien zu wissenschaftlichen Reisen; Urlaubs⸗Gesuche, Etatsüberschreitungen u. s. w. Die ständigen Mitglieder des Beiraths des Kurators sind außer dem präsidirenden Kurator: der Gehülfe des Kura⸗ tors, der Rektor der Warschauer Hochschule, der Chef der War⸗ schauer Unterrichts⸗Direction, der Direktor der deutsch⸗evangeli⸗ schen Hauptschule, der Schulinspektor der Stadt Warschau, der In⸗ spektor des Alexander⸗Fräulein⸗Instituts, die Dekane der mathematisch⸗ physikalischen und der philologisch⸗historischen Fakultät der Warschauer Hochschule. Der Prüfung und Entscheidung des Beiraths unterliegen sowohl Verwaltungs⸗als eigentliche Unterrichts⸗Angelegenheiten, erstere jedoch nur, wenn sie ihm vom Kurator zugewiesen sind. Der Bei⸗ rath steht in keinerlei Schriftverkehr; seine Beschlüsse vollzieht der Kurator. Der Verwaltungs⸗Etat des Warschauer Lehrbezirks umfaßt, außer den noch nicht festgestellten Gehältern des Kurators und dessen

Gehülfen, jährlich 38,050 R. S.

18. Juni. (W. T. B.) Die Kaiserin von Rußland ist gestern Abends 8 Uhr, der Kaiser heute Vormittags 11 Uhr hier eingetroffen. Der Kaiser wurde von der am Bahnhofe zahlreich versammelten Menge enthusiastisch empfangen. Die Stadt war mit den Nationalflaggen geschmückt. Heute Abend findet große Illumination statt.

Dänemark. Kopenhagen, 15. Juni. An den islän⸗ dischen Althing ist eine allerhöchste Kundmachung erlassen wor⸗ den, die im Eingange folgendermaßen lautet: »Wir, Christian der Neunte u. s. w. haben mit allerhöchstem Wohl⸗ gefallen die allerunterthänigste Adresse des Althing entgegengenommen und die darin ausgedrückte loyale Ergebenheit für uns und unser Königliches Erbhaus. Mit Rücksicht 8n den in beregter Adresse aus⸗ esprochenen Wunsch einer baldigen Ordnung der isländischen Verfas⸗ sungsverhͤltnisse ist es uns lieb, unserem getreuen Althing kundthun zu können, daß der Entwurf eines vollständigen Verfassungsgesetzs für land, in Kraft dessen dem Althing ausgedehnte Befugnisse mit Rüͤc⸗ sicht auf alle Island berührenden Verhältnisse beigelegt und unsere lieben Unterthanen in diesem Lande derselben staatsbürgerlichen Rechte, wie die Unterthanen in den übrigen Theilen des Reiches theilhaftg werden sollen, nun dem Thing vorgelegt werden wird. Und es is unsere Hoffnung, daß das Thing durch seine loyale Mitwirkung bei⸗ tragen wird, daß diese für Islands Wohl wichtige Angelegenheit zu einem raschen und glücklichen Abschluß geführt werden kann.« Hieran schließen sich die gewöhnlichen Allerhöchsten Resolu⸗ tionen in Betreff der vom Althing im letzten Jahre eingereichten Bedenken und Anträge.

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Amerika. Aus New⸗York wird gemeldet, daß Kaifer

Maximilian verlangt habe, vor einen National⸗Kongreß ge⸗

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fen wandte, schloß er mit folgen⸗

lich gehalten.

Asien. Die jüngste ostindische Post mit Nachrichten aus Alexandrien vom 10. Juni, Bombay 24., Calcutta 18. Mai, meldet, daß in Kabul eine günstige Wendung für den Emir Shir Ali Khan eingetreten ist. Der Sirdar Fyz Mahomed be⸗

vannung wird hier für wahrschein⸗

stzte die Stadt. Kabul ohne Widerstand. Der König von

Birma erließ eine Proclamation, welche den Handel bis zu inem gewissen Grade freigiebt und weitere Zugeständnisse verspricht.

und des Taikun, welche in Osaka abgehalten wurde, sehr be⸗ friedigende Resultate. Die Bedingungen des Aufenthalts der Fremden zu Hiai, Higgo und Osaka sind nach dem Geist der Verträge in der günstigsten Weise geregelt worden.

Zur Kunde der volkswirthschaftlichen Zustände des 58 8 preußischen Staas.

88 (S. Nr. 142 d. Bl.)

Die Industrie zur Erzeugung von Leder⸗, Gummi⸗ und Gutta⸗

perchawaaren beschäftigte in 43 Fabriken für gefärbtes und lackirtes

Leder, hauptsächlich in Berlin und in der Rheinprovinz, 755 Men⸗

schen, und in 23 Fabriken für Gummi⸗ und Guttaperchawaaren, von denen sich 14 in Berlin befanden, 703 Arbeiter.

5702). . reien, den Fabriken arbeiten und den

Perlmutter ꝛc. eine gemacht. Eit ist ar Pappe, sowie von Papier⸗Tapeten der Fall. Die Zahl der

für Möbel, Holzleisten Fabriken für Knöpfe aus Holz, erhebliche Geschäftsausdehnung bemerkbar

rbeitern; die b and burg, Schlesien, Sachsen, Westfalen und Rheinland, und befriedigen

pen erbebii igerten Bed des Inlandes, sondern ex- . nicht allein den erheblich gesteigerten Bedarf des Inlandes, sondern ex. von ca. 300 Studirenden besucht.

Arbeitern) sind bis 1861 auf 58 mit 1886 Arbeitern gestiegen; die um. die Provinzial⸗Gewerbeschulen, 26 an der Zahl, anzusehen, welche in

fangreichsten sind in Berlin und der Rheinprovinz und ihre Entwicke⸗

portiren auch noch. Die Papiertapeten⸗Fabriken (1846 36 mit 513

lung ist bei den zunehmenden Bedürfnissen eine stetig fortschreitende.

Die Anstalten und Unteynehmungen für den literari⸗

schen Verkehr haben ebenfalls eine größere Ausdehnung erlangt; es waren 22 Schriftgießereien mit 317.

druckereien mit 6538 Arbeitern, 526 Druckereien von Kupfer⸗ und Arbeitern, ferner 836 Buch⸗, Kunst⸗ und Musikalien⸗Handlungen vor⸗ handen, die wichtigsten dieser Anstalten in den größeren Städten der Monarchie, besonders in Berlin, wo unter den Drucke⸗ reien namentlich die Staatsdruckerei und die Papiere für den Staat und für Corporationen, z. 2

ken, Franko⸗Couverts, Banknoten ꝛc. bestimmt, der Lieferung von

In⸗ und Auslande erworben.

Was die Industrie der neu erworbenen Provinzen betrifft, so hat

di es erst seit Anschluß des Landes an den Zoll⸗Verein 1G - LE“ u“ schon auf je 1786 Einwohner ein Verbrecher.

einigen Aufschwung erhalten. Hauptzweige derselben sind die Leinen⸗ und Metallfabrication. . 1 heim, Lüneburg und Osnabrück, in denen auch der Flachsanbau den größesten Umfang hat, betrieben.

flächsene und beehen d zu Kaffee⸗, Reis⸗, Frucht⸗ und Salzsäcken, Segeltüchern ꝛc. angefertigt.

Au evorhandenen Leggen wurden 1861 im Ganzen Sittlich Raul befoen imchce wans ds 14, 86,000 Ellen im Werthe von Kindesmord und Todtschlag waren nicht selten, und selbst an Bigamie,

ebracht, gemessen, gestempelt und ver⸗

1419,442 Thlr. zur Schau en, kauft. Absatzgebiete sind außer den Zollvereinsländern besonders die amerikanischen Südstaaten. Die im Jahre 1864 betriebenen Hütten⸗ werke produzirten namentlich Roheisen 921Scl- Ctr.), Gußwaaren 2248,/807 Ctr.), Stabeisen (29,585 Ctr.) 1 „½

und Blei (87,020 Centner). Der gesammte Productionswerth aller Hüttenwerke wurde auf 2,394,018 Thlr. berechnet. Von größeren mechanischen Baumwollenspinnereien hatte Hannover 1861 nur eine mit 54,522 Feinspindeln und 592 Arbeitern, außerdem

kleinere mit 6860 Feinspindeln und 83 Arbeitern; für Baumwollen⸗

weberei standen 1543 Webestühle im Betriebe. Wollspinnereien gab ²8 41 mit 12,043 Feinspindeln. Außerdem bestehen noch mehrere

aschinen⸗ und Eisenbahnwagen⸗Fabriken, Eisengießereien, chemische und Zündwaaren⸗Fabriken, Papier⸗, Tabaks⸗ und Cigarren⸗Fabriken. In Kurhessen zeichnet sich namentlich die Gegend von Hanau durch gewerbliche und industrielle Thätigkeit aus; Hauptgegenstände derselben sind die Herstellung von Bijouterie⸗ und Eisenwaaren, Pfeifen, Schmelz⸗ tiegein, Glas, Papier, Wollen⸗ und Baumwollenwaaren, Leder ꝛc.; auch die Leinen⸗Industrie ist nicht unbedeutend. Die metallurgische Industrie, welche ca nschen beschäftigte, produzirt hauptsaͤchlich

2 In den Holz⸗, Horn, Fischbein⸗ zꝛe. Fabriken fanden 13,496 Personen Beschäftigung (1846: Namentlich hat sich bei den Sägemühlen und Fournierschneide⸗- und Holzschnitz⸗ Horn,

Ein Gleiches ist auch bei der Fabrication von Baves und

apier⸗ sabriken 1846 394 mit 6393 Arbeitern, 1861 372 mit 9816 A e

deutendsten befinden sich in den Provinzen Branden⸗ reich dotirt und mit ausgezeichneten Lehrkräften versehen, die Ausbildung

von eigentlichen Technikern zur Einrichtung und Leitung größerer in⸗

rbeitern, 777 Buch⸗ und Noten⸗ V b . rbeitern, 777 Buch 2 andere Handwerker, 76 Hüttenleute, Chemiker, Färber ꝛc. befanden.

Stahlstichen, ö sowie lithographische Anstalten mit 3072 Außerdem erstreben auch die von Vereinen gegründeten Handwerker⸗

Erstere wird besonders in den Bezirken Hildes⸗

Es werden dort flächsene, halb- ie Leinen, bunte Leinewand, Sack⸗ und Packleinen

Indigenats im Großherzogthum

Silber (20,431 Pfund) gebung

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Eisen und Stahl, Kupfer und Messing, der Werth der gewonnenen Metalle wurde 1864 auf 631,500 Thlr. angegeben. Die Industrie Nassaus ist, wenn man vom Hüttenbetriebe absieht, im Allgemeinen unerheblich, sie beschränkt sich auf einige Spinnereien in Baumwolle und Wolle mit ca. 14,000 Feinspindeln, mehreren Eisengießereien, Steingut⸗, Papier⸗, Leder⸗, Tabaks⸗ und Schaumwein⸗Fabriken. Der Hüttenbetrieb hat dagegen einen größeren Umfang; von 37 Werken mit 1312 Arbeitern sind im Jahre 1864 überhaupt 723,815 Ctr. Metalle im Werthe von 1,990,000 Thlrn. produzirt worden. Bedeutend ist namentlich die Herstellung von Roheisen (471,998 Ctr.), Gußwaaren (118,190 Ctr.), Stabeisen (44,682 Ctr.), Silber (8355 Pfd.)

e und Blei (49,450 Ctr.). In Schleswig⸗Holstein finden si Wie der »Moniteur« meldet, verspricht die Zusammen⸗ 9⸗Holst sich kunft der in Japan beglaubigten Vertreter der fremden Mächte

größere industrielle Anlagen, welche auf einen Absatz über den ört⸗ lichen Verbrauch hinaus berechnet sind, nur in einzelnen Zweigen vor. Es bestehen, fast ausschließlich in Neumünster, 67 Wollenfabriken mit 326 Webestühlen und 685 Arbeitern, die besonders Tuche von gröberer Art, aber guter Qualität herstellen. Die Baumwollenfabriken, von denen ebenfalls in Neumünster 8 mit 214 Webestühlen und 214 Ar⸗- beitern vorhanden sind, haben in den letzten Jahren nur geringe Fort⸗ schritte gemacht. Die Fabriken für Maschinen und sonstige Eisen⸗ geräthe, welche an mehreren Orten entstanden sind, erfreuen sch eines günstigen Absatzes, und mehrere derselben haben in Folge dessen ihren Betrieb erweitern können. Außerdem sind noch die Lederfabriken, Glashütten, Seifenfabriken und Gerbereien von einiger Bedeutung. Die gewerbliche Industrie von Frankfurt a. M. ist bei der hervor⸗ ragenden Stellung dieses Ortes als Handelsplatz bisher von geringerer Wichtigkeit gewesen, hat sich aber in den letzten Jahren durch Anlage einiger neuen industriellen Etablissements gehoben. Von wichtigeren Fabriken sind namentlich eine Seidenbandfabrik, mehrere Maschinen⸗ fabriken, Fabriken für Kupfer⸗, Bronce⸗ und Messingwaaren, Parfü⸗ meriefabriken und Fabriken für Lederwaaren, Cartonnagen, Strohhüte und Strohwaaren, Tabak und Cigarren zu nennen.

Schon oben ist erwähnt worden, vaß von der Staatsregierung für die Hebung von Gewerbe und Industrie besonders durch Anlage von Fachschulen, welche junge Leute für den Gewerbestand im Allge⸗ meinen oder für ein bestimmtes Gewerbe vorbereiten, Vieles geschehen sei. Die höchste Lehranstalt dieser Art ist die Gewerbe⸗Akademie in Berlin, die, in den letzten Jahren neu organisirt, aus Staatsmitteln

dustrieller Betriebsanlagen bezweckt. Dieselbe wird durchschnittlich Als Vorschulen für dieselbe sind

sämmtlichen Provinzen vertheilt, ebenfalls aus Staatsfonds bedeutend unterstützt werden und im Uebrigen zur Ausbildung der verschiedenen Handwerker, so wie der Werkführer für Fabriken dienen. Diese

chulen wurden am 1. Januar 1866 von 1083 Schülern besucht, unter welchen sich 108 Ingenieure, Mechaniker ꝛc., 718 Bau⸗ und

Fortbildungsschulen neben dem Unterricht in den Elementar⸗Wissen⸗

schaften, die weitere Ausbildung für den gewerblichen Beruf. Beson⸗ dere Webeschulen zur Ausbildung von

von Deckersche in Elberfeld, Mühlheim a. Rh. und Crefeld, eben so eine Muster⸗

Geheime Oberhofbuchdruckerei einen hohen Rang einnehmen; die erstere im Jahre 1851 errichtet und hauptsächlich zur Anfertigung geldwerther .Staatsschuld- Verschreibungen, Kassen⸗Anweisungen, Stempelmarken, Postbriefmar⸗ wird außerdem mit Drucksachen für die Staatsbehörden beauftragt. Die von Deckersche Druckerei, mit welcher gleichzeitig Schriftgießerei, Ste⸗ reotypie und Verlags⸗Buchhandlung verbunden ist, wurde 1713 ge⸗- gründet, befindet sich seit 1750 im Besitze der Deckerschen Familie, und

ich durch ihre Erzeugnisse seit langer Zeit einen guten Ruf im Tor . hat sich durch ihre Erzeugnisse D8 8 8 V F zur Aburtheilung und Bestrafung gekommen.

ebern bestehen namentlich

zeichnenschule in Berlin. Auch in den neuen Provinzen in Han⸗ nover, Göttingen, Kassel und Wiesbaden giebt es Fachschulen für Ausbildung von Handwerkern.

Statistische Nachrichten.

Im Laufe der letztverwichenen drei Jahre (vom 1. Januar 1864 bis zum 31. Dezember 1866) sind in unserer Provinz Preußen nach einer von den drei Appellgerichten derselben bewirkten statistischen Zusammen⸗ stellung, nicht weniger als 1669 »Verbrecher«, d. h. Verüber von mit Todes⸗ oder Zuchthausstrafe bedrohten Handlungen, bei den Civil⸗ Da nun die Provinz Preußen nach Ausweis der amtlichen Zählung vom 3 Dezember 1864 eine Civil⸗Bevölkerung von 2,982,236 Seelen hat, so kommt in ihr In der Provinz Sachsen kam erst auf 4* 4139, in der Rheinprovinz erst auf je 3418 Seelen ein Verbrecher. ie in der Provinz Preußen am häufigsten vorkommenden Verbrechen waren: schwere Diebstähle, Meineide (diese namentlich unter der polnisch redenden Landbevölkerung), schwere Körperverletzungen (in dieser Provinz erheblich häufiger als in andern), Verbrechen gegen die Sittlichkeit und Brandstiftung. Aber auch Urkundenfälschung, Raub,

Mord und Raubmord gebrach es nicht ganz.

Nach den Mittheilungen der Großherzoglich hessischen Central⸗ stelle für die Landesstatistik beträgt die Zahl der mit Erwerbung des essen eingewanderten Personen im Jahre 1864: 1071; im Jahr 1865: 1071. Die 88 der mit Auf⸗

des Indigneats ausgewanderten Personen beträgt im ahr 1864: 1923 und im Jahr 1865: 2281 Personen. In den beiden ahren 1864 und 1865 wanderten mithin im Großherzogthum Hessen

2 Personen mehr aus als ein.

Im laufenden Sommersemester wurden an der Münchener Universität 1144 Studirende (gegen 1191 im Wintersemester) im⸗ matrikulirt, worunter 1012 Bayern und blos 132 Ausländer sind.

Ueber die Schulbildung in Frankreich macht die »Augsb. Allg. Ztg.« aus den Tabellen über das Ergebniß der jüngsten Aus⸗ hebung der Conscriptionspflichtigen, bei welcher Gelegenheit bekannt⸗ lich auch geprüft wird, ob der Pflichtige des Lesens und Schreibens kundig ist oder nicht, nachstehende Mittheilungen: Im Jahre 1848

ab es im Durchschnitt des ganzen Landes unter hundert Con⸗ criptionspflichtigen noch 38,12, welche zu den „illettrés“ Nolten⸗ 1863 hatte sich dieses Verhältniß auf 28,;61 und 1 auf