1867 / 144 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

J Nichtamtlich 23 W6“ 8 reußen. Berlin, 20. Juni. die »Norddeu All S. Zeitung⸗ Nr. 115 vom Sonnabend, den 18. Mai, enthaält in einem Kopenhagen, den 15. Mai, datir⸗ ten Artikel folgende auch in andere Blätter übergegangene 8 richt:

b »Dieser Tage sind vier Soldaten, die auf der Liste der bei Düppel Gefallenen standen, wieder zum Vorschein ge⸗ kommen. Sie waren dort gefangen worden und sollten nach einer deutschen Festung gebracht werden, fanden unterwegs Gelegenheit, zu entkommen, wurden aber aufge⸗ griffen und zu drei Jahren Gefängniß, in Spandau abzu⸗ büßen, verurtheilt. Während dieser Zeit haben sie nicht nach Hause schreiben dürfen, weshalb sie todt geglaubt wurden.«

Diese an sich unglaubliche Erzählung ist völlig aus der

Luft gegriffen. 8 Cegrif nch, dänische Krig gsignghi⸗ sind am 12. August

1864 Behufs Auslieferung von Spandau nach Travemünde trans⸗

portirt, mit Ausnahme von drei Kranken, welche am 3. September

esselben Jahres als

geheilt ebenfalls entlassen sind. Drei wegen Spionage zum Tode verurtheilte, aber sofort zu unbestimmter Einsperrung begnadigte Civil⸗Personen sind aus Spandau im Hktober 1864 in ihre Heimath als völlig begnadigt entlassen. 1s Die Behandlung der Letzteren ebensowohl wie der Kriegs⸗ gefangenen ist eine so milde gewesen, daß noch spätere Beweise von Dankbarkeit dafür nach Spandau gelangt sind. Es liegt keine Thatsache vor, wodurch zu der obigen Er⸗ dichtung häͤtte auch nur der entfernteste Anlaß gegeben werden können; sie muß daher als eine lügenhafte Verläumdung be⸗ zeichnet werden, deren Quelle nachzuweisen den deutschen Blät⸗ tern überlassen werden mag, welche sich nicht gescheut haben, sie aufzunehmen. Kiel, 18. Juni. (Kiel. Ztg.) Ungefähr 40 Seekadetten, welche gestern hier eintrafen, haben Befehl, sich heute Nach⸗ mittag 3 Uhr an Bord der Fregatte »Gefion« zu begeben, welche bekanntlich gegenwärtig in Dienst gestellt wird. Münster, 17. Juni. Der Herr Bischof wird durch eine andauernde Schwäche, welche ihm die Ertragung größerer An⸗ strengungen zur Zeit unmöglich macht, von einer Reise nach Rom zum bevorstehenden Feste abgehalten. Er hat deshalb einen seiner Räthe, Dr. Gicfe und Secretair, den Domvikar Dr. Rolfs, kommittirt, ihn in Rom zu vertreten und dem heiligen Vater die Glückwünsche und die milden Gaben der Diöcesanen darzu⸗ bringen. Beide Herren reisen in diesen Tagen dorthin ab.

8 Wiesbaden, 18. Juni. Das Intelligenzblatt für Nassau enthält 11““ Marlot, die der Gewerbe⸗ steuer betreffend, wonach die Stadt Frankfurt der ersten Gewerbesteuerabtheilung im Sinne des Gesetzes vom 30. Mai 1820 zugewiesen wird. Für die einzelnen Veranlagungs⸗

bezirke, deren der Regierungsbezirk Wiesbaden 14 zählt, sind

bereits die Kommissäre ernannt, namentlich für das Landgebiet der vormaligen freien Stadt Frankfurt nebst dem ehemals

großh. hess. Theile des Ortsbezirks Niederursel Hr. Staatsan⸗ walt Siber zu Frankfurt am Main. Die Zahl der Abgeord⸗ neten für die im ganzen Regierungsbezirk Wiesbaden nur eine

Steuergesellschaft bildenden Steuerpflichtigen der Klasse A. I. ist auf elf festgesetzt, die in drei Wahlbezirken gewählt werden.

Hiervon bildet die Stadt Frankfurt den dritten Wahlkreis, in Heücheen fünf Abgeordnete gewählt werden. Die Wahl dersel⸗ ben ist auf den 28. Juni anberaumt. Die Bekanntmachung enthält noch folgende Bestimmungen: »In dem Stadtbezirk von Frankfurt a. M. bleibt das Verbot des Hausirens bis auf Weiteres in Kraft. Für die Veranlagung der Gewerbesteuer im Gebiete der ehemaligen Reichsstadt Frankfurt sind die im 14⸗Thalerfuße festgesetzten Sätze der preußischen Gesetze ohne Ab⸗ rundung auf den 24 ½⸗Guldenfuß zu reduziren.« Frankfurt a. M., 17. Juni. (Karlsr. Ztg.) Gutem Vernehmen nach wird die Bundes⸗Liquidations⸗Kommission Mitte oder Ende Juli ihre umfassenden Arbeiten beendet haben. Erst in einer der letzten Sitzungen derselben überreichte Ministe⸗ rial⸗Rath von Schubert, der Vertreter Bayerns, ein Beglau⸗ bigungsschreiben, welches ihn auch für das Herzogthum Lim⸗ bpurg bevollmächtigt. 1 Hamburg, 19. Juni. In der heutigen Sitzung der Bluürgerschaft wurde der Antrag des Senats wegen Aufhebung des Bergedorfer Transitzolles endgiltig genehmigt. Der Er⸗ klärung des Senats gegenüber, daß eine Abänderung der ham⸗ burgischen Verfassung mit Rücksicht auf die Annahme der Ver⸗ assung des Norddeutschen Bundes nicht nothwendig sei, stellte as Mitglied der Linken, Halben, einen Antrag auf Revision der Verfassung, dem Bürgerausschüffe zu schleuniger Berichterstattung überwiesen wurde. 8 Fe⸗ aumburg. Bückeburg, 17. Juni. (Hess.

setzgebun den Domkapitular und Domprediger settzg 8

eine Bekanntmachung des Ministerialkommissarius

I Sa

““ n219 42 K hilzae2 he Morgen⸗Ztg.) Behufs Berathung des Entwurfs der Nord⸗ deutschen Bundesverfassung werden laut einem gestern erschie. nenen landesherrlichen Patent unsere seit 1848 vertagten Land.⸗ stände auf den 19. d. M. zu einer außerordentlichen Session einberufen. Zugleich wird in demselben Patent die Absicht aus⸗ gesprochen, auf Grund der festzustellenden Landesverfassung baldigst einen ordentlichen Landtag einzuberufen, dem zugleich Vorlagen über eine besser geregelte Steuerverfassung, über Ge⸗ meinde⸗Ordnungen, über die Regelung der bäuerlichen Verhält⸗ nisse u. s. w. gemacht werden sollen. ““

Hessen. Darmstadt, 19. Juni. Von den in gestriger Sitzung Erster Kammer gefaßten Beschlüssen hebt. die »Darmst. Ztg.« nachstehende hervor: Bezüglich der Vorlage der Regie⸗ rung, die Aufhebung des Salzmonopols und die Einführung einer Salzsteuer betreffend, trat die Kammer den desfallsigen Beschlüssen der Zweiten Kammer bei. Es wurde demnach der betreffenden Uebereinkunft der Zollvereinsstaaten ꝛc. vom 8ten Mai 1867 unter der Voraussetzung die Zustimmung ertheilt, daß die Regierung entschieden die Beseitigung der bisher bestandenen Begünstigungen einzelner Staaten bei Ver⸗ theilung der Zollerträge anstreben werde, und zugleich die Regierung ersucht, auf Abschaffung oder doch auf Er⸗ mäßigung der Salzsteuer hinzuwirken. Bezüglich der Rechen⸗ schaftsablage für 1860 62 erklärte die Kammer, abweichend von den Beschlüssen der Zweiten Kammer, die besondere Re⸗ muneration des Kammer⸗Anwalts zu Darmstadt im Betrage von 269 Fl., so wie die Kosten der Ordenskanzlei mit 14,661 Fl. für gerechtfertigt, trat dagegen den übrigen Beschlüssen der Zweiten Kammer bei. Auch hinsichtlich der übrigen Gegen⸗ stände der Tagesordnung (u. A. bezüglich der Vorlage, den Ankauf der Nieder⸗Weiseler Johanniterkapelle betreffend) schloß sich die Kammer den dieserhalb von der Zweiten Kammer ge⸗ faßten Beschlüssen an.

Württemberg. Stuttgart, 17. Juni. (Schw. Merk) Se. Majestät der Köntg tritt am 7. Juli eine Reise nach Paris zum Besuche des Kaisers Napoleon und der Weltausstellung an; der Aufenthalt in Paris wird, dem Vernehmen nach, etwa 10 Tage in Anspruch nehmen. 1G 8

Bayern. München, 18. Juni. (N. Corresp.) Heute fand die erste Sitzung des Ausschusses für die Sozialge⸗ unter Anwesenheit des Königlichen Staats⸗ ministers von Schlör und des Königlichen Ministerial⸗ Rathes Braun statt. Zur Diskussion gelangte der Entwurf des Gewerbegesetzes. Nach einer allgemeinen Diskussion wurden die Art. 1—5 nach dem Regierungs⸗Entwurfe unter Ablehnung der Zusätze des Referenten Abg. v. Münch angenommen. Der Art. 6 erfuhr eine Modification, während Art. 7 gleichfalls im Sinne des Entwurfs angenommen wurde.

Würzburg, 17. Juni. fan dem Friedhofe zu Helmstadt die Einweihung des den im Kampfe vom 25. Juli gefallenen und auf dem genannten Friedhofe be⸗ erdigten preußischen Kriegern errichteten Denkmals statt. Auf den an beiden Seiten des Denkmals angebrachten Metalltafeln sind die Namen all Derer verzeichnet, welche unter demselben ruhen, und zwar sind es 36 Offiziere und Soldaten.

Hesterreich. Wien, 19. Juni. Das vorgestern dem Reichsrathe noch vorgelegte Gesetz über Ministerverant⸗ wortlichkeit bestimmt im Wesentlichen:

Die Minister sind dem Kaiser und dem Reichsrathe verantwort⸗ lich, unterliegen für ihre Handlungen dem allgemeinen Strafgesetz, sind aber auch für die in Ausübung ihres Amtes begangenen Ver⸗ fassungsverletzungen verantwortlich und können in Anklagezustand versetzt werden. Die Anklage kann nur im Abgeordnetenhause er⸗ hoben werden, wenn den schriftlichen Antrag 40 Abgeordnete unter⸗ eichnet haben. Der Anklagebeschluß ist giltig, wenn er von einer

dehrheit von zwei Drittheilen gefaßt wurde. Der Beschluß wird an das Herrenhaus geleitet, welches einen Gerichtshof aus seiner Mitte von 24 Mitgliedern bestellt, 6 kann der Ankläger, 6 der Angeklagte ab⸗ lehnen. Die Anklage wird von einer Kommission von 5 Abgeordneten ge⸗ stellt, deren einer die Anklage im Gerichtshofe vertritt. Die Verhand⸗ lung erfolgt mündlich und öffentlich. Das Urtheil spricht unter An⸗ gabe der Gründe schuldig oder unschuldig aus. Die Schuldigerklärung erfordert eine Mehrheit von 8 Stimmen. Die gesetzliche Folge der Verurtheilung ist: Entfernung des Ministers oder gänzliche Entlassung aus dem Staatsdienste. Gegen das Urtheil ist keine Berufung. Der Kaiser wird das Begnadigungsrecht zu Gunsten der Schuldigen nicht ohne Antrag des Abgeordnetenhauses ausüben. Ist der Anklage⸗Be⸗ schluß gefaßt, kann das Verfahren durch Vertagung oder Schließung des Reichsrathes nicht gehemmt werden. Die Dienstesentsetzung der Angeklagten vor Beendigung des Prozesses ist unstatthaft.

Großbritannien und Irland. London, 18. Junln. Das Oberhaus hielt am 17ten seine erste Sitzung nach den Wilngst⸗ feiertagen. Lord Russell zeigte an, daß er am 20sten den Luxemburger Garantievertrag zur Sprache bringen werde und Lord Shaftesburgy schlug vor, die Geschäftsordnung dahin abzuändern, daß in Zukun

die Sitzungen des Hauses statt um 5 Uhr um 4 Uhr beginnen sollen. Bills zur zweiten und dritten Lesung gekommen,

Nachdem mehrere vertagte sich alsdann das Haus um 6 Uhr.

(Asch. Ztg.) Gestern fand auf

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Im Unterhause erklärte Mr. Goldsmid bei Eröffnung der Sitzung seine Absicht, die Zusammenfassung der ürdiverfecfun USS-Sgve; Durham für parlamentarische Vertretung durch ein Mitglied, wie die Regierung sie in Vorschlag gebracht, zu bekämpfen. Der Schatzkanzler hatte zunächst eine Anfrage Mr. Stackpoole's in Betreff der irischen Reform⸗Bill zu beantworten. Er hielt, wie er sagte, die Zeitumstände in Irland einer Reform auf dem Gebiete der Volksvertretung nicht für günstig. Das Mißtrauen und die unzufriedene Stimmung, die dort herrsche, sei nicht auf Schäden in der Wahlgesetzgebung zurückzu⸗ führen. Die Regierung habe daher beschlossen, die Vorlage der irlän⸗ dischen Reform⸗Bill vorläufig noch zu verschieben. Eine weitere An⸗ frage, gestellt durch Sir G. Grey, gab dem Minister Veranlassung, mit Bezug auf die Motion Mr. Laings, einer Anzahl größerer Städte eine vermehrte Vertreterzahl zu gewähren, sich dahin zu äußern, daß die Regierung die Annahme dieses Vorschlages als eine schließliche Beurtheilung ihres Planes im Ganzen auffassen und e schli⸗ sein werde, ihre Position der Bill gegenüber zu erwägen.

Das Haus konstituirte sich darauf zum Comité und Mr. Laing trat mit seinem bereits erwähnten Amendement hervor, wonach die Städte Birmingham, Bristol, Leeds, Liverpool, Manchester und Shef⸗ field, jede drei statt der früheren zwei Mitglieder ins Parlament sen⸗ den sollten. Um für den Fall der Annahme nicht mit dem Plane der Regierung in Kollision zu kommen, sollten dafür 6 kleine Wahl⸗ flecken mit andern gepaart und damit die Schmälerung der Graf⸗ schaftsstimmen vermieden werden. Der Schatzkanzler sprach da⸗ gegen. Er räumte ein, daß es in einem alten System äußerst schwierig sei,;, Anomalien zu verhindern. Mr. Laing's Gründe seien indessen infofern nicht stichhaltig, als die Wahlflecken 258 und die Grafschaften nur 237 Mitglieder zählen würden. Nach längerer Debatte wurde der Antrag Laing's bei der Abstimmung mit 247 gegen 239 Stimmen abgelehnt. Die Berathung des E wurde sodann trotz des Widerspruches einer großen Anzahl Mitglieder, die auf Ueber⸗ gehen zur Tagesordnung drangen, fortgesetzt. Zweimal nacheinander fanden sich die Antragsteller der Tagesordnung in der Minorität und erst um 1 Uhr gab der Schatzkanzler bei dem dritten Antrage in die⸗ ser Richtung nach. Das Haus erledigte darauf eine Reihe der laufen⸗ den Tagesgeschäfte und vertagte sich um Uhr Morgens.

Das auf gestern Abend anberaumte Meeting des hiesigen konservativen Arbeitervereins konnte keine Resolution fassen, und konnte auch kein einziger der Redner zu Worte kommen, da Mit⸗ glieder der Gegenparkei die vordersten Plätze in Beschlag ge⸗ nommen hatten und gräulichen Skandal machten. Zuletzt kam es zu Thätlichkeiten, so daß Polizei sich ins Mittel legen mußte.

Die gestern erwähnten, durch eine antipapistische Vorlesung angeregten Krawalle in Birmingham sind noch nicht zu Ende.

Heute früh wird von daselbst telegraphirt: »Es sieht bei uns verzweifelt aus. Die Aufruhrakte mußte verlesen und das Militair requirirt und eine größere Truppenmacht telegraphisch herbeigerufen werden. Verwichene Nacht wurde ein Husar er⸗ schossen und ein Polizist auf den Tod verwundet. Zwei Straßen wurden ausgeplündert und eine katholische Kapelle arg beschädigt. Große, mit Knütteln bewaffnete Haufen durchziehen die Straßen. Es herrscht große Aufregung.«

Neuere Privatbriefe aus Mauritius vom ö6ten ult. ent⸗ werfen abermals ein schauerliches Bild von den Verheerungen, welche die Cholera daselbst anrichtet. Im April sollen nicht weniger denn 10,000 Menschen der Seuche erlegen sein. In der Noth hatte man Aerzte aus Indien verschrieben.

Italien. Man schreibt dem »Monde« aus Rom: »Jeden 8 treffen zahlreiche Fremde hier ein. Bis jetzt be⸗ finden sich 18 bis 19 französische Bischöfe in der ewigen Stadt, außerdem sind noch viele andere französische Priester ange⸗ kommen. Bereits zählt man deren 250 und man hofft, daß diese Zahl während der Canonisationsfeste selbst bis auf 1200 sich erheben werde. Sämmtliche Zöglinge des Seminars von Montauban werden erwartet.«

Dänemark. Kopenhagen, 17. Juni. (H. N. N.) Am Sonnabend wurde die zweite Behandlung des hene hes bereits soweit im Landsthing gefördert, daß sie heute zu GG rkacht werden kann. Es steht dann nach wenigen Tagen die dritte Behand⸗ lung bevor, worauf das Gesetz noch wieder ans Folkething zurück muß, welches indessen voraussichtlich mit den im Lands⸗ thing beschlossenen Aenderungen zufrieden sein und die Sache dann wohl in einer Sitzung erledigen wird.

Das Einkommensteuergesetz war im Folkething zur zweiten Behandlung und bei der Abstimmung siegte das vom e ns vorgezogene Prozentsystem über das Contin⸗ gentsystem mit 39 gegen 35 Stimmen. Das Landsthing hatte sich mit 1 Stimme Majorität für das Contingentsystem ent⸗ schieden, wofür namentlich David warm plaidirte. Bei der geringen Majorität wäre es doch möglich, daß bei der dritten Behandlung das Folkething noch in seinem Sinne entscheidet, doch ist es nicht wahrscheinlich.

Amerika. New⸗York, 7. Juni. Die Reise hat dem Präsidenten bisher nur Angenehmes geboten. Am 6. hielt er in dem Gebäude der Legislatur zu Raleigh große Reception und am Nachmittag desselben Tages wohnte er der Einweihung

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Württemberg im Etatsjahr 1865/66.)

5 ee4“] 11A4“ des seinem Vater errichteten Denkmals bei. Jefferson Davis hält sich mittlerweile noch in Toronto auf, und statt sofort nach England zu reisen, will er wie verlautet, einige Zeit die Schwefelbäder von Nord⸗Carolina brauchen. Dem »New⸗ York Herald⸗« zufolge hat die Regierung in Washington vor Kurzem wieder Mittheilungen über einen bevorstehenden Inva⸗ sionsversuch der Fenier in Canada erhalten.

Der österreichische Admiral Tegethoff ist und in Maurigy's Hotel abgestiegen. Es serher mit der erwarteten Ankunft des Kaisers Maximilian in Zusammenhange stehe, da dieser, wenn freigelassen, sich wahrscheinlich über England nach Miramare zurückbegeben werde. Wozu bemerkt sein mag, daß schon vor längerer Zeit von einer wissenschaftlichen Reise des genannten Admirals nach den Vereinigten Staaten die Rede war.

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hier angekommen heißt, daß seine Reise

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Telegraphische Depeschen aus dem Wolfs'schen Telegraphen⸗Büreceau..

8 Konstantinopel „Donnerstag, 20. Juni, Morgens. Der Sultan wird morgen, Freitag, seine Reise nach Paris antreten.

Fuad⸗Pascha wird ihn begleiten. ö“

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Die »Annalen der Landwirthschaft« Nr. 25 (vom 19. Juni 1867) haben folgenden Inhalt: Frachtermäßigung für Kar⸗ toffeln auf den Staats⸗Eisenbahnen. Die Seidenzucht des Jahres 1866 in der Rheinprovinz und Westfalen. Bericht von N. W. Kamphausen. Pariser Ausstellungs⸗Skiz- Len X. Die Bäckerei. Die Ausstellung von Wollschafen auf der Insel Billancourt. Die Kuhkasse zu Hanum in der Altmark. Aus der Sitzung des Verwaltungsrathes der ostpreußi⸗ schen landwirthschaftlichen Centralstelle am 29. April dieses Jahres. Zuchtbullen. Thierschau. Fortbildungsschulen. Be⸗ richte und Korrespondenzen: Aus Paris, Anfangs Juni. Aus Gumbinnen. Aus dem Regierungsbezirke Sigmaringen. Ver⸗ eins⸗-Versammlungen. Vom 20. bis inkl. 30. Juni. Notizen. Berichterstattung und Personalien, betreffend die Pariser Ausstellung. Koppe⸗Stiftung. Nachweisung des auf den in Berlin mündenden Eisenbahnen im ersten Quartal 1867 ein⸗ und ausgeführten Schlacht⸗ viehes. 8 F. Eckert's Versuchsfeld. Wollmärkte. Butterpreise. Vieh-⸗ preise. Stärkepreise. Produktenpreise.

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Kunst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten.

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Seit mehreren Jahren hat das physikalische Institut in Kiel unter Direction des Professors Karsten meteorologische Stationen im Lande herzustellen gesucht, deren Beobachtungen, über Temperatur, Barometerstand, Dunstdruck, Druck der trockenen Luft, relative Feuch⸗ tigkeit, Niederschlag und mittlere Windrichtung nach dem Mittel der Monate zusammengestellt, den Anhalt für die weiteren Arbeiten des Instituts über die Klimatologie des Landes geben, welche demnächst als ⸗Darstellung der klimatologischen Verhältnisse der Herzogthümer« zur Veröffentlichung kommen dürften. Im

ahre 1866 waren Stationen in Thätigkeit: in Kiel, Altona,

lückstadt, Neustadt, Segeberg, Meldorf, Neumünster, Husum, Keitum auf Sylt, Gram im Amte Hadersleben, Flensburg. Außerdem wur⸗ den die vollständigen Beobachtungen eingesandt von Lübeck, und die Mittelwerthe von Eutin, und dem landwirthschaftlichen Institut zu Waltersmühle bei Ahrensböck, sowie die Beobachtungen der Nieder⸗ schläge von Fegetasche bei Plön. Demnach sind von 15 Stellen Be⸗ obachtungen eingegangen. In Tondern ist mit dem laufenden Jahre eine neue Station enkstanden. Die Herstellung einer solchen in AÄpen⸗ rade, wo von 1821 1845 der verstorbene Physikus Neuber Beobach⸗ tungen anstellte, welche im Besitz des physikalischen Instituts sind, hat noch nicht zur Ausführung gebracht werden können. Ueber die Kieler Witterungsverhältnisse liegen bereits von Prof. Karsten die Bearbei⸗ tungen 18jähriger Beobachtungen vor. 1“

Statistische Nachrichten. (Ergebnisse des württembergischen Postbetriebs in Etat Nach einem von dem Departement der auswärtigen Angelegenheiten am 1. Juni c. erstat⸗ teten Bericht stellten sich die Ergebnisse des Postbetriebs in Württem- berg im Etatsjahr 1865/66 wie folgt heraus: Die Gesammtausgaben betrugen: 3,823,588 Fl. 12 Kr.; die Gesammteinnahmen: 4,019,402 Fl. 4 Kr., an die Staatshauptkasse wurden als Reinertrag abgeliefert: 205,646 Fl. 5 Kr.; am 1. Juli 1866 betrug die Zahl der Post⸗ stellen 395 und zwar 108 220 Post⸗Expeditionen; 2 Relaisposthaltereien, 67 Postab agen. Die Zahl der Postbeamten betrug am 1. Juli 1866: 823, die der Unterbediensteten 1871. Im Landpostdienst wurden 822 Landpostboten verwendet, von denen durch⸗ schnittlich täglich 2854 ¾ Wegstunden zurückgelegt wurden. Die Ge⸗ sammtstückzahl der beförderten Zeitungen war 13,516,337; die Zahl der gewöhnlichen frankirten Briefe aus dem inneren eigenen Postgebiet, dem Postvereinsgebiet und dem Postvereinsland 10,907,390, die Zahl der gewöhnlichen unfrankirten Briefe aus den genannten Gebieten: 837,330. Personen wurden durch die württembergischen Posten im genannten Betriebsjahre 663,858 befördert.