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11X“ “ ““ .“ 6“ Der Betrag der etwa fehlenden Zinscoupons wird vom Kapitale gekürzt. Vom 1. Januar k. J. hört die Ver⸗ zinsung der Actien und Obligationen auf.
Zugleich werden die früher ausgeloosten, auf der Anlage verzeichneten noch rückständigen Stamm⸗Actien und die in der Beilage der gedachten Bekanntmachung aufgeführten rückstän⸗
digen Obligationen wiederholt und mit dem Bemerken aufge⸗ rufen, daß 8 Verzinsung mit dem 31. Dezember des Jahres ihrer Verloosung aufgehört hat.
Berlin, den 8. Juli 1857. 8
Haupt⸗Verwaltung der Staatsschulde
.
Löwe.
ö“ 11X“”“ Liegt der heutigen Nummer dieses Blattes bei.
Preußische Bank.
der Preußischen Bank vom 6. Juli 1867. 8 9) Geprägtes Geld und Barren Thlr.
2) Kassen⸗Anweisungen, Privatbanknoten
und Darlehnskassenschine. 9 Lombard⸗Bestände 5) Staatspapiere, verschiedene Forderungen
Passiva.
6) Banknoten im Umlaulkl 9 Depositen⸗Kapitaleen 8) Guthaben der Staats⸗Kassen, Institute und Privatpersonen, mit Einschluß des Giro⸗Verkehrs 4,349,000
Berlin, den 6. Juli 1867. “ Königlich preußisches Haupt⸗Bank⸗Direktorium. von Dechend. Kühnemann. Boese. Rotth. Gallenkamp. von Koenen.
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90,725,000 2,184,000 65,609,000 13,914,000 17,623,000
Thlr. 136,799,000
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Abgereist: Der Wirkliche Geheime Ober⸗Regierungs⸗Rath und Ministerial⸗Direktor Mac Lean, nach Paris. 3
Berlin, 9. Juli. Se. Majestät der König haben Aller⸗ nädigst geruht: dem Regierungs⸗Präsidenten von Gaertner zu Trier und dem Post⸗Inspektor Ziegler daselbst, zur Anlegung der von des Großherzogs von Oldenburg Königliche Hoheit ihnen verliehenen Insignien resp. des Ehren⸗Komthurkreuzes und des Ritterkreuzes zweiter Klasse vom Haus⸗ und Verdienst⸗Orden des Herzogs Peter Friedrich Ludwig, dem preußischen Konsul in Syra, C. Kloebe, zur An⸗ legung es von des Königs von Schweden und Norwegen Majestät ihm verliehenen Ritterkreuzes des St. Olafs⸗Ordens, dem Hotelbesitzer Peter Christoph Schulz zu Altona zur Anlegung des von des Kaisers von Oesterreich Majestät ihm verliehenen goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone und dem gegenwärtig als Hof⸗Kapellmeister in München angestellten Hof⸗-Pianisten Hans von Bülow zur Anlegung des von des Königs von Bayern Majestät ihm verliehenen Ritterkreuzes erster Klasse des Verdienstordens vom heiligen Michael, Allerhöchstihre Genehmigung zu ertheilen.
Nichtamtliches. v
Preußen. Ems, 8. Juli. (W. T. B.) Prinz Geor von Preußen ist zum Gebrauch der Kur eingetroffen. Der Fürst von Hohenzollern wird heute Abend zum Besuche des Königs aus Düsseldorf erwartet. Die Prinzessin der Niederlande ver⸗ läßt Ems im Laufe des heutigen Tages. „Kiel, 7. Juli. Das 78. Stück des »Verordnungsblattes für Schleswig⸗Holstein« enthält eine Bekanntmachung, betref⸗ fend die Zulegung der Ortschaften Brunswieck und. Düster⸗ brock zur zweiten Gewerbesteuer⸗Abtheilung; ferner eine Bekanntmachung, betreffend die Verpflichtung der Geistlichen aller Confessionen, Militairpflichtige bei deren Trauung auf die Bestimmungen des §. 56 2 der Militair⸗Ersatz⸗ Instruction für die preußischen Staaten vom 9. Dezember 1859 aufmerksam zu machen; ferner eine Bekanntmachung, betreffend den e der Geschäfte bezüglich der Garnisons⸗Verwal⸗ tungs⸗ und Servis⸗Angelegenheiten auf die betrefsenden König⸗ lichen Militairbehörden; endlich eine Bekanntmachung, betreffend die Errichtung einer Post⸗Expedition in Bredebroe und in Westerland auf Sylt, letztere jedoch nur für die Zeit der Badesaison. 8
Hannover, 7. Juli. (N. H. Z.) Gestern Morgen 9 Uhr fand auf dem Waterloo⸗Platze durch den General⸗Gouverneur von Voigts⸗Rhetz die Uebergabe der Fahnen an das Infanterie⸗
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1“ 1“ Regit 76, Ulanen⸗Regiment Nr. 13 und Feldartillerie⸗ Regiment Nr. 10 statt. Diese Regimenter hatten auf dem Waterloo⸗Platze Parade⸗Aufstellung genommen. Als Se. Er⸗ cellenz erschien, präsentirten die Truppen unter den Klängen der Nationalhymne, während der General⸗Gouverneur mit einer Ansprache, welche mit dreimaligem Hoch auf den Königlichen Kriegsherrn, Se. Majestät den König Wilhelm schloß, die Fahnen und Standarten den Regimentern überwies
Coblenz, 8. Juli. (Cobl. Z.) Gestern Nachmittag traf Se. Königliche Hoheit Prinz August von Württemberg, behufs Inspizirung der hier liegenden Truppen der Garde⸗Regimenter hier ein und nahm Absteigequartier im Gasthofe »zum Riesena,
Oldenburg, 6. Juli. (Wes. Ztg.) Der Großherzog und die Großherzogliche Familie haben heute ihre schon länger 8ö Badereise nach St. Moritz (Schweiz) angetreten. — Am 15. d. M. wird die Oldenburg⸗Bremer Bahn dem allge⸗ meinen Verkehre eröffnet werden, nachdem Tags zuvor eine festliche Probefahrt stattgefunden hat. Die Eröffnung der Oldenburg⸗Heppenser Bahn wird schwerlich vor dem 1. August d. J. eintreten.
Braunschweig, 7. Juli. Se. Hoheit der Herzog kehrte
gestern Mittag mit dem Berliner Schnellzuge von S Slh, nach S 8 8
achsen. resden, 8. Juli. (Dr. J.) re Majestäͤ⸗ ten der König und die Königin haben sich 5n “ von Pillnitz uͤber Niedersedlitz nach Bodenbach begeben, und sind nach 1 Uhr mit Allerhöchstihrer Tochter, der Frau Her⸗ jogin von Genua und deren Prinzessin⸗Tochter Margarethe geb. 1851) Königliche Hoheiten — welche, über Wien kommend, zu einem längeren Besuche am hiesigen Königlichen Hofe ein⸗ getroffen —, wieder nach Pillnitz zurückgekehrt.
(W. T. B.) In einer gestern abgehaltenen Zusammen⸗ kunft von Mitgliedern der freisinnig⸗deutschen Partei aus gam Sachsen wurde die Annahme des deutschen Programmes der preußischen national⸗liberalen Partei vom 19. Juni c. als Basis für die Reichstagswahlen beschlossen und ein Central⸗ Wahlcomité zur Bildung einer national⸗liberalen Partei in Sachsen, bestehend aus den Herren Delbrück, Biedermann, Moret, Stauß und Möbius, niedergesetzt.
Hessen. Darmstadt, 6. Juli. (Fr. J.) In der heutigen Sitzung der ersten Kammer der Stände wurden verschiedene Vorlagen der zweiten Kammer erledigt. In Uebereinstimmung mit dem andern Hause wurden den hessischen Abgeordneten zu dem beendeten Reichstag des Norddeutschen Bundes die von der Regierung vorgeschlagenen Taggelder von 7 Fl. und die Ver⸗ gütung für die Hin⸗ und Rückreise bewilligt. Ferner ertheil die Kammer ihre Zustimmung zu dem Gesetzentwurf, die Ein⸗ führung der Steuergesetze des “ in den durch den Friedensvertrag mit Preußen erworbenen Gebietstheilen be⸗ treffend, sowie einen solchen über die Feststellung und Erhaltung der innern Gränzen. Dem Gesuch der früher nassauischen Gemein⸗ den Reichelsheim und Dornassenheim, sowie einiger umliegenden althessischen Gemeinden um Errichtung eines Landgerichts in dem (vormals nassauischen Amtsorte Reichelsheim erhält die Befürwortung der Kammer bei der Regierung nicht. Schließ lich wird in Erledigung einer Eingabe des Eisenbahn⸗Comite in Darmstadt, so wie zweier des Eisenbahn⸗Comités des vor deren Odenwaldes bezüglich der Richtung und Ausmündung der im Odenwald zu bauenden Eisenbahn der Beschluß gefaßt der Regierung zu empfehlen, zur Beruhigung der Gemüthe die Erledigung dieser hochwichtigen Angelegenheit nach Möglic keit zu beschleunigen.
„Bayern. München, 6. Juli. Mit dem heutigen Abend Eilzuge wird Graf von Tauffkirchen die Reise nach Peters -g woselbst er bekanntlich zum Gesandten ernannt ist, an
Schweiz. Bern, 5. Juli. (Köln. Ztg.) Der Nattio nalrath hat die Berathung des Ben e)s Bundesratt über seine Geschäftsführung im Jahre 1866 sehr schnell been digt. Die Diskussion war sehr unerheblich. Nur bei dem 6. schäftskreis der Justiz⸗ und Polizei⸗Departements beschloß de Nationalrath den Bundesrath einzuladen, ernstlich dahin wirken, daß die Frage, betreffend Beseitigung der bei Heirathe von Schweizern in ihren Heimathskantonen wie im Ausland entstehenden Hindernisse, in einem ausgedehnten und lit ralen Sinne gelöst werde. Bei dem Geschäftskreis Militair⸗Departements gab Bundesrath Welti als ser derzeitiger Chef einige interessante Aufschlüsse über den Stap der Bewaffnungs⸗Angelegenheit. Wie Bundesrath Wü versichert, wird die ee auf 1. Januar 1868 Besitz von circa 80,000 Stück in Hinterladungsgewehre umg änderten Prélaz⸗Burnaud⸗Gewehren sein, so daß um diese 8 der ganze Auszug mit dieser Waffe ausgerüstet sein kann, u innerhalb weiterer sechs Monate wird dann die Umänderu
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Monarch ist von einem r Un 1 überhäuft, verrathen, durch die Kugeln der Mörder gefallen.
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“ Belgien.
des Kaisers Maximilian schuldig gemacht hat,
terlandes so gluͤckliche und ruhige spanische m seinen Boden mit dem Blute seiner Regierenden gefärbt.
in Tampico füsilirt, und im Jahre 1829 wurde feig verkauft und — Allein, welches Interesse sich auch mit beiden Persönlichkeiten verknüpfen mag,
des Restes erfolgen. Das Winchester⸗Gewehr sei vollständig in den Hintergrund gedrängt. Gestern und heute hat hierauf der Nationalrath die vom Ständerath schon im Dezember v. J. weitläufig behandelte Frage des bei der Revision der Bundes⸗ verfassung zu befolgenden Modus berathen. Uebereinstimmend mit dem Ständerath beschloß der Nationalrath, daß 50,000 stimmberechtigte schweizer Bürger zu jeder Zeit verlangen kön⸗ nen, »daß die Frage, ob eine Revision der Bundesverfassung stattfinden solle, dem schweizerischen Volke zur Abstimmung vorgelegt werde.« Einzelheiten des Verfahrens wurden von den ständeräͤthlichen Beschlüssen etwas abweichend bestimmt. Der Ständerath wird den nationalräthlichen Beschlüssen seine Bei⸗ timmung wahrscheinlich nicht versagen, so daß diese füglich 5 jetzt als Bundesgesetz zu bezeichnen sind. Eine von Fried⸗ rich von Genf heute behandelte Motion, betreffend die Veröffent⸗ lichung der Berathungen der eidgenössischen Räthe, wurde dem Bundesrathe zur näheren Berichterstattung überwiesen.
Brüssel, 7. Juli. Aus einem Bericht des Ministers des Innern erhellt, daß die Beiträge, welche von einzelnen Gemeinden, Handelskammern u. s. w. zu dem Zwecke eingezahlt sind, um industriellen Arbeitern die Reisekosten zum Besuche der Pariser Ausstellung zu gewähren, sich auf 32,758 Fr. belaufen. Der Staat wird dieser Summe noch 26,460 Fr. bei⸗ fügen. — Die Anzahl der National⸗Gardisten, welche sich zum Preisschießen nach Wimbledon begeben, beträgt 2053, so daß das große neue Transvportschiff »Serapis«, welches die englische Regierung nach Antwerpen gesandt hat, um sie abzuholen, nicht Raum genug für sie hat. Die belgische Regierung hat deshalb noch zwei Dampfschiffe zur Aushülfe bestimmt; die Abfahrt findet am 10. Juli statt.
Frankreich. Paris, 7. Juli. Der »Moniteur« kommt nochmals auf das unglückliche Ende Maximilian's zurück. Es heißt in dem bezüglichen Artikel: b
Das Majestäts⸗Verbrechen, dessen sich Mexiko gegen die Person ist nicht das erste At⸗ entat dieser Art, das in jenem unglücklichen Lande begangen worden ist. In weniger als einem halben Jahrhundert, seit seiner sogenann⸗ ten Unabhängigkeit, hat das ehemalige, unter der Herrschaft des Mut⸗ Vicekönigthum dreimal Im Jahre 1824 wurde der Kaiser Iturbide schändlicher Weise ausgeliefert und Präsident Guerrera ähnliches Schicksal in Acapulco. der Erinnerung an diese so ist in ihrer Herkunft wie
erlitt ein
iin ihrem Leben nichts mit dem hohen Opfer vergleichbar, dessen düsteres Geschick der, ganze Erdball mit Schaudern vernehmen wird.
Seit fünfzig Jahren war Mexico die Beute der der Plünderung und
scheußlichsten Anarchie, des Bürgerkrieges. Der, welcher seine Kräfte
der Wiederherstellung des Friedens im Lande widmen, der den Ab⸗
rund der Revolutionen schließen, die Ordnung wiederherstellen und iese vom Himmel so gesegneten Länder glücklich machen wollte, der Unterthanen, den er mit ohlt güsn
an
kennt die Einzelheiten des Kaisermordes vom 19. Juni noch nicht, allein die des Verrathes vom 15. Mai sind nach Europa gelangt.
der Spitze Miramon,
Queretaro an den Generalen dem Prinzen
Monat in welche von Avellano,
befand sich seit 2 ¾ von achttausend Mann, Mejia, Mendez, Castillo,
Kaiser
von Salm⸗Salm, seinem Generalstabs⸗Chef, und mehreren europäi⸗
Hauptstadt Mexiko,
schen Offizieren befehligt waren. In der Nacht selbst, in der man er⸗
hatte, daß der Platz nicht mehr haltbar sei, und in der man einen kräftigen Ausfall versuchen wollte, um die Linien der Dissidenten⸗ führer Corona und Escobedo zu durchbrechen und, sei es nach der sei es an die Küste des Golfs zu gelangen, gab
ein Mensch (wir getrauen uns nicht, ihn einen Obersten zu nennen),
dem Klosters Santa Cruz gegen 3000 Unzen Goldes G selber die Person des Kaisers, der im
die Bewachung des befestigten, den Platz beherrschenden anvertraut war, ein gewisser Lopez, in aller Stille Einlaß und bezeichnete Schlafe überrascht wurde.
Vergeblich suchte General Miramon Widerstand zu leisten, er fiel schwer verwundet nieder, und die Kaiserliche Armee mußte, unversehens von überlegenen Streitkräften umringt, kapituliren. Wir werden in weni⸗ gen Tagen erfahren, welches Scheinwerk von juristischen Formen der
lian voranging.. b 1 an die Spitze seiner Armee gestellt und die Hauptstadt Mexiko ver⸗
auf Befehl des Juarez vollzogenen Ermordung des Kaisers Maximi⸗ Am verflossenen 5. Februar hatte sich der Kaiser
lassen, um den Juaristen in den Nordprovinzen entgegen zu ziehen.
Dort wurde das Verbrechen vollbracht.
Die Züchtigung wird ohne
Zweifel nicht ausbleiben, und Mexiko würde zu glücklich sein, wenn es aus der Reihe der unabhängigen Nationen verschwinden und in seinem mächtigen Nachbar aufgehen könnte. Allein diese Stunde ist
noch nicht ge⸗ wart und seine Zukunft.
gekommen; seine Geschichte seit 1810 erklärt seine Gegen⸗ Die Spaltung, die zwischen den Mord⸗
gesellen des Juarez besteht, wird das Land mit Blut überschwemmen und grausenhafte Umrisse annehmen. Jedes Element der bürgerlichen Gewalt wird vernichtet werden, und die bewaffneten Banden werden
das offene Land verheeren und die
6. Juli wurde das Rectificativ
Städte brandschatzen.
— In der Sitzung des 1“ Körpers vom
udget angenommen und dann
zur Discussion des Projektes Betreffs der außerordentlichen Credite für 1867 (die 158 Millionen) geschritten. Nach einer - 3 Debatte wurde die Fortsetzung auf nächsten Montag vertagt.
Italien. Den Nachrichten des neapolitanischen Blattes »Italia« zufolge bestanden die Freischaaren, die letzthin in das päpstliche Gebiet eingedrungen, aus 400 Individuen, die stärkste Schaar sei von der Seite von Viterbo herangekommen, und diese hätte ein Detachement päpstlicher Zuaven in die Flucht geschlagen. Täglich gehen junge Freiwillige von Frosinone und Velletri fort, um die Zahl der Empörer zu vergrößern, denen es an Waffen und Munition fehlt; in der Bevölkerung dieser Lokalitäten sei die Gährung allgemein. G 5
Dänemark. Kopenhagen, 6. Juli. (H. N.) In der heutigen Sitzung des Folkethings wurde nach Annahme der als Antwort auf die Thronrede eingebrachten Adresse das mili⸗ tairische Löhnungsgesetz mit den im Landsthing beschlossenen Veränderungen zu einmaliger Behandlung vorgenommen.
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.
Hadersleben, Montag, 8. Juli. Das schleswig⸗hol⸗ steinsche Turnfest wurde heute Abend mit einer Festtafel, an der sich die gesammte deutsche Bürgerschaft Haderslebens be⸗ theiligte, geschlossen. Auf dem Festplatze waren gestern und heute bei dem schönsten Wetter mehrere Tausend Menschen zusammengeströmt. Der erste Toast bei der Festtafel wurde auf »unsern geliebten König, auf dessen Schutz und Schirm wir fest vertrauen können«, ausgebracht. Während des ganzen Festes herrschte die gehobenste Stimmung.
Wien, Dienstag, 9. Juli, Morgens. Wie die heutige »Presse« vernimmt, wird der Sultan am 21. d. in Wien ein⸗ treffen und bis zum 26sten theils hier, theils in Pesth verweilen. Nach demselben Blatte ist die Reise des Kaisers von Oesterreich nach Paris für die erste Woche des September in Aussicht ge⸗ nommen.
Windsor⸗Castle, Dienstag 9. Juli, Morgens. Ihre Majestät die Königin Augusta hat am verflossenen Sonn⸗ tage dem Gottesdienste in der St. George⸗Kapelle beigewohnt. Gestern wurde der Vizekönig von Egypten nach Windsor⸗Castle zur Tafel geladen. — Heute verläßt die Königin von Preußen England, schifft sich in Folkstone nach Boulogne ein und reist über Paris, wo einige Tage zum Aufenthalt bestimmt sind, nach Koblenz zurück. iges 82
London, Montag, 8. Juli, Abends. In der heutigen Sitzung des Unterhauses erklärte Otway, daß er seine Inter⸗ pellation betreffs der Abberufung des großbritannischen Gesand⸗ ten aus Mexiko auf nächsten Freitag verschiebe. — Auf eine
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Interpellation Layard's bestätigte Lord Stanley, daß der
griechische Dampfer »Arkadion« auf ein türkisches Kriegsschiff gefeuert habe, bezweifelte jedoch, daß die Großmächte eine des⸗ fallsige Genugthuungsforderung seitens der türkischen Regierung einstimmig unterstützen würden.
Florenz, Montag, 8. Juli, Abends. In der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer wurde die Berathung über das Kirchengütergesetz fortgesetzt. Die Diskussion verlief ruhig. Es wurden 5 Anträge auf Tagesordnung, worunter 4 gegen die Vorlage, sodann 12 Amendements und 2 Zusatzartikel einge⸗ gebracht. Der Ministerpräsident Rattazzi wird morgen das Wort nehmen; der Schluß der General⸗Diskussion findet wahr⸗ scheinlich Mittwoch statt.
St. Petersburg, Montag, 8. Juli, Abends. Der Kron⸗ prinz von Italien ist in Zarskoe⸗Selo eingetroffen, woselbst heute das Verlobungsfest des Königs von Griechenland mit der Großfürstin Olga gefeiert wird. 1
Warschau, Dienstag, 9. Juli. Ein Kaiserlicher Ukas verordnet die unverzügliche Aufhebung des Administrations⸗ rathes und der Kanzlei des Königreiches und überträgt deren Functionen einstweilen auf das Regulirungs⸗Comité und die Kanzlei des Statthalters —