1867 / 170 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

P 8 8 a gr I. der Kav. 1. Aufg Den 16. Juli. v. Platen, Pr. Lt. von der Kav. 1. Aufg. 1. 888 (Königsberg) 1. Garde⸗Landw. Regts. der Abschied bewilligt. v. Schmeling⸗Diringshofen, Hauptm. a. D., zuletzt im 1. Bat. Berlin) 2. Garde⸗Landw. Regts., früher Sec. Lt. im Garde⸗Jäger⸗ at., der Char. als Major verliehen. Gr. Kleist v. Nollendorff, Sec. Lt. von der Kav. 2. Aufg. 1. Bats. (Königsberg) 1. Ostpreuß. Regts. Nr. 1 ausgeschieden. Krause, Sec. Lt. von der Kav. 2. Aufg. 2. Bats. (Wehlau) 1. Ostpreuß. Regts. Nr. 1, als Pr. Lt., Anker, Sec. Lt. vom 2. Aufg. 3. Bats. (Tilsit) 1. Ostpreuß. Regts. Nr. 1, Reimer, Sec. Lt. von der Kav. 1. Aufg. 3. Bats. (Graudenz) 3ten Ostpreuß. Regts. Nr. 4, Ewert, Sec. Lt. vom 2. Aufg. 3. Bats. (Graudenz) 3. Ostpreuß. Regts. Nr. 4, als Pr. Lt., Jehring, Sec. Lt. vom 2. Aufg. 3. Bats. (Pr. Stargardt) 4. Ostpreuß. Regiments Nr. 5, als Pr. Licut., letzteren beiden mit ihrer bisherigen Uniform, wie solche bis zum Erlaß der Kabinets⸗Ordre vom 2. April 1857 getragen wurde, der Abschied bewilligt. Hein, Hauptm a. D., zuletzt im 1. Bat. (Königsberg) 1. Ostpreuß. Regts. Nr. 1, die Aussicht auf Anstellung im Civildienst ertheilt. v. Mellenthin, Rittmstr. a. D., zuletzt bei der Kav. 1. Aufg. 3. Bats. (Neustettin) 4. Pomm. Regts. Nr. 21, der Char. als Major perliehen. v. Homeyer, Pr. Lt. vom 2. Aufg. 3. Bats. (Anclam) 1. Pomm. Regts. Nr. 2, v. Köller, Rittmstr. v. d. Kav. 1. Aufg. 1. Bats. (Stargard) 2. Pomm. Regts. Nr. 9, mit ihrer bisher. Unif., wie solche bis zum Erlaß der Kab. Ordre vom 2. April 1857 getragen wurde, Kloetzke, Sec. Lt. vom 2. Aufg. 3. Bats. (Schivelbein) 2. Pomm. Regts. Nr. 9, der Abschied bewilligt. v. Steinkeller, Hauptm. vom 2. Aufg. 1. Bats. (Spandau) 3. Brandenb. Regts. Nr. 20, mit seiner bisherigen Uniform, wie solche bis zum Erlaß der Kabinets⸗ Ordre vom 2. April 1857 getragen wurde, der Abschied bewilligt. Peltzer, Seconde⸗Lieutenant a. D., zuletzt im 3. Bataillon (Neu⸗ aldensleben) 1. Magdeb. Regts. Nr. 26, die Aussicht auf Civil⸗Ver⸗ segan und die Erlaubniß zum Tragen der Unif. des 1. Magdeburg. egts. Nr. 26 ertheilt. Grothe, Hauptm. vom 2. Aufg. I. Bats. (Halberstadt) 2. Magdeburg. Regts. Nr. 27, zu Strohe, Pr. Lt. vom Train 2. Aufg. 3. Bats. (Aschersleben) desselben Regiments, diesem als Rittmeister, beiden mit ihrer bisherigen Uniform, wie solche bis zum Erlaß der Kabinets⸗Ordre vom 2. April 1857 getra⸗ gen wurde, Köppe, Sec. Lt. vom 2. Aufgebot. 2. Bats. (Torgau) 2. Thüringischen Regts. Nr. 32, der Abschied bewilligt. „Becker, Sec. Lt. a. D., zuletzt im 3. Bat. (Sangerhausen) 1. Thüringischen Regts. Nr. 31, die Genehmigung zum Tragen der Uniform dieses Regiments ertheilt. Martini, Pr. Lt. vom 2. Aufgebot 2. Bats. EFreistadt) 1. Niederschlesischen Regts. Nr. 6, Hoffmann, Sec. Lt. vom 2. Aufgebot desselben Bts., v. Rebeur⸗Paschwitz, Sec. Lt. vom 2. Aufgebot 1. Bats. (Jauer) 2. Niederschlesischen Regts. Nr. 7, Hansmann, Sec. Lt. vom 2. Aufg. 3. Bats. ün e 1. Pos. Regts. Nr. 18, Kühne, Hauptmann vom 2. Aufg. 3. Bats. (Glogau) 1. Niederschl. Regts. Nr. 6, diesem mit seiner bish. Unif., der Abschied bewilligt. Heinke, Pr. Lt. a. D., zuletzt beim 1. Bat. (Görlitz) 1. Niederscht. Regts. Nr. 6, die Erlaubniß zum Tragen der Uniform dieses Landwehr⸗Regiments ertheilt. v. Wulffen genannt Küch⸗ meister von Sternberg, Premier⸗Lieutenannt von der Kapallerie 2. Aufg. 1. Bataillons (Breslau) 3. Niederschl. Regiments Nr. 10, Gr. v. Reichenbach, Pr. Lt. von der Kavallerie 1. Aufg. 2. Bats. (Brieg) 4. Niederschles. Regts. Nr. 11, Miketta, Pr. Lt. von der Kav. 2. Aufg. 3. Bats. (Ratibor) 1. Oberschl. Regts. Nr. 22, Pohl, Pr. Lt. vom 2. Aufg. 1. Bats. (Neisse) 2. Oberschles. Regts. Nr. 23, etzteren dreien mit ihrer bisherigen Uniform, wie solche bis zum Er⸗ laß der Kab. Ordre vom 2. April 1857 getragen wurde, der Abschied bewilligt. Freiherr v. Dalwigk⸗Lichtenfels, Sec. Lieut. von der Kav. 2. Aufg. 3. Bats. (Meschede) 3. Westfäl. Regts. Nr. 16, diesem als Pr. Lt., Rospatt, Pr. Lt. vom Train 2. Aufg. 1. Bats. (Wesel) 4. Westfäl. Regts. Nr. 17, Busch, Sec. Lt. von der Art. 2. Aufg. des Bataillons Neuß Nr. 39, diesem als Premier⸗Lieutenant, letzteren dreien mit ihrer bisherigen Uniform, wie solche bis zum Erlaß der Kabinets⸗Ordre vom 2. April 1857 getragen wurde, der Abschied bewilligt. Radermacher, Pr. Lieut. vom 2. Aufg. 1. Bataillons (Aachen) 1. Rhein. Regts. Nr. 25, Lachenwitz, Sec. Lt. von der Art. 2. Aufg. 3. Bats. (Siegburg, 2. Rhein. Regts. Nr. 28, Kreuz⸗ berg, Sec. Lt. vom 2. Aufg. 2. Bats. (Andernach) 3. Rhein. Regts. Nr. 29, Klausener, Pr. Lt. vom 2. Aufg. 1. Bats. (Aachen) sten Rhein. Regts. Nr. 25, Neugebauer, Sec. Lt. vom Train 1. Aufg. 3. Bats. (Trier II.) 4. Rhein. Regts. Nr. 30, diesem als Pr. Lt., letzteren beiden mit ihrer bisher. Unif., wie solche bis zum Erlaß der S vom 2. April 1857 getragen wurde, der Abschied be⸗ willigt. Beamte der Militair⸗Verwaltung. 1 1 Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. Den 3. Juli. Temming, Sec. Lt. a. D. und Zahlmstr. beim 2. Bat. des 1. Magdeb. Inf. Regts. Nr. 26, der nachgesuchte Abschied mit 9 bewilligt. 8

Den 4. Juli. Schroeder, Hilfsrevisor bei der Gewehrfabrik zu Erfurt, kommandirt in Solingen, Klang, Hilfsrevisor bei der Gewehr⸗Revisions⸗Kommission zu Suhl, Nitzke, Hoffmann, Hilfs⸗ . bei der Gewehrfabrik zu Spandau, zu Oberbüchsenmachern

ernannt.

Den 6. Juli. May, Sec. Lt. a. D. und Zahlmstr. 1. Klasse vom 2. Pos. Inf. Regt. Nr. 19, der nachgesuchte Abschied mit Pens. bewilligt. Pomplun, Zahlmstr. 1. Klasse beim Pomm. Pion. Bat. Nr. 2, zum Neumärk. Drag. Regmt. Nr. 3 versetzt. Benzmann, Zahlmstr. Aspirant, zum Zahlmstr. 1. Klasse beim 1. Bat. des 7ten

Inf. Regts. Nr. 54 ernannt.

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Preußen. Ems, 19. Juli. Se. Majestät der König kehrten gestern Abends Uhr von Coblenz hierher zurück und machten heute Morgens die Brunnen⸗Promenade in Begleitung des Grafen und der Gräfin Bernstorff. Vormittags wurde der Geheime Kabinetsrath von Mühler zum Vortrage empfangen.

Wie aus Coblenz den 20. d. gemeldet wird, ist Ihre Majestät die Königin vorgestern früh wieder dort einge⸗ troffen und hat daselbst den Besuch r. Majestät des

Königs empfangen, welcher Abends nach Ems zurückkehrte. 1

Berlin, 20. Juli. In den neu erworbenen Landestheilen

weichen die Bestimmungen, welche wegen der rechtlichen Natur, der Veräußerlichkeit und der Verwaltung der zu den Do⸗ mainen und Regalien gehörenden Vermögens⸗Objekte ergangen sind, erheblich sowohl unter einander, als von den für die übrige Monarchie geltenden Normen ab. In mehreren jener Gebietstheile sind die diesfälligen Verhältnisse die Ursache aufregender Konflikte zwischen dem Regentenhause und dem Lande gewesen, welche, ohne überall in befriedigender Weise zum Austrage gebracht worden zu sein, mit der Einver⸗ leibung jener Länder in den preußischen Staat sich erledigt haben. Zur Durchführung eines einheitlichen Staatsrechts, s wie um dem dringenden praktischen Bedürfnisse einer gleich⸗ mäßigen und gesicherten Verwaltung zu genügen, hat nach dem Vorgange des Gesetzes vom 9. März 1819, welches bezüglich der da⸗ mals neu und wiedererworbenen Provinzen erlassen wurde, die Ver⸗ ordnung vom 5. dieses Mts. die gegenwärtig erlangten Domainen und Regalien in den erwähnten Beziehungen den für die Mon⸗ archie allgemein gültigen Grundsägen und Bestimmungen unterworfen. Wenn es hiernach zulässig ist, Domainen zu verkaufen, so hat sich die Frage, in welchen Fällen mit einem solchen Verkaufe vorzugehen sei, wie in den ältern Provinzen, so auch in den neuen nach den maaßgebenden staatswirthschaft⸗

lichen Prinzipien zu richten. Braunschweig, 18. Juli. Heute Nachmittag begab sich Köln⸗Berliner Schnellzuge

Se. Hoheit der Herzog mit dem nach SüehUenor⸗

Reuß. Gera, 18. Juli. (L. Z.) Laut Bekanntmachung der Staatsschulden⸗Verwaltung für Reuß j. L. betrug zu Ende des vorigen Jahres die verzinsliche Staatsschuld, nachdem sie aus einer kündbaren in eine unkündbare umgewandelt worden, 372,050 Thlr. in 4pCt. Staatsschuldscheinen. Gegen das Vor⸗ jahr hatte diese Staatsschuld sich um 4233 Thlr. vermindert.

Oesterreich. Wien, 18. Juli. Das Reichsgesetzblatt bringt heute das von beiden Häusern des Reichsraths ange⸗ nommene Gesetz, wodurch der §. 13. (der Octroyirungs⸗Para⸗ graph) des Grundgesetzes über die Reichsvertretung vom 26. Fe⸗ bruar 1861 abgeändert wird. Dasselbe lautet:

Der §. 13 des Grundgesetzes über die Reichsvertretung wird abgeändert und hat folgendermaßen zu lauten: Wenn sich die dringende Noth⸗ wendigkeit solcher Anordnungen, zu welchen verfassungsmäßig die Zu⸗ stimmung des Reichsrathes erforderlich ist, zu einer Zeit herausstellt, wo dieser nicht versammelt ist, so können dieselben unter Verantwor⸗ tung des Gesammt⸗Ministeriums durch Kaiserliche Verord⸗ nungen erlassen werden, insofern solche keine Abänderung des Staats⸗Grundgesetzes bezwecken, keine dauernde Be⸗ lastung des Staatsschatzes und keine Veräußerung von Staatsgut be⸗ treffen. Solche Verordnungen haben provisorische Gesetzeskraft, wenn sie von sämmtlichen Ministern unterzeichnet sind und mit ausdrück⸗ licher Beziehung auf diese Bestimmung des Staatsgrundgesetzes kund gemacht werden. Die Gesetzestraft dieser Verordnungen erlischt, wenn die Regierung unterlassen hat, dieselben dem nächsten nach deren Kund⸗ machung zusammentretenden Reichsrathe und zwar zuvörderst dem Hause der Abgeordneten binnen vier Wochen nach diesem Zusammen⸗ tritte zur Genehmigung vorzulegen, oder wenn dieselben die Genehmi⸗ gung eines der beiden Häuser des Reichsrathes nicht erhalten. Das Gesammtministerium ist dafür verantwortlich, daß solche Verordnun⸗ gen, sobald sie ihre provisorische Gesetzeskraft verloren haben, sofort außer Wirksamkeit gesetzt werden.

Die »Wien. Ztg.“« veröffentlicht in Bezug auf die Re⸗ form der österreichischen Zeitungs⸗ und Ankündigungssteuer bungn Gesetz⸗Entwurf nebst Motiven , zu deren Einleitung es

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»Die vielseitigen Klagen über das bestehende System der Zeitungs⸗ und Ankündigungsbesteuerung haben das K. K. Finanzministerium veranlaßt, in Erwägung zu ziehen, ob auf eine mit den finanziellen Verhältnissen des Staates vereinbare Weise eine diesen Klagen möglichst Rechnung tra⸗ gende Reform dieses Zweiges der öͤsterreichischen Steuergesetgebung durch⸗ führbar sei. Diese Erwägung führte zur Abfassung des unten sammt Motiven abgedruckten Gesetzentwurfs, welchen man, bevor derselbe der Schlußfassung des Gesammtministeriums behufs Einbringung der be⸗ treffenden Gesetzesvorlage unterzogen wird, in der Absicht, eine Erör⸗ terung der hierbei vielfach in Betracht kommenden wichtigen praktischen Fraßen hervorzurufen, hiermit vorläufig der Veröffentlichung zuführen zu sollen glaubt.«

Triest, 17. Juli Auf Antrag des Präsidenten Vico be⸗ schloß die Handelskammer in der heutigen außerordentlichen

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Sitzung einstimmig, eine Beileidsadresse an Se. Majestät den Kaiser wegen des Todes des Kaisers Maximilian zu richten. Pesth⸗ 18. Juli. Die Pesther städtische Behörde hat gestern Abends beschlossen, an Se. Majestät aus Anlaß des Todes des Kaisers Maximilian eine Condolenzadresse zu richten. 8

Sehens. Bern, 16. Juli. (Köln. Ztg.) Zurückgekehrt von ihrer Exkursion nach Schwyz zum eidgenössischen Schützen⸗ fest, haben die eidgenössischen Räthe heute Vr h 10 Uhr ihre Verhandlungen wieder aufgenommen. Im National⸗ rath wurde die bundesräthliche Botschaft, betreffend Ersetzung der Raketenbatterieen durch 4pfd. Feldbatterieen und Vermeh⸗

Prung des Feldartillerie⸗Materials, ohne erhebliche Diskussion

nochmals an die Kommission zurückgewiesen und ebenso gemäß des Antrages des Bundesrathes Nichteintreten auf das vom schweizerischen Auswanderungs⸗Verein ge⸗ stellte Begehren beschlossen, den schweizerischen Konsulaten auf den großen amerikanischen Ausschiffungsplätzen New⸗York und Buenos⸗Ayres sowie in Havre besondere von der Bundesbehörde ernannte und besoldete Auswanderungs⸗Agenten an die Seite zu geben. Eben so wurde das Begehren jenes Vereins von der Hand gewiesen, das Auswanderungswesen unter die Leitung des Bundes zu stellen. Der Ständerath ratificirte den mit Belgien zum acit. des literarischen Eigenthums abgeschlosse⸗ nen Vertrag und trat den nationalräthlichen Beschluͤssen bei, betreffend die Reduction der Telegraphentaxe für die einfache interne Depesche von 1 Fr. auf 50 Ct. vom 1. Januar 1868 an, und die Bewilligung von 560,000 Fr. für die Erweiterung des schweizerischen Telegraphennetzes. 1“ ““

Belgien. Brüssel, 18. Juli. Der König un die Königin von Portugal sind um 3 Uhr Morgens hier an⸗

gekommen und im Hotel Bellevue abgestiegen, wo ihnen diesen

Morgen der König einen Besuch gemacht hat. Die portugiesi⸗ chen Majestäten haben diesen Besuch um Mittag im Palaste erwiedert, wo heute Nachmittag ein großes Gala⸗Diner statt⸗

Großbritannien und Irland. London, 18. Juli. ord Derby hat an seine politischen Anhänger im Oberhause folgendes Schreiben gerichtet: »Den 16. Juli 1867.

My Lord! Nachdem die Reformbill jetzt im Hause der Ge⸗ meinen durchgegangen ist, beabsichtige ich, ihre zweite Lesung im Hause der Lords am Montag, den 22. dieses, zu beantragen, und obwohl ich hoffe, daß in diesem Stadium keine Abstimmung verlangt werden wird, ist es doch von äußerster Wichtigkeit, daß die Freunde der Re⸗ gierung in möglichst großer Zahl dabei erscheinen. Ich muß daher Ihre Lordschaft ersuchen, womöglich an dem bezeichneten Abend auf Ihrem Platze zu sein, und ganz besonders bitte ich um Ihre gefällige Inwesenheit, während die Bill sich in der Comitéberathung befindet, da es beinahe gewiß ist, daß darin einige Amendements in Vorschlag kommen werden, denen Ihrer Majestät Regierung es unmöglich finden dürfte, ihre Zustimmung zu ertheilen.

Ich habe die Ehre u. s. w. 8 Derby.«

Die Flottenrevue in Spithead ist durch Wind und

Wetter gestörtworden. In zwei langen Linien lagen dem Range und der Gööße nach die neunundvierzig Kriegsschiffe (armirte Trans⸗ vortfahrzeuge waren nicht eingerechnet) vor Anker, eine Armada, ie obwohl im Aeußeren nicht so imposant, wie die Linienschiffe ind Fregatten bei Revuen vergangener Tage, doch wohl das stärkste Geschwader ist, das seit Einführung der Panzerschiffe vereinigt war. Die Totalstärke der 49 Fahrzeuge, in der Ge⸗ ammtzahl ihrer Geschütze ausgedrückt, betrug 1092 Feuer⸗ schlünde, die Summe der Dampfkraft wird auf 22,500 Pferde⸗ kraft berechnet und die Flotte besaß zusammen einen Tonnen⸗ gehalt von 102,000 Tonnen. In all' diesen Zahlen war das estrige Manöver⸗Geschwader der Flotte, womit Sir Charles Napier 1854 in der Ostsee erschien, überlegen. Faßt man in⸗ dessen Zahlen allein in's Auge, so verschwinden beide Flotten gegen die Armada, die von der Königin und dem Prinzen Albert im Jahre 1856 in Spithead besichtigt wurde. Nicht weniger als 300 Fahrzeuge schaukelten da⸗ nals auf dem gestrigen Manöverplatze, darunter 26 Schrauben⸗Linienschiffe und 90 Fregatten ersten Ranges. Das erste Signal, das auf der Königlichen Yacht gegeben urde, befahl den Schiffen vor Anker liegen zu bleiben und die Revue war demnach, was den Manövertheil anbetrifft, ab⸗ bestellt. Langsam kam dann die »Victoria and Albert« an der Spitze des kleinen bevorzugten Geschwaders zurück und befand sich schon zwischen den Schiffen der Flotte, ehe der erste Salut⸗ chuß von dem dänischen Fahrzeuge »Roder Skrom« von einem andern an Bord einer itallenischen Korvette beantwortet wurde, dann aber rollte unendlicher Donner über die Wasserfläche bis die Wasserstraße passirt war. Alsdann folgte das Signal »fer⸗ ig zum Treffen⸗« und wieder folgte für 20 Minuten eine Ka⸗ nonade ohne Gleichen. Während dieser Zeit lag die »Victoria

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and Albert«, um das Schauspiel zu betrachten, vor Anker, um⸗ 1

geben von den übrigen Schiffen, um die sich wieder eine Menge kleiner zudringlicher Hachts drängten. Als der Rauch sich ver⸗ zog, signalisirte die Königliche Nacht, ob es möglich sei, die Forts mit den Kanonenbooten anzugreifen, was alsbald be⸗ jahend beantwortet und ausgeführt wurde. 16 Kanonenboote lichteten die Anker und begannen nun ihrerseits ein heftiges Feuer gegen die Landbefestigungen und Batterieen, die aus ihren schweren Positionsgeschützen dasselbe nachdrücklichst er⸗ widerten. Noch während dieses kleine Manöver andauerte, kehrte die Königliche Dacht mit ihrem Gefolge zurück und die Königin besuchte zum Abschied noch den Sultan an Bord der »Alberta«. Als der hohe Gast, von der Flotte begrüßt, sich ans Land begab, trug er das blaue Band des Hosenband⸗ Ordens, das Abdul Medjid seiner Zeit ebenfalls besessen. Bei seiner Rückkehr wie bei seiner Ankunft empfing das Volk den Padischah mit lebhaftesten Zurufen.

Gegen 9 Uhr begann die Illumination der Flotte, ein

prächtiges Schauspiel, bei dem indessen auch die ungünstige

Witterüung viel Eintrag that.

Frankreich. Paris, 18. Juli. Vor einigen Tagen be⸗ merkte Rouher im gesetzgebenden Körper, daß zwischen den

Großmächten wegen Kreta's eine Unterhandlung im Gange sei. Der Abend⸗»Moniteur« sagt heute, es handle sich dabei um eine Untersuchung, welche die türkische Regierung unter dem Beistande von besonderen Bevollmäaͤchtigten der Groß⸗ mächte anstellen solle, um zu ermitteln und festzustellen, welche Regierungsform auf der Insel am sichersten den Frieden und ein verträgliches Verhältniß zwischen Mohamedanern und Griechen könnte.

„In der heutigen Sitzung des gesetzgebenden Körpers wurde die Diskussion über das Budget des Ministeriums des Acker⸗ baues, des Handels und der öffentlichen Bauten fortgesetzt. Die Session wird wahrscheinlich vor nächsten Mittwoch oder Donnerstag nicht beendet sein. Die mexikanische Frage wird 2 Gelegenheit des Einnahme⸗Budgets nochmals zur Sprache ommen.

„Der »Moniteur« meldet, daß der Papst gestern eine Messe für die Seelenruhe des Kaisers Maximilian gelesen hat und daß die in Rom anwesenden Mitglieder des diplomatischen Corps derselben beiwohnten.

Türkei. Aus Konstantinopel vom 17. Juli wird telegraphirt: Der Großfürst Alexis hat den Berg Athos be⸗ sucht, wo er den Grundstein zu einer russischen Kirche gelegt hat. Zwischen Griechen und Juden haben blutige Schlägereien stattgefunden. Der Patriarch und der Groß⸗Rabbiner bemühen sich, die Ruhe herzustellen.

Die Bank hat eine Uebersicht der Abrechnung mit der Re⸗ gierung veröffentlicht. Vom 13. März bis zum 12. Juli waren einkassirt 1,630,000 Pfd. St. und es blieben noch 350,000 Pfd. Sterling einzukassiren. Ausgezahlt und übertragen waren 1,170,000 Pfd. St. und 810,000 Pfd. St. blieben disponibel.

Numänien. Aus Bukarest vom 17. Juli wird tele graphirt: Zehn jüdische Vagabunden waren über die türkische Grenze gebracht worden, wohin sie zu Hause gehörten; ein türkische Barke brachte sie wieder auf das rumänische Ufer und da man dort verweigerte, sie aufzunehmen, so ließ er Führer der Barke sie in die Donau werfen. Acht wurden von den Einwohnern von Galacz gerettet, zwei ertranken. Der

herstellen und zugleich die Interessen beider wahren

rumänische »Moniteur«, welcher diese Geschichte erzählt, fügt hinzu,

daß das Ministerium eine Untersuchungs⸗Kommission an Or und Stelle gesandt habe. 1 Amerika. Nach hier mit dem letzten Dampfer eingegan genen Nachrichten aus New⸗York vom 10. d. wird gegen der Präsidenten Juarez ein Unternehmen angeblich in Rew⸗Or

leans organisirt, an welchem auch mehrere österreichische Offiziere

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Stolp, 20. Juli, 11 Uhr 20 M., Vormittags. Se. König⸗

liche Hoheit der Kronprinz traf gestern Abend 11 Uhr von

Belgard kommend über Cöslin und Jannewitz, wo Höchst⸗ derselbe bei dem Grafen Blumenthal dinirt hatte, hier ein, allar⸗ mirte heute früh das Blüchersche Husaren⸗Regiment im Bivouak und ließ dasselbe exerzieren. Mittags 1 Uhr reist Se. König⸗

liche Hoheit über Stolpmünde und Rügenwalde nach Cöslin