1867 / 258 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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kraten rühren abermals die Frage auf,

gende

0 angekommen.

Garibaldi befand sich noch einige Miglien von

rückzuweisen. U Die un—-

Rom. Auch in Florenz herrschte fortwährend Ruhe.

bedeutenden Volksansammlungen, welche in Turin und Neapel

stattgefunden, hatten sich von selbst aufgelöst, ohne Unordnun⸗ gen herbeigeführt zu haben.

Rußland und Polen. Aus St. Pete rsburg, 28sten Oktober, wird gemeldet, daß Graf Pahlen zum Justizminister ernannt worden ist.

Die Neuvermählten verlassen St. Petersburg am 3lsten Oktober und begeben sich über Warschau zunächst nach Alten— burg, um dort ihre Verwandten zu besuchen (die Mutter der jungen Königin, die Großfürstin Konstantin, ist die Cousine des Herzogs Ernst von Sachsen⸗Altenburg). Sodann reisen sie über Wien und Triest nach Athen.

Amerika.

New⸗York, 17. Oktober. Im Vordergrunde der Ereignisse stehen noch immer die Wahlen. Die Demo⸗ ob die begnadigten Parteigänger der Rebellion durch die Amnestie wieder zum Stimmrecht qualifizirt seien. Gegenüber der Verwerfung des Negerstimmrechts in Ohio hat Oberrichter Chase jüngst wiederholt die Farbigen für vollkommen gleichberechtigte Bür⸗ ger erklärt. Grant's Kandidatur für den Präsidentenstuhl

nimmt mehr und mehr eine bestimmte Gestalt an. Die Partei

Johnsons hat natürlich diesen zum Kandidaten aufgestellt und General Sherman als Vice⸗Präsidenten in Vorschlag

gebracht. 8 Nach Berichten aus Laguayra vom 7. d. M. sind da⸗

selbst längst befürchtete Unruhen zum Ausbruch gekommen; in der Nähe funden. 8

Telegraphische Depeschen

aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau Stuttgart, Mittwoch, 30. Oktober, Abends. Aus der Abendsitzung der Abgeordnetenkammer tragen wir noch fol—⸗ Rede des Ministers von Varnbühler nach. Der Minister wies an der Hand der Geschichte die Noth⸗ wendigkeit des Bündniß⸗Vertrages nach, zeigte die Un⸗ nöglichkeit eines Anlehnens an Oesterreich, eines Südbundes, einer württembergischen Neutralität, sowie eines Anlehnens an Frankreich. Auch sei es eine nationale Unmöglichkeit, daß Württemberg seine eigene Cognition über das jedesmalige Vor⸗ andensein des casus foederis behalten könne. Er sei von Sr.

Majestät dem Könige nach Anhörung des Geheimen Rathes b

zu der Erklärung ermächtigt, die von Rödinger und Ge⸗

nossen zur Genehmigung der Verträge beantragte Voraus⸗

setzung, daß nämlich die Befugniß der Stände, über Größe und Einrichtung des Heeres mitzustimmen, sowie daß ihr Recht zur Bewilligung der Mittel gewahrt bleibe, sei vollständig begründet. Der Minister schloß seine Erklärung mit folgenden Worten: »Die Bündniß⸗Verträge bilden einen integrirenden Theil des Zollvertrages und des Friedensvertrages.

Ich glaube, daß wir einen guten Vertrag geschlossen haben, und erwarte daher festen Muthes den Richterspruch der Ge⸗ Die Kammer hat, wie bereits ge⸗

schichte Württembergs.« meldet, die Allianzverträge ohne Bedingung

Stuttgart, Donnerstag, 31. Oktober. Der »Staatsanzeiger für Württemberg« enthält ein königliches Dekret vom

örbehal

provisorisch bis 31. März 1868 forterhoben werden sollen, da ein neues Finanzangesetz an Stelle des alten, welches mit dem

31. Oktober 1867 abläuft, noch nicht vereinbart worden ist.

geordnetenkammer hat den Zollvertrag mit großer Majorität V

Stuttgart, 31. Oktober, Nachmittags, 1 Uhr. Die Ab⸗

angenommen. Viele Abgeordnete, welche gegen die Annahme

gesprochen, stimmten schließlich mit Rücksicht

mer der Reichsräthe hat soeben

ser von Lesterreich hat heute Morgen

auf Bayern für München, Donnerstag, 31. Oktober, Mittags. Die Kam⸗ den Zollvereins⸗Vertrag mit en gegen 13 Stimmen pure angenommen. Paris, Mittwoch, 30. Oktober, Nachmittags. Der Kai— die Ausstellung be⸗ 2

Um diese Zeit herrschte in Rom Ruhe, Vorsichts⸗ maßregeln waren genommen, um einen etwaigen Angriff zu⸗

der Hauptstadt Caracas haben Gefechte stattge⸗

gerufen, welche doch von gewissen

29. d. M., 1 b 1 4 ““ . 272 welches bestimmt, daß mit Zustimmung der Stände die Steuern V

reich

zu Theil werden lassen,

08 sucht, wo auch die Kaiserin Eugenie anwesend war. Gestern dinirte der Kaiser im österreichischen Botschaftshotel. Die fran— zoͤsischen Majestäten nahmen nicht an dem Diner Theil.*

Paris, Mittwoch, 30. Oktober, Abends. Heute Morgen hat ein Ministerconseil stattgefunden.

Paris, Mittwoch, 30. Oktober, Abends. Auf den Antra des Staatsministers Rouher hat die Kaiserliche Kommission entschieden, daß die Ausstellung bis nächsten Sonntag als letzten Termin geöffnet bleiben wird. Die fremden Kommissare haben diesen Aufschub angenommen unter der Bedingung, daß die Einnahme der drei letzten Tage den Armen von Paris über⸗ wiesen werde. Die verkauften Gegenstände dürfen vom 31sten Oktober ab in Empfang genommen werden.

Paris, Donnerstag, 31. Oktober, Morgens. Der »Mo⸗ niteur« bringt folgende Meldungen: Das englische Geschwader unter Admiral Wallis hat Lissabon am 26. Oktober verlassen und ist nach Gibraltar gesegelt. Die amerikanischen Kriegs⸗ dampfer »Tanandega« und »Ticonderoga« sind in Lissabon angekommen. Ein Lissaboner Telegramm meldet vom La Plata, daß die Alliirten eine der bedeutendsten Positionen des Fortz Humayta genommen haben. Lopez hat Friedens⸗Unterhand⸗ lungen eröffnet. 8

Ant

Paris, Mittwoch, 30. Oktober, Abends. Der »Abend⸗ Moniteur« sagt in seinem Wochen⸗Bülletin über die italienischen Angelegenheiten: Die Bildung des Ministeriums Menabrea ist ein Unterpfand, welches dem Prinzipe der Autorität und der Achtung vor den internationalen Verträgen gegeben ist. Die Mi— nister haben die Proclamation des Königs an die italienische Nation unterzeichnet, um letztere zu schützen gegen verderbliche Leidenschaft⸗ lichkeit und um im Interesse der Ordnung die Prärogativen der Krone und die Unverletzlichkeit der Gesetze wiederherzustellen. Der»Moniteur« konstatirt, daß der König sich durch seine Ehre gebunden halte und das Vertrauen ausgedrückt habe, das ita⸗ lienische Volk werde seine Besonnenheit bewähren. Ihrerseits, fährt der »Moniteur« fort, leiste die französische Regierung den wirklichen Interessen Italiens einen Dienst, indem sie das pävpstliche Gebiet gegen Eindringlinge schützt, welche ebensosehr gegen das monarchische Italien, als gegen den heiligen Stuhl kämpfen. In seinem Resumé über die Moustier'sche Cirkular⸗ Depesche erinnert das amtliche Blatt an die Worte Rouhers, daß nämlich der Zweck der Entschließungen des Kaisers sei, das ungeordnete Verfahren der Revolutionaire zum Stillstand zu bringen, und so den Frieden zu befestigen. Der »Moniteur« konstatirt, daß Rom am 28. ruhig war, und fügt hinzu, Ga— V ribaldi sei in Folge seiner bei Monterotondo erlittenen Ver⸗ luste wenig über diesen Ort hinaus vorgerückt. Die Procla⸗ mation König Victor Emanuels habe keinerlei Tumulte hervor⸗

ssen Organen der Actionspartei

angekündigt waren. I“

Paris, Donnerstag, 31. Oktober, Morgens. Der »Mo⸗ niteur« meldet: Die Telegraphenlinien in den päpstlichen Staaten haben noch nicht wieder hergestellt werden können. Wir haben daher keine weitergehenden Nachrichten, als die bereits gestern gemeldeten. Gegenüber dem Marsche Garibal— di's auf Rom haben die Garnisonen von Viterbo und andern Städten eine Concentrationsbewegung bewerkstelligt, um an

der Vertheidigung Roms theilnehmen zu können.

Ferner enthält das amtliche Blatt die folgende Note: Meh⸗ rere Journale legen die Proclamation des Königs Victor Emanuel so aus, als ob dieselbe eine Lösung der römischen Frage im Auge habe, welche ausschließlich zwischen Frankreich und Italien zu Stande kommen solle. Dieselben Blätter bemühen sich, der günstigen Aufnahme, welche Frank⸗

den in der Proclamation des Königs von Ita⸗ sich kundgebenden Tendenzen zur Aufrechthaltung Ordnung und zur Achtung vor den Verträgen hat den Charakter einer bedingungslosen

lien der

Zustimmung zu geben. Das Kabinet der Tuilerien ist derartigen Interpretationen

8 0

durch die Veröffentlichung des Rundschreibens vom 25. Oktober zuvorgekommen. Dieses Dokument läßt keinen Zweifel über den Gedanken der französischen Regierung, welcher dahin geht, eine Frage, die ganz Europa interessirt, der Prüfung der Mächte zu unterstellen. 1“

Toulon, Mittwoch, 30. Oktober, Abends. Die Brigade Bataille ist eingetroffen und fertig zur Abfahrt.

Florenz, Mittwoch, 30. Oktober, Abends 10 Uhr 45 Min. (Ueber Paris.) »Gazzetta di Firenze« meldet: Heute Morgen

11 Uhr hat der König den Befehl zum Einmarsch der italieni⸗ 4

schen Truppen in das päpstliche Gebiet ertheilt. Die Truppen

de ichs Civita Castellana, Orte, Aquapendente den zunächst auf Ci 2 gediehe 0 rkra 2 wer 2 die bis zum Sommer hinein unter Wasser gestanden, haben noch

und Frosinone dirigirt werden. Wie »Riforma« meldet, hatte Garibaldi gestern sein Hauptquartier in San⸗Colombo vor Osa, Miglien vor Rom. 8

Florenz, Mittwoch, 30. Oktober, Abends. Die »Offtzielle Zeitung« schreibt: Nachdem der französische »Moniteur« ange⸗ zeigt, daß die französische Fahne auf den Mauern von Civita⸗ vecchia wehe, hat die italienische Regierung, in Uebereinstim⸗ mung mit den Erklärungen, welche sie in Hinblick auf diese Eventualität ihr befreundeten Regierungen früher gegeben den Befehl ertheilt, die italienischen Truppen zur Besetzung einiger Punkte des Kirchenstaates in letzteren einrücken zu lassen.

Das amtliche Blatt signalisirt die in den Provinzen statt⸗ gehabten Demonstrationen und bestätigt, daß Garibaldi in der Nähe von Rom ist und über 22 Bataillone verfügt.

Die Nr. 44 der »Annalen der Landwirthschaft in den Königlich preußischen Staaten« vom 30. Oktober l. J. hat folgenden Inhalt: Bericht des Geh. Ober⸗Regierungs⸗Rathes Oppermann über einen Besuch der Kuffer'schen Fischbrut⸗Anstalt in München. Die Privat⸗ Anstalt in München. Die Fischerei am Chiemsee. Eine Ent⸗ eistungs⸗Kolonne für Spiritusbrennereien. Von Rittergutsbesitzer Er nhüee Versuche in Ermsleben. General⸗Versammlung des landwirthschaftlichen Central⸗Vereins der Provinz Sachsen und der angrenzenden Länder in Naumburg ga./S. am 7. u. 8. Oktober 1867.— Realkredit. Erntestatistik. Maikäfer. Gemengesaat. South⸗ downzucht. Entgeistungs⸗Kolonne. Kleine Futterbereitungs⸗ Maschine von Ransomes & Sims in Ipswich. (Mit Abbild.) Die Deichbauten an der Mulde im Dübener und Bitterfelder Verbande. Aus dem Jahresberichte der Landes⸗Kulturgesellschaft für den Regie⸗ rungs⸗Bezirk Arnsberg pro 1866 67. Berichte und Korrespondenzen: Aus der Provinz Preußen, 14. Oktober. Aus den Regierungs⸗ Bezirken, Danzig, Frankfurt, Merseburg, Minden und Cöln. Literatur: Die Pflanzenkunde in populairer Darstellung von Dr. Moritz Seubert. Der Nothstand der Landwirthe und die Mittel zu dessen Abhülfe. Von Dr. William Löbe. Der Kugeltorf. Dargestellt von Dr. G. Wentz, Dr. C. Lintner und H. Eichhorn. Das diätetische Heil⸗ verfahren bei Pferden und der englische Hufbeschlag. Vereins⸗Ver⸗ sammlungen. Vom 1. bis inkl. 12. November. Notizen: Die Acker⸗ bauschule zu Popelau. Thierschaufest des Rybnicker landwirthschaft⸗ lichen Vereins. Stand der Rinderpest in Holland. Bockverkauf in Möglin. Preisverzeichnisse von Baumschulen, Handelsgärtnereien und Düngerhandlungen. 1.“X“

Gewerbe⸗ und Handels⸗Machrichten.

Berlin, 30. Oktober. Das Bohrloch zu Sperenberg, über welches vor acht Tagen in diesem Blatte berichtet wurde, hat gestern eine Tiefe von 232 Fuß 8 Zoll erreicht und steht nur 49 Fuß 8 Zoll im Steinsalz, ohne das Liegende des Lagers bisher erreicht zu haben.

Danzig, 28. Oktober. (Danz. Ztg.) Dem Ober⸗Werft⸗Direktor, Korvetten⸗Capitain Werner, ist es gelungen, eine Ostseefischerei⸗ Gesellschaft mit dem Sitz in Danzig zu Stande zu bringen, welche den Zweck hat, die Fischerei in der Ostsee rationell zu betreiben. Vor⸗ läufig ist 1 Smack in Bremerhafen für 4000 Thlr. angekauft und be⸗ findet sich auf dem Wege nach Danzig. Unterwegs wird das Fahr⸗ eug Untersuchungen über die Fischgründe in den einzelnen Theilen er Ostsee anstellen. Es wird beabsichtigt, demnächst 20 Fischerfahr⸗ zeuge 7000 Thlr. das Stück) bauen zu lassen und alsdann unge⸗ säumt mit der Fischerei den Anfang zu machen.

Landwirthschaftliche Nachrichten.

Der Nr. 44 der »Annalen der Landwirthschaft in den Königlich preußischen Staaten« vom 30 Oktober entnehmen wir folgende Ernte⸗ berichte aus den Regierungs⸗Bezirken Merseburg und Frankfurt

Aus dem Regierungs⸗Bezirke Merseburg: Die in der zweiten Küilse des Monats August eingetretenen Gewitter haben in den

reisen Weißenfels, Zeitz, Querfurt und Eckartsberga in

andere Jahre in etwaige Ausfall durch den reichhaltigen Zuckerstoff zum Theil ersetzt.

Weinstocks wohl kaum die völlige Reife erlangen.

der Landwirthschaft«: In wassers in der Weichsel Danzig und Marienburg V namentlich des Außenreviers von Dirschau bis Langfelde 3526 Morgen und Ländereien der Ortschaften Pickel, Montaner Forst, Metritz, Marienauer Kampe ca. 547 Morgen so wie der unter Theil der Elbinger Einlage

gen gelegenen bebauten Kampen überfluthet. Schaden, welcher vie deutender, als das Heu erst im geringeren

Ztg.« vom 29. Okt.

Niedanc zu, so daß

ziemlicher Ausdehnung an den Feld⸗ und Gartenfrüchten Schaden durch Hagelschlag angerichtet. Die Getreide⸗Ernte ist überall gut ein⸗ gebracht worden und kann durchgängig als eine gute Mittel⸗Ernte be⸗ zeichnet werden. Von den Hackfrüchten hatten die Kartoffeln bei der anhaltenden Dürre im Monat Juni und in der ersten Hälfte des Monats Juli gelitten und sind deshalb auf schlechterem Boden klein geblieben, während sie auf besserem Boden einen reichen Ertrag ge⸗ 55 und nirgends die Spur einer Krankheit haben blicken assen.

Aus dem Regierungsbezirke Frankfurt a. O., Anf. Oktober. Gesammtresultat des diesjährigen Ernte⸗Ausfalls ist und bleibt ein günstiges. Das Haupterzeugniß hiesiger Gegend, der Noggen, hat an Körnern eine gute Mittelernte, besser noch an Stroh abge⸗ Ein ähnliches Verhältniß ist bei dem Weizen, den Oelfrüch⸗ Erbsen und Hafer sind vorzüglich Selbst die Wiesen der Niederung,

Das

ten und der Gerste anzunehmen. gediehen; ebenso alle Futterkräuter.

einen reichlichen Gewinn abgeworfen, obgleich auf ihnen der erste Schnitt verloren gegangen ist.

Die im Lebuser Kreise stark angebaute Zuckerrübe ist gegen der Quantität zurückgeblieben; jedoch wird der

Die Krautarten und die Herbstfutterkräuter haben unter

dem Eindrucke der trockenen Witterung entschieden gelitten.

ist ein mittelmäßiger; Obst ist

Der Gewinn an Gartenfrüchten dagegen wird die Frucht des

in Menge vorhanden und auch gut; Aus dem Regierungs⸗Bezirke Danzig melden die »Annale 3 Folge des diesjährigen Sommerhoch⸗ und Nogat sind in den Kreisen Elbing die Ländereien der Niederungsbewohner resp.

Stüblauer Sommerdeichverband genannt, enthaltend

nach Durchbrechung des Sommerdeiches im Rodeackeschen Ueberfall und endlich die an den Nogatausmündun⸗ Der dadurch erwachsene velcher viele tausend Thaler betragen wird, ist um so be

Maße abgeerntet war und

die Nutzung großer, mit Sommersaaten bestellter Frächen, so wie die

Viehweide verloren gegangen ist.

Sowohl aus Cosel wie aus Ratibor gehen der »Schle Nachrichten über neue Rinderpestfälle in seither seuchefreien Orten, nämlich in dem nahe an Cosel gelegenen Dorfe Reinschdorf, resp. in Odersch und auf dem herzoglichen Dominiun die Zahl der inficirten Ortschaften im Kreis⸗ Cosel 2, im Kreise Ratibor 21 beträgt. Im Ganzen sind 5 Kreise Oberschlesiens seither von der Seuche heimgesucht worden, nämlich außer den genannten die Kreise Pleß, Rybnik und Leobschütz. Jedo

soll sowohl in Dollendzin, Kreis Cosel, als auch in Pschower Dollen,

Kreis Rybnik, die Seuche als erloschen anzusehen sein. In Ratibor ist der Lehrer an der Königl. Thierarzneischule, Departements ⸗Thier⸗ arzt Köhne, eingetroffen, um im Vereine mit dem Departements⸗

Thierarzte Lüthens aus Oppeln und den übrigen stationären wie com⸗ mittirten Kreisthierärzten die technischen Unterdrückungsmaßregeln in

den inficirten Ortschaften zu leiten. Fünf Bataillone Infanteric, das Freiburger Jägerbataillon und fünf Züge Kavallerie von 225 Pferden bilden den Grenzcordon gegen Oesterreich und werden bei Absperrung der inficirten Ortschaften und Gehöfte verwendet. Die Deichbauten an der Mulde im Dübener und Bitterfelder Verbande. In beiden Verbänden sind die Erd arbeiten im Frühjahr d. J. begonnen und ungefähr zur Hälfte fertig, so daß sie im Jahre 1868 wahrscheinlich vollendet werden. In dem größeren Dübener Verbande von ca. 800 Mrg. Fläche sind fertig a) Der Deich an der oberen Spitze der Niederung bei N. Glauchau über Düben bis Altenhof ca. 1350 Rth., b) zwei andere Deichstrecken neben den untern Durchstichen ca. 950 Rth., zusammen 2300 Rth.; c) die drei Muldendurchstiche von 90 Rth., 290 Rth. u. 186 Rth.; dieselben werden 5 Ruthen breit gegraben und bilden sich nachher durch den Strom auf 15 Ruthen Breite aus; d) vier Coupirungen der Mulde bei den beiden schon eröffneten Durchstichen; e) drei Strecken Uferdeckwerke von Stein in Strom⸗ krümmungen, deren Festlegung im Interesse des Deichschutzes vom Verbande bewirkt werden muß. Im nächsten Frühjahr wird die Nie⸗ derung von ober her schon durch eine zusammenhängende Deichlinie von 2550 Thlr. beträchtlichen Schutz gewonnen haben und nur noch eine Meile Deich im Jahre 1868 zu bauen sein. Ausgegeben sind bis jetzt 36,000 Rth., der Anschlag beträgt 83,000 Thlr.; Grundentschä⸗ digung ist noch nicht bezahlt worden. In dem Bitterfelder Ver⸗ 1 bande ist der Muldedeich von der Chaussee bis an die Eisenbahn nahezu fertig, ebenso die Regulirung und Eindeichung des vereinigten Leine⸗ und Loberflusses von der Chaussee abwärts. Ausgegeben sind hier ca. 20,000 Thlr. bei einer Anschlagssumme von 32,000 Thlr. Von der thüringischen Saale, 28. Oktober, schreibt der »Magd. Corr.«: Nachdem schon in der vorigen Woche einzelne Berg⸗ besitzer mit der Entleerung der Weinstoöͤcke vorgegangen sind, hat heute die Weinlese ganz allgemein begonnen. Die fortdauernd angenehme Temperatur des Oktober hat den Trauben zwar noch sehr nachgehol⸗ fen, jedoch wird die Qualität des 67er sich nicht über den Werth eines 8 Mittelgutes erheben. Zufriedener ist man schon mit der Menge der Ernte, die bei Weitem günstiger sich gestaltet, als man erwartet hatte. Warschau, 28. Oktober. (Osts. Ztg.) Im Kreise Kutno ist unlängst auf dem Dominium Grzybow die Rinderpest ausgebrochen. Die Regierung hat sofort energische Maßregeln getroffen, um die Weiterverbreitung der Seuche zu hinderr.