1867 / 264 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

ferenzfrage wird hervorgehoben, daß Oesterreich seine Mitwir⸗ kung an einer Konferenz, betreffend die römische Frage, nicht versagen werde, falls Frankreich gemeinsam mit den Groß⸗ mächten die Mittel in Erwägung ziehen wolle, durch welche ähnlichen beklagenswerthen Ereignissen in Zukunft vorge⸗ beugt werden könne. Der gemeinsame Schritt, welchen Frankreich und Rußland in der orientalischen Frage be⸗ züglich Kandias gethan, sei in Folge älterer Verpflich⸗ tungen geschehen, bilde aber keineswegs den Ausgangspunkt einer neuen Action. Nach Beseitigung dieses Zwischen⸗

1 Oesterreich im Orient fortan eine

falls werden 51 und v gleichmäßige Haltung beobachten. In den Fragen, welche die berühren, seien beide

Entwickelung der deutschen Angelegenheiten

Maͤchte dahin einverstanden, sich jeder Einmischung in die in⸗ nere Organisation Deutschlands zu enthalten und alles zu ver⸗ neiden, was die berechtigte Empfindlichkeit der deutschen Nation erregen könnte.

Pestb, 5. November. In der heutigen Congregation des Pesther Comitates wurde ein Erlaß des Ministers des Innern verlesen, worin erklärt wird, daß in Folge des gestrigen Comi⸗ rtatsbeschlusses die Entsendung eines Königlichen Commissairs überflüssig sei und daß diesbezüglich Sr. Majestät ein Vortrag unterbreitet werden wird; schließlich wird die Erwartung aus⸗ gesprochen, daß der gestern gefaßte Beschluß auch in Vollzug gesetzt wird; die Regierung sehe der Vorlage der diesbezüglichen Protokolle entgegen; der Erlaß wurde dem ersten Vicegespan zur Darnachachtung übergeben. 1—

8 6. November. (W. T. B.) Die Deputirten⸗ tafel ertheilte heute dem Ministerium in der Heveser Komitats⸗ frrage mit großer Majorität ein Vertrauensvotum, nachdem Deak das Vorgehen der Regierung in längerer Rede entschieden gebilligt hatte.

1 Niederlande. Ha⸗ ag, 6. November. Gerüchtweise ver⸗ lautet, der bisherige Generalgouverneur von holländisch Indien werde zurückberufen und durch Baron van Zuylen van Ryevelt, bisher diesseitiger Gesandter in Paris, ersetzt werden.

Großbritannien und Irland. London, 5. Novem⸗ per. Eine in der offiziellen »Gazette« veröffentlichte Königliche Proecelamation vertagt das Parlament vom morgigen Tage bpis zum 19. d., wo es dann »zur Erledigung dringender Ge⸗ schafte« zusammentritt.

Heute Nachmittag war das erste Kabinets⸗Conseil unter Vorsitz des Premiers in dessen Amtswohnung. Das Ministerium war vollzählig vertreten.

Die Gesammtstärke der aus Indien zu der abyssinischen Expedition kommandirten Truppe beträgt 12,000 Mann, dar⸗

unter 4000 Europaäer. Die Infanterie der letzteren ist mit dem

Snider'schen Hinterladungsgewehr bewaffnet, die Artillerie und Kavallerie mit dem Snider'’schen Karabiner, die indische In⸗ fanterie mit der älteren Muskete und ein Bataillon derselben mit der Enfield⸗Büchse. Außer den 12,000 Combattanten folgt der Expedition ein Troß von 8000 Mann. Die ersten Dampfer, die mit indischen Truppen am 16. v. M. in Aden eintrafen, hatten eine gute Fahrt.

Der Landungsplatz befindet sich in Ansley Bay, 20 englische Meilen südlich von Massovah, welche dem Einlaufen der Schiffe keine bemerkenswerthen Schwierigkeiten bietet. Das angrenzende Land ist ebener Sand mit kleinem Buschwerk. Trinkwasser findet sich erst 16 englische Meilen von der Küste.

Unter dem gestrigen Datum wird aus Alepa ndria die Ankunft des Transportdampfers »Malabar⸗ gemeldet. 3000. Maulesel sind in Egypten angesammelt und warten auf Ver⸗ schiffung. Oberst Merewether hat in Zoulfa einen guten gefunden, von wo er Recognoscirungstrupps aus⸗ endet.

Vor der Kommission zur Aburtheilung der Hochverraths⸗ prozesse gegen die in Dublin gefangenen Fenier erschien nach dem Obersten Warren General Fariola, ein Italiener, der vor kurzer Zeit hier in London verhaftet und als der Betheili⸗ gung an der Fenierverschwörung verdächtig angehalten wurde. Dem General Nagle soll in Sligo, wo er verhaftet wurde, der Prozeß gemacht werden.

Aus Dublin meldet der Telegraph von heute Morgen, daß es der Polizei gelungen sei, eines der berüchtigtsten Fenier⸗ häupter aus Amerika einzufangen. E“ 5

Frankreich. Paris,

6. November. (W. T. B.) »France« meldet, daß der britische Geschäftsträger in Rom, Odo Russell,

sich am vergangenen Sonntag auf seinen Posten zurückbege⸗ ben habe.

Graf Duchatel, Minister unter Louis Philipp, ist ge⸗ storben.

Spanien. Madrid, 6. November. (W. T. B.) schall O' Donnell ist gestorben. ö“

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Italien. Florenz, 6. November. (W. T. B.) »Naziom⸗ meldek, der Minister der auswärtigen Angelegenheiten habe äin zweites Rundschreiben an die diplomatischen Agenten Italien gerichtet, welches die neuesten Ereignisse zum Gege stande habe. Die Franzosen haben den italienischen B. hörden die im letzten Kampfe von den pävpstlichen Tru pen gemachten Gefangenen überliefert. Die Zahl derselbe soll 1100 betragen. Man glaubt, die Gefangenen a den früheren Kämpfen werden gleichfalls überliefert werde In Folge eines von Garibaldi gestellten Ansuchens hat de selbe in Varignano eine Unterredung mit dem Gesandten i Vereinigten Staaten gehabt.

82 T. B.) Der »Abendmoniteur« vom 6. Novembe sagt in seiner Wochenrundschau: Die Ankunft der französische Truppen in Rom hat die Gemüther beruhigt, das Vertram wiederherstellt und den tapfern und treuen päpstlichen Truppe gestattet, gegen die Garibaldianer eine ernste Operation; unternehmen. Der »Moniteur« erstattet ferner über d. Kampf bei Tivoli Bericht und fügt hinzu: Der Heroism der römischen Armee ist für dieselbe ein Ehrentitel, der nieme erlöschen wird. Die römische Gemeindebehörde hat dem 6. neral Kanzler eine Adresse überreicht, in welcher den päßf lichen Truppen der Dank und die Achtung der Bevölkern ausgedrückt wird. Der am 3. November erfochtene Sieg die Zerstreuung der Banden, so wie die Gefangennahme u Entwaffnung von 4000 Garibaldianern herbeigeführt. 2. »Moniteur« konstatirt zugleich, daß die Staaten des heilig Vaters von den Banden befreit sind, daß die italienische Reg rung die Plebiszite, welche von den Eindringlingen organs waren, nicht angenommen und soeben zur Räumung der lichen Staaten Befehl gegeben hat, daß sie ferner die Wer bureaux geschlossen und Maßre eln getroffen hat, um störungen zu verhindern. L1111“ Türkei. Die russische Telegraphen⸗Agentur meldet; St. Petersburg unter dem 6. November: Nach zuverlässigen N richten hat die kürkische Regierung 50,000 Hinterladungsgeme angekauft. Außer Erzerum wird Kars befestigt, schwere gezog Kennfen werden aus Konstantiopel nach Kleinasien hinit geführt.

Einer telegraphischen Mittheilung der »Triest. Stg.«¹ Konstantinopel vom 3. d. zufolge untersagt die Pforte! 20. d. M. die Ausfuhr von Getreide aus den Provinzen 60 tari und Durazzo, fernen jene von Pferden, Mauleseln Zugochsen aus Salonich und Janina.

Rumänien. Bukarest, 6. November.

(W. T. Heute Mittags wird durch den Conseilspräsidenten die amf

ordentliche Session der Kammern eröffnet.

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Schweden und Norwegen. Stockholm, 31. Oktt »Aftonbladet« theilt mit, daß das Reichsschulden⸗Comptoir der Stockholmer Privatbank und der scandinavischen CEr⸗ Actien⸗Gesellschaft für die Dauer von 9 Monaten eine Anl zum Betrage von mehreren Millionen Reichsthaler contre hat und zwar Behufs der Deckung unvorhergesehener Ausg des laufenden Jahres, welche zu 6 Millionen Reichsthaler anschlagt worden.

2. November. (H. B. H.) Der Kriegsminister h. diesen Tagen die Gewehrfabrik in »Husqvarna« besucht die dort in großem Maßstabe vorgenommenen Arbeiten Erweiterung der Fabriken in Augenschein genommen.

Mit dem Dampfschiffe »Wermland« sind hier vorge 13 Kollis Maschinengegenstände zur Fabrication der! mingtongewehre aus Amerika angekommen. Die von Ericsson der schwedischen Marine geschenkte Handkraftmaf wurde heute Morgen aus dem Dampfschiff »Svea« bei⸗S. holmen« ans Land gebracht.

Amerika. Die mit dem Dampfer »City of Londong London am 6. November überbrachten Nachrichten aus 1 York reichen bis zum 26. v. M. In Virginien und Kalift hatte bei den Wahlen zu den Staatslegislaturen die denl tische Partei eine bedeutende Majorität erlangt. Vicead Tegethoff hatte am 20. v. M. Vera⸗Cruz noch nicht lassen. Die Nachricht, Juarez sei zum Praͤsidenten der kanischen Republik wiedergewählt, bestätigt sich.

Asien. Der französische »Moniteur« vom 6. Novw theilt mit, ihm sei aus Nokuhama die Nachricht zugekol daß die Regierung des Tarkun den Beschluß gefaßt habe gewisse Anzahl junger Leute nach Frankreich zu senden, daselbst ihre Studien vervollständigen und in die kürzl Paris g japanesische Schule aufgenommen sollen. . 8“ 1I

Telegraphische Depeschen ,91686

aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.

F rankfurt a. M., Mittwoch, 6. November, Abends. In der heutigen Sitzung der Stadtverordneten⸗Versammlung wur⸗

den zur Präsentation eines ersten Bürgermeisters gewählt:

Senator Dr. Mumm mit 37 Stimmen, Dr. Passavant mit

2 Stimmen und Ch. Hauck mit 25 Stimmen.

Hamburg, Donnerstag, 7. November, Morgens. In der gestrigen Sitzung der Bürgerschaft wurde der Antrag des Ausschusses auf Einsetzung einer gemischten Kommission behufs Reorganisation des abgelehnt, dagegen der in erster Lesung gefaßte Beschluß, den Senat zu ersuchen, die baldige Auflösung des Bürgermilitairs zu veranlassen, bestätigt.

heutigen Sitzung erwiderte der Minister des Innern auf eine Interpellation des Abgeordneten Schreck, betreffend das neue Wahlgesetz, die Regierung habe eine hierauf bezügliche Vorlage bereits ausgearbeitet und werde dieselbe demnächst den Kam⸗ mern vorlegen.

München, Donnerstag, 7. November, Morgens. Freiherr v. Beust hatte gestern sofort nach seiner Ankunft eine längere Unterredung mit dem Fürsten v. Hohenlohe. Des Nachts setzte der Kaiser, wie festgesetzt war, die Reise nach Wien fort. Freiherr v. Beust begleitete 114A4*““

1 Paris, Mittwoch, 6. November, Abends. Der »Abend⸗ moniteur« bringt einige Details über den Kampf am 3. No⸗ vember. Die Action begann bei Montana und zog sich dann auf Monterotondo. ““ Nach einer der französischen Regierung vom römischen Kriegsministerium zugegangenen Schätzung waren die Gari⸗ baldianer 10,000 Mann stark und verloren 500 Todte und Verwundete, 1500 Gefangene, 5— 6000 Gewehre und 5 Kano⸗ nen. Die Päpstlichen hatten 150 Todte und Verwundete.

Paris, Donnerstag, 7. November, Morgens. Der »Mo⸗ niteur« meldet: Angesichts der aus Italien eingetroffenen Nach⸗ richten hat der Kaiser den Befehl zum Abgang der dritten Di⸗ vision, welche in Toulon eingeschifft werden sollte, zurückge⸗ nommen.

In Berichtigung des gestern vom »Abendmoniteur« auf Grund einer Mittheilung des römischen Kriegsministeriums veröffentlichten Zahlenverhältnisses giebt heute das amtliche Blatt die bei Montana gefallenen Garibaldianer auf 800, die Zahl der Gefangenen auf 2000 an.

Florenz, Mittwoch, 6. November, Abends. Bei der mit dem amerikanischen Gesandten gehabten Unterredung hat Ga⸗ ribaldi sein amerikanisches Bürgerrecht reklamirt. Cial⸗ dini ist zur Uebernahme des Oberkommando's der Obser⸗ vations⸗Armee, deren Hauptquartier in Pisa ist, berufen wor⸗ den. Die Freiwilligen kehren in die Heimath zurück.

Florenz, Mittwoch, 6. November, Abends 11 Uhr. In Briefen höherer Garibaldischer Offiziere wird behauptet, daß auf dem Schlachtfelde von Montana Verstärkungen angelangt seien in dem Augenblicke, als die Insurgenten ihre Stellungen wieder genommen hatten und die Päpstlichen sich zurückzuziehen begannen, und zwar wären diese Verstärkungen französische Regimenter gewesen.

Auch »Opinione« zufolge haben Franzosen bei Montana ad zwar das 1., 59. und 00 1 gesesmmen⸗ ünd 3 85 8 9 Pprolongation des Kontrakts erhöht; ein Jäger⸗Bataillon und eine

Mk. Crt. (1867 2,501,900 Mk.

am Kampfe Theil 80. Linien⸗Infanterie⸗Regiment,

S

die Nationalgarde unterdrückt wurden.

„Diritto« meldet, daß der französische Obergeneral in Rom zu Sch.:

wir hervor: Bauwesen 27129,574 Mk. Crt,,

die militairische und politische Leitung übernommen habe. n

Bürgermilitairs mit 85 gegen 71. Stimmen

Dresden, Donnerstag, 7. November, Mittags. In der Catargin habe seine Demission eingereicht.

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CF’I Mailand fanden gestern, wie dasselbe Blatt meldet, in Folge einer Demonstration Ruhestörungen statt, welche durch

. 8 8 2 12 Konstantinopel, 6. November. In hiesigen Regierungs⸗ kreisen behauptet man, mehrere Distrikte der Insel Kreta,

welcher nach

9 9l£

welche mit den ersten Schritten des Großveziers nicht ganz ein⸗ verstanden gewesen wären, hätten sich entschlossen, Delegirte an ihn zu entsenden. Die Pacificirung der Insel schreite schnell vorwärts; seit der Ankunft des Großveziers hätten die türki⸗ schen Truppen keinen Schuß mehr abgegeben.

Bukarest, Mittwoch, 6. November. Bei der heutigen Eröffnung der außerordentlichen Kammer⸗Session verlas der Minister⸗Präsident eine fürstliche Botschaft, welche die Einberu⸗ fung einer außerordentlichen Session durch die Dringlichkeit mehrerer Gesetz⸗Entwürfe motivirt. Zu diesen wichtigen Vor⸗ lagen gehören insbesondere ein Ruralpolizeigesetz, Konzessionen zum Bau neuer Eisenbahnen und die Verbesserung der Waffen und Remonten der Armee.

Es geht hier das Gerücht, der Kammer⸗Präsident Lascar

Das »Amtsblatt der Königlich preußischen Telegraphen⸗ Verwaltung⸗(Nr. 17 vom 2. November) publizirt eine Pahang vom 25. Oktober, betreffend die Erledigung der bei den Stationen ein⸗ gehenden resp. durchgehenden Amts⸗Depeschen.

Das »Amtsblatt des Königlichen Post⸗Departements⸗ (Nr. 60 vom 4. Novpember) enthält zwei General⸗Verfügungen vom 1. November: 1) betreffend die Einführung der preußischen Münz⸗ Währung im Verkehr der Post⸗Anstalten des Ober⸗Post⸗Directions⸗Be⸗ zirks Hannover, 2) die Anfertigung getrennter Geldkarten und ordi⸗ nairer Frachtkarten auf das Post⸗Amt in Breslau betreffend.

Die Nr. 45 der »Annalen der Landwirthschaft in den Königl. Preuß. Staaten« hat folgenden Inhalt: Ueber den Werth des Fleisch⸗ Extraktes für Haushaltungen. Von J. v. Liebig. Der Bericht der Central⸗Kommission. Vergleichende Versuche. Rezept zu einer Suppe. Die Wirthschafts⸗Methode und namentlich der Zucker⸗ rübenbau des Grafen Bobrinski in Smela im Gouvernement Kiew in Klein „Rußland. Von v. Falken⸗Plachecki. Einrichtung der Wirthschaft. Bodenbearbeitung. Saat. Die landwirthschaft⸗ liche Ausstellung zu Mühlberg a. E. Polizei⸗Verordnung, betref⸗

fend das Tödten, Einfangen, Verkaufen und Feilhalten gewisser nütz⸗ licher Vogel⸗Arten.

im V f Das Gesetz zur Verhinderung des Betruges beim Verkauf von Düngemitteln in Frankreich.

Berichte und Kor⸗ respondenzen: Aus Paris Mitte Oktober. Aus Paris, den 23! Oktober. Aus Liverpool, den 23. Oktober. Aus den Regie⸗ 1 rungsbezirken Münster, Düsseldorf, Aachen und Koblenz. Literatur: Die Grundsätze der Schafzüchtung mit besonderer Be⸗ rücksichtigung der deutschen Merinozucht von Dr. Heinrich Janke. Flur und Wald von K. Vocke. Das landwirthschaftliche Institut zu Wiesbaden von Dr. F. C. Medicus. Jahresbericht über die Untersuchungen und ““ auf dem Gesammtgebiete der Zucker⸗ 1 fabrication von Dr. H. Stammer. Dr. Konrad Michelsen's Buch führung. Des Landwirths Orakel von Petri. Vereins⸗Versamm⸗ lungen. Vom 13. bis inkl. 15. November. Notizen. Kongreß nord deutscher Landwirthe. Zur Spiritus⸗Steuerfrage. Wollberich von A. Parisius.

11 8 e ; Statistische Nachrichten.

dem Rechnungsabschluß der Commune Berlin haben im Jahre 1866 sich im Ganzen auf 4,700,106 Thlr

belaufen; 752,615 Thlr. mehr, als im Jahre 1865. Von den ein⸗ zelnen Verwaltungszweigen nahm das Schulwesen den größten Auf

wand in Anspruch, nämlich 1,078,822 Thlr. Die Armenverwaltung erforderte 805,921 Thlr., die Servis⸗ und Militair ⸗Verwaltung 250,920 Thlr., die Schuldenverzinsung 254,940 Thlr. Die Gesammt⸗ Einnahmen beliefen sich im vorigen Jahre auf 5,318,778 Thlr Darunter befanden sich aber etwa 1½¾ Millionen aus der im Jahre 1866 aufgenommenen Anleihe von 3 Millionen.

Hamburg, 2. November. Dem Entwurf des Staats⸗Bud⸗ gets für 1868 entnimmt die »Hamb. Börsen⸗Halle« folgende De⸗ kails: Unter den Einnahmen sind veranschlagt: der Ertrag des Postwesens zu 68,500 Mk. Crt., als halber Antheil des Ueberschusses, dem Bundesetat auf Hamburg entfällt (der Ertrag war nach dem Budget für 1867 auf 145,620 Mk. Crt. veranschlagt); der Ertrag der Lotterie auf 332,200 Mk. Crt., um 30,000 Mk. ist die Re⸗ cognition von den Pächtern der braunschweigischen Landeslotterie bei die Einnahme vom Sandthor⸗ quai nach Abzug der Gehalte auf 40,000 Mk.; Grundsteuer 2,601,900 Crt); Einkommensteuer 1,900,000 Mk. (1867 2,000,000 Mrk. Crt.); Stempel 1,200,000 Mk. Crt. (1867 1,300,000 Mk. Crt); Zoll 710,000 Mk. Crt. (1867 783,000 Mk. Crt.); Consumtions⸗Abgabe 1,100,000 Mrk. Crt. (1867 1,100,000 MBk. Crt.); Inseraten⸗Abgabe 75,000 Mk. Crt. (Einnahme im zweiten Halbjahr 1866 zu 1 ½ Sch.: 95,564 Mk. 13 ½ Sch. Crt., im ersten Halbjahr 1867 35,004 Mk. Sch. Crt.). Von den Ausgaben heben Militairwesen 129,300 Mk. Crt., nämlich 16,000 Mk. Crt. für die Ersaßbehörden und 113,300 Mk. Crt. für das Bürger⸗Militair, für Bundeszwecke 2,334,000 Mk. Crt., nämlich Aversum 710,160 Thlr. und Matrikularbeitrag 223,545 Thlr., diplomatische Kosten 84,500 Mk. Crt., namentlich für die Ge⸗

8— 28 vI1I1A“ Nach deren Ausgaben