1 “ *½ rung des Kunstwerks Rettung desselben aber dennoch bewirkt
So zahlreich die Portrait⸗Figuren
worden.
klange mit seiner Natur und Sinnesart, helms J. Bild uns entgegen. Aus dem sind zwei Standbilder vorhanden: 8 König Friedrich Wilhelm I. in Köslin. Eine bleierne, mit Gold überzogene Tafel am Fußgestell t in lateinischen Worten die Geschichte dieses Standbildes. arer Heimsuchung durch eine Feuersbrunst, im 1 „war die Stadt durch König Friedrich Wilhelms thätiges Eingreifen nicht nur wiederhergestellt, sondern auch durch die Gründung eines besonderen Hofgerichts für die Kreise des heutigen Kösliner Regierungsbezirks in Aufnahme gebracht worden. In Folge dessen veranlaßte der einem in Pommern alt begüterten Geschlechte angehörige Minister, später Feld⸗ marschall, von Grumbkow, der bekannte vertraute Rathgeber des Königs, die pommerschen Stände, den Dank der Provinz durch ein Monument zu verewigen. In der Mitte des ansehn⸗ lichen Marktplatzes ward auf etwa 11 Fuß hohem Postament des Königs Steinbild im Jahre 1724 errichtet, fast 8 Fuß groß, in römischem Imperatoren⸗Gewande „mit unbedecktem Haupte. Von den Basreliefs des Fußgestelles zeigt das eine den preußischen Adler mit dem Neec soli cedit; das andre giebt ein Bild der brennenden Stadt und der Hülfe flehenden Bürger; das dritte bezieht sich auf den siegreichen Feldzug des Jahres 1715, der die Erwerbung Vorpommerns berbeiführte: eine Victoria krönt den Monarchen und hält ihm eine Landkarte entgegen, mit der Unterschrift: Pommeraniam citeriorem usque ad Poene fluvium recuperavit. Das Ganze, von vier Trophäen, die durch ein eisernes Lanzengitter verbunden sind, umgeben, ist zwar kein Kunstwerk ersten Ranges, ist aber von so dauer⸗ haftem Sandstein hergestellt, daß die Spuren der Verwitterung heute noch fast unmerklich sind, ein selbstredendes Bekenntniß patriotischer Gesinnung und auf⸗ richtiger Dankbarkeit zu sein, für Jahrhunderte erreicht und gesichert erscheint. . König Friedrich Wilhelm IJ. in Königsberg. Wenige Jahre nach der Vollendung des Kösliner Stand⸗ bildes gelangte Als im Jahre 1730 auf dem altstädtischen Markte ein neues »Packhaus⸗« die Kriegs⸗ und Domainen⸗Kammer dem Magistrate den Vor⸗ schlag, durch einen Zuschuß zu den Baukosten die monumen⸗ tale Ausschmückung des Bauwerkes zu ermöglichen. Die städtische Verwaltung ging darauf ein, und man verstaͤndigte sich, »zur Gloire des Königs und zum Embellissement der Stadt,« die Statue des Monarchen in einer Nische des neuen Gebäudes, umgeben von Zierrathen, und vor derselben zwei Spring⸗ brunnen anzubringen. gung schritt man sofort zur Ausführung, Laufe der Zeiten das Packhaus zu einem geworden ist, so steht doch das Königsbild, impar hoc tanto Regi monumentum, wie die lateinische Inschrift besagt, heut noch 1 Flecke. Die beste Vorstellung von dem Ein⸗
und wenngleich im
auf seinem alten drucke, welchen das Ganze zu machen geeignet ist, gewährt der
vpoon den städtischen Behörden mit dem Danziger Bildhauer
ꝛJ. H. Meißner abgeschlossene Kontrakt. Derselbe beschreibt die
zu liefernde Arbeit als: eine Königliche Statue in Lebensgröße
von 72 Zoll hoch auf eine Weldtkugel, so 2 Fuß reinländisch im
Diameter, und rund umb mit Armaturen umbgeben, aus Gott—⸗
ländischen Sandstein in Curas und mit einem Mantau Royal
umbgeben; 2 Wasserspringende Frazzenköpfe; 2 sitzende Sclaven
oder Figuren an das fronte spis; das Wappen mit der Crohne und darumbliegenden Armaturen. Hierfür erhielt Meißner den verabredeten Preis von 292 Thalern und ein »Gratial« von 50 Thalern.
König Friedrich Wilhelm J. in Gumbinnen.
Von den Provinzen König Friedrich Wilhelms IJ. hat keine die Segnungen seines landesväterlichen Regimentes in höherem Maße erfahren als Ostpreußen, wo die Wunden, welche die Kriegsereignisse des 17. und die Pest des 18. Jahrhunderts ge⸗ schlagen hatten, bei seinem Regierungsantritse durchaus noch nicht geheilt waren. So verdankt auch die Stadt Gumbinnen ihr Dasein ihm, und als dieselbe im Jabre 1824 ihr erstes Säcularfest begangen hatte, verhieß König Friedrich Wilhelm III. auf Ansuchen des Magistrats, der Stadt das Erzbild ihres Gründers zum Geschenk zu machen. Im Jahre 1826 wurde Rauch mit der An⸗ fertigung beauftragt. Er gab der Gestalt des Monarchen eine Höhe von 7 Fuß und bekleidete sie mit dem Königsmantel so, daß auf der rechten Seite unter demselben die Kriegstracht des Zeitalters sichtbar wird; der Fürst hat das Haupt unbedeckt, die linte Hand auf das Degengefäß gestützt, den rechten Arm, gleichsam als ob er in lebhafter Weise Befehle ertheilte, hoch erhoben. Während man in Berlin an der Modellirung und
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Friedrichs I. geschaffen worden und uns erhalten sind, so sparsam tritt, ganz im Ein⸗ König Friedrich Wil⸗ vorigen Jahrhundert
der Zweck des Denkmals also,
auch die Stadt Königsberg zu einem solchen.
aus Staatsmitteln erbaut werden sollte, machte
Nach eingeholter Königlicher Genehmi⸗
Privatwohngebäude
„I129 E““ vom Könige befohlen, glücklicherweise die
am Gusse arbeitete, ward in Gumbinnen auf dem weiten Markz. platze und zwar vor dem Regierungsgebäude, so daß die Dar⸗ kehmer Straße die Avenue bildet, im Jahre 1827 der Grundstein gelegt und das über 10 Fuß hohe Postament von polirtem Granit aufgerichtet. Dasselbe trägt, ohne die Hinzufügun irgend dines Schmuckes, die Inschrift: 2 g
EEE11““ Littauens Wiederhersteller8
8 Gumbinnens Gründer 2
“ hundertjährigen Feier verheissen 1824 8
errichtet 1835 8 hdt 2„von Friedrich Wilhelm III. ““ Unter glänzenden Festlichkeiten erfolgte am 3. August 1835 die Enthüllung. Später hat man an den Ecken des umgeben⸗ den Eisengitters vier Eichen gepflanzt, die mit kräftigem Ge⸗ deihen den Gedanken des Monuments noch einmal andeuten. König Friedrich Wilhelm I. CCP1I1“ „ am Strande bei Stresow auf Rügen. Wie im Jahre 1678 der Große Kurfürst, so sah im Jahre 1715 König Friedrich Wilhelm l. sich genöthigt, um das schwe⸗ dische Stralsund zur Uebergabe zu zwingen, vorerst sich in den Besitz der Insel Rügen zu setzen. Am 10. November schiffte Fürst Leopold von Anhalt, der alte Dessauer, damals freilich erst 39 Jahre alt, doch schon seit drei Jahren Feldmarschall, sich mit 18,000 Preußen und Dänen auf 300 Fahrzeugen ein widrige Winde verzögerten die Landung bis zum 15.; da aber eschah sie mit solcher Geschwindigkeit, daß in zwei Stunden die Infanzelie auf dem Ufer und an demselben Tage noch die ganze Armee im verschanzten Lager stand. Hatten die Schweden es versäumt, die Ausschiffung wirksam zu verhindern, so erschienen sie nunmehr im Morgendunkel des nächsten Tages, geführt von ihrem König Karl Xil., um die Gelandeten ins Meer zurück⸗ zuwerfen. In einem scharfen Treffen schlug Fürst Leopold den wiederholten Angriff ab, und als Nachmittags König Fried⸗ rich Wilhelm selbst anlangte, war die Eroberung der Insel nur noch durch die Einnahme der Schanzen von Alten⸗ Fähre zu vervollständigen. Vor Weihnachten schon kapi⸗ tulirte auch Stralsund. Um der Aehnlichkeit des kriegeri⸗ schen Vorgangs willen befahl König Friedrich Wilhelm IV. im Jahre 1852 die Errichtung eines Erinnerungsmales auch für diese Landung, wie für die von 1678. Beim Dorfe Stre⸗ sow, eine halbe Stunde von Putbus, wurde, ganz wie bei Neuen⸗Camp, die Denksäule als Trägerin für die von Stür⸗ (mer gearbeitete Statue des Königs aufgestellt. Der Meister hat den jugendlichen Monarchen, — Friedrich Wilhelm I. zählte damals erst 27 Jahre, — nicht in der lebhaften Bewegung, wie den Großen Kurfürsten, dargestellt, da der König die Lan⸗ dung nicht persönlich kommandirte, sondern nur die Oberleitung sich vorbehalten hatte. Mit der Linken den Degenknopf um⸗ fassend, den Feldherrnstab in der energisch ausgestreckten Rech⸗ ten, steht er in eiserner Ruhe da, den Herrscherblick fest auf den Feind geheftet. Das Kostüm ist ganz das historische: Reiter⸗ stiefel, der Küraß auf der langen Weste, die Schärpe um den Leib geschlungen, der Uniformsrock offen über dem Küraß, der kleine dreieckige Hut auf den kurzen, kunstlos gehaltenen Locken. König Friedrich Wilhelm l. im Schlosse Monbijou zu Berlin. Das Schloß im Garten von Monbijou enthält eine reiche Gallerie von Erinnerungen an das preußische Königshaus und an hervorragende Männer des preußischen Vaterlandes. Theils in Modellen, theils in Abgüssen ist hier ein großer Theil der besten Büsten hohenzollernscher Fürsten und Fürstinnen ver⸗ sammelt. Hier befindet sich gegenwärtig auch die oben be⸗ schriebene sitzende Wachsfigur des Großen Kurfürsten, welche aus der Kunstkammer hierher versetzt worden ist, während dort die zweite der oben erwähnten, die stehende Statue dessel ben, den Platz zwischen Friedrich I. und Friedrich II. einnimmt.
Von König Friedrich Wilhelm J. steht hier das bronzirte, lebensgroße Gypsmodell einer Statue, gearbeitet von dem Ver⸗ liner Büdhauer Bettkober und mit der Jahreszahl 1797 be⸗ zeichnet. Die Königin⸗Wittwe Elisabeth Christine, Friedrichs des Großen Gemahlin, batte dieselbe bestellt. In Folge des Ablebens dieser Fürstin (Januar 1797) gelangte die Bildsäule zwar nicht zur Ausführung in Marmor und zur öffentlichen Aufstellung;, sie ist indessen bemerkenswerth als einer der frü— hesten Versuche, monumentale Figuren in moderner Kleidung darzustellen. Bei uns war Tassaert in dieser Weise mit den Standbildern der Generale Keith und Seydlitz vorangegangen, Schadow mit der Stettiner Bildsäule Friedrichs des Großen hatte sich seinem Lehrmeister angeschlossen; so hat auch hier Bettkober den König in der Militair⸗Umniform mit Schärpe und Ordensband wiedergegeben. Und wie die Tracht streng rcalistisch gewählt und ausgeführt ist, so auch die Haltung: Der König hat die linke Hand in die Weste gelegt, mit der Rechten stützt er sich fest auf den Krückstock; kein Attribut des Königthums bezeichnet den Monarchen als solchen.
Von den in demselben Saale aufgestellten Modellen muß
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igstens eins hier noch erwähnt werden; es ist das des wenigsnen Friedrich II., des Eisernen. König 55,x— Wilhelm IV. beabsichtigte, dem Gründer des Berliner Schlosses n diesem Gebäude ein Denkmal zu errichten, und der Bild⸗ 8 auer Stürmer bekam den Auftrag, die Statue zu modelliren. Sn entwarf die Gestalt in Eisenrüstung mit Helm und Schild, — die Zahl 1443 auf dem Schilde soll das Gründungs⸗ jahr bezeichnen, — und gab ihr nicht volle Lebensgröße, da wees sie auf die Granitsäule der Schloßrampe an die Stelle des Adlers zu setzen gedachte. Allein der Hochselige König ging auf diesen Vorschlag nicht ein; er mochte den goldnen Adler, ein fürstliches Geschenk, von seinem Horste auf der Saulenspitze nicht wieder entfernen, auch schien, ihm der Platz selbst nicht angemessen, da Friedrichs II. Schloß sich nicht bis an die jetzige Schloßfreiheit erstreckte, sondern unmittelbar am Wasser belegen war. Der König wollte daher, um zugleich die kahle Garten⸗ mauer am Schloßplatze zwischen Schloß und Spree zu beseiti⸗ en, an dieser Stelle einen Springbrunnen errichten und den⸗ felben mit der Kurfürsten⸗Statue schmücken. Indessen traten der Ausführung auch dieses Projektes Hindernisse in den Weg; die Bildsäule aber, in Zink gegossen und bronzirt, ward auf dem 8.8S8 zu Königsberg aufgestellt, wo sie beim Krö⸗ nungsfeste des Jahres 1861 das aͤlteste Kurfürstliche Hohen⸗ zollernthum neben dem jüngsten Königlichen repräsentirte.
Geschichte des Preußischen Staats. üg.
Es bas nc 8 Zeit die öffentliche Aufmerksamkeit in sehr erwünschter Weise den in den Archiven beruhenden urkundlichen Schätzen lebhafter als früher zugewendet. Demnach dürfte eine summarische Uebersicht dessen, was die Archive des Preußischen Staates während der letzten Jahrzehente zur Aufhellung und Feststellung der Landes⸗ geschichte geleistet haben, nicht ohne Interesse sein. 8
Das Königliche Geh. Staats⸗Archiv hat in seiner Eigen⸗ schaft als Provinzial⸗Archiv für die Kurmark in sehr umfänglicher Weise Riedel's cod. dipl. Brandenburg. gefördert. Diese um⸗ fassende Sammlung von Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellen⸗ schriften für die Geschichte der Mark Brandenburg undihrer Regenten, liegt nunmehr in 36,zwischen den Jahren 1838 — 1865 erschienenen Bänden in 40 abgeschlossen vor und erschoͤpft nahezu das betreffende urkundliche und handschriftliche Material bis ins XX I. Jahrhundert. Sie zerfällt in vier Haupttheile, deren Erster in 26 Bdn. die betreffenden Urkunden für mehr denn 170 Städte, Ortschaften, geistliche Stiftungen, Fami⸗ lien ꝛc. beibringt; der Zweite in 6 Bdn. die Urkunden ur Geschichte der auswärtigen Verhältnisse der Mark Brandenburg; er Dritte in 3 Bdn. die Urkunden für die allgemeinen Landes⸗ und Kurfürstlichen Haus⸗Angelegenheiten; der Vierte in Einem Bande die (Fragmente der) heimischen Chroniken. Ein Gesammtregister für alle Bände be⸗ schäftigt seit Jahren schon eine mit der speziellen Landesgeschichte der Kurmark vertraute Persönlichkeit. Für die neben Urkundenpublica⸗ tionen allezeit nicht nur wünschenswerthen, sondern geradezu noth⸗ wendigen Regesten zur älteren Landesgeschichte sind im Geh. Staats⸗ Archiv selbst die Arbeiten für die noch immer vielfach dunkle Periode der Markgrafen aus dem Hause Anhalt so weit vorgerückt, daß deren Erscheinen in nicht all zu weiter Ferne erwartet werden darf. 8
Aus seiner Stellung als Central⸗Archiv des Gesammitstgates för⸗ derte das Geheime Staats⸗Archiv neuerer Zeit die unter den Auspizien Sr. Königlichen Hoheit des Kronprinzen begonnene Publication der Materialien zur Geschichte des Kurfürsten Friedrich Wil⸗ helm, bis jetzt 4 Bde. in gr. 8, davon zwei freilich auswärtigen Archiven ihren Stoff verdanken. Die Fortsetzung dieser Sammlung, sowie ergänzende Publicationen dazu, aus dem Geh. Staats⸗Archive und denen der Provinzen stehen in nächster Aussicht. “
Das Kgl. Provinzial⸗Archiv zu Königsberg lieferte das Material zu Voigt’s cod. dipl. prussieus, d. h. zu einer Urkunden⸗ Sammlung zur älteren Geschichte Preußens (von 1217 — 1404), von Regesten begleitet, 6 Bde. in 4. 1836 —1861 umfassend. Für die Scriptt. rer. Prussicar., welche die Herren Hirsch, Töppen und Strehlke herausgegeben und von welchen bis jetzt 3 Bde. in gr. 8. ““ vorliegen, bot dasselbe Archiv zumal die Handschriften des Wigand v. Marburg, die litthauischen Wegeverzeichnisse, eine Auswahl von Urkunden und zur Erläuterung namentlich die Briefsammlungen der Hochmeister. Auch darf hier erwähnt werden, daß — unabhängig hiervon — die berühmte Handschrift des Geh. Staatsarchivs zur Ge⸗ schichte des deutschen 1ö116“ durch Hrn. Dr. Strehlke bearbeite Zeit im Drucke begriffen ist. 1
Z Stelle aus dem Königl. Provinzial⸗Archive zu Stettin (neben dem Geheimen Staats⸗Archiv, dem zu Köͤnigsberg, den Städte⸗Archiven der Provinz ꝛc.) ging hervor der Cod. 8 meraniae diplom., herausgegeb. v. Hasselbach, Kosegarten und v. Me⸗ dem, dessen erster, zwischen 1843 — 62 erschienener Band in Folio das ur. kundliche Material bis 1253 bietet. Diesem Codesv, welcher fortgesetzt
tur jüngster Zeit, wie von hieraus unterstützte
Städte u. der Einführung u. Verbreitung deutsch. Kolonisten u. Rechte in Schlesien u. der Oberlausit 1832. 4. Für Stenzels scriptt. rer. Silesiacar., 5 voll. 4. 1835 — 1851, bot das Breslauer Archiv geringere Beihülfe für den I., 2. u. 4. Bd. während der 5.: Actenstücke, Berichte u. a. Beiträge zur Geschichte Schlesiens seit dem J. 1740, größtentheils aus dem Prov.⸗Archive gehörenden Handschrif⸗ ten entnommen ist. Von den bis jetzt erschienenen V II. voll. des cod. dipl. Silesiae, Bresl. 1859 — 67, 4., fußen wesentlich auf Materialien des Bresl. Prov.⸗Archivs vol. I. u. I. (Urkunden zur Geschichte Oberschlestens herausg. v. W. Wattenbach) und vol IV. (Urkunden schles. Dörfer ꝛc, her. v. Dr. Meiten), während die voll. III, V., VI, VIII. (vol. VII. ist noch B nicht erschienen) zum Theil höchst werthvolle Publicationen, besonders aus dem Breslauer Stadt⸗Archiv und aus Handschriften der Königs-⸗ berger und Prager Universitäts⸗Bibliotheken enthalten, welche von dem rüheren und den derzeitigen Beamteten des Breslauer Archivs, Herren Prof. Wattenbach und Grünhagen und Dr. Korn bearbeitet worden sind. Aus dem Kgl. Prov.⸗Archiv für Westfalen zu Mün ster sind hervorgegangen: Erhardts Regesta hist. Westfaliae accedit cod. dipl. 2 voll. 4to. Münster 1847/51, Urkunden bis 1200; dazu Ein Heft Index, bearb. von dem jetzigen Vorstand des Archivs, Gech. R. Dr. Wilmans und Dr. Perger, sowie die Fortsetzung des auptwerks unter dem Titel: Westfälisches Urkundenbuch III. Bds. 1. Abth., 1859/61, Urkunden von 1201 — 1280, von denselben herausgegeben; von Dr. Wilmans allein, Münster 1867: Die Kaiser⸗ urkunden der Provinz Westfalen 777 — 1313, krit. topogr. hist.; bis jetzt I. Bd., die Urk. des karolin. Zeitalters 777 — 900.
Aus den beiden Provinzial⸗Archiven der Rheinprovinz zu Coblenz und Düsseldorf sind hervorgegangen:
Günther's Cod. dipl. Rheno-Mosellanus, Urkundensamml. zur Gesch. der Rhein⸗ u. Mosellande, der Nahe⸗ u. Ahrgegend und des Hundsrückens, des Mainfeldes u. der Eifel. 5 voll. Svo. (der 3te in 2 Abthl.) Coblenz 1822/26. Urkunden v. 768— 1786. 2
Urkundenbuch zur Gesch. der jetzt die preuss. Regie- rungsbezirke Coblenz u. Trier bildenden mittelrhein Territo- rien. Her. (von den früheren und den jetzigen Beamteten des Cobl. Archivs) Archiv-Räthen H. Beyer und Eltester und Ad. Görtz. Bis jetzt 2 Bde. gr. 8 , Coblenz 1860/65. Urkunden bis 1212. G
Gleichsam ergänzend hierzu: Ad. Görtz (jetziger 2ter Archivar), Regesten der Erzbisch. zu Trier von Hetti bis Joh. II. 813 — 1503. Trier 1861. ’ 1
Th. Jos. Lacomblet, Urkundenbuch für die Gesch. des Nieder⸗ rheins und des Erzstifts Cöln, der Fürstenth. Jülich und Berg, Gel⸗ dern, Meurs, Cleve und Mark und der Reichsstifter Elten, Essen und Werden. Düsseldorf 1840 — 1858. IV. voll. 4to. Urk. v. 779 — 1609.
Neben diesem letztern Urkundenbuch ward von dessen Herausgeber seit 1831, resp. 1854 das »Archip für Gesch des Niederrheins« (bis 1866 5 Bde.) edirt, welches den Inhalt seiner werthvollen Beiträge zur ꝛc. Landesgeschichte nahebei lediglich dem Düsseldorfer Archive entnahm.
In Vorbereitung begriffen sind endlich: Urkundenbuch und Re⸗ gesten für das Erzstift Magdeburg im Königl. Prov.⸗ Archiv für Sachsen zu Magdeburg. 1 1-ee. ““ hatten und haben alle diese Publica⸗ tionen sich auch der mehreren oder minderen materiellen Unterstützung des Staates zu erfreuen, daran nur in Rheinland und Pommern auch die Provinzialstände, sowie in der Prov. Brandenburg der Ver⸗ ein für Gesch. der M. Brandenburg zu Berlin und in Schlesien der dortige Verein für Deshche⸗ und Alterthümer in sehr anerkennens⸗
der Weise sich betheiligten. 1 1 Hg Aufzählung auf diejenigen Werke beschränkt, in denen Urkunden und Materialien der Archive in bedeutenden Massen veröffentlicht worden sind. Daß außerdem aber die große Liberalität, mit welcher die Archive Preußens in den letzten Jahren wissenschaft⸗ licher Benutzung zugänglich gemacht worden sind, noch archivalischen Stoff in mannigfacher Weise zur weiteren Kenntniß gebracht hat, be⸗ zeugen ebensowohl zahlreiche, darstellende Werke der bistorischen Litera⸗
Quellenpublicationen für die Geschichte benachbarter Staaten.
Die volkswirthschaftlichen Zustände des österreichischen Kaiserthums.
Zu dem im Jahre 1861 erschienenen Handbuch der Geographie und Statistik des Kaiserthums Oesterreich bat der Verfasser — der Professor der Statistik )r. H. F. Brachelli in Wien ge- kürzlich im Verlage der J. C. Hinrichs'schen Buchhandlung einen Nachtrag her. ausgegeben, welcher den Titel führt: »Statistische Skizze des Kaiserthums Oesterreich; abgeschlossen Ende September ö2 Dieselbe gründet sich unter Berücksichtigung der gegenwärtigen Be⸗ grenzung und Eintheilung der Monarchie, auf die Angaben und Be⸗ rechnungen, welche sich in zwei von der K. K. statistischen Central⸗ Kommission im Jahre 1867 herausgegebenen Schriften ncen Die letzteren sind: »Statistisches Jahrbuch der österreichischen Monarchie für das Jahr 1865 — herausgegeben von der K. K statistischen Centralkommission; Wien 1867, in Kommission bei Prandel u. Ewald⸗; und »Statistisches Handbüchlein des Kaiserthum's Oesterreich für das
wird, lau ie im Druck begriffenen Regesten zur pommer⸗ chen eschichte von dem jetzigen Provinzial . Archivar Hrn. Dr. Klempin parallel. Im Auftrage des Archiv⸗Direktorii bat Dr. Klempin 1859 »„Diplomatische Beiträge Zur Geschichte Pommerns aus der Zeit Bogislafs X.«, und 1863 (in Vereinigung mit dem seitdem verstorbenen Archivar Dr Kratz): »Die M “ und Verzeichnisse der pommerschen Ritterschaft vom XIV. bis in das XIX. Jahrbhundert« herausgegeben; 1865 Dr. Kratz allein sein Werk über »die Städte der Provinz Pommern⸗«. b . Sehr wesentlich aus den Materialien Fes Königl. Prov.⸗Ar⸗ chivs für Schlesien zu Breslau wurden gefördert: G. A. Tzschop pe und G. A. Stenzel Urkundensamml. zur Gesch. des Ursprungs der
Jahr 1855; herausgegeben von der K. K. statistischen Centralkom⸗ mission; Wien 1867, in Kommission bei Prandel u. Ewald.« Unter Benutzung dieser Schriften sind die nachfolgenden Art kel verfaßt, welche eine gedrängte Uebersicht über die landwirthschaftlichen, dustrillen und Verkehrs⸗Zustände Oesterreichs gewähren sollen. V I. Gebiets⸗Umfang. . 1 Der Gesammtflächeninhalt Oesterreichs beträgt 11,306 geogra⸗ phische Quadrat⸗Meilen, von welchen auf die im RNeichsrathe vertrete⸗ nen Länder 5452, auf die der ungarischen Krone 5853 fallen. Die im Reichsrathe vertretenen Länder, die sog. cisleithanischen Länder sind: Erzherzogthum Desterreich unter der Ens mit 8 Err herzogthum Oesterreich ob der Ens mit 217; Herzogthum Salzburg