11“
“ Besondere Beilage
Königlich Preußischen Staats⸗Anzeigers.
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc. Brande des Pfarrhauses daselbst am 15. Januar d. J. der der Kirchen. 56 fe, 98 vaten kasse gehörige preußische Rentenbrief Littr. C. Nr. 2574 über 100 hn
14331] Lieferung von Verpflegungs⸗Gegenständen. nebst Coupons verbrannt sein soll. Wir fordern denteni . 111“ — 9 verbrannt 8 n denjenigen, welch Die Lieferung des Bedarfs rechtmäßiger Besitzer dieses Rentenbriefes zu sein behauptet, hiermit
als: 8 Reoggenbrot, Semmel und Zwieback, trockene und grüne Gemüse, u““ Kolonial⸗Waaren, “ Bier, Wein, Weinessig, Spiritus, Butter, 1.“ 8 Eier und Milch, 1 ““ ist für das Jahr 1868 für die sämmtlichen hiesigen Militair⸗Lazarethe im Wege ergeben. Auch soll das alte Lagerstroh, der Latrinenkoth, Asche, Knochen und Küchenabfälle, so wie die Grasnutzung in den Gärten des Garnison⸗Lazareths, Scharnhorststraße Nr. 11, an den Meistbietenden öffentlich verkauft werden. Die desfallsigen Forderungen und Gebote sind bis zum 30. No⸗ vember c., Vormittags 10 Uhr, auf unserm Bureau, Scharn⸗
horststraße Nr. 11, Stube 68, versiegelt abzugeben, woselbst um diese
Stunde der Termin abgehalten wird.
Die Lieferungs⸗ und Verkaufs⸗Bedingungen können täglich auf
unserem Bureau eingesehen werden.
Berrlin, den 22. November 1867. 8
“ Königliche Garnison⸗Lazareth⸗Kommission. 11“ “ 1 5
Lieferung von Sprengpulver.
Für das Erfurter Königliche Steinsalzbergwerk soll der Bedarf an Sprengpulver für das Jahr 1868 im Weße der Submission be⸗ schafft werden. Dieser Bedarf besteht in ohngefähr: 8
200 Zoll⸗Centnern. u“
Hierzu steht Termin auf den 8 27. November c., Vormittags 11 Uhr, im Büreau der Unterzeichneten an.
Die Offerten sind schriftlich und portofrei
einzureichen, auch liegen von heute ab die Lieferungs⸗Bedingungen im
hiesigen Amtslokale aus. Offerten, welche den Lieferungs⸗Bedingungen
nicht entsprechen, bleiben unberücksichtigt. Gegen Erstattung der Ko⸗
pialien werden Abschriften der Bedingungen abgegeben.
. Die Zuschlagsertheilung an den geeignetst erscheinenden Lieferan⸗
ten behält sich die Unterzeichnete ausdrücklich vor.
Erfurt, den 15. November 1867. 1 Königliche Berg⸗Inspection. ““
1
Verloosung, Amortisatton,
von öffentlichen .
Papieren.
Bekanntmachung. In der nach den Bestimmungen der §§. 39, 41 und 47 des Ge⸗
setzes vom 2. März 1850 und nach unserer Bekanntmachung vom
16. v. M. heute stattgefundenen öffentlichen Verloosung von Renten⸗
briefen sind nachfolgende Nummern gezogen worden: Litr. A. à 1000 Thlr. 18 Stück, Nr. 24. 449. 487. 1005. 1466. 1470. 1515. 1549. 1752. 2512. 3171. 3491. 3620. 3622. 3643. 3837. 3988. 4402. Litr. B. à 500 Thlr. 8 Stück, Nr. 52. 313. 731. 775. 1005. 1089. 56 Stück, Nr. 193. 218. 311. 320. 540. 753.
1149. 1186. * C. à 100 Thlr. 766. 822. 847. 1060. 1172. 1272. 1489 1499. 1549. 1632. 1784. 1795. 1814. 2081. 2135. 2264. 2304. 2499. 2509. 2530. 2615. 2623. 2696. 2775. 3069. 3364. 3516. 3963. 4019. 4188. 4198. 4199. 4248. 4309. 4386. 4412. 4565. 4584. 4667. 4700. 4706. „. 4750. 4754. 4894. 5204. 5324. 5384. 5628. 5744. 5748. Litr. D. à 25 Thlr. 44 Stück, Nr. 96. 160. 189. 240. 406. 427. 470. 567. 592. 666. 671. 750. 828. 860. 916. 1205. 1324. 1379. 1730. 1843. 1873. 1889. 2095. 2139. 2237. 2250. 2306. 2506. 2600. 2756. 2848. 3104. 3198. 3302. 3515. 3601. 3722. 3749. 3866. Litr. E. à 10 Thlr. 2 Stück, Nr. 4417 und 4418. ö Hierbei wird bemerkt, daß sämmtliche Rentenbriefe Litr. E. Nr. 1 bis inkl. 4416 bereits früher ausgelost resp. gekündigt sind. „Die Inhaber werden aufgefordert, gegen Quittung und Ein⸗ lieferung der Rentenbriefe in coursfähigem Zustande nebst den dazu gehörigen Coupons Serie III. 4— 16 und Talons, den Nennwerth von unserer Kasse hierselbst, Poststraße Nr. 15, vom 1. April künftigen Jahres ab, in den Wochen⸗ tagen von 9 bis 12 Uhr Vormittags,
in Empfang zu nehmen. ist gleichfalls direkt an unsere
Die Einlieferung mit der Post Kasse zu bewirken, und falls die Uebersendung der Valuta auf glei⸗ auf Gefahr und Kosten
chem Wege beantragt wird, kann dies nur des Empfängers geschehen. Formulare zu den Quittungen werden von ratis verabreicht.
unserer Kasse 1 pril k. J. ab hört die Verzinsung der ausgeloosten
Vom 1. Rentenbriefe auf und es wird der Werth der etwa nicht mit eingelie⸗ ferten Coupons bei der Auszahlung vom Kapital in Abzug gebracht. Die Verjährung der ausgeloosten Rentenbriefe tritt nach den Be⸗ stimmungen des §. 44 1. c. binnen 10 Jahren ein. 5 Zugleich wird hierdurch bekannt gemacht, daß nach der An eige e
Gemeindekirchenraths in Borchersdorf Kreises Königsberg, bei dem
nachbenannter Verpflegungs⸗Gegen⸗
der Submission öffentlich an den Mindestfordernden zu
mit der Aufschrift »Pulverlieferung« versehen, bis spätestens zum bezeichneten Termine
auf, sich ohne Verzug bei der unterzeichneten Direction zu melde Königsberg, den 19. November 1867. “
Königliche Direction e. der Rentenbank für die Provinz Preußen.
[4329) Aufkündigung von 4 ½ proz. Pfandbriefen der Ostpreuß. Landschaft. Bei der heute in versammeltem General⸗Landschafts⸗Collegio be⸗ wirkten Ausloosung der nach §. 22 ff. des Regulativs vom 23. Juni 1866 (Ges. Samml. pro 1866 Seite 343) zum 1. Juli 1868 zu til⸗ genden 4 ½ proz. Pfandbriefe der Ostpreuß. Landschaft sind folgende ge⸗ zogen worden: Littr. A. Nr. 878. 2804. 3241. 1. v D. „
E. „
“A“ 347. 389. 446. 599. 1540. 1541.
292. 2hI. 890. 425 98., 101. 139. 221. 295. 365. 388. 649. 666. 672 696 847. 958. 1092 1372. 1396. 1494. 1498 1699. 1868. 1950. 1951. l ööö 58, 81. 132. 183. 190. 218. 278. 304. 450. 454. 461.
754. 805. 811. 819. 864. 921. 995. 1003
3 565. 572 589. 627. 692. 704. 736. 749
789. 813. 851. 862, 901. 924. 926. 928. 939. 925 82
jese sämm 048. 1076. 1086. 1095. 1145. 1163. 1175. 1323 9.
Diese sämmtlichen Pfandbriefe werden hierdurch den Besitzern zum 1. Juli 1868 mit der Aufforderung gekündigt, den vollen Kapi⸗ talsbetrag derselben gegen Rückgabe der Pfandbriefe in coursfähigem Zustande, sowie der dazu gehörigen, erst nach dem 1. Juli 1868 fälli⸗ gen Coupons und des Talons, zu der gedachten Verfallzeit in unserer Kasse hierselbst oder bei unserem General⸗Agenten, Herrn Geheimen
Commerzien⸗Rath R. Warschauer in Berlin, baar in Empfang zu nehmen. 1
Zur Bequemlichkeit des Publikums wird nachge eben, daß di gekündigten Pfandbriefe nebst Coupons und unserer Kedhe auch mit der Post, aber frankirt, eingesandt werden können, in welchem He 29 LE der 1 möglich mit umgehender Post, aber unter Declaration des vollen Werthes ohne Anschrei ünfran soll. “
Die Verzinsung der gekündigten Pfandbriefe hört mit dem 30sten Juni 1868 auf und „der Geldbetrag etwa fehlender Coupons P deshalb von der Einlösungs⸗Valuta iu Abzug gebracht.
Die Inhaber der
Ohne Talon kann die Einlösung eines Pfandbriefs überhaupt
nicht stattfinden.
t zur Verfallzeit nicht eingelieferten dbri werden hinsichtlich des Pfandbriefsrechts präcladeef und “ Ansprüchen lediglich auf die bis nach Ablauf der Coupons⸗Serie bei der Landschaft zu deponirende Einlösungs⸗Valuta verwiesen.
Nach Ablauf der ausgegebenen Coupons⸗Serie, d. h. nach dem
1. Juli 1871, wird die Valuta der auch dann noch nicht eingegangenen gekündigten Pfandbriefe nach Abzug des Betrages der nicht beigebrach⸗ ten Coupons an das Königl. Stadtgericht hierselbst abgeführt werden, welches die Amortisation solcher Pfandbriefe auf Kosten des Inhabers unter Entnahme derselben aus der deponirten Masse zu veranlassen hat. Königsberg, den 14. November 1867. 8 8 Ostpreußische General⸗Landschafts⸗Direction
Verschiedene Bekanntmachungen
In unserem Verlage ist so eben erschienen: Zur Kunde der volkswirthschaftlichen
ddes preußischen Staats.
Separat⸗Abdruck aus dem Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger. 88 ig 18 1
„Die Ausstellung in Paris, auf welcher die preußische Industrie eine so bedeutende Stelle einnimmt, hat die Veranlassung gegeben, die landwirthschaftlichen, industriellen und Verkehrszustände Preußens in einem statistischen Gesammtbilde darzustellen. Der Zweck dieser Artikel geht demgemäß dahin, eine auf den neuesten Angaben und Erhebungen 1“ über die volkswirthschaftlichen Zustände Preußens
Dieselben behandeln in 7 Abschnitten 1) den Gebiets⸗Umfang, 9 die Bevoͤlkerung, 3) die Landwirthschaft, 4 die Forstwirthschaßt
Zustaͤnde
5) den Bergbau und Salinenbetrieb, 6) die ndustrie und 7) den
andel und Verkehr des preußischen Snan 8 Dieser Separat⸗Abdruck ist zugleich ins Französische übersetzt und in unserem Verlage erschienen unter dem Titel:
STAI 1STIo AGRICOLE, INDUSTRIELLEET COMMERCIALE de la PRUSSE. Superficie, population, agriculture, sylvieulture, mines et salines, industrie, commerce et circulation publique. Extrait du Moniteur prussien. Aoùt 1867. Prix 5 Sgr.
Köͤnigl. Geheime Obe Hof⸗Buchdruckerei (R. v. Decker) in Berlin. Hier folgt die besondere Beilage
800. 853. 1280. 1510. 169929.
Zu
No 278 vom 23. November 11“
(S. Nr. 272 d. Bl.) gen
e
Sccon bei Lebzeiten Friedrichs des Groß der Fchante, dem Könige ein Monument zu errichten. Er ge⸗ wann zum ersten Male Gestalt, als im Jahre 1779 General von Möllendorff, damals Gouverneur von Berlin, der Armee veh freudig erfaßten Vorschlag machte, durch Beiträge sämmt⸗ licher Offiziere die auf etwa 200,000 Thaler angenommenen Kosten für ein Denkmal zu beschaffen, dessen Ausführung der erste Hofbildhauer, Tassaͤert, übernehmen sollte. Dieser ver⸗ fertigte sofort das heut noch vorhandene Modell einer Reiter⸗ statue mit den⸗ Figuren des Mars, der Minerva, des Herkules und der Themis an den Ecken des Piedestals und der Inschrift Marti et Musis dilectus. Allein, da Möllendorff die Königliche Genehmigung erbat, versagte sie Friedrich mit dem Bemerken, daß er es nicht schicklich finde, dem Feldherrn vor dem Tode ein Denkmal zu weihen. So gewann denn ein Ausländer, der mit der besonderen Gunst des Königs beehrte Graf Hoditz, den Vorzug, das erste Friedrichs⸗-Monument errichtet zu haben, in⸗ dem er auf seinem mährischen Gute Roßwalde die Büste seines
hohen Gönners, noch während dieser am Leben war, auf⸗
stellen ließ.
Kaum aber hatte der König die Augen geschlossen, als auch dasall⸗
ine Verlangen der Nation nach einer würdigen Verherrlichung dec enaeae die ganze vaterländische Künstlerwelt in Bewe⸗ gung setzte. Zunächst lief die Wissenschaft der Kunst den Rang ab; denn schon am ersten Geburtstage des Dahingeschiedenen
verkündigte der Astronom Bode in feierlicher Sitzung der Aka⸗
ie, daß er aus 76, zum Theil erst kürzlich von ihm beob⸗ vegaheh 8 ein 8n4e Sternbild formirt und mit dem Namen Friedrich'’'s Ehre der Himmelskarte eingefügt habe. An demselben Tage und an demselben Orte schlug Formey vor, da die Kunst und das Wort die Größe des Mannes nicht er⸗ reichen werde, eine schmucklose Pyramide aufzuthürmen und nur das eine Wort Friderico einzugraben. Der Wunsch des Volkes aber war auf eine Statue gerichtet, und in diesem Sinne gingen die Künstler an die Arbeit. Schon 1787 trafen aus Rom von Trippel und von Schadow zwei Wachsmodelle und eine Skizze ein. König Friedrich Wilhelm II. aber erklärte, daß er das Denkmal seines großen Vorgängers auf seine Kosten werde errichten lassen, und zwar solle es als ein ehernes Reiterbild in römischem Kostüm den Platz am Opernhause schmücken. Ein Comité zur Vorbereitung der Sache wurde unter dem Vorsitz des Generals von Tempelhoff gebildet und alle vaterländischen Künstler zur Einsendung von Konkur⸗ renz⸗Entwürfen aufgefordert. Diese liefen denn auch so zahl⸗ reich ein, daß deren im Jahre 1791 nicht weniger als 19 auf der Kunstausstellung im Akademie⸗Gebäude beisammen waren; Rode, Chodowiecky, die beiden Meil, Puhlmann, Schadow, Carstens, Bettkober, Hillmer, Cunningham, Melzer, Wohler, Eckstein, Renz, Matthies hatten Modelle nach dem Königlichen Programm eingeschickt; Frisch wollte den König in römisch germanischer Tracht aus der Zeit Hermanns, ein Ungenannter ihn als Juppiter auf dem Throne darstellen z, der Architekt Gentz hatte dem Reiterbilde zwei Säulen hinzugefügt, die in Reliefs die Thaten des Königs vorführen sollten. Außerdem fehlte es nicht an Modellen von Obelisken, Pyramiden, Tempeln u. s. w., so daß ein ganzer Saal mit Friedrichs⸗Denkmälern erfüllt war. Friedrich Wilhelm II. traf unter so reicher Auswahl seine Ent⸗ scheidung nicht sofort; vorläufig erhielt Schadow, der so eben für die Dorotheenstädtische Kirche in Berlin das Grabmonu⸗ ment des jungen Grafen von der Mark vollendet hatte, den Auftrag, nach Kopenhagen, Stockholm und Paris zu reisen, um sich über das technische Verfahren bei großartigen Bronze⸗ güssen zu unterrichten ;noch aber war diese Reise nicht beendigt, als die Kriegesstürme der Jahre 1792 — 1795 das ganze Unter⸗ nehmen zu vorläufigem Stüllstande brachten. 8 So kam es, daß dem Könige das erste Denkmal auf preußi⸗ schem Boden von einem ZE gewidmet ward. Der aus der Kunersdorfer Schlacht bekannte General von Prittwitz ließ eine Meilsche Zeichnung in Italien aus karrarischem Mar⸗ mor ausführen und 1792 auf seinem Dotationsgute Quili gett Neu⸗Hardenberg) aufstellen: Ein Säulenstumpf trägt da eliefbild Friedrichs, von der einen Seite her umklammert ein knieender Mars die Säule, auf der anderen lehnt eine aufrecht stehende Minerva an dieselbe. 88 — Inzwischen hatte 1791 der Minister Graf Herzberg im Namen der pommerschen Stände, denen er selbst mit seinen alten Familienguͤtern Herzberg, Lottin u. s. w. bei Neu⸗St t⸗
ßen regte sich
tin angehörte, die Königliche Erlaubniß zur Er Standbildes für glic g I Köönig Friedrich II. eingeholt. Die Kosten, 6000 Thaler, waren in Folge eines von Herzberg an „das Publikum des Herzogthums Pommern« ge-⸗ richteten Aufrufs rasch gesammelt, und Schadow meißelte nun in karrarischem Marmor die erste kolossale Statue des Königs. Er wagte es, ihn ganz nach dem Leben gekleidet, mit dem Hute bedeckt, darzustellen; auch den Königsmantel fortzulassen, wie Herzberg wünschte, verweigerte er jedoch aus künstlerischen Grün⸗ den. Der Feldherrnstab, so wie die Gesetzbücher, auf welche die Figur denselben stützt, sollten des Königs Verdienste in Krieg und Frieden andeuten. Den einfachen Verzierungen am Piedestal entspricht die lapidare “*“ Friderico II. “ Pomerania. “ Schon am 10. Oktober 1793 ward das Denkmal unter drei Tage lang andauernden Festlichkeiten eingeweiht. G Kaum war der Friede hergestellt, als auch der Wunsch des Königs, die Theilnahme des Volkes und die Thätigkeit der Künstler sich dem für 8 zu errichtenden National⸗Denkmale wieder zuwandten. . Jahre 1796 trug Jemand in der damals einflußreichen Berlini⸗ schen Monatsschrift das großartige Projekt vor, vom Großen Kurfürsten auf der Langen Brücke bis zum Großen Könige eine preußische »Wallfahrtsstraße« zu schaffen, die ihres Gleichen nicht hätte. Im Lustgarten sollte Friedrich I., im Rondel am Halleschen Thore (heut Belle⸗Alliance⸗Platz) Friedrich Wilhelm I. sein Denkmal erhalten; das Monument für Friedrich den Großen aber sollte auf dem Tempelhofer Berge aufgerichtet und unter demselben in den Berg hinein ein Marmortempel gebaut werden, der als Fürstengruft dienen könnte; der ganze Raum zwischen dem Höhenzuge und der Stadt sei in einen Park zu verwandeln und in diesem kleinere Monumente fü verdienstvolle Unterthanen zu vertheilen. Minder gewaltig, aber reich und mannigfaltig genug waren die neuen Skizzen, welche in Folge eines wiederholten Konkurrenz⸗Ausschreibens dem Publikum in der Kunst⸗Aus ellung des Jahres 1797, wenige Monate vor dem Tode des 8 königs, vorgelegt wurden Schadow allein hatte sieben Entwürfe geliefert. Daß ihm der Vorzug, das Denkmal auszuführen, zufallen werde, vermuthete und hoffte man so allgemein, daß außer ihm nur Architekten mit bedeutenden neuen Erfindungen hervortraten. Hirt wollte auf der Stelle, wo heut das alte Museum steht, einen länglichen griechischen Tempel aus schlesischem Marmor mit reichem Schmuck an Säulen und plastischen Kunstwerken aufführen und in der Mitte den König als Heros, ohne alle Gewandung, die Stelle der antiken Gottheit einnehmen lassen. Gentz gedachte, den damals noch offenen, jetzt überwölbten Graben zwischen dem Opern- hause und der Wache so zu überbauen, daß in der Mitte ein runder, offener Tempel des Königs Bild aufnähme; Colonna⸗ den und angemessene Baulichkeiten vom Opernhause bis zum Kronprinzlichen Palais und von der Universität (Palais des Prinzen Heinrich) bis en Zeughause würden die Fahrstraße zu beiden Seiten des Monuments eingeschlossen haben. Einen ähnlichen Tempel, 50 Fuß hoch, dem Platze am Opernhause zu erbauen, sch 1 8 vor, der Architekt des Brandenburger Thores. Höchst eigenthümlich war Gilly's Project. Er wollte, und zwar auf dem Platze . am Potsdamer Thore, gleichfalls einen griechischen Tempel und in demselben die eherne Statue Friedrichs errichten; aber ein kolossaler Unterbau sollte des Königs Asche, seine Reliquien und eine Friedrichs⸗Bibliothek aufnehmen, und mit den phantasie⸗ reichen Formen dieses Monuments beabsichtigte er das Thor und die Straße durch Prachtbauten in Uebereinstimmung zu setzen. Unter den Laien sprach sich vielfach der Wunsch aus, man möchte den Großen König dem Großen Kurfürsten gegen⸗ über auf einen neuen Ausbau der Langen Brücke setzen. Kö ⸗· nig Friedrich Wilhelm II. entschied sich für den von anghans entworfenen Plan; allein unmittelbar darauf brachte sein Ableben das ganze Unternehmen ins Stocken. Wohl tauchte auch in den nächsten Jahren noch mancher Entwurf auf z. B. von dem dänischen Hauptmann Rustadt, von den Bau-⸗ meistern Len und Catel; im Jahre 1800 aber stellte eine Ka⸗ binets⸗Ordre Friedrich Wilhelms III. die Hauptsachen fest. Er
am der Linden auf chlug Langhans vor,
ziehe, schrieb der König, »eine Statue équestre im eigentlichen