1868 / 39 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

In Betreff der Kosten für die Bezirks⸗Hauptkassen in der befürwortete der RegierungsKommissar Rath Moelle statt des Pauschquantums im

Betrage von 30,750 Thlr. die definitive Bewilligung der von Liebstadt, Kreises Mohrungen, in den Städten Zinten und Heiligen⸗

Provinz Hannover Geh. Ober⸗Finan

der Regierung beantragten Ausgaben. Nach einer Diskussion, an welcher die Abgeordneten Grumbrecht, von Beesten und Twesten theilnahmen, wurde der Antrag der Staatsregierung

angenommen. g Der Antrag des Abg. Dr. Kosch, das Haupt⸗Extraordinarium

von 400,000 Thalern nicht zu bewilligen, wurde mit großer Majorität abgelehnt.

Der Etat für das Ministerium für Handel, Gewerbe und

öffentliche Arbeiten, sowie der Etat für das Justiz⸗Ministerium wurden ganz wie in der Vorberathung genehmigt. 8 Beim Schlusse unseres Blattes hatte das Haus die Be⸗ rathung der zum Etat des Ministeriums des Innern gefaßten Beschlüsse und Resolutionen begonnen.

Ueber die Zustände im Regierungsbezirk Königsberg

liegen folgende weitere Mittheilungen vor:

Ein wirklicher Mangel an Lebensmittelnist noch in keinem Theile

ten, da die Nähe der größeren Handelsplätze Danzig, Elbing, Königsberg

und Memel, woselbst überall noch erhebliche Quantitäten Getreide auf

den Speichern lagern (in Memel augenblicklich ca. 35,000 Scheffel

Roggen, ebenso nicht unbeträchtliche Quantitäten Gerste und Erbsen).

Die leichte Verladung zur See, namentlich der Verkehr mit Stettin,

woher größere Quantitaäͤten sich event. würden beschaffen lassen, der

schnelle und bequeme Transport auf der von Koömgsbeg aus schon

nach vier Seiten hin die Provinz durchschneidenden Eisenbahn und

die sich in allen Hauptrichtungen an diese anschließenden Chausseen dürften die rechtzeitige Zufuhr wohl überall hinlänglich sicherstellen, insofern nur

Labiau, wo das Bedürfniß wohl am größten ist, sind, nachdem

die Mittel zum Ankauf des Bedarfs vorhanden sind. Seitens des Kreises

bereits früher Naturalien durch den Kreis angekauft, und Depots so⸗ wohl zum Wiederverkauf als zur unentgeldlichen Vertheilung an Be⸗

dürftige unter Leitung von Kreis⸗Kommissarien angelegt sind, neuer⸗ lichst dem Militair⸗Magazin zu Tapiau 2500 Ctr Roggen entnommen, und jetzt wieder 4000 Thaler zum Ankauf von Naturalien bereit ge⸗ stellt. Das Ausgehen der vorhandenen Vorräthe nach einigen Monaten wird nur in den Kreisen Friedland, Rastenburg, dem nördlichen Theile des Kreises Roessel befürchtet, und wird dann auch wohl noch in einzelnen andern Kreisen over doch mindestens in einzelnen Theilen derselben eintreten. Es wird dann die eafen von auswärts, namentlich zur

Saat erfolgen müssen, indeß wird an der Möglichkeit der rechtzeitigen Herbei⸗

schaffung nirgend gezweifelt. In einigen Kreisen, namentlich Fried⸗

land und Heilsberg, wird beabsichtigt, Namens der Kreise als⸗

bald größere Getreide⸗Ankäufe zu machen, um mindestens den Be⸗

darf an Brodgetreide schon jetzt sicher zu stellen und zu verhindern,

daß die noch im Kreise vorhandenen Vorräthe inzwischen demselben entzogen werden. Nur in Anschung der Kartoffeln, namentlich der Sicherstellung des Bedarfs zur Saat, dürften möglicher Weise beson⸗

dere vorsorgliche Maßnahmen zu treffen sein.

Der Preis des Roggens steht noch in den nördlichen Kreisen

. Memel, Fischhausen, Königsberg, Labiau, Wehlau, Gerdauen, Heili⸗

genbeil auf 3 Thlr. bis 3 Thlr. 10 Sgr. pro Scheffel, in den mittle⸗

ren Kreisen Friedland und Rastenburg auf 3 Thlr., Heilsberg, Pr.

Holland, Braunsberg, Mohrungen, Allenstein und Osterode 2 Thlr.

20 Sgr. bis 3 Thlr., in den Kreisen Ortelsburg und Neidenburg

2 Thlr. 15 Sgr. bis 2 Thlr. 20 Sgr.

und fehlt es in diesem Kreise nach der Anzeige des Landraths⸗Amtes svretender Militair⸗Ersatz⸗Instruction ist von Gr. Ministerium

des Innern verfügt worden, daß die Gr. Kreisräthe als Civil⸗

Der Preis der Kartoffeln ist im Kreise Memel 1 Thlr. 25 Sgr.

an käuflichen Kartoffel⸗Vorräthen sowohl in der Stadt als auf dem

Lande, in den übrigen nördlichen Kreisen des Departements 1 Thlr.

5 Sgr., in dem Kreise Osterode 28 Sgr., in den Kreisen Ortelsburg

5 Sgr. bis 1 Thlr. 10 Sgr., in den mittleren 1 Thlr. bis 1 Thlr.

und Neidenburg 15 bis 25 Sgr. pro Scheffel.

größten in

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Was die Lage der ärmeren Bevölkerung betrifft, so ist

nach allen vorliegenden Berichten die Noth verhältnißmäßig am - dem kleinen Handwerkerstande des platten Landes, namentlich aber der kleineren Landstädte. Zur Abhülfe dieses an⸗ wachsenden Uebelstandes sind bereits weit umfassendere Maßnahmen n der Einleitung begriffen.

Die Lage des Tagelöhner⸗und Handarbeiterstandes ist bei der sich mehrenden Gelegenheit zur Beschäftigung zwar als eine gedrückte, aber

doch immerhin als im Ganzen noch erträgliche zu bezeichnen. In

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einigen Theilen des Bezirks fehlt es jedoch an genügender Arbeits⸗

gelegenheit. Die eröffneten Arbeitsstellen können wegen der Witte⸗ rungs⸗Hindernisse leider nicht den wünschenswerthen Umfang erhalten,

namentlich werden Erdarbeiten an den Chausseen nur an wenigen

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und Chaussee⸗Arbeiten auf 8 bis 12. Sgr., in den

Stellen, besonders im Kreise Mohrungen bei den Kreis⸗Chaussee⸗ Bauten, jedoch unter einer Vertheuerung der Arbeiten um 30 bis 40 Prozent, ausgeführt.

Der Verdienst des Arbeiters pro Tag stellt sich bei den Eisenbahn⸗ 1 Forsten auf 6 bis 10 Sgr. durchschnittlich. Chaussee⸗Neubauten sind im Gange in den treisen Friedland, Gerdauen, Königsberg, Mohrungen, Pr. Holland,

Rastenburg, Labigu, Wehlau, Neidenburg, Ortelsburg, und sollen in Kurzem in Angriff genommen werden in den Kreisen Braunsberg und Heilsberg.

andere

1 gesorgt.

namentlich die Frar

Für die Beschäftigung der Frauen durch Spinnen und einige Handarbeiten wird durch die verschiedenen Wohlthätigkeits⸗, ien⸗Vereine, mit Eifer in großer Aus

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Der Gesundheitszustand ist im Ganzen noch befriedigend Der Typhus ist in vielen Ortschaften der Kreise Rastenburg und Friedland, in mehreren des Kreises Rössel, in einigen des Kreisecz Allenstein, in der Stadt Passenheim, Kreises Ortelsburg, in der Stadt

beil, Kreises Heiligenbeil, und in einem einzelnen Etaäblissement des Kreistz Fischhausen verbreitet. Die vorgekommenen Sterbefälle sind jedoch verhältnißmäßig nicht zahlreich, und in keinem Kreise hat er bis⸗

her einen eigentlich epidemischen Charakter gewonnen.

Was die zur Abhülfe der Noth getroffenen Veranstaltungen betrifft, so gewinnt das Wohlthätigkeits⸗Vereinswesen nach allen Seiten hin in erfreulicher Weise weitere Ausdehnung. Nach dem Vorbilde und im Anschlusse an den Central⸗Hülfsverein für Ostpreußen und den Central⸗Frauen⸗Verein zu Berlin bilden sich noch fortdauernd neue

V Sg ine und erstreben die bereits vorhandenen weitere Ausbrei⸗ tung.

tung. Die in diesen Vereinen thätige Privat⸗Wohlthätigkeit, welche in die individuellen Verhältnisse leichter eindringt und schnellere Ab⸗ hülfe gewährt, hat außerordentlich viel dazu beigetragen und trägt

fortdauernd noch dazu bei, die Gefahr einer schlimmeren Gestaltung

der Sachlage fern zu halten, und ist es nur zu wünschen, daß diest erfreuliche und dankenswerthe Thätigkeit nicht ermüden möchte.

Namentlich hat neben der Gewährung von Arbeitsverdienst und sonstige direkte Unterstützungen die Errichtung von Suppen⸗Anstalten

des Departements vorhanden, steht auch wohl überhaupt nicht zu befürch⸗ zur Gewährung warmer Speisen an Nothleidende durch Vereine,

unter Gewährung von Zuschüssen seitens der Kreise und Gemeinden, eine sehr ausgedehnte Verbreitung gewonnen.

„Findet eine umfassende Hülfe durch Gewährung von Saat⸗Vor⸗ schüssen und Unterstützung der nothleidenden Gewerbetreibenden statt, so ist unter Mitwirkung der zu verhoffenden fortdauernden Privatwohlthä⸗ tigkeit wohl zu erwarten, daß man über die Kalamität hinwegkommen wird, ohne daß dieselbe eine unheilvollere Gestalt gewinnt, zumal die zahlreichen Arbeitsstellen für das Frühjahr wohl eine mehr als hin⸗ längliche Beschäftigung der Arbeiter in sichere Aussicht stellen.

Sachsen. Dresden, 13. Februar. Die Zweite Kam⸗ mer hat heute die Budgetabtheilung über den Bauetat berathen und die Position über fiskalischen Straßen⸗ und Brückenbau

in ihren einzelnen Nummern erledigt.

Weimar, 11. Februar. Das heutige Regierungsblatt publizirt das mit dem Landtage über die Freizügigkeit ver⸗ einbarte und mit den Bestimmungen der Verfaßung des Nord⸗ deutschen Bundes über denselben Gegenstand in Einklang ge⸗

brachte Gesetz.

Coburg, 9. Februar. Am 13. d. M. wird der hiesige Sonderlandtag zusammentreten. Die wichtigste Vorlage fuͤr denselben bildet der neue Staatshaushalts⸗Etat für die nächste Finanzperiode.

Altenburg, 12. Februar. Nach einer Bekanntmachung

des Gesammt⸗Ministeriums ist die Landschaft des Herzog⸗

thums auf den 17. d. M. zur Fortsetzung ihrer Berathungen wieder einberufen worden.

Hessen. Darmstadt, 12. Februar. Der Grobßherzog hat die Errichtung eines theologischen Seminars an der Gros⸗ herzoglichen Landes⸗Universität, mit nächstem Semester begin⸗ nend, zu genehmigen geruht.

Wahälisen zum Zollparlament werden nach Ver⸗ fügung Großherzoglichen Ministeriums des Innern den 20sten 1. Mts. in allen betreffenden Gemeinden zu Jedermanns Ein⸗

sicht usgeege werden.

ur Ausführung der bereits in diesem Jahre ins Leben

Vorsitzende der Kreis⸗Ersatz⸗Kommissionen ihrer resp. Kreise zu

fungiren haben. 1 Von Großherzoglichem Ministerium der Finanzen wurde

den Ständen unterm Heutigen ein Gesetzesentwurf übergeben,

wonach Ausländer, welche im Großherzogthum wohnen, vom

1. Januar 1869 an zur Personalsteuer zugezogen werden sollen, wenn sie entweder a) innerhalb des Großherzogthums eine mit Erwerb verbundene Beschäftigung treiben, oder b) ein eigen⸗ thümliches Haus im Großherzogthum bewohnen, oder c) schon zwei Jahre im Großherzogthum wohnen. Baden. Karlsruhe, 13. Februar. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Abgeordnetenkammer machte der Ministerpräsident Jolly Mittheilung von der Neubildung des Ministeriums und erklärte dabei unter Anderem: »Ich kann mich ganz kurz und ganz besimmt fassen, da unsere Politik nicht geändert, sondern, wie sie bisher war, weiter fortgeführt werden soll. Wir werden mit ungeschwächter Kraft das uns vorgesteckte Ziel verfolgen, wir werden uns in veFfolgung dieses Zieles durch Nichts beirren lassen und, so viel an un ist, dazu beitragen, den großen, allgemeinen deutschen National⸗ Staat zu begründen und in diesen Nationalstaat als ein wür⸗ diges Glied unsererseits einzutreten. Ich darf Sie bitten, auch dem neuen Ministerium, welches durchaus die bisherige Rich⸗ tung verfolgen wird, die Unterstützung, welche Sie dem früheren so bereitwillig gewährt haben, leisten zu wollen.⸗ 14., Februar. (W. T. B.) Die erste Kammer nahm in der gestrigen Abendsitzung den Gesetzentwurf, betreffend den

ren als innigen Wöorten ausspricht.

Bau der Eisenbahn nehmigte das ordentliche Budget der Kriegsverwaltung in Ueber⸗ einstimmung mit den Beschlüssen der Abgeordnetenkammer. Württemberg. Stuttgart, 13. Februar. (W. T. B.) Das Abgeordnetenhaus genehmigte einstimmig das Gesetz, be⸗ treffend die Bildung der Schwurgerichte. Die Ausgabe für die im Etat des Kriegsministeriums angesetzte Stelle eines Ober⸗ kommandanten der Armee wurde mit 44 gegen 41 Stimmen

bewilligt. Bayern.

München, 11. Februar.

der Beamtengehalte dahin verständigt, diejenigen unter 1600. Gulden mit einer Gesammtsumme von 300,000 Gulden auf⸗ zubessern.

12. Februar. Bezirks⸗Kommandos ist eine neue Eintheilung der Komman⸗ dantschaftsbezirke nöthig geworden, welche im neuesten Mili⸗ tairverordnungsblatt angegeben wird.

Heute erschien folgendes Bulletin: Ihre Majestät die

Königin⸗Mutter hat mit Unterbrechung vier Stunden geschlafen.

Fieber und Affection der Gelenke bestehen in mäßigem Grade.

Fürst Hohenlohe ist definitiv in dem Wahlkreise Forchheim⸗Pegnitz⸗Ebermannstadt⸗Kulmbach zum Abgeordneten für das Zollparlament gewählt und hat die Wahl angenommen.

Die Kammer der Abgeordneten hat in ihrer heutigen Sitzung zunächst die Nachweisungen bezüglich des Baues der Staatseisenbahnen im Jahre 1865/66 berathen, und nach einiger Debatte denselben die Anerkennung ertheilt; ebenso den Nach weisungen bezüglich der Postgefälle pro 1865/66. Zur Be⸗ rathung gelangten hierauf die Anträge auf Abänderung des §. 2 des Gesetzes vom 28. Mai 1852, »die Distriktsräthe betr.⸗ Der desfallsige Antrag des Ausschusses er

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Oesterreich. Wien, 12. Februar.

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Die heutige

Blatt vor einiger Zeit die Notiz gebracht, daß es gelungen ist, die bei der Umgestaltung der Armeegewehre für die Hinter⸗ ladung wie allenthalben so auch hier anfänglich vorgekomme⸗ nen Schwierigkeiten zu überwinden, und daß die Zahl der um⸗ gestalteten Gewehre rasch zunimmt. Seither ist diese Angelegen⸗ heit in ein noch günstigeres Stadium getreten, denn die Liefe⸗ rungen umgestalteter Gewehre steigern sich von Tag zu Tag und erreichen in einem Monate bei 50,000 Stücke.

daß sämmtliche für die Umgestaltung geeigneten Gewehre, deren Zahl ungefähr 600,000 bekrägt, bis zum Ende dieses Jahres umgeändert sein werden. Ueberdies wird im laufenden Jahre auch eine sehr beträcht⸗ liche Zahl neuer nach dem Werndl'schen Hinterladungsmodelle

konstruirter Gewehre erzeugt. Ueber die Brauchbarkeit der be⸗-

reits an verschiedene Truppenkörper verabfolgten umgestalteten Gewehre hoffen wir demnächst eine Mittheilung zu bringen.

Aus Pola, 7. Februar, wird der »Triester Zeitung« ge⸗ schrieben: Nebst den Panzerfregatten »Erzh. Ferdinand Max⸗ und »Kaiser Max« wird auch die Panzerfregatte »Salaman⸗ der« ausgerüstet. 16 8

Schweiz. Freibu rg, 9. Februar. Der große Rath des Cantons Freiburg hat mit 51 gegen 34 Stimmen die Wieder⸗

einführung der Todesstrafe beschlossen. Bern, 9. Februar. Heute Vormittag um 412 Uhr hat

der neue spanische Gesandte, Don E. v. Cortina, dem Bun⸗

despräsidenten seine Kreditive überreicht. 8

zustand der Kaiserin Charlotte hat sich, wie der »Triester Zeitung« gemeldet wird, in der jüngsten Zeit bedeutend besser gestaltet. Der tiefen Erschütterung, welche die Mittheilung von dem Tode des Kaisers auf die Fürstin machte, ist eine günstige Rückwirkung gefolgt. Anfangs waltete die Absicht vor, die Kaiserin bloß von dem Tode ihres Gemahls zu unterrichten, und die Art, wie der Kaiser Maximilian seiner Mis⸗ sion das Leben opfern mußte, zu verschweigen, aber der König der Belgier bestand darauf, daß der Kaiserin Alles mitgetheilt werde und auch die Aerzte scheinen sich der Hoffnung hingeneigt zu haben, daß die tiefe Erschütterung spä⸗ ter vielleicht sänftigend und klärend auf das Gemüth der Kai⸗ serin einwirken werde. Diese Erwartung hat sich bisher als richtig erwiesen. Eine hochgestellte Dame, die der mexikanischen Kaiserfamilie nahe stand, hat an Ihre Majestät ein Beileids⸗ chreiben gerichtet, und dieser Tage von der Kaiserin ein län⸗ geres eigenhändiges Antwortschreiben erhalten, in welchem die⸗ selbe ihren Dank für die bewiesene Theilnahme in eben so kla⸗

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Karlsruhe⸗Mannheim, an, und ge⸗

b Die Regierung und der Finanz⸗Ausschuß der Zweiten Kammer haben sich bezüglich

Durch die Errichtung der Landwehr⸗

die Zustimmung

Abendpost« schreibt: Ueber die Hinterladungsgewehre hat dieses folgende nähere Mittheilungen. Der Richter Fitzgerald eröffnete

; und Besorgniß erregen. Man kann daher mit voller Sicherheit darauf rechnen, Besorgniß erregen

nichts an. In (Aufruhrschrift) bemerkte der Richter:

gegen die

Großbritannien und Irland. London, 12. Februar. Der frühere diesseitige Geschäftsträger am Kaiserlich mexikanischen Hofe, Mr. Middleton, ist gleichzeitig mit dem Pater Fischer hier eingetroffen.

Das neue Panzerschiff »Hercules⸗ kann bis 14 Knoten die Stunde machen und er ist besonders ein starkes Schiff, wenn man Defensivstärke in Betracht zieht. Umgeben von einem starken Eisengürtel, der vom Hauptdeck bis 7 Fuß unter die Wasserlinie hinabgeht, und drei Fuß unter und über der Wasser⸗ linie volle 9 Zoll Stärke hat und von da bis auf 6 Zoll an den weniger ausgesetzten Theilen abgearbeitet ist, trägt der Her⸗ cules« unter diesem Harnischein noch massiveres Futter. Die innere Deckung des Panzers besteht durchweg aus 12 Zoll dicken Balken aus Teakholz, auf diese legt sich eine innere Hülle von 1 zölligen Eisen⸗ platten. Ein eisernes Rahmenwerk von 10 Zoll Stärke, noch⸗ mals mit 1⁄zölligen Platten bekleidet, legt sich auf diese Hülle

und der Zwischenraum ist mit Teakholz verbunden und gestärkt.

Das Resultat ist eine Schiffswand von 54 Zoll, wovon mehr als 11 Zoll Eisen. Dabei ist das Schiff auf's Beste ventilirt und besteht im Ganzen aus 74 wasserdichten Abthei⸗ lungen. Gegen das neue Fahrzeug ist zu erwähnen, daß es nur für drei Tage Kohlen einnehmen kann und daß es mit der Last der ganzen Linienschiff⸗Takelage beschwert ist. Bezüg⸗

lich der Stärke ist zu bemerken, daß der »Herkules« für den

Angriff schwächer ist, als Schiffe von leichterer Panzerung. Mit der Armatur von 8 500pfündigen Geschützen für die Breitseiten und 2 drehbaren 300⸗Pfündern auf Vorder⸗ und Hintertheil und 4 150⸗Pfündern auf dem obern Deck kann er nur eine Breitseite von 6 Geschützen lösen und auf einmal nur 2 Tonnen Eisen gegen den Feind abgeben. Die Länge des Schiffs beträgt 325 und die größte Breite 59 Fuß. Die Maschinen besitzen 1200 nominelle Pferdekraft, die bis auf 7200 gesteigert werden kann.

Dublin, 11. Februar. Ueber die telegraphisch gemeldeten Gerichts⸗Verhandlungen gegen die Fenier bringt die »Times«

am 10. die außerordentliche Gerichtskommission mit einer aus⸗ führlichen Ansprache an die große Jury (Anklagejury). In Betreff der Trauerprozession für die in Manchester hingerich⸗ teten Fenier bemerkte er, eine Volks⸗Versammlung werde nach gemeinem Rechte dadurch zu einer ungesetzlichen, daß sie zu einem ungesetzlichen Zweck oder unter Umständen abge⸗ halten werde, welche den öffentlichen Frieden gefährden oder unter Ihrer Majestät friedlichen Unterthanen Beunruhigung Wenn sich eine Anzahl von Personen versammelten, um einen aufrührerischen Zweck zu befördern, wie um Unzufriedenheit zu erregen, die Einwohner Irlands zum Haß gegen ihre Mitbürger aufzustacheln, oder den guten Ruf der Justiz zu beflecken oder ihre Functionen zu erschweren durch Erregung von Verachtung gegen die Art der Handhabung, so sei eine solche Versammlung ungesetzlich und nach gemeinem Recht mit Geld und Gefängniß zu büßen. Ferner, zum That⸗ bestande eines Vergehens gegen die Acte, betreffend Parteipro⸗ zessionen, gehoͤre dreierlei: eine Ansammlung von Menschen, die einen Aufzug bilden; das Tragen oder Beisichführen eines Emblems oder Symbols; das Zeigen dieses Emblems oder Symbols in einer solchen Weise, daß dadurch Animosität gegen eine andere Klasse der Unterthanen erregt wird. Auf die Farbe der Fahne, ob orange oder grün, blau oder schwarz, komme Bekreff der Anklage wegen seditious lübel

»Seditious hbel« sei ein Verbrechen gegen die Gesellschaft, nahe verwandt mit Hochverrath und nur zu oft ein Vorläufer desselben. Der Begriff sei umfassend und begreife alle diejeni⸗

ggen Praktiken durch Rede, That oder Schrift, welche dazu an⸗ Belgien. Brüssel, 11. Februar. Der Gesundheits⸗

ethan oder darauf berechnet seien, die Ruhe des Staates zu storen und die Unterthanen der Königin zum Widerstande bestehende Regierung oder die Gesetze des Reiches oder zum Umsturz derselben zu verleiten. Der Zweck sei, Bewegung (commolion) hervorzurufen, Miß⸗ behagen und Unzufriedenheit zu stiften, Opposition gegen die Gesetze und die Regierung zu veranlassen, die Rechtspflege in Verachtung zu bringen, die natürliche und schließliche Tendenz sei, das Volk zur Insurrection, zur Rebellion aufzuregen. Der Abstand sei ein großer zwischen Verachtung der Ge⸗ setze und offenem Widerstande gegen dieselben. Sedition sei zutreffend definirt worden als thätliche Illoyalität, und es sei mit Recht gesagt worden, es sei die Pflicht der Re⸗ gierung, zum Schutze der Gesellschaft diesem Verbrechen im ersten Äugenblick entgegen zu treten und es zu ersticken. Eine Anklage wegen Sedition müsse die Thatsachen, die offenen Handlungen bezeichnen, in denen die aufrührerische Absicht sich kundgegeben; in den vorliegenden Fällen beständen diese That⸗ sachen in gewissen Zeitungs⸗Artikeln. Er brauche kaum darauf hinzuweisen, daß zur Erreichung hochverrätherischer Absichten,

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