Ueberweisung an die Koͤnigliche Staats⸗Regierung zur Berücksichtigung, resp. zur Kenntnißnahme, 85 durch Uebergang zur Tages⸗Ordnung, 52 durch Annahme der verschiedenen Gesetzentwürfe; 338 wurden als zur Berathung im Plenum nicht geeignet erachtet. 8 Im Herrenhause: hielten die 5 Abtheilungen 34, die 10 Kom⸗ missionen 99 Sitzungen, deren Vorarbeiten in 18 Plenar⸗Sitzungen zur Berathung gelangt sind; geschäftliche Berichte wurden 10 erstattet, nämlich: von der Matrikel⸗Kommission 2, von der Geschäftsordnungs⸗ Kommission 1, von der Petitions⸗Kommission 1, von der Kommission für Justizangelegenheiten I, von der Finanz⸗Kommission 3, von der Eisenbahn⸗Kommission 1, von der VIII. Kommission 1. Das Abgeordnetenhaus hielt 60 Plenarsitzungen; die Ab⸗ theilungen desselben hielten 85, die Kommissionen 118 Sitzungen, aus denen außer den Wahlprüfungen 45 schriftliche und 63 mündliche Be⸗ richte erstattet wurden. 1.“ 8 Von den Mitgliedern des Abgeordnetenhauses wurden, mit Ein⸗ schluß von 5 Interpellationen, 28 Anträge eingebracht, von denen 16 im Plenum berathen wurden; 4 in den Kommissionen durch⸗ bberathen, aber wegen Ablauf der Session nicht mehr zur Berathung 1 ““ gelangt sind; 4 zurückgezogen wurden und 4 unerledigt ieben. 2 Was speziell die Vorberathung des Staatshaushalts⸗Etats im ganzen Hause anlangt, so hat dieselbe 26 Plenarsitzungen in Anspruch genommen. In derselben sind 128 Anträge gestellt worden; die Schlußberathung des Staatshaushalts⸗Etats hat 3 Plenarsitzungen beansprucht, in welcher 33 Anträge gestellt und erledigt worden sind. Was endlich die Wahlprüfungen betrifft, so hat das Abgeord⸗ netenhaus 428 Wahlen geprüft, von denen 6 für ungültig erklärt wurden; 4 Wahlen wurden beanstandet und 5 wurden nicht geprüft.
Am 29. Februar wurde der Landtag von Sr. Majestät dem
Könige im Weißen Saale des Königlichen Schlosses zu Berlin ge⸗ schlossen. . “
Verhandlungen des Landes⸗Oekonomie⸗Kollegiums. Durch Schreiben vom 10. Februar, von dem Geheimen Ober⸗ Regierungsrath Schuhmann, welcher für den wegen Krankheit beur⸗ aubten Geheimen Ober⸗Regierungsrath Wehrmann den Vorsitz bei den Verhandlungen des Landes⸗Oekonomie⸗Kollegiums führt, unter⸗ eichnet, waren die Mitglieder des Kollegiums zur Eröffnung der Session ür heut früh um 10 Uhr im Ständehause hierselbst, Spandauerstr. 59, ein⸗ geladen worden. Es wird in den Einladungsschreiben bemerkt, daß die Sitzungen voraussichtlich etwa eine und eine halbe Woche in Anspruch nehmen werden. Gleichzeitig wurde die Tagesordnung übersandt und später diejenigen Drucksachen, deren Druck noch rechtzeitig beendet werden konnte, die übrigen, welche heut bereits fertig vorlagen, unter ihnen der Entwurf des von dem Landes⸗Oekonomie⸗Kollegium zu er⸗ stattenden Jahresberichtes, vertheilt.
Die Eröffnung der diesjährigen (dreizehnten) Sitzungsperiode des Landes⸗Oekonomie⸗Kollegiums erfolgte durch Se. Excellenz den Herrn Minister für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten, v. Selchow, vermittelst einer Ansprache. Darauf folgte als erster Gegenstand der Tagesordnung Mittheilungen des Vorsitzenden an das Kollegium.
1 . Kollegium zerfällt in ordentliche und außerordentliche Mit⸗ ieder.
Die ordentlichen Mitglieder sind: der Geheime Ober⸗Regierungs⸗
Rath Wehrmann, Vorsitzender, welcher in der Pegeceedreigen Session durch den Geheimen Ober⸗Regierungs⸗Rath Schuhmann vertreten wird, der Geheime Regierungs⸗Rath v. Salviati, General⸗Secretair, Baron A. v. Cramm, Rittergutsbesitzer auf Rhode bei Königslutter (Hannover), Elsner v. Gronow, Landesältester auf Kalinowitz, Dr. Engel, Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath und Direktor des statistischen Bureaus, Engelbrecht, Amtsrath gn Dahlheim bei Lichtenau, Farth⸗ mann, Hauptmann a. D. auf Klein⸗Schwein bei Groß⸗Glogau, Feddersen, Rittergutsbesitzer auf Staun bei Eckernförde, von Homeyer, Rittergutsbesiter auf Ranzin bei Züssow, Kaufmann, Landes⸗Oekono⸗ mie⸗Rath zu Steuerwald bei Hildesheim, Lehmann, Rittergutsbesitzer zu Nitsche bei Altboyn, Dr. Lüdersdorff, Geheimer Regierungs⸗ rath auf Weißensee bei Berlin, Magdeburg, Präsident a. D. und Gutsbesitzer zu Wicker (Nassau), Martens, Rittergutsbe⸗ sitzer, auf Neu⸗Nordsee bei Kiel, v. Meding, Wirklicher Geheimer Rath, Ober⸗Präsident a. D., auf Barskewitz bei Stargard in Pommern, Mentzel, Wirklicher Geheimer Kriegsrath, in Berlin, Moser, Ministe⸗ rial⸗Direktor, in Berlin, v. Nathusius, Landes⸗Oekonomie⸗Rath, auf Königsborn bei Magdeburg, v. Nathusius, Rittergutsbesitzer, auf Hundisburg bei Althaldensleben, v. Neumann, Rittergutsbesitzer, auf Weedern bei Darkehmen, v. Rabe, General⸗Landschafts⸗Direktor, auf Lesnian bei Czerwinsk, v. Rath, Rittergutsbesitzer, auf Lauersfort bei Crefeld, Rimpau, Landrath, auf Langenstein bei Halberstadt, v. Sänger, Rittergutsbesitzer, auf Grabowo bei Miasteczko, Freiherr von Schorlemer, Kreis⸗Deputirter und Rittergutsbesitzer auf Haus Alst bei Horstmar, von Strantz, Geheimer Ober⸗Finanzrath in Berlin, Freiherr von Trott, Rittergutsbesitzer auf Imshausen bei Bebra (Hessen), von Weiher, Rittergutsbesitzer auf Groß⸗Boschpohl bei Ankerholz in Pommern, Weyhe, Landes⸗Oekonomie⸗Rath in Bonn.
Die außerordentlichen Mitglieder sind: Dr. Baumstark, Geheimer Regierungsrath und Direktor der landwirthschaftlichen Akademie zu Eldena bei Greifswald, Bokelmann, Direktor des E“ schen landwirthschaftlichen General⸗Vereins, Gutsbesitzer zu Rethwisch⸗ höhe, Graf v. Borries, Staats⸗Minister a. D. in Celle (Hannover), v. Borries, Landrath zu Herford, v. Briesen, Landrath zu Merzig, Re⸗ gierungsbezirk Trier, v. Buggenhagen, Königl. Kammerherr, auf Dam⸗
eck bei Gützkow, Graf v. Burghauß, Wirklicher Geh. Rath ꝛc., auf Laasan bei Saarau, Conrad, Rittergutsbesitzer und Direktor des Hauptvereins westpreußischer Landwirthe auf Frontza bei Berwinst, v. Hagen, Landschafts⸗Direktor, auf Premslaff bei Labes, Ur. Hart⸗ stein, Geh. Regi Rath und der landwirthschaftlichen
—»
Akademie zu Poppelsdorf bei Bonn, v. Ses Rittergutsbesitzer, auf Tauchel bei Sommerfeld, v. d. Knesebeck, Ritterschaftsdirektor ꝛc., auf Jähnsdorf bei Lichtenrade, Richter, General⸗Landschaftz. rath, auf Schreitlacken bei Schugsten, von Saucken, Rittergutsbesitzer, auf Julienfelde bei Jodlaucken, Settegast, Landes⸗Oekonomie⸗Rath, Direktor der landwirthschaftlichen Akademie zu Proskau bei Oppeln, von Tempelhoff, Rittergutsbesitzer, auf Dombrowka bei Posen, von Viebahn, Regierungs⸗Präsident, in Oppeln, Wehmeyer, Regierungs.⸗ Rath, Vorsteher der Centralstelle des Vereins zur Beförderung be Landwirthschaft und der Gewerbe für die Hohenzollernschen Lande, Wagner, Oekonomie⸗Rath, zu Waldau bei Königsberg in Preußen, Wendelstadt, Landes⸗Oekonomie⸗Rath, in Kassel.
— Wir sind in den Stand gesetzt, folgenden Auszug aus einem Bericht des afrikanischen Reisenden Gerhard Rohlfs zu veröffentlichen, welcher sich mit Unterstützung Sr. Majestät des Königs bei der englischen Expedition in Abyssinien befindet, und die Avantgarde jetzt als Dolmetscher begleitet.
»Seit meinem letzten Schreiben ist es schnell vorwärts ge⸗ Langen, sowohl mit der engl. Expedition als auch mit mir.
n Senafe angekommen, wo sich die engl. Avantgarde unter General Malcholm befand, wurde ich gefragt, ob ich den Chef des Generalstabes Oberst Phayre nach Ati⸗Graat und weiter begleiten wolle als Dolmetscher. Da für micch dieser Dienst eine bloße Ehrensache war, so zauderte ich nicht, mich zur Dis⸗ position der Engländer zu stellen.
Nach zwei starken Märschen kamen wir, von einigen Rei⸗ tern des Suid⸗horses Regiment begleitet, hier an, und gleich am folgenden Tag beschäftigten wir uns mit Aufnahme des Weges nach Antalo zu. Morgen werden wir wahrscheinlich nach die⸗ sem Orte, der cg. 90 englische Meilen südlich von hier liegt, vorrücken, während die Division von Senafe unter General Malcholm Besitz von Ati⸗Graat nehmen wird. Schon heute erwarten wir ein Regiment leichter Cavallerie hier. Ende Februar hoffen wir vor Maͤgdala zu stehen, und wenn Theodor den Engländern nicht zuvorkommt, dürfte die Expedition vor der kommenden Regenzeit zu Ende sein.
Seit meinem Hiersein habe ich weder Zeitungen noch Briefe von Europa gehabt.
Ich hoffe, daß meine Briefe besser überkommen, als die aus Europa abgeschickten, deren ich jetzt wohl kaum vor Ende der Expedition bekommen werde, da ich mich jetzt immer in erster Linie befinde, wo so gut wie gar keine Postverbindung mit dem Gros existirt.
Ich werde, sobald wir in Antalo sein werden, nicht er⸗ mangeln, wieder zu schreiben, da ich dann wohl im Stande sein werde, über die Aussichten der Engländer zu berichten. — Munzinger und Major Grant, die nach Adua zum König Kassa von Tigre geschickt wurden, werden 29 hier erwartet, der König Kassa von Tigre wird am 2. Februar unter Debra Damo eine Zusammenkunft mit General Napier, der jetzt auch Zula verlassen hat, haben.⸗
Mecklenburg. Schwerin, 29. Februar. Die heute ausgegebene Nummer des Regierungsblattes enthält eine Ver⸗ ordnung, betreffend die Einführung des preußischen Militair⸗ strafrechts.
Sachsen, Dresden, 29. Februar. Die Erste Kammer hat in ihre veutigen Sitzung den Bericht ihrer Deputation über den Gesetz⸗Entwurf, die Ausübung der Fischerei in fließenden Gewässern betreffend, berathen und die Regierungsvorlage mit einigen Abänderungen einstimmig angenommen.
Weimar, 27. Februar. (D. Allg. Ztg.) Die großher⸗ zogliche Staatsregierung hat dem Landtage einen Gesetzentwurf, die Errichtung einer Landeskreditkasse zur Förderung des Realkredits, zugehen lassen. Nach demselben sind die aufzu⸗ nehmenden Kapitalien vorerst auf 500,000 Thlr. fixirt, mit halbjährlicher Kündigung und 4 ½¼ Prozent Verzinsung. Die von der Landeskreditkasse zu verleihenden Kapitale sind in der Regel unkündbar, mit 4 ½ Prozent zu verzinsen und mit ½ Prozent bei Fortentrichtung des ursprünglichen Zinsbetrages zur Tilgung zu bringen. Den Schuldverschreibungen sollen Zinsscheine nc eine Reihe von Jahren beigegeben werden, deren Beträge an allen öffentlichen Kassen an den Inhaber ausgezahlt werden. .
Alten burg, 26. Februar. In der Sitzung der Land⸗ schaft vom 22. d. M. gelangte der von der Regierung schon in voriger Diät vorgelegte, aber wegen Kürze der Zeit zurück⸗ gelegte Gesetzentwurf, die Anlegung von Mündel⸗ und Stiftungs⸗ gel ern betreffend, zur Berathung. Derselbe wurde schließuch mit mehreren Modificationen angenommen.
Hessen. Darmstadt, 29. Februar. Das heute er⸗ schienene Regierungsblatt enthält u. A. eine Verordnung, die Organisation von Landwehr⸗Behörden betreffend. In militai⸗ rischer Beziehung wird laut §. 1 das Großherzogthum, welches einen Divisions⸗Bezirk bildet, in 828 Infanterie⸗Brigade⸗Bezirke eingetheilt. — Jeder Infanterie⸗Brigade⸗Bezirk ist in drei Land⸗
infanterie⸗Brigade entsprechen drei Landwehr⸗Bataill ons⸗Büfteste
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8 I“
öö W1“ 11““ W“ behr⸗Bataillons⸗Bezirke, jeder der letzteren in die ihrer Größe tsprechende Anzahl von Compagnie⸗Bezirken eingetheilt. Jeder
us welchen erstere der Regel nach ihren Ersatz und ihre Com⸗
b letirungs⸗Mannschaften erhalten. — Für die Reiterei, Artillerie
nd Train werden die Ergänzungs⸗Mannschaften aus dem nzen Gebiete des Großherzogthums gestellt.
Baden. Karlsruhe, 28. Februar. Dem »Schwäb. Nerkur⸗« wird geschrieben: Heute fand die feierliche Beeidi⸗ ng des neuen Kriegs⸗Ministers, von Beyer, im Residenz⸗
hlosse statt.
28 München, 29. Februar. Die »Augsb. Allg. stg.“« schreibt: Das Königliche Haus und ganz Bayern sind in hfe Trauer versetzt. Se. Majestät König Ludwig I. ist diesen Norgen um 8 Uhr 35 Minuten zu Nizza, in Anwesenheit der iden Prinzen Luitpold und Adalbert, Königliche Hoheiten, iner erlauchten Söhne, sanft entschlafen. Prinz Adalbert, der estern gegen Abend als Abgesandter Sr. Majestät des Königs
Nizza noch glücklich angelangt war, meldete seiner durch⸗
uchtigsten Schwester, der Prinzessin Alexandra, das schmerz⸗
cche Ereigniß des Hinscheidens des geliebten Vaters durch ein elegramm, welches, um 11 Uhr Vormittags hierher gelangt, gerst die Trauerkunde hierher brachte. In der Mittagsstunde rkündeten dieselbe die ernsten Töne der St. Benno Glocke om Thurm der Kathedrale aus. Obgleich man nach dem nten Bulletin von gestern auf die schmerzliche Nachricht ge⸗ ßt sein mußte, ist der allgemeine Eindruck darum nicht min⸗ r tief und erschütternd.
— König Ludwig war zu Straßburg am 25. August 1786 boren; er folgte seinem Vater am 13. Oktober 1825 in der egierung nach und verzichtete zu Gunsten seines ältesten ohnes Maximilian II. Joseph auf die Krone laut Patent om 20. März 1848.
— Wegen Ablebens des Königs Ludwigs IJ. ist eine Hof⸗ d Landestrauer von drei Monaten angeordnet nach der auer⸗Ordnung vom 20. August 1827. Eine Hofkommission ird morgen die Königsleiche von Nizza abholen.
— Die Abgeordnetenkammer hat heute mit 74 gegen 52 timmen den Antrag auf Vorlage eines Gesetzentwurfes, be⸗ ffend die Einführung der obligatorischen Civilehe, abgelehnt.
Oesterreich. Wien, 28. Februar. Einer Meldung der DHebatte« zufolge haben die vom Kriegs⸗Ministerium ausge⸗ beiteten Reformen bezüglich der Militairgrenze die Kaiserliche
netion erhalten.
— 29. Februar. Die Budgetsection des Reichsraths hat ihrer heutigen Sitzung die außerordentlichen Kosten für die ngestaltung der Gewehre sowie die Mittel zur Neubeschaffung n 250,000 Hinterladern bewilligt. -
— Die cisleithanische Delegation hat die Anträge des Aus⸗ zusses, betreffend die Bewilligung von 76 Millionen Gulden r das Landheer, genehmigt, gleichzeitig wurden mehrere hierzu fgestellte Resolutionen angenommen, welche beantragen, daß ch vor Einbringung des nächsten Voranschlages des Staats⸗ ushaltsetats entsprechende Reorganisationen im Landheer, vie in der Verwaltung eingeführt werden und die militairische erichtsbarkeit bei allen bürgerlichen Rechtshändeln wegfalle.
— Der Dreißiger⸗Ausschuß der ungarischen Delegation hat die lle Dotation für den österreichischen Botschafter in Rom ge⸗ hmigt. Der Reichskanzler erklärte im Laufe der Verhand⸗ g, daß die Regierung eine Reorganisation des Konsular⸗ sens beabsichtige.
Pesth, 28. Februar. Heute Nachmittags 2 Uhr fand auf
Generalwiese vor dem Kaiser Franz Joseph eine Militair⸗ arade statt, zu welcher die ganze hiesige Garnison ausrückte.
Hermannstadt, 28. Februar. Das Comitat und der agistrat beschlossen heute, mittelst einer Repräsentation an .Majestät und einer Petition an den ungarischen Reichstag gen die Enthebung des Comes feierliche Verwahrung einzu⸗ en und die Wiederherstellung des gesetzlichen Zustandes zu
bitten.
I Türkei. Konstantinopel, 1. März. (W. T. B.) Der egs⸗Minister Rüschdi⸗Pascha ist entlassen und der Gou⸗ neur von Bagdad, Namik⸗Pascha, zu seinem Nach⸗ ger ernannt worden. Mit der interimistischen Leitung des iegs⸗Ministeriums ist bis zur Ankunft Namik⸗Paschas ner⸗Pascha betrau. de
Numänien. Sir Moses Montefiore hat auf sein Schrei⸗ Nan den Fürsten Karl von Rumänien, von wegen der Juden⸗ folgung in Berlad, von dem rumänischen Minister des Aus⸗ rtigen folgende Antwort erhalten: 1 B ucharest, 7/19. Februar 1868. Se. Durchl. Hoheit der Fürst hat mir den Brief mitgetheilt, welchen Sie an Ihn zu Gunsten sraclischen Bevölkerung Rumäniens bei Gelegenheit der jüngsten en in Berlad gerichtet hatten. — Se. Durchl. Hoheit, welche mich Beantwortung desselben betraut hat, trägt mir gleichzeitig auf,
1“ EbE““
Ihnen für die von Ihnen geäußerten wohlwollenden Feeere, und freund⸗ lichen Gesinnungen zu danken. — Festhaltend an der in der Thronrede ege⸗ benen Erklärung, und getreu den Gefühlen der Gleichheit, welche diese Erklärung bezeugt — Gefühle, deren Sie sich erinnern werden, da Sie sie haben — ist Se. H
dulden, daß ein Theil Seiner Unterthanen, welchem Glauben sie auch angehören mögen, jemals aus religiösen oder irgend welchen andern Gründen ungerecht bedrängt werde. — Auch habe ich Ihnen von Seiten unseres erhabenen Souverains die Versicherung zu geben, daß diejenigen Ihrer HdanHenhnen. welche unter dem Aufruhr in Berlad zu leiden hatten, für die bei diesen bedauerlichen Vorfällen erlittenen und gesetzlich konstatirten Verluste entschädigt werden sollen. Dieserhalb ist eine Untersuchung eingeleitet, um die Urheber der Erhebung ausfindig zu machen, und die Opfer derselben schadlos zu halten. — Gleich Ihnen diese traurigen Vorfälle bedauernd, glaube ich Ihnen doch Behutsamkeit anempfehlen zu müssen, gegen die Uebertreibungen, welche sie in den meisten öffent⸗ lichen Blättern erfahren haben, und bin ich im Stande, Ihnen zu versichern, daß sie, wenn auch in jeder Hinsicht zu bedauern, doch weit entfernt sind von der ihnen inkorrekter Weise beigelegten Bedeutung. — Die Wahrheit zwingt mich zuzufügen, daß es nach den Ergebnissen der Untersuchung, die ihren Fortgang nimmt, Ihre Religionsgenossen waren, welche den Aufruhr, um welchen es sich handelt, unglücklicher Weise veranlaßt, wenn nicht provocirt hätten. — Genehmigen Sie u. s. w.
Stefan Golisne.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 29. Februar.
(W. T. B.) Die zweite Kammer hat sich heute mit 100 gegen 69 Stimmen für die Beibehaltung der Todes⸗ strafe ausausgesprochen.
Almerika. New⸗York, 19. Februar. Ein Cirkular
Seward's fordert alle amerikanischen Bürger, die während der Suspension der Habeas⸗Corpus⸗Akte in Irland dorthin oder nach “ zu reisen beabsichtigen, auf, sich mit Ministerialpässen zu versehen. Die Convention des Staates Süd⸗Carolina hat das Gesuch an den Kongreß gestellt, 1,000,000 Dollars zur Unter⸗ stützung der Hülfsbedürftigen zu votiren. — Sumner hat eine Petition der Einwohner von Bost Abschaffung der Präsidentschaft vorgelegt. A“ʒ
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Telegraphische Depeschen Zaus dem Wolff ' schen Telegraphen ⸗Büreau. Hamburg, Montag, 2. März, Morgens. Die seitens des Kanzleramtes des Norddeutschen Bundes abgeordnete Kom⸗ mission zur Prüfung der Einrichtungen für das Auswanderungs⸗ wesen unterzog gestern das große Auswandererhaus am Theerhofe einer sorgfältigen Inspection und sprach sich in jeder Beziehung
befriedigt über die Einrichtung dieses Unternehmens aus. Fportsetzung des Nichtamtlichen in der Beilage.
— Die Nr. 9 (vom 28. Februar) des Justiz⸗Ministerial⸗Blattes enthält u. A. folgendes Erkenntniß des Königlichen Gerichtshofes zur Entscheidung der Kompetenz⸗Konflikte vom 14. Dezember 1857: »Gegen polizeiliche Anordnungen, he die Veränderung eines öͤffent⸗ lichen Weges zum Gegenstande eben, ist eine gerichtliche Klage auf Wiederherstellung des früheren Sugen s auch dann unzulässig, wenn bei der Ausführung einer solchen Anorbnung ein Separations⸗Rezeß, als die Veränderung bedingend, zum Grunde gelegt ist.«
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Landwirthschaftliche Nachrichten. — Mebersicht über die Weizen⸗ und Roggenpreise auf den
Haupt⸗Getreidemärkten der Monarchie. Um die Vergleichung zu er⸗
leichtern, sind die in den Börsenberichten notirten Preise, der Berliner Usance entsprechend, auf 2100 Pfd. Weizen und 2000 Pfd. Roggen (loco und ohne Säcke) in Thalern berechnet. Weizen. 8. Februar. 15. Februar. 22. Februar. 29. Februar. 102 102 ¼12 102 % 102 ½ 7 ½ — 108- 95 — 11 99 — 111 ½ 99 - 114 83 —- 101 *) 83 — 1022) 83 —-— 104*) 85 —-102*) 96 ½ —- 104 ¼½ 96 ⅛ — 104 ½ 96 ½ — 105 ¼ 94 — 101 ¼ 89 — 107 90 — 108 90 — 110 93 - 108 89 ½ — 100 ½ 90 —- 100 ¼ 89 ½ — 100 ½ 90 — 100 ¾ 91 ¾ — 96 v½ 93 — 96v½ 96 — 100 93 ¼ — 101 101 ½ 101 ½ 103 ¼ 103 ¼ 8. Februar. 15. Februar. 22. Februar. 29. Februar. 80 80½ 82 ½ 81 ½ 74 — 78 75 — 80 77 ½ — 80 ½ 76 ½ — 82 ½ 74 ½ — 78*) 76 — 81*) 77 — 82*) 76 — 79*) 77 — 79 e. -—81 8-82 788 — 80 ½ 76 ½ 2½. —78 Breslau 72 ¼ — 76 ¼ 71 ⅛ — 76 ¼ .. 7753 Magdeburg... 79 - 82 81 — 83 81—P—82
*) Nach dem Wochenbericht.
tettin Berlin Breslau.. Magdeburg .... Roggen:
urchl. Hoheit fest entschlossen, nicht zu