1868 / 55 p. 6 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

unter 15 Jahren. Der über Bohrarbeiten ließ der italie⸗ des Uebereinkommens sich denn, den Tunnel

000 Fr. für jede Zeitersparniß Erwarten gluückliche Fortgang der T. nischen Regierung eine Modification wichtig erscheinen. So verpflichtete sie sich des Mont⸗Cenis bis zum 31. Dezember 1871 dem Verkehr zu übergeben, wogegen Frankreich am 3. Februar es übernahm, schon am 15. Juli d. J. an Italien eine Abschlagssumme von 7 Mill. baar zu zahlen und eben so am 15. Juli jedes folgen⸗ den Jahres 3000 Fr. für jeden inzwischen auf französischem Grund und Boden weiter durchbohrten Meter.

Der Kaiser hat einen eigenen Abgesandten nach Nizza geschickt, um ihn dort bei der Uebergabe der Königlichen Leiche zu vertreten, und diese durch Frankreich bis zur deukschen Grenze

zu geleiten.

Spanien. N M pierung hat über einen Theil

Madrid, 3. März. (W. T. B.) Die Re⸗ der Provinz Aragonien den Be⸗ agerungszustand verhängt. In dem bezüglichen Dekret wird ausdrücklich erklärt, daß diese Maßregel lediglich gegen den neuerdings in ungewöhnlichem Umfange auftretenden Schmug⸗

gelhandel gerichtet sei.

talien. Florenz, 29. Februar. Die offizielle Zeitung veröfgechicht ein Königliches Dekret über die Reorganisation des Mauritius⸗ und Lazarus⸗Ordens. Jeder, der kein Großbeamter des Staates ist, kann bei seiner ersten Ernennung nur Ritter werden, und nur in Zwischenräumen von 3, 4 und 5 Jahren zu einem der höheren Grade aufrücken. Die Zahl der Großkreuze wird auf 60 beschränkt, die der Cgoß⸗Zs. ziere auf 150, die der Commandeure auf 500, der Offi⸗ ziere auf 2000. Die Zahl der Ritter bleibt vor wie nach Legion. Die Ordensverleihungen werden in den gewöhnlichen Fällen am Tage des heiligen Mauritius und bei dem Verfassungsfest vor⸗ genommen werden. Ausländer können fortan nur auf Grund eines vom auswärtigen Amte dem Könige gemachten Vor⸗ schlags dekorirt werden. Beim Austausch von Decorationen mit einem anderen Staate wird als Regel festgestellt, daß das Großoffizierkreuz des Mauritius⸗ und Lazarus⸗Ordens dem

ines Ordens zweiter Klasse gleichzustellen ist. Großkreuz (es W. L. D.) 5 Chüta ung ves Synbikus

von Venedig beschloß die Deputirtenkammer in ihrer heutigen Sitzung, eine Deputation zu ernennen, welche den Empfangs⸗ feierlichkeiten für die Asche Manin's beiwohnen soll. Dar⸗ auf wurde die Berathung über die Aufhebung des Zwangs⸗ courses fortgesetzt. Finzi empfahl einen Antrag, nach welchem der Zwangscours aufhören und 300 Millionen Staatspapier⸗ geld, in fünf Jahren zu amortisiren, ausgegeben werden sollen. Ein anderer Antrag, von Semenza eingebracht, verlangt all⸗ mälige, gleichmäßige Tilgung der Banknoten. Viacava hielt

ie definitive Aufhebung des Zwangscourses vor Bewilligung der Steuern nicht für thunlich, will aber in Ermangelung an⸗ derer wirksamer Auskunftswege eine Zwangsanleihe acceptiren. In ähnlichem Sinne sprach sich Fualdi aus.

Rumänien. Bukarest, 29. Februar. Der »Monitorul offiziale« berichtet über den Empfang der rumänischen Abge⸗ sandten in St. Petersburg. Der Kaiser versicherte dieselben seiner Freundschaft für den Fürsten Karl und seines Wohl⸗ wollens für das Land.

Rnußland und Polen. Warschau, 1. März. (Osts. Z.) Aus dem jüngsten von der hiesigen Liquidations⸗Kommission erstatteten Bericht über die Feststellung der Liquidations⸗Tabellen geht hervor, daß der Durchschnittspreis einer Desätine Land 8 Morgen) im Königreich Polen 24 SR. 74 Kop. beträgt.

iedriger sind die Durchschnitts⸗Bodenpreise in den lithauischen Gouvernements; sie betragen nämlich pro Desätine (mit Ein⸗ schluß der Wirthschaftsgebäude und Wiesen) im Gouvernement Wilna 10 16 SR., im Gouvernement Grodno 10—18 SR., im Gouvernement Kowno 14 30 SR., im Gouvernement Witebsk 10 18 SR., im Gouvernement Minsk 10—18 SR., im Gouvernement Mohilew 10—14 SR.

Dänemark. Kopenhagen, 3. März. (W. T. B.) Der Kultusminister, Bischof Kier keg aar d, hat heute seine Demission

2 4 1uu“ 8 * 8 11““ eingereicht. ““ 1”

Amerika. Der Senat

8

Washington, 22. Februar. hat das Mandat des in Maryland gewählten Senators Thomas für ungültig erklärt, weil derselbe sich früher durch Begünstigung der Rebellion kompromittirt habe. Der Präsident Johnson hat Sherman's Ernennung zum Commandeur im Allantischen Milltairdistrikt auf dessen eigenes Ansuchen widerrufen. Der Präsident hat den General⸗Major G. H. Thomas mittelst Patents zum General⸗Lieutenant und mittelst anderen Patents zum General ernannt. Aus Washington, 2. März, meldet Reuter's Office: Das Haus der Repräsentanten genehmigte die einzelnen Anklage⸗

Artikel gegen den Präsidenten Johnson. Derselbe wird ange klagt, die Amtsbesetzungs⸗Akte verletzt zu haben, sowohl dur seine Ordre zur Absetzung Stantons, als durch die Erhebun des General Thomas zum Kriegsminister ohne Senatskonseng ferner: der Armee⸗Bill dadurch zuwider gehandelt zu haben daß er General Emery zur Befolgung solcher Befehle veran, laßte, die ohne Grant's Gegenzeichnung demselben zugefertig wurden. 1 Der am 3. d. M. in Brest eingetroffene Dampfer »Saint Laurent«- hat Nachrichten aus Amerika überbrach welche bis zum 22. Februar reichen. Der Aufstand in Yucatan ist nach einem von den Juaristen bei Merida e⸗ fochtenen Siege niedergeworfen worden. Der Führer der Re. bellen fiel in der Schlacht. Die Hafenstadt Tampico, woselbs die Rebellen sich noch behaupten, wird von der mevxikanischen Flotte blokirt. 8 Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau. Hamburg, Mittwoch, 4. März, Morgens.

der Kaufmann M. W. Hinrichsen mit 1412 von 14

Stimmen gewählt. 8 Florenz, Mittwoch, 4. März, Morgens. Die bayerische Regierung hat die Mittheilung hierher gelangen lassen, daß se dem zwischen Italien und dem Norddeutschen Bunde abge⸗ schlossenen Handels⸗ und Schifffahrtsvertrage beitrete.

Nachrichten aus Ostpreußen.

Aus den einzelnen Kreisen des Regierungsbezirks Gun⸗ binnen liegen folgende Mittheilungen vor:

Kreis Stallupönen. Die Typhus⸗Epidemie ist trotz der von den Behörden ergriffenen Vorsichtsmaßregeln, namentlich in der Kreit⸗ stadt in der Zunahme begriffen, und es hat in derselben ein neush Kreislazareth eingerichtet werden müssen, so daß im Kreise nunmegt deren vier bestehen. Die Sterblichkeit ist nichtsdestoweniger verhäl⸗ nißmäßig nicht erheblich. 1“

Die durch Beschluß der Kreisstände eingerichteten sechs Getreide⸗ Depots werden voraussichtlich binnen Kurzem mit Vorräthen ver⸗ sehen sein, da die erste Sendung von Berlin aus bereits unterwegh ist, und die übrigen rasch folgen werden.

In Folge der Witterungs⸗Verhältnisse hat die Zahl der Chausse⸗ Arbeiter verringert werden müssen, und es werden die in der jetzigen Jahreszeit ausführbaren Erdarbeiten überhaupt bald beendigt sein. Um so erfreulicher ist es, daß sich zur Verwendung einer größere

ahl von Arbeitskräften bei der Köͤniglichen Ostbahn günstige Ausg⸗ ichten eröffnet haben, und daß die Einrichtung eines Arbeiterzugch von Stallupönen nach Insterburg beabsichtigt wird.

Die Suppen⸗Anstalt der Kreisstadt hat reichliche und außerordent liche Beiträge erhalten. Durch die Thätigkeit des Hülfsvereins finde eine vermehrte Anzahl von Personen durch Spinnen Beschäftigung und Verdienst, und eben so hat derselbe 4000 Stück Torf, 1 Klafta Holz, 6 Scheffel Erbsen, 2 Scheffel Graupe, 45 Pfd. Brod und 20 Pfd. Speck an Bedürftige der Stadt vertheilen lassen. Von da Königlichen Regierung hat der Magistrat Kochsalz theils unentgeltlich theils zum Verkauf an Nothleidende zu 3 Pf. à Pfd. erhalten.

Kreis Insterburg. Die Armenpflege, namentlich die Speisung der bedürftigen Schulkinder und Erwachsenen hat ihren geordneta Fortgang. Leibwäsche und warme Kleidungsstücke sind in bedeutenden Quantitäten vertheilt worden.

In der Kreisstadt erhalten 20 Mann im Stadtwalde und 80 Ä. beiter und Handwerker auf dem sogenannten Fuchsberge dauerne Beschäftigung; außerdem ist 471 Frauen durch Spinnen und 150 G6 werbetreibenden durch Beschaffung von Arbeit Gelegenheit zum Ve⸗ dienst gegeben. 60 Handwerker haben direkte baare Unterstützungan erhalten und 200 Familien ist Brod und Mehl verabreicht worden.

Kreis Gumbinnen. Auf dem platten Lande haben mehrm der 99 bestehenden Suppenanstalten erweitert werden müssen dol reichen die Mittel hierzu vorläufig noch aus. In der hiesigen Stoad ist die Armenpflege gut geleitet, der Magistrat hbat von dem larnd wirthschaftlichen Verein der Grafschaft Glatz ca. 320 Ctr. Saatgetren, zur Vertheilung an bedürftige kleine Grundbesitzer hiesiger Gegen veßfttn n erhalten und ist die Sendung auf dem Transport griffen.

Für die hiesigen Tischler sind in Folge der Gesuche des Ma gistrats von verschiedenen Eisenbahn⸗Directionen Bestellungen adj Schubkarren eingegangen und zwar von der Berlin⸗Hamburger Balh auf 100 dergl. zum Preise von 4 Thlr. 10 Sgr. und von der Schle sisch⸗Märkischen Bahn auf 570 à 3 Thlr. 15 Sgr. Auch Rademache und Schmiede erhalten hierdurch Beschäftigung.

Zur Beschäftigung der hiesigen arbeitslosen Klempner, Maler, nos schmiede und Drechsler sind aus milden Gaben 250 Thlr. überwiesen Die bedürftigen Schneider und Schuhmacher haben sich zu den ihng von der Militair⸗Verwaltung offerirten Arbeiten des geringen Lohn⸗ wegen nur selten gemeldet. Zur Abhülfe dieses Uebelstandes sind F. Kommando des 2. Ostpreußischen Grenadier⸗Regiments Nr. 3 hierselh vorläufig 100 Thlr. übersandt und werden weitere Mittel zu diesen Zwecke verwendet werden.

Bei den Chaussee⸗ und Eisenbahnarbeitern sind jetzt auch Maur Zimmer⸗ und Schuhmacher⸗Gesellen zur Beschäftigung angenommt worden. s

Kreis Pillkallen. Die Preise der Lebensmittel verharren

1 Bei der ul gestern stattgehabten Wahl zum Norddeutschen Reichstag wun

Senecio vernalis.

G“ vei Monaten auf derselben Höhe und darf daher angenom⸗ n, daß die Zufuhr dem wachsenden Bedürfnisse entsprechend .Aus der polnischen Stadt Wladislawo findet ein sehr leb⸗ dafter Import von gebackenem Brod statt; das Pfund kostet in den Kirchspielen Schirwindt, Willuhnen und Schillehnen nur 13 nnige. b Pfe Uiggünstig lauten die Nachrichten aus dem Kirchspiel Schir⸗ windt, da nunmehr auch eine große Zahl von Eigenkäthnern nach Unterstütung verlangen und die Mittel der Nothstands⸗Comité's zu ihrer Gewährung nicht hinreichen. Schleunige Abhülfe der augenblick⸗ lichen Bedrängniß ist herbeigeführt. Aus den übrigen Kirchspielen wird das erfolgreiche Bekämpfen des Nothstandes und die Handhabung der Armenpflege gemeldet. Kreis Ragnit. Aus dem Getreide⸗Depot in Szillen sind gebensmittel nach Ragnit und Wischwill geschafft worden, um beim Eintritt des Eisganges etwaigen Mangel zu verhüten; desgleichen ist die Verproviantirung Schmaleningkens bewirkt. In den Kirchspielen Rautenberg und Budwether ist durch die von der Königlichen Do⸗

mainen⸗Verwaltung den Domaginen⸗ und Forst⸗Kolonieen gewährten

Beihülfen, so wie durch Eröffnung und Vermehrung von Arbeits⸗ sellen die Noth in vielen Familien bedeutend gemindert worden.

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Landwirthschaftliche Nachrichten.

Berlin, 4. März. Die Gegenstände, über welche sich in der gestrigen Sitzung des Landes⸗Oekonomie⸗Kollegiums Debatten erhoben, bekrafen den Bericht des Rittergutsbesitzers von Saenger über seine Reise nach österreichischen Provinzen, wegen Einsammlung von Erfahrungen der dort eingeführten Pauschal⸗Besteuerung der Spiritus⸗Fabrication und die Vorlage des Ministers für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten, betreffend die Wucherblume ern. Vorher wurden an die Mitglieder vertheilt: eine Denkschrift über die landwirthschaftlichen Verhältnisse in Schleswig⸗ Holstein, eine Denkschrift über die Maßregeln des Staates zur För⸗ derung der Landes⸗Kultur während des verflossenen Jahres und eine Denkschrift über die in den letzten 20 Jahren ausgeführten Landes⸗ Meliorationen. Zur Ansicht waren ausgelegt: Das Werk des Dr. Hartstein über den Londoner Viehmarkt und Karten über die ver⸗ anschlagten und wirklich eingekommenen Erträge aus der Grundsteuer im Jahre 1863 in Bayern nach den verschiedenen Bodenklassen.

Das Kuratorium der Koppe⸗Stiftung hatte aus dem Fonds der selben einen Preis für ein Werk ausgesetzt und wendet sich jetzt an das Kollegium, die Beurtheilung einer eingegangenen Preisschrift zu übernehmen. Das Kollegium kam dieser Aufforderung nach und er⸗ nannte den Wirkl. Geheimen Kriegs⸗Rath Mentzel, den Ritterschafts⸗ Direktor v. d. Knesebeck und den Landes⸗Oekonomie⸗Rath von Nathu⸗ sius⸗Koenigsborn zu Preisrichtern, welche ihr Urtheil in der nächsten Session bzugeben haben.

An den Bericht des Herrn von Saenger über seine Reise nach Oesterreich knüpfte sich eine Debatte. Es dürfte dem Referate über dieselbe ein kurzer Rückblick über die Veranlassung der Reise voraus⸗ zuschicken sein. Herr von Saenger hatte in der vorjährigen Session den Antrag gestellt, den österreichischen Steuer⸗Modus bei der Spiri⸗ tusgewinnung in Preußen einzuführen, und das Kollegium hatte den Beschluß gefaßt, den Minister für die landwirthschaftlichen Angelegen⸗ heiten zu ersuchen, eine KommissioPzu beauftragen, mit dem Beginn der nächsten Brennperiode in Oesterreich die gedachte Besteuerungs⸗

methode einer allseitigen eingehenden Prüfung zu unterwerfen und

demnächst den Gegenstand in der diesjährigen Sitzungsperiode, auf Grund des von der Kommission zu erstattenden Berichtes, zur Be⸗ rathung zu stellen.

Eine solche Kommission ist von den Ministern der Landwirthschaft und der Finanzen abgesendet worden. Das Mitglied derselben, Herr v. Saenger, hat numn über das Ergebniß seiner Reise und der von ihm gesammelten Erfahrungen Bericht erstattet, der im Wesent⸗ lichen dahin ging, daß er 11 österreichische Brennereien besucht habe, in denen er seine Ermittelungen vorgenommen habe. Er habe ge⸗ funden, daß die großen Brennereien in Oesterreich jedenfalls gegen die großen Brennereien in Preußen im Vortheil seien. Nichtsdesto⸗ weniger befände er sich nicht in der Lage, den österreichischen Steuer⸗ modus für Preußen zu empfehlen, da er den sehr großen Nachtheil habe, daß die Brennereien nicht zu jeder Zeit ihre Arbeit einstellen können, denn es müsse von dem Beginn der Campagne der Umfang und die Dauer des Betriebes angemeldet werden, weil danach die Pauschalsumme der Steuer een werde. Stelle eine Brennerei

ihre Arbeit vor Ablauf der angemeldeten Zeit ein, so müsse danach

die Gesammtsteuer bezahlt werden. Ein solcher Steuermodus stehe oft im Widerspruch mit den besonderen, eintretenden Wirthschafts⸗

Verhältnissen.

Bei der Debatte wurde die Frage aufgeworfen, ob nicht die öster⸗ reichische Regierung durch den Handelsvertrag mit Preußen verpflichtet eij die von ihr zu erhebende Spiritussteuer nicht niedriger zu stellen, 4 ihr Betrag in Preußen sei. Hierauf theilte der Ministerial⸗Direktor üae Handels⸗Abtheilung im Handels⸗Ministerium mit, daß dies nicht der Fall sei; jedoch sei festgesetzt, daß die Export⸗Bonification für iritus nicht höher, als die vom Spiritus erhobene Steuer sein fürfe Die Verhandlungen, welche preußischerseits mit Oesterreich n dieser Angelegenheit gepflogen worden seien, wären bis jetzt von

einem genügenden Erfolge noch nicht begleitet gewesen. Uebrigens sei

9 Einführung der Pauschal⸗Besteuerung in Oesterreich durch die neren Verhältnisse daselbst hexvorgerufen worden, und die Regierung isse sehr wohl, daß dieser Steuermodus die Einnahme der Spiritus⸗ euer schwäche. 1

Dem Antrage des Herrn Eslner v. Gronow, eine Kommission

85 Mitgliedern zur Vorberathung des Gegenstandes zu wählen,

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welche Vorschläge zu machen habe, damit das Kollegium in den Stand gesetzt werde, Anträge zu stellen, die geeignet sind, die dem her brthb⸗ des Noroͤdeutschen Bundes durch die österreichische Shsasar Ergtühie drohenden Gefahren abzuwenden, wurde zuge⸗ stimmt. s wurden gewählt: der Rittergutsbesitzer v. Saenger, Rittergutshegter. 3 2 Füittergutsbefißer Lehmann, Ober⸗Präsi⸗ Nlatn be ihacsgorfh h v. Meding und Geh. Regierungs er zweite Gegenstand, welcher einer Debatte unterworfen wu betraf die Vorlage des Ministers für die Lendwerlesehagsecer hüerde⸗ legenheiten in Betreff der Wucherblume Senecio vernalis. Derselbe hat dem Kollegium einen Bericht der Regierung zu Frankfurt a. O., welcher diese Pflanze betrifft, übersendet, „mit dem Ersuchen, das Landes⸗Oekonomie⸗Kollegium bei seiner nächsten Versammlung über die Verbreitung des Unkrautes und die Mittel zu seiner Unterdrückung zu . 88 1 eea 77 erstatten.⸗ er Vericht der genannten Regierung giebt an, da ich⸗ nete Unkraut in den Kreisen Sternberg, Aeenswalbe 180e 1en618, in großer Ausdehnung vorgekommen ist. Die Pflanze sei perennirend, entwickele sich im Laufe des Sommers aus dem ausgestreuten Saa⸗ men, überwintere und treibe im zeitigsten Frühjahr Blüthen. Sie wuchert daher bedrohlich, vorzugsweise auf solchen Aeckern, die im Sommer und Herbst mit der Pflugarbeit verschont wurden, also auf Klee⸗ und Weideschlägen, finde sich aber auch in Luzernkoggeln, die nicht ganz dicht bestanden seien, und auf Waldblößen. Wege und Graben⸗ ränder u. s. w. würden von ihr überzogen. In Getreidefeldern, na⸗ mentlich in der Winterung sei sie nicht beobachtet worden, auch in der Sommerung nur selten und nur an Stellen, an welchen die Saat aus irgend einem Grunde ausgeblieben wäre. Die Schädlichkeit des Unkrauts besteht nach dem Bericht darin, daß es, erstens von kei⸗ ner Thierart gefressen werde, zweitens, daß es als erhebliche Bei⸗ mischung auch das Heu sämmtlichen Thiergattungen widerlich, wenn nicht ö mache, drittens, daß es die übrige Vegetation in hohem Grade beeinträchtige und viertens, daß es durch den Flug⸗ saamen eine ungemeine Verbreitungsfähigkeit besitze.

Der Antrag des Referenten, Rittergutsbesitzers von Herford, geht dahin: „Feheß Kollegium wolle beschließen, Se. Excellenz den Herrn Minister zu ersuchen, die Landwirthe der östlichen und namentlich der speziell von der Ueberwucherung der Senecio vernalis betroffenen

Provinzen, über die Natur der Pflanze und die Mittel zur Unter⸗

drückung derselben, durch geeignete Bekanntmachungen der betreffenden Verwaltungsorgane zu belehren.⸗ Der Korreferent, Landes⸗Oekono⸗ mie⸗Rath von Nathusius⸗Koenigsborn, empfahl zur Belehrung des betheiligten Publikums ein Preis⸗Ausschreiben seitens des vor⸗ gesetten Ministeriums für Schriften, welche sich die Erörterung der 8 kfgungen der massenhaften Verbreitung der Senecio vernalis, die weckdienstlichsten Mittel, ihr vorzubeugen, und das Unkraut, wo es ich eingenistet hat, zu vertilgen, zur Aufgabe stellen. Gleichzeitig soll darauf hingewiesen werden, daß erprobte Vorschläge, um die Pflanze

in irgend einer Weise nutzbar zu machen, sehr nützlich erschei 1 Es soll ferner als ein mrerrannc chin schr Feicheee enen Hng

führter Rechtsgrundsatz betrachtet werden, daß kein Grundbesitzer oder Nutznießer seine Grundstücke so behandeln darf, daß die Nachbarn da⸗ durch beschädigt werden. 1d „Bei der Debatte stellte sich heraus, daß die Pflanze verbreitet ist in Westpreußen, Pommern, Posen und in den Kreisen Arnswalde, Landsberg und Friedeberg des Regierungsbezirks Frankfurt a. O Zum Schluß wurde folgender Antrag des Grafen Burghaus an⸗ genommen: »den Herrn Minister zu bitten, die landwirthschaftlichen Vereine auf die Schädlichkeit der Senecio vernalis, in seiner größeren Verbreitung, aufmerksam zu machen und sie zu veranlassen, darauf hin⸗ get e diese Wucherpflanze bei ihrem ersten Auftreten möglichst zu vertilgen.«

„Bei Eröffnung der Session meldeten sich verhindert die Mit⸗ glieder: General⸗Landschafts⸗Rath Richter, durch die Sitzungen des Provinzial⸗Landtages, denen er beiwohne, und der Landschafts⸗Direk⸗ tor von Hagen, durch die Sitzungen des Kommunal⸗Landtages, deren Mitglied er sei, erklärten aber, später eintreffen zu wollen. Durch Krankheit abgehalten waren: der Königl. Kammerherr von Buggen⸗ hagen, der Präsident a. D. Magdeburg, der Hauptmann a D. Farth⸗ mann, der Rittergutsbesitzer Feddersen und der Wirkl. Geh. Kriegsrath Mentzel. Der Rittergutsbesitzer Freiherr v. Trott ist durch Familien⸗ verhältnisse von seinem Erscheinen zurückgehalten. Ferner waren nicht anwesend: die Direktoren der landwirthschaftlichen Akademiceen zu Proscau und zu Poppelsdorf, Oekonomie⸗Rath Settegast und Geh. Regierungs⸗Rath Dr. Hartstein.

Das Amts⸗Blatt der Norddeutschen Post⸗Verwaltung (Nr. 12 vom 3. März) enthält General⸗Verfügungen, betreffend 1) die Spedition der Correspondenz nach den Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika vom 27. Februar; 2) die Portofreiheit des »Central⸗Hülfs⸗Comité die Kolonisten im Herzogthum Arenberg⸗Meppen«, vom 29. Februar; 2 die Portofreiheit für die Correspondenz der Bevollmächtigten zun

undesrathe des deutschen Zollvereins, vom 2. März.

Kunst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten. Der Gesammteyklus der norddeutschen Kunstverein hat, wie die »Kieler Ztg.« mittheilt, seine Ausstellungen in folgender

Weise für das laufende Jahr geordnet: Vom 1. bis 31. März: Bremen; vom 12. April bis 1. Juni: Hamburg; vom 15. Juni bis 13. Juli: Lübeck; vom 27. Juli bis 24. August: Kiel; vom 7. Sep⸗ tember bis 5. Oktober: Rostock; vom 19. Oktober bis 16. November: Stralsund.

Leipzig, 3. März. Felix Mendelssohn⸗Bartholdy gebildet. 8

Zur Errichtung eines Denkmals für hat sich hier ein Comité

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