ö
den Mitgliedern des Senats der Akademie. 2) Unterricht in der Eomvofition und Gewandung: Professor Pfannschmidt. ) Unterricht im Malen (höhere Abtheilung): Professor Schra⸗ der. 4) Zeichnen und Malen im Königlichen Museum und der Akademie: interimistisch Professor Schrader. 5) Zeichnen nach Gypsabgüssen (Antike): Professor Daege. 6) Modelliren nach Gypsabgüssen (Antike): Professor A. Wolff. 7) Landschaftszeichnen: Professor Bellermann. 8) Zeichnen der Thiere, besonders der Pferde: Professor Ey bel. 9) Zeichnen nach anatomischen Vorbildern und Proportionen des menschlichen Körpers: Professor Domschke. 10) Die Projection, Schatten⸗Construction, Perspektive, verbunden nit Aufgaben aus den historisch wichtigen Bauwerken: Pro⸗ fessor Pohlke. 11) Vorbereitungsklasse: Professor Holbein. Akademischer Unterricht in besonderen Ateliers. 12) Kupfer⸗ stechen: Professor Mandel. 13) Schwarzkunst auf Stahl: Professor Lüderitz. 11) Holz⸗ und Formstechen: Profe sor Gubitz. 15) Broncegießen: Lehrer Fischer. Bau⸗ 1 16) Entwerfen der Gebäude: Oberhofbaurath ) Zeichnung und Compposition architektonischer Decorationen: Professor Dr. Bötticher. 18) Modelliren architektonischer Verzierungen und Glieder: Lehrer Kosack. Hülfswissenschaften.“ 19) Mythologie: Professor Dr. Geppert. 20) Kunstgeschichte: Professor Dr. Eggers. 21) Vorträge über klassische Dichtungen alter und neuer Zeit: Professor Dr. Eggers. 22) Geschichte des Kostums: Professor Weiß. B. Musik. 23) Lehre der Harmonie: Musik⸗Direktor Professor Bach. 24) Dop⸗ elter Contrapunkt: Derselbe. 25) Choral⸗ und Figuralstyl: erselbe. 26) Freie Vocal⸗Composition: Die Musikdirektoren Professor Bach und Professor Grell. 27) Unterricht in der freien Instrumental⸗Composition: Kapellmeister Taubert. C. Mit der Akademie verbundene allgemeine Zeichenschule in wei Parallelklassen. 28) Klasse A. Freies Handzeichnen unter Leitung des Professors Hosemann und Lehrers Gosch. Klasse Freies Handzeichnen unter Leitung des Professors Kase⸗ lowsky. D. Mit der Akademie verbundene Kunst⸗ und Gewerkschule. 29) Freies Handzeichnen: Die Pvrofessoren Holbein, Domschke, Schütze und Maler Hanke. 30) Modelliren nach Gypsabgüssen: Lehrer Kosack. 31) Archi⸗ tectonisches Zeichnen: Professor Spielberg. 32) Geometrisches und Maschinenzeichnen in mehreren Abtheilungen: Dr. H ertze 8 Für die Unterrichts⸗Abtheilungen von Nr. 1 bis inkl. Nr. 28 hat man sich zu melden von Donnerstag, den 2. April, bis inkl. Donnerstag, den 9. April, von 8 bis 10 Uhr, und desgleichen von Nr. 29 bis inkl. Nr. 32 vom 29. März bis .April, von 8 bis 10 Uhr, im Anmeldezimmer der König⸗ lichen Akademie, Universitätsstraße Nr. 6. Diejenigen, welche die Kunstfächer anmelden, müssen ihre Schul⸗ vorlegen und in Betreff ihrer Befähigung sich einer Prüfung unterwerfen. Die Auf⸗ nahme von Schülern in den vorgenannten Anstalten ge⸗ schieht halbjährlich vor dem Beginn der beiden Semester. Das Lesezimmer der Bibliothek der Königlichen Akademie der Künste ist den Berechtigten während des Semesters am Don⸗ nerstag, des Nachmittags von 3 bis 7 Uhr, und am Freitag und Sonnabend, des Vormittags von 9 bis 1 Uhr, geöffnet. Berlin, am 24. März 1868. Die Königliche Akademie der Künste. Im Auftrage: Ed. Daege. O. F. Gruppe.
Bekanntmachung. Der Taxpreis eines Blutegels ist für die Zeit vom 1sten April bis ult. September cr. auf 1 Sgr. 10 Pf. festgesetzt. Berlin, den 27. März 1868. 1 16 Der Minister der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗ Angelegenheiten. In Vertretung: Lehnert.
Miinisterium des Innern. . 8
Der Büreau⸗Assistent Solltmann ist zum Geheimen xppedirenden Secretair und der Regierungs⸗Secretaria ts⸗Assistent Theurer zum Geheimen expedirenden Secretair und Kalku⸗ ator im Ministerium des Innern ernannt worden. 8
Die Geheimen Registratur⸗Assistenten Kletschke und Henschel sind zu Geheimen Registratoren im Ministerium des Innern ernannt worden.
Marine⸗Ministerium.
Bekanntmachung. “ ber⸗Kommando der Marine macht hierdurch
5
daß die diesjährige Eintritts⸗Prüfung zur Einstellung als Kadett in die Königliche Marine in der Zeit vom 20. bis zum 26. April in Kiel stattfinden wird.
Diejenigen jungen Leute, welchen von Seiten des Ober
Kommandos der Marine die Genehmigung zur Zulassung; der genannten Prüfung ertheilt worden ist, haben sich du 19. ÄApril, um 10 Uhr Vormittags, bei dem Direktor mn Marine⸗Schule zu Kiel unter Vorzeigung der Genehm gungs⸗Ordre zu melden. 9
Die Räumlichkeiten des Marine⸗Schulgebäudes gestatte die Unterbringung von 40 Examinanden vom Nachmittag 5 18. April an bis zum Tage der Entscheidung über die Ein⸗ stellung resp. Zurückweisung, welche voraussichtlich wenige Tage nach Beendigung der Prüfung erfolgen wird, und zwar genee eine Vergütigung von 15 Sgr. pro Kopf und Tag an dit Verwaltung der Marine⸗Schule, wofür Quartier, Verpflegun Tisch⸗ und Bettwäsche und Aufwartung gewährt wird 1— Solche Aspiranten, welche in der Marineschule selbst keine Auf nahme finden können, werden von der Direction, soweit glh thunlich, Quartier⸗Anweisungen erhalten.
Die Anmeldungen hierzu, welche in der Reihenfolge, wie sie eingehen, Berücksichtigung finden werden, sind bis spätestens zum 10. April an die Direction der Marine⸗Schule zu richten
Diejenigen Examinanden, welche ein Zeugniß der Reif für die Ober⸗Secunda eines Preußischen Gymnasiums oder eineg Realschule erster Ordnung resp. einer gleichgestellten Anstalt innerhalb des Norddeutschen Bundes aufweisen können und denen in Folge dessen ein Theil der Eintritts⸗Prüfung erlassen werden kann (confr. §§. 2 und 4 der Allerhöchsten Verordnun vom 16. Juni 1864) haben diese Zeugnisse, insofern dieselben noch nicht vorgelegt sind, möglichst bald und spätestens bis zum 1. April dem Ober⸗Kommando der Marine einzureichen.
Berlin, den 6. März 1868. “ DSDOas Ober⸗Kommando der Marine.
8 WIWII
Haupt⸗Verwaltung der Staatsschulden. Bekanntmachung die Verloosung von Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn⸗Prioc ritäts⸗Actien Ser. I. und II. betreffend. Die am 1. Juli d. J. zu tilgenden Prioritäts⸗Actie Ser. IJ. und II. der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn umd
zwar:
2283 Stück Ser. I. à 100 Thlr.
und 224 * » II. à 62 ¾1 Thlr.,
werden am 18. April d. J., Mittags 12 Uhr, in unsere
Sitzungszimmer, Oranienstraße Nr. 92, im Beisein eines Ro
tars öffentlich durch das Loos gezogen und demnächst bekann gemacht werden. b
Berlin, den 24. März 1868.
Haupt⸗Verwaltung der Staatsschulden.
von Wedell. Meinecke.
Angekommen: Se. Excellenz der General der Infanteri und kommandirende General des IX. Armee⸗Corps, vort Manstein, von Schleswig.
Löwe.
Berlin, 27. März. Se. Majestät der König haben Allet gnädigst geruht: Dem Major Loewe ll. vom großen General Stabe die Erlaubniß zur Anlegung des von des Königs vol Bayern Majestät ihm verliehenen Commandeur⸗Kreuzes d Verdienst⸗Ordens vom heiligen Michael zu ertheilen.
Bekanntmachung. b
Zu Eisenberg im Herzogthum Sachsen⸗Altenburg wird am lse
April c. eine Telegraphen⸗Station mit beschränktem Tagesdienst er öffnet werden.
Halle, den 25. März 1868. 1
Telegraphen⸗Direction. 1
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 27. März. Im K Königlich Palais fand gestern Abend eine musikalische Soiree sta unter Leitung des Kapellmeisters Taubert und unter M. wirkung der Damen Lucca, Harriers und Artét und 8 Herren Woworsky und Salomon. Die Großherzogi mecklenburgischen Gaäͤste verabschiedeten sich bei den Königlic Majestäten. — Ihre Majestät die Königin ertheilte der Großherzoglich sächsischen Gesandten, Grafen Beust, die nac gesuchte Abschieds⸗Audienz. — V — Seine Königliche Hoheit der Kronprinz nahm! Laufe des gestrigen Vormittags militairische Meldungen Pegen und empfing den Wirklichen Geheimen Rath und Unie taatssecretair von Thile, sowie eine Deputation der Hallan aus Halle. Um 2 Uhr stattete Seine Königliche Hoheit d. Königin⸗Wittwe Majestät in Charlottenburg einen Besuch 0 den Abend verbrachte Höchstderselbe in der Soirée Ihrer Majest der Königin.
— FHeute Mittag fand die fünfte Plena
sizung des Bun desrathes des deutschen Zollvereins statt.
S
— Gestern Abend traten die ver
zundesrathes des Norddeutschen
v.“ v114“ einigten Ausf
ten sschüsse des Bundes für das Landheer
nd die Festungen und für Handel und Verkehr zu einer Sitzung 3
usammen, in welcher der Gesetzentwurf, betreffend die Zuartierleistung für die bewaffnete Macht, berathen wurde. — Der Ausschuß des Bundesrathes des Norddeutschen undes für Handel und Verkehr versammelte sich heute Mittag zur Fortsetzung der Enqueéte über das Hypothekenbankwesen. — Der Ausschuß des Bundesrathes des Norddeutschen Bundes für die Vorberathung des Entwurfs einer Gewerbe⸗ Ordnung 8
at in einer Korrespondenz aus Chemnitz vom 23. an den Umstand, daß gerade an dem Tage der Eröffnung des Reichs⸗ ngs die zweite sächsische Kammer die Berathung eines wichtigen besetzs begonnen hat, die Vermuthung geknüpft, daß die saͤch⸗ sischen Landtags⸗Abgeordneten, die zugleich Mitglieder des Reichs⸗ ngs sind, sich der Theilnahme an dem letztern zu dem Zwecke u entziehen wünschten, eine Demonstration gegen den Nord⸗ deutschen Bund zu machen. Um die Grundlosigkeit dieser An⸗ Rutung zu kennzeichnen, genügt es auf die Thatsache hinzu⸗ weisen, daß auch in Preußen die Gleichzeitigkeit der Provinzial⸗ kand⸗ mit dem Reichstage nicht vermieden worden ist, und nicht wenige preußische Mitglieder des Reichstags geglaubt haben, ihrer Pflicht gegen die gleichzeitig versammelten Pro⸗ vinzial⸗Landtage den Vorzug einräumen zu sollen. Aus der feindseigen Stimmung gegen den Norddeutschen Bund, die bei kinzelnen obwalten mag, das Verfahren der gesammten Landes⸗ verretung Sachsens erklären zu wollen, ist nicht gerechtfertigt, namentlich nicht Angesichts der Loyalität, welche Sachsen und jesonders die gegenwärtige Regierung des Königreichs dem Bunde gegenüber bewährt haben und bewähren.
Breslau, 25. März. Nachdem am 15. d. M. die Er⸗ jffnung des XX. Provinzial⸗Landtages stattgefunden atte, berief der Landtagsmarschall, Herzog von Ratibor, in das Sekretariat, zu dessen Vorsteher er den stellvertretenden Landtagsmarschall, Landesältesten des Königlichen Mark⸗ srafenthums Ober⸗Lausitz von Seidewitz ernannte, den Königlichen Hauptmann Elsner von Gronow auf Kali⸗ nowitz, den Majoratsherrn Grafen YVork von Warten⸗ burg auf Klein⸗Oels, den Regierungs⸗Rath a. D. v. Woyrsch auf Pilsnitz, den Königlichen Landrath Himml auf Krzano⸗ vitz den Bürgermeister Fritze aus Rybnik, den Bürgermeister Licke aus Ottmachau, den Bürgermeister Richter aus Rei⸗ henbach, und vertheilte hierauf die Mitglieder unter die einzel⸗ nen hei cüse, jedem derselben einen bestimmten Geschäftskreis anweisend.
Die am 16. d. Mts. stattgehabte zweite Sitzung wurde durch verschiedene geschäftliche Mittheilungen ausgefüllt. Die solgenden Tage der Woche wurden von den Ausschüssen der hh ttung der Vorlagen für die Plenar⸗Versammlungen
Sachsen. Dresden, 26. Marz. Ihre Königliche Ho⸗ jeien der Kronprinz und die Kronprinzessin sind am Abend des 24. d. Mts. von Berlin wieder hier eingetroffen.
Die Zweite Kammer hat in ihrer heutigen Sitzung den anderweiten Bericht ihrer 2. Deputation über Abtheilung L. des Ausgabe⸗Budgets, den Bauetat betreffend, berathen. die erste Deputation erstattete Bericht über die Resultate des Lereinigungsverfahrens über die Gesetzentwürfe, a) die Ausübung der Fischerei in fließenden Gewässern, b) die Ver⸗ wütung der Rinderpest und c) die Hundestcuer betreffend. Die kammer trat sämmtlichen Vorschlägen der Vereinigungs⸗Depu⸗ katlon bei, wodurch, da dies bereits seitens der Ersten Kammer seshehen, sämmtliche Differenzpunkte zur Erledigung gebracht worden sind. Außerdem wurden Petitionen erledigt. Hessen. Darmstadt, 25. März. Das heute erschienene Kegierungsblatt Nr. 15 enthält eine Bekanntmachung Groß⸗ lerzoglichen Kriegsministeriums, die Einführung des für den Norddeutschen Bund erlassenen Gesetzes vom 9. November 1867 über die Kriegsdienstpflicht und die Königlich preußische Mili⸗ gir Ersat⸗Instruction vom 9. Dezember 1858 betreffend. — das Regierungsblatt Nr. 16 enthält eine Bekanntmachung der broßherzoglichen Ministerien des Innern und des Kriegs, die Ein⸗ haun 8er Prüfungs⸗Kommission für einjährige Freiwillige
end.
— 26. März. Nachdem die Eisenbahnverträge von zweiter sammer genehmigt sind, ist die erste Kammer der Stände auf da 3. April einberufen. Baden. Karlsruhe, 26. März. Das gestern erschienene gierungsblatt enthält u. A.: das Gesetz, die Rechtsverhält⸗ eder Studirenden an den beiden Landes⸗Universitäten betref⸗ nd, eine Bekanntmachung des Großherzoglichen Ministeriums r Justiz: die Vorbereitung zum öffentlichen Dienst in der
trat heute Mittag zu einer Sitzung zusammen. 1 V — Die »Norddeutsche Allgemeine Zeitung« vom 25. d. M.
v11141“
(Verwaltung der freiwilligen Gerichtsbarkeit betreffend; ferner
eine Bekanntmachung des Großherzoglichen Kriegsministeriums: die Festsetzung der Landwehr⸗Bataillonsbezirke, beziehungsweise
die Eintheilung des Großherzogthums in Landwehr⸗Bataillons
und Compagniebezirke betreffend; endlich zwei weitere Bekannt⸗ machungen desselben Ministeriums, die Einführung der Be⸗ nennung »Artillerie⸗Offizier vom Platz« und »Ingenieur vom desg so wie die Errichtung einer Divisions⸗Intendantur be⸗ reffend.
Bayern. München, 24. März. Der Sozial⸗Ausschuß der Abgeordnetenkammer ist in heutiger Abendsitzung über die Rückäußerung der Reichsrathskammer bezüglich des Gesetzes über Heimath, Verehelichung und Aufenthalt in Berathung getreten, deren Resultat die Annahme sämmtlicher reichsräthlicher Modi⸗ ficationen war.
— 25. März
Die Bestimmungen über die Offiziers⸗ Aspiranten werden
im Militär⸗Verordnungsblatt Nr. 13 bekannt gegeben. Danach kann fortan jeder Angehörige der aktiven Armee zum Offizier ernannt werden, wenn derselbe die hierfür erforderliche Befähigung als »Offiziers⸗ Aspirant« nach den in der Verordnung aufgestellten Bestimmun⸗ gen erlangt und nachgewiesen hat. Die Offiziers⸗Aspiranten zerfallen in zwei Klassen: die der 1. Klasse werden vom Kriegs⸗ ministerium ernannt, heißen Junker, haben den Rang vor dem Feldwebel, tragen die bisherige Junkers⸗Uniform und werden von Vorgesetzten und Untergebenen mit »Herr« angesprochen, die der 2. Klasse werden vom Kommandanten der bezüglichen Heeres⸗ abtheilung ernannt, heißen Kadetten, haben den Rang nach dem Feldwebel und vor dem Sergeanten, tragen die Uniform des letzteren, sowie das bisherige Junkers⸗Portepee und werden von den Untergebenen mit »Herr« angeredet. Die Kadetten haben, wenn sie sich nicht in Militair⸗Bildungsanstalten befinden, Unteroffiziers⸗ dienste zu erlernen und zu verrichten; die Junker, welche sich nicht in Militair⸗Bildungsanstalten befinden und bereits die verschiedenen Unteroffiziersdienste erlernt haben, verrichten die Dienste eines Unterlieutenants.
Oesterreich. Wien, 26. März. Das Abgeordneten— haus hat in seiner heutigen Sitzung das Ehegesetz mit der vom Herrenhause beantragten Modification in dritker Lesung an⸗ genommen; ebenso genehmigte das Haus die Regierungs⸗Vor⸗ lage, betreffend die Forterhebung der Steuern bis Ende Juni dieses Jahres.
Belgien. Brüssel, 26. März. In Charleroi sind Ruhestörungen vorgekommen, bei welchen die Gensd'armerie, nachdem ihr Chef sowie drei Gensd'armen schwer verletzt wa⸗ ren, sich zurückziehen mußte. In Folge dieser Vorgänge sind heute von hier zwei Bataillone Linien⸗Infanterie, ein Regiment Karabiniere und eine Abtheilung Kavallerie nach Charleroi abgegangen. .““
Großbritannien und Irland. go ndon, 25. März. In der gestrigen Sitzung des Oberhauses brachte der Herzog von Marlborough, als Präsident des Geheimrathes, unter dem das Erziehungswesen steht, die angekündigte Bill zur Ver⸗ besserung des Volksschulwesens in England und Wales ein. Die Bill empfiehlt die Ernennung eines besonderen Mini⸗ sters für das Erziehungswesen, regelt die Vertheilung der vom Parlamente jährlich votirten Summen für den Schulunterricht und bestimmt, daß die Regierung sich nicht in den Religions⸗ unterricht einmischen und es den Eltern vollkommen freigestellt bleiben solle, ob ihre Kinder dem jeweiligen Religionsunterrichte beiwohnen sollen oder nicht. — Nach einigen kurzen Bemer⸗ kungen von verschiedenen Seiten, ging die Bill zur ersten Lesung.
In der Sitzung des Unterhauses gelangten verschiedene Gegenstände zur Debatte. Unter Anderem zeigte Otway an, daß er demnächst die Abschaffung von Körperstrafen auf der Flotte während der Friedenszeiten beantragen werde. — Eine län⸗ gere Diskussion wurde durch Samuelson veranlaßt, welcher die Niedersetzung eines Sonderausschusses beantragte, der über die Zweckmäßigkeit von Gewerbeschulen für die arbeitenden Klassen Bericht erstatten solle. Die Debatte drehte sich haupt⸗ sächlich um die Frage, ob der Elementarunterricht durch Vor⸗ träge über wissenschaftlich⸗technische Gegenstände erweitert werden solle oder nicht. Schließlich wurde der Antrag auf Niedersetzung eines Comités genehmigt. — Die Bill behufs Abschaffung des Kirchensteuerzwanges passirte die dritte Lesung.
— Dem Sonderausschusse des Unterhauses liegt gegen wärtig der Plan für einen neuen Sitzungssaal für dieses Haus zur Beurtheilung vor. Derselbe würde in den östlichen Hof des Parlamentsgebaudes hineingebaut, an die gegenwärtige Kammer anstoßen, so daß der heutige Saal dem neuen als Vestibul dienen würde. Das neue Gebäude würde 490 Sitze für Mitglieder erhalten und im Falle der Genehmigung durch das Parlament mit einem Kostenaufwande von 100,000 Pfd. Sterl. in zwei Jahren hergestellt werden können. 1
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