— Die Nr. 16 der »Preußischen Annalen der Landwirthschaft⸗ vom 15. April hat folgenden Inhalt: Einige Worte über den dem
ublikum geöffneten Theil der Sammlungen des Berliner landwirth⸗ schaftlichen Museums. Ueber Kartoffelbau. Von Felix Truszkowski. — Ueber Gründung und Fortentwicklung des landwirthschaftlichen Central⸗Vereins für Schlesien. — Ein österreichisches Ackerbau⸗Ministe⸗ rium. — Anbau⸗Versuche auf dem Versuchsfelde des landwirthschaft⸗ lichen Vereins zu Oschersleben. — Aus der General⸗Versammlung des Hauptvereins westpreußischer Landwirthe am 27. Februar. — Ausstellung des Vereins der Gartenfreunde und Fruͤhjahrs⸗Ausstellung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. — Berichte und Kor⸗
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respondenzen. “
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Statistische Nachrichten.
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— Der Polizeistrafgelder⸗Fonds für den Regierungs⸗Bezirk Köln hatte im vorigen Jahre eine Einnahme an eingezahlten Strafgeldern von 7555 Thlr. 26 Sgr. 7 Pf. und mit Zurechnung des 13,493 Thlr. 28 Sgr. 7 Pf. betragenden Bestandes aus den Vorjahren und einiger anderen Einnahmen eine Gesammt⸗Einnahme von 22,699 Thlr. 23 Sgr. 10 Pf. Die Gesammt⸗Ausgaben su A. 3933 Thlr. 15 Sgr. zur Unterstützung verwaister und verlassener Kinder, 2582 Thlr. an die Stadt Köln als Antheil an den eingegangenen Strafgeldern und 2713 Thlr. 10 Sgr. 8 Pf. als Zuschuß und Beihülfe für Bezirks⸗ raßen auf der rechten Rheinseite) betrugen 10,021 Thlr. 11 Sgr. 4 Pf. Vom dem verbliebenen Bestande (12,678 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf.) sind 11,890 Thlr. bei der Provinzial⸗Hülfskasse rentbar angelegt. — In folgenden Städten betrugen nach einer Mittheilung des »Bremer Eö1“ in den folgenden Jahren die Gemeindesteuern auf den Kopf: Elbing (1866) 48 Sgr., Kassel (1868 Voranschlag) 69 Sgr., Barmen (1867) 100 Sgr., Elberfeld (1867) 94 Sgr., Magde⸗ burg (1867 Voranschlag) 65 Sgr., Königsberg (1866) 109 Sgr., Cöln 8 101 Sgr., Breslau (1868 Voranschlag) 116 Sgr., Berlin (1866) New. P ork, 2. April. Das Jahr 1867 hat in den Vereinigten Staaten im Ganzen 2124 Verlagsartikel in die Oeffentlichkeit sebenche Nimmt man von dieser Zahl 335 Brochüren und neue Zeit chriften, vperschiedene Karten und ein nicht unbedeutendes Kontingent unter der Rubrik »Nachdruck⸗ aus, so bleibt die Zahl 1773 übrig. Die Ge⸗ semnmtzahl vertheilt sich ihrem Inhalte nach in folgende Kategorieen: Nomane zc. 741, Thevlogie und religiöse, Bücher 258, Geschichte 107, Poesie 120, Rechtswissenschaft 121, Mebizin 70, Reisevrschreibung 74, vermischte Belletristik 80, Kunst 31, Mechanik und Maschinenbau 142, Sozialismus 32, Erziehung 75, Vergnügungen 17, Philosophie und Moral 25, vermischte, nicht streng wissenschaftliche Gegenstände 21, Re⸗ gierungsformen 38, Biographie 31, Naturwissenschaft 25. 11 neue Zeitschriften und 34 Werke »anderen Inhaltsc.
Kunst und Wissenschaft.
— Der Schul⸗Kalender für das Jahr 1868 giebt eine Uebersicht der in den Programmen der Gymnasien und höheren Bürgerschulen nthaltenen Abhandlungen. Von denselben beziehen sich auf preußische Geschichte und Landeskunde die folgenden: Zur Stammes⸗ und Sagengeschichte der Friesen und Chauken von Dr. Carl Volckmar, Direktor des Königl. Gymnasiums zu Aurich; — Der Vertrag zu Verdun von Dr. Math. Wollseiffen, ordentl. Lehrer an dem städt. kath. Progymnasium zu Jülich; — Wilhelm von Modena als Legat von Preußen. Ein Beitrag zur ältesten preußischen Kirchengeschichte von Dr. Friedrich Krosta, ordentl. Lehrer an der städtischen Realschule zu Koͤnigsberg i. Pr.; — Bruno I., Frshschef von Köln, von Dr. Heinrich Hindorf, Oberlehrer an der ädtischen Realschule zu Ruhrort; — Albertus Magnus, von Gerhard urgartz, Rektor des städt. kathol. Progymnasiums zu Wipper⸗ fürth; — Rückblick auf den Briefwechsel Philipp Melanchthon's mit Nicolaus Medler, von Dr. G. Neumüller, Rektor der städt. höheren Bürgerschule zu Naumburg; — Die preußischen Landtage während der Regentschaft des Markgrafen Georg Friedrich von Ansbach von Dr. Max Töppen, Direktor des Königl. ev. Gymnasiums zu Hohen⸗ stein; — Ueber einige in der Marienbibliothek zu Halle a. S. aufbe⸗ wahrte hallische Chroniken von Dr. Knauth, Lehrer an der Real⸗ schule in den Franke'schen Stiftungen zu Halle; — Das Friedensfest am 11. November 1866. Eine historisch⸗politische Betrachtung als Excurs zu dem Vortrage der preußischen Geschichte auf Gymnasien; von Dr. Carl Friedrich Rinne, Subrektor an dem ev. Stifts⸗ Gymnasium zu Zeitz; — Die Berechtigung und die Schicksale des Ge⸗ dankens deutscher Staatseinheit, nachgewiesen in der Geschichte; von Dr. Reinhold Fock, Oberlehrer an der städtischen Nealschule zu Stral⸗ sund; — Goethe in Schlesien — 1790 — von E Wentzel, ordentl. Lehrer an dem Königl. kathol. Gymnasium zu Oppeln; — Die Warthe, nicht die Weichsel, der Grenzfluß des alten Germaniens. Eine historisch⸗geographische Untersuchung von Fischer, ordentl. Lehrer an der städt. höheren Bürgerschule zu Culm; — Das wesstschles⸗ wigsche Küstenland im 13. und 14. Jahrhundert und die Johannes Meyer'schen Karten des alten Nordfrieslandes v. Jahr 1240; von Chr. Johansen, ordentl. Lehrer an der Domschule zu Schleswig; — Ueber die Bodenbeschaffenheit des Emslandes; von Hermann Brandi, Oberlehrer an dem Königl. Gymnasium zu Meppen.
— Aus Frankfurt schreibt man der »Allg. Ztg.«: »Die drei Dombaumeister, Denzinger aus Regensburg, Voigtel aus Köln und Schmidt aus Wien, haben, im Verein mit hiesigen Sachver⸗ ständigen, ihr Gutachten über unsern Dom abgegeben. Daraus er⸗ hellt, daß die Umfassungsmauer des Chors, die Fundamente des Langhauses um mehrere Zoll aus dem Loth gewichen sind. Zerstört ist der untere Theil des Südportals, verletzt sind der untere Theil des Thurmquadrats und die Ecken des Treppenthurms, zum Theil zer⸗
stört die Rippengewölbe des Mittelstocks; Fbocßes sind Pfeiler und Rippen, und die Kuppel sehr beschädigt. Der Kuppelkranz ist 6— 7 Zoll tief verbrannt und die Felder der Kuppel gespalten, eine Sen⸗ kung des Kuppelkranzes ist daher erfolgt. Die Dachstühle sollen aus Eisen hergestellt und das Gewölbe des Querschiffes ganz erneuert werden. Sehr fraglich ist, ob die Umfassungsmauer des nördlichen Seitenschiffes erhalten werden kann.⸗« “ “ LCLandwirthschaft. “
Königsberg, 15. April. Bedeutende Quantitäten ungarischen Feeent des sind durch unsere Stadt nach Litthauen geschaff t worden.
Frankfurt a. M., 15. April. Das Direktorium des Rheinischen Rennvereins stellte in seiner vorgestern stattgehabten Sitzung die Pro⸗ positionen für die am 22. bis 24. August stattfindenden Rennen fest. An jedem der drei Tage finden sechs Rennen statt. Die Anmeldung hierzu ist eine sehr bedeutende. Die Sammlungen für den Bürger⸗ preis haben ein sehr erfreuliches Resultat, mehrere Tausend Gulden, ergeben. Die den hiesigen Markt besuchenden Pferdehändler haben
inen Preis gestiftet. 1
Gewerbe und Handel.
— Dem Jahresberichte der Handelskammer zu Gera für 1867 entnehmen wir folgende Mittheilungen: Es bestehen dort 2 Wollspinnereien, welche mit ca. 12,000 Spindeln arbeiten und jährlich ca. 330,000 Pfund Kammwollengarn produziren. Die Fa⸗
rication von Kammwollenstoffen bildet die Hauptindustrie des Bezirks, sie hat einen jährlichen Umsatz von 3 ¾ bis 4 Millionen Thaler. Obgleich gerade dieser Industriezweig ein schweres Geschäfts⸗ jahr zu bestehen hatte, so hat er sich doch in seiner Rührigkeit nicht ab⸗ schrecken lassen. Es sind im Laufe des verflossenen Jahres namentlich die mechanischen Webereien wieder erheblich erweitert worden, so daß in den städtischen Etablissements ca. 700 me⸗ chanische Webstühle im Gange sind. — Die Fabrication halbseidener Waaren, welche allerdings schon seit Jahren nicht mehr die frühere Ausdehnung behauptet, soll durch die allgemeine Geschäftskrisis empfindlich gelitten haben. Indeß soll es durch Ver⸗ mehrung der Artikel dieser Branche gelungen sein, den nöthigen Absatz, besonders nach dem Orient, zu behaupten und die Arbeiter meist fort zu beschäftigen. — Das Ledergeschäft, welches von 485Gerbereien
etrieben wird, die jährlich 6— 7000 Ctr. Leder verarbeiten, hatte unter
der allgemeinen Nahrungslosigkeit weniger zu leiden, da die Konsu⸗ menten sich in Folge der außexae vöhnlichen Vertheuerung des Roh⸗ stoffes zu namhaft höheren Preifen bequemen mußten. Bedeutend soll der Versandt von fabrizirten Kips⸗ und Lackirfellen nach Amerika gewesen sein. — Die Harmonika⸗ und Akkordionfabriken, welche bei geregeltem Geschäftsbetriebe 3 — 400 Arbeiter beschäftigen, und jährlich circa 300,000 Stück Ziehharmonikas, 250,000 Dutzend Mundharmonikas und 3000 Stück Melodions oder Drehorgeln fabri⸗ ziren, mußten wegen Geschäftsstockung fast † ihrer Arbeiter entlassen. Die hohen nordamerikanischen Zölle schadeten diesem Fabrikate weniger, weil alle Produzenten davon gleichmäßig betroffen wurden und Nord⸗ amerika selbst keine derartigen Fabriken besitzt. Dagegen wurde die Wiener Konkurrenz dieser Industrie nachtheilig, da die fast das ganze Jahr über niedrige österreichische Valuta die Arbeitslöhne dem Aus⸗ lande gegenüber außerordentlich billig stellt. — Die Roßhaarspin⸗ nereien, 3 an der Zahl, die mit 70 Arbeitern einen Absatz von circa 100,000 Thalern erzielen, hatten über bedeutend steigende Preise des Rohmaterials zu klagen, denen gegenüber die Verkaufspreise nicht angemessen erhöht werden konnten. — Die Rauch⸗ und Schnupf⸗ tabakfabriken, welche mit ca. 100 Arbeitern jährlich 12,000 Ctr. Tabak verarbeite, haben den gewohnten Absatz behauptet. — Das Maschinen⸗ und Eisengießereigeschäft istbegünstigt durch die für die neue städtische Wasserleitung übernommenen Arbeiten, in rühriger Weise betrieben. Es arbeiten gegenwärtig in Gera und Umgegend 77 Dampffkessel mit 1182 Pferdekraft, 39 hxeehe wen mit 448 Pferdekraft und 3 Lokomobilen mit 20 Pferdekraft, die zum bei Weitem größten Theil in Geraer Anstalten gebaut worden sind. — Die Saline Heinrichshalle war mit dem Absatz ihrer Producte bisher auf ein bestimmtes, abgeschlossenes Gebiet beschränkt und konnte daselbst nur ca. 40,000 Ctr. Koch⸗, Vieh⸗ und Düngesalz jährlich verkaufen, obwohl es ihr möglich gewesen wäre, das 6fache zu produciren. Nach Eintritt der freien Concurrenz hat sie jetzt ihre Siedepfannen bereits wesentlich vermehrt, so daß sie jedem Bedarf entsprechen kann und jährlich wenigstens 70 bis 80,000 Ctr. zu verkaufen hofft. — Was den Kohlenkonsum betrifft, so sind im Jahre 1867 nach Gera und Umgegend verladen worden per Gößnitzer Eisenbahn 410,000 Ctr. und per Achse 114,000 Ctr. Süfinkahten ; außerdem gingen per Thüringer Bahn 84,700 Ctr. Braun⸗ ohlen ein.
„Das Projekt einer Gera⸗Saalfelder Eisenbahnlinie ist seiner Realisirung insoweit näher getreten, als für eine Linie von Gera, vorläufig bis Eichigt, die meisten der dabei betheiligten Staaten eine Zins arantie bereits ausgesprochen haben und von den übrigen
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das Geleise demnächst zu erwarten steht.
„Der am 5. Juni 1867 abgehaltene Wollmarkt war mit 4400 Stein Wolle befahren, die mit Ausnahme eines geringen Quantums zu verhältnißmäßig hohen Preisen verkauft worden sind. — Von den Geraer Actien⸗Gsellschaften konnte die Gas⸗Actiengesellschaft eine Dividende von 11 pCt. gewähren; der gemeinnützige Bauverein zahlte für sein zweites Betriebsjahr wiederum 4 pCt. Dividende. Dagegen konnte die Geraer Bank nur 5 ½ pCt. gewähren, da bei der Geschäftslosigkeit des vorigen Jahres es nicht möglich war, dem ahn eine den Mitteln der Bank angemessene Ausdehnung zu ver⸗
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1“ 11.““ Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Steckbrief. Königliches Kreisgericht, 1. Abtheilung zu Sorau, den 26. März 1868. Der ehemalige Mühlenbesitzer, jetzige Tagear⸗ beiter Gottlieb Schefter aus Droskau, Kreis Sorau, soll wegen Diebstahls verhaftet werden. Er ist im Betretungsfalle anzuhalten und an uns abzulieferr.
Steckbrief. Die Ehefrau des Schneidergesellen Aug ust Eduard Gehrke, Maria Magdalena Margaretha, geb. Augessen, aus Broacker, Herzogthum Schleswig, gebürtig, 40 Jahre alt, gegen welche wegen Verdachts der Kuppelei die Voruntersuchung eingeleitet ist, hat am 5. d. M. mit ihrem Ehemanne sich von hier heimlich entfernt, ohne daß hat ermittelt werden können, wohin sie sich begeben. Es werden daher alle Civil⸗ und Militair⸗Behörden des In⸗ und Auslandes hierdurch ersucht, auf die Ehefrau Gehrke Acht zu haben, sie im Betretungsfalle festzunehmen und an den Schließer Hansohm im Gefängniß auf dem Markte hierselbst abliefern zu lassen. Wir versichern die sofortige Erstattung der entstehenden Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes auch eine gleiche Rechtswill⸗ fährigkeit. Zugleich wird Jeder, welcher von dem Aufenthalte der Ehefrau Gehrke Kenntniß hat, aufgefordert, davon der nächsten Ge⸗ richts⸗ oder Polizei⸗Behörde unverzüglich Mittheilung zu machen. Ein Signalement kann nicht gegeben werden, doch wird bemerkt, daß die Angeschuldigte mit dänischem Accent spricht. Kiel, den 11. April 1868.
Königliches Kreisgericht. Untersuchungsrichter.
Steckbrief. Gegen Conrad Wiegand, Conrads Sohn, von Neuenheim, ist wegen Diebstahls die Untersuchungshaft beschlossen, und werden alle Behörden, da der Aufenthalt des ꝛc. Wiegand unbekannt ist, ersucht, denselben im Betretungsfalle verhaften und anher abliefern zu lassen. Signalement: Alter: 29 Jahre. Größe: 5 929. Haar: dunkelblond. Stirn: frei. Augenbrauen: schwarz. Augen: grau. Nase: spitz und länglich. Mund: mittel. Zähne: gut. Kinn: oval. Bart: keinen. Gesichtsfarbe: gesund. Statur: schlank. Besondere Kennzeichen: keine. Borken, den 8. April 186c88.
Königliches Amtsgericht. Wegner. sraen 112s Steckbrief.
Wider den Rentbeamten des Prokuratur⸗ und Landesschul⸗Rent⸗ amtes Meißen, Hauptmann a. D. Hans Heinrich von Elter⸗ lein ist wegen Unterschlagung mit der Voruntersuchung zu verfahren beschlossen worden.
Da sich von Elterlein unter dem 6. d. Mts. von hier ent⸗ fernt hat und die zum Zwecke seiner Frsangung von der Königlichen Etaats⸗Anwaltschat bereits unter dem 8. d. Mts. ergriffenen Maß⸗ regeln zur Zeit ohne Erfolg geblieben sind, so ergehet nunmehr an sämmtliche Behörden, sowie sonst an Jedermann hierdurch das Er⸗ suchen, den genannten von Elterlein im Betretungsfalle anzuhal⸗ ten und festzunehmen, und solchenfalls Nachricht anher gelangen zu
Meißen, am 14. April 1868. 1 b Das Königlich Sächsische Bezirksgericht daselbst. 1 Signalement.
Der ꝛc. von Elterlein ist 49 Jahr alt, 73 Zoll lang, hagerer Statur, von militairischer Haltung, fast ohne Haupthaar, trägt blonden Schnurbart und war bei seiner Entfernung dunkel bekleidet.
Bekanntmachung. Der in der Untersuchungssache wider den Colporteur Alfred Vollmann aus Berlin auf den 18. April 1868 anberaumte Audienztermin ist aufgehoben. Sorau, den 15. April 1868. Königliches Kreisgericht. 1. Abtheilung.
Bekanntmachung. R
Am 25. v. M. ist der Schänker Miehlke aus Sipiory hiesigen Kreises in Bromberg verschwunden und liegt dringender Verdacht vor, daß er vorsätzlich von ruchloser Hand in den Brahefluß gestürzt und umgebracht worden ist. 8 1“
Er war etwa 39 Jahr alt, 5 Fuß groß, schwächlich. Sein Haar (kleiner Backenbart) dunkelblond. Eine kleine Narbe an der Nasen⸗ wurzel bildete ein besonderes Kennzeichen. 1
Seine Bekleidung bestand aus 1) einem dunkelgrünen Wollenrocke mit Unterfutter von grau⸗weiß geflecktem Parchent, 2) einem Paar dunkelgrünen Zeughosen, blau karrirt, 3) einer dunkelgrünen Weste von wollenem Zeuge, 4) einer schwarzen Barankenmütze, ganz wollig, 5) einem weißen Leinwandshemde, 6) einem Paar kurzen Stiefeln, 7) einer blauen Unterjacke von eigengemachtem Zeuge.
Die Leiche ist bisher nicht Alle Diejenigen, welche
über den Verbleib des Miehlke oder dessen Leiche irgend welche Aus⸗
kunft zu geben vermögen, werden hiermit ersucht, es entweder schrift⸗ lich uns anzuzeigen oder bei ihrer nächsten Polizeibehörde sich darüber Schubin, den 7. April 188c8. . 9 Königliches Kreisgericht. Erste Abthei Ediktal⸗Citation. Folgende Personen: 1 “ 1) der Friedrich Wilhelm Paul Büttner aus Flensberg, 2 dsr Sattlergeselle Wilhelm Eduard Schoechert, zuletzt in Gold⸗ erg, 3) der Paul Friedrich Louis Schuhmann aus Goldberg, 4) der Müller Johann Karl Robert Kudel aus Gehbg sbb old
5) der Johann Karl Friedrich Herrmann Bunzel aus erger
Vorwerken, 8
6) der Schmiedegesell Ernst Herrmann Ehrlich aus Petersdorf 7) der Karl August Kirst — alias Kirsch 8 aus e sind ee lic ind von der Königlichen Staats⸗Anwaltschaft zu Loewenberg am 14. März 1868 angeklagt, ohne Erlaubniß die Königlichen Laabe ver⸗ lassen und sich dadurch dem Eintritte in den Dienst des stehenden Sese r enalehen ea zu 1 ist daher gegen diese Personen durch Beschluß des unterzeich⸗ neten Gerichts vom 8 April d. J. auf Grund 16 886 des Weich. esetzbuchs resp. §§. 4 seq. des Gesetzes vom 10. März 1856 die Unter⸗ uchung eingeleitet und zur Verantwortung derselben, so wie zur öffentlichen mündlichen Verhandlung der Sache Termin auf . den 9. September 1868, Vormittags 11 Uhr, in unserem Sitzungssaale Nr. 2 des hiesigen Rathhauses, angesetzt worden, zu welchem dieselben unter der Verwarnung vor⸗ eladen werden, daß im Fall ihres Ausbleibens gegen sie mit der ntersuchung und Entscheidung der Sache in contumaciam verfahren werden wird. Dieselben haben die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche uns dergestalt zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbei⸗ geschafft werden können. 8 Goldberg, den 6. April 1868. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung. Deputation für Strafsachen.
Handels⸗Register. Handels⸗Register des Königl. Stadtgerichts zu Berlin. In das Firmen⸗Register des unterzeichneten Gerichts ist unter Nr. 5234 8 der Kaufmann (Herren s zu Oels in Schlesien, 88* 1 8 ““ DOvrtt der Niederlassung: Berlin, II(eetziges Geschäftslokal Friedrichsstr. 21 Firma: Eduard Sachs, zufolge heutiger Verfügung eingetragen. Der Kaufmann Eduard Sachs zu Oels in Schlesien hat für seine vorgedachte E “ Sach Berl “ einem Sohne Louis Sachs zu Berliimnmn— Prokura ertheilt. - v Dies ist zufolge heutiger Verfügung unter Nr. 1223 in das Pro⸗ kuren⸗Register eingetragen.
Ies . Firmen⸗Register des unterzeichneten Gerichts ist unter dder Kaufmann (Agentur und Kommissions⸗Geschäft) Heinri August a 2g Quistorp zu Stettin, Gafth, H. 8 Ort ZAA“ Stettin mit einer Zweigniederlassung zu Berlin, 8 hiesiges Geschäftslokal: Oranienburgerstr. 13/14, Firma: Heinr. Quistorp, 1“ zufolge heutiger Verfügung eingetragen. 3 86 Der Kaufmann Heinrich August Julius Quistorp zu für seine vorgedachte Handlung “ dem Kaufmann Albert Schubandt zu Berlin Prokura ertheilt. h Dies 6 zufolge heutiger Verfügung unter Nr. 1224 in das Pro⸗ kuren⸗Register eingetragen.
Die unter Nr. 3150 des Firmen⸗RNegisters eingetragene hiesige
Firma:
Rudolph Stolt, 8. Ihnhaber: Kaufmann Rudolph Otto Friedrich Stolt, ist erloschen und zufolge heutiger Verfügung im Register gelöscht.
Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firmtaäa— J. Henschel Söhne (Bank⸗, Fonds⸗ und Kommissions⸗Geschäft) (jetziges Geschäftslokal: Charlottenstr. 33)), am 9. April 1868 errichteten offenen Handelsgesellschaft sind: 1) der Kaufmann Theodor Henschel, 2) der Kaufmann Albert Henschel, 1“ beide zu Berlin. Dies ist in das Gesellschafts⸗Register des unterzeichneten Gerichts unter Nr. 2294 zufolge heutiger Verfügung eingetragen.
Der Kaufmann Heinrich Siegmund Blanckertz zu Berlin hat für seine hierselbst unter der Firma Heintze & Blanckertz bestehende, unter Nr. 5056 des Firmen⸗Registers eingetra dem Adolph Heinrich Pahl zu Berlin
Prokura ertheilt. .
Dies ist zufolge heutiger Verfügung unter Nr. 1222 in das Pro⸗ kuren⸗Register eingetragen.
Berlin, den 14. April 1868. “
Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen
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In das hiesige Firmen⸗Register ist unter Nr. 74: “ Col. 1: der Ziegeleibesitzer und Holzhändler Albert Schmidt, Col. 2: Ort der Niederlassung: Kotzen,
Ccol. 3: Firma: A. Schmidt, b eingetragen zufolge Verfügung vom 8. April 1868 an demselben Tage. Rathenow, den 8. April 1868. 1
“ önigliche Kreisgerichts⸗Deputation.