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Nichtamtliches. 8
Preußen. Berlin, 17. April. Se. Majestät der König nahmen im Laufe des heutigen Vormittags die Vor⸗ träge des Polizei⸗Präsidenten, des Civil⸗Kabinets und im Bei⸗ sein des Gouverneurs und des Kommandanten millitairische Meldungen entgegen.
— Der Ausschuß des Bundesrathes des deutschen Zoll⸗ vereins für Rechnungswesen trat heute Mittag zu einer Sitzung zusammen.
— Der Ausschuß des Bundesrathes des Norddeutschen Buundes für Handel und Verkehr versammelte sich heute Mittag zur Fortsetzung der Enquéte über das Hypothekenbankwesen.
— Heute Mittag hielt das Staats⸗Ministerium unter dem Vorsitze des Minister⸗Präsidenten eine Sitzung ab.
— Im weitern Verlaufe der gestrigen Sitzung des Reichstages des Norddeutschen Bundes wurde die Wahl des Abgeordneten von Helldorf (Querfurt⸗Merseburg) geprüft und nach längerer Debatte für gültig erklärt. Schluß der Sitzung um 3 ½ Uhr. Nächste Sitzung am 18. April, Vormittags 11 Uhr. Tages⸗ Ordnung: 1) Nochmalige Abstimmung über die Abänderungs⸗ anträge der Abg. Miquél, Dr. Prosch und Dr. Harnier zu dem Gesetzentwurf über die Aufhebung der polizeilichen Beschränkungen der Befugniß zur Eheschließung und Abstim⸗ mung über diesen Entwurf im Ganzen nach den Beschlüssen des Reichstags; 2) Schlußberathung über den Antrag Wag⸗ ner (Altenburg), Planck und Genossen, den Bundeskanzler auf⸗ zufordern: Entwürfe eines gemeinsamen Strafrechts und eines gemeinsamen Strafprozesses, sowie die dadurch bedingten Vor⸗ schriften der Gerichts⸗Organisation, baldthunlichst vorbereiten und dem Reichstage vorlegen zu lassen. 3) Schlußberathung über den Antrag Dr. Aegidi und Genossen: der Reichstag wolle beschließen: den Bundeskanzler aufzufordern, zu veranlassen, daß bei dem gegehaegetichen friedlichen Einvernehmen mit den aus⸗ wärtigen Mächten Verhandlungen eingeleitet werden, welche Zweck haben, durch Uebereinkunft von Staat zu Staat die Freiheit des Privat⸗Eigenthums zur See in Kriegszeiten zu einem Herrcgemagig anerkannten Grund⸗ satz des Völkerrechts zu erheben. 4) Zusammenstellung des von dem Abg. Dr. Waldeck und Genossen beantrag⸗ ten Gesetzentwurfs, betreffend die Abänderung des Artikels 32 der Verfassung des Norddeutschen Bundes mit den bei der Vorberathung über diesen im Plenum des Reichstages gefaß. ten Beschlüssen. 5) Zusammenstellung des von dem Abg. Las⸗ ker und Genossen beantragten Gesetzentwurfs, betreffend die Nichtverfolgbarkeit der Mitglieder der Landtage und Kammern,
mit der bei der Vorberathung über diesen im Plenum des
Reichstages erfolgten Beschlußnahme.
Kiel, 15. April. Se. Königliche Hoheit der Prinz Adal⸗ bert begab sich nach seiner Ankunft mit dem »Chamaeleon⸗ an Bord der Panzer⸗Fregatte »Friedrich Karl« und machte mit derselben eine Tour in See, von welcher Höchstderselbe Nachmittags zurückkehrte. G
G Mecklenburg. Schwerin, 16. April. Die heute aus⸗ gegebene Nummer des Regierungsblattes enthält u. A. eine Bekanntmachung, betreffend die Bestellung der Civil⸗Vorsitzen⸗ den der Kreis⸗Ersatz⸗Kommissionen und die Ablieferung der Militair⸗Stammrollen an dieselben.
Hamburg, 16. April. In der gestrigen Sitzung der Bürgerschaft wurde der von Dr. Winterhoff nochmals gestellte Antrag auf Erlaß einer Amnestie als erster Gegenstand der vHen 1““ vorweggenommen und in erster Lesung genehmigt.
Sachsen. Dresden, 16. April. (Dr. J.) Die Zweite Kammer hat in ihrer gestrigen Abendsitzung den Deputations⸗ bericht über den Gesetzentwurf, einige Bestimmungen über den Konkurs der Gläuͤbiger betreffend, erledigt und bei der Schluß⸗ abstimmung die Regierungsvorlage mit einigen von der De⸗ putation vorgeschlagenen Abänderungen einstimmig ange⸗ nommen. Heute beschäftigte sich die Kammer mit den Dif⸗ ferenzen, welche in den beiderseitigen Kammerbeschlüssen bezüg⸗ lich des Budgets für das Departement des Kultus bestehen. Diese Differenzen sind heute durch den Beitritt zu den Be⸗ schlüssen der Ersten Kammer ausgeglichen worden, bis auf eine, wo die Zweite Kammer beschlossen hat, bei ihrem ersten Be⸗ schlusse stehen zu bleiben, welcher dahin geht, der Staatsregie⸗ rung ein jährliches Berechnungsgeld von 6000 bis 8000 Thlr. für Vermehrung der Realschulen und Gymnasien zu bewilligen, während der Beschluß der Ersten Kammer die Verwendung dieser Bewilligung auf die Vervollkommnung, resp. Vermeh⸗ rung der Realschulen beschränkt.
Die Erste Kammer hat heute die Berathung de
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tationsberichts über die Wahlgesetzvorlage begonnen und die allgemeine Debatte vorbehältlich des Schlußwortes der Referen⸗ ten und der Erklärung der Staats⸗Regierung beendet.
„Hessen. Darmstadt, 16. April. Die gestrige »Darm⸗ städter Zeitung« veröffentlicht folgenden vom 14. Il. M. datir⸗ ten Erlaß des Großherzogs Ludwig:
»Da die mit der Krone Preußen abgeschlossene Militair⸗ Convention in ihren wesentlichen Theilen durchgeführt ist und eine vereinfachte Organisation meines Kriegs⸗Ministeriums nun⸗ mehr stattfinden kann, so enthebe Ich den General⸗Major von Grolman, Präsident Meines Kriegs⸗Ministeriums, auf dessen mehrfach gestelltes Ansuchen, seiner jetzigen Dienststellung. In dankbarer Anerkennung seiner stets treu geleisteten lang⸗ jährigen Dienste befördere Ich denselben zum General⸗Lieute⸗ nant unter gleichzeitiger Versetzung zur Suite der Infanterie.⸗
— Die heutige »Darmst. Z.« meldet, daß Major Dorn⸗ seiff mit der provisorischen Leitung des Kriegs⸗Ministeriums beauftragt sei, indem sie zugleich den folgenden, unterm 14. d. M. eg0. Erlaß des Großherzogs Ludwig bekannt giebt:
„»In Folge der nunmehr ermöglichten vereinfachten Organi⸗ sation Meines Kriegsministeriums, finde Ich Mich bewogen den Oberst Mootz, Chef der ersten Section, den Ministerial⸗Rath Dr. Hallwachs, Chef der zweiten Section, den Ministerial⸗ Rath Freiherrn von Preuschen, den Oberst Scholl, Chef der dritten Section, unter Anerkennung ihrer treuen Dienste, temporär in den Ruhestand zu versetzen, und behalte Ich Mir ihre Wiederverwendung im aktiven Dienste vor.
Dem Oberst Harktmann von der Feldartillerie und dem Hauptmann Freiherrn Röder von Diersburg vom 1. In⸗ fanterie⸗Regiment, Beide kommandirt zur Dienstleistung im Kriegsministerium, spreche Ich eine gleiche Anerkennung aus. Dieselben haben sich nunmehr wieder bei ihren resp. Truppen⸗ theilen anzumelden.⸗«
Baden. Karlsruhe, 15. April. Das heute erschienene Regierungsblatt enthält u. A. das provisorische Gesetz, die Militair⸗Strafrechtspflege betreffend.
Württemberg. Stuttgart, 15. April. Die Prüfung derjenigen jungen Leute, welche sich durch den Nachweis künst⸗ lerischer oder wissenschaftlicher Bildung legitimiren wollen für die Erlangung der Vortheile des einjährigen Dienstes, findet im Laufe des Monats statt. Zur Prüfung der Musikzöglinge sind die Lehrer des Konservatoriums und die Königliche Hof⸗ kapelle ermächtigt. Die Prüfungskommission besteht aus der Prüfungsbehörde und außerdem noch aus zugezogenen Mit⸗ gliedern des Kultdepartements und der Ministerien des Innern und des etenes
— Prinz Sergei Romanoffski von Leuchtenberg ist zum Besuche der Königlichen Familie hier eekvimmen uie im Königlichen Residenzschloß abgestiegen.
Bayern. Müͤnchen „15. April. Die Kammer der Ab⸗ geordneten hat heute die Verhandlung des Budgets des Kultus⸗Ministeriums begonnen, und für dieses selbst, dem Aus⸗ schußantrag entsprechend, 111,215 Fl. bewilligt. Für Theue⸗ rungszulagen für die Professoren an den Lyceen, Gymnasien und die Studienlehrer an den Lateinschulen wurden, außer der vom Ausschuß beantragten Ziffer, noch 33,000 Fl. mehr be⸗ willigt⸗ dagegen wurde die vom Ausschuß beantragte Summe von 2000 Fl. für die Musiklehranstalt in München abgelehnt.
— Die Kammer der Reichsräthe hat heute mit allen gegen 10 Stimmen beschlossen „auf ihrem früheren Beschlusse, wonach die Notheivilehe auf die Dissidenten unter sich beschränkt bleiben soll, zu beharren. Für das Schulgesetz hat die Kammer außer dem Referenten, Bischof von Dinkel von Augsburg, auch einen Korreferenten in der Person des Ober⸗Konsistorial⸗ Prasthene 8 on 8 Fl ernannt.
— Der Kriegs⸗Minister, Freiherr von Prank eht au E 88 Feeat. far die 1. seiner 1.8ce hgeh auf
neral Freiherr von Ow die Lei iegs⸗ Ministeriuns. w die Leitung des Kriegs
Oesterreich.
Handelsvertrag sind beendet. Der Vertra er
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migung des Ministerraths; er so it de ji
Kraft keten hs;/ soll schon mit dem 1. Juni in — 16. April. Der italienische Gesandte am hiesige
Marchese Pepoli, ist nach Ofen abagerei 1.e Hofe,
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„ Prag, 14. April. Von Seiten der Statthalterei ist an
sämmtliche Bezirksämter die Weisung e 3 Ircs⸗
vertretungen in Bezug auf die ng frgangen, die Bezirk
mögenssteuer zu gestatten. Pesth, 16. April. In der heutigen Sitzung des Unter⸗
hauses brachte der Finanzminister Lonyay 14 Steuergesetzentwürfe
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G Wien, 15. April. Der Herzo dena ist am Ostermontag nach Konstentinope! de scgeee Nr “ — Die Verhandlungen über den österreichisch⸗englischen
Agitation gegen die Fi 5 8 8 1 8 2 8 1 inan 8 vorlagen zu überwachen und keinen Protest 'gegen 8 Ver.
heute die Cortes in Person mit einer Ansprache. Er K
116“ “ u 8 ö“ und die Budgetvorlage ein. Danach betragen die ordentlichen Einnahmen 98, die außerordentlichen 47, die ordentlichen Aus⸗ Fben 100, die außerordentlichen 35 Millionen Gulden. Die teuer für Salz wird nicht erhöht, die für Tabak ermäßigt.
Niederlande. Haag, 14. April. Die Erste Kammer der Generalstaaten hat heute ihre diesjährige Session eröffnet. Der vom Könige zum Vorsitzenden der Kammer ernannte J. A. Philipse hielt eine Rede, worin er die letzten parla⸗ mentarischen Ereignisse erwähnte und die Hoffnung aussprach, »daß die Spannung, welche zwischen einem Zweige der ges 4 gebenden Macht und den Rathgebern der Krone entstanden ist, bald vorübergehen möge.« Nach Verlesung verschiedener König⸗ licher Botschaften und Entgegennahme der von der Zweiten Kammer überwiesenen Gesetzentwürfe ernannte die Kammer ihre Kommissionen und vertagte sich alsdann.
Großbritannien und Irland. London, 15. April. Ihre Majestät die Königin begab sich heute, begleitet von dem Prinzen und der Prinzessin Christian von Schleswig⸗ Holstein und den jüngeren Familienmitgliedern, nach Alder⸗ shot, hielt über die im Lager dort stationirten Truppen große Revue ab und fuhr später wieder nach Windsor zurück.
— Die neueste Nummer der amtlichen »Gazette« publizirt folgende Standeserhöhungen: John Trollope zum Baron Kesteven of Casewick (Grafschaft Lincoln), John Benn Walsh 8 Baron Ormathwaite of Ormathwaite (Grafschaft Cumber⸗ and), Brook William Bridges zum Baron Fitzwalter of Woodham Walter (Grafschaft Essex), und William O Neill zum Baron O'Neill of Shanes Castle (Grafschaft Antrim).
— Die gegenwärtig im Gebrauch befindlichen Feldmützen der englischen Armee sollen in nächster Zeit durch die von den Hochländer⸗Regimentern bereits getragene gewöhnliche schottische sogenannte Glengarry⸗Mütze ersetzt werden.
— 16. April. Nach einer der Regierung aus Abyssinien zugegangenen Depesche vom 23. v. Mts. hatte General Napier mit den zur Avantgarde gehörigen Truppen Lat verlassen, nachdem die Truppen gestern einen 10,000 Fuß hohen Paß überschritten hatten, wobei das Gepäck zurückgelassen und nur der Mundvorrath mitgeführt war. Oberst Staveley mit seinen Truppen, sowie die Artillerie nebst Reservemunition, be⸗ fanden sich einen resp. zwei Tagemärsche weiter rückwärts. Der Vortrab hat jetzt noch ca. 60 Meilen von Magdala Stellung genommen. Einzelne Abtheilungen unter Oberst Phayne sind um Recognosciren 20 Meilen weiter vorgegangen. Ueber die Abfichten des Königs Theodor war nichts bekannt. Der Ge⸗ sundheitszustand der britischen Truppen war befriedigend.
Dublin, 16. April. Der Vice⸗Statthalter der Graf⸗ schaft Westmeath ist ermor rd Nähere Nachrichten fehlen augenblicklich noch.
Frankreich. Paris, 15. April.
Der Kaiserliche Prin ist gestern Abend um 5 Uhr in Cherbourg angekommen. Abend waren Stadt und Rhede beleuchtet. Der befindet sich
an Bord der Kaiserlichen Nacht »Reine Hortense«. Diesen Morgen um 8 Uhr begann er, in Begleitung des See⸗Präfekten, den Deich und die übrigen Sehenswürdigkeiten in Augenschein zu nehmen. 1b
— 17. April. Der gestrige »Moniteur« enthält im amt⸗ lichen Theile ein Kaiserliches Dekret vom 4. d. M., welches behufs Vollendung des mit privaten Geldmitteln begonnenen Hafenbaues zu Saint⸗Pierre auf der Insel Réunion, die Erhebung einer Hafengebühr bis zu 2 Fr. 50 Cent. für die Tonne von allen dort eingehenden französischen und fremden Handelsschiffen gestattet. Die einkommenden Abgaben sollen in die Kommunalkasse von Saint⸗Pierre fließen.
Ein zweiter Kaiserlicher Erlaß von demselben Datum genehmigt den vom Generalrath der Insel Réunion beschlosse⸗
nen Zolltarif für zu Schiffe eingehende Waaren.
Spanien. il. sich gestern, nach Anhörung der bezüglichen Auseinandersetzun⸗
Madrid, 15. April. Die Deputirten haben
en des Herzogs von Valencia, mit 117 gegen 39 Stimmen dafür genhhes der⸗ ben Gesetz⸗Entwurf über das Grundkredit⸗Institut, ohne vorherige Kommissions⸗Berathung, im Plenum zu er⸗ örtern. Die General⸗Debatte wird demgemäß sofort nach Ab⸗ lauf der durch die Geschäftsordnung festgesetzten Zeit beginnen, während welcher der Gesetz⸗Entwurf auf dem Büreau des Prä⸗ sidiums aufzuliegen hat. — In derselben Sitzung machte der Staatsminister Mittheilung von einem Schreiben des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten von Uruguay, worin der⸗ selbe der Regierung der Königin für die schleunige Beihülfe der spanischen Schiffsbesatzung bei Gelegenheit der alichen Unruhen in Montevideo seinen Dank ausspricht.
Portugal. Lissabon, 15. April. Der König eröffnete
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ͤZͤͤͤͤͤͤͤͤ11114“ die Königin habe sich auf a ihres Vaters nach Italien begeben. Der Finanzminister werde Vorschläge für Verbesserung der Kreditverhaͤltnisse und für Ordnung der Finanzen machen. Dem öffentlichen Unterricht solle besondere Aufmerksamkeit zugewendet werden. Für die Aufrechthaltung der Ruhe im Lande seien alle erforderlichen Maßregeln getroffen. 8
Italien. Florenz, 14. April. Der Oberstudienrath hat in dem Disciplinarverfahren gegen die drei Bologneser Profes soren entschieden, daß Ceneri auf 4, Carducci auf 2 ⅛ und Piazza auf 1 ⅞ Monat suspendirt bleiben. 8 gestrite 16. April. Die Ruhe ist in Bologna wiederher⸗
„Turin, 16. April. Die Prinzessin Clotilde und die Königin von Portugal sind hier eingetroffen.
Rumänien. Bukarest, 15. April. Die Regierung hat in einer an die Konsuln der fremden Mächte gerichteten Mit⸗ theilung wiederholt in Abrede gestellt, daß in der Moldau Judenverfolgungen stattgehabt hätten. Dem österreichischen Ge⸗ neralkonsul ertheilte Fürst Carl bei einer heute stattgehab⸗ ten Audienz die Versicherung, daß nirgends Judenverfolgungen sasgeeec hätten, und daß die Israeliten volles Vertrauen auf seinen Schutz haben könnten.
Der Fürst begiebt sich morgen nach der Moldau, um per⸗ sönlich Ermittelungen über die Vorgänge im Bakeuer Distrikt
zu veranlassen. 3 Schweden und Norwegen. Stockholm, 12. April. In der gestrigen Sitzung der ersten Reichstagskammer erbat der General Hazelius von den anwesenden Ministern Aufschluß darüber, ob die eingetretene Ministerkrisis politischen Ursachen zuzuschreiben sei. Graf von Manderström er⸗ innerte in seiner Antwort daran, wie er sich allerdings auf dem vorigen Reichstage einer nach seinem Erachten nicht moti⸗ virten Kürzung des auswärtigen Budgets widersetzt, wie er jedoch zugleich die SSeghch einer Ermäßigung in Aus⸗ sicht gestellt und in Gemäßheit dessen dem jetzigen Reichs⸗ tage Vorschläge gemacht habe. Da der Reichstag indessen trotzdem einen Beschluß festgehalten habe, welcher mit der An⸗ schauung des Areisgeien Widerspruche stehe, so sei er genöthigt ewesen, seinen Abschied nachzusuchen, um seinen Posten einem kachfolger zu überlassen, der im Stande sein würde, die Zustimmung der Repräsentation zu erzielen. Sodann entwickelte der Finanzminister, Freiherr von Ugglas, daß der Grund zu dem Rücktritt des Kriegsministers Abelin wesentlich in der Weigerung des Reichstages hinsichtlich der Er⸗ bauung eines Laboratoriums zu suchen sei. Was den Minister des Innern betreffe, so bemerkte der Redner, daß derselbe bereits früher die Einreichung eines Abschiedsgesuches beabsichtigt habe. Und was endlich den Redner persönlich anlange, so habe er erst nach langem Bedenken das Finanz⸗Portefeuille übernommen, und zwar unter dem ausdrücklichen Vorbehalt, daß sein Ein⸗ tritt in die Regierung nur als provisorisch betrachtet wer⸗ den dürfe, und daß es, falls der Versuch seine Kräfte übersteige, ihm gestattet sein sollte, in seine frühere Stellung als Landeshauptmann zurückzutreten. Aus der Behandlung, welche die oben erwähnte und mehrere andere Fragen von Seiten des Reichstages gefunden, sei klar hervorgegangen, daß die Absichten der Regierung nicht von der Repräsentation ge⸗ theilt würden. — General Hazelius erwiderte darauf, daß von Seiten des Reichstages kein Mißtrauensvotum der Regierung ertheilt worden sei, worauf indeß Frhr. von Ugglas entgegnete, daß die Art und Weise der Verweigerung regierungsseitig bean⸗ tragter Bewilligungen das von 15 und seinen drei Kollegen eingeschlagene Verfahren vollkommen rechtfertige.
Amerika. New⸗York, 2. April. Eine offizielle Pro⸗ clamation über die zwischen den Vereinigten Staaten und dem Kolonial⸗Gouvernement von Hongkong abgeschlossene Post⸗ Convention ist in Washington veröffentlicht worden. Die Post soll durch die direkte amerikanische, zwischen San Francisco und Hongkong, via Yokohama, fahrende Dampfer⸗Linie befördert werden.
— Der Kongreß von Nicaraguag hat den Vertrag mit den Vereinigten Staaten ratifizirt. Die Regierung von Nica⸗ ragua hat mit mehreren Kapitalisten in San Francisco die Gründung einer Bank, mit dem ausschließlichen Rechte, Papier⸗ geld auszugeben, kontrahirt.
— Die mevxikanische Regierung hat das Verbot gegen den Import von Gütern aller Art Shhh
— Aus Washington, 4. April, sind henbe⸗ durch den Telegraphen der Hauptsache nach bereits gemeldete Mittheilungen eingegangen: Die ee gegen den Präsidenten wurden vorgestern und gestern fortgesetzt. Das Anklage⸗Comité führte mehrere weitere Zeugen vor, um zu bekräftigen, daß General Thomas androhte, sich mit Gewalt