— cDie Königin von Portugal ist auf der Rückreise naach Lissabon hier eingetroffen.
— Briefe aus YVokohama melden, daß der Bürgerkrieg zwischen dem Taikun und dem Mikado noch immer nicht be⸗ endigt ist. Der Mikado hat Truppen abgesandt, um die Haupt⸗ stadt Yeddo zu zerstören, wo der Taikun sich aufhält. Der Taikun hat darauf angeboten, seine Truppen aufzulösen und sich in das Innere des Landes zurückzuziehen, wenn Yeddo verschont bleibe. Man glaubt, daß der Mikado die Bedingungen an⸗ nehmen wird.
Portugal. Nach einer der Portugiesischen Gesandtschaft
in London zugegangenen Depesche aus Lissabon ist am 25. Juni eine vollständige Amnestie für sämmtliche politische Verbrechen erlassen worden.
Italien. Florenz, 27. Juni, Abends. (W. T. B.) Der Senat hat in seiner heutigen Sitzung das Mahlsteuergesetz nach kurzer Diskussion mit 101 gegen 11 Stimmen ange⸗ nommen.
Türkei. Konstantinopel, 27. Juni. (W. T. B.) Prinz Napoleon ist heute Mittags hier eingetroffen.
Mußland und Polen. St. Petersburg, 26. Juni. Der Kaiser hat am 26. Mai befohlen, daß zur Begutachtung aller auf den Transport von Truppen auf Eisenbahnen und Wasserstraßen bezüglichen Fragen beim Hauptstab ein »Comité für den Transport von Truppen auf Eisenbahnen und Wasser⸗ straßen« zu konstituiren ist.
Ssfretensk. (Tel. d. R. J.) Ein bewaffneter Zusammen⸗ stoß zwischen einem kleinen russischen Detachement und einer bedeutenden Anzahl chinesischer Mansen, (chinesischer Volksstamm an der russischen Grenze), welche Gold ausbeuteten, hat auf der Insel Askold stattgefunden. Es wurden bei dieser Gelegenheit zwei russische Offiziere und acht Mann Soldaten verwundet und ein Matrose getödtet. Die Mansen zogen sich auf's Fest⸗ land zurück, steckten den Posten Sstrelok und das Dorf Schko⸗ towa in Brand und verübten mehrere Mordthaten. Zur Ver⸗ folgung der Chinesen und Deckung der Ansiedlung sind Trup⸗
pen dahin detachirt worden. (P. Ztg.) Buchara ist ohne
Orenburg, 24. Juni. Schwertschlag genommen.
Amerika. New⸗York, 17. Juni (pr. Cuba). Mit 76 gegen 27 Stimmen verwarf der Senat das Amendement zur Papiergeld⸗Bill, und nahm eine Bill an, die einer großen Zahl von Bürgern aus Carolina, die politischen Rechte wiedergiebt. — Die Nachricht, daß die Fenier an der kanadischen Grenze Waffen und Vorräthe sammelten, hat sich als falsch erwiesen; die kanadischen Behörden haben jedoch in ihren Vorsichtsmaßregeln nicht nachge⸗ lassen. — Berichten aus Mexiko zufolge wurden Negrete und Rivera vielseitig unterstützt. — Aus Hayti liegen Briefe bis zum 3. vor, denen zufolge Salnave den Angriff der Rebellen auf Port⸗au⸗Prince zurückgeschlagen und alle Gefangenen ge⸗ tödtet hat. Die Rebellen rüsteten sich zu einem neuen An⸗ griffe. — In Matanzas ist die Cholera ausgebrochen.
Washington, 25. Juni. (Kabeltelegramm.) Die von Mr. Stevens eingebrachte Bill, behufs Zulassung von Nord⸗ carolina, Südcarolina, Louisiana, Georgia und Alabama zur Vertretung im Kongreß, unter der Bedingung, daß die Con⸗ stitutionen dieser Staaten nie dahin amendirt werden, daß sie die jetzt Stimmberechtigten ihres Vorrechtes berauben, ist vom Präsidenten Johnson vetirt worden. Doch wurde sie heute vom Senate mit 30 gegen 8, und vom Repräsentantenhause mit 105 gegen 30 Stimmen gegen das Veto des Präsidenten genehmigt. 1 “
Der Spezialkorrespondent von »Daily News« telegraphirt
aus New⸗York, 25. Juni: Der Senat hat die Bill ge⸗ nehmigt, der zusolge 8 Stunden als tägliche Arbeitszeit in den von
der Regierung unterhaltenen Werkstätten festynesetzt sind; die
Vertreter von Arkansas wurden zugelassen. — Der Präsident hat dem Hause Seward's Depesche an Moran von der englischen Botschaft vorgelegt, in welcher gegen die Inhafthaltung von Warren und Costello remonstrirt und versichert wird, daß er vergebens die britische Regierung zu einem billigen Naturalisa⸗ tionsvertrage eingeladen habe. b “
8
Paris, Sonntag, 28. Juni, Abends. Der Kaiser ist gestern Abend um 6 Uhr aus Chalons in Fontainebleau wieder eingetroffen. — Die Königin von Portugal wird einige Tage in Meudon bei der Prinzessin Napoleon verweilen. — »France« zufolge wird Graf Gobineau, bisher Minister in Athen, an Stelle des verstorbenen Baron de Georges nach
Brasilien gehen, und Baron Baude, erster Botschafts⸗Secretair
in London, Gobineau in Athen ersetzen.
1 ““
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Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau. 6
8 8
—, Das Amts⸗Blatt der Norddeutschen Post⸗Verwal⸗ tung (Nr. 38) enthält: General⸗Verfügungen: Vom 24. Juni: Ausführung des am 26. März d. J. mit Belgien abgeschlossenen Ver⸗ trages, betreffend den Austausch von kleinen Packeten und von Geld⸗ sendungen; und die Anwendung des vereinfachten Auslands⸗Tarifs im Fahrpostverkehr zwischen Oesterreich und Süddeutschland einerseits und Dänemark und Norwegen andererseits. Vom 25. Juni: Vereinigung des Geschäftskreises der Ober⸗Post⸗Direction in Stralsund mit dem der Ober⸗Post⸗Direction in Stettin und Privat⸗Briefsendungen an Per⸗ sonen der Norddeutschen Schiffsbesatzungen. “
“
Statistische Nachrichten.
— Ueber die Gold⸗und Silberproduction des Zollvereins entnehmen wir den amtlichen Bergwerks⸗Tabellen für das Jahr 1866 folgende Nachrichten: Gold⸗ und Silbererze wurden auf 198 Gru⸗ ben, welche 10,212 Arbeiter beschäftigten, überhaupt 649,001 Ctr. ge⸗ wonnen. Am stärksten ist der Gold⸗ und Silbererzbergbau im König⸗ reich Sachsen betrieben worden, welches für 176 Gruben eine Förde⸗ rung von 598,546 Ctr. Erzen im Werthe von 1,267,052 Thlr. nach⸗ weist; außerdem lieferte Preußen 30,090 Ctr. (8 Ctr. im Regierungs⸗ bezirk Arnsberg, 30,070 Ctr. in Hannover, 12 Ctr. in Nassau), Bayern 2850 Ctr. und Anhalt 17,515 Ctr. Der Gesammtwerth der Pro⸗ duction ist auf 1,301,431 Thlr. angegeben, es ist darin aber der Werth der im Herzogthum Anhalt gewonnenen Gold⸗ und Silbererze nicht einbegriffen. Die Production ist in den letzten Jahren übrigens ziem⸗ lich auf gleicher Höhe geblieben; im Durchschnitt von 1861— 65 berech⸗ net sie sich auf 679,039 Ctr.
An Gold sind hauptsächlich in Verbindung mit der Blei⸗ und Glätteproduction, sowie beim Kupferhüttenbetriebe im Jahre 1866 nur 310,132 Zollpfund im Werthe von 141,791 Thlr., nämlich 66 Pfd. in der Provinz Hannover, 9630 Pfd. auf dem Preußisch⸗Braunschwei⸗
ischen Communion⸗Bergwerke und 234,502 Pfd. im Königreich Sach⸗ en gewonnen. Bedeutender ist die Herstellung von Silber gewesen, die auf 13 Hüttenwerken mit 2000 Arbeitern überhaupt 157,084 Zoll⸗ pfund im Werthe von 4,694,870 Thlr. betragen hat. Der Haupttheil hiervon fällt auf Preußen, in dessen älteren Provinzen die Production 57,718 Pfd. im Werthe von 1,729,839 Thlr. (im Reg.⸗Bez. Oppeln 12,623 Pfd, im Reg.⸗Bez. Merseburg 22,887 Pfd., im Reg.⸗Bez. Arnsberg 6772 Pfd., im Reg.⸗Bez. Koblenz 3060 Pfd., im Reg.⸗Bez. Köln 1088 Pfd., im Reg.⸗Bez. Aachen 11,288 Pfd.) betrug, während Hannover 26,583 Pfd., die Preußisch⸗Braunschweigischen Communion⸗ Bergwerke 1997 Pfd. und Nassau 8408 Pfd. geliefert haben. Außer⸗ dem sind noch im Königreich Sachsen 61,422 Pfd. im Werthe von 1,830,595 Thlr. und im Herzogthum Anhalt 956 Pfd. im Werthe von 28,570 Thlr. hergestellt worden. Der Durchschnittspreis für
Zollpfund Silber berechnet sich auf 29 Thlr. 26 Sgr. 7 Pf. 8 1 Kunst und Wissenschaft.
London, 27. Juni. Die letzte Sendung Inschriften und Frag⸗ mente von Ephesus ist nunmehr im britischen Museum ausgepackt. Die Inschriften sind meist aus der römischen Kaiserzeit und in griechi— scher Sprache abgefaßt.
— Bei den Nachgrabungen des Emporium Romanum nächst dem Tiberflusse wurde kürzlich, nach der »K. Ztg.« ein herrlicher Block aus cararischem Marmor aufgefunden, der 585 Kubikmeter enthält und auf allen vier Oberflächen von lateinischen Inschriften bedeckt ist, die wichtige geschichtliche Aufschlüsse zu geben versprechen und als ein archäologisches Ereigniß bezeichnet werden.
Landwirthschaft. Uebersicht über die Weizen⸗ und Roggenpreise auf den Haupt⸗Getreidemärkten der Monarchie. Um die Vergleichung zu er⸗ leichtern, sind die in den Börsenberichten notirten Preise, der Berliner Usance entsprechend, auf 2100 Pfd. Weizen und 2000 Pfd. Roggen (loco und ohne Säcke) in Thalern berechnet.
Weizen: 6. Juni. 13. Juni. 20. Iuni. 27. Juni. Königsberg... 87 ½ 92½ 92 ½ 92 ½ Danzig 82 ¾ —- 91z¼ 873.— 92 82 ¼ — 913 70 ½⅔ — 92 ½
osen 66 *, — 87 ½* 71 - 892) 79 — 96* 75 — 92* Stettin 779 — 94 79 — 94 83 — 98 81 — 96 ¾⅔ 72 — 90 74 — 90 74 — 95 76 ½ — 100
Breslau. 75 ½ - 93 ½ 79 % — 99 ¾ 75 — 95 ⅔ 95
71 ½ — 86 ¾¼
Magdeburg... 86 ½ — 93 ⅛ Cöln V 85 89 ½ 95
Roggen: 6. Juni. 13. Juni. 20. Juni Königsberg 58 ½ 62 ½ 2 Danzig 6 ½ 56 ½ —72 ½ 55 ⅛ — 58 ½ Posen 46 — 52*) 53 ½ — 592) 52 — 59*) Stettin. 50 — 58 54 — 63 56 — 65 Berlin 52 — 56 51 — 54 56 — 57 Breslau 50 ⅛ — 56 ½ 52 ½ — 58 ½ 52 ½ — 58 ½ 50 ⅛ — 56 ¾ Magdeburg .... 53 — 56 56 — 60 7— 60 Coln. 1X“ 8 60 60
*) Nach dem Wochenbericht. “
— Der landwirthschaftliche Provinzial⸗Verein für die Mark Brandenburg und die Niederlausitz wird vom 8. bis 13. Juli eine internationale Mähe⸗Maschinen⸗Konkurrenz auf einem Felde zwischen Schöneberg und Steglitz an der Berlin⸗Potsdamer Chaussee abhalten. Der bereits erschienene Katalog der angemeldeten Maschinen weist 20 Aussteller mit 41 Maschinen nach, darunter konkurriren fünf englische Fabrikanten zusammen mit 22 und drei Amerikaner mit 4 Maschinen, die übrigen 15 sind von deutschen Fabrikanten ange⸗ meldet.
Aus der goldenen Aue, 27. Juni, schreibt man der »M. Z.«:
55 ½ — 57½
“ 8— 8 1
Nussicht auf eine gute Heuernte vorhanden ist.
nicht gedeckt werden wird. 18 Geger öun; gheschrieben, daß sich auf mehreren Gütern an der livländischen⸗witebs⸗
Krankheit schon mehrfach gestürzt sind.
happs und Rübsen werden bereits geerntet und es geschieht zurchgehends zur großen Zufriedenheit des Lans negc e86,5 Mohn jeht im Verblühen und läßt allem Anschein nach eine eben so gute Ernte hoffen wie die übrigen Oelgewächse. Der Weizen hat überall inen dichten und kräftigen Stand, fast noch mehr aber der Roggen welcher vielfach in seinen hoch aufgeschossenen Halmen, langen Aehren nd vollen Körnern nichts zu wünschen übrig läßt, wozu noch kommt daß durch die zuletzt anhaltend trockene Witterung keine Lagerung des⸗ ben eingetreten ist. Gerste und Hafer bieten ebenfalls, wo eine ühe Saat stattgesunden hatte, einen erfreulichen Stand dar und gssen eine gute Ernte erwarten; anders aber ist es mit der Spät⸗ at, welche wegen des mangelnden Regens in der letzten Zeit zurück⸗ geblieben ist und sicherlich einen Ausfall haben wird. Die Hackfrüchte haben bis dahin durch Trockenheit noch nicht gelitten und stehen frisch da, die zweite Kleeschur dagegen fällt höchst dürftig aus.
— Ein Fachmann, der vor kurzem Böhmen, Mähren, Nie⸗ der⸗Oesterreich und Ober⸗Ungarn brreiste, schreibt über seine Gahrnehmungen in Bezug auf den Saatenstand und die Ernte⸗ ussichten in den genannten Ländern in der »Prager Ztg.« Folgendes: Winterfrucht, namentlich Korn und Weizen, haben durch die unge⸗ öhnlich hohe Temperatur des Monats Mai, deren mittlerer Durch⸗ hnitt jenen anderer Jahrgänge um mehrere Grade überstieg, wenig geliten. Ich kann daher mit voller Zuversicht in diesen zwei Getreide⸗ gattungen eine reichliche Mittelernte prognostiziren. Was jedoch Som⸗ nerweizen und Hafer betrifft, so haben dieselben nicht unerheblich ge⸗ iten und dürfte der Ertrag dieser Cerealien unter einer ge⸗ wöhnlichen Mittelernte bleiben, während Gerste eine einfache Mittelernte liefern wird. Klee ist gleichfalls stark zurückgeblie⸗ ben und wird blos circa zwei Drittel der vorjährigen inte ergeben, dagegen verspricht die Kartoffel so wie die Zucker⸗ rübe auf gut kultivirtem Boden ein gutes Ergebniß zu liefern. Regen sräre jedoch für beide Gewächse von großem Nutzen. Das Heu ist imter sehr günstigen Verhältnissen eingebracht worden, die Mahd var qualitativ und quantitativ gut. Nach meinen Berechnungen ird demgemäß Böhmen eine gute Mittelernte, Mähren, Nieder⸗ Hesterreich, namentlich das fruchtbare Marchfeld, dann das Oeden⸗ burger Komitat sowie sämmtliche Komitate Ober⸗Ungarns eine reich⸗ iche Ernte ergeben, so daß voraussichtlich Oesterreich auch in diesem Jahre, falls nicht inzwischen störende Elementarunfälle eintreten, von Gerlaagfe größere Quantitäten an das Ausland abgeben kön⸗ en wird.
— Aus Riga, 11. Juni, schreibt man der »Pet. Z.«: Aus ver⸗ chiedenen Gegenden Livlands und Kurlands gehen uns traurige Nach⸗ ichten über den Stand der Felder zu. Alle schildern die Ernte⸗Aus⸗ sichten in Folge der anhaltenden Hitze und Dürre als überaus trübe.
dies fast
In die Zeit der Roggenblüthe sind gerade heftige Winde gefallen,
belche auch dem jungen eben aufgekommenen Sommerkorn geschadet haben. Wo schwerer Lehmboden vorherrschend, soll es unmöglich ge⸗ pesen sein, die Sommerfelder zu bearbeiten. Bei dem Mangel an Regen ist auch der Graswuchs gehemmt, so daß auch keine Die Viehweiden sollen benfalls grasarm sein. Ueber Hitze und Dürre wird auch im süd⸗ estlichen Rußland, so namentlich im Kiewschen geklagt, eben so im westlichen Europa, sogar in England. Nach dem Ausspruch eines
Landwirths soll schon jetzt als sicher angenommen werden können, daß
der Roggenbedarf für unsere Provinz Livland durch die nächste Ernte Aus der Kreuzburgschen Gegend wird uns
ischen Grenze der Milzbrand zeigt und Vieh und Pferde an d
F 2
er
Gewerbe und Handel.
„— Nach dem Jahresbericht der Handelskammer zu Coblenz üür das Jahr 1867 hatte sich der Absatz von Braunstein nach Eng⸗
land, wo er zu Bleichpulver verwendet wird, in Folge der ungünsti⸗
gen Baumwollenkonjunctur in der zweiten Hälfte des Halbjahrs 1867 hermindert. Der Vorrath im Reg. Bezirk Wiesbaden und in den Gruben bei Gießen wurde Ende 1867 auf 180,000 Ctr. zu 54 pCt. Mangangehalt geschätzt. In der Grube Gute Hoffnung bei St. Goar vurde in 1867 38,758 Ctr. verkäufliche (Blei⸗ und Kupfer⸗) Erze ge⸗ ördert, das Kupfererz fand indessen keinen Absatz.
lpath sind im Herbst 1867 werthvolle Gruben in der Eifel, Bürger⸗
eisterei Kelberg in Betrieb gesetzt worden. Die Ausbeutung des blauen hons bei Mülheim, Kärlich und Kettig hat durch die Gußstahl⸗ Fabrication einen unerwarteten Aufschwung genommen; es wurden 1 J. 1867 gegen 700,000 Ctr. gefördert. Der Eisen⸗Hüttenbetrieb elangte nicht zum Aufschwung, nur das Alfer Eisenwerk hatte guten bsatz an Gewehreisen, wovon die Gewehrfabriken 2 Mill. fund ntnahmen. Die Hütte Tubalkain in Remagen verhüttete 14,500 Ctr.
upfererze (1390 Ctr. Kupfer). Fabrikate aus Eisen fanden schlech⸗
n Absatz. Die Fabrication von Sandsteinen aus vulkanischem bande, Bimsstein und Kalkmörtel nahm lebhaften Auf⸗ schwung. Bei Urmitz, Weißenthurm und Neuwied wurden n den Sommermonaten täglich ca. 100,000 Stück geformt, Cie zum Preise von 5 ½ Thlr. pro mille bis nach den jederlanden und Süddeutschland Absatz fanden. Der Weinbau ab mittelmäßigen Ertrag. An der Ahr wurden 22,000 Ohm ge⸗ erbstet. In Oberwesel waren die Rothweine aus früheren Jahren iemlich vergriffen; als höchster Preis wurden 37 ½ Thlr. pro Ohm 866 erzielt, fur einige Fuder Weißweine 1866er 90— 110 Thlr. per uder. An der Nahe wurde 1867 er zu 60 — 90 Thlr., 1866er zu 90 bis
Thlr., 1865er zu 220 — 400 Thlr. (ohne Faß), noch ältere Weine 170 — 850 Thlr. per Stück verwerthet. Kleine und Mittel⸗Mosel⸗ beine 65er galten 160 — 240 Thlr. per Fuder, 66er 45 — 100 Thlr. er Fuder. An Schaumweinen wurden in Coblenz, Kreuznach und Zallendar etwa 1 Mill. Flaschen hergestellt. — Im Bezirk Coblenz be⸗
a˙ö — 8 8 stehen 35 Bierbrauereien, 2 weniger als in 1866, 1100 Ctr. Bier wurden aus anderen Zollvereinsstaaten eingeführt. Der Debit an nassauischen Mineralwassern bei der Königlichen Verwaltung zu Ehrenbreitstein belief sich auf 1,882,180 Krüge, 282,520 weniger als in 1866. Der Import⸗ und Transithandel zeigte eine erhebliche Zunahme gegen das Vorjahr bei Baumwollengarn, chemischen Fabrikaten, In. digo, Eisen und Stahl, Sämereien, außereuropäischen Hölzern, groben Böttcherwaaren, Maschinen, Leinengarn, Leinewand, Branntwein, Gewürzen, Käse, Fischen, geschältem Reis, Oel, Theer und Pech, ganz besonders aber bei Getreide und Hülsenfrüchten, rohem Kaffee und unbearbeiteten Tabaksblättern, eine Abnahme hauptsächlich bei baum⸗ wollenen Zeugen, Farbmaterialien, Farberden, Wein, Südfrüchten, Häringen, Mühlenfabrikaten und Thran. An Obst wurden u. A. Kirschen 3000 Körbe à 24 Pfd., Pflaumen 10,000 K. à 40 Pfd., Aepfel 10 — 12,000 Ctr., Nüsse in der Schaale 400 Säcke à 160 Pfd., und frische Nüsse ohne Schaale 1000 Säcke à 1 Ctr. nach England ex⸗ portirt. Die Rheinbrücke passirten im Jahre 1867 14,551 Flöße und Fahrzeuge, darunter 3805 Personen⸗ und 2489 Schlepp⸗Dampfboote. Im Hafen verkehrten 7142 Fahrzeuge mit 1,633,736 Ctr, 355,977 Ctr. mehr als im Vorjahre. 8
— Die Handelskammer der Kreise Mühl hausen, Heiligen⸗ stadt und Worbis hat für die genannten Kreise pro 1867 einen ahres⸗Bericht veröffentlicht, dem wir folgende Angaben entnehmen: Die Stecknadel⸗ und Drahtwaaren⸗Fabrik, sowie die Fabriken für Pferdestriegeln und Polsternägel waren im verflossenen Jahre gut be⸗ schäftigt. Der Absatz eiserner Kohlen⸗ und Koaksöfen hat sich eben⸗ falls vermehrt. Die Ziegeleien und Gypskalkbrennereien wurden schwunghaft betrieben. Die Leimfabrication hat sich gleichfalls gehoben und der erzielte Umsatz war ziemlich bedeutend und für die Unter⸗ nehmer lohnend. Die Seife, die dort sehr gut hergestellt wird, erfreut sich eines ziemlich ausgedehnten Absatzes über die Grenzen des Bezirks hinaus. Auch die dortigen zahlreichen Lager⸗ und Export⸗Bierbrauereien haben aufs Neue ihre Geschäfte ausgedehnt und ihren Absatz nach entfernteren Gegenden erweitert. Eben so ge⸗ wann das Geschäft in Fleischwaaren an Ausdehnung und exportirt sowie Erzeugnisse nach vielen auswärtigen Gegenden, namentlich auch nach Paris. Der Absatz der Mahlmühlen⸗Fabrikate war bis zum Jahresschluß von 1867 bei den stetig steigenden Getreidepreisen lebhaft und lohnend. — Der Vertrieb der dort fabrizirten Cigarren, meist ordinaire und Mittelsorten, hat auch im abgelaufenen Jahre zugen om⸗ men. — Die dortigen Saffiane und farbigen Leder fanden guten Absatz zu lohnenden Preisen; auch Kalb⸗ und Rindleder waren andauernd gefragt und gaben deren Preise den Gerbereien befriedigende Rechnung. Dagegen litt die Wollen⸗, Baumwollen⸗ und Leinen⸗Industrie sehr unter der allgemeinen Ungunst der Zeit und lag fast gänzlich danieder; nur die wollenen Strumpfwaaren fanden einen befriedigenden Absatz. In gleicher Weise war auch die Lage der Färbereien, Druckereien, Bleichereien, Appreturen und eine gedrückte.
München. Nachdem die Rinderpest in der Bukowina wieder erloschen ist, wird vom Staatsministerium des Innern verfügt, daß der Transport von Rindvieh, Schafen und Ziegen im lebenden oder todten Zustande, von Rohstoffen dieser Thiere in frischem oder getrock⸗ netem Zustande, von Heu und Stroh und zwar auch in Gestalt von Verpackungsmitteln aus der Bukowina nach oder durch Bayern wieder gestattet ist, falls durch amtliche Zeugnisse die Herkunft aus unverseuchten Gegenden nachgewiesen und die übrigen Voraussetzun⸗
gen der §§. 3 und 9 der Verordnung vom 3. Juli 1867, Maßregeln
gegen die Rinderpest betreffend, gegeben sind.
— Die Ausfuhr von Gold und Silber nach dem Osten schätzt der »Economist« für das Jahr 1867 auf 1,648,000 Pfd. Sterl. Gold und 2,047,000 Pfd. Sterl. Silber, zusammen 3,695,000 Pfd.
Sterl. Davon sind aus Großbritannien versendet 259,000 Pfd. Sterl.
Gold und 644,000 Pfd. Sterl. Silber, zusammen 903,000 Pfd. Sterl., durch Dampfschiffe aus den Häfen des mittelländischen Meeres 534,000 Pfd. Sterl. Gold und 1,081,000 Pfd. Sterl. Silber, zusammen 1,615,000 Pfd. Sterl., auf französischen Dampfschiffen 855,000 Pfd.
Sterl. Gold und 322,000 Pfd. Sterl. Silber, zusammen 1,177,000
Me⸗
das Jahr und
Osten auf
1866 ist die Ausfuhr edler
Pfd. Sterl. 6 e Ausf e 2,871,000 Pfd. Sterl. Gold
talle nach
Für dem
Von Schwer⸗ 7,075,000 Pfd. Sterl. Silber, zusammen 9,946,000 Pfd. Sterl. zu
schätzen, sie hat also gegen die des Jahres 1867 um 1,223,000 Pfd.
Sterl. Gold und 5,028,000 Pfd. Sterl. Silber, zusammen 6,251,000 Pfd. Sterl. (ca. 43 Mill. Thaler), 63 pCt. abgenommen. Im Durch⸗ schnitt der Jahre 1861 bis 1867 belief sich die Ausfuhr jährlich auf 4,000,000 Pfd. Sterl. Gold und 10,500,000 Pfd. Sterl. Silber, zu⸗ sammen auf 14,500,000 Pfd. Sterl. Das Jahr 1867 ist also gegen den Durchschnitt um ca. 2,400,000 Pfd. Sterl. Gold (58 pCt.) und ca. 12,500,000 Pfd. Sterl. Silber, nahe an 90 pCt, zurückgeblieben. Den stärksten Abfluß edler Metalle nach dem Osten weisen die Jahre 1863 und 1864 auf, 23,158,000 Pfd. Sterl. und 23,925,000 Pfd. Sterl., also über 19 respektive 20 Millionen Pfd. Sterl. mehr als im Jahre 1867. Durch diese Zahlen erklärt sich die Anhäufung von edlen Metallen, die im Jahre 1867 in den Banken von England und Frankreich stattgefunden hat. In Frankreich überstieg im Jahre 1867 die Einfuhr von Gold die Ausfuhr um 16,370,000 Pfd. St., vom Silber um 2,600,000 Pfd. St., zusammen um 18,970,000 Pfd. St. etwa 132 Mill. Thlr.), während im Jahre 1863 die Silbereinfuhr um 13,000 Pfd. St. geringer war als die Ausfuhr und die Einfuhr an Gold die Ausfuhr nur um 400,000 Pfd. St. überstieg. Auch im Jahre 1864 blieb die Silbereinfuhr um 1,600,000 Pfd. St. hinter der Aus⸗ fuhr zurück, dagegen lieferte das Gold einen Ueberschuß von 5,030,000 Pfd. St. über die Einfuhr. b
St. Petersburg, Sonntag, 28. Juni. (W. T. B.) Die Staats⸗ bank hat ihren Zinsfuß für sechsmonatliche Lombard⸗Vorschüsse auf 3½ Prozent herabgesetzt. i“*“
Walken, so wie auch der Möbeltischlerei,