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damit kein Punkt auch nur provisorisch ohne Unterstützung blieb. Die Verpfählung wurde alsdann gegen das vollendete Mauerwerk mittelst Schrauben gestützt und das Gerüst weiter vorgeschoben. Als man unter mancherlei Schwierigkeiten, jedoch glücklich 260 weit vorgedrun⸗ gen war, brach das Wasser durch; man bewältigte diesen Durchbruch und schritt vorsichtig weiter vorwaͤrts bis sich diese Wasserdurchbrüche im folgenden Jahr zweimal und 1828 im Januar nochmals wieder⸗ holten. — Obgleich man den letzten Durchbruch, wie die vorhergehen⸗ den, reparirt hatte, mußte man doch wegen Mangel an Geldmitteln den Bau gänzlich einstellen. F
Erst im Jahr 1835 wurde, nachdem das Parlament die nöthigen Fonds vorgeschossen hatte, wieder weiter fortgefahren und trotz der Wasserdurchbrüche in den Jahren 1836 und 1837 schritt der Bau rüstig voran, so daß derselbe 1841 vollendet war.
Nachdem auch der Thurm auf der anderen Flußseite erbaut wor⸗ den, wurde der Tunnel am 25. März 1843 dem Verkehr übergeben; es ist also, wenn die Unterbrechungen des Baues in Abzug gebracht werden, 10 Jahre daran gebaut worden. Der eigentliche Tunnel ist 1140 englisch lang und kostet inkl. der auf beiden Seiten liegenden Thürme und Zugänge 600,000 Pfd. St. (circa 4,000,000 Thlr.) Der laufende Fuß eigentlicher Tunnel kostet 2600 Thlr. 8 8
Die hierbei angewandte Bau⸗Methode war komplizirt, aber des⸗ halb nicht unzweckmäßig zu nennen; — durch Brunel ist der Tunnel⸗ bau auf den heutigen Stand gebracht worden, er hat den Beweis geliefert, daß Tunnel in jedem Material getrieben werden können. Gleichzeitig oder kurze Zeit nach dem Bau des Themse⸗Tunnels wurden in England, Frankreich und Belgien mehrere Tunnel für Kanäle und Flüsse aus⸗ geführt, von denen die wichtigsten und größten sind: der zwischen Gravesend und Rochester für die Schifffahrt bestimmte, eine englische Meile (¼ preuß. M.) lange, 35 hohe, 30’ weite Tunnel, ferner die Tunnel bei Manchester und Staffordshire, der Tunnel zwischen Sap⸗ perton und Wallbridge des Themse⸗Severn⸗Kanal, 12,540 lang, der von Languedoc u. s. w. Durch den sich immer mehr ausdehnenden Eisenbahnbau wurde auch der Tunnelbau mehr zur Anwendung ge⸗ bracht, obgleich man anfänglich denselben sehr scheute und oft lieber Bahnlinien verlegte, als zu solchen, wie man glaubte, kostspieligen Bauten schritt. .“ 8
— Am 5. Juli d. J. verstarb in seiner Heimath, Halle a. S., Dr. August Colberg, seit 1864 Professor ordinarius für pathologische Anatomie an der Kieler Universität.
Bonn, 6. Juli. Das Programm zu dem »internationalen Kon⸗ gresse für Alterthumskunde und Geschichte zu Bonn⸗«, veranstaltet von dem »Verein von Alterthumsfreunden im Rheinlande«, ist erschienen. Die Eröffnung des Kongresses findet am 14. September 1868 um 10 Uhr in der Aula der Universität statt, der Schluß desselben am
21. September. .“ Bremen, 8. Juli. (W. Z.) Gerhard Rohlfs ist hier wieder eingetroffen. Er hatte Alexandrien am 28. Juni verlassen und war in Brindisi gelandet. Von dort aus hat er in drei Tagen die Reise mit der Eisenbahn über den Mont Cenis hierher zuücgetegt Der Reisende bringt eine Sammlung der interessantesten Merkwürdigkeiten aus Abessinien mit. “ H. Herrieden (Bayern), Anfangs Juli. (Witterungsverhaͤlt⸗ nisse Europas und Nordamerikas im Monat Juni 1868.) Der euro⸗ päische Luft⸗Ocean war im Monat Juni fast noch weniger bewegt, als im Mai; die über Deutschland ziehenden 6 Luftwellen bewirkten eine durchschnittliche tägliche Veränderung der Quecksilbersäule von nur 0,s par. Linien, auch hielt sich das Luftmeer wieder über dem mittleren Niveau. Deshalb war auch die Bewölkung wieder sehr gering, und übertraf mit Ausnahme von Norwegen jin ganz Europa durchschnitt⸗ lich nicht die Hälfte des sichtbaren Horizonts. Der Ozongehalt der Luft hielt sich in unsern Gegenden in diesem Monate über dem Mittel, obwohl die Gewitter nur in den ersten 4 Tagen des Monats, und dann wieder am 22. und 23. das mittlere Europa heimgesucht hatten, desto heftiger waren sie indessen außer dieser Zeit im Süden und Westen, und hatten gegen Ende des Monats sogar in Schweden gewüthet. Die Niederschläge waren im westlichen und nordwestlichen Europa sehr gering (Paris hatte wieder nur 2. 3Regenhöhe), im südlichen Frank⸗ reich, in Spanien und England herrschte fast vollkommener Regen⸗ mangel, auch das östliche Europa war wenig bedacht (Wien hatte nur 9. 1 09, mehr Regen fiel in Mittel⸗Europa (dahier 36. 4 0, am meisten indessen in Italien. Am 17. war ein Erdbeben in Ungarn, welches die Stadt Jaßbereny von da an fast täglich heimsuchte, und selbst bis in Pesth wahrgenommen wurde. Das Grundwasser hielt sich in hiesiger Gegend unter dem Mittel. Die höchsten an ein⸗ zelnen Orten beobachteten Temperaturen waren in Paris 25.0, in Wien 23.s, in Debreczin 27.4, in München 22.3 und dahier 23.00 R. Mit Ausnahme vom mittleren und südlichen Italien, wo die Tem⸗ ratur um 0.1°, und Belgien, wo sie um 0 20 zu kühl war, hielt sich dieser Monat nach den Beobachtungen von 7 Uhr Morgens in ganz Europa über der Mittelwärme, und zwar von 0—1° im südlichen und nördlichen Spanien, in Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Oesterreich, der Schweiz, im mittleren und nördlichen Rußland und in Lappland, von 1—26 in Portugal, in Mittelspanien, Norditalien und Dalmatien, von 2 bis 30 auf den Inseln des Mittelländischen Meeres. Die nach Professor Dove berechneten fünftägigen Temperaturmittel ergaben im Vergleich zum Durchschnitte der Jahre 1848 — 1863 dahier, und wohl auch annäherungsweise für Berlin vom 31. Mai bis 4. Juni, so wie vom 5. bis 9. Juni eine um etwa 30 zu hohe, dagegen vom 10. bis 14. Juni eine um 30 zu tiefe Temperatur; vom 15. bis 19. war dieselbe wieder um 1°, vom 20. bis 24., so wie vom 25. bis 29. um 2° zu hoch. — Nordamerika hatte ein unruhigeres Luftmeer, anfangs einen sehr hohen Barometer⸗ stand, der um die Mitte des Monats unter das Mittel herabsank, sich schnell wieder erhob und gegen Ende Juni zum Durchschnitt zurück⸗ ging. Dabei war der Himmel durchschnittlich zur Hälfte bewölkt,
2810
nur der 10. bis 16. waren heitere Tage, am 8. und 16. fand dichter Nebel Statt. Im Allgemeinen war jedoch die Witterung daselbst fruchtbar.
— Die diesjährige Versammlung deutscher Philologen wird am 30. September bis 3. Oktober in Men berx abgehalten.
Stockholm, 4. Juli. (H. N.) Am naächsten Dienstag oder Mittwoch wird die schwedische Nordpol⸗Expedition von Gothenburg mit dem Schraubendampfer »Sophia« abgehen. Das Schiff, welches für diese Fahrt in Carlskrona besonders gut ausgerüstet worden ist, wird vom Marine⸗Capitain Freiherrn von Otter geführt und hat zum Nächstkommandirenden Lieutenant Palander. Außerdem besteht die Besatzung aus 1 Arzt, 1 Konservator, 4 Unteroffizieren und 10 Mann. In Tromso werden noch 4 Mann, welche mit den nördlichen Ge. wässern vertraut sind, angemustert. Die wissenschaftliche Expedition besteht aus 8 Personen: Professor Nordenskjöld, Führer der Expedi⸗ tion, Geograph und Mineralog, Adjunkt J. H. Friis, Botaniker, J. Lemström, Phsisiker, F. Malmgren, C. Smitt und A. E. Holmgren, Zoologen, S. Berggren, Botaniker, und C. Nauckhoff, Geologe.
Landwirthschaft.
Insterburg, 9. Juli. Nach amtlichen Mittheilungen der russi⸗ schen Regierung ist die Rinderpest in den Gouvernements Lublin und Suwalki, sowie die sibirische Pest in dem Gouvernement Kielce noch büer degs. Dagegen ist in dem Gouvernement Plock die Rinderpest erloschen.
Tilsit, 5. Juli. (Osts. Ztg.) Einstündiger leichter Regen unter⸗ brach am 27. v. M. die bis heute fortdauernde große Dürre, da end⸗ lich ergoß sich heute Nacht ein schwüler durchdringender Regen über die lechzenden Fluren, mehr oder minder ein Segen der Saaten in allerletzter Stunde. Außer dem Wintergetreide haben die Kartoffeln am meisten der verderblichen Witterung Stand gehalten und geben Letztere den Bestandungen noch die besten Aussichten. Roggen wird, in der Voraussetzung, daß sich noch eine geringere Verbesserung in der Körnerausbildung vollzieht, und Schrumpfkorn jetzt weniger zu befürchten ist, meistens eine fast mittelmäßige, Weizen eine mittelmäßige Ernte geben. Das Sommergetreide bleibt in der Ausbildung theils benach⸗ theiligt, theils verloren, und gilt Letzteres noch mehr für die russischen Nachbarprovinzen und für den leichten Boden dieser Provinz, wobei in erster Linie Masuren tecert Je nach kaltgründigem, feuchtem oder Lehm⸗ und leichtem Boden sieht man die verschiedenartigsten Felder, die Weiden und viele früh gemähten, hoch und frei liegenden Wiesen und Kleefelder meistens ganz ausgebrannt, den ersten Gras⸗ und Kleeschnitt aber desto besser geheimset. Lein steht oft sehr schön, oft noch sehr kurz, oft mit abgetrockneten Spitzen und, gleich dem mehr aufgetrockneten, als perloren zu betrachten.
— Ueber die Ernteaussichten in Oesterreich theilt die „Austria« folgendes mit: In Ober⸗Oesterreich sind Wintergetreide (Weizen und Roggen), sowie Heu, Klee und Kartoffeln gut gerathen und versprechen eine befriedigende Ernte, ungeachtet in einigen Be⸗ zirken Hagelschlag bedeutenden Schaden anrichtete. Dagegen haben die Sommerfrüchte Gerste und Hafer durch die anhaltende Trockenheit mehr gelitten und werden nur eine mittelmäßige Ernte liefern. Der⸗ selbe Nachtheil wirkt auch auf den Nachwuchs der Wiesen und der Kleefelder, welche ganz ausgebrannt werden, derart, daß, wenn nicht bald ergiebiger Regen eintritt, die Grummet⸗ und die weitere Klee⸗ Ernte schlecht ausfallen dürften. Die Rüben sind gröͤßtentbeils noch nicht epflanzt. Sehr schön steht im Durchschnitte das Obst, Kirschen und Zwetschken, Birnen und Aepfel, doch ist auch hier baldiger Regen wünschenswerth. Im Allgemeinen gehört das Jahr 1868 zu den guten Jahrgängen.
In Salzburg, und zwar im Flachlande, ist der Stand der Saa⸗ ten ein durchwegs sehr befriedigender zu nennen, die Aussicht auf die Ernte 1868 sehr gut. Auch die Heu⸗ und Obsternte läßt sehr günstige Ergebnisse erwarten. Dagegen ist der Stand der Saaten im ebirge ein durchwegs mittelmäßiger und bleibt sogar in einzelnen Theilen des Ving und Pongans unter einer Mittelernte zurück.
In der Steiermark, und zwar im mittleren und unteren Theile
derselben, ist der Stand der Saaten und die Ernteaussicht im Ganzen besonders befriedigend zu nennen, in der oberen Steiermark durch⸗ schnittlich mehr als eine Mittelernte versprechend. Im gleichen Ver⸗ hältnisse stehen die Wintersaaten durchgehends schön ; der Stand der Sommerfrüchte ist ebenfalls erfreulich und bei nur einigermaßen günstiger Witterung vielversprechend. Von den Knollen und Hülsen⸗ rüchten läßt sich bei anpassender Witterung nur Gutes erwarten. Dort, wo die Heumaht begonnen, giebt sie die ergiebigste Fechsung und läßt auch eine nicht minder gute Grummetfechsung erwarten. Das Gleiche gilt vom Klee und den sonstigen Futterkräutern. „In Kärnthen hat der Stand der Saaten durch den ungewöhn⸗ lichen Schneefall und durch das verspätete Frühjahr an sehr vielen Orten empfindlich gelitten, eben so ist die gedeihliche Entwickelung der Sommersaaten, der Wiesen und des Klees durch den mit außerordent⸗ licher Hitze verbundenen Regenmangel behindert, so daß wenn die jetzt günstige Witterung anhält, im Allgemeinen für 1868 nur eine mittel⸗ mäßige Ernte zu erwarten steht. Dagegen versprechen die Bezirke Eberndorf und Gurk eine bessere, Arnoldstein, Bleiburg, Eberstein, Feldkirchen, Friesach, Kappel, St. Veit, Winklern und Woͤlfsberg eine sehr gute Ernte. Ein Nothstand wird in keinem Bezirk bcsoret
In Krain, und zwar in Unterkrain, ist der Stand der Saaten
und die Ernte⸗Aussicht im Durchschnitte sehr gut, im Oberkrain un 1t im Innerkrain mit Ausnahme des Karstes sehr gut. In Mähren ist der Stand der Saaten ein befriedigender, und obwohl in einzelnen Gegenden die anhaltende Dürre nachtheilig ge⸗ wirkt hat, auch Hagelschläge hie und da nicht unbedeutenden Schade verursacht haben, ist doch eine gute Ernte zu gewärtigen. In Schlesien (Teschener Kreis) hat das Winterkorn, welches theil⸗ weise schon im Herbst wegen des vielfach defekten, weil nicht aus⸗
und da von der Dürre etwas gelitten.
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Eisengießerei bei Saarau 6900 Ctr. Gußwaaren und 81 Ctr. Rothguß⸗
gereiften Samens und wegen übermäßiger Durre nur spaͤrlich auf⸗ egangen war, durch den langanhaltenden schneereichen Winter und die folgende ungünstige Witterung sehr gelitten. Fast ebenso ungünstig ist der tand des Winter⸗Roggens in den vier westlichen Bezirken Schlesiens; befriedigender dagegen lauten die Berichte über den Stand dieser Halmfrucht in den übrigen Bezirken des Troppauer Kreises. Der Winterweizen hat nicht gelitten, der Stand desselben kann im Ganzen als befriedigend und die anzuhoffende Ernte als eine gute bezeichnet werden. uüch die Sommersaaten (Gerste, Hafer, Sommerweizen und Roggen) stehen in den meisten Bezirken gut, mitunter sehr gut und lassen eine gute Korn⸗ ernte erwarten; die Strohernte dagegen dürfte nur eine mittelmäaͤßige werden. Was die Haidefrüchte betrifft, so stehen Kartoffeln gut, Rüben weniger gut; die Ernte dürfte bei ersteren eine ergiebige, bei letzteren eine mittelmäßige werden. Futterkräuter und Wieswachs ver⸗ sprechen ein gutes Ergebniß, Raps einen guten, Lein einen schlechten rtrag. 8 F Galizien läßt der gegenwärtige Stand der Saaten in den Hauptfruchtgattungen nur eine sehr mittelmäßige Ernte gewärtigen. Durch die ungünstige Witterung wurde der Winterkornsamen stellen⸗ weise ganz zu Grunde gerichtet. Der kräftigere Weizensamen wider⸗ stand diesen klimatischen Verhältnissen wohl besser, leidet aber gegen⸗ wärtig stark unter der anhaltenden Dürre. Der Anbau der Sommer⸗ und Hackfrüchte hat sich verspätet und gewährt kaum Aussicht auf eine mittelgute Ernte. Der Wieswachs und die Strohausbeute sind wenig versprechend, dagegen die Heu⸗Ernte von vorzüglicher Qualität. Ein Mangel für den Landesbedarf dürfte trotzdem nicht eintreten.
In der Bukowina war der Stand der Winterfrüchte, ungeachtet der ungünstigen Witterung Anfangs Juni, recht befriedigend; trotzdem befürchtet man, daß die Ernte — sowohl was Schüttung, als Gestroh betrifft — eine mittelmäßige werden wird. Dasselbe gilt auch von den Sommerfrüchten, welche nur dann bessere Resultate gewähren können, wenn baldigst Regenwetter eintritt. Kukurutz und Kartoffeln versprechen bei passender Witterung ein sehr gutes Ergebniß. Im Allgemeinen erwartet das Land eine durchschnittlich mittlere Ernte.
In Dalmatien war der Stand der Saaten bisher außerordentlich günstig. Nur Hülsenfrüchte, Kräuter und Knollengewaͤchse haben hie Das heurige Jahr wird in Bezug auf das allgemeine Ergebniß ein sehr günstiges sein.
In Ungarn und seinen Nebenländern hat sich der Stand der Herbstsaaten bis Anfangs Juni recht günstig gezeigt; jetzt aber, wo haͤufige Regen an vielen Orten, besonders in einem Theile des frucht⸗ baren Theidistrittes und im Banate ein Lagern der Weizensaaten herbeigeführt haben, macht sich eine — wie wir hoffen — nicht ge⸗ gründete Besorgniß geltend, daß, wenn nicht inzwischen trockene Wit⸗ terung eintritt, der Schaden ein sehr beträchtlicher werden und beson⸗ ders die Qualität des Weizens in diesen Bezirken leiden dürfte. Die
offnungen berechtigen. — In Chili (Santiago) wird im J. 1869 eine landwirthschaft⸗ liche Ausstellung stattfinden, zu deren Beschickung alle Nationen ein⸗
Gewerbe und Handel.
— Nach dem Jahresbericht der Handelskammer zu Schweidnit für die Kreise Reichenbach, Schweidnitz und Waldenburg, spannen die 5 im Bezirke vorhandenen Leinenspinnereien im J. 1867 aus 57,253 Ctr. Flachs 45,458 Schock Garn, 4285 Schock mehr als in 1866; außerdem wurden noch 361 Schock Zwirn fabri⸗ zirt. Die Lage der Leinenspinnerei war indessen nicht befriedigend. Eingeführt wurden über die Grenzzollämter Friedland und Wüste⸗ Giersdorf: 18,920 Ctr. (180,000 Sch.) Leinwand, 4715 Ctr. rohes Leinengarn, 1402 Ctr. gebleichtes Garn; über Liebau: 11,269 Ctr. (110,000 Schock) Leinwand, 12,186 Centner rohes Leinengarn, 3205 Centner gebleichtes Leinengarn, 1050 Centner Handgespinnst. Im Bezirke der Handelskammer wurden im Jahre 1867 inkl. der dort ein⸗ geführten und veredelten Gewebe ca. 700,000 Stück fabrizirt, von denen das Haus Kramsta und Söhne 197,505 Stück (178,355 Stück durch Fonarvbern produzirte. Diese bedeutende Leinenindustrie wird fast nur in der Stadt Freiburg und deren nächsten Umgebung be⸗ trieben. Der Absatz fand im Zollverein, in Rußland, Dänemark, Schweden und Amerika (20 — 24,000 Schoch statt. — Die Baum⸗ wollenindustrie lag darnieder; in Hirschberg, Eisersdorf und
Ullersdorf waren größere Etablissements selt längerer Zeit außer Thä⸗
Fenearnn stehen minder günstig, während Hackfrüchte zu schönen 1
geladen werden.
tigkeit; nur bunte Artikel, die meist von Handwebern auf dem Lande
gefertigt werden, fanden guten Absatz und gewährten den Webern aus⸗ kömmlicheren Lohn als früher die glatten Kattune. Das Etablisse⸗ ment Wüste⸗Woltersdorf bezog in 1867 237,000 Stück rohe Gewebe, 62000 mehr als in 1866. Auch die Wollenmanufaktur befand sich im Jahre 1867 in ungünstiger Lage. “ 8
Die Weberbevölkerung im Bezirk belief sich im Jahre 1867 — mit Ausschluß der in den Maschinenwebereien beschäftigten Arbeiter — auf 8,471 Weber mit 8,032 Gehülfen, 61 Weber und 4l. Gehülfen mehr als in 1866. 2399 der Weber und Gehülfen (85 mehr als in 1866) betrieben Nebenbeschäftigung, 75 17 weniger als in 1866) waren ganz ohne Arbeit, 21 durch eigenes Verschulden heruntergekommen. Die Zahl der gehenden Stühle betrug 13,425, 261 mehr als in 1866, und zwar in Leinen 2,836 (s— 104), in Baum⸗ wolle 10,225 (+ 659), in Wolle 118 (— 48), in gemischten Stoffen
446 (s— 246).
Steinkohlen wurden im Jahre 1867 in den Revieren Gottes⸗ berg und Waldenburg 5,542,000 Tonnen (21,168,000 Ctr.) im Werthe von 2,406,000 Thlr. aus 26 Förderschachten mit 50 Dampfmaschinen durch 5961 Bergleute (9088 Familienangehörige) gefördert. Die Vor⸗ wärtshütte verhüttete 96,000 Ctr. Roheisen und produzirte 3462 Ctr. Gußw aaren, die Karlshütte bei Altwasser fabrizirte 8000 Ctr., die
waaren. 54,000 Th
Die Maschinen⸗ rik bei Saarau
2 ab fabrizirte für lr. Maschinen, für 39,000 Thlr. Dampffessel, -
Lokomobilen
und dergleichen, und 736 Ctr. Modell⸗Eisen. „8 Porzellanfa brication lieferte im Jahre 1867 Fabrikate im Werthe von ca. 1 Millionen Thaler. 600,000 Thlr. der Fabrikativn
fallen auf
die beiden großen Fabriken zu Waldenburg und Altwasser
mit Seeg; 3000 Arbeiter. z6,Die Saarauer Ziegelfabrication produzirte außer 1,900,000 Stück Mauerziegeln 2,400,000 Chamotten ; die dortige Thonwaaren⸗
fabrik stand still. Salzbrunn ein neues
Erwä nitz, die lieferte un
Die Fabrik ist auf die
Für Spiegelglasfabrication ist in Ober⸗ großes Etablissement entstanden.
hnenswerth ist noch die Holzstiftfabrication in Schweid⸗ im Jahre 1867 62,000 Metzen Holzstifte ([= 13,000 Thlr.) d hierzu 8000 Kubikfuß Ahorn (= 3000 Thlr.) verbrauchte. Fertigung von Metallstiften erweitert worden,
deren 2400 Ctr. fabrizirt wurden.
— D
ie »Meckl. A.“« schreiben: Im Verfolg einer früheren Mit⸗
theilung wegen Erleichterung der Zollformalitäten bei dem Eingange
von Seeschiffen in die Häfen von St.
stadt hat
etersburg und Kron⸗ das Bundeskanzleramt in Berlin dem diesseitigen Ministe⸗
rium der auswärtigen Angelegenheiten unter dem 30. v. M. die An⸗
zeige gemacht, daß
Kaiserlich Kaiserlich worden ist
1 der Inhalt des in Nr. 126 abgedruckten Erlasses des russischen Zolldepartements vom 14. Mai d. J. von dem russischen Finanz Ministerium nachträglich dahin erläutert : daß die nach St. Petersburg fahrenden Segel⸗ und Dampf⸗
schiffe auch fernerhin zur Abgabe der Ladungs⸗Verzeichnisse i stadt verpflichtet find. 3 gs⸗Verzeichnisse in Kro
Osnabrü ck, 4. Juli. In voriger Woche wurde bei dem nahen Lengerich der erste Spatenst
ich für die Paris⸗Hamburger Bahn gethan
Verkehrs⸗Anstalten.
und festlich gefeiert. — Die Brutto⸗Einnahme saͤmmtlicher rütssischer S betrug vom 1. Januar bis zum 1. Mai 1868 3,980,821 Rbl. 24 K,
d. h. 961,285 Rbl. 33 ½ K.
mehr als in demselben Zeitraum des
Jahres 1867.
New⸗ »Hansa⸗
men abgegangen war, angekommen.
York, 4. Juli. Das Postdampfschiff des Nordd. Lloyd „Capt. K. v. Oterendorp, welches am 20. Juni von Bre⸗ ist heute, 7 Uhr Morgens, wohlbehalten hier
ETETEe““ — EEa““
Telegraphische
Witterungsberichte v. 9. Juli.
M — 2
Memel.
Danzig. Cöslin. Stettin.
Berlin-. Posen
Ratibor Breslau Torgau
Cöln..
Flensbu Paris..
„ v 8186
— — —
Riga . Li au Moskau
1
Ort.
Königsberg. 338,9] +† 2,s
Putbus. 337,8 +3, 3
Münster 337,7 +†
Brüssel 338,7 Haparanda. 337,1 Helsingfors Petersburg.
Stockholm.
7 [Skudesnäs. 339,8
7 Gröningen. 340, 1 7 Helder....
Hörnesand. 337,2 — 7 Christians. 338,0 —
Bar. Abw[Temp. Abw Wind P. f.e. M.] R. v. M. ge Himmelsansicht. .1339,2 † 3,1 14,2] *†2,2 N., mässig. heiter. 14,5 + 1,s NO., s. schwach. trübe. 13,0 40,9 NW., mässig. wolk., Nchts. Reg.
AIlgemeine
339,5 43, 0 339, 11+†3,7 339, 8 ¼3, 3
14,0 †+ 1,0 N., sehwach- heiter. 12,3 40,5 NNW., schwach. heiter. 13,4 †¼ 1,4 NW., schwach. heiter. 13,8 +†2,0NO, schwach. heiter. 12,2 †0,sNNO., s.sechwach. 12,2 *†0 6 N., schwach. 11,6†0,4NW., schwach. 11,6†0,2, NW., mässig. 10,2 -1,1 SW., sehwach. 13,2 †0,4 NW., schwach. 9,2 -2,5 NO., schwach. 12, 3 NW., schwach. 12,0 0NO., s. schwach. heiter. 14,4 S., schwach heiter. Windstille. heiter.
338,3 *†2,9 337,4 +3, 1 321, 2 1** 333,5 *+ 1, 6 .336,0 41, 4
bedeeckt. heiter.
sehr heiter. heiter. heiter.
337, 6 332,9 rg. 339,7
338,5 338, 6
NW., mässig. 1 —
bewölkt.
339,5
0
WSW., sechwach. beiter, gest. Abd. 8 WSW. schwach. 8. Max. + 23,7. Min. + 12,2.
SSW., schwach. neblig, ruh. See. S. friseh.
beiter.
NO. s. sechw. Schöne See.
heiter.
bew., gewöhnl.
0., s. schwach. 0., schwach.
13,0 14,9
10,9 — 9,1 —
339,9
Windstille. WSW., mässig.
Produkten- und Waaren-Börse.
Berlin, 9. Juli. (Marktpr. nach Ermitt. des K. Polizei-Präs.):
thr fsg. [ꝑf. Ithr Isg. [pf. Ithrl eg. pf. . Ipf. Isg pf. Wemzen Jehl. 315 —418. 9 Bohnen Merze 10—
Roggen- gr. Gerste
Zu Hafer 19 Heu
Linsen
pr. Ctr. Stroh Schcek. Erbsen Metze
Bis Mitte] Von; Bis [Mitte!]
Von
2 7 6 ½ 213 Kartoffeln 1 25 — . SRindfleisch Pfd. W. 17] 6 11[Sschweine- L ——— fleisch — Hammeffleisch Kalbfleisch Pfd.
Butter Eier Mandel
— — —2 0 —-”S