1868 / 173 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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General de la Forest. Am 10. August wird ebenfalls die zweite Abtheilung der Uebungen im Lager von Fojano be⸗

innen. ¹ 23. Juli. (W. T. B.) Heute ist der neue Vertrag zwischen den Tabakspächtern und der Regierung unterzeichnet

worden. 81 1

Türkei. Belgrad, 23. Juli. fortgesetzten Schwurgerichtsverhandlung erschienen auf der An⸗ klagebank, als der Theilnahme an der Verschwörung gegen das Leben des Fürsten bezichtigt, folgende Personen: Miloisevich, Gutsverwalter des Fürsten Karageorgevich, und die beiden Manadovich. Der Staatsanwalt begründete die Anklage und beantragte für die drei ersten Angeklagten Todesstrafe, für den Fürsten Karageorgevich selbst und dessen Secretair zwanzig⸗

jährige Zuchthausstrafe.

Alsien. Shanghai, 6. Juli. Der Mikado hat ein älte⸗ res Edikt gegen Eingeborene, welche zum Christenthume über⸗ treten, wieder in Kraft gesetzt. Die Behörden stellen den Fremden, welche Land ankaufen wollen, Schwierigkeiten ent⸗ gegen.

Die Rebellen haben sich von Tientsin südwärts nach den Goldlagern begeben, von denen namentlich Chefoo als ein sehr reiches bezeichnet wird.

Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau. Ems, Freitag, 24. Juli, Mittags. Ihre Majestät die Königin Augusta ist heute Vormittag um II Uhr, von leb⸗ haften Zurufen begrüßt, hier eingetroffen. Se. Majestät der König war auf dem Bahnhofe anwesend und geleitete die Königin nach dem Kurhause, an dessen Eingange das Gefolge sich zur Begrüßung aufgestellt hatte. Ihre Majestät die Köni⸗ gin wird heute Nachmittag die Reise nach Koblenz fortsetzen. München, Freitag, 24. Juli, Vormittags. Der Redacteur des »Volksboten«, Dr. Zander, ist heute wegen Ehrenkränkung des Herzogs von Coburg und Verleumdung eines Richters durch schwurgerichtliches Erkenntniß zu einer auf einer Festung zu verbüßenden sechsmonatlichen Gefängnißstrafe, so wie in die Kosten verurtheilt worden. G

Die Zollbehörden in den dem auswärtigen Handel 823 geöffneten Häfen Chinas.

Alle älteren Versuche, einen dauernden, regelmäßigen auswärtigen Verkehr mit China anzubahnen, schlugen fehl. Erst die Verbindung, welche der ostindischen Compagnie einzuleiten gelang, war von größerer Bedeutung. Doch konnten erfreuliche Resultate schließ⸗ lich auch erst erzielt werden, als die Kaufmannsgesellschaft ihre Rechte an die englische Regierung (1834) abtrat und den Chinesen ein mächtiger Staat gegenübertrat und sie zur Erfüllung der vertragsmäßig eingegangenen Verpflichtungen zwang. Den Eng⸗ ländern war es hauptsächlich um die Erweiterung des Handelsmarktes zu thun und eine Steigerung des Imports fremder Artikel nach China Egenüher dem in unverhältnißmäßig starken Proportionen wachsenden

Pport chinesischer Artikel nach Europa zu bewirken, welcher Export den beträchtlichsten Abfluß Silbers dorthin zur Folge hat. Sie suchten möglichst große Opiummassen von Indien aus nach China abzusetzen, und dieser Opiumhandel gab den Anlaß zu jenen Kriegen gegen China, welche im Jahre 1839 mit der Vernichtung von 20,291 Kisten Opium seitens der chinesischen RNegierung begannen, und im Oktober des Nahres 1860 mit der Einnahme von Peking und den Verträgen von Tientsin und Peking endigten.

Seit diesem Jahre nun und in Folge dieser Verträge hat sich ein ganz neues Verkehrsleben an Chinas Ostküste entwickelt.

Bis zum Jahre 1861 gab es nach den amtlichen Berichten der fremden Zoll⸗Inspektoren pro 1865 und 1866 drei Zollämter in China, welche unter der Oberaufsicht auswärtiger Zoll⸗Inspektoren nanden, von denen das Zollamt in Shanghai 1854, das in Canton Oktober 1859 und das in Swatow im Januar 1860 eingerichtet war. Seit der Zeit sind in fast allen, dem auswärtigen Handel geöffneten Häfen Zollinspektoren ernannt worden. Bis zum Jahre 1865 gab es 14 Zoll⸗ ämter, und zwar wurde das Ningpo Office im Mai 1 61, das Chin⸗ Kiang Office April 1861, das Tient⸗tsin Office Mai 1861, das Foochow Office Juli 1861, das Amoy Offire April 1862, das Kin⸗ Kiang Office Januar 1862, das Hankow Office Januar 1862, das Che⸗foo Office März 1862, das Tamsui Office September 1863, das Fatow Office März 1864, das Nenchwang Offite April 1864 er⸗

net.

In diesen Zollämtern waren im Jahre 1865 als Inspektoren und Secretaire einige 90 Personen im Dienst und als weitere Hafenbeamte ungefähr 300. Unter diesen findet man Engländer, Franzosen, Ame⸗ rikaner, Deutsche, Dänen, Belgier, Spanier und Portugiesen. Auch waren nahe an 1000 Chinesen bei verschiedenen jenstleistungen be⸗ schäftigt, als Sprachkundige, Rechnungsführer, Copisten, Wächter und Schaffner. Unter den Fremden gab es eiwa 50, die mit der chinesischen Sprache und Schrift mehr oder weniger betannt waren und unter den Chinesen wieder sprachen mehr als 50 fließend die englische Sprache. Von den einzelnen Zollämtern werden seit 1861 regelmäßige vier⸗ teljährliche Berichte an das General⸗Inspektorat in Peting eingereicht.

(W. T. B.) Bei der heute

So dürfte es leicht erklärlich sein, warum erst in neuester Zeit var⸗ es Nenne Gesammtübersichten des auswärtigen Handels in China zu. ammengestellt werden konnten.

Die chinesische Regierung bezog folgende Reineinnahmen aus den

gezahlten Zöllen in den offenen Häͤfen: 1861: Importzölle 701,8 Taels 0 M. 0 C. 2 C. (1 Tael = 10 Maces = 100 Condarinn 1000 Cashs = 61 ½ Sgr.), Opiumzölle 211,649 Taels 5 M. 5 C. 0%, Exportzölle 1,458,864 Taels 8 M. 7 C. 6 C, Tonnengelder 97,00 Taels 7 M. 5 C. 2 C., Zölle von einheimischen Produkten 62,40; Taels 3 M. 5 C. 4 C., im Ganzen 1861: 2,531,763 Taels 5 M. 36

4 C. 1862: Importzölle 347,407 Taels 0 M. 3 C. 2 C., Opiumzoͤll!

685,352 Taels 1 M. 9 C. 9 C., Fhertaelle 3,119,042 Taels 5 M 8 C. 1 C., Tonnengelder 153,076 Taels 4 M. 5 C. 9 C., Küsie. ondelabgaben 26 1 248 Taels 0 M. 0 C. 9 C., Zölle von ein eimi. 81. Produkten 66,791 Taels, im Ganzen 1862: 6,635,917 Taelz 1863: Importzölle 1,664,800 Taels, Opiumzoͤlle 1,354,482 Taels, Er. portzöhe 4,162,245 Taels, Tonnengelder 260,692 Taels, Küssenönde abgaben 376,653 Taels, Zölle von einheimischen Produkten 40,591 Taels 8 M. 1 C. 0 C., im Ganzen 1863: 7,859,466 Taels 9 M. 56

5 C. 1864: Importzölle 893,680 Taels 5 M. 8 C. 2 C., Opiumzöllt

1/,362,661 Taels 6 M., 3 C. 3 C., Exportzölle 4,654,959 Taels 7 M. 9 C. 6 C., Tonnengelder 301,152 Taels 9 M. 5 C. 6 C., Küsten⸗ handelsabgaben 489,889 Taecls 7 M. 1 C. 4 C., Zölle von einheimi⸗ schen Produkten 26,402 Taecls 7 M. 2 C. 6 C. 1865: Importzölle 880,297 Taels 9 M. 6 C. 1 C., Opiumzölle 1,692,351 Taels 4 M. 1 C. 2 C. Eghgktole 4,424,978 Taels 0 M. 7 C. 1 C, Tonnengelder 284,353 Taels 3 8., 0 C. 0 C., Küstenhandelsabgaben 499,170 Taels 7 M. 7 C. 2 C., Zölle von einheimischen Produkten 22,436 Taels 0 M. 0 C. 0 C., im Ganzen 1865: 7,803,587 Taels 5 M. 1 C. 6 C. Die Gesammtsumme der fünf Jahre betrug an Importzöllen: 6,488,025 Taels 5 M. 0 C. 6 C., Opiumzöllen: 5,306,497 Taelzs 7 M. 1 C. 6 C., Exportzöllen: 17,820,090 Taels 4 M. 4 C. 1 C, Tonnengeldern: 11096,278 Taels 1 M. 8 C. 1 C., Küstenhandelsab⸗ aben 1,629,961 Tacls 9 M. 5 C. 8 C., Zöllen von einheimischen Produkten: 218,629 Taels 0 M. 3 C. 6 C.; Total also: 32,559,48 Taels 8 M. 3 C. 8 C.

Die größte Einnahme von den Einfuhrzöllen wurde während des zweiten Jahres (1862) erzielt. Die während dieses Jahres eingenom. menen Summen, Fntl. die Zölle auf Opium, betrug ungefähr 2,000,00 Taels, die von 1865 dagegen nur 880,000 Taels.

Unter den Ursachen, denen man eine so merkliche Abnahme zu⸗ schreiben muß, werden mit Recht besonders die amerikanischen Wirren als beachtenswerth hervorgehoben, welche die noth bewirkten. Jene Unruhen sind indeß jetzt vorbei und China selbst gewinnt immer mehr an Ruhe. Die Einfuhrzölle dürften darum noch erheblich steigen für die Zukunft. Die beste Einnahmestelle für sie war immer bisher Shanghai.

Die Einnahme aus dem Opiumhandel stieg ständig und machte 1865 fast 1,700,000 Taels aus, an welcher Summe wiederum Shaäͤngbar am Meisten partizipirte. Die Ausfuhrzoll⸗Einnahmen waren 1860 am Bedeutendsten (4,650,000 Taels, während 1865 nur 4,420,000 Taels) Die höchsten Erträge lieferten Foo⸗chow und Hankow. Die Tonnen⸗ gebühren gewährten 1864 den höchsten Ertrag (301,000 Taels, gegenübet 1865 284,000 Taels). Shanghai hat an ihnen einen hervorragenden Antheil. Der Küstenhandelszoll hat jährlich zugenommen (1865 un⸗ gefähr 500,000 Taels), und lieferte Shanghai wiederum am Meisten. Die Einnahmen von einheimischen Produkten sanken mit jedem Jahre (1865: 22,436, gegenüber 1861: 62,407 Taels). 1864 wurden an Ge⸗ sammtzöllen gezahlt in den offenen Häfen 8,177,144 Taels 9 M. 9 C. 8 M. 0 C. 2 C.

Das Jahr 1866 weist somit an gezahlten Zöllen eine Steigerung auf, gegenuüͤber 1865 um 388,354 Taels 4 M. 2 C. 4 C. Davon fäll die Hauptsteigerung auf die Importzölle (1865: 1,664,112 Taels 2 M. 4 C. 5 C, 1866: 3,265,852 Taels 4 M. 1 C. 2 C.). Die Exportzölte sanken von 1865: 4,698,923 Taels 1 M. 1 C. 5 C. herunter auf 1866. 4,645,710 Taels 0 M. 6 C. 3 C. Die Tonnengelder sanken ebenfalls, und zwar von 1865: 269,095 Taels auf 1866: 217,732 Taels 7 M. 1 C. 6 C. Dagegen stiegen die Küstenhandelszölle von 1865: 507,068 Taels 3 M. 2 C., auf 1866: 529,086 Taels 6 M. 4 C. 2 C.

Kunst und Wissenschaft.

3 Dr. Oscar Paul hat eine »Geschichte des Claviers vom Ursprung bis zu den modernsten Formen dieses Instruments⸗ (Leipzig, bei Peyne, 1868) herausgegeben, welches mit den Lehren der Akustik beginnt und dann die Vervollkommnung der besaiteten Clavier⸗Instru⸗

mente vom 15. Jahrhundert ab verfolgt. Nach der Ansicht des Ver. fassers ist das Clavier auf ein uraltes indisches Instrument zurück⸗ zuführen, welches bei den Griechen unter dem Namen Simikion be⸗ kannt war und als ein mit Klöppeln geschlagnes Hackebrett beschrieben wird. Der Verfasser geht die ältesten Formen des Claviers (Clavichord, Clavieymbalum, Symphonia, Clavieitherium, Virginal oder Spi⸗ nett) durch, macht die berühmtesten Clavierbauer vor Einführung der Hammermechanik (Hans Haydn, Gleichmann, Pachelbel, besonders Gott⸗ fried Silbermann) namhaft und geht dann zur Erfindung und Ent⸗ wickelung der Hammermechanik über. Nach seinen Ermittelungen ist Christoph Gottlieb Schröter, 1699 zu Hohenstein in Sachsen geboren, der Erfinder dieser Mechanik. Schröter wurde unter die Kapellen⸗ knaben in Dresden aufgenommen und widmete sich später ganz der Musik. Er hielt im Jahre 1724 in Wien Vorlesungen über musika⸗ lische Wissenschaften und wurde 1726 Organist in Minden, später in Nord⸗ hausen. Schon in Dresden faßte er 1715, angeregt durch den Klang⸗ effett des von dem Kammermusikus Pantaleon Hebenstreit verbesser⸗ ten Hackebretts, die Idee, das Claviereymbal so nshindere, daß man stark und schwach darauf spielen könne, und es gelang ihm auch,

Baumwollen.

im Jahre 1717 mit Hülfe eines Tischlergesellen ein Modell zu ver⸗ nadan⸗ Es fehlte aber Schröter an den nöthigen Mitteln, seine Er⸗ findung zu verwerthen, er mußte, als er Dresden verließ, das Modell daselbst zurücklassen, welches wahrscheinlich bald anderen Clavierbauern zur Anschauung kam und von ihnen mit einzelnen Verbesserungen verwerthet wurde. Auf Schröters Erfindung, die auch in Frankreich und England durch Deutsche eingeführt wurde, entwickelte sich die mo⸗ derne Pianoforte⸗Fabrication. Namentlich baute Gottfried Silber⸗ mann in Freiberg zu J. S. Bach's Zeiten Flügel, und Chr.

„Friederici (geb. 1712 zu Merane) tafelförmige Instrumente nach dieser Mechanik. In der späteren Zeit haben besonders Broadwood, der Schwiegersohn des Schweizers Tschudi, welcher das Pianoforte in England eingeführt hat, und Stodart in London, Sebastian Erard (deutscher Abkunft) in Paris und Streicher in Wien Verdienste um die Vervollkommnung des Clavierbaues erworben. In der neuesten Zeit hat die von den Deutschen Steinway und Söͤhne, 1853 in New⸗York begründete Pianofortefabrik durch Einführung des übersaitigen Systems, des regulirbaren Resonanzbodens u. s. w. einen hohen Ruf erworben. Diese Fabrik verkaufte im J. 1866 für 1,001,164 Doll. Instrumente (mit 51,346 Doll. Verkaufssteuer); sie fertigt wöchentlich uͤber 50 Cla⸗ viere und beschäftigt weit über 500 Arbeiter. ] 1b

Stettin, 22. Juli. (Stett. Ztg.) Die 700 jährige Feier der Einführung des Christenthums von Neuvorpommern und Rügen hat Veranlassung gegeben, daß unter Leitung des Geheimen Regierungs⸗ Raths Quast und des Archivraths Dr. Lisch in Schwerin Nachgrabun⸗ gen bei und in den Burgwällen von Arcona und Garz auf Rügen stattfinden werden. 1 b

Nassau a. d. Lahn, 20. Juli. (Rh. K.) Vor einigen Tagen trat das Ausführungs⸗Comité für das Steindenkmal hier zu⸗ sammen, um die Verhandlungen mit den Gemeinden Nassau und Scheuern, so wie die Bauverträge und andere Formalitäten zum definitiven Abschluß zu bringen. Die Unterarbeiten haben bereits auf der Stätte des Monuments, einem Felsenvorsprung neben der Stamm⸗ burg »Stein⸗«, begonnen.

Triest, 20. Juli. (Tr. Ztg.) Die aus dem Dr. Edmund Weiß, dem Dr. Theodor Oppolzer und dem Schiffsfähnrich Joseph Rziha bestehende Expe⸗ dition zur Beobachtung der totalen Sonnenfinsterniß ist vorgestern mit dem Lloyddampfer »Austria« nach Alexandrien abgereist und wird sich von dort unmittelbar nach Aden begeben. Auf Verwendung der Akademie hat das K. K. Ministerium des Aeußern bei der englischen Regierung einen Auftrag an den Gouverneur von Aden, die Arbeiten der Expe⸗

dition ingglichst zu unterstützen, und bei den türkischen Behörden die

zollfreie Behandlung der Instrumente in Alexandrien und Suez

erwirkt.

London, 20. Juli. Coyne, einer unserer belieb⸗

Sterling

testen Lustspiel⸗Dichter, ist gestern hier in seinem 65. Lebensjahre ge⸗

Aus Nürnberg schreibt man über die diesjährige Hopfen

ernte unterm 17. Juli: Nachdem die Hopfenpflanze im Allgemeinen sehr gut überwintert hatte, entwickelte sie sich bei der günstigen Witterung des Monats Mai mit solcher Raschheit, wie sie größer kaum jemals vorgekommen sein dürfte. Bis zu Anfangs Juni lauteten die Berichte aus fast allen Productionsländern nux günstig, und erst von da an ließen sich in Folge fortdauernder Hitze und Mangels an Regen Klagen über Stockung im Wachsthum bei einem Theil der Pflanzungen vernehmen, wogegen ein anderer Theil (frühzeitig geschnittene und solche in kräftigem, nachhal⸗ tigem Boden) durch die bedeutende Wärme nur um so mehr gefördert wurde, so daß bereits in der ersten Hälfte des Monats Juni in vielen Gärten Blüthen und heute schon ausgebildete Dolden zu treffen sind. Wir erhalten seit zwei Tagen aus verschiedenen Distrikten Nach⸗ richten, daß Gewitterregen gefallen seien; in wie weit dieselben von ünstigem Einfluß auf die Pflanze sein konnten, und welche schließ⸗ liche Ausbildung derselben durch die Witterung der nächsten 2 bis 3 Wochen möglich werden wird, muß abgewartet werden. Für heute stehen die Dinge noch so, daß weder eine glückliche Ernte im Allge⸗ meinen in sichere Aussicht steht, noch irgend ein triftiger Grund zu ernstlichen Befürchtungen vorhanden ist. Wollte man heute die ver⸗ schiedenen Productions⸗Länder nach den letzten Berichten über den Stand ihrer Pflanzungen klassifiziren, so würden unter die meist be⸗ günstigten zu stellen sein: Amerika, Bayern, Böhmen mit den übrigen österreichischen Productionsdistrikten, Württemberg und ein Theil Ba⸗ dens und des Elsasses; unter die weniger begünstigten, resp. durch Regenmangel meist gefährdeten: England, Posen, Altmark, ein Theil Badens und des Elsasset, Belgien und Rußland.

„Hamburg, 22. Juli. Das Hamburg⸗New⸗Yorker Post⸗Dampf⸗ schiff Germania«, Capt. Schweusen, welches am 8. ds. von hier und am 10. ds. von Southampton abgegangen, ist, laut telegr. Meldung, nach einer Reise von 10 Tagen 8 Stunden, am 21. ds., in New⸗York angekommen. G Das Hamburger Post. Dampfschiff »Holsatia«, Capt. Ehlers, von der Linie der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗Actien⸗Gesell⸗ schaft, ging heute von Hamburg via Southampton nach New⸗York ab. Lüͤbeck, 22. Juli. (Lüb. Ztg.) Schiff »Ernte« ist das erste, welches je aus Philadelphia auf hier kam; es bringt eine bedeutende für hiesige Häuser bestimmte Ladung Pe⸗ troleum, ein Artikel, der erst jetzt zum zweiten Male so direkt aus Amerika bezogen sein soll. 1 London, 23. Juli. Der Tarif für die Kabel⸗Depeschen nach Amerika wird vom 1. September ab auf 3 Pfd. St. 7 Sh. herab⸗

gesetzt werden. . Paris, 23. Juli. (W. T. B.) Die Einnahmen der lombardischen

8 6

30

Das heute hier 2b 1

23

ahres eine Mehreinnahme von 168,349 Fres.

Telegraphische Witterungsberichte v. 23. Juli.

Eisenbahn betrugen in der Woche vom 8. bis zum 15. Juli 2,200,377 und ergaben mithin gegen die entsprechende Woche des vorigen

St. Bar. Abw Temp. [Abw Ilgemeine Hg, rt. P. L. . M.] R. v. MN. Winad. NW., s. schwach. heiter.

7 [Moskau 331, 3 11,1 Helsingfors 338,0% 14,,6 SS0., schwach. heit., gewöhnl. NNW., s. schw. v.. *& ich.

Helder 337,2 17,9

24. Juli. . 335,2 -1,0% y18,2, 45,7/S0., schwach. strübe. Königsberg. 335,8 -0 18,6 +¼₰4,sW., schwach. hheiter.

5Danzig 336,2 0,3 18,2 †5,3 NNW., stark. swolkig.

Cöslin 336,7 1,32 15,0 1, 2 NW., mässig. wolkig.

Stettin 337,6 * 1,1 13,9] †0,2NW., mässig. sbew. gest. Abds.

10 U. Gew. u. Rg. 336,3 1,s8 14,0[†0,6 W., stark. wolkig. Berlin 337,6 †2,2] 14,1 40,9 NW., mässig.

2 „» Gröningen. 337,1 18,2 WXNW. s. schw. sgewö

Ratibor Breslau 332,2 †0, 3 17,4] 4,0 W., sehwach. heiter.

Torgau 335,6]/+¼ε1,6 17,2 †¼3, 7 N., zieml. mässig. ganz bedeckt. Münster 338,9]/ †3,9 11,3 -1,0 NW., schwach. heiter.

Cölln 339,0 †4,0 13,8] †0,2 NO., zieml. stark. strübe, gest. gröss. Wärme 26,4, 1. Gew. u. st. Reg.

333,0 16,1 †3,2 NO., stark. Flensburg . 339,4 12,5 NW., stark. Brüssel. 340,; 13,4

Haparanda. [336,7 9,0 Helsingfkors- Petersburg. 336, 2 17,4 Rigag 335,2 17,8 Li au

Moskau Stockholm. 336,5 8,0

Nm. Gewitter.

N0., schwach. etwas bewölkt, vorher Regen N., mässig. heiter. S., schwach. wolkig, Nebel. [S., mässig. swolkig.

N., schwach.

schwach.

1““ ““

Skudesnäs. 341,7 9,4 NW., frisch. N. stark. Gröningen .,342,0 13,2 N., schwach. bedeckt. Helder 342,2 12,8 N., schwach. N0. mässig,

unruh., welli Hörnesand. 337,5 8,2 NNW., massig. ffast heiter. Christians. 340, 0 8,3 SSW., z. stark.

Min. + 13,0.

bed., bewegt.

Produkten- und Waaren-Börse. Berlin, 24. Juli. (Marktpr. nach Ermitt. des K. Polizei-Präs.): 6 Von Bis Mittel Von] Bis

thrleg. Ipf. Ithr lag.] pf. Ithrs ag.] pf. sg. Pf. Isg. [pf. Weizen Sehss. 228 92ö8375 ohnen Metzes 77—- 10,— Roggen 2 5,— 20 1 11] 9 Kartoffeln 1

6q 2 gr. Gerste 1 22 6 28 9 Rindfleisch Pfd.] 4,— zu W. 16 11 4[Schweine-

Hafer zu L. 6 15 fleisch

Heu pr. Ctr. 22 6IHammelfleisch Stroh Schcek.] 8. 15— Kalbfleisch V Erbsen Metze 7— Butter Pfd. 18,—- 12— Linsen 8 —- [Eier Mandel] 4]†91 5 ,6

Die Marktpreise des Kartoffel-Spiritus, per 8000 pro Cent nac Tralles, frei hier ins Haus geliefert, waren auf hiesigem Platze aum

17. Juli 1868 FTFhlr. 19 ½

89,8 19 ⁄⁄ ohne Fass.

21. b 19

19 ½ 8

Berlin, den 23. Juli 1868. 1

Die Aeitesten der Kaufmannsehaft von Berlin.

Herlin, 24. Juli. 1 1 Weizen loco 75 98 Thlr. pr. 2100 Pfd. nach Qualität, feiner

neuer märkischer 91 Thlr. bez., pr. Juli 71 ½ Thlr. bdez., Juli-August 69 Thlr, bez., September - Oktober 65 ⅓˖ Thlr. bex.

Roggen loco L. 53 ¾ 56 Thlr. pr. 2000 Pfd. bez., neuer 59 60 ½⅞ Thlr. ab Bahn bez., pr. Juli 53 ½ 55 ½ 54 ½ ¾ Thh. bex. Juli-August 51 ¾ 52 ½ 52 ¼¾ Thlr. bez., September-Oktober 50 % bis ¼ Thlr. bez., Oktober-Novbr. 48 ¼ 49 ½ ¼ Thlr. bez. November-De- zember 48 ½ Thlr. bez., April-Mai 47 ¼ 48 47 ¾ Thlr. bez.

Gerste, grosse und hleine. à 42 52 Thlr. per 1750 PfAd. EII

Hafer loco 31, 34 ½ Thlr., böhmischer 33 Thtr., sachs 34 Thtr. ah Bahn bez., pr. Juli 31 ½ Thlr. ber.. Juli- August 29 ¼ ½ Thir. dez. September-Oktober 28 ¾ Thlr. bexz., Oktoder- November 28 ¾ Thlr. der..

2 ³

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2 0 % 9% 02*

Erbsen, Kochwaare 63— 67 Thlr., Futterwaare 54 62 Thir

Himmelsansicht.

heit., gest. Nchm. 1 28,2, Abs. Wttrl. 335,9 †8 ,8 16,9 †3,;a WXNW., mässig. halb heiter. 8

bed., trübe, gest.

heiter, gest. Gew.

8

bed., gest. Reg., gest. Abend N.

23. Max. + 29,2. halb bed, gew.,

(Niecehtamtliehner Getreidebericht.)

Apri- Mai 30 Thlr. hez. 8—