1868 / 180 p. 10 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

12te Ziehung 1866. Littr. C. Nr. 908. 967. 1084. 1793 mit Coupons Nr. 6/10 und Talons.

13te Ziehung 1867. Obligation Littr. B. Nr. 99. 240. 758 mit Cou⸗ pons Nr. 8/10 und Talons Littr. C. Nr. 249. 256. 552. 636. 744. 865. 968. 1021. 1097. 1098. 1099. 1115. 1131. 1243 mit Coupons Nr. 8/10 und Talons.

Nachrichtlich wird bemerkt, daß die fälligen Coupons der Schrim⸗ mer Kreis⸗Hbligationen gegen Baarzahlung auch bei den obigen Bank⸗ häusern eingelöset werden.

Die neuen Coupons⸗Bogen zur Erhebung der Zinsen pro 1869 bis 1873 von den Schrimmer Kreis⸗Obligationen Littr. B. B., A. B. und C. können gegen Rückgabe der in den Händen der Inhaber be⸗ findlichen Talons bei den obenbezeichneten Bankhäusern oder direkt bei der Kreis⸗Kommunal⸗Kasse in Schrimm in Empfang genommen werden. 4“

Schrimm, den 5. März 1868. 8 Die ständische Kommission für den Chausseebau im Schrimmer Kreise.

[ad 796] Bekanntmachung.

Der Einloͤsungstermin der pro 1868 gelooseten Schrimmer Kreis⸗ Obligationen ist der 1. Oktober 1868.

Die Empfangnahme der Valuta kann auch schon vor diesem Ter⸗ mine bei der Kreis⸗Kommunal⸗Kasse in Schrimm geschehen, jedoch nur gegen Abzug der Zinsen, vom Zahlungstage bis zum Verfalltage. Schrimm, den 13. März 1868. 1“ Die ständische Kommission fuͤr den Chausseebau im Schrimmer Kreise.

Actien⸗Bau⸗Gesellschaft Alexandra⸗Stiftung. Für das Jahr 1867 sind folgende Actien unserer Gesellschaft durch as Loos zur Amortisation bestimmt worden; Nr. 168. 257. 333. 437. 462. 514 und 521.

Die Inhaber der gezogenen Actien werden ersucht, den Baarbetrag von 100 Thlrn. Courant per Actie gegen Auslieferung der Letzteren und der noch nicht fälligen Dividendenscheine bei dem Schatzmeister der Gesellschaft, Herrn Banquier Hackel, Französische Straße Nr. 32, Firma

Borchardt jun,, in der Zeit vom 1. bis 31. Oktober d. J. (§. 26 des Statuts) täglich in den Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr in Empfang zu nehmen. 1

Für diejenigen Actien, welche nicht abgehoben werden, treten die

Foe ein, welche die §§. 27 und 29. des Gesellschafts⸗Statuts be⸗ 1“ 1 1 8 11

immen. Berlin, den 1. Juni 1868. Das Curatorium der Alexandr

[4188] Rheinische Eisenbahn.

Von den unterm 2. August 1858 privilegirten 4 ½ prozentigen Prioritäts⸗Obligationen unserer Gesellschaft ist diejenige sub Nr. 6236 im Nennwerth von 200 Thalern nebst der Anweisung zur Empfang⸗ nahme der Zinscoupons III. Serie abhanden gekommen. Unter Be⸗ zugnahme auf §. 6 des bezogenen Privilegiums ergeht hiermit die

öffentliche Aufforderung, die vorbezeichnete Obligation nebst Anwei

sung einzuliefern oder die etwaigen Rechte an dieselben geltend z machen. Bleibt diese Aufforderung nach zweimaliger Wiederholunu und innerhalb einer ferneren Frist von vier Monaten ohne Erfolg, sg⸗ werden wir die bezeichneten fehlenden Dokumente öffentlich für vero schollen und nichtig erklären und an deren Stelle andere unter dersel ben Nummer ausfertigen und verabfolgen. Sn..

Cöln, am 5. November 1867. Diie Direction.

Derschiedene Bekanntmachungen.

Die Kreiswundarzt⸗Stelle des Kreises Oletzko mit dem Wohnsite

im Kirchorte Mierunsken ist durch Beförderung des bisherigen Inhabers

erledigt. Qualifizirte Bewerber werden aufgefordert, sich unter Ein⸗

reichung ihrer Zeugnisse binnen 6 Wochen bei der Königlichen Regie⸗ rung zu Gumbinnen zu melden. Gumbinnen, den 10. Juni 1868.

Königliche Regierung. Abtheilung des Innenrr.

9 8 e 9 à .A& Berliner gemeinnuͤtzige Bau⸗Gesellschaft. Der statutenmäßig im August zu veröffentlichende vorläufige Rechenschafts⸗Bericht der Berliner gemeinnützigen Bau⸗ Gesellschaft, vom 1. Januar bis 31. Dezember 1867, kann im General⸗Directions⸗ Bureau der Königlichen Museen, bei dem Schatzmeister der Gesell⸗ schaft, Herrn Banquier Hackel, Französischestraße Nr. 32, und bei dem Buchhalter der Gesellschaft, Herrn Lenhardt, Hollmannstraße

Nr. 23, in Empfang genommen werden. 8

Berlin, den 1. August 1868. 8 Der Vorstand der Berliner gemeinnützigen Bau⸗Gesellschaft.

Hannoversche Staats⸗Eisenbahn. Bekanntmachung. Vom 1. August cr. ab

treten wegen Aenderung der Fahrpläne auf den

Nachbarbahnen in dem Laufe der Züge auf ein⸗

zelnen Bahnstrecken der Hannoverschen Staats⸗Eisen⸗

bahnen folgende Aenderungen ein: a) Auf der

S heine⸗Minden: Abfahrt aus Rheine 7 35 Morgens, Abfahrt aus Hörstel 7 55 Morgens, Abfahrt aus Ibbenbüren 8 19 Morgens, Abfahrt aus Velpe 8 41 Morgens, Abfahrt aus Osnabrück 9 20 Morgens, Abfahrt aus Wissingen 9 38 Morgens, Abfahrt aus Melle 10 3 Morgens, Abfahrt aus Bruchmühlen 10 16 Morgens, Ab⸗ fahrt aus Buͤnde 10 39 Morgens, Abfahrt aus Kirchlengern 10 50 Morgens, Abfahrt aus Löhne 11 14 Morgens, Abfahrt aus Oeyn⸗ hausen 11 37 Morgens, Abfahrt aus Porta 12 6 Morgens, Abfahrt aus Minden 12 16 Morgens; b) Hannover⸗Braunschweig: Abfahrt aus Hannover 6 Morgens, Abfahrt aus Lehrte 6 28 Mor⸗ gens, Abfahrt aus Peine 6 56 Morgens, Abfahrt aus Vechelde 7 13 Morgens, Abfahrt aus Braunschweig 7 31 Morgens. Hierbei brin⸗ gen wir zur Kenntniß des Publikums, daß die Station Haste für die Folge den Namen Haste⸗Nenndorf führen wird. 7. Juli 1868. Königliche Eisenbahn⸗Direction. 8

Königliche

Ostbahn.

Vom 1. August d. J. ab tritt für die Lokal⸗Personenzüge zwischen Berlin und Landsberg a. W. und für die Per⸗

sonenzüge zwischen Cüstrin und Frankfurt a. O. der nachstehende Fahrplan in Kraft:

Fahrplan vom 1. August 1868 ab.

11“

Landsberg Berlin.

Zug Auf⸗ ent⸗

XXIII. halt. U. M. M.

Zug Auf⸗ ent⸗

XIII. shhalt. U. M. M.

Auf⸗ ent⸗ halt.

U. M. M.

Zug XXIV.

U. ] M.

Setationen vI““

Abends. 30

3 21 57 13 30 50 15 33 58 12

Morgens.

V 28 43 10 24 39 56 17 34 58 11 22 39

Berlin Abfahrt. Neuenhagen .. F Straußberg...

d0 do·

Döllens⸗Radung Düringshof 23 Landsberg Ankunft.. 41

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OSS9oUUOINNnINSgUSS

OSSo0onn8ANSSSA

—,— bdo G0dobdodo do do do ·

Berlin Ankunft 52 1

Abends. 30 48 57 11 32 56 13 33 53 11 41 56 25

Morgens. Landsberg Abfahrt... 6] 41 Düringshof 7. Döllens⸗Radung Tamsel 47 Cüstrin 14 1e414*“ 32 Gusow 53 Müncheberg 33 Straußberg 5 Neuenhagen 22

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Frankfurt a. Cüstrin.

Cüstrin Frankfurt a. O.

ent⸗ VvI. ent⸗

IV. halt VI. balt. AM. ZS. M.

Auf⸗ ent⸗ halt.

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ent⸗ XIV. halt.

3 e M.

Zug Auf⸗]Zug

Stationen.

vnß⸗ Zug Nuf⸗ ent⸗ ent⸗ halt. XII. halt.

8 à 8 & M. 3,& M. M.

88“ Zug ent⸗ halt.] V.

M.

Zug

ent⸗

Stationen. halt.

S Kachm. [Morgens. Vorm. Abends. 8[4 31 8119 81188. Podelzig 55 1 4 52 2 8 47 2 8 19

Lebus. 24 5 8 2 9 8 2

Frankfurt Ankunft 1 557 1 5 28 9 35 110

Vorm. Abends. ] Abends. korgens Frankfurt Abfahrt .9[53 11à 618 8. Lebus 10 18 2 [11 [25 2 6 [57 8 50 5 Podelzig 10 32 2 [11 [39 2 7/18 18 10 Cüstrin Ankunft 10 53 [12 .O 7 43 7 49

In dem Gange de 1

r durchgehenden Züge des Haupt⸗Courses Berlin⸗Eydt 6 G Königliche Direction der Ostbahff.

kuhnen wird hierdurch nichts geändert. Bromberg, den 24. Juli ĩ1868 SHier folgt die besondere Beilage

Hannover, den

SZesondere Beilage Königlich Preußischen Staats⸗Anzeigers Zu oqℳ“ 180 vom 1. August 1868.

König Friedrichs II. N ion romanischen und der gothischen Periode in Preußen. (II.)

Inhalts⸗Verzeichniß: Das Leichenbegängniß des Kurfürsten Albrecht Achilles von Brandenburg zu Frankfurt a. M. am 12. März 1486. Meliorationen im heutigen Regierungs⸗Bezirk Stettin. (II.) Bonn. (II.) Die Kirchenbauten der

Leichenbegängniß des Kurfürsten Albrecht hilles von Brandenburg zu Frankfurt a. M am 12. März 1486.

Aus der Schrift, welche der Stadt⸗Archivar in Frankfurt a. M., Dr. Kriegk, über »Deutsches Bürgerthum im Mitttel⸗ alter u. s. w.« kürzlich herausgegeben hat, theilen wir die Be⸗ schreibung des Begängnisses mit, welches zu Ehren des Kur⸗ fürsten Albrecht Achilles am 12. März 1486 zu Frankfurt a. M. stattfand.

Kurfürst Albrecht Achilles war zu der am 16. Februar 1486 vorgenommenen Königswahl Maximilian's I. nach Frank⸗ furt gekommen, obgleich er bereits 72 Jahre alt war und sehr am Podagra litt. Seine Wohnung nahm er in dem vor jetzt zwei Jahren abgebrochenen Hause zum Wedel am Römerberg, aus welchem er sich oft, um dem Gottesdienste beizuwoh⸗ nen, auf einem Stuhle in das Dominikaner⸗Kloster tragen ließ. Auf gleiche Weise nahm er an allen Handlungen Theil, aus welchen die Königswahl bestand, selbst den feierlichen Einzug in den Dom und den Zug aus ihm zur Herberge Kaisers Friedrich machte er auf solche Weise mit. Dagegen wohnte er nicht dem Begräbnisse bei, welches der Kaiser am 19. Februar für seine kurz vorher gestorbene Schwester, die Kurfürstin von Sachsen, im Dom halten ließ. Drei Wochen später starb Albrecht Achilles in Frankfurt. Er hatte sich am 11. März in gewohnter Weise auf seinem Stuhle in das Dominikaner⸗Kloster tragen lassen, und hier verschied er noch am nämlichen Tage um vier Uhr Nachmittags. Am folgenden Tage (einem Sonntag) wurde ihm in der Dominikaner⸗Kirche ein Begängniß gehalten. In der Kirche war auf einer Bahre seine Leiche aufgestellt, bedeckt mit einem schwarzseidenen Tuch, auf welches ein weißes Kreuz genäht war; daneben standen etwa 36 brennende Kerzen. Der Trauerfeier wohnten die in Frankfurt anwesenden Fürsten und Herren in folgender Ordnung bei: Auf der rechten Seite des Chors standen Kaiser Friedrich, König Maximilian, die Kurfürsten von Mainz, Sachsen und der Pfalz, Herzog Albrecht von Sachsen, die Bischöfe von Bamberg, Eichstätten, Straßburg, Speier, Worms und Meißen, Herzog Ruprecht von Bayern (damals Domherr in Mainz), Markgraf Friedrich von Baden und der Deutschmeister; auf der linken Seite des Chors standen der Erzbischof von Gran, Administrator des Stifts Salzburg, die Markgrafen Christof und Albrecht von Baden, die Herzöge Friedrich und Johann von Sachsen, Herzog Kaspar von Bayern, Landgraf Wilhelm von Hessen und die von andern Fürsten geschickten Botschafter; mitten im Chor endlich stand, dem Kaiser gegenüber, der Kurfürst von Trier in seinem Stuhle. Alle Genannten begaben sich zweimal zum Hochalter, um zu opfern. Als die Messe gehalten war, wurde Albrecht's Leiche durch Grafen und Edelleute an den Main in ein Schiff getragen, um in das fränkische Erbbegräbniß der Hohenzollern gebracht zu werden. Auf dem Zuge zum Main gingen der Leiche voran dier Bar⸗ füßer⸗ und Karmeliter⸗Mönche, sowie unmittelbar vor ihr die Dominikaner, jeder mit einer großen Wachskerze in der Hand, zu beiden Seiten dieser Geistlichen aber des Verstorbenen Diener, welche etwa 40 Wachsfackeln trugen. Dem Sarge folgten zuerst der Kaiser und der König, dann aber alle anderen Fürsten, Bischöfe und Herren, welche dem Begängnisse beigewohnt hatten. Sie geleiteten die Leiche bis zum Schiffe, und zwar alle zu Fuß; dann zogen sie in derselben Ordnung zur Herberge des Kaisers, wo sie auseinandergingen. In der Dominikaner⸗ Kirche wurden die inneren Theile des Verstorbenen beigesetzt und eine einfache lateinische Grabschrift angebracht, welche zu Deutsch lautet: Im Jahre 1486 Samstag vor Gregorii ver⸗ schied Albrecht Markgraf von Brandenburg und Kurfürst.

König Friedrichs II. Meliorationen im heutigen 8 Regierungs⸗Bezirk Stettin.

(S. die Bes. Beilage zu Nr. 174 Von der Insel Usedom wandte sich von Brenkenhoff wie⸗

1 der in die Stargarder Gegend, wo er seine Thätigkeit begonnen

hatte, um die Brücher der Ihna mehr, als dies bisher der Fall gewesen, nutzbar zu machen

Nahe bei der Stadt Stargard befand sich eine dem Do⸗

mainenfiskus gehörige und von demselben für einen jährlichen

Pachtzins von 3529 Thlr. verpachtete Wassermühle. Diese ver⸗ ursachte alljährlich Ueberschwvemmungen des Ihna⸗Bruchs, weil die Stauung des Wassers durch den Betrieb auch beim niedrig⸗ sten Wasserstande 8 Fuß 5 Zoll betrug, wodurch dem Ober⸗ strom sein Gefäll fast ganz benommen wurde. Der Baudirek⸗ tor Gilly stellte deshalb einen Plan zur Verlegung der Mühle und Beschaffung der Vorfluth auf, dessen Ausführung der Fiskus mit einem Kostenaufwand von 18,800 Thlr. über⸗ nahm. Durch Anlegung von Kanälen und Gräben ober⸗ halb der Stadt erwuchs außerdem noch ein Kostenbetrag von 11,200 Thlr. Dieses Kapital wurde den Interessenten aus Staatsmitteln zu 1 pCt. verzinslich dargeliehen und die jähr⸗ liche Zinssumme in Höhe von 112 Thlr. nach Verhältniß der meliorirten Fläche auf die interessirenden Privatbesitzer repar⸗ tirt, so daß der Jahres⸗Beitrag für den Morgen auf 1 Pf. zu stehen kam. Das Unternehmen ergab, dem Anschlage gemäß, ohne Alterirung des Domainen⸗Etats einen jährlichen Reinertrag von 3181 Thaler 18 Sgr. 1 Pf., welcher hauptsächlich durch Vermehrung des Viehstandes erzielt wurde. Um aber die durch Anschaffung des Viehes entstehenden Kosten bestreiten zu können, ließ der König den Interessenten an der 18,317 Morgen 87 Quadratruthen großen Meliorationsfläche 30,000 Thaler aus Staatsfonds vorstrecken, welche sie erst von Trinitatis 1785 ab, wo die Melioration beendet sein sollte, mit 1 Prozent zu ver⸗ zinsen hatten. Der Viehstand erhielt in Folge dieser Verbesse⸗ rung einen Zuwachs von 1064 Stück.

Die letzte der großen Unternehmungen von Brenkenhoff’s ist, abgesehen von den Floßgräben, welche er in den Aemtern Stepenitz, Torgelow und Ueckermünde, vornehmlich zur Beför⸗ derung des Holztransports aus den Königlichen Forsten, aber gleichzeitig auch im Interesse der Wiesenkultur und des Acker⸗ baues der Amtseingesessenen, anlegte, die Entwässerung des großen Camminer Bruchs.

Diese Sumpffläche erstreckte sich zwischen den Städten Cam⸗ min und Treptow a. R. auf eine Länge von 3 bis 3 ½ Meilen bei 100 Ruthen bis ½⅛ Meile Breite und war in mehrere Arme getheilt. Nur an wenigen Stellen war die ausgedehnte Bruch⸗ fläche urbar, an manchen Stellen aber so tief mit Wasser an⸗ gefüllt, daß sie im Ganzen kaum zur Hälfte genutzt werden konnte. Als Eigenthümer partizipirten daran das Domkapitel Cammin, die dortige städtische Kämmerei, das Amt und die Stadt Treptow, und etwa 20 Gutsbesitzer. Der Ge⸗ sammt⸗Flächeninhalt des Bruches betrug 23,020 Morgen 61 Quadratruthen. Dazu kam der Dresower See mit 2105 Morgen 152 Quadratruthen, so daß sich die ganze abzu⸗ lassende Fläche auf 25,126 Morgen 33 Quadratruthen be⸗ lief. Die Ueberfluthung des Camminer Bruches rührte nach dem Urtheil der Sachverständigen davon her, daß auf den Schwentzer Wiesen, deren Umfang etwa 4000 Morgen betrug, keine hinlänglichen Gräben vorhanden waren, und überdies noch auf dem sie durchschneidenden Schwirsener Bache eine Aal⸗ schleuse nebst einem Stauwerk bestand. Der Bach fiel in die Dievenow und überschwemmte bei Nordwestwind, der den Ausfluß dieses Strom⸗Armes in die Ostsee hinderte, das ganze Bruch. Der Plan ging nun dahin, nach Wegnahme der Aalschleuse und des Stauwerks das Wasser theils bei Cammin, theils bei Treptow a./R., mittelst Abzugsgräben nach der Ostsee abzu⸗ leiten. von Brenkenhoff, der sich persönlich an Ort und Stelle von der Ausführbarkeit des Projekts Kenntniß verschafft hatte, berichtete am 6. August 1775 an den König, »es sei dies eine der wichtigsten und mit den wenigsten Kosten verbundenen Melio⸗ rationen, da nach etwa 3 Jahren, wenn sich das Bruch gesetzt habe, 4000 bis 5000 Fuder Heu mehr als früher gewonnen werden könnten, wodurch nicht nur die anstoßenden Dörfer mehr Vieh halten könnten, sondern auch die Kavallerie⸗Ver⸗ pflegung mit Gras und Heu sehr erleichtert würde.⸗

Der König gab seine Zustimmung zu dem Vorhaben, und entwickelte zugleich verschiedene Pläne hinsichtlich der Bestim⸗ mung des zu gewinnenden Landes. In der Allerhöchsten Kabi⸗ nets⸗Ordre vom 12. September 1775 äußerte er seine Absicht, dort Hopfengärtner anzusiedeln; nach einer späteren Ordre vom 26. November 1776 hingegen sollten auf dem Bruchlande Kolo⸗ nisten für den Anbau von Farbekräutern, (Krapp und Waid), etablirt werden. Außerdem erklärte sich der König bereit,