1868 / 188 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Von den Stempelmarken, die in 31 verschiedenen Apoints (von 20 Fl. bis ½ Kr.) verkauft werden, sind die weitaus meisten, 12,424,261 Stück, in Apoints zu 5 Kr. verkauft worden. Auch von Wechselblanquetten sind die mit 5 Kr. Stempel die gesuchtesten gewesen; es sind deren 124,823, oder 93/,101 Stück (300 pCt.) mehr als im J. 1866 verkauft worden.

Wien, 8. August. Von der städtischen Buchhaltung wurde dem Gemeinderathe soeben der Rechnungsabschluß der Stadt Wien für das Jahr 1867 vorgelegt. Aus demselben ist zu entnehmen, daß die Einnahmen beim privatrechtlichen Theile 2,378,082 Fl. 84 Kr., die Ausgaben hingegen 1,801,209 Fl. 16 ½ Kr. betrugen und somit ein Ueberschuß von 576,873 Fl. 67 ½ Kr. resultirte.

Nach dem Berichte des preußischen Konsuls zu Wi⸗ borg liefen in den dortigen Hafen im Jahre 1867 630 Schiffe von 53,063 Last, davon 260 in Ballast, ein. Von deutschen Schiffen befanden sich darunter 20 preußische von 2127 Last, 5 Lübecker von 366 L., 12 Mecklenburger von 1592 L. und 1 Oldenburger von 62 L. Aus deutschen Häfen liefen 44 Schiffe ein, nämlich aus Preußen 18, aus Lübeck 17, aus Bremen 4, aus Hamburg 3, aus Mecklenburg 2. Die Ladungen derselben bestanden hauptsächlich aus: 588,100 Pfund

Zucker (459,720 von Lübeck, 128,380 von Hemakehh 51,560 Pfund Spyrup von Lübeck, 7520 Pfund Honig von Lübeck und Ham⸗ burg, 271,300 Pfund Kaffee von Lübeck (268,980) und Hamburg, 40,000 Pfund Cichorien⸗Wurzeln und Cichorien von Hamburg, 48,840 Ctr. Eisenwaaren von Lübeck und Hamburg, 12,680 Pfd. Blei von Hamburg, 20,860 Pfd. Zink von Hamburg und Lübeck, 7960 Pfd. Bleiweiß von Hamburg, 176,600 Pfd. Schwefel von Lübeck, 1000 Fässer Cement von Stettin, 61,540 Pfd. Baumöl von Hamburg und Lübeck, 5600 Pfd. Tabak von Lübeck, 45,600 Flaschen Wein von Lübeck 45,245) und Hamburg, 26,482 Flaschen Spirituosen, 798 Tonnen lepfel und Birnen von Lübeck, 57,440 Pfd. getrocknete Früchte von Lübeck und Hamburg, 4600 Pfd. Thee ebendaher, 61,740 Pfd. Reis, 22,740 Pfd. Petroleum, 11,160 Pfd. Lichtdochte, 8600 Pfd. Hopfen von Lübeck, 69,940 Pfd. Farbewaaren und Chemikalien, 37,300 Pfd. Harz von Hamburg und Lübeck.

Ausgelaufen sind aus dem Wiborger Hafen 622 Schiffe, davon 14 nach Lübeck, 9 nach Preußen, 6 nach Bremen und 2 nach Meck⸗ lenburg. Die nach deutschen Häfen exportirten Artikel waren: 17,640 reduzirte Dutzend 16 ½ Kubikfuß) Planken, Bretter ꝛc. (davon 7316 nach Lübeck, 1906 nach Flensburg, 3212 nach Bremen, 3288 nach Kiel, 738 nach Rostock, 1180 nach Elsfleth), ferner 20,000 Pfd. Butter, 21,160 Pfd. Stearin und Stearinlichte, 69,400 Pfd. Olein, 20,000 Pfd. Seife, 250 Tonnen Theer und Pech, 6000 Pfd. Lumpen, 14,160 Pfd.

anssamen, 364,000 Pfd. Graphit, 206 Tonnen Steinkohlentheer, ämmtlich nach Lübeck und 327,850 Stück Tonnenstäbe nach Stettin.

. Kunst und Wissenschaft.

(Frequenz der polytechnischen Schule in Hannover). Die Anzahl der Studirenden an der polytechnischen Schule betrug im Jahre 1867/68 überhaupt 371. Hiervon waren 282 als Schüler und 89 als Zuhörer eingeschrieben. Der Heimath nach waren aus Stadt Hannover 67, aus der Provinz 141, aus den übrigen Theilen Deutschlands 117, Ausländer 46. Von den 163, welche nicht der Provinz Hannover angehörten, waren aus den älteren preußischen Frovinzen 11, Schleswig⸗Holstein und Lauenburg 42, Kurhessen 4, königreich Sachsen 3, den sächsischen Herzogthümern 4, Anhalt 2, Braunschweig 2, Bremen 13, Hamburg 11, Lippe und Schaumburg⸗ Lippe 3, Lübeck 1, Mecklenburg 10, Oldenburg 9, Waldeck 2, Norwe⸗ gen und Schweden 4, Rußland 4, Finnland 4, den russischen Ostsee⸗ Provinzen 2, den Niederlanden 16, England 4, Frankreich 1, Italien 1, Nord⸗ und Südamerika 10.

N de, Fätchs sowie am 1. und 2. September wird in Dlüsseldorf die 10. Haupt⸗Versammlung des Vereins deutscher Ingenieure stattfinden.

„München, 8. August. Zur Berathung des von unserer Staats⸗ regierung zum Vollzuge des Art. XIII. des Friedensvertrages mit Preußen, die Düsseldorfer Gemälde betreffend, einzuschlagenden Verfahrens hat dieselbe eine besondere Kommission niedergesetzt, welche heute in Thätigkeit getreten ist. Mitglieder der Kommission sind Appella⸗ tionsgerichts⸗Präsident v. Neumayr, die Ober⸗Appellationsgerichts⸗Direk⸗ toren v. Metz und v. Zink, Ober⸗Appellationsgerichts⸗Rath Schebler, Ministerial⸗Rath und Kronanwalt v. Graf, Prof. Dr. Pözl, Abge⸗ Se e Archivs⸗Konservator Jörg und Advokat Hof⸗Rath

r. Henle.

In London wurden in diesen Tagen sechs Werke Caxton's (des ersten englischen Buchdruckers) versteigert, für welche die Summe von 1106 Pfd. St. erzielt wurde.

Die Kommission der maritimen Ausstellung zu Havre hat sich im Bassin von Eure, wo die transatlantischen Schiffe ankern, einen großen Raum reservirt, um daselbst während der Ausstellung maritime Experimente anzustellen. Vor Kurzem fand in Gegenwart von Ingenieuren und Notabilitäten der Schifffahrt das erste Experi⸗ ment mit einem Instrumente von einfachster Construction statt, wel⸗ ches geeignet ist, der Schifffahrt große Dienste zu leisten. Es ist dies ein unterseeisches Beobachtungsglas, vermittelst dessen man mehrere Meter unter dem Wasser genau wie in der Luft sehen kann. Der Apparat besteht aus einer langen konischen Röhre, in ihrer Basis eine drei⸗ eckige Camera bildend, deren beide Seiten eine Länge von je 25 bis 30 Centimeter haben. Auf der einen dieser Seiten befindet sich ein rundes Fenster, durch welches der betreffende Gegenstand untersucht wird. Die andere, dem auf die Spitze der Röhre gerichteten Blick des Beobachters zugekehrte Seite, ist mit einem Spiegel versehen, wel⸗ cher zu der Fensterseite der Röhre einen Winkel von 45 Grad bildet. Der ganze Apparat ist vollkommen wasserdicht. Man taucht ihn ver⸗ mittelst einer Einrichtung ins Wasser und hält das Fenster den

3242

Schiffswänden oder denjenigen Gegenständen zugekehrt, deren Con⸗ struction man untersuchen will. Das im Wasser zerstreute Licht concentrirt sich alsdann in dem Fenster und erleuchtet den Spiegel, welcher alle Gegenstände auf das Deutlichste zurückwirft. Das Experi⸗ ment ist auf dem »Tampico« gemacht worden, welcher sich seit 18 Monaten im Bassin befindet; man sieht die an der Kielwand festhangenden Mollusken und die Moosbüschel wie bei lichtem Tage. Der einfache, leicht auf jedem Seeschiffe zu bergende Apparat kann bei jedem Zustande des Meeres in Anwendung gebracht werden.

Landwirthschaft. 1

Hannover, 10. August. (N. H. Ztg.) Die mit d iesige Pferdemarkt verbundenen Wettrennen e am Se.ege gen 8. August, und Sonntag, den 9. statt, und zwar auf der kleinen Hannover.

Erster Tag: I. Verkaufs⸗Rennen. Nicht klassifizirter Staats⸗ reis von 300 Thlr. Es lief nur des Varus, welcher bei der Versteigerung vom Eigenthümer zurückgekauft wurde. II. Klassifizirter Staatspreis dritter Klasse von 1000 Thlr. Zuerst war Graf Alvenslebens br. Hengst der Trompeter am Ziele, der Stute Inez des Hrn. Espenschied kaum um eine halbe Kopflänge voraus. Das Rennen wurde für ein todtes erklärt. Bei dem noch⸗ maligen Konkurrenzrennen trat der Trompeter zurück und ritt nez allein. II. Hürden⸗Rennen. 300 Thlr. Staatspreis zu freier Dis⸗ position. Herren⸗Reiten. Für in den deutschen Staaten und in der öͤsterreichischen Monarchie geb. Hengste und Stuten. Sieger wurde des Herrn Premier⸗Lieutenant von Zansen⸗Osten br. Stute Demuth. IV. Hürden ⸗Rennen um einen Silberpreis im Werthe von 50 Frd'or, gegeben von Freunden des Sports, für Pferde, deren Be⸗ sitzer bvona fide in der Provinz Hannover wohnhaft, oder Offiziere des X. Armee⸗Corps, resp. dorthin kommandirt sind. Den ersten Preis errang Rittmeister von Rosenberg auf dem Telamon. V. Bauern⸗ Rennen. Den ersten Preis (100 Thlr.) erhielt ein ehemaliges Ulanenpferd, dem Hofbesitzer Bösenberg aus Langenhagen gehörig.

Zum Schlusse fand die Verloosung von Reitpferden statt.

weiter Tag: In dem ersten Eröffnungs⸗Rennen war ein

klassifizirter Staatspreis von 400 Thlr. für solche Hengste und Stuten

ausgesetzt, welche im Gebiete des norddeutschen Bundes geboren o im Jahre ihrer Geburt in die dazu gehörigen Länder eingefüͤhrt füüdr ein zweiter Preis von 75 Thlr. war für das zweite Pferd bestimmt Die Distance war 650 Ruthen. Der br. H. Meleager des Hrn. Grafen W. Redern erhielt den ersten Preis. Für das zweite Rennen war ein klassifizirter Staatspreis 4. Klasse von 500 Thlr. für Zjährige inländische Hengste und Stuten, welche noch keinen Preis 1., 2. oder 3. Klasse gewonnen haben, festgesetzt. Distance 600 Ruthen. Der Trompeter des Hrn. v. Alvensleben gewann den ersten Preis. Bei dem dritten, Verkaufs⸗Rennen, sollten Pferde aller Länder, mit einem Einsatz von 25 Thlrn. konkurriren. Dist. 500 Ruth. Der br H. Rodee des Hrn. O. Bieler gewann den Preis von 200 Thalern. Für das vierte Rennen, Kerren⸗Reiten, war von Sr. Erlaucht, dem fcterer . Grafen zu tolberg⸗Wernigerode, ein Preis von 400 Thlrn. ausgesetzt. Derselbe war bestimmt für Pferde, in der Provinz Hannover geboren, und von einem Celler oder von einer Hannoverschen Kommission geköhrten Hengst gefallen. F.⸗H. Argant des Hrn. Graf Schmettow, geritten vom Rittmeister von Rosenberg, blieb Sieger. H annoversches Handicap. Preis 500 Thlr. für Pferde aller Länder. Für das zweite Pferd waren Einsatz und Reu⸗ geld bis 200 Thlr. bestimmt, Distance 1000 Ruthen, 2 Mal die Bahn King⸗Alfred, geritten vom Prem.⸗Lieut. v. Bülow, siegte. Für das sechste, letzte Offizier⸗Rennen hatte die Frau Generalin von Voigts⸗Rhetz einen Ehrenpreis, bestehend in einem Pokale, für Pferde bestimmt, deren Besitzer Offiziere des X. Armee⸗Corps oder zum Militair⸗Reit⸗Institut kommandirt sind. Distance ungefähr ¼ Meile Rittmeister v. Rosenberg war der Gewinner des ersten Preises.

Ueber die gegenwärtige Lage des Getreidemarktes entnehm 1 G hmen wir einem uns vorliegenden Berichte aus 2 Ucterimamn.; h Amsterdam nachfolgende

Die Ein⸗ und Ausfuhr der vornehmsten 2 1 b England bis Ende Juni ffe betrug in 14,448,556 Centner. 13,920,303 1,823,072 1“

Weizen .. 17,696,503 Anderes Getreide 12,481,128.... Mehl 1,427,022. Kartoffeln 651,914. 465,363 » Leinsaat 1 1“ 353,060 Quarters. Rappsaat .. (C8I“ b) Ausfuhr: Weizen 8 ... 111,324 Weizenmehl 1“ 10,481 Centner. Leinsaaau. 6,5 6,879 Quarters. 49,531.. 128,937 „Nach England waren auf Ordres am 3. August von Westen und Süden unterwegs 292 Ladungen Weizen, 68 Mais, 58 Gerste, 30 Roggen, gegen 309 Weizen, 37 Mais, 9 Gerste und 72 Roggen zu gleicher Zeit im vorigen Jahre; außerdem schwimmen direkt nach eng⸗ lischen Häfen, hauptsächlich nach Liverpool von San Francisco, Val⸗ paraiso ꝛc. 37 Ladungen Weizen. Auf den inländischen, den Durch⸗ schnittspreis regelnden Märkten wurden seit 1. September bis 25sten uli verkauft: 2,356,000 Qrs. Weizen, 1,713,891 Ors. Gerste, gegen 2 Qrs. und 1,lae Gerste in gleicher Zeit des ergehenden Jahres. Jetziger Mittelpreis von Weizen 62/9 ³. Gerste 35/8 d. gegen 65/8 und 35⁄8 d. vor einem .“

Frankreichs Ein⸗ und Ausfuhr in denselben trug in den fünf ersten Monaten dieses Jabred Fösshffäihden 4

a) Einfuhr

8 8 8

1867 ...3,248,000 metr. Ctr. 502,200 „.1 196,600 189,847 7 355,617

6780,900 203,800

65,800 365,800

Gerste.... 1,346,700

Hafer...

8 Rappsaat. 1

b) Ausfuhr: Weizen. 971,002 Mehl 550,622 Roggen. 184/786

6 1 8 Nappsaat.. Paris besaß G Juli an Weizen 26,558, an Mehl 80,004, an Rüböl 178,207 metr. Ctr.; gegen 4278% 158,300 Mehl und 180,893 metr. Ctr. Rüböl am 1. Juni d. J. 8 Die Ein⸗ und Ausfuhr 11u] betrug 818621g Mai: 000 347,000 Mud. 560,000 . 316,000 9,427,000 Kilo. 95,000 Mud. Roggen. 29. LvööFF- 142,000 »

Hafer 668 h““ E1“ 476,000 Kilo.

Roggenmehl. 821,000 » Nappsaat 18,000 24/000 Mud. Von der neuen Zaat Ummen biejehe 109cc Sah 1. die Binnen⸗ ärkte gegen 1500 Last in gleiche Zeit des Jahres 7. b M In Rarßland exportirte St. Petersburg bis zum 19. [31. Juli 514,366 Tschw. Roggen und 282,648 Tsch. Leinsaat gegen 496,518 Roggen und 138,820 Leinsaat in gleicher Zeit des vorigen Jahres. Die Staaten der nordamerikanischen Union haben vom 12 Juni bis 10. Juli nach Europa verladen: 32,515 Fässer Mehl, 406/762 Bushel Weizen, 605,697 B. Mais, aber D11“ York besaß am 15. Juli 245,509 B. Weizen, 160,780 B. Mais, 206,703 B. Hafer, 21,390 B. Gerste und 66,980 B. Roggen. 1 Die Weizenernte in der großen Mittelregion der Vereinig⸗ ten Staaten von Nordamerika ist dem neuesten Berichte zufolge außer⸗ ordentlich ergiebig und in bester Qualität aus efallen. Die Heuernte war sehr bedeutend. Die Berichte aus dem Süden über die Baum⸗ wollernte lauten günstig und ein großer Ertrag steht in Aussicht.

Gewerbe und Handel.

Ueber die Textil⸗Industrie von Hildesheim während des ahres 1867 vnnegann wir dem Jahresbericht der dortigen Handels⸗ ammer pro 1867 folgende Angaben: Was zunächst die Spinnerei be⸗ trifft, so verbraucht die mechanische Jute⸗ und Heeden⸗Spinnerei von Hilde heim, wenn sie mit vollem Betriebe arbeitet, täglich 4⸗ bis 5000 Pfd. Roh⸗Material oder 15,000 Ctr. Jute, Heede und Flachs pro Jahr. Das daraus gewonnene Garn, etwa 36,000 Bdl., geht nach Nord⸗ und Süddeutschland, den Niederlanden und Oesterreich. Die Spinnerei hat 1500 Spindeln, wobei 110 bis 130 Personen Be⸗ schäftigung finden. Eine zweite Spinnerei fertigt Woollgarn aus 50,000 Pfd. Wolle pro Jahr. Die Garnproduction (Handgespinnst) ist besonders in Alfeld, Sarstedt, Freden, ildesheim, Peine und deren Umgebungen zu Hause. Man schätzt den Umsatz in Hildesheim auf 20⸗ 25,/000 Bund. In der Alfelder Ge⸗ gend sind, dem Berichte der Königlichen Legge zu Alfeld zufolge an Heede aufgekauft bez. ausgeführt nach Spinnereien im und im Zollvereine im J. 1867: 700 Ctr. robe (1866: 400 b 69% 200 Ctr. mittelfeine (1866: 400 Ctr.) und 200 Ctr. feine 1188. Centner), mit einem Gesammtwerthe im Durchschnitt von 3200 Thlr. 20 Sgr. (1866: 5000 Thlr.). An Garnen sind aufgekauft bez. ausge⸗ führt nach dem braunschweigischen Postdistrikte, dem Eichsfelde 88g Westfalen, im Jahre 1867: 3000 flächsene Bunde a 20 Lop (1. 88 = 10 Gebinde, 1 Gebinde gesetzl. 90 Fäden (1866: 5000) und 4000 heedene B. (1866: 6000), mit einem Gesammtwerth im Durchschn. von 18,444 Thlr. 13 Sgr. (1866: 33,000 Thlr.). In Be⸗ treff der Weberei ist zu bemerken, daß in Hildesheim eine Weberei mit fabrikmäßigem Betriebe existirt, die halbwollene Friese und ordinaires

Tuch fabrizirt; ihr Verbrauch ist jährlich 10,000 Pfd. Wolle, 100,000 Pfund gestrickte Lumpen, 10,000 fd. baumwollene Garne; beschäf⸗ tigt werden 45 männliche und 30 weibliche Arbeiter. Was die Lei. en⸗Industrie und den Leinwand⸗Handel anlangt, so klagen die Be⸗ ichte von Alfeld über Geschäftsstockung in diesem für jene Gegend so ichtigen Artikel. Nach den Mittheilungen bei den Königl. Leggen zu Alfeld mit Wrisbergholzen und zu Gr.⸗Freden wurden 1867 an un⸗ gebleichten Leinen, heedenen Sackleinen und Packleinen, zu Alfeld mit Prisbergholzen im Ganzen 13,350 Stück 1,050,060 Ellen, mit einem Werthe von 82,735 Thlr. rund, dagegen zu Gr.⸗Freden 11,925 Stück = 804,360 Ellen, mit einem Gesammtwerth von 39,283 Thlr. geleggt. An gebleichten Leinen, ¼ und % breit, sind dagegen im J. 1867 geleggt worden auf der Legge zu Alfeld mit Wrisbergholzen: flächsene 077 St. = 31,740 Ellen und halbflächsene 57 St. = 1500 Ellen; auf der Legge zu flächsene 135 St. = 4220 Ellen und üchsene 20 St. = 800 Ellen. 1 he gc. ghe 88 amtlichen Berichten über Handel und Gewerbe im Regierungsbezirk Düsseldorf wurde, dem »Preußischen

32) Einfuhr:

Roggenmehl.. Rappsaat b) Ausfuhr: Weizen

8

der Konkurrenz der Saarbrücker Kohlen auf den süddeutschen und oberrheinischen Märkten nicht sehr lebhaft. Auf den Ruhrzechen war der Betrieb befriedigend und fanden selbst Kohlen geringerer Qualität Absatz. Die Eisenstein⸗Gruben erlitten keine Störung des Betriebes und konnten den Bedarf der Eisenhütten befriedigen. Die Schifffahrt war ziemlich lebhaft. In den gewerblichen Eta⸗ blissements, sowohl größeren als kleineren, ist eine größere Thätigkeit eingetreten, und wird ein merklicher Aufschwung in allen Geschäften, namentlich in der Messer⸗Fabrication und den Plüsch⸗Webereien, im Kreise Solingen wahrgenommen. In den Fabriken von Weber⸗ waaren zu Elberfeld und Barmen sind die Aufträge so reichlich, daß die Fabrikanten sich in der Lage befinden, so viel Arbeiter zu beschäftigen, als sie erlangen können. Auch ist in den verschiedenen der Seiden⸗ fabrication ein reger Geschäftsgang andauernd. Die außergewöhnliche Thä⸗ tigkeit in den Crefelder Fabriken erstreckt sich noch fortwährend auf Be⸗ ssg. h. von Satin, eingeschlagen mit Baumwolle, und kann, ob⸗ schon mehr als zwei Drittel aller Stoffstühle damit beschäftigt werden, dem Bedürfnisse nicht genügt werden. Dasselbe ist mit den Band⸗

abriken in Ronsdorf der Fall, indem sich diese fast ausschließlich der

nfertigung von Besatzband für Damengarderobe zugewendet haben. Die Sammtfabriken, welche eine Beeinträchtigung durch die An⸗ wendung der Satins befürchten durften, haben dennoch ihre volle Thätigkeit erhalten können. Auch in den Wollhandel ist mehr Leben b da die Preise auf den diesjährigen Märkten gegen das

orjahr um 10 bis 20 pCt. gewichen sind. Die Tuchfabriken aber arbeiten schwach, besonders diejenigen, deren bisheriger Export nach Amerika ging. In der Remscheider Eisen⸗Industrie, so wie in den Siamosen⸗Webereien in den ländlichen Gemeinden des Kreises Lennep hat die Arbeit ebenfalls zugenommen. Bei den größeren Eisen⸗ werken im Kreise Duisburg ist ebenfalls eine Besserung mehr be⸗ merkbar, da seit dem Abschlusse des Handels⸗ und Zoll⸗Vertrages mit Oesterreich größere Bestellungen von dort eingegangen sind. In der Stadt Moers, welche bisher jede größere Gewerbthätigkeit entbehrte, ist eine mechanische Weberei von Schröder & Comp. errichtet, welche bereits 104 Arbeiter beschäftigt und etwa 40 Stühle in Betrieb hat.

Verkehrs⸗Anstalten.

Hamburg, 10. August. Die Berlin⸗Hamburger Eisenbahn⸗ Gesellschaft zeigt in einem Inserat in der Hamburger »Börsenhalle⸗ an: Nach Mittheilung des he en gsh e en Finanzministeriums kommt der Transitzoll von dem durch Mecklenburg transitirenden Eisenbahn⸗ gute vom 11. d. ab in Wegfall.

Telegraphische Witterungsberichte v. 10. August.

Ort Bar. Abw[Temp. Abw r P. L. v. M. R. v. M. Gröningen. 338,44 15,4 Heldes 338,2 16,0

11 5Memel. 1338, 0]%*1,7 13,8 Königsberg. 337,9 1,7 14,0 5 Danzig. 337,5 14,7 Cöslin 336,3 16,5 Stettin 336,0-0,6 16,0 Putbus 334,3 -0,1 16,1 Berlin 357,6 17,0

324,9

Allgemeine Himmelsansicht. 080., still. bedeckt. NO., schwach. sgewöhnl. See.

V N. s. schwach.

trübe.

trübe.

wolkig.

bewölkt.

heiter, gest. Gew. bewölkt. heit., g. Mitt. u. Ab. Gew. u. Regen. heiter, gest. Ab. Gewitter.

O., stark. SSW., mässig. S0, schwach. 0., schwach.

S., schwach. SO., schwach.

15,6 0., stille.

Ratibor.. Breslau..

331,2 S0., schwach. Torgau 332,7 S0., sechwach.

Münster 334,0 - 1,0 S., schwach. 333,6 - 1,4 SW., schwach.

329,4-2,8 Flensburg 336,0

Brüssel 334,2 Haparanda 335,8 Helsingfors 337,8 Petersburg. 337, 8 3 Riga 338,6 7 S.,

heiter, estern Abds. Wetterl. völlig heiter. heiter. 8 trüb., Nachts viel Gewitt. u. Reg. bew., gest. Ab. Gewitter. NW., s. schwach bez., Nehts. Reg.

SO., schwach

080., s. Sahgch SW., schwaeh. bedeckt. WSW., schwach. wolkig. W., schwaeh. wolkig. schwach. hbeiter.

Moskau...

n Stockholm 337,0 SW., schwach. bedeckt. Gst. Ab.

WSW schwach. 10. Max. + 18,2. Min. + 10,,8. halb bed., ruh. See, SSW. frisch. Gröningen. 8 Pügs

IIelder Hernösand. 334,9 11,8 Windstille. 8e SW., 2. stark.

Christians. 335 6 88 2. Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 12. August. Keine Vorstellung. 8 Donnerstag, 13. August. Im Opernhause. (138. Vorst. Ballet in 2 Abtheilungen von Phb. Taglioni. Die Sylphide: Frl. David. Anfang

Skudesnäs.

kast heiter. wolk., bew. See.

8

Die Sylphide. Balle Musik von Schneizhöfer. Uhr. Mittel⸗Preise.

Handelsarchiv« zufolge, der Absatz der Steinkohlengruben im 2. Ouartal der Jahreszeit entsprechend und zum Theil in Folge

Das Schauspiel und die Oper haben Ferien.