1868 / 199 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Bekanntmachung. öö“ Wegen des nöthigen Umbaues der Plehnendorfer Schifffahrts⸗ Schleuse an der neuen Weichselmündung bei Neufähr, welche die Schifffahrts⸗Verbindung mit Danzig bewirkt, muß dieselbe in der Zeit vom 15. November d. J. bis zum 1. April k. J. für jeden Verkehr geschlossen werden, wovon das schifffahrttreibende Publikum hierdurch in Kenntniß gesetzt wird. ö Danzig, den 12. August 1868.

Königliche Regierung. Abtheilung des Innern.

Bekanntmachunng. 1 Der neue einjährige Lehrkursus der Königlichen Bergakademie zu Clausthal beginnt den 20. Oktober d. Js. Es werden folgende Vor⸗ lesungen und Uebungen gehalten werden: 1) Elementar⸗Mathematik, 2) höhere Mathematik, 3) mathematisches Repetitorium, 4) deskriptive Geometrie, 5) praktische Geometrie I. Theil, 6) praktische Geometrie II. Theil, 7) Markscheidekunst, 8) allgemeine Physik, 9) Mechanik, 10) Maschinenbau (Vortrag und Construction), 11) Maschinenlehre (Vortrag und Construction), 12) allgemeine Chemie, 13) Stochiome⸗ trie, 14) qualitative chemische Analyse, 15) quantitative chemische Analyse, 16) Maaßanalyse, 17) chemische Technologie mit Einschluß der Salinenkunde I. Theil, 18) chemische Technologie mit Einschluß der Salinenkunde II. Theil, 19) allgemeine Hüttenkunde, 20) Eisen⸗ hüttenkunde, 21) Probirkunst, 22) Löthrohrprobiren, 23) Mineralogie, 24) Geogno ie und Versteinerungskunde, 25) mineralogisches Prakti⸗ kum, 26) Bergbaukunde I. Theil, 27) Bergbaukunde II. Theil, 28) Civil-Baukunst, 29) bergmännische Rechtskunde, 30) Freihandzeichnen, 31) Maschinenzeichnen, 32) Planzeichnen. Gesuche um Zulassung sind Feitig bei dem Unterzeichneten einzureichen. 88 lausthal, den 20. August 1868. Die Direction der Königlich Preußischen 2 Dr. von Groddeck.

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Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 24. August. Se. Majestät der König hielten gestern in Cöln mllitairische Besichtigungen ab, besuchten hierauf den dortigen zoologischen Garten und nahmen den Flora⸗Garten in Augenschein. Um 2 Uhr fand ein Dejeuner im Regierungsgebäude von 50 Couverts statt, und nachdem Se. Majestät um 4 Uhr den Dom besucht hatten, verließen Al⸗ lerhöchstdieselben um 4 ½ Uhr Cöln, um Sich per Extrazug nach Coblenz zu begeben.

In Coblenz eingetroffen, nahmen Se. Majestät mit dem Gefolge den Thee bei Ihrer Majestät der Königin in den Räu⸗ men des Schlosses, wo die Königlichen Majestäten bis zum Dienstag früh zusammen zu verweilen gedenken.

An dem genannten Tage, den 25. d. Mts., beabsichtigen Se. Majestät der König, den bisher getroffenen Reise⸗Dispositio⸗ nen zufolge, Allerhöchstsich um 7 Uhr früh von Coblenz über Frankfurt a. M. und Hanau nach Gotha zu begeben, um am Mittwoch, den 26., 4 Uhr Nachmittags, nach Weimar, am Don⸗ nerstag, den 27., 7 Uhr früh, nach Arnstadt und zurück nach Weimar, und an demselben Tage, 3 Uhr Nachmittags, von dort nach Berlin zu reisen. Die Ankunft hierselbst erfolgt um 9 ͤUhr Abends. 1

Das Geheime Civil⸗Kabinet, sowie das Millitair⸗Kabinet reisen am Montag von Coblenz direkt nach Berlin.

Aus Varzin, 23. August, meldet das W. T. B.: Der Minister⸗Präsident Graf v. Bismarck ist gestern hier mit dem Pferde gestürzt. Der Graf ist glücklicher Weise unver⸗ letzt, doch haben sich in Folge des Sturzes Schmerzen in der ganzen Muskulatur des Körpers eingestellt.

Nach den beim Ober⸗Kommando der Marine eingegan⸗

genen Nachrichten ist S. M. Dampfkanonenboot »Delphin⸗ am 23. hjs. von Kiel in Christiansand angekommen.

Kiel, 22. August. (Kiel. Z.) Die Fregatte ⸗Niobe⸗, Kom⸗ mandant Korvetten⸗Capitain Berger, sowie die Schiffsjungen⸗ Uebungsschiffe, die Briggs »Nusquito⸗ und »Rover«, gingen heute in See, ersteres in die Südgewässer, letztere nach dem Mittelmeer. Das Kanonenboot »Delphin« ist in die⸗ hre hese nach Konstantinopel gegangen, um dort Station zu nehmen.

Hechingen, 22. August. (Hoh. Bl.) Gestern Abend gegen 7 Uhr traf Se. Königliche Hoheit der Fürst zu

ohenzollern⸗Sigmarin gen mit den seit einiger Zeit bei Höchstdemselben auf Besuch weilenden Gästen hier ein und stie in der Villa Eugenia ab. Heute Morgen begab sich der Für g seinen Gästen auf die Königliche Stammburg Hohen⸗ zollern.

Mecklenburg. Neu⸗Strelitz, 23. August. (W. T. B.) Nachdem das auf dem Städte⸗Konvent zu Güstrow be⸗ schlossene Gesuch, betreffend die Abschaffung der Mahl⸗ und Schlachtsteuer, so wie der Handelsklassensteuer, durch eine Depu⸗ tation dem Großherzog von Mecklenburg⸗Schwerin am 17. d.

in Heiligendamm bei Dobberan überreicht worden ist, hat eine

andere Deputation von Kardorff hierselbst am 19. d. übergeben, mit dasselbe dem Großherzog von Mecklenburg⸗Strelitz, Kur nach Homburg abgereist war, nachzusenden.

Württemberg. Schloß Friedrichshafen, 20. August. Der Prinz Wilhelm von Württemberg ist zum Besuche Sr. Majestät des Königs heute hier angekommen.

Bayern. München, 22. August. Die Vermählungs⸗ ser der Herzogin Sophie mit dem Herzog von Alengon ndet am 14. September in Possenhofen statt.

Der Prinz und Prinzessin Ludwig von Bayern sind von ihrem Sommer⸗Aufenthalt im Allgäu und zu Lindau hier⸗ her zurückgekehrt und werden sich nun zum Gebrauch der See⸗ bäder nach Ostende begeben.

Der Handels⸗Minister v. Schlör ist von Lindau, wo⸗ hin er sich, begleitet von dem Direktor der Verkehrs⸗Anstalten für Leitung der Eisenbahnbauten, in Geschäfts⸗Angelegenheiten begeben hatte, hierher zurückgekehrt. Auch der Königlich sächsische Gesandte, Graf v. Könneritz, ist aus seinem Urlaub wieder hier eingetroffen.

Der Prinz Peter von Oldenburg und die Groß⸗ fürstin Marie von Rußland sind am 19ten in Kissingen an⸗ gekommen. Ersterer reiste am 20ͤsten wieder ab.

Oesterreich. Wien, 23. August. Gestern wurden sämmtliche Landtage in den cisleithanischen Ländern eröffnet. Dem nieder⸗österreichischen Landtage kündigte der Statthalterei⸗ Leiter v. Weber die Vorlage folgender Gesetzesvorlagen an: über die Aufhebung des politischen Ehekonsenses; ein Straßenpolizei⸗ Gesetz für die öffentlichen, nicht ärarischen Straßen; Aenderung einiger Bestimmungen der Landgemeindeordnung, der Ge⸗ meindeordnung für Wien und des Statutes für Wliener. Neu⸗ stadt; Aenderungen, betreffend das aktive und pa sive Wahlrecht für den Landtag; ein Gesetz, betreffend die Realschulen; ein Ge⸗ setz über die Errichtung und Erhaltung der Fortbildungsschulen für Lehrlinge und Gehülfen, endlich ein Gesetz über die Schulenaufsicht. Den übrigen Landtagen sind ähnliche Vorlagen gemacht. In Brünn waren der Erzbischof von Olmütz sowie sämmtliche föderalistische Abgeordnete abwesend, so daß die Sitzung wegen Beschlußzunfähigkeit aufgehoben werden mußte. Auf dem stei er⸗ märkischen Landtage ist von Pfeifer der dringliche Antrag eingebracht, den Kaiser zu ersuchen, mit dem Verkauf des Aerarialeisenwerks Eisenerz in den nächsten Tagen nicht vorzu⸗ gehen. (Ueber den Landtag in Prag s. unten.)

Der Reichskanzler Freiherr von Beust ist gestern Abends nach Wien zurückgekehrt.

Prag, 22. August. Vor Eröffnung des Landtages er—⸗ schienen die czechischen Abgeordneten Palacky, Pstroß und Kra⸗ tochwil beim Landtags⸗Präsidium und überreichten eine Er⸗ klärung der czechischen Partei, worauf sie sich entfernten. Der Erzbischof celebrirte vor Eröffnung des Landtags eine Messe. Im Landtagssaale war der Erzbischof anwesend, entfernte sich jedoch vor Beginn der Sitzung. Sämmtliche Czechen waren abwesend. Da aber 122 Mitglieder, darunter Minister Hasner anwesend waren, so blieb das Haus beschlußfähig.

Schweiz. Bern, 21. August. Der Bundesrath hat beschlossen, den unterm 14. Juli in Wien unterzeichneten Han⸗ delsvertrag zwischen der Schweiz und Oesterreich den gesetz⸗ gebenden Raäthen der Eidgenossenschaft durch eine heute be⸗ rathene Botschaft zur Genehmigung zu empfehlen.

Niederlande. (Köln. Ztg.) Ein Königliches Dekret, datirt von Thun in der Schweiz, wo der König sich gegen⸗ wärtig befindet, bestimmt die Aufhebung der beiden Kultus⸗ Ministerien. Die Angelegenheiten der protestantischen Kirche werden zukünftig von dem Finanz⸗Minister, die der katholischen von dem Justiz⸗Minister verwaltet werden.

Belgien. Brüssel, 22. August. Der Graf und die Srseer von Flandern sind von ihrer Reise hierher zurück⸗

Großbritannien und Irland. London, 22. August. Prinz Arthur ist via Dover⸗Talais nach dem Kontinent, zu⸗ nächst über Paris nach Luzern, abgereist.

Aus der letzten Korrespondenz zwischen Lord Stanley und dem diesseitigen Gesandten in Wasbhington liegen zwei De⸗ peschen über die Naturalisationsfrage vor. In der ersten, vom 8. Juni, bemerkt der Minister, obwohl die britische Regie⸗ rung geneigt sei, die Naturalisationsfrage im Prinzip anzu⸗ nehmen und nicht mehr an der Theorie einer unentäußerlichen Landesangehörigkeit festhalte, so sei dieselbe doch nicht geneigt, einen Naturalisationsvertrag sofort abzuschließen. Eine Königliche Kommission sei zur Untersuchung der Frage niedergesetzt, und da es unmöglich sei, die Dauer ihrer Arbeiten vorher zu bestimmen, so müsse man die Gesetzgebung und damit auch den Vertrag über diese

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das entsprechende Gesuch dem Geh. Rath der Bitte, welcher zur

Warren, Costello und andere, zeigt

glied des gesetzgebenden Körpers, ist,

reise nach Luzern hier eingetroffen.

ung des Fnntserach beiden offiziellen Regierungs⸗Journale (Morgen⸗ und

egenheit bis auf die nächste Session hinausschieben. Es ist nag . Fhean von Mittheilungen, welche Lord Stanley per⸗ soͤnlich dem amerikanischen chargé d'affaires gemacht, als der⸗ selbe im Auftrage Sewards die Anfrage stellte, ob England gesonnen sei, im gegenwärtigen Augenblick einen Naturalisa⸗ tionsvertrag abzuschließen. Die Teira ehesae henees Juli

ie irischen, in Am

äat ic, eel bte ischen, zunächst den Empfang verschiedener Vorstellungen und Beschwerden seitens der ameri⸗ kanischen Regierung über die Gefangenhaltung der genannten Personen an und erklärt dann: In Betreff der Festhaltung der erwähnten Fenier muß ich Sie darauf aufmerksam machen, daß die Angabe, auf welche sich Mr. Seward's Gesuch um ihre Freilassung stützt, daß sie nämlich für Worte und Handlungen, deren sie sich in der Union schuldig gemacht, überführt und abgeurtheilt worden seien, auf einer vollständig irrigen Auf⸗ fassung der Thatsachen dieses Rechtsfalles beruht. Diese Ge⸗ fangenen wurden des Hochverraths überführt, und der am meisten gravirende Akt, dessen sie überwiesen wurden, be⸗ stand darin, daß sie nach Irland gekommen waren und an der Küste gekreuzt hatten mit der Absicht, Waffen und Mannschaften in Irland zu landen, um einen Aufstand gegen die Königin zu erheben. Die 1z Zeu⸗ genaussagen, welche im Laufe des Prozesses bezüglich der Worte und Handlungen, deren sie sich in den Vereinigten Staaten

gegen sie vorgebracht wurden, befanden sich

ldig gemacht 1 chusbeccig mit den Regeln des Gesetzes als Theile

eweises, der sie mit der in Dublin bestehenden Verschwö⸗ in W“ brachte. Das Gericht hatte seinen Bezirk dort und verurtheilte sie wegen offener Akte des Hoch⸗ verraths in diesem Bezirk und Theilnahme an einer Verschwo⸗ rung, die den Sturz der Königlichen Regierung und die Grün⸗ dung einer irischen Republik zum Zwecke hatte. 8 Der Bischof von Peterborousgh ist, 62 Jahr alt, gestorben.

ankreich. Paris, 22. August. Der französische Ge⸗ 8nc Wien, von Grammont, ist in Paris an⸗ gekommen, um sich nach dem Generalrathe des Departements Basses⸗Pyrenees zu begeben, wo er die Stelle eines Vice⸗Prãͤ⸗

sidenten bekleidet.

8 Schi Arman in Bordeaux, zugleich Mit⸗ Jes e ehases wie telegraphisch bereits

gemeldet, bankerott erklärt worden. Dadurch ist sein Sitz im

gesetzgebenden Körper erledigt.

Prinz Arthur von Großbritannien ist auf der Durch⸗

Die »Patrie« theilt mit, daß der Kaiser in Fontaine⸗ bleau vorgestern den rumänischen Minister Demeter Bratiano

ngen habe, welcher im Auftrage seiner Regierung wegen empfangen eerzctsbarteit im Orient gekommen war.

Der »Moniteur« theilt die Rede mit, welche Senator

Larabit bei der Enthüllung des Standbildes des Kaisers

Napoleon I. in Grenoble als Repräsentant des Kaisers ge⸗ halten hat. . 1

Die Wähler des zweiten Wahlkreises des Var⸗Departe⸗ ments sien für 8 13. und 14. September zur Wahl eines Abgeordneten an die Stelle des verstorbenen Vicomte Kerveguen

einberufen worden.

23. August. Der heutige »Moniteur⸗ enthält eine Be⸗

Staats⸗Ministeriums, nach welcher das

Ausgabe) zu drucken und zu veröffentlichen, auf den .“ 2 9 Jahren anderweit im Submissionswege ver⸗

shah in Fontainebleau ein Ministerrath unter

Vorsitz des Kaisers statt. Italien. Florenz, 22. August. In der heutigen Sitzung des ü die Ka baks⸗Convention nach kurzer

ebatte und nachdem der Finanzminister gesprochen, mit 106

gegen 11 Stimmen genehmigt. 8. Ztg.)

Türkei. Konstantinopel, 20. August. Iese b Botschafter der Pforte in ondon, ist vom Sultan nach Konstantinopel berufen worden. Nayer Pascha ist zum General⸗Postdirektor ernannt worden. Midhat Pascha ist am 14. August von der D wieder in Konstantinopel eingetroffen. 8 8 Nuf nd Polen. St. Petersburg, 22. August. Das ““ 2. nge- Peesfnalicht einen Bericht der ⸗Tomsker Gouvern. Z.“- über den Aufenthalt des Großfürsten Wladimir in Tomsk. Als der Großfürst am 24. Juli den ihm zu Ehren veranstalteten Ball im Stadthause besuchte und sich dem ver⸗ sammelten Volke eben auf dem Balkon gezeigt hatte, entstand unter der Menge eine Bewegung und man vernahm d

en Ruf

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»Mörder«; ein mit einem Revolver versehener Mensch ward ergriffen und eines Mordversuchs gegen den Großfürsten be⸗ züchtigt. Indessen hat die vorläufig angestellte Untersuchung ergeben, daß der angebliche Mörder von einem Anderen, der die Rolle eines Retters bei dem Groffürsten spielen wollte, fälschlich des Verbrechens bezüchtigt war.

Nach einem im »Kr. B.« mitgetheilten Telegramm aus Hapsal vom 2. August hat sich das im Monsund besindliche Panzer⸗Geschwader in zwei Divisionen formirt. Am 3. August ist die Monitorflotte vor Reval eingetroffen und an demselben Tage die Panzerfregatte »Petropawlowsk« mit den Monitors »Perwenetz«, »Kreml« und »Ne⸗tron⸗menja« nach 85g. abgegangen. Desgleichen meldet ein Telegramm aus Helsingfors vom 5. August, daß die Korvette »Askold⸗ an diesem Tage in den dortigen Hafen eingelaufen sei.

Ueber die Feuersbrunst in Zarskoje⸗Sselo, welche einen Theil der dort befindlichen Kaiserlichen Orangerieen in Asche gelegt hat, verlautet der »Pet. Z.« zufolge, daß sie durch Brandstiftung entstanden sei.

Amerika. New⸗York, 12. August. Das kanadische Parlament hat sich bis zum 19. September vertagt.

Die Convention in Halifax hat eine Resolution passirt, welche Rebellion gegen die Krone oder Annexion an die Vereinigten Staaten verwirft, zugleich aber den Gebrauch jedes constitutionellen Mittels empfiehlt, um den Rücktritt Neu⸗ Schottlands aus der Conföderation zu v“

Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.

Darmstadt, Montag, 24. August, Mittags. Der Kaiser von Rußland trifft mit seiner Familie heute Abend 6 ¾ Uhr mittelst Extrazuges von Kissingen ein und begiebt sich sofort nach Schloß Jugenheim. 8

Brüssel, Montag, 24. August, Morgens. Der »Moni⸗ teur belge« meldet: Auf Wunsch der Königlichen Familie hat auf Schloß Laeken eine Konsultation von 7 Aerzten stattgefun⸗ den. Dieselben waren einstimmig der Ansicht, daß der Peac 8 IIb; zwar bedenklich, jedoch keineswegs hoffnungs⸗ os sei.

Paris, Montag, 24. August, Morgens. Der heutige »Moniteur« enthält einen weiteren Bericht des Finanzministers über das Resultat der jüngsten Anleihezeichnungen. Nach dem⸗ selben sind im Ganzen 665,609,410 Franken Rente gezeichnet worden; die unreduzirbaren Zeichnungen betragen 3,360,100 Francs, die Zeichnungen von 300 Frcs. Rente und darunter, welche auf 5 Frcs. Rente reduzirt werden, betragen 596,860 rancs Rente, auf die übrigen Zeichnungen werden 2 Fre 7 ½ Cent. für jedes Hundert gezeichneter Rente gezahlt.

Das »Preußische Handelsarchiv«, Nr. 34, enthält unter Gesetz⸗ gebung: Norddeutscher Bund: Verordnung, betreffend die Einfüh⸗ rung des Gesetzes wegen Besteuerung des Braumalzes vom 4. Juli 1868 und des Gesetzes, betreffend die Besteuerung des Brannt⸗ weins, vom 8. Juli 1868 in Mecklenburg, Eeeöbiee9, Lübeck und preußischen und hamburgischen Gebietstheilen. Vom 29. Juli 1868. Vertrag zwischen dem Norddeutschen Bunde und Hessen, die Besteuerung von Branntwein und Bier in dem nicht zum Nord⸗ deutschen Bunde gehörigen Theile des Großherzogthums Hessen be⸗ treffend. Vom 9. April 1868. Oesterreich: Verordnung vom 16. Juli 1868, betreffend die Durg ghrnng des Gesetzes vom 1. Juli 1868 wegen Hinausgabe neuer Silberscheidemünzen. Er⸗ laß der Ministerien der Finanzen und des Handels, über die Zoll

behandlung von Weinen bei der Einfuhr über einen Vertragsstaat. Großbritannien: Einfuhr von Schafen aus Schleswig, Hol⸗ stein und Seeheurg Spanien: Eingangs⸗Abgabe für Rosen wasser ꝛc. Brasilien: Befugnisse des Zollamts Itajahy. Peru: Eingangs⸗Abgabe für Weizen und Mehl. Unter Statistik: Norddeutscher Bund. Sachsen: Jahresbericht der Handels⸗ und Ge. werbekammer zu Zittau für 1866 u. 1867 (Schluß). Oesterreich: Waarenverkehr und Zolleinnahme im Jahre 1867. Dänemark: Jahresbericht des Konsulats des Norddeutschen Bundes zu Kopenhagen für 1867. Schweden und Norwegen: Handel und Schifffahrt von Gothenburg in 1867. Spanien: Jahresbericht des preußischen Kon⸗ sulats zu Manila für 1867. Mittheilungen.

Statistische Nachrichten.

Die russische Feldartillerie besteht nach der »P. B. Z. in Friedens⸗ und Kriegszeiten aus 53 Fuß⸗, 10 reitenden und 8 Park Brigaden, 28 Kosakenbatterieen, 2 Lehrbatterieen und ½ Kosaken⸗Lehr⸗- division. Die 215 ¾ Batterieen führen gezogene Geschütze, und zwar 49 Batterieen neunpfündige und 166 ¾ Batterieen vierpfün dige. Unter den 1704 in der Artillerie befindlichen gezoge⸗ nen Geschützen sind 392 gußstählerne Neunpfünder, 460 stäh⸗ lerne und 396 bronzene vierpfündige Hinterlader, 408 bronzene und 48 Berggeschütze, die von vorn geladen werden. Letztere sollen zu Ende des Jahres 1868 alle durch Hinterlader ersetzt sein. Munitionskasten waren 4268. Die Zahl der Pferde belaͤuft sich auf 11,315; darunter 4195 Reit⸗, 5920 Geschütz⸗ und 1230 Zugpferde, letz⸗