1868 / 226 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Gouvernanten⸗Institut und Pensionat. *) Direktor: evang. Sem. Direktor: Clingestein. 46) Direktor: Materne. 47) Weißenfels, evang. c) Regierungsbezirk Erfurt. 48) Erfurt, 49) Heiligenstadt, kath. Sem. Direk⸗

VII. Provinz Westfalen. a) Regierungsbezirk Münster. 50) Lan⸗ genhorst, kath. Sem. Direktor: Lechtappe. .51) Münster, kath. Lehrerinnen⸗Seminar. Direktor: Spiegel. b) Regierungsbezirk Minden. 52) Büren, kath. Sem. Direktor: Herr Köchling. 53) Paderborn, kath. Lehrerinnen⸗Sem. Direktor: Richter. 54) Petershagen, evang. Sem. Direktor: Vormbaum. c) Regierungsbezirk Arnsberg. 55) Hilchenbach, evang. Sem. Direktor: Böckler. 56) Soest, evang. Sem. Direktor: Hasse. 8

VIII. Rheinprovinz. a) Regierungsbezirk Coblenz. 57) Bop⸗ pard, kath. Sem. Direktor: Dr. Dapper. 58) Neuwied, evang. Sem. Direktor: Dr. theol. Schneider. b) Regierungsbezirk Cöln. 59) Brühl. kath. Sem. Direktor: Alleker. c) Regierungsbezirk Düssel⸗ dorf. 60) Kempen, kath. Sem. Direktor: Ostertag. 61) Mörs, evang. Sem. Direktor: Hildebrand. 1 1

Außerdem bestehen Hülfs⸗Seminarien zur Ausbildung evangeli⸗ scher Elementarlehrer 1) zu Friedrichshoff im Regierungsbezirk Königs⸗ berg, Dirigent: Pfarrer und Rector Mahraun, 2) zu Gingst auf Rügen im Regierungsbezirk Stralsund, Dirigent: Superintendent Schenk, 3) zu Trarbach im Regierungsbezirk Coblenz, Dirigent: Super⸗ intendent Franz. 4) Auch ist mit der Rettungsanstalt zu Düsselthal im Regierungsbezirk Düsseldorf, welche unter Leitung des Pfarrers Imhäuser steht, eine Bildungsanstalt für evangelische Elementarlehrer verbunden.

Zur Ausbildung für den Beruf als Lehrerinnen und Erzieherinnen sind außerdem sowohl mehrere Privat⸗Institute, als auch bei einer Anzahl städtischer höherer Töchterschulen entsprechende Klassen vor⸗ handen. Die Abgangsprüfungen der Zöglinge werden durch von der Staatsbehörde eingesetzte Prüfungs⸗Kommissionen unter Vorsitz eines Königlichen Kommissarius abgehalten.

Zur Ausbildung jüdischer Elementarlehrer besteht in Berlin eine Anstalt unter Leitung des Rektors Horwitz.

Lehrerinnen⸗Sem. Kritzinger. 45) Eisleben, Elsterwerda, evang. Sem. Sem. Direktor: Schorn. evang. Sem. Direktor: Crüger. tor: Schultz.

Statistische Nachrichten. FIm Ober⸗Bergamts⸗Bezirk Dortmund wurden, wie wir dem Jahresbericht der Handelskammer des Kreises Dortmund für das Jahr 1867 entnehmen, im genannten Jahre durch 48,585 Arbeiter 49,087,433 Tonnen Steinkohlen im Werihe von 18,500,817 Thlr. gewonnen, 6,170,620 Tonnen (14 pCt.) im Werthe von 2,708,074 Thlr. mehr als in 1866. Die Zahl der Steinkohlengruben hat sich von 231 auf 233 vermehrt. Auf den Kreis Dortmund fielen von dieser Production 9,081,379 T., die aus 30 Gruben durch 10,160 Arbeiter gefördert wur⸗ den. An Eisensteinerzen wurden im Kr. Dortmund in 1867 261,971. Tonnen durch 270 Arbeiter gefördert. Von den 10 Hochöfen im Kreise Dortmund waren 9 (auf 3 Werken) im Betriebe, welche durch 935 Arbeiter 1,227,286 Ctr. im Werthe von 1/497,503 Thlr, etwa 10 pCt. weniger als in 1866, produzirten. Dieser Geschäftszweig litt schwer unter den ungünstigen Konjunkturen. An Rohstahleisen fabrizirte das Hörder Eisenwerk 374/723 Ctr, 159,712 Ctr. mehr als im Vorjahre, an größeren Gußstücken 10,628 Ctr. Im Kreise Hort⸗ mund sind 4 Walzwerke, welche mit 114 Puddel⸗ und 81 Schweiß⸗ öfen arbeiten und 811,452 Ctr. Stab⸗ und Faconeisen, 39,668 Ctr. Schwarzblech und 173,619 Ctr. Puddelstahl darstellten. Eine neu eröffnete Fabrik fertigte 50,000 Ctr. Weißblech. Die Walzwerke ar⸗ beiteten in 1867 ohne Nutzen, jedoch hatte das Hörder Werk für Stahl⸗ erzeugnisse lebhaften Absatz nach dem Auslande. An Cupolöfen sind im Kreise 21 nebst 4 Flammöfen vorhanden, welche 161,595 Ctr. Gußwaaren lieferten. An Stahl wurden 66,215 Ctr. fabrizirt. Die Zinkproduction belief sich auf 52,128 Ctr. Rohzink. Die gedachten Walzwerke betreiben auch Maschinenbau, wofür aber auch noch andere Etablissements vorhanden sind. 1 Walzwerk fabrizirt eiserne Brücken, in 5 Werkstätten werden Kessel S die Schlosserei in Dort⸗ mund fabrizirt Nähmaschinen, Geldschränke und Decimal⸗Waagen in ziemlich bedeutendem Umfange. Außerdem ist noch aus der Mineral⸗Fabrication die Herstellung feuerfester Steine, von Ziegeln und Glaswaaren im Kreise Dortmund erwähnenswerth. Die Bierproduction in Dortmund hat Ruf. Die im Kreise vorhan⸗ denen 97 Brauereien gewannen in 1867 10,304,700 Qrt. Bier, welches per Ohm Winterbier mit 8 bis 8 ¼ Thlr., Lagerbier mit 8 bis 9 ½ Thlr. bezahlt wurde. Die 21 Brennereien brannten 291,131 Qrt. Branntwein 50 pCt. Tr. Die Tabaksfabrication hat an Ausdeh⸗ nung gewonnen. Die Bevölkerung des Kreises Dortmund ist von

864 zu 1867 von 96,332 auf 112,178 Personen gestiegen; sie hat also um 15,846 Personen oder 16,5 pCt. zugenommen.

Der vor Kurzem ausgegebene 14. Jahresbericht des eng⸗ lischen General⸗Postmeisters weist nach, daß auf eine Brief⸗ annahmestelle (einschließlich der Briefkasten) in England und Wales Ende 1867 296 Häuser, in Schottland 252, in Irland 437 Häuser kommen. Die Zahl der Städte mit Postanstalten belief sich in Eng⸗ land und Wales 1865 auf 542, 1866 auf 555, 1867 auf 559. Im hauptstädtischen Distrikt gab es Ende 1867 Briefpost⸗Expeditionen 469, von denen 417 Postanweisungen annahmen und 405 mit Postsparkassen verbunden waren. Außerdem waren 486 Briefkasten in den verschiedenen Theilen der Stadt angebracht.

Die Zunahme in der Zahl der beförderten Briefe war, wenn man die Jahre 1866 und 1867 mit einander vergleicht, im Verhältniß

820) Diese Anstalt, die einzige von den Seminarien, steht unmittel⸗ bar unter dem Königlichen Ministerium der geistlichen ꝛc. Angelegen⸗ ““ g

im

größer als die Zunahme der Bevölkerung und der Zahl der h wohnten Häufer. Im Vereinigten Königreich wuchs die Zane der von der Post beförderten Briefe von 24 auf den Einwohner in Jahre 1865 und 66 auf 26 im Jahre 1867, und das Verhältniß 89 Briefe zu den bewohnten Häusern von 135 auf ein Haus im Jahte 1865, auf 141 1866 und 144 im Jahre 1867. Die Gesammtahr der von der Post beförderten Briefstücke belief sich 1866 auf 750,000,000; dazu noch 101/784,185 Bücher, freigehende und bezahlte Zeitungen, Muster⸗ und Probesendungen, zusammen also 851,784,185 Stück. 1d wurden befördert: Briefe 774,831,000, Bücher ꝛc. 102,273,301, z s men 877,104,301 Stück. Die Zahl der durch das General⸗ gegangenen rekommandirten Briefe betrug 1865 1,800,982, 1,955,141, 1867 1,964,980. Im ganzen Vereinigten Königreich erreichten diese Briefe 1866 die Zahl von 2,540,160, 1867 von 2,619,570 Stüc Postexpeditionen, die Postanweisungen annahmen, gab es Ende 18 65 3418, Ende 1866 3567, Ende 1867 3691. Im Laufe der Jahre 1866 bis 1867 wurde der Postanweisungsverkehr auf die Linien von Eng. land nach Alexandrien, Turks Jsland, Dominica, Bermuda, Nevis Bahia, Buenos Ayres, Montevideo, Pernambuco, Rio de Janeito und Lagos ausgedehnt.

Die Zahl der Postsparkassen war von 3507 am Schluß des Jahres 1886 mit 4,400,657 Pfd. St. Einlagen auf 3629 mit 4,643 900 Pfd. St. Einlage Ende 1867 gestiegen. Die Zahl der Einzahler bei den Postsparkassen und den Sparkassen älterer Einrichtung im Ver. einigten Königreich hatte von 2,156,290 im Jahre 1866 auf 2,232,2497 am Schluß des Jahres 1867 zugenommen. 1855 belief sich diese Zahl auf nur 1,304,000, 1866 und 1867 kamen im Vereinigten Königreich ein Einzahler auf je 14 Einw.; in England und Wales 1 auf II). in E“ 1 auf 16, in Irland 1866 1 auf 75, und 1867 1 auf ch Personen.

Die Brutto⸗Einnahme von Briefen, Büchern, Packeten u. s. w. war 1866 4,311,457 Pfd. St., von Postanweisungen Kommissions⸗ gebühr 166,430 Pfd. St., vom Zeitungsstempel 121,780 Pfd. Et, zusammen 4,599,667 Pfd. St. 1867 stellte sich die Einnahme von Briefen ꝛc. auf 4,376,044 Pfd. St.; Kommission von Postanweisungen auf 172,085 Pfd. St.; vom Zeitungsstempel auf 120,085 Pfd. St, zusammen auf 4,668,214 Die Gesammtausgaben für das Postwesen betrugen 3,201,681 Pfd. St. im Jahr 1866 gegen 3,246,850 Pfd. Et. Jahr 1867. Der Netto⸗Ertrag von 1866 1,397,986 Pfd. Et, 1867 1,421,364 Pfd. St. Der Durchschnittsreinertrag berechnet sich für die ersten fünf Jahre seit 1858 auf 587,507, für die fünf Jahre 1863 bis 1867 auf 1,298,507 Pfd. St.

Die nordamerikanische Unionsarmee im letzten Kriege (2,018,200 Mann) ist, wie die »N. Y. H. Ztg.« mittheilt, nach einer vom Professor B. A. Gouls aufgestellten statistischen Tabelle aus folgenden Nationalitäten zusammengesetzt gewesen: Eingeb. Ameri⸗ kaner 1,523,300 (75„4s Procent), Brit. Amerikaner 53,500 (2,/68 pCt,) Engländer 45,500 (2,26 pCt.), Irländer 144,200 (7,14 pCt.), Deutsche 176,800 (S,76 pCt.), Andere Fremde 48,400 (2/38 pCt.), Fremde, deren Nationalität unbekannt, 26,500 (1,33 pCt.).

Die Nordamerikanische Handelsmarine. (N. Y. H. 8) In Verfolg des Gesetzes vom 28. Juli 1866 wurden 22,735 Kauffahrter schiffe der Vereinigten Staaten mit Nummern versehen; alle seetüͤch tigen Fahrzeuge erhielten Signalziffern. Mit Nummer versehen wür⸗ den 15,042 Segel⸗ und 2942 Dampfschiffe, die zusammen einen Tonnen⸗ gehalt von 3,109,267 haben; 4751 Schiffe mit 453,761 Tonnen Gehalt sind nicht aufgetakelt, so daß sich der Total⸗Tonnengehalt der Handelz⸗ Marine, wenn man den im letzten Fiskaljahre erlittenen Verlust nicht berücksichtigt, auf 3/563,028 Tons beläuft.

Landwirthschaft. s

Dramburg, 18. September. (St. Z.) Die hier und in der Umgegend begonnene Kartoffelernte ist eine sehr ergiebige, wie solche die ältesten Leute sich reicher nicht erinnern.

Die »Bad. Chronik« veröffentlicht nach amtlichen Mittheilun⸗ gen das Ernteergebniß im Großherzogthum Baden, so weit sich dasselbe Mitte August zuverlässig übersehen ließ. Der Gesammt⸗ ertrag der Ernte an Körnern fällt hiernach im Durchschnitt rücksichtlic der Guantität zwischen gut und ziemlich gut, in Stroh auf ziemlic gut, also etwas geringer. Im Ganzen wie im Einzelnen ist die Ernte ungleich günstiger, als die der letzten drei Jahre. Die drilt Hauptbrodfrüchte, Spelz (auf ca. 240,000 M. angebaut), Winterroggen (110,000 M.) und Winterweizen (90,000 M.) erheben sich noch über den Durchschnitt. Die Sommersaat ist namhaft hinter der Winter⸗ saat zurückgeblieben. Raps und Rübsen sind in Samen und Stro beinahe ziemlich gut ausgefallen. Die Futterernte wird voraussichtli

ut ausfallen. Mit Berücksichtigung der theilweis vorzüglichen Quu. ität der gewonnenen Produkte kann die Ernte als eine gute be

zeichnet werden. 8

Lunst und Wissenschaft. Erfurt, 23. September. (Versammlung des Gesammt⸗ Vereins der deutschen Alterthums⸗Vereine.) Die Stgag der 1. Section für heidnische Alterthümer wurde zum größten sFan durch einen Vortrag des Geh. Negierungs⸗Raths von Quast ausgefin in welchem derselbe die Ergebnisse der von ihm geleiteten Ausgra nn gen auf der Insel Rügen darlegte. Dieselben galten besonders 8 1 Befestigungsbauten und bestätigten durchgängig die Angaben des 9 Grammaticus, während die gefundenen Reste von Geräthschaftenͤ das Ende der Wendenzeit hinwiesen. Dann sprach der Oberstu se Rath Haßler seine Ansicht in Betreff der Ausgrabungen zu Seha. 8 rieth und der Geh. Regierungs⸗Rath von Quast seine Ansicht u all Ausstellung ausgegrabener alterthümlicher Gegenstände in Paridcg, Beide Herren waren der Ansicht, daß die auf den Knochen und feln vorgefundenen Zeichnungen von Thiergestalten Fälschungen nn neuerer Zeit sind, welche Ansicht durch die Bemerkungen der H Lindenschmidt und Fickler unterstützt wurde.

Ddie 2. Section hatte die gedruckten Thesen schon am gestri Tage erledigt und begab sich deshalb nach einer n Besgestzigen äiniger vom Kantor Brackebusch aus Gandersheim gestellten Fragen um 11 Uhr zunächst zur Besichtigung der Regler⸗ und der Thomas⸗ firche. In der 3. Section wurde die Frage verhandelt: Welche Gaue in Deutschland begreifen den Bezirk einer alten Völkerschaft? In der Debatte, an der besonders die Herren von Quast, von Ledebur, Jacobs und Fickler sich betheiligten, einigte man sich dahin, daß die Gau⸗ renzen im Allgemeinen auch die Grenzen der alten Völkerschaften sind. Sodann ging man zu der Frage über: Treffen die Diöcesan⸗ grenzen in Süddeutschland mit den alten Volksgrenzen zusammen? Die Frage wurde im Allgemeinen bejaht; in Bezug besonders auf die Diöcesen an der Saale und Elbe wurden von Dr. Jacobs aus Wernigerode Zweifel geäußert.

In der um 36 Uhr Nachmittags durch Herrn v. d. Gabelenz er⸗ zfjneken Sitzung der Delegirten wurden zunächst die 5 Vereine von Salzburg, Gratz, das Museum Francisco⸗Carolinum zu Linz, der Verein für Geschichte der Deutschen in Prag, der Verein für Geschichte und Alterthumskunde von Erfurt namhaft gemacht, welche neuerdings dem Gesammtvereine beigetreten sind. Der Antrag, das preußische Ministerium der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten zu ersuchen, daß die jetzt in Kiel befindlichen römisch⸗germanischen Alterthümer baldigst nach Mainz befördert werden, wurde angenommen. Ein Antrag Dr. Lindenschmidts, daß aus der Mitte der Delegirten eine Kommission ernannt werde zur Prüfung der Leistungen des römisch⸗germanischen Museums zu Mainz, wurde gleichfalls angenommen. Zu Mitgliedern dieser Kommission wurden bestimmt die Herren von Quast, Fickler, Schalk, Grotefend. Die vorgelegte Rechnung über das vergangene Jahr ergab einen Ueberschuß von 42 Thalern.

Als Versammlungsort für das nächste Jahr wurde primo loco Regensburg gewählt.

München, 22. September. Die Mitglieder der historischen Kommission der Akademie der Wissenschaften sind zu ihrer diesjährigen Sitzung auf den 30. September einberufen worden.

Dem »Dresdner Journal« zufolge hat Innsbruck die Wahl zum nächsten Versammlungsort deutscher Naturforscher und Aerzte

angenommen. Gewerbe und Handel b.

Der »Moniteur« publizirt ein Dekret, durch welches die Einführung von Waaren aller Art und Herkunft in die französi⸗ schen Kolonieen der afrikanischen Goldküste und des Gabon unter jeder Flagge und gegen einen Eingangszoll von 4 pCt. ad valorem gestattet ist. Dieser Zoll wird vom 1. Januar 1869 er⸗ hoben, kann aber kraft Verfügung des betreffenden Ober⸗Kommandan⸗ ten der Kolonie vermindert oder gänzlich aufgehoben werden. Pro⸗ dukte dieser Kolonieen, welche unter fremder Flagge in Frankreich ein⸗ geführt werden, zahlen eine Uebertaxe von 20 Fr. per Tonne.

„— Nach dem Jahresbericht des preußischen Konsulats zu Port Elizabeth (Cap der guten Hoffnung) für das Jahr 1867 (abgedruckt im »Pr. H. A. «) leben an diesem Orte unter 11/,000 Einwohnern nur kaum 200 Deutsche. Die Deutschen, die hauptsächlich auf Veranlassung der englischen Regierung im Caplande eingewandert sind, haben sich fast in allen größeren Orten der Kolonie niedergelassen und befinden sich im Allgemeinen in guten Verhältnissen. Der Handel mit dem Zollverein⸗ nimmt seinen Weg ausschließlich über London und Antwerpen, sein Umfang läßt sich daher nicht ermitteln. Unter den in Port Elizabeth im Jahre 1867 importirten Artikeln war der Zollverein bei Erbsen und Bohnen, Putz⸗ und Modewaaren, Eisen, Stahl, Kurzwaaren, Lederwaaren, Spirituosen, Tabak, Cigarren, Wein, Wollenwaaren und Holz betheiligt. Die Ausfuhr aus dem Caplande besteht haupt⸗ sächlich aus Wolle, wovon im Jahre 1867 aus Port Elizabeth 104,021 Ballen oder 28,134,210 Pf., im Werthe von 1,521,443 Pfd. St. aus⸗ geführt wurden. Die Wollproduction liegt aber noch sehr darnieder. Unter den in den Hafen von Port Elizabeth im Jahre 1867 ein⸗ gelaufenen 255 Schiffen befanden sich 4 preußische, 8 hamburgische, 3Z oldenburgische und 2 bremische, also 17 Schiffe des Norddeutschen Bundes; abgesehen von Großbritannien (228 Schiffe) war keine andere Nation so zahlreich vertreten. Unter den auslaufenden 242 Schiffen befanden sich außer 220 englischen Schiffen 4 preußische, 9 hambur⸗ gische, 3 oldenburgische und 2 bremische, also 18 Schiffe des Nord⸗ deutschen Bundes, während die anderen fremden Flagge höchstens (die schwedische und norwegische) nur durch je 4 Schiffe repräsentirt waren.

Verkehrs⸗Anstalten. „St. Petersburg, 22. September. Ein Kaiserlicher Ukas er⸗ theilt der Esthländischen Ritterschaft die Konzession für den Bau einer St. Petersburg mit einem Grund⸗

Eisenbahn von Baltischport nach kapital von 26 Millionen Rubel. . 1

New⸗York, 19. September. Das Postdampfschiff des Nordd.

Wenke, welches am 5. September

heute 4 Uhr Nachm. wohlbehalten

Lloyd »Hermann«⸗, Capt. W. H. von Bremen abgegangen war, ist hier angekommen.

Königliche Schauspiele.

Freitag, 25. September. Im Opernhause. (171. Vorst.) Neu einstudirt: Der Templer und die Jüdin. Große roman⸗ tische Oper in 3 Abtheilungen, nach Walter Scotts Roman: „Ivanhoe« frei bearbeitet von A. W. Wohlbrück. Musik von

Marschner. Tanz von Paul Taglioni. In Scene gesetzt vom Regisseur Hein.

Besetzung. Cedric von Roatherwood, Ritter vom säch⸗ sischen Adel, Hr. Barth. Wilfried von Jvanhoe, sein ver⸗ stoßener Sohn, Hr. Woworsky. Rovena von Hargottstandsteede, sein Mündel, Frl. Horina. Lucas de Beaumanoir, Großmeister

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Albert Malvoisin, Präceptor

des Templer⸗Ordens, Hr. Fricke. Brian de Bois Gilbert,

der Stiftung Tempelstowe, Hr. Lieder. Templer, Hr. Betz. Maurice de Bracy, Hr. Koser. Der schwarze Ritter, Hr. Salomon. Wamba, Narr in Cedrics Diensten, Hr. Krüger. Oswald, Haushofmeister bei Cedric, Hr. Liebnitz. Locksly, Hauptmann der Geächteten, Hr. Basse. Bruder Tuck, der Einsiedler von Copmanhurst, Hr. Bost. Isaak von York, ein Jude, Hr. Witt. Rebecca, seine Tochter, Fr. v. Voggenhuber. Ort der Handlung: Die Grafschaft YVork in England. Zeit: 1194. Mittel⸗Preise. Im Schauspielhause. (176. Abonn. Vorst.) Nathan der Weise. Dramatisches Gedicht in 5 Abth. von G. E. Lessing. Mittel⸗Preise. b Sonnabend, 26. September. (172. Vorst.) Die lustigen Weiber von Windsor. Komisch⸗phantastische Oper in 3 Akten, nach Shakespeares gleichnamigem Lustspiele gedichtet von S. H. Mosenthal. Musik von O. Nicolai. Tanz von Hoguet. Frau Fluth: Fr. Lucca. Anna Reich: Frl. Grün. 8 Mittel⸗Preise. .-r ..499 Im Schauspielhause. (177. Abonn. Vorst.) Graf Essex. Trauerspiel in 5 Akten von H. Laube. Gast: Hr. Hallenstein, vom Königlichen Landestheater zu Prag: Graf Essex. Mittel⸗Preise.

. 8

Telegraphische Witterungsberichte v. 24. September.

St. Bar. Abw[Temp. Abw 8 Ort. P. L. v. M. K-2 v. M. Wind. [Memel. 332, 7-4,5 10,8+₰ 2 6/S0., mässig. Königsberg 332,5 -4,6 11,9 13,4 S. schwach. Danzig 332,7 -4,8 11,6 73,5 SSW., schwach. Cöslin 332,0 -4,6 11,8 43,8 SW., mässig. Stettin 331,7 -4,7 11.2 ◻3,1[WSW., stark. Putbus 329,3 -6,0% ß11,1 †+ 2,5W., stark. Berlin 332,1 -4,3 11,2 †+ 3,2 S., mässig. Posen 331,5 -3,4 11 1[74,0[SW., mässig. Ratibor 327,5 -2,s 10,4 [+3,9 SW., schwach. Breslau 329,2 -3,5 11, 6[44,1 1SW., schwach. Torgau 330,8 -3,9 11,5 138 W., lebhaft. Münster 331,7 -3,7 10,3 +† 2,5 SW., 2. stark. Cöln. 332,7 - 2,9 11,3 W., schwach. Trier 338,8 -3,9 10,4 SW., schwach. Flensburg [338,9% 11,3 W., stark. Brüssel 333,27 Haparanda. 337, 7 Stockholm 331,5 Skudesnäs 329, 8 Gröningen . 332,9 Helder 333,1 Hernösand. 334, 3 6,4 080., schwach. Christians. 332.2 7,4 NNO., frisch.

¹) Gestern Abend Sturm und Regen. ²) Gestern Abend Regen. ³) Gest. Nachmittag Gewitter u. Regen. ⁴) Nachts Sturm und Regen. ³) Regen, in der Nacht Regen, gestern Abend 0. schwach, den 23. Max. + 9,6. Min. + 5,6. ⁶) 0. frisch.

Allgemeine Himmelsansicht.

bedeckt, Regen bedeckt. trübe. trübe. ) bezogen. 2) bedeckt. ³) heiter. trübe, g. Sturm. bed., gest. Gew. [zieml. heiter. bezogen. trübe. [bezogen. ⁴) vorher Regen. bedeckt. bedeckt. ³⁵)

Reg., See rub. ⁴) schön. See hohl. bedeckt.

wolk., See gew.

.

LSLLsS½hbmSsLLeSebeL½ —e 2—.—

11,0 1 6 8,2 7,6 9,9

11,9

WSW., mässig. O0N0., schwach. 0., schwach.

NW., schwach. SW., schwach. WSW., massig

Produkten- und Waaren-Börse.

Berlin, 24. September. (Marktpr. nach Ermitt. des K. Polizei-Pras.) Von Von] Bis [Mitteil

Bis †Mittel eeerrlos.Eexdasles.Eefen ee P. bes. PcEg. Ecleg.1E. Weizen Schi. 222 5 312 8352 6 Bohnen Merze 10— )

Roggen 21 8 9 213 9 2,11 3 Kartoffeln gr. Gerste 1,28 9 10, ,2 4 5 Rindfleisch Pfd. 6,— Hafer zu W. 18 9 15 8 1112 3 Schweine- V zu L. fleisch Heu pr. Ctr. —,— Stroh Schek. [Kalbfleisch 411 Erbsen lee —,— Butter kd. 9. 12 10 8 LInseh S 8— Pier Mandeil] 6— 6 6— Berlin, 24. September. (Nichtamtlicher Getreidebericht.) Weizen loco 72 82 Thle. pr. 2000 Pfd. nach Qualität, feiner bunt ee ö pr. 1“ 1 67 ¾R Thlr. bez., Oktober- ovember 66 ½ Thlr. Br., Novbr.-Dezember 65 Thlr. Br., April-Mai bis 64 ¼ Thlr. bez. ö685 Roggen loco neuer 56 ¾. 57 ¾ Thlr. pr. 2100 Pfd. bez., pr. Sep- tember u. September-Oktober 57 57 ½ Thlr. bez. u. Br., G., Oko- tober-November 56 ½ 55 ¼ ½ Thlr. bez., November-Dezember 54 ½ bis 54 ½ Thlr. bez., April-Mai 53 ½ ³ Thlr. bez. Gerste, grosse und kleine, à 48 54 Thlr. per 1750 Pfd. Hafer loco 32 35 Thlr., galiziseher 33 ¼ Thlr. ab Bahn bez., pr. September-Oktober 33 ¼ ½ ½¼ Thlr. bez., Oktober-November 33 ¼ Thlr. Br., November-Dezember 33 ¾ Thlr. bez., April-Mai 33 ½ Thlr. bez. FErbsen, Kochwaare 66 72 Thlr., Futterwaare 60 65 Thlr. Winterraps 75 78 Thlr. WWMilnterrübsen 72 73 Thlr. G FPetroleum loco 7 ¼ Thlr., September-Oktober 7 Thlr. Br., Okto- ber-November 7 Thlr. bez., Novbr.-Dezember 7 ½¼ Thlr. Br. Rüböl loco 9 42. Thlr., pr. September u. September-Oktober 9 ½ —- Thlr bez., Oktober-November 9 ⁄%— . Thlr. bez., November-Dezember

2

[Hammelfleisch« 5 6

FLeinobl loco 11 ¾ Thlr. Br.

9 ½ ¾ Thlr. bez., April- Mai 9 ½ ½⁄2. Thlr. bez.