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Die Volksschulen der Provinz Hannover nach Erhebungen vom Jahre 1865.
Die Verbesserung des Volksschulwesens in dem ehemaligen Kö⸗ nigreich Hannover wurde durch das Gesetz vom Jahre 1845 über das christliche Volksschulwesen angebahnt.] Nach diesem Gesetze sind zum Besuche einer Volksschule die Kin⸗ der eines jeden Landeseinwohners während des schulpflichtigen Alters verbunden, wenn sie nicht auf höheren Unterrichts⸗Anstalten oder durch geeigneten Privatunterricht die erforderliche Unterweisung erhalten. Das schulpflichtige Alter beginnt mit dem vollendeten 6. Jahre und endet regelmäßig mit dem 14. Jahre (der Confirmation).
Die Schulverbände, denen die Verpflichtung, die Bedürfnisse der Volksschule zu bestreiten, obliegt, sind örtlich festzustellen und zu ordnen.
Bei einer Zahl von 120 Kindern kann die Beiordnung eines Ge⸗ hülfen, bei einer Zahl von 200 Kinoern die Errichtung einer zweiten Lehrerstelle verfügt werden.
Der Betrag des Schulgeldes kann bis auf 1 Thlr. jährlich für das Kind, erforderlichenfalls durch das Ministerium erhoͤhet werden. Das Einkommen, welches jede Schulstelle mindestens gewähren soll, beträgt nach der bestehenden Gesetzgebung (auch Geseß vom 2. August 1856) neben freier Wohnung oder einem genügenden Aequi⸗ valente für dieselbe 80 Thlr. (bezw. 30 Thlr., wenn ein vollständiger Reihetisch damit verbunden ist) bis 150 Thlr. jährlich. Die nähere Feststellung innerhalb der Grenzen von 80—150 Thlr. steht dem Kultus⸗Ministerium zu. Machen besondere Umstände eine weitere Er⸗ höhung erforderlich, so kann solche, selbst gegen den Willen des Schul⸗ verbandes, bis zu 400 Thlr. für Schulen in Städten, Vorstädten und Flecken, und bis zu 250 Thlr. für andere Schulen vom Ministerium verfügt werden.
Für die nähere Ausführung dieser Vorschriften wurden im All⸗ gemeinen folgende leitende Grundsätze von der Regierung ange⸗ nommen: 1) Selbstständige, d. i. auf eigene Haushaltsführung berechnete Schulstellen, müssen, wenn die Zahl der Schulkinder nicht unter 25 bleibt, eine Einnahme von mindestens 120 Thlr. haben.
2) Sind sie entweder mit einem Kirchendienste verbunden und zählt die Schule zugleich mindestens 30 Kinder, oder beträgt die Schülerzahl erheblich über 30, so muß die Einnahme 120 Thaler über⸗ steigen und der Regel nach auf 140 bis 150 Thaler sich belaufen.
3) Schuldienste, welche entweder bei mindestens 60 Kindern mit einem Kirchendienste verbunden sind, oder erheblich mehr als 60 Kin⸗ der haben, erfordern eine Einnahme von mehr als 150 Thaler bis zu 200 Thaler.
4) Schuldienste mit mehr als 90 Kindern erfordern, wenigstens
wenn sie mit einem Kirchendienste verbunden sind, eine Einnahme
von 200 bis 250 Thaler.
8 5) Stellen, für (studirte) Rektoren bestimmt, sollen der Regel nach 350 bis 400 Thaler eintragen, und Stellen in Städten und Flecken überhaupt erfordern, sofern die Verhältnisse wesentlich von denen des platten Landes sich unterscheiden, ein Einkommen, welches die unter 1 bis 4 angenommenen Sätze merklich übersteigt.
In Folge der Anwendung dieser leitenden Grundsätze ist das ur⸗ sprüngliche Gehalts⸗Minimum von 80 Thlr. zur Ausnahme für die kleinsten Stellen geworden.
Nächst dem Volksschulgesetze hat das Gesetz über Kirchen⸗ und Schulvorstände vom 14. Oktober 1848 zur Hebung des Volks⸗ schulwesens wesentlich beigetragen.
Die Ordnung und Leitung des Volksschulwesens geht größten⸗ theils von den kirchlichen Behörden aus. Die Aufsicht üͤber den Un⸗ terricht in den Schulen liegt dem Pfarrer und den zuständigen kirch⸗ lichen Behörden ob. Das dem Landesherrn vorbehaltene Oberauf⸗ sichtsrecht wurde von dem Königlichen Kultus⸗Ministerium, und zwar entweder mittelbar durch die höheren Behörden oder unmittelbar aus⸗ geübt. Die Aufsicht der Pfarrer ꝛc. erstreckt sich sowohl auf den Un⸗ terricht, als auch auf Amtsführung und Wandel der Schullehrer, Schuldisziplin, Schulbesuch und das Verhalten der Schüler. Den Schulvorständen, welche bestehen aus einem Geistlichen als Vorsitzen⸗ den, dem Ortsschullehrer und einigen von der Gemeinde gewählten Schulvorstehern und zunächst zur Vertretung der Schulgemeinden und zur Verwaltung des Vermögens der Volksschule bestimmt sind, ist zu⸗ güsich, ecn wirtung bei dieser dem Pfarrer obliegenden Schulauf⸗ sicht beigelegt.
In den Konsistorialbehörden, von welchen das landesherrliche Oberaufsichtsrecht über das Schulwesen, sowohl was den Unterricht, als was die äußeren Angelegenheiten der Schulen betrifft, zunächst wahrzunehmen ist, besteht, so viel den evangelischen Theil betrifft, eine besondere Abtheilung für Volksschulsachen, in welcher neben Rechts⸗ verständigen und Geistlichen praktisch im Schulfache geübte Mitglieder, Ober⸗Schulinspektoren Sitz und Stimme haben. Ersterer hat jährlich einen Theil der Volksschulen seines Bezirks zu besuchen, während dem mit der Bearbeitung der Volksschulsachen im Kultusministerium be⸗ auftragten Referenten zugleich die General⸗Inspection der Volksschulen und Seminarien des Königreichs oblag.
Schulverbände gab es im Jahre 1865 in der Provinz (evan⸗ gelische und katholische) 3357, während man dort im Ganzen 4339 Gemeinden zählt, darunter 8 »Städte⸗ über 10,000 Einw., 11 Städte von 5 — 10,000 Einw. und 273 Gemeinden mit über 1000 Einwohner.
Die Landgemeinden in den meisten Theilen der Provinz (Calen⸗ berg, Hildesheim, Göttingen, Bremen, Osnabrück, Aurich u. s. w.) sind durchschnittlich an 400 Einw. stark und bilden v einen Schul⸗ verband, die größeren mehrere Verbände. Anders in dem dünnbevöl⸗ kerten Lüneburg'schen, wo von den 1415 Landgemeinden 414 unter 100 Einw. und 571 nur von 100 — 250 Einw. zählen; in diesem Lan⸗ destheile bilden häufig mehrere Ortschaften einen Schulverband, hier kommen auf 1475 Landgemeinden nur 792 Schulverbände.
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„Die Zahl der Schulen war größer, als die der Schulverbände weil die Städte und größeren Landgemeinden, während sie regelmäßig nur einen Schulverband bilden, mehrere Volksschulen unterhalten, sie betrug 3590 (3166 evangelische, 424 katholische), also 233 Schulen mehr, als Schul⸗Verbände. Unter diesen 3590 Volksschulen befan. den sich 80 sog. »gehobene« Schulen, die sog. Mittel⸗Rektorats⸗Töͤchter. schulen, wie sie in den Städten und hin und wieder in größeren Landgemeinden vorzukommen pflegen, welche mit dem übrigen Volks. een unter Oberaufsicht der geistlichen Behörden (Konsistorien)
ehen. An Schulklassen zählten die 3510 elementaren Schulen. 4297 Klassen,
„ 80 gehobenen 263 »
die 3590 Schulen im Ganzen 4560 Klassen.
An Schulkindern wurden gezählt: — in den 3510 elementaren Schulen 296,176 Kinder, 8
d. i. 84 Kinder durchschnittlich auf 1 Schule, 69 Kinder auf 1 Schul⸗ klasse; an dem Unterricht in den 80 gehobenen Schulen nahmen 12,783 Kinder Theil, d. i. 153 Kinder durchschnittlich auf 1. Schule, 48 Kin. der auf 1 Klasse.
Die Schulkinder nach Confessionen getrennt: Lutheraner 258,447, Dissidenten 299, Katholiken 34,587, Israeliten 115, Refor⸗ mirte 15,011.
An Schulgeldern ist die Gesammtsumme von 406,152 Thlrn. erhoben, d. i. 1 Thlr. 9 Gr. per Kind. Durchschnittlich wird in den katholischen Schulen ein niedrigeres Schulgeld (27 Gr) gezahlt, als in den evangelischen. Das Schulgeld betrug bei:
15 Gr. 20 Gr. 1 Thlr. mehr
Nichts lunt'r bis bis bis als 120 Gr. 1 Thlr. 2 Thlr. 2 Thlr. evangel. Volks⸗ 1 schulstellen... 75 215 1737 1391 481 katholischen Volks⸗ schulstellen 2 15 65 303 115 23
Bei einer größeren Anzahl von Schulstellen wird übrigens neben jenen Sätzen auch ein niedrigeres Schulgeld (z. B. von Häuslingen, mehreren Kindern derselben Familie ꝛc.) gezahlt; zugleich sind manche Armenkinder frei von Zahlung des Schulgeldes, daher der obige Durch⸗ schnittsbetrag an Schulgeldeinnahme per Kind in der That sich höher stellt, wenn man nur die vollzahlenden Kinder in's Auge faßt.
An Lehrerstellen (inkl. der dauernd angestellten Hülfslehrer) zählte man 4008 evangelische und 498 katholische, im Ganzen 4506 Stellen. Es stimmt diese Ziffer fast mit der oben angegebenen Zahl der Klassen überein. Von diesen 4506 Stellen sind 1130 Patronats⸗ stellen (viele in Calenberg, Lüneburg und Verdenschen), 784 Wahl⸗ stellen (viele im Bremischen und Ostfriesland) und 2582 regelmäßig von der Landesregierung zu besetzende. Von den 4506 Lehrerstellen sind 1848 mit einem Kirchendienste verbunden.
Die Zahl der Schulstellen hat sich in Folge der neueren Gesetz⸗ gebung bedeutend vermehrt, sie betrug vor der Regulirung auf Grund des Gesetzes von 1845: 3681; in Folge der Ausführung des Volks⸗ schulgesetzes ist sie auf 3812, in Folge des Gesetzes von 1856 auf 4506 (i. J. 1865) gestiegen.
Die Zahl der Stellen ist wesentlich dadurch gewachsen, daß zu
roße Schulverbände in zwei oder mehrere Bezirke zerlegt, daß bei überfüllten Schulen neue Klassen und neue Lehrerstellen begründet F gab es an Schulen, die von Einem Lehrer besorgt wurden, im Jahre
1854 noch 696 Schulstellen mit 120 bis 200 Kindern,
1865 nur 340 „ » 120 » 200 „ 1“.“
1854 noch 132 3 „ 200 » und darüber,
1865 nur „Hö“ „ 200 „ „ „
Durchschnittlich berechneten sich auf 1 Lehrerstelle 68 Schulkinder
Ein Lehrer hatte zu unterrichten: 8
bis 15 Schulkinder in 148 Schulen bezw. Klassen, 15 — 330 „ „ 502 „ 100 — 120 Was die Besoldungs⸗Verhältnisse der hannoverschen Volks⸗ schullehrer betrifft, so ist der gesetzlichen Normen oben bereits Erwäh⸗ nung geschehen; wie nun in der That die Schulstellen sich auf ver⸗ schiedene Gehaltsklassen vertheilen, ergiebt die folgende Aufstellung, bei welcher die katholischen Schulstellen getrennt gegeben sind.
Ausschließlich der Wohnung und nach Abzug etwaiger Abgaben
an einen Gehülfen hatten eine Diensteinnahme von bis 100 Thaler 374 evangel., 42 kathol. Lehrerstellen, von 100 — 120 „ 388 „ 65 » „
8 875
814
528
405
234
157
500 „ 52
500 u. mehr ⸗ 73 „ “ b 8
Die Verbesserung der Einnahmen der hannoverschen Volksschul⸗ lehrer im letzten Decennio ergiebt folgende Uebersicht; nach welcher ein Einkommen hatten von:
z8 SS v LX vSsS I8 SL ½
10 Jahren nur noch bei 217 Stellen,
bis 100 Thlr.. von 100 — 120 Thlr..... » 120 — 150 Thlr. .... 11.150 Thlr. und mehr 1374 2589 »Reihetische« gab es 1854 nur noch bei 274, nach Verlauf von
n obwohl die Zahl der Stellen sich gleichzeitig um 694 vermehrte.
Uebrigens ist bei allen Verbesserungen der Einnahmen der Schul⸗ lehrer, wie überhaupt des Schulwesens, der Grundsatz, daß diefelben zunächst und hauptsächlich aus den Mitteln der Schulgemeinden zu erwarten sind, nicht verlassen. Die Gesammt⸗Einnahme der Schul⸗ stellen berechnete sich
vor der Regulirung (1845) auf 490,800 Thlr. nach der Regulirung (Ende 1854) auf 558,800 Thlr.
Ende des Jahres 1865 auf 894,788 Thlr.
Aus Landesmitteln wurden dazu im Jahre 1865 116,000 Thlr. beigetragen.
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Statistische Nachrichten.
Spanien umfaßt nach dem Anuario estad. de Espahba.
(1860— 1867) in Europa einschließlich der Balearen und der canarischen
Inseln 9200 Meilen, die nach den letzten Berichtigungen der Auf⸗ nahmelisten vom Jahre 1860 von 15,673,536 Einwohnern, also von 1703 Einwohner per IMeile bewohnt wurden. In Europa sind nur die Türkei (1601 Einwohner per OMeile), Griechenland (1399), Ruß⸗ land (689), Dänemark (651), Schweden (513) und Norwegen (299) weniger dicht bevölkert als Spanien. Seiner Größe nach ist Spanien der fünfte Staat Europas, seiner Bevölkerung nach erst der achte. An Kolonieen besitzt Spanien noch 8705 Meilen mit etwa 6 ¼ Millionen Einwohnern. Das curopäische Spanien ist in 49 Provinzen eingetheilt, die in Größe und Bevölkerung von einander sehr verschieden sind; die größte ist Bajadoz (408 ⁷M.), die kleinste Guipuzcoa (34 ¶M.); die zahlreichste Bevölkerung hat Barcelona (726,/267 E. auf 140 ◻M.), die geringste Alava (97,934 E. auf 57 ◻Ml.). Die Zahl der Gemeinden (Ayuntamientos) beträgt in Spanien (ohne Kolonieen) 9370. Von den 49 Provinzialhauptstädten haben Madrid, Barcelona, Sevilla und Valencia über je 100,000 Einw., Malaga, Cadix, Granada, Saragossa zwischen 50 — 100,000 E., sämmtliche übrigen Städte zählen unter 50,000 E. Die Bevölkerung ist fast ausschließlich katholisch. Der Adel besitzt umfangreiches Grundeigenthum. Die Getreidepro⸗ duction soll seit Anfang dieses Jahrhunderts von 65 auf 140 Millio⸗ nen Fanegas (à 0,9 preuß. Schffl.), die Weinproduction von 47 auf 80 Mill. Arobas (à † pr. Ot.) gestiegen sein. An Vieh wurden im Jahre 1865 gezählt: 672,559 Pferde (73 pro Ml.), 1,001,878 Maul⸗ Schafe (2,400 pro
OMl.), 22,054,967
1 Füla (109 pro SMl.), 1,290,814 Esel (141 pro —Ml.), 2,904,598 St.
indvieh (515 pro
Ml.), 4,429,576 Ziegen (480 pro MMl.), 4,264,817 Schweine (480
pro IMMl.) und 3104 Kameele. Der Bergbau hat in neuerer
Zeit sehr an Ausdehnung gewonnen; 1853 waren nur 2336, 1860 aber 6795 Berg⸗ und Hüttenwerke im Betriebe.
Am größten ist die Bleiproduction, für welche in den Gebirgen von Gadar und Lujar Granada) seit 1826 3500 Gruben eröffnet wurden. Auch die Pro⸗ duction von Eisen, Silber, Kupfer, Zink, Quecksilber und Steinkohlen ist bedeutend; der Werth der gesammten Mineralproduction wird für 1863 auf 166 Mill. Realen (à 2⅛ Sgr.) berechnet, derjenige der Hütten⸗ roduction auf 276 Mill. Realen. Der Zustand der Communications⸗ mittel verhindern eine größere Ausnutzung der Mineralschätze. Etwa der fünfte Theil des Landes (10 Mill. Hektaren = 39 Mill. Morgen) st mit Wald bedeckt, dessen dritter Theil zur Veräußerung bestimmt
Der verbleibende Wald gehört meist den Gemeinden. Bei der Industrie waren nach den Aufnahmen von 1860 beschäftigt:
13,471 Fabrikanten, 333,284 Industrielle, 665,651 Handwerker, 154,200 Fabrikarbeiter; außerdem 23,358 Bergleute, 5066 Eisenbahn⸗ Bedienstete u. s. w. Der Landbau beschäftigte 2,354/110 Tage⸗ öhner. Ende 1861 gab es in Spanien 109 Bank⸗ und andere ndustrielle Gesellschaften mit ca. 5000 Mill. R. Actienkapital.
ür die Verbesserung der Wege ist seit zwanzig Jahren mehr gethan ls früher; Ende 1860 waren aber erst 11,276 Kilom. (ca. 1500 Meilen) Kunststraßen fertig und 3164 Kilom. in Bau begriffen. An Eisen⸗ ahnen waren Anfangs 1867 675 Meilen in Betriebe. Die Kanäle nd 94 Meilen lang. Spanien zählt 117 Häfen und hatte 1864 eine Handels⸗Marine von 4613 Schiffen von 401,207 Tonnen und mit 35,508 Mann Besatzung. Die Einfuhr in Spanien belief sich in 863 auf 1396 Mill., die Ausfuhr auf 1219 Mill. R. 8 Dem Volksunterrichte dienen 24,353 Schulen, die im Jahre 1860 on 1,101,529 Schülern besucht wurden; indessen sind hierbei sämmt⸗ iche Kleinkinderschulen mitgezählt. Von den Einwohnern Spaniens onnte im Jahre 1860 nur der fünfte Theil lesen und schreiben, bei⸗ ahe vier Fünftel konnten keins von beiden. Die 10 Universitäten Spaniens wurden im Jahre 1865 von 9704 Studenten besucht, Madrid an n. nngche Armee besteht zur Zeit aus 41 Regimentern (à 2 Bat.)
Infanterie, 20 Jägerbat., 1 Veteranen⸗Regt. à 3 Bat. (in Ceuta), zu⸗ sammen 68,557 M., und 80 Bat. Provinzialmiliz mit 67,309 Mann (135,866 M. Infanterie); 18 Regimentern à 4 und 5 Schwadronen und 2 leichten Jäͤger⸗Schwadronen = 13,004 M. Kavallerie; 10 Reg. und 5 Fijo⸗Bat. Artillerie = 12/927 M. und 2 Genie⸗Regt. à 2 Bat. = 4759 M., außerdem Königl. Hellebardiere, Gendarmerie u. s. w. Die Formationsstärke der Armee wird (1865) auf 236,300 M. ange⸗ geben. Außerdem befinden sich in den Kolonieen noch heseiche Trup⸗
en. Die Dienstzeit beträgt bei der Kavallerie und Artillerie 7 bei der Infanterie 8 Jahre, wovon 5 Jahre auf die Linie und 3 auf in Provinzialmiliz fallen. Der Loskauf ist gestattet. Die Flotte zählte 1866: 3 Panzer⸗Fregatten mit 194 Kanonen, 11 Schraubendampfer
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mit 469 Kan., 3 Räderschiffe à 16 Kan., im Ganzen ca. 120 Schiffe mit 1000 — 1200 Kan. und ca. 15,000 M. Besatzung. 8.
Das ordentliche Budget pro 1866/67 wies 2,684,540,000 R. Ein⸗ nahmen und 2,636,929,000 N. Ausgaben nach. Daneben läuft noch ein außerordentliches Budget von 5 — 600 Millionen R.; der Verkauf der Nationalgüter liefert für dasselbe den größten Theil der Einnah⸗ men. Bis Ende 1865 sind für etwa 7200 Millionen R. National⸗ güter veräußert worden. Die Staatsschuld beläuft sich (1866), außer einer schwebenden Schuld von c. 1600 Millionen R., auf 16 — 18,000 Millionen R. (etwa 1300 Millionen Thlr. oder auf den Kopf der Bevölkerung über 80 Thlr.).
Felegraphische Witterungsberiechte v. 28. September.
Bar. TbwsTemp. Thw . Allgemeine Ort. P. L. V v. M.] R. G v. M. Wind. Himmelsansicht. Moskau.. 330,7] — 7,9 — Winqdstille. Regen. 8 Paris 334,8 — 12,1 — ziemlich stark. sbedeckt.
29. September. 11,4] †4, 1[W., mässig. 8,2 +₰ 0,7 SW., schwach. Danzig. 334,7 8,7 †³ 1,1 SSO., sechwach. Cöslin 333 9- 9,0 1,6 S., schwach. - 333, 8 9,1 + 1,3 [SW., mässig. Putbus 331, 8- 9,8 † 1, 1 SW., schwach 333,0- 10,3 †2.61[8, schwach. bewölkt. 333,0 7,6 †0,2 W., stille. still. Ratibor 329,0 9.,3 r, 9 S., mässig. heit., gest. Gew. Breslau 330,4 10,4 +† 2,3,S., schwach. heitens. Torgau 331,3 11,4 †3 6 SW., mässig. heiter. Münster 331,7 10,5 † 2 4S., schwach. strübe. Cöln 332 e0 12,9/ † 3,3 S., 2. stark. bedeckt. 328,0 12,2 +₰ 4,2 1SW., schwach ttrübe. ¹) Flensburg . 332, 3 10.31⁷⁄ — SW., lebhaft. sbedeckt. Brüssel 331,66 — 12,7 SSW., stark. bewölkt. Haparanda 333,4 4,8 No., schwach. heiter. Helsingfors 333, 5 0.3 Windstille. bewölkt. Petersburg. 332,9 4,3 Windstille. bewölkt. Riga 333,6 8.7 SO., màssig. bedeckt. Stockholm 331, s 9,0 WsSW., schwach. sbewölkt. 2) Skudesnäs . 330. 0 9,9 SSW., schwach. bew., See gew. ²) Gröningen 332,5 10.5 — S., s. schwach. sbedeckt. Helder 327,2 11,1 S., mässig. hohle well. See. Hernösand. 330,8 3,4 Windstille. bedeckt, Regen. Christians. 331, 0 4,2 NNO., z. stark. [wolk., See gew.
¹) Gestern Nachmittag Regen. ²) Heute Morgen Regen, gestern Regen, gestern Abend 0. schwach 28. Max. + 8,2. Min. + 1,8. “
heiter, gest. Reg bewölkt.
zieml. heiter. trübe.
wolkig.
Memel 334, 0] -3,2 Königsberg. 334,6 -2,
₰.
SSSBSLL L ueeeeennsenenIS
Königliche Schauspiele.
Mittwoch, 30. September. Im Opernhause. (176ste Vorst.) Zur Feier des Allerhöchsten Geburtstages Ihrer Majestät der
önigin: 1
Berndal. Hierauf: Fernand Cortez, oder: die Eroberung Oper in 3 Abtheilungen von de Jouy, deutsch von A. May. Musik von Spontini. Ballet von Paul Taglioni. Amazily: Frl. Grün. Fernand Cortez: Hr. Niemann.
Mittel⸗Preise.
Im Schauspielhause. (181. Ab.⸗Vorst.) Zur Feier des Allerhöchsten Geburtstages Ihrer Majestät der Königin: Prolog von Auguste Kurs, gesprochen von Herrn Liedtcke. Festmarsch von Robert Radeck . Hierauf: Iphigenie auf Tauris. Schau⸗ spiel in 5 “ von Goethe. Mittel⸗Preise.
Donnerstag, 1. Oktober. Im Opernhause. (177. Vorst.) Der Templer und die Jüdin. Große romantische Oper in 3 Abtheilungen, nach Walter Scotts Roman: Zhof⸗ frei bearbeitet von A. W. Wohlbrück. Musik von H. Marschner. Tanz von Paul Taglioni. Rebecca: Fr. v. Voggenhuber. Brian de Bois Guilbert: Hr. Betz. Wilfried: Hr. Woworsky.
Mittel⸗Preise.
Im Schauspielhause. (182. Ab.⸗Vorst.) Das Glas Wasser, oder: Ursachen und Wirkungen. Lustspiel in 5 Abtheilungen von Scribe. Gast: Fr. Ellinor: Königin Anna.
Mittel⸗Preise.
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Produkten- und Waaren-Börse. Berlin, 29. September. (Marktpr. nach Ermitt. des K. Polizei-Präs.) 1 Von 1 Bis Mittel -l 7 Von] Bis [Mi
8 [Ithr [seg.] pf. Ithrs eg.] pf. 1 .Ipf. leg. pf. Weizen Sch ) v0 3 1 IsBohnen Meszes 8. — 10,— Roggen 2 15 1111 Kartoffeln gr. Gerste 2 10 4 5 Rindfleisch Pfd.
zu W. 9] 1/16 12 6Schweine- Hafer zu L. 14 1]dGeisch Heu pr. Ctr. Hammelfleisch Stroh Schck. Kalbfleisch
Erbzen Metze Butter Pfd. Eier Mandel
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Prolog von Auguste Kurs, gesprochen von Herrn