Fonds und Staats-Papiere. Bank- und Industrie-Actier. Eisenbabn-Prioritäts-Aetien und Obligationen. Freiwillige Anleihe 4 ½ 1/4 u. 10 97 53 bz Div. 611867 5 9„ — Zhaas-Al. on 1856 8 *”
EEETEITII] do. von 1859 4⁷ d. 95 5 bz . J51 ¼ do. von 1865. 4 21/1 u. 77 2 — ü0* do. von 1856/,4† 1/1 84 7 89518 veeeh.g⸗ 6 ⁄4 1/1. 106 bz G do.é Wittenbergess] 1/1. 68 ½ 3 57 * 8 . ainz- i h.... 2 4 8 a E Danz. Privat-B. 8 8 4 30. 107 B Fiederschf. Märk. 1. Feric. 4 do. 309, 20 öu.“ mrirhn 88 4 ¾ 4 [1/1 u. 7. 95 3 bz do. II. Ser. à 62 ⅞ Thlr. 4 do. — — ., von 165214 5 o. Zettell 4 5 4 1/1. 96 cdo. 0blig. I. u. II. Ser. 4] do. 86 bz G . veon 188l 897 “ 10 0 0 0 2 ⅔ 6 .80. III. Ser. 4 do. — — geaats-Schuldscheine3z 115 Pr.- An.. 1855 à100 Th. 3 ¼ Disconto-C 1 4 o. 4. Niederschlesische Zweigb. 5 do. [98 ⁄bz Kur- u. Neum. Schldv. 3 ½ n eg 8 W 12 ½ 8 X 85 6 do. Lit. B.. ⸗3 % do. (78bz G Oder-Deiehb.-Obligat. 4 6 .. pe 4. 18 bz do. Lit. C. 4]do. [84bz G 5* eraer 71 5 ⅛ 4 1/1 u. 7. 95 B do. Lit. D.. F N4do. 84bz G 8 ö 7 [7 4 do. [101 ½ G do. Lit. ZBJ’.. 3 ½ 1/4. u 10 76 ½ G 3⁷ 76 G EE“ do. Lit. JFä.. 81 do. 91 G 1003 b2z 1181* 8*4 4 2 85 7bvz do. Iit. c. 44 1/1,u. 790 57 3 4 ½ do. 95 stwba B [Hyb.; übner) 2 15 4 24. 88 B Ostpreuss. Südbahn 5 do. 92 ¾ B 1X“MM
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Braunsch. Anl. de 18665 1/1. u. 1/7./100 bz Aachen-Düsseld. I. Em. 4 s1/1 u. 7,837 U „r1. do.†é von 1867 5 Dess. St.-Präm.-Anl. 3 ½ 1/4. [94 ½ 6 II. Em. 4 do. 82 ½ 6 Flainz-Ludwigshafen 5 Hamb. Pr.-A. de 186638 1/33. —,— do. III. Em./4 do. 89 0 sestr.-franz. Staatsbahn..3 Lübeeker Präm.-Anl. 3 ¼1/4. p. Stck./ 47 ⅓ B Aachen-Mastrichter 4 ½ do. 74 bz 1 do. neue 3 Manheimer Stadt-Anl. 4 ½ 1/1. u. 1/7. 93 5bz do. II. Em. 5 do. — Ssücdöstl.-Bahn (Lomb.) 3 Sichs. Anl. de 1866 5 34/1 2u. 306. 106 ½ G6 go. III. Em. 5 do. j◻„H- do. Lomb.-Bons 1870, 746 Schwed. 10 Rthl. Pr. A. —] pr. Stück 10 ½ G Pereie. ennhe f ven 6. .=1 8 86. v. 1879⸗6 4 Oesterr. Metalliques . 5 j 55 B o. II. Serie 4 ¼ do. 92 ⅓ G 9. .. G. do. 92 bz B 1. e. gae.1a,. 8 een Shsten ,9 o.I Srs. *.8t.as G,, o. ...e., .1808 6 49⸗ 288 ,9. öeee*“ “ o. Gredit. 100.1858 — pr. Stüäek 79 bbz G J. Seeeeh- “ 5 1/5. u11 797 G 18 Lott.-Anl. 186015 1/5. u. 1/11. 71 ⁄a 2bz V. Zerie 45 8 3g aia⸗ 5 Koslow. NVoroheaeh 8 1ng Süb⸗ 0. do. 1864 — r. Stück s54 ⁷ 3 C 5 0. 7½8 bz 8 - Woronescht. 90 1. u. 8 5 bz de. Siüber-Anleibe ss 1e. 5.1 284 bb 16 “ 5 1/9u-1179362 Heiarge Rente. 5 1/1. u. 1/7. 51 ⅞bz hseaannd 8 3 3 E alosco-Rjüsan 1“ 18e. e0gsPr. umänier 8 do. 803 b s 5, WI [Poti-Tiff W o. 874 bz RneevEengj Aelee, E. 18. v. 5⁸. 8876 4o. Nordb’ Pr.-V-. er es pe. 995bz 6 ö 121- o. do. de 5 1/5. u. 1/11. 87 bz in-AnhIe .... .. 10: jäsan- “ eehn 8 E1“ 1¼. 8 1313 8 8 . 8.. 8 88 81 8 ee 61“ :5 11 340 cg.
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Redaction und Rendantur: Sch wieger.
Berlin, Druck und Verlag der Königlichen Ge (R. v. Decker).
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00 p aitun 1.
Beilage zum
8 “ 1
AKunst und Wissenschaft. 3 GSoslar, 29. September. Bei der Restauration des Kai⸗ serhauses ist in diesen Tagen ein für den Wiederaufbau wichtiger Fund, der über den inneren Ausbau des Raumes Licht verbreitet, emacht. Die Nachgrabungen haben, laut der »N. H. Z.«, in Fort⸗ setung zu den beiden Säulen an der Rückwand zu Seiten des Thro⸗ nes je zwei vier Fuß lange und drei Fuß breite Säulenlager, in Zwischen⸗Entfernungen von etwa 15 Fuß durch Sandsteinbogen ver⸗ bunden, in der Richtung nach der Vorderseite des Gebäudes frei⸗ gelegt, also zu beiden Seiten des mittelsten der vorhandenen sieben Gewölbe. Da diese vier Säulenlager die einzigen vorhandenen sind, so berechtigt der Umstand zu dem Schlusse, daß die Decke des ganzen Saales nicht eine gewölbte war, zumal sich oben auf dem Mauer⸗ werke noch hier und da Spuren der alten Balkenlager finden, und ferner, da noch jetzt das Gebäude mitten über der Front einen Erker trägt, daß der Mittelbau, über und vor dem Throne eben von jenen vier steinernen Säulen (von einer findet sich auch noch die Basis) getragen, sich bis ins Dach hinein erhob.
Gotha, 4. Oktober. Die neuesten bei Dr. Petermann eingelau⸗ fenen Nachrichten von der schwedischen Nordpol⸗Expedition reichen bis 30. August. Nach denselben hatte auch der Dampfer Grönland nicht erreichen können. Die höchste beobachtete Breite war 80 Grad 52 Minuten; man vermuthete bis 81 Grad 10 Minu⸗ ten gewesen zu sein. Nördlich von Spitzbergen wird das Meer sehr tief, die Expedition lothete bis 2100 Faden oder beinahe 15,000 Fuß.
Würzburg, 2. Oktober. (26ste Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner). Vor dem Beginne der allge⸗ meinen Versammlung waren die Mitglieder der Sectionen schon von 8 Uhr an beisammen. Besonders zahlreich besucht war die päda⸗ gogische Section. Es war ein Vortrag von Prof. Lechner aus Hof angekündigt. Der Vortragende hatte folgende Thesen drucken und zur Besprechung austheilen lassen:
1) Gymnasialschüler sollen bei Lektüre der Autoren und im Ge⸗ schichts⸗Unterricht möglichst durch Anschauung gefördert werden. 2) Als Mittel hierzu können besonders dienen: a) graphische Darstellungen (Karten, Pläne, Bilder — in großem Maßstab); b) plastische Nach⸗ bildungen (Münzabdrücke, Gypsabgüsse, Modelle). 3) Höchst wün⸗ schenswerth ist, daß Gelehrte und Techniker für Herstellung solcher Lehrmittel arbeiten. 4) Es wird dringend eingeladen, neue oder ver⸗ besserte Lehrmittel dieser Art bei Philologen⸗Versammlungen zur Aus⸗ stellung zu bringen. Um seine Thesen zu begründen, hatte Prof. Lechner Abbildungen aufgestellt. —
Die germanistische Section begann ihre Sitzung um 7½˖ Uhr mit Verlesung des Protokolls und den gewöhnlichen geschäftlichen Mittheilungen. Zuerst berichtete Dr. Schmidt aus Schweinfurt über einige Handschriften, die in seinem Besitze sich befinden oder von denen er Kenntniß erhalten hatte. Darauf theilte Archivar Grein aus Kassel mit, wie weit seine Arbeiten für den Heliand vorgeschritten seien.
Er sei, außer mit diesen Studien, auch noch mit einer Herausgabe von Prosawerken der Angelsachsen beschäftigt, welche
Ausgabe ein Gegenstück zu der Ausgabe der poetischen Werke der Angelsachsen bilden solle. Drittens sei er beauftragt worden, die Vilmar'sche Schulgrammatik neu zu bearbeiten und habe diese Aufgabe auch übernommen. Vilmar habe außerdem die Metrik fast ganz vollendet hinterlassen, und werde er dieselbe ediren. Was Vil⸗ mar über Wortbildung zusammengestellt, sei zu kurz und nicht mehr recht brauchbar, deshalb müsse dies Alles neu bearbeitet werden. Zu dem Vortrage über Heliand brachte Prof. Behringer aus Würzburg einige Mittheilungen.
Archivar Heinz aus München legte sodann eine Karte von Ober⸗ Fepench vor, welche er von einer Karte aus dem 8. Jahrhundert ko⸗ pirt hatte.
Der Präsident der Section eröffnete demnächst die gestern ange⸗ kündigte Debatte. Professor Lexer, der nach Würzburg berufene Ger⸗ manist, war anwesend und versprach, die Arbeit, die er längst beab⸗ sichtigt habe, auf den Wunsch der Section auszuführen und ein Glossarium für das Deutsch der Urkunden anzulegen. Professor Lexer erwähnte, daß Weinhold 2 Bände von der Geschichte der deut⸗ schen Dialekte vollendet habe, jetzt aber die Arbeit aufgeben wolle. Durch diese Mittheilung wurde die Versammlung bewogen, die Bitte auszusprechen, daß Professor Weinhold die Arbeit fortsetzen möge. Er könne versichert sein, daß die Section auf alle Weise seine Bestrebun⸗ hen unterstützen wolle. Die Formulirung dieser Bitte wurde Pro⸗ essor Lexer uͤbertragen; er machte sofort den Entwurf, welchen die Versammlung annahm. 1
Nach diesen Verhandlungen hielt Professor Hildebrand einen Vor⸗ trag über die Sitte des Hutabnehmens. Sie stammt aus dem Lehns⸗ recht. Der Sachsenspiegel erwähnt schon, daß der Lehnsmann, wenn
er zum Lehnsherrn kommt, Alles ablegen müsse, was er von Eisen⸗ zeug an sich trage, so den Hut, d. h. den Eisenhut und das Hutechin, ddie Lederkappe, welche man unter dem Eileneae⸗ trug. Man stellt sich 888 dem errn gegenüber dadurch als wehrlos hin. Deshalb nehmen aauch Frauen den Hut nicht ab. Prof. Dahn stimmte dem bei, daß die meisten Formen der Höflichkeit aus dem Vasallenverhältniß stammen. Zuletzt wies Prof. Kreizenach auf einige Fragen hin, welche den Unterricht im Mittelhochdeutschen betreffen. Sie wurden nur ausge⸗ sprochen, da zu ihrer Durcharbeitung die Zeit fehlte.
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Staats⸗ Anzeiger.
berg den ersten Vortrag über Böckh's Bildungspang. Er selbst, ein Verwandter des Verewigten, ist beauftragt, seine Bio raphie zu schrei⸗ ben. Ueber eine Stunde dauerte der Vortrag, der nicht ganz gehalten, sondern bei der vorgerückten Stunde nur bis zu der Zeit fortgeführt wurde, in der Böckh nach Preußen kam. Der 2. Vortrag wurde von Prof. Büner aus München über den Apollo von Belvedere gehalten und durch ausgetheilte Abbildungen unterstützt. Die Diskussion 8.. für die morgen abzuhaltende Sitzung der archäologischen Section erspart.
Nach kurzer Pause sprach Prof. Dr. Herzog aus Tübingen über das System der attischen Formenlehre. Prof⸗ Dr. Ihne aus Heidel⸗ berg, der Verfasser der eben erschienenen römischen Geschichte, konnte wegen vorgerückter Zeit nur einen Auszug aus seinem Vortrage über Sallust's historischen und künstlerischen Werth geben. Er beschränkte sich darauf, die Darstellung zu besprechen, welche Sallust vom Cati⸗ lina und der bekannten Verschwörung desselben hinterlassen. Er wies nach, daß Sallust guten Willen, aber nicht ausreichende Fähigkeit ge⸗ habt habe, Geschichte zu schreiben. Da Cicero Partei in der Sache Fepeheg sei und Sallust ausreichender Fähigkeit entbehrt habe, so sei
atilina nicht richtig dargestellt worden. Es fehle bis jetzt noch eine begründete Charakterschilderung, durch die Catilina als Staatsmann und Nachfolger der Gracchen und nicht nur als Abenteurer uns vor⸗ geführt wird. Um 2 Uhr wurde die Sitzung geschlossen.
Landwirthschaft. *
— Berliner Herbstrennen bei Hoppegarten 1868. Sonn⸗ abend, 3. Oktober. Der dritte Tag des Herbstmeeting bildete den An⸗ fang der Oktober⸗Rennen, welche von dem hiesigen Verein für Pferde⸗ zucht und Pferdedressur veranstaltet sind. Auch diese, von dem ersten und ältesten preußischen Rennverein ausgeschriebenen Rennen, welche bisher auf der Tempelhofer Rennbahn gelaufen wurden, werden jetzt auf der Hoppegartener Bahn abgehalten. Die erste Konkurrenz war um 1 Uhr:
I. Maiden⸗Stakes. Staatspreis 500 Thlr. für Zjährige und ältere inländische Hengste und Stuten, die in diesem Jahre noch kein
ockey⸗Rennen gewonnen haben. (Matches ausgenommen.) 20 Thlr.
ins., halb. be Gew. 3jähr. 108 Pfd., 4jähr. 122 Pfd., 5jähr. und ältere Pferde 126 Pfd. Stuten 3 Pfd. erlaubt. Der Sieger ist für 600 Thlr. zu überlassen, ist er für 300 Thlr. zu überlassen, so sind 7 Pfd. erlaubt. Dist. 500 Ruthen. Der Sieger wird gleich nach dem Rennen öffentlich versteigert und fällt der Mehrertrag der Renn⸗ kasse zu. Erreicht kein Gebot den angesetzten Kaufpreis, so verbleibt das Pferd dem bisherigen Eigenthümer. Jedes Pferd, welches abläuft, ist für den angesetzten Preis mit Zuschlag der Prämie und der Hälfte der Eins. und Reugeld käuflich. Das zweite Pferd erhält die Hälfte der Eins. und Reugeld. Alle 6 Pferde, welche das Rennen angenommen hatten, erschienen auch am Pfosten, nämlich: 1) Hrn. v. d. Lühe’s Zjähr. br. H. Rénan, (600 Thlr.) 108 Pfd. (Little), 2) Capt. Schulz nt. Gr. Borcke's Zjähr. br. Hengst Kirsait (300 Thlr.), 101 Pfd. (Madden), 3) Sr. Hoheit dh ee Friedrich von Hessen's Zjähr. br. St. Epernay (600 Fölr, 105 Pfd. (Barry), 4) Gr. W. Redern's 5jähr. br. St. Yella (300 Thlr.), 116 Pfd. (Fisk), 5) Hrn. W. Leppien's 5jähr. br. St. Miß Berry (300 Thlr.), 116 Pfd. (Tornow), 6) Prem.⸗Lieut. Wodiczka s 3jähr. br. St. Selma (600 Thlr.), 105 Pfd. (Ludwig). Werth des Rennens 560 Thlr. für Rénan und 60 Thlr. für Kirsait. Rénan wurde nach dem Rennen in der Auction vom Grafen W. Redern für 1350 Thlr. erstanden. — Es folgte um 1 ¾½ Uhr:
II. Staatspreis I. Kl. von 2500 Thlr. Offen für alle 3jähr. und ältere inländische Hengste und Stuten. Am ersten Renntage. 100 Thlr. Einsatz, halb Reugeld, jedoch nur 25 Thlr. Reugeld, wenn vier Wochen vor dem ersten Tage der Berliner Herbst⸗Rennen erklärt. Gew. Zjähr. 108 Pfund, 4jähr. 122 Pfd., 5jähr. und ältere Pferde 126 Pfd., Stuten 3 Pfd. erlaubt. Dist. 745 Ruthen. Der Sieger erhält außer dem Staatspreise von 2500 Thlr. die Hälfte der Ein- sätze und Reug., das zweite Pferd die andere Hälfte der Einsätze und Reug. Der Königlichen Gestüt⸗Verwaltung verbleibt das Vorkaufs recht in Ansehung des Siegers, wenn derselbe vom Besitzer zu ver⸗ kaufen beabsichtigt wird. Am Pfosten erschienen: 1) Graf Joh. Re⸗ nard's 3jähr. F.⸗H. Equator, 108 Pfd. (Whitley). 2) Desselben 3jähr. br. H. Glossographer, 108 Pfd. (Bayles). 3) Hrn. Espenschied's 5jähr. br. H. Typhon, 126 Pfd. (Madden). 4) Gra A. Henckel v. Donners⸗ marck' 4jähr. br. H. Auburn, 122 Pfd. (Blome). Werth des Rennens: 3137 ½ Thlr. für Equator und 637 Thlr. für Glossographer. — Dem Rennen schloß sich um 2 Uhr an:
III. Staatspreis IV. Kl. von 500 Thlr. Offen für alle 3jähr. inländische Hengste und Sut., welche noch keinen Staatspreis I., II. oder III. Kl. gewonnen. 40 Thlr. Eins., halb Reug. Gew. 110 Pfd., Stut. 107 Pfd., Gewinner von Staatspreisen IV. Kl. tragen für jeden solchen Sieg im laufenden Jahre 3 Pfd. mehr. Dist. 600 Rth. Das zweite Pferd erhält die Häaͤlfte der Eins. und Reug. Pückler ; ging für die Summe von 620 Thlr. über die Bahn. Es folgte um 2 ½ Uhr:
IV. Hafs⸗Stakes. Staatspreis 500 Thlr. Rennzeit 1868. Dreijährige in Deutschland und den außerdeutschen Provinzen und Ländern der preußischen und österreichischen Monarchie geb. St. 80 Thlr. Einsatz, 50 Thlr. Reugeld. Gewicht 109 Pfd. Distanz
¼ Meile. Das zweite Pferd erhält den doppelten Einsatz. Am Pfosten erschienen: 1) Graf enckel v. Donnersmark sen
Die 3. allgemeine Sitzung dauerte mit einer kurzen Unter⸗ rechung von 10—2 Uhr. In ihr hielt Prof. Dr. Stark aus Heidel⸗
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H. Zjühr. br. St. Bessy Giles 109 Pfd. (Whitley), 2) Dr. Stroußberg s