1868 / 237 p. 6 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

tatistische Nachrichten.

Nach den Ftn des »Wochenblattes der Johanniter⸗ Ordens⸗Balley Brandenburg« unterhielt der Orden am 1. Septem⸗ ber d. J. in Deutschland 24 Kranken⸗ und Siechenhäuser, von denen sich 22 in Preußen, eines im Königreich Württemberg und eines im Großherzogthum Mecklenburg⸗Schwerin befinden. Die preußischen Orte, in welchen derartige Ordens⸗Anstalten existiren, sind: Sonnen⸗ burg, Polzin, Preußisch Holland, Gerdauen, Bartenstein, Jüterbogk, Neu⸗Ruppin, Stendal, Pritzwalk, Züllchow, Erdmannsdorf, Reichen⸗ bach, Falkenberg, Neusalz a. O., Pleß, Tirschtiegel, Pinne, Fraustadt, Murowana⸗Goslin, Pakosc, Mansfeld und Altena. Außerhalb des preußischen Staatsgebietes liegen die Kranken⸗ und Siechenhäuser zu Plochingen in Württemberg und Ludwigslust in Mecklenburg⸗Schwerin.

In sämmtlichen Häusern wurden während des Monats August d. J. 843 Kranke und sieche Personen an 15,415 Verpflegungstagen behandelt, zu deren Unterbringung 828 Krankenbetten in den Ordens⸗ Anstalten vorhanden waren. Der Abgang betrug während des Mo⸗ nats 356 Personen, so daß am 1. September d. J. ein Bestand von 487 Personen in den Häusern des Ordens verblieb.

Außer den Anstalten in Deutschland hielt der Johanniter⸗Orden noch ein Ordens⸗Krankenhaus zu Beirut in Syrien mit 45 Kranken⸗ betten, in dem während des Monats Juli d. J. 43 Kranke an 742 Verpflegungstagen behandelt wurden; der Abgang betrug im Laufe des Monats 25 Personen, so daß am 1. August d. J. ein Bestand von 18 Kranken verblieb. Unter den dort Aufgenommenen befanden

sich 3 Europäer, 4 Muhamedaner und 15 orientalische Christen.

Der Rechnungsabschluß der vereinigten landschaftlichen Brandkasse zu Hannover für das Jahr 1867 ist in hannover⸗ schen Blättern veröffentlicht worden. Nach demselben hatte die Brand⸗ kasse im Jahre 1867, einschließlich des Bestandes aus dem Vorjahre, im Jahre 1867 eine Einnahme von 300,635 Thlr., worunter Beiträge aus dem Gebiete der Brandkasse 189,155 Thlr., aus anderen Theilen der Provinz Hannover 101 Thlr., aus dem Herzogthum Lauenburg 4881 Thlr. Die Ausgaben beliefen sich auf 297,856 Thlr., wovon 110,850 Thlr. für Brandentschädigungen gezahlt wurden. Es verblieb pro 1867 ein Ueberschuß von 2779 Thlr., wodurch das Vermögen der Brandkasse auf 763,000 Thlr. angewachsen ist. In dieser Summe ist ein Separatfond der Calenberg⸗Grubenhagener Landschaft in Höhe von 66,000 Thlr. mitenthalten. Die bei der Brandkasse versicherte Summe belief sich am Schlusse des Jahres 1867 auf 77,360,010 Thaler, 2,096,245 Thlr. oder 2,6 pCt. mehr als am Schlusse des Jahres 1866.

London, 3. Oktober. Es liegen seit einigen Tagen die Ausweise über die Staats⸗Einnahmen des eben abgelaufenen Quartals vor. Ihnen zufolge betrugen sie in demselben 15,119,005 Pfd. St., ein Zuwachs von 200,000 Pfd. St. gegen das entsprechende Quartal des vor. Jahres, und ein Zuwachs von 837,091 in den letzten 12 Monaten. Abge⸗ nommen haben die Einnahmen der Zölle, der Accise, der Stempel und Postgefälle, doch wird diese Einbuße in der Rubrik der direkten Steuern, der Kronländereien und der »vermischten« Revenuenquellen mehr als ausgeglichen. Die im Vergleiche mit dem entsprechenden Quartal 1867 um 14,000 Pfd. St. verminderten Zoll⸗Einnahmen, sowie der Ausfall der Accise, der Stempel und Postgefälle erklären sich aus der schlechten Lage der Geschäfte im Allgemeinen. Die um 2 d. erhöhte Einkommensteuer zeigt für das abgelaufene Quartal eine Mehr⸗Einnahme von 412,000 Pfd. St., und für die letzten 12 Monate eine Mehr⸗Einnahme von nicht weniger denn 1,586,000 Pfd. St.

3 Gewerbe und Handel.

Die Waaren⸗Ein⸗ und Ausfuhr in Oesterreich im ersten Halbjahr 1868 hat nach den in der »Austria« veröffentlichten Uebersichten gegen die entsprechende Periode 1867 erheblich zugenom⸗ men. Die Einfuhr erreichte von Januar bis Juni 1868 (ohne Edel⸗ metalle) den Werth von 169,528,621 Fl. oder 50,460,014 Fl. (42 pCt.) mehr als in denselben Monaten 1867. Die Einfuhr der edlen Me⸗ talle, Gold⸗ und Silbermünzen betrug 18,651,748 Fl. gegen 8,168,916 Fl. der Parallelperiode 1867, oder in 1868 10,482,832 Fl., 125 pCt. mehr. Dieses günstige Ergebniß wird theils den im Jahre 1867 mit mehreren Staaten und am 9. März 1868 mit dem Norddeutschen Bunde abgeschlossenen Zoll⸗ und Handelsverträgen, theils den gebesserten politischen und Geldverhältnissen zugeschrieben. Die Zunahme der Waaren⸗Einfuhr ist hauptsächlich veranlaßt durch Caffee, Südfrüchte, Tabaksfabrikate, Mais, Reis, Oel⸗ saat, Vieh, Fette, Steinkohlen, chemische Hülfsstoffe, Erze und Metalle, Halb⸗ und Ganzfabrikate. Vermindert hat sich die Ein⸗ fuhr besonders von rohem Tabak und Getreide. Die Ausfuhr erreichte in den ersten 6 Monaten 1868 (ohne Edelmetalle) den Werth von 220,169,378 Fl., oder 44,587,933 Fl. (25 pCt.) mehr als in der ent⸗ sprechenden Periode 1867; an Edelmetallen und Münzen 9,197,780 Fl, oder 479,900 Fl. (5 pCt) weniger als in der Parallelperiode 1867. Die Ausfuhr hat sich gesteigert bei den Garten⸗ und Feld⸗ früchten, Vieh, Bier, Branntwein, Wein, Holz, Steinkohlen, rohen Metallen, grobem Eisenguß, Flachs, Hanf, Seide, rohem Baumwollengarn, gemeinsten Leinenwaaren u. s. w. Zurückgeblieben ist die Ausfuhr dagegen bei Naffinzucker, rohem Tabak, Oelsaat, Schlachtvieh, Schweinen, Pferden, Häuten und Fellen, den meisten chemischen Hülfsstoffen, Blei, gefrischtem Eisen, Stahl, Eisendraht, Wolle, den meisten Webe⸗ und Wirkerwaaren, bei allen Papiergattun⸗ gen u. s. w. Die Zollgebühren beliefen sich für die im Reichsrath vertretenen Länder auf 7,026,106 Fl., 2,401,971 Fl. (50 pCt.) mehr als in der gleichen Periode 1867. Die Eingangszölle hatten sich um 2,409,258 Fl. (50 pCt.) vermehrt, die Ausgangszölle um 45,431 Fl. (40 pCt.) vermindert. Ueber die Zolleinnahmen in Ungarn und dessen Nebhenländern liegen keine Angaben vor. Im Zollgebiet von Dalmatien wurden 136,113 Fl., 23,295 Fl. (25 pCt.) mehr als im

ersten Halbjahr 1867 vereinnahmt, hauptsächlich durch vermehrte Ein⸗ fuhr von Caffee, Getreide, Reis und Mehl. 1

Ueber den auswärtigen Handel Großbritanniens im ersten Quartal d. J. entnehmen wir aus »Morgans British Trade Journal« folgende Angaben:

Die Einsuhren von fremden Ländern repräsentirten einen Werth von 46,913,059 Pfd. St. gegen 44,530,028 Pfd. St. im ent⸗ sprechenden Zeitabschnitt von 1867, von britischen Besitzungen gingen ein für 7,148,036 Pfd. St. gegen 6,474,003 Pfd. St. in 1867. Der Werth der gesammten Einfuhr belief sich hiernach auf 54,061,065 Pfd. St. gegen 51,004,031 Pfd. St. in 1867, zeigt also für 1868 eine Steigerung um 6 Prozent. Der Werth der Ausfuhren britischer und irischer Produkte und Manufakturen verhält sich folgendermaßen gegen das Vorjahr: nach fremden Ländern 30,742,332 Pfd. St. gegen 32,780,833 Pfd. St. in 1867, nach britischen Besitzungen 10,680,584 Pfd. St. gegen 9,600,788 Pfd. St. in 1867, überhaupt also 41,422,916 Pfd. St. gegen 42,381,621 Pfd. St. in 1867; hier zeigt sich also eine Abnahme um etwas über 2 Prozent.

Die Einfuhr von den Vereinigten Staaten stieg von 8,905,663 Pfd. Sterl. im 1. Quartal 1867 auf 12,162,486 Pfd. Sterl. in 1868, eine bedeutende Zunahme derselben hat namentlich von roher Baumwolle (1,681,830 Ctr. gegen 999,403 Ctr. in 1867), sowie von Weizen und Weizenmehl (2,069,821 Ctr. gegen 567,804 Ctr. in 1867) stattgefunden. Dagegen sind die Britischen Exporte nach Nordamerika von 7,448,863 Pfd. St. in 1867 auf 5,715,304 Pfd. Sterl. in 1868 zurückgegangen. Die Einfuhr von Frankreich zeigt eine geringe Zunahme, ihr Werth belief sich auf 7,844,995 Pfd. St. gegen 7,803,081 Pfd. St. in 1867, die Ausfuhr dahin ist aber von 3,269,662 Pfd. Sterl. in 1867 auf 2,706,212 Pfd. St. gefallen. Die Einfuhr von Indien stieg von 2,104,820 Pfd. St. in 1867 auf 2,879,099 Pfd. St. in 1868, ebenso der Export dahin von 4,133,718 Pfd. St. auf 5,082,331 Pfd. St. Die Einfuhren von China und Egypten sind etwas zurückgegangen, bei ersterem von 2,990,246 Pfd. St. auf 2,927,916 Pfd. St., bei letzterem von 5,428,312 Pfd. St. auf 4,557,013 Pfd. Sterl. Dagegen stieg die Ausfuhr nach China von 1,324,492 Pfd. Sterl. auf 2,011,071 Pfd. St., während die nach Egypten sich von 2,206,677 Pfd. St. auf 1,678,689 Pfd. St. vermindert hat. Die Einfuhr von Australien zeigt eine Abnahme von 1,716,962 Pfd. St. auf 1,109,951 Pfd. St., wogegen die Ausfuhr dahin von 1,634,841 Pfd. St. auf 2,162,519 Pfd. St. gestiegen ist.

Die Menge der im obengedachten Zeitraum in Großbritannien eingeführten Baumwolle betrug 2,430,806 Ctr. (1867 nur 1,815,219 Centner); von Schafwolle gingen ein 23,660,506 Pfd. gegen 32,676,130 Pfund in 1867, die Abnahme der Verschiffungen von Australien her hat allein 5 Millionen Pfund betragen. Die Einfuhr von Weizen umfaßte im 1. Quartal d. J. 8,465,521 Ctr., im gleichen Zeitabschnitte von 1867 nur 6,061,852 Ctr. Die Menge der ausgeführten Baum⸗ wollenwaaren war 732,428,640 Yards gegen 621,976,799 Yards in

1867. Verkehrs⸗Anstalten.

St. Nazaire, 6. Oktober. Der Dampfer »Washington⸗ ist mit 8 Millionen Fres. an Contanten und 43 Passagieren von Vera⸗ Cruz und den Antillen hier eingetroffen. Der Gesundheitszustand an Bord ist gut.

Kopenhagen, 5. Oktober. Die Eröffnung der Eisenbah von Aarhuus nach Fridericia hat heute stattgefunden.

Telegraphische Witterungsberichte v. 6. October.

A“ gemeine k Himmelsansicht.

trübe.

ffast bedeckt.

d. Ort.

Bar. Abw [Temp. 7 Cöslin 3 10,7/† 5,2 6,5 -0,5/S 1 .

8 Paris 340,5 8,1] s— 80., sechwach.

7. October. 8

Memel.. 341,81—*†₰4 9 8 -5,4 SO., mässig. wolkig. Königsberg. 341,6 †4,] 2,7 -4.4,S0., stark. swolkig. Danzig 341,1 †4, 1 3,2 -3,9, SS0., mässig. wolkig. Cöslin 339,4 +₰3,9% 6,4/-0,6, S, schwach. trübe. Stettin 338 6 1,8 8,01—90,s 0NO., schwach. strüb., Nchts. Reg. Putbus 336,s8 †ϑ 2, 8.9]/*¼ 1,0/1S0., schwach. sbezogen. Berlin 338,4 †3,0o% 9,2 r1,9 NO., mässig. sbalb heiter. Posen 337,8 3 4 52 - 1 6/ 0., mässig. heiter. Ratibor 332,3 2,4 4.0 -1,9/S. heiter. Breslau 324,2 + 2,0% 4,9 - 2,1 0. G fast heiter. Torgau 335,7 †12,0% 8,7 +¼1, 31S0., mässig. neblig. Münster 336,7 4+2,1 6,7 -1,1 W., schwach. heiter. Cöln 6335,0 0,5 7 2 -1, 9 schwach. sehr heiter. Trier 332, 5 †0, 9 -1,4 NO., schwach. sstarker Nebel. Flensburg. 338.5 80., schwach. sbezogen. Brüssel.. 330,3 SSW., schwach. Regen. Haparanda 339,7 S., schwach. bedeckt. Petersburg. 342,0 SW., schwach. sbewölkt. » Rigag 341,3 S0., mhssig. hheiter. Stockholm 340, 4 S, schwach. Skudesnäs .335, 7 S880., stark. segen. ²) Gröningen. 338.0 ê

Helder. 237.1 S., schwach. kleine hohle See

Hernösand. 338, s SwW., schwach. sÜheiter.

Christians. 334, 6 10,7 [080., lebhaft. sbew., gew. See.

1) Gestern Abend Winsstille, Regen, am 6. Max. + 13,0, Min. 5,6. ²) Hohle Sce, S0. stark. 8

2

S.—

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. v u

aus Düsseldorf

S., schwaech. bedeckt.

d Untersuchungs⸗Sachen.

S jef. Gegen den Bilderhändler Johann Philipp Hallen Steckbrief. G Haülter: e. 5 9 Statar⸗ sclens ichtsbildung: oval, Gesichtsfarbe: frisch, Haare: dunkel, Stirn: frei, A grau, Mase: spit, Mund: gewöhnlich, Zähne: gut, Kinn: spitz, Bart: braun (Schnurrbart) ist wegen Betrugs Haftbefehl erlassen. Alle betreffenden Behörden werden daher ersucht, auf den ꝛc. Hallen zu fahnden und denselben im Betretungsfalle anher abliefern zu lassen. Frankfurt a. M., den 2. Oktober 1868. 6“ 8 Der Untersuchungsrichter. Dr. Pfeiffer.

Steckbrief. Der mehrfach bestrafte, hierunter signalisirte Tischler Heinrich Friedrich Wilhelm Rehlmeier, früher zu Melbergen, zuletzt zu? ulferdingsen wohnhaft, hat sich der Untersuchung wegen verschiedener Diebstähle durch die Flucht entzogen. Die Sicherheits⸗ Behörden werden deshalb ersucht, auf denselben zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle zu verhaften und an mich abzuliefern; zugleich wird Jeder, der von seinem Aufenthalte Kenntniß hat, aufgefordert, davon ungesäumt der nächsten Polizeibehörde oder mir Anzeige zu machen. Signalement. Name: Heinrich Friedrich Wilhelm Rehl⸗ meier. Gewerbe: Tischler und Ackerwirth. Alter: 56 Jahre. Kon⸗ fession: evangelischer. Letzter Wohnort: Wulferdingsen, im Kreise Minden. Größe: 5 Fuß 2 Zoll. Haar: dunkelblond mit grauer An⸗ färbung. Kinn: spitz. Augen: bläulich. Gesichtsfarbe: blaß. Beson⸗ dere Kennzeichen: eingeätzte Figuren auf beiden Armen. Minden, den 1. Oktober 1868. Der Königliche Staats⸗Anwalt.

Steckbriefs⸗Erledigung. Der hinter den Commis Frie⸗ drich Wilhelm Carl Werner wegen Betruges und wiederholter Unterschlagung unter dem 10. Juli d. J. in den Akten W. 271. 68. C. II. erlassene Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 5. Oktober 1868. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Unter⸗ suchungssachen. Kommission II. für Voruntersuchungen.

Der gegen den Färberlehrling Carl Pflanz aus Neukirchen, Provinz Hessen, unterm 29. August d. J. vom unterzeichneten Amts⸗ ericht erlassene Steckbrief hat bei der erfolgten Verhaftung desselben eine Erledigung gefunden. Ziegenhain, am 1. Oktober 186838. Königliches Amtsgericht. 1 8

HOeffentliche Vorladung. Der Handelsmann Joseph Ro senberg aus Wien, 36 Jahr alt, zu Zbormo in Ungarn geboren, welcher angeklagt ist, im Oktober 1867 in Preußen herumziehend ein Gewerbe betrieben zu haben, ohne sich über seine Befugniß dazu mit⸗ tels Gewerbescheines ausweisen zu können und sich dadurch der Ge⸗ werbesteuer⸗Defraudation schuldig gemacht zu haben, wird zur münd⸗ lichen Verhandlung und Entscheidung der Sache zum Termine den 2. Dezember d. J., hora 9, in unserem Gerichtslokale Zimmer Nr. 13 hiermit öffentlich gemäß Art. 35 des Gesetzes vom 3. Mai 1852 vorgeladen und aufgefordert, zur festgesetzten Stunde zu erschei⸗ nen und die zu seiner Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem Richter so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können, widrigenfalls bei seinem Ausbleiben in contumaciam gegen ihn ver⸗ handelt und entschieden werden wird. Guben, den 20. September 1868. Königliches Kreisgericht. 1. Abtheilung.

Auf den Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft zu Frank⸗ furt a. O. vom 23. Februar 1868 ist gegen folgende militairpflichtige Personen: 1) den Schlosser Wilhelm Specht aus Guben, geboren am 1. März 1830, 2) den Schneider Johann Gottlieb Heinrich Radtke aus Guben, geboren am 4. August 1839, 3) den Schuhmacher Gott⸗ lieb Türke aus Niemaschkleba, geboren am 20. März 1829, 4) den Müller Wilhelm Tiebel aus Guben, geboren am 9. Januar 1827, 5) den Weißgerber Karl Rohde aus Guben, geboren am 14. Juli 1823, 6) den Tagelöhner August Rabe aus Guben, geboren am 14. Oktober 1826, 7) den Zimmermann Louis Thiele aus Guben, geboren am 18. August 1829, 8) den Ackerbürger Karl Friedrich Müller aus Guben, geboren am 28. Januar 1828, die Eröffnung der Untersuchung wegen unerlaubten Auswanderns gemäß §. 110 des Strafgesetzbuchs und des Gesetzes vom 10. März 1856 am heutigen Tage beschlossen. Zur mündlichen Verhandlung der Sache ist ein Termin auf den 2. De⸗ zember d. J., hora 9 ½, an hiesiger Gerichtsstelle, Sitzungszimmer Nr. 13, anberaumt, zu welchem die oben aufgeführten Angeklagten mit der Aufforderung vorgeladen werden, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche so zeitig vor dem Termine anzuzei⸗ gen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. m Falle ihres Ausbleibens wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden. Guben, den 17. September 1868.

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

88

Handels⸗Register. Handels⸗Register des Königl. Stadtgerichts zu Ber

Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firma 8

8 Gottschalk & Magnus 8 (Bank⸗ und Kommissions⸗Geschäft, jetziges Geschäftslokal: Kronenstr. 49), am 1. Oktober 1868 errichteten offenen Handelsgesellschaft sind die Kaufleute . 8

99) Julius Magnus, Dies ist in das Gesellschafts⸗Register des unter unter Nr. 2413 zufolge heutiger Verfügung eingetragen.

Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firma: Geist & Jacoby (Fabrik baumwollener Waaren, jetziges Geschäftslokal: Heiligegeist Straße 11), schaft sind

198

ö1“

am 15. September 1868 errichteten offenen die Khuscen. Geist b oritz Geist, 8 * 88 2) Gustav Jacoby s zu SPezih Ddies ist heute unter Nr. 2414 des Gesellschafts⸗Registers einge tragen. b“ WEETEE 1* W

Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firmäa— . seli Leonhardt & Fiegel (Juwelen⸗ und Goldwaaren⸗Fabrik, jetziges Geschäftslokal: Spandauerstr. 14), 8 am 1. Oktober 1868 errichteten offenen Handelsgesell Juweliere E“ 1) Heinrich Oscar Leonhardt, 2) Michael Fiegel, Ddies ist heut unter Nr. 2415 des Gesellschafts⸗ getragen. 11u“

1“ ““ Die unter Nr. 1177 des Firmen⸗Registers eingetragene hiesig

E. Rösicke, v

Inhaber Kaufmann Carl Eduard Rösicke, ist erloschen und zufolge heutiger Verfügung im Register gelöscht. Berrlin, den 5. Oktober 1868. 86 Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Civilsachen.

8 Registers ein⸗ 88

Die in unserm Firmen⸗Register unter Nr. 38 eingetragene Firma J. G. Kettner zu Christiansstadt 88

ist erloschen und zufolge Verfügung vom 30. September 1868 heute

Spovrau, den 1. Oktober 1868. ““

Königliches Kreisgericht. Abtheilung I.

In das Firmen⸗Register des unterzeichneten Gerichts und als deren Inhaber 1 der Kaufmann Johann Ernst Gottlieb Witschel zu Christian zufolge Verfügung vom 30. September d. Js. heut eingetragen. Sporau, den 1. Oktober 1868. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

In unser Gesellschafts⸗Register ist heute bei Nr. 2650,

die Breslau⸗Schweidnitz⸗Freiburger Eisenbahn⸗Gesellschaft be⸗

treffend, Folgendes neu eingetragen worden:

Abgeändert ist das Statut der Gesellschaft durch den Be⸗-⸗ schluß der General⸗Versammlung der Actionaire vom 11. De⸗ zember 1865, welcher durch das Allerhöchste Privilegium vom 12. März 1866 die staatliche Genehmigung erhalten hat.

Dasselbe ist publizirt durch die Gesetz⸗Sammlung vom Jahre 1866. Seite 133— 139. 1b und ertheilt die Genehmigung zur Ausgabe von vier und ein halb⸗ prozentigen Prioritäts⸗Obligationen Litt. F. im Betrage von 1,400,000 Thlr., und zwar in 1600 Stücken zu 500 Thlr. und 600 Stücken zu 100 Thlr. 3 Abgeändert ist das Statut der Gesellschaft ferner

durch den Beschluß der General⸗Versammlung der Actionäre vom 27. Mai 1867 und den in Ausführung desselben er⸗ gangenen Beschluß des Verwaltungsraths vom 1. Mai 1868, welche S. staatliche Genehmigung durch die Kabinets⸗Ordre und das Allerhöchste Privilegium vom 11. Juli 1868 erhalten aben.

Publizirt ist der Abänderungsbeschluß vom 27. Mai 1867 als achter Nachtrag zum Statut der Gesellschaft sammt der Kabinets⸗ Ordre und dem Privilegium vom 11. Juli 1868 in der Gesetzsamn lung vom Jahre 1868 Seite 745 755. 8

Es ist das Unternehmen der Gesellschaft ausgedehnt worden:

1) auf den Bau und Betrieb einer an die Frankenstein⸗Liegnitzer Bahnlinie sich anschließenden Eisenbahn von Liegnitz über Grün⸗ berg nach Rotenburg oder einen sonst festzustellenden Anschluß⸗ punkt an die Märkisch⸗Posener Eisenbahn,

2) auf die Anlage eines Doppelgleises zwischen den Stationen

Köͤnigszelt und Altwasser der Breslau⸗Waldenburger, soweit er⸗ forderlich, zwischen den angegebenen Punkten zu rektifizirenden Bahnlinie. Das Grundkapital ist erhöht worden um den Betrag von 3,400,000 Thlr., welcher in 17,000 Stück auf den Inhaber lautende Stammactien über je 200 Thlr. zerlegt ist. ““ 1b

Das Allerhöchste Privilegium vom 11. Juli 1868 ertheilt die