8 verliehenen Johanniter . Malteser . Ordens und des dem Kauf mann Hermann Lazard aus Saarlouis, zur Zeit in Paris, von des Sultans Majestät verliehenen Medschidje⸗Ordens fünf⸗
ter Klasse Allerhöchstihre Genehmigung zu ertheilen.
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 9. Oktober. Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin haben gestern Nachmittag 5 Uhr das Neue Palais bei Potsdam ver⸗ lassen und sich zunächst nach Berlin begeben, woselbst Se. König⸗ liche Hoheit den Legations⸗Secretair von Brincken, den Prof. Curtius und Herrn Rohlfs empfing. Ihre Königliche Hoheit
die Kronprinzessin ertheilte der von der Goltz, geb. Gräfin Lynar, Audienz. Abends besuchten die Höchsten Herr⸗ schaften die Vorstellung im Opernhause. 1“ Heute früh 411 Uhr begaben Sich Ihre Königlichen Hoheiten zu einem mehrtägigen Besuch am Königlich sächsischen Hofe nach Dresden. Von dort reisen die Höchsten Herrschaften nach Darmstadt und zur Feier des Geburtstages Sr. König⸗ lichen Hoheit des Kronprinzen nach Baden⸗Baden. Ihre Königliche Hoheit die Kronprinzessin wird am 19. d. M. von dort über Paris nach England reisen, Seine Königliche Hoheit dagegen an demselben Tage zunächst auf einen Tag nach Berlin zurückkehren und von hier Sich zu meh⸗ reren Jagden nach Schlesien begeben. Die Rückkehr von Schlesien ist auf den 3. November festgesetzt und wird Se. Königliche Feeeß der Kronprinz alsdann in Begleitung der Prinzessin harlotte Ihrer Königlichen Hoheit der Kronprinzessin nach England nachfolgen. b In Begleitung Ihrer Königlichen Hoheiten befinden sich die Hofdame Gräfin Hohenthal, der Kammerherr von Normann und der persönliche Adjutant Hauptmann von Jasmund.
— Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Carl besuchte gestern Morgens vor 9 Uhr die Königliche Akademie der Künste, bpesichtigte daselbst unter Führung des Hofbildhauers Gilli die Bilder⸗Ausstellung sehr eingehend und sprach Sich über viele
— Der Regierungs⸗Assessor Hegewaldt ist von Frank⸗ furt a. d. O. an die Regierung zu Coblenz versetzt worden.
— Nach den beim Ober⸗Kommando der Marine einge⸗
gangenen Nachrichten ist S. M. BriggMusquito« am 8. d.
von Vigo in Lissabon angekommen und S. M. Dampf⸗
kanonenboot »Delphin« an demselben Tage von Malta in See gegangen.
— Der Bischof von Münster, Dr. Johann Georg Müller, ist, der »N. H. Z.“ zufolge, am 2. Oktober zu Vechta im Ol⸗ denburgischen gestorben.
Posen, 7. Oktober. (Pos. Z.) Die vier Abtheilungen des Provinzial⸗Landtags halten täglich Sitzungen, denen auf Verlangen Regierungs⸗Kommissare beiwohnen. Von den 50 Abgeordneten sind 26 Vertreter des Ritterstandes (darunter 10 Deutsche und 16 Polen), 16 Vertreter der Stadtgemeinden (darunter 14 Deutsche und 2 Polen), 8 Vertreter der Land⸗ gemeinden (darunter 3 Deutsche und 5 Polen), im Ganzen 27 Deutsche und 23 Polen.
„ Lauenburg. Ratzeburg, 7. Oktober. Nach einer Be⸗ kanntmachung der Königlich preußischen, Herzoglich lauenburgi⸗ schen Regierung in Nr. 72 des »offiziellen Wochenblattes fůr das Herzogthum Lauenburg⸗ haben des Königs Majestät ge⸗ ruhet, dem ersten Hofgerichts⸗Rath, Kammerjunker Hein, die nachgesuchte Entlassung aus dem aktiven Staatsdienste mit Pen sion zu ertheilen, den bisherigen zweiten Hofgerichts⸗Rath Hudemann zum ersten Rath bei dem lauenburgischen Hof⸗ gerichte, und den bisherigen Kreisrichter Carl Georg Josua Lübbe in Itzehoe zum zweiten Rathe bei dem lauenburgischen Hofgerichte zu ernennen.
Hamburg, 8. Oktober. In der gestrigen Sitzung der Bürgerschaft wurde der Senatsantrag, betreffend die Rati⸗ fication des mit Preußen wegen Verbesserung des Fahrwassers im Köhlbrand abgeschlossenen Vertrags, an einen Ausschuß ver⸗ wiesen. Der Senatsantrag, betreffend die Einsetzung einer ge⸗ mischten Kommission wegen Fixirung der Beamtengehalte, wurde in zweiter Lesung genehmigt. Die von Winterfeldt in der Amnestie⸗Angelegenheit an den Senat beantragte Mittheilung wurde in zweiter Lesung abgelehnt. b Württemberg. Stuttgart, 8. Oktober. Der bis⸗ herige württembergische Geschäftsträger in Karlsruhe, Freiherr v. Soden, ist zum Geheimen Legations⸗Rath und Gesandten
in München ernannt. Landtages ist, dem »Staats⸗
b. Die feinberufung 2* anzeiger⸗ zufolge, für den Monat in2 R vee en. zufolge, Dezember in Aussicht ge
Buayern. München, 7. Oktober. Das heut erschienene 8 “ I 1“
Ihre Königlichen
DOesterreich. Wien,
8 “
8
Regierungsblatt enthält 8 1 mit auswärtigen Regierungen betreffende Bekannt⸗ machung:
»Staatsministerium des Königlichen Hauses und des Aeußern, der Justiz und des Innern. 8 Hinblicke auf Art. 114, 125 und 134 des bayerischen Strafgesetzbuches vom 10. November 1861 ist eine Verständigung mit der Königlich preußischen Regierung in nachbe⸗ eichneter Weise über eintretende Gegenseitigkeit erfolgt: I. Gemäͤß 8 78 des Strafgesetzbuches „für die preußischen Staaten besteht unbe⸗ chränkte Gegenseitigkeit bezüglich der im Art. 114 bes bayerischen Straf. gesetzbuches erwähnten strafbaren Handlungen. II. §. 79 des preußischen Strafgesetzbuches bietet in Betreff der im Art. 125 des bayerischen Strafgesetzbuches bezeichneten strafbaren Handlungen die Gegenseitigkeit so weit, als eine durch Worte oder Preßerzeugnisse (Art. 8 des bayeri⸗ schen⸗Strafgesetzbuches) verübte Beleidigung des Staatsoberhauptes in Frage steht und die Verfolgung von dem Antrage der betreffenden Regierung bedingt ist. III. Die Königlich preußische Regierung hat die Zusicherung ertheilt, daß durch die Presse begangene Beleidigungen der bayerischen Staatsregierung oder der ihr untergebenen Behörden auf Grund des §. 102 des bayerischen Strafgesetzbuches und in Ge⸗ mäßheit der Rechtsprechung des Königlich preußischen Ober⸗Tribunals in Preußen strafrechtlich verfolgt werden. Vorstehendes wird gemͤß allerhöchster Entschließung d. d. Schloß Berg, den 29. August l. J.,
durch das Regierungsblatt und durch das Kreis⸗Amtsblatt für die
Pfalz mit der Erklärung zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß die in den Art. 114, 125 und 134 des bayerischen En grceach nne gesehene Gegenseitigkeit in dem oben bezeichneten Umfange und in der⸗
selben Ausdehnung anerkannt werde, wie sie nach den angeführten
Bestimmungen des Strafgesetzbuches für die preußischen Staaten be⸗ steht. Hiernach haben sich die Gerichte, die Staatsanwälte und sämmt⸗ liche Polizeibehörden zu achten. München, den 1. Oktober 1868. Auf Sr. Majestät des Königs allerh. Befehl. gez. Fürst v. Hohenlohe. gez. v. Lutz. gez. v. Hörmann«.
28 ste 8. Oktober. Der nieder⸗ österreichische Landtag berieth gestern das Gesetz, betreffend die Errichtung und Erhaltung der Fortbildungskurse für Lehr⸗ linge und Gehülfen der Gewerbtreibenden in Wien und jenen der Handel⸗ und Gewerbtreibenden außerhalb Wien. — Der kärntnerische Landtag ist gestern geschlossen worden.
Pesth, 7. Oktober. lesen: Der Bericht der Verifications⸗Kommission über die Civil⸗ prozeßordnung, ferner der Bericht der Centralsection über die Entschädigung der Servitutsablösung und Aufhebung der Wucher⸗ gesetze und endlich das Nuntium des Oberhauses über den kroatischen Ausgleich und die Weinzehentablösung. Innsbruck, 7. Oktober. Der vom betreffenden Comité eingebrachte Gesetzentwurf, betreffend die Anmeldung und Um⸗ gestaltung der Hypothekarrechte in Tyrol, wurde vom Tyroler
andtage angenommen.
Lemberg, 7. Oktober. Auf Antrag Helzls wurde vom galizischen Landtage beschlossen: eine Vorstellung an den Reichsrath wegen Gebührenbefreiung der wissenschaftlichen und Wohlthätigkeits⸗Anstalten zu richten. Die Debatte über das Straßenpolizeigesetz wurde beendet. Der Landesausschuß wurde beauftragt, ein Projekt wegen Ablösung der geistlichen Gebühren auszuarbeiten. Die Rechnungs⸗Abschlüsse pro 1866 und 1867 und ein Theil des Budgets pro 1868 wurden genehmigt.
Czernowitz, 7. Oktober. In der gestrigen Abendsitzung des Landtags der Bukowina wurde das Schulaufsichts⸗ gesetz in zweiter Lesung angenommen. “
Schweiz. Bern, 7. Oktober. (Bundesraths⸗Ver⸗ handlungen.) Der Botschafter der Königin von den in Paris hat durch die Vermittelung der schweizerischen Ge⸗ sandtschaft dem Bundesrathe den Protest zugestellt, welchen die Königin am 30. September von Pau aus gegen die spanische Umwälzung und die Verletzung ihrer und ihres Sohnes Rechte erlassen hat. 8
— Laut Berichten aus Ragatz von heute früh ist das weüülsh Wb nht 88 werden die e.
hrscheinlich noch im Laufe des heuti ü E“ f heutigen Tages ausgefüllt
Belgien. Brüssel, 8. Oktober. Der rin; 8 die Prinzessin von Join ville sind am Dienstag 88 hedche dege . 19 vaden h Hbeschen Prinzen hier an.
„— Der Minister⸗Präsident Froͤre⸗Orban ist gester Brüssel verücfgecehnt. 8 ““
— In Middelburg wird nächstens eine belgisch⸗holländische Sen dasan haencheenance die Grenzen 5 on 88 eguliren. Die Grenzberichtigung ist durch Ver Flusses nothwendig geworden. 8 88 G“
Großbritannien und Irland. London 7. Oktober ˖ Der Prinz und die Prinzessin von Wales reisen heute von Dunrobin, wo sie bei dem Herzog von Sutherland zu Be⸗ such waren, nach dem Süden ab. — Der Prinz Alexander von Hessen ist nach Darmstadt abgereist. Der erledigte Bischofsitz von Peterborough ist
“ Imdem Dr. William Connor Magle, die Gegenseitigkeit in Straf⸗ dem D. gle,
Im Unterhause wurden heute ver⸗
mit den Worten: 1 d 1 Souverainetät der Nation und das allgemeine Stimmrecht!
Es lebe die Armee und die Marine, welche uns befreit haben!⸗
2
isherigen Dechante Cork, verliehen worden.
— Die offizielle LLondon Gazette⸗ meldet die Ausdehnung der Zoll⸗, Handels⸗ und Schifffahrtsgesetze der Vereinigten Staaten auf das Territorium Alasca.
Der hiesige Ver⸗
Frankreich, Paris, 8. Oktober. treter Rumäniens, Cretzulesco, ist nach Bukarest abgereist. — Die ehemalige Königin Christine von Spanien, die Mutter der Königin Isabella, ist gestern aus Bordeaux in
Paris angekommen. “ — Der Ministerrath trat heute im Staats⸗Ministerium
zu einer Sitzung zusammen. 1
— Der ehemalige Staats⸗Rath Graf O'Donnell ist ge⸗
orben.
— Nachrichten aus dem Departement der Nieder⸗Alpen melden, daß vom 2. bis 4. d. M. dort heftige Orkane herrsch⸗ ten, in Folge deren die angeschwollenen Ströme beträchtliche Beschädigungen an Straßen und Ländereien verursachten.
— Der Marschall Mac Mahon setzt in Algier seine Rund⸗ reisen in der Provinz Oran fort. Er empfiehlt dringend Er⸗ richtung von Milizen und verspricht den Kolonisten Kanäle, Bewässerungs⸗Anlagen und Straßen.
Spanien. Madrid, 6. Oktober. Die »Gaceta de Ma⸗
drid« enthält folgende, telegraphisch bereits signalisirte Bekannt⸗ machungen: 1 b Provisorische Regierungs⸗Junta. Da die glorreiche Re⸗ volution, zu welcher Cadix die Imitiative ergriffen, glücklich zu Ende geführt und der Augenblick gekommen ist, die öffentliche Verwaltung zu organisiren, so betraut die revolutionaire Junta von Madrid den General⸗Capitain der Armee, Francisco Serrano, Herzog von Torre, mit der Bildung eines provisorischen Ministeriums, welches berufen ist, den Staat bis zum Zusammentritt der konstituirenden Cortes zu regieren. .“ Madi den 3. Ottober gc6 — (Folgen die Unterschriften, mit der Aguirre's, des Präsidenten der provisorischen Junta, an der Spitze.) Kriegs⸗Ministerium. Von der revolutionairen Regierungs⸗ Junta der Hauptstadt als Ober⸗General der spanischen Armee an⸗ erkannt und durch sie mit der Mission betraut, eine provisorische Re⸗ ierung zu bilden, um den Staat bis zum Zusammentritt der konsti⸗ uirenden Cortes zu regieren, erkläre ich hiermit, daß ich diese wichtige Mission und die Verantwortlichkeit, welche sie auferlegt, annehme und den Cortes, wenn die Zeit kommt, Rechenschaft ablegen werde. Madrid, den 4. Oktober 1868. Francisco Serrano. Kraft der Gewalten, mit denen ich bekleidet bin, bestätige ich alle Anstellungen, Grade, Decorationen und andere Belohnungen, welche
der Ober⸗General der Armee von Andalusien verliehen hat.
Madrid, den 4. Oktober 1868. Francisco Serrano. — Zugleich kündigt die »Gaceta« an, daß Serrano den
General⸗Lieutenant Francisco Serrano⸗Bedoya zum Ober⸗
General der Militair⸗Distrikte von Andalusien und Granada und zum Ober⸗Kommandanten von Ceuta; den General⸗Lieute⸗ nant Raphael Echague y Berningham zum General⸗Capitain der balearischen Inseln; den General⸗Major Primo de Rivero y Sobremento zum General⸗Capitain von Andalusien; den General⸗Major Simon de la Torre y Ormaza zum General⸗ Capitain der baskischen Provinzen; den General⸗Lieutenant del Rey y Caballero zum General⸗Capitain von Granada, und den General⸗Major Servert y Tumagolly zum militairischen Gouverneur von Cadix ernannt hat. — Alle Professoren der Madrider Universität, welche von der letzten Regierung gefan⸗ gen gehalten wurden oder verbannt worden waren, sind zu⸗
rückberufen worden.
— Der Infant Don Juan hat seinen Ansprüchen auf die
Krone von Spanien zu Gunsten seines Sohnes Don Carlos
entsagt. Die bezügliche Akte, welche aus Paris vom 3. d. M. datirt ist, ist in folgenden Worten abgefaßt: Indem mein Streben nur dem Glücke der Spanier, d. h. ihrem
inneren Gedeihen und dem äußeren Ansehen meines lieben Vaterlan⸗ des gewidmet ist, glaube ich abbanken zu müssen, und durch Gegen⸗ wärtiges verzichte ich auf alle meine Rechte auf die Krone von Spa⸗ nien zu Gunsten meines geliebten Sohnes Don Carlos de Bourbon
und d'Este.
Gezeichnet: Juan de Bourbon und de Braganza. — Nach dem Vorgange von Madrid sind in Malaga,
Valencia, Saragossa und Barcelona Nationalwerkstätten er⸗
richtet worden. sechs Realen (1 Real = ca. 2 Sgr. 2 Pf.) und den bewaffneten
Die Junta zahlt den Arbeitern für den Tag
Leuten, welche beauftragt sind, das Eigenthum zu schützen,
zehn Realen.
— 8. Oktober. Die »Gaceta« enthält eine Proclamation,
welche von Serrano, Prim und den Mitgliedern der Central⸗
Junta unterzeichnet ist. Dieselbe fordert auf zum vollen Ver⸗
trauen auf die Urheber der Revolution, auf jene Patrioten, welche das Werk der politischen und sozialen Regeneration
Die Proclamation schließt
Spaniens unternommen haben. Es lebe die
»Nieder mit den Bourbonen!
Die »Gaceta« meldet ferner, daß karlistische Emissaire nach den baskischen Provinzen gesendet seien. Von den Provinzial⸗ Junten laufen noch immer Beglückwünschungs⸗ und Zustim⸗ mungs⸗Adressen ein. — Rios Rosas hat Serrano telegraphisch zu dem glück⸗ lichen Erfolge der Revolution beglückwünscht. — Prim ist fort⸗ während der Gegenstand zahlreicher Ovationen.
— Heute fand wiederum ein Vorbeimarsch der Truppen vor dem Cortespalaste statt. — General Dulce ist hier ein⸗ getroffen. Derselbe befindet sich in sehr leidendem Zustande.
— Die Zeitungen veröffentlichen folgende in Valentia (Irland) heute eingetroffene Depesche aus der Havanna. Der General⸗Capitain von Cuba an Serrano: Das den Ausbruch der Revolution ankündigende 4 hat nicht genügt, um Alle zufrieden zu stellen und den Anschluß der Insel an die Erhebung zu bewirken. Als Chef einer in besonderen Ver⸗ hältnissen stehenden Kolonie und als Hüter eines integrirenden Theiles des spanischen Gebietes begreift der General⸗Capitain seine Pflicht in diesem schwierigen Augenblicke und wird dieselbe mit derjenigen Selbstverleugnung und Vaterlandsliebe erfüllen, welche die Umstände erheischen.
— Nach in Marseille eingetroffenen Mittheilungen aus Barcelona vom 6. d. M. ist daselbst die Ordnung völlig wie⸗ der hergestellt; die Fabrikarbeiter haben sämmtlich ihre Arbeit eer. üenemmmen, weitere Ruhestörungen werden nicht be⸗ ürchtet.
Griechenland. Athen, 3. Oktober. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten hat der Kammer die Aktenstücke über den kretensischen Aufstand vorgelegt.
. — General Smollenk ist zum Militair⸗Kommandanten in West⸗Griechenland, woselbst das Räuberwesen wieder über⸗ hand nimmt, ernannt worden. 4“
Türkei. Alexandrien, 8. Oktober. (W. T. B. er Vicekönig nahm gestern die ihm anläßlich des vereitelten Attentats seitens des diplomatischen Corps und durch Depu⸗ tationen der Geistlichkeit und des Handelsstandes dargebrachten Glückwünsche entgegen.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 7. Oktober. Der Kaiser ist am 5. d. Mts. in Zarskoje⸗Sselo eingetroffen und hielt heute hier eine Parade der Truppen auf dem Mars⸗ felde ab. Die Stadt hatte geflaggt und war Abends erleuchtet.
— Fürst Gortschakoff ist heut wieder angekommen.
— Der Minister des Innern ist am 5. aus Warschau nach St. Petersburg zurückgekehrt und hat die Leitung des Ministeriums wieder übernommen.
Dänemark. Kopenhagen, 7. Oktober. Nach der im Druck erschienenen Staatsabrechnung für das Finanzjahr 1867 bis 1868 betrugen die Staatsschulden am 31. Märzl 1867 130,609,000 Rdl. Im Verlaufe des Finanzjahres i diese Summe durch Abbezahlungen, namentlich der ausländischen Schulden, um 2,203,000 Rdl. verringert worden, aber gleich⸗ zeitig wurde sie wiederum, veranlaßt durch Eisenbahn⸗Anlagen in Jütland und Fühnen, mit 4prozentigen unkündbaren Obli⸗ gationen zum Betrage von 4,030,500 Rdl. vergrößert. Die Staatsschulden erhielten demnach einen Zuwachs von 1,827,000
Rdl. und betrugen also am 31. März d. J. 152,437,000 Rdl
Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.
Karlsruhe, Donnerstag, 8. Oktober. Durch den badi⸗ schen Gesandten in Paris, Freiherrn von Schweitzer, ist der hiesigen Regierung der Protest der Königin Isabella vom 0. September eingeschickt worden. — Der spanische Gesandte Mon hat diesen Protest allen fremden Gesandtschaften in Paris zu Händen ihrer Souveraine übermittelt.
Madrid, Donnerstag, 8. Oktober, Abends. Soeben fand eine große Demonstration zu Gunsten der Freiheit und Gleich⸗ berechtigung aller Kulten statt. Zahlreiche Schaaren durch⸗ zogen die Straßen mit Musik und den Transparent⸗Inschrif⸗ ten: »Nieder mit dem Konkordat! Es lebe das freie Rom!⸗ Die ganze Stadt ist auch heute Abend illuminirt.
Das Ministerium ist definitiv folgendermaßen gebildet: Serrano Präsidium ohne Portefeuille, Prim Krieg, Topete Marine, Figuerola Finanzen, Lorenzana auswärtige Ange⸗ legenheiten, Ulloa Justiz, Sagasta Inneres, Ayala Kolonieen, Ruiz Zorilla öffentliche Arbeiten. Zum Gouverneur von Madrid ist Moreno Benitez ernannt. 1 —
J
— Das Amts⸗Blatt der Norddeutschen Post⸗Verwal- tung (Nr. 60) enthält General⸗Verfügungen: Vom 5. Oktober: Extra-. ordinäre statistische Ermittelung über den Briefverkehr innerhalb des Norddeutschen Postbezirks. — Den Debit der früheren sächsischen, olden⸗ burgischen, mecklenburg⸗strelitzischen und braunschweigischen Franco⸗
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